GEMEINWESENARBEIT: - Landesarbeitsgemeinschaft Soziale ...
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LAG SOZIALE BRENNPUNKTE NDS. E.V.<br />
Menschen ihre erlernte Hilflosigkeit überwinden, Zutrauen zu ihren eigenen<br />
Lebenskräften gewinnen und Eigenverantwortung für ihr Leben und die<br />
Gestaltung ihrer sozialen Umwelt wahrnehmen. Die auf solchen theoretischen<br />
Konzepten basierende Arbeit ist in der GWA eher und gründlicher als in der<br />
übrigen sozialen Arbeit praktiziert worden. Inzwischen gelten diese Konzepte<br />
als allgemeiner Standard.<br />
Die Hauptaufgabe der Gemeinwesenarbeit war von Anfang an bis heute die<br />
„Aktivierung“, darin unterschied sie sich grundlegend von einer betreuenden,<br />
fürsorgerischen Sozialarbeit. Wie Menschen in Bewegung gebracht werden<br />
können, sich selber und gemeinsam mit anderen für ihr Wohnquartier<br />
einzusetzen und somit Resignation und Vereinzelung zu überwinden, dazu<br />
wurden verschiedene Verfahren entwickelt, von denen die „aktivierende<br />
Befragung“ am bekanntesten geworden ist (vgl. Hauser schon 1971!). Daneben<br />
gab und gibt es verschiedene Formen, visuelle Medien, eigene Zeitungen,<br />
Flugschriften, Theater, happenings einzusetzen. Davon wird noch zu reden<br />
sein.<br />
„Power to the poor people“ lautete die Parole, die damals aus den USA kam.<br />
Die Armen, die Machtlosen, die sich nicht wehren können und die in sozialer<br />
Lethargie erstarrt sind, sollen ermutigt werden, sich selber für ihre<br />
Interessen einzusetzen. Sie können entdecken, dass sie gemeinsam erhebliche<br />
power entwickeln und durchaus ihre Lebensbedingungen gründlich verbessern<br />
können. Sie könne mit phantasievollen, vor allem solidarischen Aktionen ihre<br />
Gegner, z.B. Spekulanten, die sich noch an ihrer Armut bereichern, die Banken<br />
und Geschäftsleute, zum Nachgeben zwingen.<br />
Auch dieser politische Aspekt des community work wurde in Deutschland in<br />
mehreren Projekten aufgegriffen und führte zu den beiden Prinzipien der<br />
Gemeinwesenarbeit, die in Deutschland neben der Aktivierung als Kennzeichen<br />
am meisten bekannt wurden: „Parteilichkeit“ und „Konfliktorientierung“. Im<br />
Deutschland der 70er Jahre verband sich damit ein spezifisches<br />
Politikverständnis: Grundlegend für die gesellschaftliche Situation ist der<br />
Gegensatz zwischen denjenigen, die über gesellschaftliche Ressourcen<br />
verfügen, also Fabriken, Wohnungen, Handelshäuser u.a. und denjenigen, die<br />
davon abhängig sind, also die ArbeiterInnen, die MieterInnen, die<br />
KäuferInnen. Dabei handelt es sich um einen prinzipiellen Gegensatz, der als<br />
Antinomie von Kapital und Arbeit zugespitzt wurde. Für die Sozialarbeit<br />
bedeutete dies, dass sie sich entscheiden musste, auf welcher Seite sie sich<br />
positionierte, also „parteilich“, einseitig und eindeutig auf Seiten der<br />
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