Ausgabe 03 (Juni 2002) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger
Ausgabe 03 (Juni 2002) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger
Ausgabe 03 (Juni 2002) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger
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Rüdesheim<br />
Schlangenbad<br />
Hünstetten<br />
<strong>Taunus</strong>stein<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong><br />
<strong>Monatsanzeiger</strong><br />
Lorch<br />
Idstein<br />
Niedernhausen<br />
Oestrich-Winkel<br />
Hohenstein<br />
Eltville<br />
Kiedrich<br />
Aarbergen<br />
Geisenheim<br />
Walluf<br />
Waldems<br />
Heidenrod<br />
Bad Schwalbach<br />
1. Jahrgang <strong>Juni</strong> <strong>2002</strong> Nummer 3<br />
Willkommen beim Hessentag!<br />
Der Bundestagsabgeordnete<br />
Klaus-Peter Willsch lädt zusammen<br />
mit den Landtagsabgeordneten<br />
Dr. Franz Josef Jung und<br />
Peter Beuth alle Bürgerinnen und<br />
Bürger ganz herzlich zum 42.<br />
Hessentag ein, der vom 14. bis<br />
23. <strong>Juni</strong> <strong>2002</strong> in Idstein stattfindet.<br />
Um gemeinsam das Landesfest<br />
in Idstein zu feiern, gibt es abwechslungsreiche<br />
und interessante<br />
Veranstaltungen. Die heimischen<br />
Politiker freuen sich<br />
ganz besonders, daß viele Städte<br />
und Gemeinden des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises<br />
mit Gruppen<br />
und Motivwägen am Hessentagsumzug<br />
teilnehmen<br />
und Winzer des <strong>Rheingau</strong>s im<br />
gemütlichen Weindorf vertreten<br />
sind.<br />
Den Besucherinnen und Besuchern<br />
wird auch diesmal wieder<br />
ein Riesenprogramm mit einer<br />
guten Mischung von traditionel-<br />
len und modernen Veranstaltungen<br />
in Idstein geboten, bei dem<br />
mit Sicherheit jeder für seinen<br />
Geschmack das Richtige finden<br />
wird, so Franz Josef Jung.<br />
Daneben gibt es selbstverständlich<br />
auch die bewährten Veranstaltungen,<br />
Aktionen und Projekte,<br />
die mittlerweile zu den festen<br />
und beliebten Bestandteilen eines<br />
jeden Hessentages gehören.<br />
So das Weindorf mit Winzern<br />
des <strong>Rheingau</strong>s und der Hessischen<br />
Bergstraße – Die Eröffnung<br />
des Weindorfes findet am<br />
Freitag, 14. <strong>Juni</strong> um 18.00 Uhr<br />
auf der Aktionsbühne in der<br />
Schloßgasse statt.<br />
Besonders vielfältig ist das Programm<br />
diesmal für Familien mit<br />
Kindern, darauf weist Familienvater<br />
Klaus-Peter Willsch hin. So<br />
gibt es unter anderem auf der<br />
Naspa-Kinderbühne Musik und<br />
Theater für Kinder sowie in Kooperation<br />
mit dem Mehr Zeit für<br />
Hessentagspaar wirbt<br />
im Landtag<br />
von Peter Beuth<br />
Das Hessentagspaar, Ellen<br />
Odrosek und Michael Dauber,<br />
luden gemeinsam mit Bürgermeister<br />
Gerhard Krum und dem<br />
heimischen Landtagsabgeordneten<br />
Peter Beuth die Abgeordneten<br />
des Hessischen Landtags<br />
zum Hessentag nach Idstein<br />
ein.<br />
Auf Einladung des Landtagspräsidenten<br />
Klaus-Peter Möller hatten<br />
die Idsteiner “Hessentagsboten”<br />
Gelegenheit, vor dem<br />
Plenum des Landtags diese Einladung<br />
auszusprechen.<br />
Bürgermeister Krum bedankte<br />
sich bei der Hessischen Landesregierung<br />
unter dem damaligen<br />
Ministerpräsidenten Hans Eichel<br />
für die Vergabe des Hessentages<br />
nach Idstein und beim jetzigen<br />
Ministerpräsidenten Roland<br />
Koch für die rund 6 Millionen<br />
Euro schwere Unterstützung des<br />
Landes bei etlichen Baumaß-<br />
nahmen im Vorfeld des Hessenfestes.<br />
Das Hessentagspaar erläuterte<br />
den Landtagsabgeordneten<br />
und Regierungsmitgliedern<br />
das vielfältige Programm<br />
des diesjährigen Hessentages<br />
und die 900-jährige Geschichte<br />
der Hessentagsstadt.<br />
Beuth betonte die enorme Bedeutung,<br />
die der Hessentag<br />
nicht nur für die Stadt Idstein,<br />
sondern für den gesamten Untertaunus<br />
haben wird.<br />
Das Ziel müsse sein, daß möglichst<br />
viele Besucher, die sich<br />
zwischen dem 14. und dem 23.<br />
<strong>Juni</strong> in Idstein tummeln werden,<br />
die Region auch nach dem Hessentag<br />
wieder besuchen.<br />
“Das Hessentagspaar wird als<br />
Sympathieträger viel zum Erreichen<br />
dieses Zieles beitragen”,<br />
zeigt sich Beuth nach dem Auftritt<br />
der beiden Heftricher zuversichtlich.<br />
p.beuth@ltg.hessen.de<br />
Das Hessentagspaar <strong>2002</strong> Ellen Odrosek und Michael<br />
Dauber freut sich auf Ihren Besuch in Idstein.<br />
Werben für den Hessentag: Die Wahlkreisabgeordneten für Idstein in Landtag<br />
und Bundestag, Peter Beuth und Klaus-Peter Willsch.<br />
Kinder e.V. viel Theaterspaß im<br />
großen Nestlé-Zelt. Außerdem<br />
rasante Mitmachaktionen und<br />
tolle Spiele für große und kleine<br />
Kinder in acht weiteren Zelten.<br />
Daneben gibt es auch in diesem<br />
Jahr die bewährten Veranstaltungen,<br />
Aktionen und Projekte,<br />
die mittlerweile zu den festen<br />
und beliebten Bestandteilen ei-<br />
nes jeden Hessentages gehören.<br />
So das Weindorf, der HR-Treff<br />
und das Polizei-Bistro mit zahlreichen<br />
Musik-, Sport- und<br />
Show-Darbietungen sowie ein<br />
vielfältiges Programm des Landessportbundes.<br />
Weitere Aktionsbühnen<br />
mit ständig wechselndem<br />
Unterhaltungsangebot<br />
sind außerdem über das gesam-<br />
te Hessentagsgelände verteilt.<br />
“In 13 Zelten ist die Landesausstellung<br />
untergebracht, in der<br />
sich unter anderem auch die<br />
Hessische Landesregierung,<br />
Landesverbände sowie zahlreiche<br />
Aussteller aus Industrie,<br />
Handel und Gewerbe mit Informationsständen<br />
den Besuchern<br />
präsentieren”, werben Beuth,<br />
Willsch und Jung für die heimische<br />
Wirtschaft und einen traditionellen<br />
Teil des Hessentages.<br />
Die Sonderschau “Der Natur auf<br />
der Spur” auf dem Ausstellungsgelände<br />
Wörsbachtal wird sicher<br />
ebenfalls wieder zahlreiche Besucher<br />
anlocken und manchem<br />
als Ruhepol im Festtagstrubel<br />
dienen.<br />
Auch die Landtagsmannschaft<br />
spielt am 19.6. auf dem Sportplatz<br />
in Idstein-Wörsdorf. Es<br />
spielt ab 14.00 Uhr eine Frauenauswahl<br />
der hessischen Polizei<br />
gegen eine Frauenauswahl der<br />
Sri Lanka Polizei, danach Landtag<br />
gegen Kreisauswahl des RTK<br />
und im Anschluß daran findet<br />
das Spiel zwischen der Hessischen<br />
Polizeiauswahl und der<br />
TSG Idstein statt.<br />
Das Programmheft ist kostenlos<br />
beim Hessentagsbüro in Idstein<br />
und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />
erhältlich. Außerdem<br />
ist es auch im Internet unter<br />
www.hessentag<strong>2002</strong>.de abrufbar.<br />
s.keil@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Anatevka auf Burg Hohenstein<br />
Mit einer gelungenen Inszenierung<br />
des Musicals “Anatevka”<br />
hat die <strong>Taunus</strong>bühne Bad<br />
Schwalbach e.V. im vierzigsten<br />
Jahr ihres Bestehens eine<br />
großartige Leistung vollbracht<br />
und füllt das herrliche Ambiente<br />
der Burg Hohenstein für die<br />
Spielzeit in diesem Sommer<br />
mit Leben.<br />
Das Musical Anatevka (Fiddler<br />
on the Roof) nach der Erzählung<br />
“Tevje, der Milchmann” von<br />
Scholem-Alejchem wird unter<br />
der Regie von Barbara Zorn auf<br />
der Burg hoch oben über der Aar<br />
aufgeführt. Eine besondere Herausforderung<br />
war es, mit dem<br />
Ensemble erstmals ein Musical<br />
aufzuführen, was unter der musikalischen<br />
Leitung von Kate<br />
Nelson gelungen ist.<br />
Anatevka ist ein kleines russisches<br />
Dorf, in dem der jüdische<br />
Milchmann Tevje, der von Ernst<br />
Dupré in unnachahmlicher Authentizität<br />
verkörpert wird, sein<br />
bescheidenes Leben gottgefällig<br />
zu meistern trachtet.<br />
Fünf Töchter haben Tevje und<br />
seine Frau Golde. Solcher Segen<br />
aber schlägt bei den Eltern um<br />
in Sorge. Die Stationen des Musicals<br />
sind geprägt von der Dramaturgie<br />
des Verlustes.<br />
Die älteste Tochter Zeitel, einem<br />
wohlhabenden Metzger längst<br />
versprochen, verlobt sich heimlich<br />
mit dem Ärmsten der Armen,<br />
dem Schneider Motel. Tevjes<br />
Nachsicht zeigt sich an seinem<br />
Loblied auf das Glück der<br />
Liebe, dem seine Frau nur mit<br />
äußerster Skepsis zu lauschen<br />
vermag.<br />
Hodel, die zweite Tochter, verbindet<br />
sich mit Perchik, einem Sozial-Revolutionär,<br />
dem sie in die<br />
sibirische Gefangenschaft folgt.<br />
Chava, die Dritte, heiratet einen<br />
Goi, einen Christen; für die Eltern<br />
eine nicht zu verzeihende<br />
Sünde.<br />
Es folgen die Übel der russischen<br />
Pogrome, die auch vor<br />
dem stillen Anatevka nicht Halt<br />
machen. Tevjes Familie, bepackt<br />
nur mit leichtem Gepäck, macht<br />
sich auf zum Exodus.<br />
Aufführungen finden statt am<br />
Samstag, 15. <strong>Juni</strong> (20.30 Uhr)<br />
Sonntag, 16. <strong>Juni</strong> (19.30 Uhr)<br />
Mittwoch, 19. <strong>Juni</strong> (20.30 Uhr)<br />
Freitag, 21. <strong>Juni</strong> (20.30 Uhr)<br />
Samstag, 22. <strong>Juni</strong> (15.00 und<br />
20.30 Uhr)<br />
Samstag, 29. <strong>Juni</strong> (20.30 und<br />
23.30 Uhr)<br />
Mittwoch, <strong>03</strong>. Juli (20.30 Uhr)<br />
Freitag, 05. Juli (20.30 Uhr)<br />
Samstag, 06. Juli (15.00 und<br />
20.30 Uhr)<br />
Freitag, 12. Juli (20.30 Uhr)<br />
Samstag, 13. Juli (20.30 Uhr).<br />
Alle Musical- und <strong>Taunus</strong>bühnenfans<br />
sollten sich sputen,<br />
wenn sie noch keine Karten haben.<br />
Der Vorverkauf läuft gut, so daß<br />
nur noch für einige der Termine<br />
Karten bei folgenden Vorverkaufsstellen<br />
erhältlich sind:<br />
Ticket-Service<br />
Kaufhof ‘Galeria’ Wiesbaden<br />
Telefon: 0611 / 37 64 44<br />
oder 0611 / 30 48 08<br />
Reisebüro am<br />
Rathaus<br />
Bad Schwalbach<br />
Adolfstraße 40<br />
Telefon: 06124 / 3818<br />
Kinderladen<br />
Merlin<br />
<strong>Taunus</strong>stein-Bleidenstadt<br />
Adolfstrasse 38<br />
Telefon: 06128 / 944 190<br />
Ernst Dupré als Tevje, der Milchmann: „Wenn ich einmal reich wär...!”<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag und Freitag:<br />
9:30 Uhr - 13:00 Uhr<br />
Dienstag und Donnerstag:<br />
15:00 Uhr - 18:00 Uhr<br />
Preise: Überdachte Plätze 12/10<br />
‡, nicht überdachte Plätze 8 ‡.<br />
Ermäßigung für Schüler und Studenten.<br />
Preise zzgl. Vorverkaufsgebühr.<br />
kontakt@taunusbuehne.de<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Seite 2<br />
Michael Hofnagel<br />
100-Tage-Bilanz des<br />
<strong>Taunus</strong>steiner Bürgermeisters<br />
Seite 3<br />
Christian Weidt<br />
Faust, Prometheus und<br />
Rüdesheimer Stadtpolitik<br />
Seite 4<br />
Peter Beuth<br />
Schulorganisation:<br />
Jetzt entscheiden!<br />
Seite 7<br />
Programm Hessentags-Umzug<br />
und Grußwort<br />
des Landrats
Seite 2 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juni</strong> <strong>2002</strong><br />
4 Monate Bürgermeister - Positive Bilanz nach 100 Tagen<br />
von Michael Hofnagel<br />
Die ersten 100 Tage waren am<br />
11. Mai <strong>2002</strong> um und sind für<br />
ihn wie im Fluge vergangen. So<br />
ist es kein Wunder, daß Michael<br />
Hofnagel, Bürgermeister der<br />
größten Stadt des <strong>Rheingau</strong> <strong>Taunus</strong>-Kreises,<br />
<strong>Taunus</strong>stein einen<br />
überaus vollen Terminkalender<br />
hat. Anlaß für den mit 34 Jahren<br />
jüngsten Bürgermeister im<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis, nach<br />
rund vier Monaten eine Zwischenbilanz<br />
zu ziehen.<br />
Als einziger der neugewählten<br />
Bürgermeister im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong><br />
Kreis war Hofnagel bei seiner<br />
Wahl mit einem konkreten 5-<br />
Punkte-Plan für die ersten 100<br />
Amtstage angetreten, den er<br />
auch erfolgreich umsetzen<br />
konnte. Stolz ist er ein bißchen<br />
darauf, daß er diese 5 Punkte<br />
nicht nur erfolgreich umgesetzt<br />
hat, sondern noch drei weitere<br />
aufnehmen und ebenfalls abhaken<br />
konnte.<br />
1. Sanierung Vereinsheim TSV<br />
Bleidenstadt<br />
Die Sanierung des Vereinsheims<br />
des TSV Bleidenstadt läuft. Alles,<br />
was von Verwaltungsseite<br />
aus zu tun war, nämlich Planung<br />
und Auftragserteilung, ist erfolgt.<br />
In Abstimmung mit dem<br />
Verein wurden die Termine für<br />
den Baubeginn festgelegt, der<br />
dieser Tage, quasi nach dem<br />
letzten Heimspiel, sein wird.<br />
2. Zentralvergabe der Kindergartenplätze<br />
Die Konzeption für die zentrale<br />
Vergabe der Kindergartenplätze<br />
in <strong>Taunus</strong>stein durch die neu<br />
geschaffene Stelle Kindergartenplatz-Service”<br />
ist erstellt und<br />
wird ab 15.08.<strong>2002</strong> greifen, also<br />
ab dem neuen Kindergartenjahr.<br />
Alle städtischen Kindergärten<br />
werden ab sofort nach diesem<br />
Muster arbeiten. Im Grundprinzip<br />
sieht die Vergabe vor, daß<br />
Eltern ihr Kind verbindlich im<br />
Rathaus für einen Kindergartenplatz<br />
in der Stadt <strong>Taunus</strong>stein<br />
anmelden können. Dabei werden<br />
verschiedene Daten erhoben, so<br />
z.B. der Wunsch nach der Einrichtung,<br />
in der das Kind einen<br />
Kindergartenplatz bekommen<br />
soll, ebenso wie die bevorzugten<br />
Öffnungszeiten.<br />
Am 7. Mai wurde diese Konzeption<br />
auch den externen Trägern<br />
- wie Kirchen und soziale Verbände<br />
- vorgestellt, die diese<br />
jetzt mit ihren Gremien beraten<br />
werden. Die Reaktion ist grundsätzlich<br />
positiv und Bürgermeister<br />
Michael Hofnagel geht fest<br />
davon aus, daß auch die externen<br />
Träger sich dieser Zentralvergabe<br />
anschließen wollen.<br />
3. Sauberkeit auf öffentlichen<br />
Straßen und Plätzen<br />
Die von Michael Hofnagel ins<br />
Leben gerufen Aktion “Sauberes<br />
<strong>Taunus</strong>stein” läuft auf vollen Touren.<br />
Sie hat im Grunde nach heutigem<br />
Stand weitestgehend ihren<br />
Zweck erfüllt, weil die Straßen<br />
und Plätze in der Stadt <strong>Taunus</strong>stein<br />
aktuell in einem sehr guten<br />
und sehr sauberen Zustand sind.<br />
Theaterfreunde aufgepaßt!<br />
3 MAL 2 KARTEN FÜR ANATEVKA ZU GEWINNEN<br />
Der <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong> und die <strong>Taunus</strong>bühne<br />
Bad Schwalbach e.V. verlosen unter den Einsendern des unten<br />
stehenden Preisausschreibens mit der richtigen Lösung<br />
drei mal zwei Eintrittskarten für das Musical Anatevka auf Burg<br />
Hohenstein. Mitmachen dürfen diesmal alle.<br />
Hier sind die Fragen:<br />
1. Wann ist der Hessentagsumzug in Idstein?<br />
2. Wie heißt der Hessische Landtagspräsident?<br />
3. Wie heißt das Idsteiner Hessentagspaar?<br />
4. Wie viele Lehrer werden in Hessen zum neuen Schuljahr<br />
eingestellt?<br />
5. Wie heißt das Amateurtheater, das als Spielstätte Burg<br />
Hohenstein nutzt?<br />
6. Wie hoch war die Staatsquote in Deutschland 1989?<br />
7. Mit welchem Slogan wirbt Idstein für den Hessentag?<br />
Sie finden alle Antworten im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>.<br />
Die richtigen Antworten bitte auf eine Postkarte schreiben, Absender<br />
nicht vergessen, ausreichend frankieren und ab mit<br />
der Post bis zum 25. <strong>Juni</strong> (Einsendeschluß) an den <strong>Rheingau</strong>-<br />
<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>, Klaus-Peter Willsch, Hirsenstraße 13,<br />
65329 Hohenstein-Holzhausen.<br />
In den vergangenen Wochen<br />
war die Stadt hier mit ständig 15<br />
– 20 Mitarbeitern und vielen freiwilligen<br />
Helfern im Einsatz. Positiv<br />
bewertet Michael Hofnagel<br />
die massive Bürgerbeteiligung.<br />
Bezüglich der Sozialhilfeempfänger,<br />
die für diese Arbeiten<br />
herangezogen werden sollten,<br />
konnte das nur in 2 Fällen realisiert<br />
werden.<br />
Die meisten angeschriebenen<br />
und zu Gesprächen eingeladenen<br />
Sozialhilfeempfänger sind entweder<br />
nicht erschienen (trotz mehrmaliger<br />
Einladung), haben sich<br />
schlichtweg geweigert, einer Arbeit<br />
nachzukommen oder anderweitige<br />
Ausflüchte gesucht, wie<br />
z.B. Krankschreibung vorgelegt<br />
bzw. sich auf schlechte öffentliche<br />
Verkehrsmittel berufen.<br />
Als Konsequenz wird Bürgermeister<br />
Michael Hofnagel den Kreis<br />
auffordern, entsprechende<br />
Schritte gegen die namentlich<br />
bekannten Sozialhilfeempfänger<br />
einzuleiten und die Sozialhilfe zu<br />
kürzen.<br />
Besonders bedanken möchte<br />
sich der Bürgermeister bei den<br />
vielen Vereinigungen, die von<br />
sich aus die Chance genutzt haben,<br />
mit eigenen Aktionen darauf<br />
hinzuwirken, daß die Sauberkeit<br />
und Ordnung in unserer<br />
Stadt besser wird.<br />
4. Senkung der Wassergebühren<br />
Auch diesen Punkt betrachtet<br />
Bürgermeister Michael Hofnagel<br />
als umgesetzt, da die Stadtverordnetenversammlung<br />
am 2.<br />
Mai beschlossen hat, den Wasserpreis<br />
zum 31.12.<strong>2002</strong> um<br />
0,12 EUR zu senken, wenn gewisse<br />
Kriterien in der Geschäftsführung<br />
erfüllt sind.<br />
5. Kreisel am Dreieck in Hahn<br />
Sichtlich zufrieden ist Bürgermeister<br />
Michael Hofnagel mit<br />
dem Ausgang der städtebaulichen<br />
Diskussionen um die Planung<br />
des Hahner Dreiecks. “Was<br />
10 Jahre diskutiert wurde, haben<br />
wir in 8 ½ Wochen entschieden”,<br />
so Hofnagel.<br />
Der Schlüssel zum Erfolg war der<br />
konsequente Wille und der Nachdruck,<br />
hier zu einer Entscheidung<br />
zu gelangen. Damit ist dieser<br />
Punkt des 100-Tage-Program-<br />
mes erledigt, da die Planung steht<br />
und die Finanzierung derzeit mit<br />
dem ASV abgeklärt wird.<br />
Neben dem 100-Tage-Programm<br />
haben drei weitere Punkte<br />
maßgeblichen Raum in der<br />
Tätigkeit des Bürgermeisters in<br />
den vergangenen 3 Monaten eingenommen.<br />
Sozusagen als letzter<br />
Punkt läßt sich hier die Lösung<br />
der Diskussion um die<br />
Querung der B 275 in Neuhof<br />
anführen. Auch hier konnte eine<br />
seit fast 2 ½ Jahren währende<br />
Diskussion, die zum Schluß<br />
doch sehr emotional und unsachlich<br />
geführt wurde, durch<br />
einen konsequenten und sehr gut<br />
ausgeplanten Vorschlag seitens<br />
der Verwaltung zum Ende gebracht<br />
werden.<br />
Am 13. Mai wurde der erste Spatenstich<br />
für den Neubau des<br />
Sportplatzes in Neuhof durchgeführt.<br />
Auch mit diesem Projekt,<br />
welches er mit Nachdruck in den<br />
ersten 3 Monaten voran getrieben<br />
hat, möchte er symbolisieren,<br />
daß sich seitens der Verwaltung<br />
durchaus schnell ein Projekt<br />
umsetzend lassen. Der 8.<br />
Punkt der 100-Tage-Bilanz von<br />
Bürgermeister Michael Hofnagel<br />
heißt Stadtmarketing.<br />
In diesen, seit nunmehr fast fünf<br />
Jahren währenden Prozeß hat er<br />
versucht, eine neue Dynamik<br />
hinein zu bringen, indem er dafür<br />
Sorge trug, daß die Gremien,<br />
insbesondere die Stadtverordnetenversammlung<br />
am 2. Mai, die<br />
Leitbilder für das Stadtmarketing-Konzept<br />
der Stadt <strong>Taunus</strong>stein<br />
verabschiedet haben.<br />
Auch mit einer nachhaltigen Verwaltungsmodernisierung<br />
will er<br />
die Stadt <strong>Taunus</strong>stein in seiner<br />
ersten Amtsperiode fit machen.<br />
“Mehr Geld werden wir dadurch<br />
aber auch nicht haben”, macht<br />
Hofnagel klar. Deshalb wird er<br />
unmittelbar nach der Sommerpause<br />
einen Nachtragshaushalt<br />
einbringen. Hofnagel prognostiziert,<br />
daß äußerst schmerzvolle<br />
Einschnitte in den freiwilligen<br />
Leistungen der Stadt notwendig<br />
sein werden, um in den nächsten<br />
3 Jahren eine nachdrückliche<br />
Haushaltskonsolidierung in<br />
<strong>Taunus</strong>stein durchzuführen.<br />
Wenn allerdings alle Parteien die<br />
gemeinsame Kraftanstrengung<br />
unterstützten, hält er einen ausgeglichenen<br />
Haushalt bereits für<br />
das Jahr 2004, spätestens aber<br />
für 2005 wieder für möglich.<br />
Anders als erwartet war auch die<br />
enorme Nachfrage nach persönlichen<br />
Gesprächsterminen für<br />
den neuen Bürgermeister Dabei<br />
hat er natürlich nicht jeden Terminwunsch<br />
erfüllen können,<br />
wofür er um Verständnis bittet.<br />
Positiv merkt Hofnagel die Zusammenarbeit<br />
mit der Verwaltung<br />
an, von der er sehr loyal<br />
aufgenommen worden ist. Auf<br />
diese Loyalität und die Leistungsfähigkeit<br />
seiner Verwaltung setzt<br />
Michael Hofnagel auch zukünftig,<br />
wenn er die Geschicke der<br />
Stadt <strong>Taunus</strong>stein lenkt.<br />
buergermeister@taunusstein.de<br />
BERND SCHILLY<br />
HEIZÖLE<br />
= Feuerlöscherverkauf + Kundendienst<br />
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65510 Hünstetten-Bechtheim · Alte Ortsstr. 25 · Tel.: 06438/6922<br />
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Leserbriefe ✉ ✉ Leserbriefe<br />
Vertrauen und Liebe an Stelle von Verboten<br />
von Markus Stampe,<br />
Hünstetten<br />
Ich bin der Auffassung, daß die<br />
falschen Konsequenzen aus dem<br />
Amoklauf von Erfurt gezogen<br />
werden. Die jetzt beginnende Diskussion<br />
über Gewalt im Fernsehen<br />
und in Videospielen ist wichtig,<br />
doch sie geht an den Ursachen<br />
und Problemen vorbei. Ob<br />
ein Verbot zu Zeiten des Internets<br />
überhaupt noch Wirkung zeigen<br />
kann, ist sehr fragwürdig.<br />
Die Terroranschläge vom 11.<br />
September haben gezeigt, daß<br />
die Realität oft schlimmer als<br />
Horrorvisionen in Actionfilmen<br />
ist. Die Anschläge haben der<br />
ganzen Welt klar gemacht, welche<br />
schrecklichen Auswirkungen<br />
der Glaube an falsche Werte<br />
und ein falsches Weltbild haben<br />
kann.<br />
Die Probleme in Deutschland<br />
sind ganz andere, aber sie haben<br />
auch etwas mit der Lebenseinstellung,<br />
dem Glauben an Werte<br />
und Regeln zu tun. In was für einer<br />
Welt leben wir, in der es den<br />
Anschein hat, als ob sich alles<br />
nur noch um Job und Karriere<br />
dreht, in einer Zeit in der wichtige<br />
Werte „out“ sind, obwohl sie<br />
es schon ihrem Wortsinn nach<br />
nie sein können, in der man den<br />
Nachbarn nicht kennt, obwohl er<br />
keine 20 Meter entfernt wohnt, in<br />
der Menschen vereinsamen,<br />
krank werden oder sterben, ohne<br />
daß jemand etwas davon bemerkt?<br />
Menschen, die eine funktionierende<br />
Familie und wirkliche<br />
Freunde haben, ein Leben führen,<br />
in dem sie Liebe, Geborgenheit<br />
und Vertrauen finden, würden<br />
keine Tat wie die in Erfurt begehen.<br />
Wissenschaftliche Studien<br />
bestätigen dies eindeutig.<br />
Auch die aktuelle Diskussion über<br />
Babykrippen und Ganztagsschulen<br />
erweckt nicht den Eindruck,<br />
als werde hier vorrangig an die<br />
Betroffenen, die Kinder und Jugendliche<br />
gedacht. Es soll vielmehr<br />
ermöglicht werden, Beruf<br />
und Familie miteinander zu verbinden.<br />
Jedem Kind sei aber klar,<br />
daß es grundsätzlich Familie oder<br />
Beruf heißen sollte. In unserer<br />
Gesellschaft wird ausgelacht,<br />
wer sich um Kind und Heim kümmern<br />
möchte, obwohl er oder sie<br />
mehr Fähigkeiten benötigt, als so<br />
mancher Beruf abverlangt.<br />
Leider kommt es oft auch vor,<br />
daß beide Elternteile aus finanziellen<br />
Gründen gezwungen sind,<br />
arbeiten zu gehen. Eine solche<br />
Situation muß durch staatliche<br />
Zuschüsse verhindert werden -<br />
zum Wohl der Kinder.<br />
Die Gesellschaft muß wissen, ob<br />
sie eine seit Menschengedenken<br />
bestehende Institution nur noch<br />
mit dem gleichen Namen, aber<br />
in Zukunft nicht mehr mit dem<br />
gleichen Inhalt verbinden möchte.<br />
Will unsere Gesellschaft wirklich<br />
eine individuelle Erziehung<br />
ihrer Kinder aufgeben?<br />
Natürlich gibt es auch Ausnahmesituationen,<br />
in denen Ganztagsschulen<br />
oder auch Betreuung<br />
im Babyalter, zum Beispiel<br />
alleinerziehenden Müttern oder<br />
Vätern, eine große Hilfe sind.<br />
Wenn in Zukunft aber das Abgeben<br />
des Kindes an staatliche Institutionen<br />
von Geburt an eingeplant<br />
werden kann, erinnert dies<br />
aber irgendwie auch an ein Horrorszenario.<br />
markus.stampe@t-online.de<br />
Leserbrief zum Artikel „Der <strong>Rheingau</strong>-<br />
<strong>Taunus</strong>-Kreis“ braucht Leitbilder“<br />
von Claudia Schütz, Wiesbaden<br />
Im Großen und Ganzen kann ich<br />
Herrn Röttger nur beipflichten -<br />
unser <strong>Rheingau</strong> ist nicht nur eine<br />
attraktive Kulturlandschaft, sondern<br />
ein schutzwürdiges Naherholungsziel,<br />
das immer wieder<br />
sehr gerne besucht wird. Selbst<br />
Frankfurter und Bad Homburger<br />
zieht es am Wochenende und<br />
abends häufig in die Straußwirtschaften<br />
zu einem zünftigen<br />
“Winzerteller“ und einem<br />
„Schoppen“ Wein - da wird auch<br />
gerne in Kauf genommen, daß<br />
man noch 40 km oder mehr nach<br />
Hause fahren muß. Die Verkehrsanbindungen<br />
sind gut, es gibt<br />
Tagungsmöglichkeiten sowie viele<br />
kleine Hotels und Pensionen für<br />
den kleineren Geldbeutel.<br />
Der Flair des <strong>Rheingau</strong>s muß auf<br />
jeden Fall erhalten bleiben. Sind<br />
es nicht gerade der Ausbau von<br />
Straßen, die Errichtung von Brükken,<br />
die Bebauung mit Hotels, die<br />
uns abschrecken (siehe die Bausünde<br />
und -ruine in Lorch), wenn<br />
wir eine geliebte Landschaft besuchen,<br />
der wir vielleicht seit vie-<br />
Beck-Entsorgung<br />
mit System GmbH<br />
Röderweg 36 · 65232 <strong>Taunus</strong>stein<br />
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Internet: www.beck-entsorgung.de<br />
len Jahren treu sind, und auf einmal<br />
ist ein Gebiet “erschlossen“.<br />
Dann sagen wir doch alle: „Ach,<br />
war das früher hier idyllisch, aber<br />
heute ist ja alles verbaut, man<br />
sieht nichts mehr von der Landschaft<br />
und überhaupt...“.<br />
So etwas darf hier nicht passieren.<br />
Die Lebensqualität im <strong>Rheingau</strong><br />
muß unter allen Umständen<br />
erhalten bleiben und wenn möglich,<br />
natürlich auch verbessert<br />
werden. Hieran arbeitet Herr<br />
Röttger sicherlich konsequent.<br />
Deshalb muß in erster Linie für<br />
die Menschen, die hier im <strong>Rheingau</strong><br />
leben, eine vernünftige und<br />
tragbare Lösung gefunden werden.<br />
Aber ich frage mich, ob wir<br />
allen Ernstes eine Brücke von Rüdesheim<br />
nach Bingen brauchen.<br />
In dieser, wie Herr Röttger sagt,<br />
strukturschwachen Gegend<br />
müßte das Verkehrsaufkommen<br />
doch wie bisher auch, mit Fähren<br />
zu bewältigen sein. Hiermit<br />
geht doch wieder ein Stück „Beschaulichkeit“<br />
verloren. Es ist sicherlich<br />
nicht einfach, einen Mittelweg<br />
zu finden, der einerseits<br />
Ihr regionaler Abfall-Entsorger<br />
Kurzfristig,<br />
schnell und preiswert!<br />
die Verkehrswege verbessert und<br />
andererseits die Landschaft nicht<br />
verschandelt. Die sagenumwobene<br />
Brücke liegt mir persönlich<br />
jedoch schwer im Magen.<br />
Anstatt auf vermeintlich populistische<br />
Themen mit überregionalem<br />
Charakter sollte man sich<br />
eher darauf konzentrieren, den<br />
täglichen Verkehrsinfarkt, z.B. in<br />
Rüdesheim zu vermeiden. Anstelle<br />
eines Jahrhundertbauwerks<br />
Rheinbrücke sollte man<br />
überlegen, eine möglichst “unsichtbare“<br />
Unterführung im<br />
Bahnkreuzungsbereiches in Rüdesheim<br />
herzustellen. Dies wäre<br />
eine sinnvolle Investition, der Verkehr<br />
könnte fließen und zusätzlich<br />
würden Lärm und Schadstoffemissionen,<br />
verursacht durch<br />
die ständig anfahrenden Autos,<br />
verringert.<br />
claudia.schuetz@caseconsult.com<br />
Leserbriefe geben nicht unbedingt<br />
die Meinung des Herausgebers<br />
wieder. Der Verlag<br />
behält sich sinngemäße Kürzungen<br />
vor.<br />
➢ Container von 1 bis 40 cbm<br />
➢ Individuelle Transport-Logistik<br />
➢ Maßgeschneiderte Verwertungs-<br />
➢ und Entsorgungskonzepte<br />
➢ für Erd- und Bauschuttentsorgung<br />
➢ für Gewerbe- und Industrieentsorgung<br />
➢ für Altholzentsorgung<br />
➢ für Grünschnittentsorgung<br />
➢ für Schrottentsorgung<br />
➢ für Elektronikschrottentsorgung<br />
➢ für Aktenvernichtung nach BDSG<br />
➢ für Asbestentsorgung<br />
➢ für Sondermüllentsorgung<br />
Komplett von A bis Z
<strong>Juni</strong> <strong>2002</strong> RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER Seite 3<br />
Im Interview: Deutschlands jüngster Stadtverordneter Christian Weidt<br />
Faust, Prometheus und Rüdesheimer Stadtpolitik<br />
Unsere Zeitung hatte die Gelegenheit,<br />
mit Christian Weidt,<br />
dem musikalischen Mulitalent<br />
aus Rüdesheim ein Interview zu<br />
führen. Seit der letzten Kommunalwahl<br />
ist er der jüngste<br />
Stadtverordnete Deutschlands.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wie wird<br />
man Deutschlands jüngster<br />
Stadtverordneter?<br />
Weidt: Die CDU in Rüdesheim<br />
hatte mich auf Listenplatz neun<br />
aufgestellt. Am 15.<strong>03</strong>.2001 hatte<br />
ich meinen 18. Geburtstag.<br />
Drei Tage später, am 18.3.2001,<br />
waren Wahlen, wo ich durch<br />
Kumulieren und Panaschieren<br />
auf Platz 3 gekommen bin. Da<br />
man erst ab 18 Jahren für die<br />
Stadtverordnetenversammlung<br />
kandidieren darf und ich drei<br />
Tage vor der Wahl 18 geworden<br />
bin, dürfte ich damals der jüngste<br />
gewählte Stadtverordnete<br />
Deutschlands gewesen sein.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Sie haben<br />
bei ihrer ersten Wahl sechs Plätze<br />
gut gemacht ?<br />
Weidt: Im nachhinein habe ich<br />
gehört, daß vor allem jüngere<br />
Wähler zu meinem überraschenden<br />
Aufstieg beigetragen haben.<br />
Auch der hier durch meinen Va-<br />
ter Eberhard bekannte Name<br />
Weidt hat mir so manche Stimme<br />
gebracht.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wie haben<br />
Sie Ihr politisches Interesse<br />
gefunden?<br />
Weidt: Ich bin durch mein Elternhaus<br />
geprägt. Meine vier Geschwister<br />
sind in der JU und<br />
mein Vater engagiert sich seit<br />
langem in der CDU. Seit meinem<br />
vierzehnten Lebensjahr bin auch<br />
ich Mitglied der JU und stellvertretender<br />
Vorsitzender in Rüdesheim.<br />
Die CDU Rüdesheim hat<br />
mich als einen der ersten Jugendlichen<br />
gefragt, ob ich auf<br />
der Liste antreten möchte.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wie gefällt<br />
Ihnen die Arbeit als Stadtverordneter?<br />
Weidt: Hier läuft nahezu alles<br />
sehr menschlich ab. Eine feindliche<br />
Diskussion entsteht nicht<br />
wegen der Parteizugehörigkeit.<br />
Man kann bei uns gute Gespräche<br />
mit SPD –, WIR – sowie mit<br />
CDU-Leuten führen. Natürlich<br />
gibt es auch hier ein paar Wenige,<br />
die die Sache herunterziehen<br />
- aber insgesamt herrscht eine<br />
gute politische Atmosphäre in<br />
Rüdesheim.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Welche<br />
Aufgaben haben Sie übernommen?<br />
Weidt: Ich bin im Sozialausschuß<br />
tätig. Mich interessieren<br />
vor allem die Belange der Jugend.<br />
Bei solchen Themen halten<br />
die Kolleginnen und Kollegen<br />
in der Stadtverordnetenversammlung<br />
aufgrund meines Alters<br />
auch gerne Rücksprache<br />
mit mir.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Wie gut<br />
ist Ihr Kontakt zu den Bürgerinnen<br />
und Bürgern in Rüdesheim?<br />
Weidt: Ich denke, ganz gut. Ich<br />
bin seit Jahren im <strong>Rheingau</strong> fest<br />
verankert - zum Beispiel im Gesangverein<br />
oder als Chordirigent.<br />
Ich höre zu, bei dem, was die<br />
Leute bewegt und beschäftigt.<br />
Es fällt mir aber auf, daß leider<br />
nur wenige Leute Kontakt zu einem<br />
aufnehmen, um von etwas<br />
Positivem zu berichten. Eigentlich<br />
bekommt man nur etwas<br />
mit, wenn es den Menschen<br />
nicht gefällt. Das finde ich schade.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Sprechen<br />
Sie auch jüngere Menschen an?<br />
Weidt: Wir haben hier in Rüdesheim<br />
ein Jugendforum, was aber<br />
eher nebenher läuft. Demnächst<br />
werden wir einen Jugendraum<br />
mit oder ohne Jugendpfleger/in<br />
bekommen. Die CDU wird sich<br />
in nächster Zeit informieren, wie<br />
man ein Jugendzentrum am besten<br />
organisiert. Zu diesem Thema<br />
werde ich von Jugendlichen<br />
des öfteren angesprochen- das<br />
Interesse ist da.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Welche<br />
Themen sind im Moment die<br />
wichtigsten in Rüdesheim?<br />
Weidt: Die wichtigsten Themen<br />
auch außerhalb Rüdesheims<br />
sind im Moment der Tunnel, das<br />
Asbach Gelände und die Brükke.<br />
Mit 19 Leuten stellt die CDU<br />
die absolute Mehrheit in Rüdesheim-<br />
dies ist für uns eine große<br />
Verantwortung.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Welche<br />
Meinung haben Sie persönlich<br />
zu der Brücke?<br />
Bei Zuwanderung mal nach<br />
Großbritannien schauen<br />
Während sich in Deutschland<br />
die Neugestaltung des Zuwanderungsrechts<br />
auf die Grundentscheidung<br />
zwischen „Zuwanderungsbegrenzung”<br />
(CDU/<br />
CSU) oder “Erweiterung der Zuwanderungsmöglichkeiten“<br />
(Rot-Grün) konzentriert, bleibt<br />
die Zeit auch bei unseren europäischen<br />
Partnern nicht stehen.<br />
Rot-Grün wäre gut beraten, auch<br />
einen Blick nach Großbritannien<br />
zu werfen. Innenminister Otto<br />
Schily hat der Presse gesagt,<br />
andere europäische Länder kopierten<br />
das von der Regierung<br />
geplante Zuwanderungsrecht.<br />
Das Vereinigte Königreich hat er<br />
ausgelassen.<br />
Mit gutem Grund. Denn die von<br />
der Labour-Regierung geplanten<br />
Regelungen haben durchgängig<br />
restriktiven Charakter.<br />
So müssen Ausländer, die künftig<br />
britische Staatsbürger werden<br />
wollen, die englische Sprache<br />
beherrschen und ein Treue-<br />
gelöbnis auf den Staat ablegen.<br />
In Deutschland reichen „ausreichende“<br />
Sprachkenntnisse, und<br />
das Bekenntnis zu unserer freiheitlich-demokratischenGrundordnung<br />
wird erst verlangt, seit<br />
die Union bei der Reform des<br />
Staatsangehörigkeitsrechts dies<br />
kompromißlos verlangt hat.<br />
Bereits seit langem in Deutschland<br />
lebende Ausländer sind<br />
nach dem rot-grünen Zuwanderungsgesetz<br />
noch nicht einmal<br />
zur Teilnahme an Sprachkursen<br />
verpflichtet.<br />
Ähnliches beim Kinder-Nachzugsalter:<br />
Während das jetzige<br />
Recht noch das Beherrschen<br />
der deutschen Sprache verlangt,<br />
reichen nach Rot-Grün „Kenntnisse“.<br />
Das ist allenfalls ein<br />
Hauch mehr als nichts.<br />
Mit dem neuen Gesetz will Großbritannien<br />
die Kapazitäten der -<br />
schon vorhandenen - gefängnisartigen<br />
Abschiebezentren - noch<br />
einmal um 40 Prozent erhöhen.<br />
In Deutschland wäre bereits die<br />
Einrichtung von Ausreisezentren<br />
nach britischem Vorbild nicht<br />
möglich.<br />
Die im rot-grünen Zuwanderungsgesetz<br />
vorgesehenen Ausreisezentren<br />
sind doch nichts<br />
anderes als Nebelkerzen, wenn<br />
man weiß, daß dieses Gesetz in<br />
großem Maße ausreisepflichtigen<br />
Personen Daueraufenthaltsrechte<br />
verschafft und illegale<br />
Aufenthalte legalisiert.<br />
Da das rot-grüne Gesetz das<br />
Prinzip aufgibt, ausreisepflichtige<br />
Ausländer erstrangig in ihre<br />
Heimatländer zurückzuführen,<br />
bleibt die Frage: Für wen sollen<br />
diese Zentren denn eingerichtet<br />
werden?<br />
Das alles zeigt, daß die Union<br />
mit ihrer Forderung nach Zuzugsbegrenzung<br />
in Europa auf<br />
der richtigen Linie liegt.<br />
s.keil@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Weidt: Ich bin ein Befürworter<br />
der Brücke. Wenn man hier<br />
wohnt, sieht man, wie groß das<br />
Problem allein mit dem Bahnübergang<br />
ist. Acht Stunden am<br />
Tag ist der Bahnübergang geschlossen.<br />
Auch die Fähre sehe<br />
ich nicht als Alternative. Eine<br />
Fahrt mit der Fähre kostet 20<br />
Minuten. Die Brücke an sich<br />
wird auf Dauer umweltentlastend<br />
sein. Der Brückenbedarf<br />
besteht immerhin schon seit<br />
1913. Ich bin allerdings gegen<br />
eine Mautbrücke, da diese der<br />
Tourismusförderung entgegenläuft.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Entstehen<br />
Ihnen politische Entscheidungen<br />
zu langsam oder sind<br />
Sie zufrieden?<br />
Weidt: Innerhalb unserer Partei<br />
haben wir schon 19 Stadtverordnete<br />
und damit auch 19 Meinungen.<br />
Ich denke, eine eigene<br />
Meinung ist in einer kleineren<br />
Partei besser durchzusetzen,<br />
allerdings nicht, sie umzusetzen.<br />
Man muß natürlich so<br />
manchen Kompromiß machen.<br />
Manchmal dauert die Meinungsfindung<br />
auch etwas zu<br />
lang, insgesamt bin ich aber mit<br />
dem Verlauf der Entscheidungs-<br />
findung hier in Rüdesheim zufrieden.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Welches<br />
Thema interessiert Sie am meisten<br />
auf Bundesebene?<br />
Weidt: Nicht das aktuelle: die<br />
FDP. An dieser Diskussion<br />
möchte ich mich nicht beteiligen.<br />
Mein Interesse liegt bei Herrn<br />
Stoiber, der meiner Meinung<br />
nach seine Sache ganz gut<br />
macht und hoffentlich unser<br />
nächster Kanzler wird.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Was haben<br />
Sie nach dem Abitur vor?<br />
Weidt: Ich möchte später Lehrer<br />
werden. Eigentlich wollte ich<br />
Musik studieren, aber aufgrund<br />
der schwierigen und veralteten<br />
Aufnahmeprüfungen tendiere<br />
ich im Moment zur Mathematik.<br />
Beim Studium der Musik<br />
muß man sehr hohe pianistische<br />
Fähigkeiten vorweisen<br />
können. Ich denke, viele gute<br />
Pädagogen bleiben dabei auf<br />
der Strecke, nur weil die Klavierprüfungen<br />
so hart sind. Dabei<br />
spielt das Klavier im Musikunterricht<br />
nur eine unterstützende<br />
Rolle.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Welches<br />
Buch lesen Sie im Moment?<br />
Weidt: Nachdem ich vor kurzem<br />
Faust I gelesen habe, bin ich jetzt<br />
dabei, Faust II durchzulesen.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Sie sind<br />
ein echtes Multitalent, denn<br />
auch als Musiker hatten Sie bereits<br />
Schlagzeilen...<br />
Weidt: Beim Abitur wird seit drei<br />
Jahren eine zusätzliche Abiturprüfung<br />
angeboten, die mindestens<br />
zwei Fächer einschließen<br />
muß. Diese Zusatzleistung dauert<br />
die ganze 13 lang, es ist<br />
praktisch ein zusätzliches Fach.<br />
Insgesamt soll man ca. 120<br />
Stunden für dieses Projekt verwenden.<br />
Bei mir wurden es aber<br />
mehr als 500 Stunden...<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Was haben<br />
Sie gemacht?<br />
Weidt: Ich hatte mich dazu entschlossen,<br />
eine Fächerkombination<br />
von Deutsch und Musik<br />
zu wählen. Meine Idee war, Goethes<br />
berühmte Ode “Prometheus”<br />
zu vertonen. Ich habe die<br />
Musik für Gesang und Begleitung<br />
komponiert. Das Stück<br />
hatte am Schluß 78 Minuten<br />
Spielzeit und damit habe ich die<br />
neunte Symphonie von Beethoven<br />
geschlagen.<br />
Mit Chor und Orchester habe ich<br />
wochenlang das Stück eingeübt.<br />
Wir haben eine CD herausgebracht<br />
und dann mit Hilfe von<br />
Zeitungen und Flyern am 24. Februar<br />
die Uraufführung vor 500<br />
Leuten im Rüdesheimer Dom<br />
durchgeführt.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Respekt!<br />
Weidt: Musik ist seit Jahren<br />
mein Hobby und es hat mir sehr<br />
viel Spaß gemacht. Zuletzt bin<br />
ich durch die 15 Punkte auf<br />
meine Leistung belohnt worden.<br />
Wichtig war für die Bewertung,<br />
ob bei mir Fortschritte zu sehen<br />
sind, ob ich mit dem Chor umgehen<br />
kann, mich als Dirigent<br />
verbessern kann und ob die<br />
Komposition in sich geschlossen<br />
ist und so weiter.<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> MA: Vielen<br />
Dank für das Gespräch!<br />
Die CD “Prometheus” kann direkt<br />
bei Christian Weidt per email<br />
unter christianweidt<br />
@web.de erworben werden.<br />
Das Interview führte unser freier<br />
Mitarbeiter Stephan Röttger.<br />
stephan-roettger@t-online.de
Seite 4 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juni</strong> <strong>2002</strong><br />
Mit gigantischer Aktion ins<br />
Guiness-Buch der Rekorde?<br />
Mit einem “Band der Gemeinsamkeit”<br />
will das Mittelrheintal,<br />
die Region zwischen Bingen<br />
und Koblenz, Rüdesheim<br />
und Ehrenbreitstein, am 30.<br />
<strong>Juni</strong> <strong>2002</strong> im Rahmen der Veranstaltung<br />
“Tal total” einen<br />
Eintrag ins Guiness-Buch der<br />
Rekorde erreichen.<br />
“Ein gigantischer Rekordversuch<br />
steht uns bevor”, freuen<br />
sich Landrat Bernd Röttger und<br />
der Kreisbeigeordnete Karl Ottes,<br />
der auf Kreisseite in der<br />
Kommission mitarbeitet, die die<br />
Anerkennung des Mittelrheintales<br />
als UNESCO-Weltkulturerbe<br />
erreichen möchte, auf ein Event<br />
der speziellen Art.<br />
Ab 11.45 Uhr werden die Feuerwehren<br />
mit ihren Pumpen und<br />
Spritzen gewaltige Wasserspiele<br />
inszenieren und die Ouvertüre<br />
für die Aktion bilden. Und genau<br />
eine Minute vor 12 Uhr sollen<br />
dann viele tausend Menschen<br />
rund um den Rhein das<br />
“Band der Gemeinsamkeit” in<br />
die Höhe heben. “Wir hoffen,<br />
daß sich auch aus Rüdesheim<br />
und Lorch sowie dem gesamten<br />
Kreisgebiet viele Menschen<br />
an dem Rekordversuch beteiligen”,<br />
so Ottes, schließlich gilt<br />
es eine zwei mal 65 Kilometer<br />
lange Strecke zu überbrücken.<br />
So könnten die Menschen die<br />
autofreie Piste zwischen Rüdesheim<br />
und Ehrenbreitstein einerseits<br />
zum Radfahren oder Inlineskaten<br />
nutzen, andererseits<br />
aber auch an diesem Event teilnehmen.<br />
Abschließend soll das<br />
Band auch den Rhein überspannen.<br />
“Ich könnte mir auch vorstellen,<br />
daß diese Idee für einen Aktionstag<br />
von Schülerinnen und Schülern<br />
mit ihren Lehrerinnen und<br />
Lehrern genutzt werden kann”,<br />
schlägt der Landrat vor. Dies<br />
wäre sicherlich eine eindrucksvolle<br />
“Demonstration”, wenn<br />
sich alle Teilnehmer mit möglichst<br />
vielen Kofferradios bewaffnet<br />
– schließlich ist SWR 4<br />
mit einer Sondersendung live im<br />
Tal präsent -, aufmachen würden,<br />
um dazu beizutragen, daß<br />
die Aktion gelingt.<br />
Landrat Bernd Röttger appelliert<br />
an alle, sich am 30. <strong>Juni</strong> an diesem<br />
Rekordversuch zu beteiligen.<br />
“Es darf nicht beim Versuch<br />
bleiben”, erklärt er und unterstreicht,<br />
daß er sich selbstverständlich<br />
an der Aktion beteiligt.<br />
Gleichzeitig hofft er, daß<br />
es an diesem Tag noch ein weiteres<br />
Ereignis zu feiern gibt,<br />
nämlich die Anerkennung des<br />
Mittelrheintales als UNESCO-<br />
Weltkulturerbe. Die “Hausaufgaben”<br />
beiderseits des Rheins<br />
sind erledigt, weiß Karl Ottes zu<br />
berichten. Nun liegt die endgültige<br />
Entscheidung bei der zuständigen<br />
Kommission der<br />
UNESCO, die am 24. <strong>Juni</strong> in<br />
Budapest tagt.<br />
Bei “Tal total” soll aber auf jeden<br />
Fall gefeiert werden. Auf<br />
rheinland-pfälzischer Seite ist<br />
zudem ein großes Open-Air-<br />
Konzert geplant. Und für jeden<br />
Teilnehmer am Rekordversuch<br />
gibt es auch ein Erinnerungsstück:<br />
Vom “Band der Gemeinsamkeit”<br />
kann sich jede und jeder<br />
ein Stückchen mit nach Hause<br />
nehmen – oder pro Schülerin<br />
und Schüler einen laufenden<br />
Meter für ein gemeinsames Erinnerungsstück<br />
im Klassenraum.<br />
Bernd Röttger und Karl<br />
Ottes hoffen nun auf eine rege<br />
Beteiligung.<br />
landrat@rheingau-taunus.de<br />
5 Tage nach<br />
New York<br />
Die Volkshochschule <strong>Rheingau</strong>-<br />
<strong>Taunus</strong> e.V. organisiert vom 2.<br />
bis 6. April 20<strong>03</strong> eine Reise<br />
nach New York mit einen Besuch<br />
im “Olymp der Oper”. In der Met<br />
tritt Plácido Domingo in einem<br />
Sondergastspiel mit Richard<br />
Wagners “Parsifal” auf.<br />
Der VHS ist es rechtzeitig gelungen,<br />
ein begrenztes Kontingent<br />
Eintrittskarten für diese Veranstaltung<br />
zu bekommen. Wer<br />
sich dieser Reisegruppe anschließen<br />
will, muß sich bis spätestens<br />
15. August <strong>2002</strong> angemeldet<br />
haben.<br />
Für Details steht Herr Habermehl,<br />
in der vhs Geschäftsstelle<br />
unter den Telefon - Nummern<br />
06128 – 92 77 28, oder über<br />
die Mobilnummer 0172-<br />
7307674 zur Verfügung.<br />
info@vhs-rtk.de<br />
IMPRESSUM:<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong><br />
erscheint monatlich<br />
im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-<br />
Kreis mit einer Auflage von<br />
90.000 Exemplaren. Es gilt<br />
die Anzeigenpreisliste 1/<br />
<strong>2002</strong>.<br />
Herausgeber und<br />
verantwortlich<br />
für den Inhalt:<br />
Klaus-Peter Willsch<br />
Redaktion:<br />
Sascha Keil<br />
Anzeigen:<br />
Annette Willsch<br />
(Geschäftsf. + Vertrieb)<br />
Hirsenstraße 13<br />
65329 Hohenstein-Holzhausen<br />
Telefon 06120 / 97 97 66<br />
Telefax 06120 / 97 97 68<br />
Email:<br />
info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Internet:<br />
www.rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Namentlich gezeichnete<br />
Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Druck: DVZ Hagen<br />
Satz und Layout:<br />
ELZET Verlags-GmbH,<br />
<strong>Taunus</strong>stein<br />
Schulorganisation: Jetzt entscheiden!<br />
von Peter Beuth<br />
Der <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis erleidet<br />
in den letzten Wochen und<br />
Monaten durch die Mehrheitsfraktionen<br />
von SPD, Grünen und<br />
FDP ein unerträgliches Auf und<br />
Ab. Insbesondere im Bereich der<br />
Schulpolitik kann sich keiner<br />
mehr auf bereits gefaßte Beschlüsse<br />
verlassen. Das ist eine<br />
Zumutung für die Schulgemeinden,<br />
Eltern und Schüler.<br />
Erst im Dezember des vergangenen<br />
Jahres hat der Kreistag<br />
einstimmig (bei Enthaltung [keine<br />
Gegenstimme] des FDP-Abgeordneten<br />
Denzin) beschlossen,<br />
an drei Stellen im <strong>Rheingau</strong>-<br />
<strong>Taunus</strong>-Kreis die Schullandschaft<br />
durch Errichtung eines<br />
Gymnasiums in <strong>Taunus</strong>stein, einer<br />
Oberstufe in Bad Schwalbach<br />
und einer Oberstufe in Eltville<br />
zu verändern. Alle Fakten<br />
lagen bereits damals auf dem<br />
Tisch, bis heute hat es keine<br />
neuen gegeben.<br />
Mittlerweile stellen allerdings jeweils<br />
Teile der einzelnen Mehrheitsfraktionen<br />
diese Entscheidungen,<br />
die sie selbst und ganz<br />
persönlich durch Handaufheben<br />
im Dezember getroffen haben,<br />
wieder komplett in Frage. Die<br />
SPD beschließt die Kehrtwende<br />
sogar auf ihrem Parteitag.<br />
Schulsanierungsprogramm beschlossen<br />
und anschließend<br />
zusammengestrichen<br />
Diese Unzuverlässigkeit und Inkompetenz<br />
ist bei diesem Bündnis<br />
nicht neu, macht sie aber<br />
nicht besser.<br />
Bereits im Rahmen des Schulsanierungsprogrammes<br />
hat das<br />
Bündnis in vollmundigen Koalitionsvereinbarungen<br />
ein 100<br />
Millionen Euro – Programm den<br />
notleidenden Schulen versprochen.<br />
Dabei griffen sie im übrigen<br />
eine Initiative von Landrat<br />
Bernd Röttger und der CDU-<br />
Kreistagsfraktion auf, der sie<br />
bereits unter dem Titel 160 Millionen<br />
DM – Schulsanierungsprogramm<br />
im Kreistag zugestimmt<br />
hatten. Bereits in ihrem<br />
ersten Jahr wurde dann _ der<br />
notwendigen Mittel zur Aufrechterhaltung<br />
ihrer eigenen Vereinbarung<br />
gestrichen.<br />
Erst auf Initiative der CDU Kreistagsfraktion<br />
konnte die Sanierung<br />
der Grundschule Taubenberg<br />
in Idstein und der Grundschule<br />
Bärstadt nachträglich<br />
abgesichert werden. Landrat<br />
Röttger kann nun mit einem<br />
Nachtragshaushalt, dessen Notwendigkeit<br />
zunächst auch bestritten<br />
wurde, tätig werden.<br />
Die Glaubwürdigkeit der Politik<br />
steht auf dem Spiel<br />
Diese willkürliche und von Besessenheit<br />
geprägte Art und<br />
Weise, die Bürger zum Spielball<br />
von Machtspielchen zu machen,<br />
ist unerträglich.<br />
Kein einziges neues Argument ist<br />
zwischenzeitlich in den einzelnen<br />
Standortdiskussionen gegenüber<br />
dem Dezember aufgetaucht<br />
und dennoch drohen die einstimmigen<br />
Entscheidungen zu kippen.<br />
Die Fakten, die heute zuweilen<br />
als Neuigkeiten vermeldet<br />
werden, waren alle im Dezember<br />
bereits bekannt.<br />
Beim Gymnasium <strong>Taunus</strong>stein<br />
sind zum Glück Fakten geschaffen!<br />
155 Anmeldungen in Klasse<br />
5!<br />
Nach einem quälenden Prozeß<br />
über mehrere Jahrzehnte ist es<br />
gelungen, ein Gymnasium für<br />
<strong>Taunus</strong>stein sogar in einem einstimmigen<br />
Beschluß im Kreistag<br />
zu erreichen. Ausweislich der<br />
Presseberichterstattung stellen<br />
SPD-Delegierte unter Führung<br />
ihres Vorsitzenden und Landtagskandidaten<br />
dies nun wieder<br />
in Frage.<br />
Eltern, die ihre Kinder in die 5.<br />
Klasse des Gymnasiums Bleidenstadt<br />
zum Sommer schicken<br />
wollen, brauchen sich aber nicht<br />
zu sorgen. Das Gymnasium wird<br />
seinen Betrieb aufnehmen! Beschlüsse<br />
von Unterbezirksparteitagen<br />
der SPD sind zum Glück<br />
nicht maßgeblich.<br />
Die Nikolaus-August-Otto-<br />
Schule in Bad Schwalbach soll<br />
2007 eine Oberstufe erhalten<br />
Der Kreistag hat im Dezember<br />
auf Antrag des Kreistagsabgeordneten<br />
Denzin (FDP) gegen die<br />
Stimmen der CDU die Hürden für<br />
den Aufbau einer Oberstufe in<br />
Bad Schwalbach erhöht. Dennoch<br />
hat der Kreistag gleichwohl<br />
die Errichtung einer Oberstufe<br />
einstimmig beschlossen. Dies<br />
soll heute nach Auffassung der<br />
Mehrheitsfraktionen auch nicht<br />
mehr gelten.<br />
Noch Mitte März haben die Sprecher<br />
der Kreistagsfraktionen in<br />
der Schule an einer Podiumsdiskussion<br />
teilgenommen und sich<br />
für die Oberstufe in Bad Schwalbach<br />
ausgesprochen. Sogar der<br />
FDP-Sprecher sprach sich für<br />
eine Oberstufe aus, obwohl sein<br />
Kreisvorsitzender Denzin auf allen<br />
Ebenen dieses Ansinnen für<br />
Bad Schwalbach und für Eltville<br />
hintertreibt. Der SPD-Sprecher<br />
hatte ebenfalls seine Zusagen an<br />
die Bad Schwalbacher Eltern gegeben<br />
und muß heute kleinlaut<br />
einräumen, daß sein eigener SPD<br />
- Unterbezirksparteitag von einer<br />
Oberstufe offensichtlich nichts<br />
mehr wissen möchte.<br />
Der Kreis muß für die Bad<br />
Schwalbacher Oberstufe seine<br />
Hausaufgaben erfüllen<br />
In Bad Schwalbach muß die notwendige<br />
Jahrgangsbreite von 80<br />
Schülern, welche die Einrichtung<br />
einer Oberstufe rechtfertigen,<br />
erreicht sein. Das ständige Hin<br />
und Her des Mehrheitsbündnisses<br />
läßt dieses Ziel in weite Ferne<br />
rücken, wenn nicht endlich<br />
konsequent gefaßte Beschlüsse<br />
auch bis zuletzt durchgehalten<br />
werden.<br />
Wie sollen Eltern gegenüber einer<br />
Schule Vertrauen aufbauen,<br />
wenn die Schule beim Kreis keinen<br />
verläßlichen Partner hat. Ein<br />
Kultusministerium wird eine<br />
Oberstufe nur genehmigen können,<br />
wenn die notwendigen Voraussetzungen<br />
von Schule und<br />
Kreis erfüllt sind. Das “Herumeiern”<br />
der Kreistagsmehrheit von<br />
SPD, FDP und Grünen verspielt<br />
die Chancen des Kreises auf eine<br />
Oberstufe in Bad Schwalbach.<br />
Hier muß Klarheit geschaffen<br />
werden.<br />
Oberstufe Eltville jetzt endlich<br />
und endgültig beschließen<br />
Den Leidensweg für Eltern, Lehrer,<br />
Standortgemeinden und Politiker<br />
endlich und endgültig beendet<br />
zu haben, glaubte die Öffentlichkeit<br />
noch im Dezember,<br />
als einstimmig der Beschluß für<br />
die Oberstufe Eltville im Kreistag<br />
fiel. Außer der CDU und FWG<br />
scheint sich aber kaum einer an<br />
diesen Beschluß halten zu wollen,<br />
wenn er im <strong>Juni</strong> umgesetzt<br />
werden muß.<br />
Zur Geschichte:<br />
Der Kreistag des früheren <strong>Rheingau</strong>kreises<br />
hatte Ende der 60er<br />
Jahre entschieden, daß der Obere<br />
<strong>Rheingau</strong> ein leistungsfähiges<br />
Schulangebot erhalten soll.<br />
1971 begannen die Planungen<br />
für einen großen Schulbau in Eltville<br />
am Wiesweg für die bestehende<br />
Realschule und ein neu<br />
einzugrichtendes Gymnasium.<br />
Im September 1975 wurde der<br />
1. Bauabschnitt eingeweiht, der<br />
2. Bauabschnitt wurde im April<br />
1979 von beiden Schulen bezogen.<br />
1988 wurde diese Dependance-<br />
Lösung aufgegeben und ein<br />
selbstständiges Gymnasium Eltville<br />
begründet, wobei die Schülerzahlen<br />
sehr schnell von 198<br />
im Gründungsjahr 1988 auf 530<br />
im derzeitigen Schuljahr aufwuchsen.<br />
Seit nunmehr über 15 Jahren<br />
besteht auch die Forderung nach<br />
Einrichtung einer gymnasialen<br />
Oberstufe am stark entwickelten<br />
Schulstandort Eltville.<br />
Bereits 1990/91 plädierten 98<br />
Prozent der Eltern am Gymnasium<br />
Eltville für eine Einrichtung<br />
der gymnasialen Oberstufe in Eltville.<br />
91 Prozent der Eltern der<br />
Grundschule Eltville, 89 Prozent<br />
der Eltern der umliegenden<br />
Grundschulen stimmten damals<br />
für die Einrichtung der gymnasialen<br />
Oberstufe in Eltville.<br />
Im Mai 2000 beschloß der Kreistag<br />
mit sehr großer Mehrheit,<br />
daß die gymnasiale Oberstufe in<br />
Eltville eingerichtet werden wird,<br />
wobei der Zeitpunkt zunächst<br />
noch offen blieb.<br />
Am 4. Dezember 2001 entschied<br />
der Kreistag nach jahrelang ein-<br />
gehender Diskussion auf der<br />
Grundlage von eindeutigem Zahlenmaterial<br />
einstimmig (bei einer<br />
Enthaltung), die gymnasiale<br />
Oberstufe in Eltville ab dem<br />
Schuljahr 2004/2005 einzurichten<br />
bei einer Mindestgröße von<br />
80 Schülern pro Jahrgang.<br />
In einer Podiumsdiskussion am<br />
19. März an der <strong>Rheingau</strong>schule<br />
in Geisenheim stellten sich, bis<br />
auf den FDP-Fraktionsvorsitzenden<br />
Denzin, alle Kreistagsfraktionen<br />
hinter diese einstimmige Beschlußfassung.<br />
Denzin hatte seinen<br />
schulpolitischen Sprecher<br />
Scholl, einen ausgewiesenen<br />
Befürworter der Oberstufe Eltville<br />
“vertreten”.<br />
Einen Monat später auf dem<br />
SPD-Unterbezirksparteitag wurde<br />
dann beschlossen, daß alle<br />
Zusagen an Eltville seitens der<br />
SPD nicht gehalten werden.<br />
Einer Anforderung an die Genehmigung<br />
durch das Hessische<br />
Kultusministerium wurde in einer<br />
Elternbefragung genügt, in<br />
der festgestellt wurde, daß über<br />
95 Prozent der Eltern am Gymnasium<br />
Eltville für eine gymnasiale<br />
Oberstufe votierten.<br />
In der Kreistagssitzung am 18.<br />
<strong>Juni</strong> auf dem Hessentag in Idstein<br />
steht nun der notwendige<br />
Organisationsbeschluß an, der<br />
den Kreis in die Lage versetzt,<br />
nach Genehmigung, die konkreten<br />
Planungen aufzunehmen.<br />
Dies ist auch zu diesem Zeitpunkt<br />
notwendig, da die erforderlichen<br />
Baumaßnahmen für<br />
Oberstufe und Realschule zum<br />
Starttermin fertig sein sollen!<br />
Kein einziges neues Argument<br />
gegen die Oberstufe seit Dezember<br />
Kein einziges neues Argument<br />
wird von den Gegnern der Oberstufe<br />
Eltville ins Feld geführt.<br />
Dennoch fallen reihenweise<br />
Kreistagsabgeordnete des Bündnisses<br />
um. Der prominenteste<br />
Umfaller ist dabei zweifellos der<br />
SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias<br />
Hannes aus Hattenheim,<br />
der bei seinen Bürgermeisterwahlen<br />
in Eltville und bei der<br />
Kommunalwahl noch die Oberstufe<br />
Eltville befürwortet hat. Es<br />
ist ein Skandal, wie hier Kreispolitiker<br />
mit dem Vertrauen und<br />
den Hoffnungen von Schulen<br />
und Eltern umgehen.<br />
Die CDU – Kreistagsfraktion ist<br />
eindeutig positioniert. Erst Anfang<br />
<strong>Juni</strong> hat sie sich in einer<br />
Fraktionssitzung einstimmig für<br />
die Oberstufe Eltville ausgesprochen.<br />
Verläßliche Partner von Lehrern,<br />
Eltern und Schülern finden sich<br />
in der CDU - egal ob bei notwendigen<br />
organisatorischen Veränderungen<br />
oder Sanierungen.<br />
Das Mehrheitsbündnis von SPD,<br />
FDP und Grünen hat dagegen<br />
jede Glaubwürdigkeit verloren,<br />
durch Unzuverlässigkeit und Inkompetenz<br />
- insbesondere in der<br />
Schulpolitik.<br />
p.beuth@ltg.hessen.de
<strong>Juni</strong> <strong>2002</strong> RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER Seite 5<br />
Beuth: “Mit der CDU in Hessen läuft es besser!”<br />
von Peter Beuth<br />
CDU-Landtagsabgeordneter<br />
Peter Beuth zieht Bilanz nach<br />
drei Jahren CDU/FDP-Landesregierung:<br />
“Die CDU hat ihr Versprechen<br />
gehalten und in den<br />
letzten drei Jahren die ehrgeizigen<br />
Ziele für Hessen Schritt<br />
für Schritt umgesetzt.”<br />
Mit der CDU in Hessen läuft es<br />
besser! Diese Bilanz zog der<br />
CDU-Landtagsabgeordnete Peter<br />
Beuth nach drei Jahren CDU/<br />
FDP-Landesregierung auf Veranstaltungen<br />
der CDU Aarbergen,<br />
Hohenstein, Hünstetten und <strong>Taunus</strong>stein<br />
in den vergangenen 3<br />
Wochen.<br />
Moderne Politik mit moderner<br />
Präsentationsform einer sog.<br />
Bildschirm-Show<br />
Anhand von Schaubildern, Tabellen<br />
und Zahlen verdeutlichte der<br />
CDU-Politiker den Bürgerinnen<br />
und Bürgern, daß es in Hessen<br />
besser läuft als in den anderen<br />
Bundesländern.<br />
„Zu einer modernen und zukunftsorientierten<br />
Politik gehört<br />
auch eine zeitgemäße Präsentation,“<br />
erklärte Beuth bei der Vorstellung<br />
der computeranimierten<br />
Darstellung in Form einer sog.<br />
Bildschirm-Show.<br />
“Im Vergleich zu den anderen<br />
Bundesländern ist Hessen mittlerweile<br />
nicht ein Land unter vielen,<br />
sondern wir haben uns einen<br />
Spitzenplatz unter den Bundesländern<br />
zurück erkämpft.<br />
Auch im Vergleich zum Bund lautet<br />
die Bilanz: In Hessen läuft es<br />
besser!”<br />
Hessen wird zum Bildungsland!<br />
“Gegenüber 1998 haben wir die<br />
Investitionen in Bildung um 9,3<br />
Prozent gesteigert, einzig Bayern<br />
liegt noch knapp vorne.<br />
Mit 1,5 Prozent Wirtschaftswachstum<br />
steht Hessen an der<br />
Spitze aller Bundesländer.<br />
Die Kriminalität hat Hessen um<br />
2,5 Prozent gesenkt, während sie<br />
im Bund um 1,6 Prozent gestiegen<br />
ist”, so der CDU-Landtagsabgeordnete<br />
Beuth.<br />
“Das ist das Ergebnis einer<br />
erfolgreichen CDU-Politik, die<br />
Jung wirbt für den Sport<br />
Der heimische CDU-Landtagsabgeordnete<br />
und stellvertretende<br />
Landesvorsitzende der<br />
CDU Hessen, Dr. Franz Josef<br />
Jung hat die hessischen Bürgerinnen<br />
und Bürger dazu aufgerufen,<br />
am 22. September,<br />
dem Tag der Bundestagswahl<br />
für die Aufnahme des Sports in<br />
die Verfassung zu stimmen.<br />
“Sport fördert das soziale Miteinander<br />
und das körperliche<br />
Wohlbefinden,” sagte Jung in<br />
Wiesbaden. Um seine herausgehobene<br />
Stellung zu bekräftigen,<br />
gehöre er deshalb auch in die<br />
hessische Verfassung.<br />
Jung betonte dabei, daß die Aufnahme<br />
des Sports einen weiteren<br />
wichtigen Schritt in der von<br />
der Landesregierung eingeschlagenen<br />
Sportförderung darstelle.<br />
Neben Maßnahmen wie der Vertretung<br />
im Rundfunkrat des Hessischen<br />
Rundfunks und der Benennung<br />
des Sports als Pflichtaufgabe<br />
in den Kommunalgesetzen,<br />
sei vor allem auch in finanzieller<br />
Hinsicht in den letzten Jahren<br />
eine Aufwertung erfolgt, betonte<br />
Jung.<br />
Gegenüber dem Jahr 1998, als<br />
rot/grün noch lediglich 23,8 Millionen<br />
Euro in Hessens Sport investiert<br />
hätten, gebe Hessen in<br />
diesem Jahr 32, 3 Millionen Euro<br />
aus – eine Steigerung um 36 %.<br />
An oberster Stelle stehe nach wie<br />
vor die Förderung von Vereinen<br />
und Verbänden, die mit 19,12<br />
Millionen Euro den Löwenanteil<br />
der <strong>Ausgabe</strong>n ausmache.<br />
Die Rolle, die der Sport für die<br />
Landesregierung inne habe,<br />
komme auch darin zum Ausdruck,<br />
daß sich das Land am<br />
stärksten im Rahmen der Olympiabewerbung<br />
Frankfurts und<br />
der Rhein-Main-Region engagiere.<br />
Neben dem Impuls für eine<br />
Bewerbung durch Sportminister<br />
Bouffier stelle das Land auch mit<br />
über 1,5 Millionen Euro den<br />
größten Einzelposten an Finanzmitteln<br />
zur Verfügung. “Wenn wir<br />
die Spiele erhalten, wird das einen<br />
immensen Ruck für die gesamte<br />
Region geben,” sagte<br />
Jung und betonte gleichzeitig,<br />
daß dadurch auch ein stärkeres<br />
Zusammenwachsen der Region<br />
möglich sei.<br />
Jung führte weiter aus, daß der<br />
Auch persönlich sportlich aktiv: Dr. Farnz Josef<br />
Jung beim Start der alljährlichen <strong>Rheingau</strong>er Rad-<br />
Rallye.<br />
Sport auch eine wichtige Integrationsaufgabe<br />
erfülle. “Nirgendwo<br />
sonst treffen Menschen unterschiedlichster<br />
Kulturen und Nationalitäten<br />
so unproblematisch<br />
und selbstverständlich aufeinander<br />
wie im Sportbereich.” Das<br />
sei absolut förderungswürdig.<br />
Zu betonen sei weiterhin, daß die<br />
Förderung durch die Landesregierung<br />
alle Bereiche umfasse –<br />
vom Breiten- bis hin zum Leistungssport:<br />
So wurden gerade<br />
im Breitenbereich die investiven<br />
Mittel von 4,11 Millionen Euro in<br />
1998 auf 6,16 Millionen Euro im<br />
letzten Jahr erhöht. Die Mittel für<br />
die Weiterführung der Vereinsarbeit<br />
wuchsen von knapp einer<br />
halben Millionen Euro auf mehr<br />
als 700.000 Euro und damit um<br />
41 Prozent.<br />
Im Leistungssport wurde eine<br />
Verbesserung der Situation<br />
durch diverse investive, aber<br />
auch durch andere Maßnahmen,<br />
wie Trainerprogramme und Talentsichtungen<br />
erreicht. Auch in<br />
diesen Bereich fließen nach<br />
Jungs Worten Millionen.<br />
Am Ende betonte Jung, daß die<br />
Politik für den Sport, wie sie die<br />
Hessische Landesregierung verstehe,<br />
auf der Arbeit ehrenamtlicher<br />
Männer und Frauen fuße.<br />
Nur deren tägliches Engagement<br />
mache finanzielle und immaterielle<br />
Förderungen überhaupt sinnvoll.<br />
Jung dankte all jenen, die sich<br />
im Rahmen des Sports, der Jugendhilfe<br />
und der übrigen Berei-<br />
CDU-Kreisvorsitzender Klaus-Peter Willsch MdB<br />
und der Landtagsabgeordnete Peter Beuth bei der<br />
Bilanzveranstaltung in Aarbergen.<br />
che ehrenamtlich engagierten.<br />
“Ihre Arbeit ist unbezahlbar für<br />
uns alle,” sagte Jung abschließend.<br />
Sie sei Vorbild und Ansporn<br />
dafür, daß in dieser Gesellschaft<br />
Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit<br />
weiter ihren Platz<br />
hätten.<br />
fj.jung@ltg.hessen.de<br />
sich ehrgeizige Ziele im Jahr<br />
1999 gesetzt hat und in den letzten<br />
drei Jahren hart für deren<br />
Umsetzung gearbeitet hat. Das<br />
waren drei ausgesprochen gute<br />
Jahre für das Land Hessen sowie<br />
die Bürgerinnen und Bürger<br />
im Untertaunus. Für die Fortsetzung<br />
guter Jahre wollen wir auch<br />
in den nächsten Monaten hart<br />
arbeiten!”<br />
Die Vorsitzenden der CDU Stadtund<br />
Gemeindeverbände, Marita<br />
Emeritzy (Hünstetten), Lothar<br />
Becker (Aarbergen), Heinz Römermann<br />
(Hohenstein) und Peter<br />
Lachmuth (<strong>Taunus</strong>stein) zeigten<br />
sich begeistert von der Leistungsbilanz<br />
der CDU-geführten<br />
Koalition im Hessischen Landtag.<br />
“Mit der CDU zum Bildungsland<br />
Nummer 1. Schon in den ersten<br />
drei Jahren wurde der von der<br />
rot-grünen Vorgängerregierung<br />
zu verantwortende Unterrichtsausfall<br />
von 100.000 auf 12.500<br />
Stunden reduziert. Unterrichtsausfall<br />
und Lehrermangel waren<br />
unter Rot-Grün das Markenzeichen<br />
hessischer Schulpolitik:<br />
100.000 ausgefallene Unterrichtsstunden<br />
in der Woche,<br />
4.600 fehlende Lehrerstellen und<br />
Referendare.<br />
Damit hat die CDU Schluß gemacht,<br />
denn Bildung hat bei uns<br />
Priorität: das ehrgeizige Projekt<br />
Unterrichtsgarantie ist nahezu<br />
verwirklicht, seit 1999 wurden<br />
2.300 zusätzliche Lehrerstellen<br />
geschaffen, die Lehrerkollegien<br />
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damit deutlich verjüngt (die Anzahl<br />
der Lehrer unter 35 Jahre<br />
wurde seit 1999 von 4.015 auf<br />
11.771 erhöht) und die Lehrerausbildung<br />
verbessert.<br />
Der Bildungsetat wurde um fast<br />
30 Prozent aufgestockt, im Jahr<br />
<strong>2002</strong> sind das etwa 600 Mio.<br />
Euro mehr als unter Rot-Grün.<br />
Die Qualität an Hessens Schulen<br />
ist deutlich gestiegen,“ weiß die<br />
Mutter von zwei Söhnen Marita<br />
Emeritzy die Präsentation der<br />
Kehrtwende in der Schulpolitik zu<br />
schätzen.<br />
Unterrichtsgarantie ab neuem<br />
Schuljahr erfüllt<br />
Auch bei der Betreuung an hessischen<br />
Schulen setze Hessen<br />
Trends: die finanziellen Mittel seien<br />
von 4 Mio. Euro (1998) auf<br />
7,1 Mio. Euro (<strong>2002</strong>) deutlich<br />
erhöht worden. Die Zahl der Betreuungsangebote<br />
seien seit<br />
1998 von 288 auf 867 verdreifacht<br />
worden. Im Untertaunus<br />
profitierten davon 14 Schulen mit<br />
26 Betreuungsgruppen für ca.<br />
530 Kindern, erklärte Beuth, der<br />
auch schulpolitischer Sprecher<br />
der CDU - Kreistagsfraktion ist<br />
den Zuhörern bei seinen Veranstaltungen.<br />
Die versprochene Unterrichtsgarantie<br />
werde noch in dieser<br />
Legislaturperiode Realität, verkündete<br />
Beuth. „Mit dem neuen<br />
Schuljahr werden weitere 600<br />
Lehrer eingestellt. Nachdem wir<br />
– im Gegensatz zur rot-grünen<br />
Vorgängerregierung – für die verläßliche<br />
Halbtagsschule gesorgt<br />
haben, werden wir jetzt die Ganztagsangebote<br />
in Hessen konsequent<br />
ausbauen: flächendeckend,<br />
bedarfsorientiert und auf<br />
freiwilliger Basis. Bereits mit dem<br />
neuen Schuljahr wird es 40 neue<br />
Ganztagsangebote geben. Auch<br />
die IGS Obere-Aar in <strong>Taunus</strong>stein<br />
wird dabei sein.“<br />
“Daß im Zuge der Medieninitiative<br />
Schule @ Zukunft die GesamtschuleAarbergen-Michelbach<br />
als eine der zwei Pilotschulen<br />
des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises<br />
mit einer größeren Zahl an<br />
Computern ausgestattet wird,<br />
freut mich ganz besonders”, so<br />
der Aarbergener Vorsitzende Lothar<br />
Becker.<br />
Hessen boomt: Tabellenführer<br />
beim Wirtschaftswachstum<br />
„Mit der CDU boomt der Wirtschaftsmotor<br />
Hessen. Hessen<br />
hat die allgemeine Konjunkturschwäche<br />
am besten von allen<br />
Bundesländern gemeistert und<br />
führt die Tabelle beim Wirtschaftswachstum<br />
an. Die rotgrüne<br />
Bundesregierung hat kapituliert!<br />
Das es auch anders geht, hat<br />
Hessen vorgemacht. Nach drei<br />
Jahren der Regierung Koch/Wagner<br />
haben sich die Rahmendaten<br />
für Hessen grundlegend geändert.<br />
Von einem Land mit durchschnittlichen<br />
Wachstumsraten,<br />
durchschnittlichen Arbeitsmarktzahlen<br />
und unterdurchschnittlichen<br />
Ausbildungsmarktzahlen<br />
hat sich Hessen zum Musterschüler<br />
in Deutschland gemausert.<br />
Erstmals in der Geschichte belegt<br />
Hessen in allen wichtigen<br />
Bereichen bundesweit Platz 1:<br />
beim Wirtschaftswachstum (mit<br />
1,5 Prozent in 2001 mehr als<br />
doppelt so hoch als im Bund;<br />
dort: nur 0,6 Prozent), der Wirtschaftsproduktivität,<br />
dem Abbau<br />
der Arbeitslosen und der Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze.<br />
Die Zahl der Arbeitslosen lag im<br />
Februar <strong>2002</strong> mit 7,3 Prozent<br />
erheblich niedriger als im Bund<br />
(10,4 Prozent)“, zeigte Peter<br />
Lachmuth aus <strong>Taunus</strong>stein die<br />
Beschäftigungseffekte einer erfolgreichen<br />
Wirtschaftspolitik<br />
auf.<br />
Mit der CDU ist Hessen wieder<br />
sicherer geworden!<br />
„Mit der CDU wird Hessen wieder<br />
sicherer“, freute sich nicht<br />
zuletzt Heinz Römermann (Kriminalbeamter<br />
beim LKA) über die<br />
Ausführungen seines Abgeordneten.<br />
Während unter Rot-Grün<br />
in Hessen im Zeitraum von 1995<br />
BOSSy GmbH Flachstraße 13 65197 Wiesbaden<br />
Telefon O611/942O48O Fax O611/942O488<br />
Servicenummer O8OO/4626779 eMail: service@bossy.de<br />
bis 1999 über 370 Stellen bei der<br />
Polizei, das entspreche einer Größenordnung<br />
von 10 Polizeistationen,<br />
gestrichen worden seien,<br />
habe die CDU/FDP-Koalition 250<br />
Wachpolizisten sowie 300 neue<br />
Auszubildende zusätzlich eingestellt.<br />
1.300 neue Polizeifahrzeuge<br />
und 10.000 neue Computer<br />
verbesserten nunmehr die unter<br />
Rot-Grün verkommene Ausstattung<br />
der Polizei! „Die Anzahl der<br />
Straftaten ist seit 1998 um rund<br />
40.000 (-8,4 Prozent) gesunken,<br />
die Straßenkriminalität hat um 16<br />
Prozent und die Zahl der Wohnungseinbrüche<br />
sogar um 21,3<br />
Prozent abgenommen.<br />
Die Aufklärungsrate ist mit einem<br />
Rekordergebnis von 48,6 Prozent<br />
wieder auf einem Höchststand<br />
und die Straßenkriminalität auf<br />
ein Rekordtief gesunken. Schnellere<br />
Bestrafung der Täter wurde<br />
durch beschleunigte Verfahren<br />
(1998: 7,8 Prozent; 2001: 12<br />
Prozent) realisiert. Insgesamt ist<br />
die Kriminalität in Hessen im vergangenen<br />
Jahr um 2,5 Prozent<br />
gesunken, während sie bundesweit<br />
um 1,6 Prozent zunahm.<br />
Bewährte Maßnahmen wie Freiwilliger<br />
Polizeidienst, Videoüberwachung<br />
und elektronische Fußfessel<br />
werden fortgesetzt.<br />
Wir nutzen unsere Chancen, damit<br />
wir für Hessen und den Untertaunus<br />
die Zukunft gewinnen”,<br />
so der CDU-Landtagsabgeordnete<br />
Beuth abschließend.<br />
Nächster Termin<br />
Die nächste Bilanz-Präsentation<br />
des Landtagsabgeordneten Peter<br />
Beuth findet in Zusammenarbeit<br />
mit der CDU Idstein am Montag,<br />
dem 8. Juli um 19.30 Uhr statt<br />
(Weitere Informationen unter<br />
“www.unser-abgeordneter.de”.<br />
p.beuth@ltg.hessen.de<br />
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Seite 6 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juni</strong> <strong>2002</strong><br />
Dramatische Steuerausfälle der Länder<br />
Staatsquote senken!<br />
von Klaus-Peter Willsch<br />
Immer mehr Bundesländer sind<br />
gezwungen, Haushaltssperren<br />
zu verhängen, so auch Hessen.<br />
Dies bedeutet, daß alle <strong>Ausgabe</strong>n,<br />
die eine bestimmte Betragsgrenze<br />
überschreiten, nur<br />
noch mit Zustimmung des Finanzministers<br />
bzw. geleistet<br />
werden dürfen. Da eine Haushaltssperre<br />
nur bei solchen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n greift, zu denen keine<br />
gesetzliche Verpflichtung<br />
besteht, läuft dies darauf hinaus,<br />
daß sich die öffentlichen<br />
Investitionen nochmals verringern<br />
werden.<br />
Mit den Haushaltssperren reagieren<br />
die Länder auf die dramatische<br />
Entwicklung der Steuereinnahmen.<br />
Nach der Steuerschätzung<br />
vom Mai <strong>2002</strong> werden<br />
Bund, Ländern und Gemeinden<br />
allein im laufenden Jahr 11,7<br />
Milliarden Euro weniger zur Verfügung<br />
stehen als noch im November<br />
2001 angenommen wurde.<br />
Bis 2005 müssen die GebietskörperschaftenMindereinnahmen<br />
von 65 Milliarden Euro<br />
verkraften.<br />
Vieles deutet darauf, daß die tatsächliche<br />
Entwicklung noch<br />
schlechter verlaufen wird, als von<br />
den Steuerschätzern erwartet.<br />
Dies gilt vor allem für die Körperschaftsteuer.<br />
Deren Aufkommen<br />
war bereits im Jahr 2001 um 24<br />
Milliarden Euro gegenüber dem<br />
Jahr 2000 zurückgegangen (von<br />
+ 23,6 Milliarden Euro auf –0,4<br />
Milliarden Euro). Für das Jahr<br />
<strong>2002</strong> rechnen die Steuerschätzer<br />
mit Einnahmen von 7,9 Milliarden<br />
Euro. Tatsächlich war das Aufkommen<br />
in den ersten drei Monaten<br />
des Jahres <strong>2002</strong> aber wei-<br />
terhin negativ (-585 Millionen<br />
Euro).<br />
Diese Zahlen sind nicht nur auf<br />
die schlechte Konjunkturentwicklung<br />
zurückzuführen, sondern<br />
auch auf die rot-grüne Körperschaftsteuerreform.<br />
Wegen des<br />
Wechsels vom Anrechnungszum<br />
Halbeinkünfteverfahren<br />
schütten die Unternehmen früher<br />
angesammelte Gewinne aus, um<br />
die nach altem Recht gebildeten<br />
Körperschaftsteuerguthaben aufzulösen.<br />
Diesen Effekt hat die<br />
Bundesregierung bei ihrer Steuerreform<br />
völlig unterschätzt. Die<br />
Körperschaftsteuer ist damit als<br />
eine kalkulierbare Einnahmequelle<br />
ausgefallen.<br />
Vor dem Hintergrund dieser von<br />
ihr selbst mitverschuldeten Finanzlage<br />
wirft uns die rot-grüne<br />
Koalition vor, daß sich die in unserem<br />
Wahlprogramm versprochene<br />
Senkung der Staatsquote<br />
unter 40 Prozent nur durch einen<br />
sozialpolitischen Kahlschlag<br />
realisieren ließe. Bundesverteidigungsminister<br />
Scharping verstieg<br />
sich sogar zu der Aussage,<br />
daß die dazu erforderliche Kürzung<br />
der öffentlichen <strong>Ausgabe</strong>n<br />
um rund 170 Milliarden Euro<br />
mehr als zwei Drittel des Bundeshaushalts<br />
ausmache.<br />
Diese Argumentation geht völlig<br />
an der Sache vorbei. Sie verkennt<br />
zum einen, daß der Bundeshaushalt<br />
nur etwa ein Viertel aller öffentlichen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n umfaßt.<br />
Zum anderen wird absichtlich<br />
übersehen, daß die von uns versprochene<br />
Senkung der Staatsquote<br />
ein langfristig angelegtes<br />
Ziel ist, das dadurch verwirklicht<br />
werden soll, daß der <strong>Ausgabe</strong>nanstieg<br />
bei Bund, Ländern, Ge-<br />
meinden und Sozialversicherungsträgern<br />
über einen längeren<br />
Zeitraum hinweg unter dem Anstieg<br />
des nominalen Bruttoinlandsprodukts<br />
gehalten wird. Es<br />
geht bei der Senkung der Staatsquote<br />
also nicht um eine Kürzung<br />
öffentlicher <strong>Ausgabe</strong>n, sondern<br />
um eine Begrenzung des künftigen<br />
<strong>Ausgabe</strong>nanstiegs.<br />
Daß eine Senkung der Staatsquote<br />
ohne unzumutbare soziale Härten<br />
möglich ist, zeigt die erfolgreiche<br />
Politik der Union in den<br />
achtziger Jahren. Von 1982 bis<br />
1989 konnte die Staatsquote von<br />
50,1 Prozent auf 45,8 Prozent<br />
gesenkt werden. Dadurch gelang<br />
es nicht nur, die Nettokreditaufnahme<br />
des Bundes von 37 Milliarden<br />
DM auf 14 Milliarden DM<br />
zu verringern und die größte<br />
Steuersenkung der Nachkriegsgeschichte<br />
zu finanzieren, sondern<br />
auch Wachstumsraten von<br />
zuletzt mehr als drei Prozent zu<br />
generieren und zwischen 1983<br />
und 1991 im alten Bundesgebiet<br />
rund drei Millionen zusätzliche<br />
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />
zu<br />
schaffen.<br />
Trotz der Senkung der Staatsquote<br />
ging das Sozialbudget pro Einwohner<br />
in diesem Zeitraum nicht<br />
zurück, sondern stieg im Gegenteil<br />
von 7.974 DM im Jahr 1982<br />
auf 10.856 DM im Jahr 1990 an.<br />
Die Senkung der Staatsquote liegt<br />
nicht nur im Interesse der Unternehmen,<br />
sondern ist auch aus<br />
der Sicht der Arbeitnehmer unverzichtbar.<br />
Nur auf diesem<br />
Wege ist es nämlich möglich, die<br />
unerträglich hohe Abgaben-belastung<br />
der Arbeitseinkommen<br />
wieder auf ein erträgliches Maß<br />
zu begrenzen. Das Mißverhältnis<br />
zwischen dem, was die einzelne<br />
Arbeitsstunde das Unternehmen<br />
kostet, und dem, was dem Arbeitnehmer<br />
netto verbleibt, ist<br />
eine der Hauptursachen für die<br />
Wachstumsschwäche der deutschen<br />
Wirtschaft und die desolate<br />
Lage auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Durch dieses Mißverhältnis<br />
boomt nur die Schwarzarbeit.<br />
kp.willsch@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
Frank W. aus Langen,<br />
kaufm. Angestellter,<br />
und Zoe<br />
JA!<br />
zum<br />
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Mit dem Ausbau stellen wir sicher, dass<br />
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Dies ist eine Information des Flughafens Frankfurt/Main<br />
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<strong>Juni</strong> <strong>2002</strong> RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER Seite 7<br />
Wir Hessen: Unsere Region dabei<br />
Hessentagsumzug am Sonntag, dem 23. <strong>Juni</strong> um 13.30 Uhr<br />
- Reiterstaffel der Hessischen<br />
Polizei PP Westhessen<br />
- Hessisches Polizeiorchester<br />
- Kutsche mit dem Hessentagspaar<br />
<strong>2002</strong> Ellen Odrosek und<br />
Michael Dauber<br />
Idstein<br />
Motivwagen “Hessen-Jazz-Festival<br />
Idstein”<br />
Motivwagen “Sport in Idstein -<br />
von 1844/1879 bis heute”<br />
Motivwagen “Kirche und Hutturm<br />
- 1200 Jahre Walsdorf”<br />
Motivwagen “Idstein, Stadt der<br />
Schulen”<br />
Motivgruppe “Bürgerinnen und<br />
Bürger im historischen Idstein,<br />
1550 bis 1650”<br />
Motivwagen “Wörsdorfer Dunker”<br />
Musikgemeinschaft 77 Idstein-<br />
Wörsdorf<br />
Motivwagen “Oberauroffer Äbbelwoikönigin<br />
Sabine I”<br />
Motivwagen “Jagd- und Forstwirtschaft<br />
im Idsteiner Stadtwald”<br />
Motivwagen “Chemie und Biologie,<br />
Nachwuchs aus Idstein”<br />
Motivgruppe “Idsteins Partnerstädte”<br />
Motivwagen “Backtag in Heftrich”<br />
Motivwagen “Mainzer Erzstiftsfehde<br />
von 1462”<br />
begleitet von der Historischen<br />
Stadtwache Heftrich<br />
Motivgruppe “Idstein International”<br />
Blasorchester der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Ellar<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis<br />
Motivwagen “Hünstetter Sehenswürdigkeiten”<br />
begleitet von der Volkstanzgruppe<br />
Nassauer Land<br />
Motivgruppe “PISA liegt nicht in<br />
Hessen”<br />
Motivwagen “Chormusik aus aller<br />
Welt, Discordia singt was<br />
Euch gefällt”<br />
Motivwagen “Aarbergen im Herzen<br />
des Nassauischen Landes”<br />
Motivwagen “650 Jahre Bad<br />
Schwalbach”<br />
Motivwagen “Herbstmarkt in<br />
Bad Schwalbach”<br />
Motivwagen “Steckenrother<br />
Dorfkirche - Bauernkleidung<br />
einst und jetzt”<br />
Trachtengruppe des Biedermeiervereins<br />
Eltville<br />
Spielmannszug Oestrich mit Ehrenkompanie<br />
Motivwagen “Musik und Wein in<br />
Oestrich-Winkel am Rhein”<br />
Motivwagen “Löschzug Hennethal<br />
Anno 1843”<br />
Motivwagen “Straußwirtschaft”<br />
mit Weinlesegruppe<br />
Motivwagen “Dorebäcker, Spitzname<br />
der Königshofener”<br />
Motivgruppe “Historische Einachsschlepper<br />
im Einsatz”<br />
Motivgruppe “Dippehäuser Bauernwehr”<br />
- Hessische Polizei<br />
Motivgruppe “Die Hessische<br />
Polizei”<br />
- Hessische Vereinigung für<br />
Tanz-und Trachtenpflege<br />
“Trachtenland Hessen”<br />
begleitet von der Trachtenkapelle<br />
Musikfreunde Weiperz<br />
- Landessportbund Hessen<br />
Motivgruppe des Sportkreises<br />
Untertaunus mit seinen pferdesportreibenden<br />
Vereinen des<br />
<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises<br />
- Arbeitsgemeinschaft der<br />
Ausländerbeiräte in Hessen<br />
Motivgruppe “Wir aus <strong>Rheingau</strong>,<br />
<strong>Taunus</strong> und Wiesbaden”<br />
Landesfeuerwehrverband Hessen<br />
Motivwagen “Rauchmelder retten<br />
Leben”<br />
- Deutsches Rotes Kreuz<br />
Landesverband Hessen -<br />
Motivwagen “Komm mit in’s<br />
Boot / Ehrenamt im DRK”<br />
Technisches Hilfswerk - Landesverband<br />
Hessen - Rheinland-Pfalz<br />
- Saarland<br />
Motivwagen “50 Jahre THW in<br />
Hessen”<br />
Bundesgrenzschutz<br />
Musikkorps des Grenzschutz-<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
präsidiums Süd<br />
Soldaten in Hessen<br />
Heeresmusikkorps II Kassel<br />
Landkreis Limburg-Weilburg<br />
Motivwagen “Bad Camberger<br />
Wandelhalle” mit Kurgästen<br />
Motivwagen “Hessegrittcher<br />
zwischen Dornburg und Blasiusberg”<br />
Motivwagen “Feierabend in der<br />
Bauernstube um 1900”<br />
Motivwagen “Spinnstube”<br />
Motivwagen “Erntewagen von<br />
damals”<br />
Motivwagen “950 Jahre Villmar”<br />
Motivwagen “Mittelalterliches<br />
Reisegeleit des Schadecker Westerburger<br />
Grafen”<br />
Motivwagen “100 Jahre Freiwillige<br />
Feuerwehr Merenberg”<br />
Motivwagen “Der Umwelt zuliebe<br />
- Streuobstwiesen und<br />
Windkraft in Hessen”<br />
Bund der Egerländer Gmoin<br />
Landesverband Hessen<br />
Original Ohmtalmusikanten und<br />
Trachtengruppe der Egerländer<br />
Gmoin<br />
Bund der Vertriebenen<br />
Landesverband Hessen -<br />
Motivwagen “Altvaterturm -<br />
Symbol der Heimat” und<br />
Trachtengruppe der Tanz- und<br />
Spielschar Wiesbaden<br />
Landeshauptstadt<br />
Wiesbaden<br />
Motivwagen “Wiesbaden in Bewegung<br />
- Nerobergbahn”<br />
Motivgruppe “Naturhornbläser<br />
Hessen”<br />
Hochradgruppe des RC 07 Auringen<br />
Motivwagen “Wappen von Wiesbaden”<br />
Jubiläumsgruppe der Wiesbadener<br />
Vororte: Auringen, Bierstadt,<br />
Erbenheim und Kloppenheim<br />
Jugend-Showband Jocusgarde<br />
1889<br />
Festzugweg<br />
Weiherwiese - Am Hexenturm -<br />
Limburger Straße - Wiesbadener<br />
Straße - Friedensstraße -<br />
Limburger Straße - Ende und<br />
Auflösung des Zuges: Am Akkergrund<br />
info@hessentag<strong>2002</strong>.de<br />
am Freitag hat Ministerpräsident Roland Koch den Hessentag in Idstein eröffnet. Ich bin stolz<br />
darauf, dass erstmals eine Stadt in Westhessen und mit Idstein eine Perle unseres <strong>Rheingau</strong>-<br />
<strong>Taunus</strong>-Kreises als Gastgeber fungiert. Dem Land Hessen danke ich ausdrücklich für die getroffene<br />
Wahl, denn Idstein gilt mit seiner historischen Altstadt als Schmuckstück unseres<br />
Kreises und ist deshalb prädestiniert, um als Hessentagsstadt für zehn Tage in den Mittelpunkt<br />
des Interesses zu rücken.<br />
Zehn Tage lang wird sich die Stadt Idstein, die vor kurzem das 900. Jahr ihrer urkundlichen<br />
Ersterwähnung feiern konnte, mit ihrer historischen Altstadt den Hessen präsentieren. Hier hat<br />
jeder Gast Gelegenheit, sich über das reichhaltige Angebot und die Gastfreundlichkeit unserer<br />
Region zu informieren und darüber hinaus die Leistungsfähigkeit des Landes Hessen zu erfahren.<br />
Die Hessen blicken in diesem Zeitraum auf Idstein.<br />
Da ist es für mich selbstverständlich, dass auch ich mich überwiegend am Ort des Geschehens<br />
aufhalten werde. Ich verlege mein Büro für den Zeitraum des Hessentages nach Idstein;<br />
die Volksbank Untertaunus hat mir dankenswerter Weise ein Büro zur Verfügung gestellt (Tel.<br />
06126/581115; Fax 06126/581199). Ich nehme nicht nur offizielle Termine in diesen Tagen<br />
wahr, sondern nutze die Gelegenheit, möglichst viele Veranstaltungen und das eine oder andere<br />
Konzert zu besuchen. Wer das Programmheft durchsieht, wird eine Fülle von Veranstaltungen<br />
in und um die Stadt Idstein finden, die für jeden Geschmack und jedes Alter etwas bieten.<br />
Der Hessentag ist eine einzigartige Gelegenheit viel von Idstein, viel von der Gastfreundlichkeit<br />
und der Lebensfreude der Menschen im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis kennen zu lernen. Ich hoffe,<br />
dass viele Besucherinnen und Besucher in unser schönes Idstein im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis<br />
kommen werden, heiße alle herzlich willkommen und hoffe, dass es ihnen so gut gefällt, dass<br />
sie gerne und oft wiederkommen.<br />
Bernd Röttger, Landrat · email: landrat@rheingau-taunus.de<br />
Nur wer deutsch kann, kann in Deutschland lernen<br />
Hessen verpflichtet ausländische<br />
Kinder zur Erlernung der<br />
deutschen Sprache.<br />
In einer Stellungnahme des<br />
CDU-Landtagsabgeordneten Dr.<br />
Franz Josef Jung hat dieser sich<br />
gestern positiv zum neuen<br />
Schulgesetz geäußert, das ausländische<br />
Kinder schon vor ihrer<br />
Einschulung zum Erwerb hinreichender<br />
Deutsch-Kenntnisse<br />
verpflichtet. “Wer in einem Land<br />
zur Schule gehen will, der muß<br />
dessen Sprache sprechen. Das<br />
gilt für Deutschland ebenso wie<br />
für jedes andere Land auf der<br />
Welt,” sagte Jung.<br />
Mit dem neuen Schulgesetz werden<br />
in Hessen Schüler ausländischer<br />
Herkunft verpflichtet,<br />
schon vor dem ersten Schultag<br />
hinreichende deutsche Sprachkenntnisse<br />
zu erwerben. Tun sie<br />
dies nicht, dann kann der jeweilige<br />
Schüler für bis zu einem Jahr<br />
vom Unterricht zurückgestellt<br />
werden. Dies erhöhe den Druck<br />
auf Eltern und Kindern, die Sprache<br />
ihres gewählten Aufenthaltslandes<br />
freiwillig zu erlernen.<br />
Wie Jung mitteilte, läßt sich Hessen<br />
die Maßnahme der Sprach-<br />
förderung vor der Einschulung<br />
rund 1,3 Mio. Euro kosten.<br />
“Eigentlich haben wir mit der<br />
Regelung nur etwas selbstverständliches<br />
zum Ausdruck gebracht,<br />
was leider in Deutschland<br />
nicht mehr selbstverständlich<br />
war,” so Jung. Die Beherrschung<br />
der deutschen Sprache<br />
sei Grundlage für das Lernen an<br />
deutschen Schulen, für die Integration<br />
in diese Gesellschaft und<br />
für das tägliche Leben in diesem<br />
Land.<br />
Spätestens die PISA-Studie habe<br />
aber gezeigt, daß auch diese<br />
Selbstverständlichkeit in<br />
Deutschland einer gesetzlichen<br />
Fixierung bedürfe.<br />
Schützen nicht in<br />
Sippenhaft nehmen<br />
Was bei der Waffenrechtsdebatte<br />
am 26. April <strong>2002</strong> alle Bundestagsredner<br />
einhellig herausgestellt<br />
haben, das gilt auch<br />
heute noch: Von den legalen<br />
Waffenbesitzern geht keine nennenswerte<br />
Gefahr für die innere<br />
Sicherheit aus. Nur bei 1,3 Promille<br />
der statistisch erfaßten<br />
Straftaten werden legale Waffen<br />
benutzt.<br />
Der Bundeskanzler, der Bundesinnenminister<br />
und die Ministerpräsidenten<br />
sollten nicht in einen<br />
Überbietungswettbewerb zu Lasten<br />
der Schützen treten. Trotz<br />
des Serienmordes von Erfurt sollten<br />
sie der Versuchung widerstehen,<br />
durch vermeintlich populäre<br />
Waffenrechtsverschärfungen der<br />
Bevölkerung zu signalisieren, mit<br />
einer weiteren Verschärfung habe<br />
man ‚alles im Griff’.<br />
Die wirkliche Gefahr für die innere<br />
Sicherheit geht von Kriminellen<br />
aus, die sich auf dem<br />
Schwarzmarkt mit Schußwaffen<br />
‚versorgen’. Daher hatte die Unionsfraktion<br />
verlangt, das bloße<br />
Führen einer illegalen Waffe in<br />
Zukunft als Verbrechen zu bestrafen.<br />
Dies hat die Regierungskoalition<br />
unverständlicherweise abgelehnt.<br />
Hierdurch verstärkt sich bei<br />
Schützen und Jägern der Eindruck,<br />
die Politik zeige Härte gegen<br />
Gesetzestreue, jedoch Milde<br />
für Kriminelle. Man darf die Millionenzahl<br />
deutscher legaler Waffenbesitzer<br />
nicht für die Untat eines<br />
Einzelnen büßen lassen und<br />
sozusagen in Sippenhaft nehmen”,<br />
so Martin Hohmann, CDU-<br />
Bundestagsabgeordneter im<br />
Wahlkreis Fulda und Mitglied des<br />
Innenausschusses.<br />
Allenfalls wäre denkbar, für Schützen<br />
die Altersgrenze zum Erwerb<br />
großkalibriger Kurz- und Langwaffen<br />
auf 21 Jahre anzuheben.<br />
Ansonsten seien deutsche Olympiasiege<br />
in den vielfältigen Kleinkaliberdisziplinen<br />
nicht mehr<br />
möglich.<br />
Unbestreitbar habe das Volljährigkeitsalter<br />
von 18 Jahren im Erfurter<br />
Mordfall eine entscheidende<br />
Rolle gespielt. Die Mutter habe die<br />
brisante Korrespondenz ihres<br />
Sohnes mit dem Gutenberg-Gymnasium<br />
und anderen Schulen<br />
nicht lesen dürfen. Damit blieben<br />
ihr wichtige Alarmzeichen verborgen.<br />
Ihr Sohn habe sich sozusagen<br />
in einer Festung der Volljährigkeit<br />
verschanzen können. Im<br />
Hinblick auf die vielen Jungwähler<br />
werde die Volljährigkeit mit 18<br />
wohl aus dem Katalog gesetzlicher<br />
und sonstiger Maßnahmen<br />
“nach Erfurt” ausgeblendet.<br />
Als Alternative schlägt Hohmann<br />
daher vor, den Eltern “amtliche<br />
Briefe” an ihre 18- bis 21-jährigen<br />
Kinder in Abschrift zukommen<br />
zu lassen.<br />
Schließlich erhebt er die Frage<br />
nach den ethischen Erziehungsgrundsätzen.<br />
Die unbedingte Ehrfurcht<br />
vor dem Leben, das Leben<br />
als Geschenk Gottes, das Gebot<br />
‚Du sollst nicht morden’, all das<br />
sind unverzichtbare, essentielle<br />
Lernziele eines guten christlichen<br />
Religionsunterrichtes.<br />
In diesem Zusammenhang verwies<br />
Jung auf den Chefstatistiker<br />
der OECD Andreas Schleicher,<br />
der in Reaktion auf die Veröffentlichung<br />
der PISA-Studie<br />
weniger Nachgiebigkeit gegenüber<br />
Ausländern gefordert hatte.<br />
Schon Ende vergangenen Jahres<br />
hatte Schleicher festgestellt,<br />
daß innerhalb der PISA-Studie<br />
vor allem die ausländischen<br />
Schüler abgeschnitten hätten.<br />
Dieses Ergebnis habe aber, wie<br />
Schleicher ausdrücklich festgestellt<br />
hatte, nichts mit einem zu<br />
hohen Ausländeranteil in<br />
Deutschland zu tun, sondern mit<br />
der mangelnden Integration.<br />
Grund dafür se aber nicht eine<br />
überdurchschnittliche Ausländerfeindlichkeit<br />
in der Bundesrepublik,<br />
sondern falsch verstan-<br />
Auflösung des Preisausschreibens für Teenies<br />
Hier zunächst die richtigen Antworten auf die sieben Fragen:<br />
1. Wann wurde die Johannisberger Erklärung unterzeichnet?<br />
Am 12. September 2001<br />
2. Wann findet der Hessentag in Idstein statt?<br />
Vom 14. Bis 23. <strong>Juni</strong> <strong>2002</strong><br />
3. Zu welcher Region hat das Forum pro-rheingau bereits vor<br />
längerer Zeit Kontakte gesucht?<br />
Zur Wachau.<br />
4. Wann war der erste Hessentag?<br />
1961<br />
5. Auf welchen Betrag soll die Grenze der geringfügigen Beschäftigung<br />
bei einem Wahlsieg von CDU und CSU angehoben<br />
werden?<br />
400 Euro<br />
6. Für wieviele Pkw bietet der Hessentag in Idstein Parkmöglichkeiten?<br />
10.000<br />
7. Auf welchen Platz der Landesliste der hessischen CDU wurde<br />
Bundestagsabgeordneter Klaus-Peter Willsch gewählt?<br />
13<br />
Unter zahlreichen richtigen Einsendungen hat unsere Glücksfee<br />
die folgenden Gewinner gezogen, die auf dem Hessentag mit<br />
Freund oder Freundin die “No Angels” live erleben werden:<br />
Stefanie Fleischer, <strong>Taunus</strong>stein<br />
Nadja Goldbach, Niedernhausen<br />
Marlen Hönge, Waldems<br />
Valerie Nicolay, Geisenheim<br />
Christina Span, <strong>Taunus</strong>stein<br />
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dene Rücksichtnahme. Anders<br />
als in allen Nachbarländern werde<br />
auf ausländische Kinder in<br />
Deutschland kein Druck oder<br />
Zwang ausgeübt. Das aber sei<br />
nötig, denn ein erhöhter Integrationsdruck<br />
komme in erster Linie<br />
den Ausländern selbst zugute.<br />
Gerade die Ergebnisse ausländischer<br />
Schüler in anderen<br />
Ländern habe dies gezeigt.<br />
Die hessische Landesregierung<br />
teile diese Ansicht, stellte Jung<br />
abschließend fest. Es müsse<br />
darum gehen, alle Ergebnisse<br />
der PISA-Studie zur Kenntnis zu<br />
nehmen. Dies tue Hessen. Schule<br />
sei einer der wichtigsten Integrationsmotoren<br />
für junge Menschen.<br />
Integration aber verlaufe<br />
über die Sprache und setze diese<br />
voraus.<br />
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Seite 8 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>Juni</strong> <strong>2002</strong><br />
“Wirtschafts- und Sozialpolitik wieder als Ordnungspolitik verstehen”<br />
von Friedrich Merz MdB,<br />
Vorsitzender der CDU/CSU-<br />
Bundestagsfraktion<br />
Am 5. Mai jährte sich zum 25.<br />
Mal der Todestag von Ludwig<br />
Erhard, dem ersten Bundesminister<br />
für Wirtschaft und späteren<br />
Bundeskanzler der Bundesrepublik<br />
Deutschland.<br />
Wie kein zweiter Politiker nach<br />
ihm stand Ludwig Erhard für eine<br />
an einem ordnungspolitischen<br />
Grundkonzept orientierte Politik,<br />
für eine Wirtschafts- und Sozialpolitik,<br />
die er als Einheit im Sinne<br />
einer übergreifenden Ordnungspolitik<br />
verstanden hat.<br />
Freiheit und Verantwortung,<br />
Markt und Wettbewerb, Solidarität<br />
und sozialer Ausgleich müssen,<br />
so war seine Überzeugung,<br />
ein funktionsfähiges Ganzes bilden.<br />
“Die beste Sozialpolitik” – so<br />
Ludwig Erhard in den Düsseldorfer<br />
Leitsätzen zur Verwirklichung<br />
der Sozialen Marktwirtschaft aus<br />
dem Jahre 1949 – “nützt nichts,<br />
wenn sich nicht Wirtschaftsund<br />
Sozialordnung wechselseitig<br />
ergänzen und fördern.”<br />
Wir sind in unserem Land wieder<br />
genau an diesem Punkt angekommen.<br />
Viele Probleme, die<br />
wir haben - ein beträchtlicher<br />
Rückstand beim gesamtwirtschaftlichen<br />
Wachstum gegenüber<br />
unseren europäischen Partnerländern,<br />
eine inakzeptabel<br />
hohe Arbeitslosigkeit, eine ungebrochene<br />
<strong>Ausgabe</strong>ndynamik in<br />
den sozialen Sicherungssystemen<br />
und eine anhaltende Überforderungskrise<br />
aller öffentlichen<br />
Haushalte - resultieren auch daraus,<br />
daß sich die wirtschaftliche<br />
und die soziale Ordnung nicht<br />
mehr richtig ergänzen.<br />
Dies wird an vielen Symptomen<br />
deutlich. Wenn im zurückliegenden<br />
Jahr die Schattenwirtschaft<br />
wieder weit kräftiger gewachsen<br />
ist als die offiziell erfasste Wirtschaftsleistung,<br />
dann ist offenkundig<br />
in Deutschland Arbeit<br />
genug vorhanden. Ein zusätzliches<br />
BIP von geschätzt 350 Milliarden<br />
Euro wird in der Schattenwirtschaft<br />
erarbeitet. Doch<br />
wie soll der Mittelstand ohne<br />
steuerliche Entlastung und mit<br />
dem Handikap hoher Sozialbeiträge<br />
diese Arbeit in die legale<br />
Wirtschaft zurückholen? Selbst<br />
im Jahre 2000, dem Jahr mit<br />
dem stärksten Wirtschaftswachstum<br />
seit der Wiedervereinigung,<br />
erzielte rund ein Drittel<br />
aller mittelständischen Unternehmen<br />
keinen Gewinn. Anfang<br />
<strong>2002</strong> liegt die Belastung mit Beiträgen<br />
zu den Sozialversicherungen<br />
bei über 41%, ein weiterer<br />
Anstieg zeichnet sich ab. Gleichzeitig<br />
entstehen für Bund, Länder,<br />
Gemeinden, Sozialversicherungen<br />
- und für die Bundesanstalt<br />
für Arbeit Bewirtschaftungskosten<br />
von annähernd 100<br />
Mrd. Euro für die anhaltend hohe<br />
Arbeitslosigkeit, ohne daß eine<br />
Tendenz zum Besseren erkennbar<br />
wird. Dies alles sind deutli-<br />
che Symptome für dringenden<br />
Reformbedarf.<br />
Nicht nur bei der Ursachenforschung,<br />
sondern auch bei der<br />
Suche nach Antworten ist Ludwig<br />
Erhards Botschaft von einer<br />
Wirtschafts- und Sozialpolitik als<br />
Ordnungspolitik heute so aktuell<br />
wie damals.<br />
Erhards Politik ermöglichte nach<br />
dem Kriege die Entfaltung wirtschaftlicher<br />
Dynamik durch die<br />
Gewährung von Freiheit in umfassendem<br />
Sinne. Eine freiheitliche<br />
Wirtschaftsordnung läßt<br />
sich aber, so wußte Ludwig Erhard,<br />
auf Dauer nur aufrechterhalten,<br />
wenn auch im sozialen<br />
Bereich ein Höchstmaß an Freiheit,<br />
privater Initiative und Selbsthilfe<br />
gewährleistet wird. Und genau<br />
hier liegen die eigentlichen<br />
wirtschafts- und vor allem sozialpolitischen<br />
Herausforderungen<br />
unserer Zeit.<br />
Wir müssen den wirtschaftlichen<br />
und sozialen Ordnungsrahmen<br />
auf den Prüfstand stellen,<br />
die Marktkräfte durch Deregulierung<br />
besser zur Entfaltung bringen<br />
und vor allem in den sozialen<br />
Sicherungssystemen eine<br />
neue Balance zwischen privater<br />
Risikovorsorge und sozialem<br />
Ausgleich schaffen. Die Eigenverantwortung<br />
der Versicherten<br />
kann gerade dadurch gestärkt<br />
werden, daß sie durch eigene<br />
Entscheidung Art und Umfang<br />
sozialer Sicherungsleistungen<br />
mitgestalten können.<br />
Auf dem Arbeitsmarkt müssen<br />
die Anreize zur Aufnahme einer<br />
Beschäftigung, gerade im sogenannten<br />
Niedriglohnbereich,<br />
richtig gesetzt und Hindernisse<br />
für mehr Beschäftigung für ältere<br />
Arbeitslose und Langzeitarbeitslose<br />
beseitigt werden. Mit<br />
am deutlichsten wird die Notwendigkeit<br />
einer Gesamtkonzeption<br />
derzeit im Gesundheitswesen.<br />
Zum einen geht es darum,<br />
die Möglichkeiten des medizinischen<br />
Fortschritts zu nutzen und<br />
eine leistungsstarke medizinische<br />
Versorgung der Bevölkerung<br />
zu gewährleisten. Zum anderen<br />
muß auch – gerade in<br />
Anbetracht der demografischen<br />
Entwicklung – die Entwicklung<br />
der <strong>Ausgabe</strong>n stabilisiert werden.<br />
Wir plädieren in unserem<br />
Regierungsprogramm deshalb<br />
dafür, den Versicherten eine größere<br />
Wahlfreiheit über den Umfang<br />
ihres Versicherungsschutzes<br />
einzuräumen und gleichzeitig<br />
mehr Wettbewerb in dem<br />
starren Vertragssystem zwischen<br />
Kassen und Leistungserbringern<br />
zu bewirken.<br />
Es genügt eben nicht, mit<br />
Schlagworten und wohlklingenden<br />
Formeln eine gewisse Nähe<br />
zum Konzept der Sozialen Marktwirtschaft<br />
vorzutäuschen. Nur<br />
mit Reformen zur Stärkung von<br />
Freiheit und Eigenverantwortung<br />
werden wir den gegenwärtigen<br />
Herausforderungen wirklich gerecht.<br />
Rot-Grün hat sich von Erhards<br />
Ideal der Sozialen Marktwirt-<br />
schaft in den letzten vier Jahren<br />
leider sehr weit entfernt.<br />
Woran liegt es, daß ausgerechnet<br />
das Land, in dem das Erfolgsmodell<br />
Soziale Marktwirtschaft<br />
für Wachstum, Beschäftigung<br />
und Wohlstand sorgte,<br />
nicht mehr Lokomotive sondern<br />
letzter Waggon im europäischen<br />
und internationalen Geleitzug<br />
ist? Was ist los mit dem wirtschaftlich<br />
stärksten Land der<br />
Eurozone, dessen Volkswirtschaft<br />
auch nicht wesentlich<br />
stärker vom Abschwung in den<br />
USA getroffen wurde als andere<br />
europäische Länder? Wo sind<br />
die Ursachen dafür zu suchen,<br />
daß man bei unseren europäischen<br />
Nachbarn über Deutschland<br />
bereits vom kranken Mann<br />
Europas spricht?<br />
Die jetzige Bundesregierung hat<br />
die Chancen für weiterreichende<br />
Reformen in den konjunkturell<br />
günstigen Jahren 1999 und<br />
vor allem 2000 verpaßt. Verantwortliche<br />
Politik darf sich nicht<br />
damit zufrieden geben, daß im<br />
Aufschwung die Zahl der Arbeitslosen<br />
um vielleicht 200.000<br />
sinkt. Warten auf den Aufschwung<br />
in Amerika wird diesem<br />
Anspruch nicht gerecht.<br />
Verantwortliche Politik bedeutet<br />
vielmehr, Reformen so voranzutreiben,<br />
daß die Voraussetzungen<br />
für kräftiges und nachhaltiges<br />
Wachstum und für einen<br />
deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit<br />
geschaffen werden.<br />
Verantwortliche Politik ist<br />
zugleich erfolgreiche Politik,<br />
wenn die einzelnen Reformschritte<br />
in einen Gesamtzusammenhang<br />
gestellt werden. Freiheit<br />
und Verantwortung, Markt<br />
und Wettbewerb, Solidarität und<br />
soziale Sicherheit müssen wieder<br />
ein funktionsfähiges Ganzes<br />
bilden.<br />
Die Union verbindet mit einem<br />
solchen Gesamtkonzept drei<br />
überragende Zielsetzungen.<br />
Erstens: Die Staatsquote, die<br />
derzeit bei deutlich über 48 Prozent<br />
verharrt, muß wieder auf 40<br />
Prozent abgesenkt werden. Im<br />
Zuge der Wiedervereinigung und<br />
der damit verbundenen Zunahme<br />
öffentlicher Aufgaben beim<br />
Aufbau Ost war ein Anstieg der<br />
Staatsquote unvermeidlich. Dieser<br />
Anstieg muß jetzt wieder<br />
Schritt für Schritt zurückgeführt<br />
werden.<br />
Zweitens muß die Summe der<br />
Beitragssätze zu den Sozialversicherungen<br />
bei 40 Prozent stabilisiert<br />
werden. Die gleiche Zielmarke<br />
gilt für die Höhe des Spitzensteuersatzes<br />
bei der Einkommensteuer.<br />
Ich gebe zu, daß die finanziellen<br />
Spielräume zur Verwirklichung<br />
dieser Ziele, insbesondere der<br />
zuletzt genannten Zielmarke, gegenwärtig<br />
nicht groß sind. Um<br />
so mehr kommt es darauf an,<br />
durch strukturelle Reformen die<br />
Voraussetzungen für mehr<br />
Wachstum rasch zu verbessern<br />
und über diesen Weg mehr finanzielle<br />
Spielräume zu gewinnen.<br />
Dringend erforderlich ist eine<br />
Entriegelung des Arbeitsmarktes.<br />
Wir haben uns in Deutschland<br />
im Bereich des Arbeitsmarktes<br />
an eine Vielzahl von<br />
staatlichen Eingriffen, Reglementierungen<br />
und an einen enormen<br />
Einsatz öffentlicher Finanzmittel<br />
gewöhnt.<br />
Die Bundesanstalt für Arbeit hat<br />
mit ihren überkommenen Strukturen<br />
allergrößte Mühe, die bereit<br />
gestellten öffentlichen Mittel<br />
auch sinnvoll zu verwenden.<br />
Mangelhafte Erfolgskontrolle<br />
und zu wenig Wettbewerb sind<br />
nun mal der Nährboden für Ineffizienz<br />
und Leerlauf in der Arbeitsmarktpolitik.<br />
Die zahlrei-<br />
chen, zusätzlichen Regulierungen,<br />
die in dieser Legislaturperiode<br />
hinzukamen, vom Scheinselbständigengesetz<br />
über die<br />
komplizierte Neuregelung der<br />
früheren 630-Mark-Stellen bis<br />
zum Rechtsanspruch auf Teilzeit,<br />
tun ein übriges. Schleichend<br />
kommt damit die Vorstellungskraft<br />
dafür abhanden, daß auch<br />
die Marktkräfte einiges zur Lösung<br />
der Arbeitsmarktproblematik<br />
beitragen können. Diese Entwicklung<br />
müssen wir stoppen.<br />
Solidarität und Subsidiarität<br />
müssen wieder ins richtige Verhältnis<br />
gesetzt werden.<br />
Die Union hat eine Reihe von<br />
Konzepten erarbeitet, um diesem<br />
Prinzip wieder mehr Geltung zu<br />
verschaffen um die Anreize zur<br />
Aufnahme einer Beschäftigung<br />
zu stärken. Dazu gehört vor allem<br />
die Wahrung des Lohnabstandsgebots<br />
durch die Neugestaltung<br />
der Sozialhilfe und ihre<br />
Verzahnung mit der Arbeitslosenhilfe.<br />
Zusätzlich muß die arbeitsmarktpolitische<br />
Verantwortung vor<br />
Ort, also bei den lokalen Arbeitsämtern<br />
und Kommunen, gestärkt<br />
werden. Arbeitsämter und<br />
Kommunen benötigen mehr Entscheidungsfreiheit<br />
über die Verwendung<br />
finanzieller Mittel wie<br />
auch verstärkten Wettbewerb<br />
und Kooperation mit privaten<br />
Vermittlern.<br />
In der Steuerpolitik wiederum<br />
müssen zwei wesentliche Zielsetzungen<br />
im Auge behalten<br />
werden. Die Durchsetzung einer<br />
echten und vor allem auch dauerhaften<br />
Entlastung für alle bleibt<br />
ein vorrangiges Ziel. Zum zweiten<br />
die Schaffung eines einfacheren<br />
Steuerrechts. Beide Ziele<br />
sind auch in den zurückliegenden<br />
Jahren nicht erreicht worden.<br />
Die Belastung mit Steuern<br />
und Abgaben ist trotz der rot-grünen<br />
Steuerreform nicht zurückgegangen.<br />
Die Steuerquote, also<br />
der Anteil der Steuereinnahmen<br />
am Sozialprodukt, wird trotz der<br />
Steuerreform in den nächsten<br />
Jahren höher liegen als noch<br />
1998. Die Ökosteuer, weitere<br />
Steuererhöhungen zu Beginn<br />
diesen Jahres und die kalte Progression<br />
zehren die Entlastung<br />
der ersten Steuerreformstufe<br />
rasch wieder auf und kompensieren<br />
die Ausfälle der Körperschaftssteuer<br />
und der Gewerbesteuer.<br />
Für die Union ist klar, daß die letzte<br />
vorgesehene Stufe der Ökosteuer<br />
zum 1. Januar 20<strong>03</strong> mit<br />
einer unionsgeführten Bundesregierung<br />
nicht in Kraft treten<br />
wird. Darüber hinaus sind mittelfristig<br />
weitergehende Steuer-<br />
erleichterungen erforderlich.<br />
Unser Ziel ist eine schrittweise<br />
Absenkung des Spitzensteuersatzes<br />
auf unter 40% und des<br />
Eingangsteuersatzes auf 15%.<br />
Wir wollen alle Steuerzahlergruppen<br />
entlasten und verhindern,<br />
daß zukünftig Bezieher von<br />
Durchschnittseinkommen in die<br />
Nähe des Spitzensteuersatzes<br />
kommen. Um diese Ziele zu erreichen,<br />
werden wir im Jahr<br />
2004 eine große Steuerreform in<br />
Kraft setzen.<br />
Der Teufelskreis aus Wachstumsschwäche,<br />
hoher und stagnierender<br />
Arbeitslosigkeit, steigenden<br />
Sozialausgaben und einer<br />
permanenten Überforderung<br />
der öffentlichen Haushalte muß<br />
durchbrochen werden. Dies zu<br />
leisten, ist die vordringlichste<br />
Aufgabe der Politik in den nächsten<br />
Jahren.<br />
Für die Union ist klar, daß sich<br />
notwendige Reformen am Leitbild<br />
des eigenverantwortlich und<br />
zugleich auch solidarisch handelnden<br />
Bürgers orientieren<br />
müssen. Die Umsetzung dieses<br />
Leitbildes in konkrete Politik wird<br />
viel Überzeugungsarbeit erfordern.<br />
Denn die Gewöhnung an<br />
den all zuständigen und allumfassenden<br />
Wohlfahrtsstaat ist<br />
sehr stark ausgeprägt. Die<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen,<br />
die finanzielle Absicherung im<br />
Alter und gegen Krankheit wird<br />
nach wie vor im wesentlichen<br />
dem Staat als Aufgabe zugeschrieben.<br />
Gleichzeitig wachsen<br />
aber auch die Sorgen der Menschen<br />
vor einer Überforderung<br />
unserer sozialen Sicherungssysteme,<br />
insbesondere des Gesundheitswesens.<br />
Dieser Konflikt läßt sich nur auflösen,<br />
wenn wir die Bürger davon<br />
überzeugen, daß der Einzelne<br />
wieder wenigstens etwas<br />
mehr Verantwortung für sich<br />
selbst übernehmen muß. Die<br />
Perspektiven für unser Land, für<br />
die weitere wirtschaftliche Entwicklung<br />
hängen deshalb in starkem<br />
Maße davon ab, daß es der<br />
Politik gelingt, die notwendigen<br />
Reformen beherzt anzugehen<br />
und die Menschen von der Notwendigkeit<br />
dieser Reformschritte<br />
zu überzeugen.<br />
Wenn wir das schaffen, tragen<br />
wir dem Anspruch Ludwig Erhards<br />
an die Politik Rechnung:<br />
“Nicht das abstrakte oder nur<br />
plakatierte System, sondern die<br />
Entscheidungen der verantwortlichen<br />
Politiker und ihre Grundsätze<br />
bestimmen den Erfolg und<br />
den Misserfolg einer Wirtschaftspolitik.”<br />
friedrich.merz@bundestag.de