Lieber verreisen, als ein Auto kaufen - rowi press
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Preise an, die zwischen 20 und 50% unter den ursprünglichen Katalogpreisen<br />
liegen», sagt Sprecherin Andrea Müller.<br />
Günstigere Heimelektronik<br />
Sofort profitieren können auch Konsumenten im Bereich Unterhaltungselektronik.<br />
Etwa bei Media Markt, wo die Produkte jedoch bei Schweizer Importeuren und<br />
Lieferanten in Schweizer Franken bezogen werden. Trotzdem werden<br />
Vergünstigungen im Einkauf in Form von Preisvorteilen an die Endkunden<br />
weitergereicht. Beim Media-Markt-Lieferanten Also Schweiz AG in Emmen werden<br />
die Preise der in Euro <strong>ein</strong>gekauften Produkte alle zwei Wochen geprüft.<br />
Währungsschwankungen wirken sich unmittelbar auf die Einkaufspreise für Händler<br />
wie Media Markt aus.<br />
Noch nicht absehbar sind währungsbedingte Vorteile für <strong>Auto</strong>käufer. Bei den<br />
Importeuren von europäischen <strong>Auto</strong>marken sind Preisreduktionen auf Neuwagen<br />
aufgrund von Währungsvorteilen erst in <strong>ein</strong>igen Monaten zu erwarten. Opel rechnet<br />
mit <strong>ein</strong>em Vierteljahr, während sich der Händler Amag, der VW, Audi, Skoda und<br />
Seat importiert und verkauft, k<strong>ein</strong>e Prognosen macht. «Im Moment sind k<strong>ein</strong>e<br />
Vergünstigungen wegen des Euro zu erwarten», sagt Amag-Vizedirektor Dino Graf.<br />
Profitieren würden die Käufer aufgrund des Euro-Kurses hingegen von Mehrwerten<br />
wie Sonderausstattungen und -paketen. Bei den «Team»- und «Value»-Modellen<br />
von VW sind sie neu im Verkaufspreis integriert.<br />
Weniger Obst im Regenmonat Mai<br />
Die Grossverteiler Coop und Migros warnen die Kunden aber vor zu grossen<br />
Erwartungen. Coop-Sprecher Nicolas Schmieder betont, der Konsument könne sich<br />
nun nicht ausschliesslich am Euro-Kurs orientieren und daraus den Preis für s<strong>ein</strong>en<br />
Frischwaren-Einkauf errechnen. Einen noch grösseren Einfluss auf die Preise hätten<br />
nämlich Ereignisse, die das Verhältnis Angebot/Nachfrage verändern, erklärt<br />
Schmieder. Aktuell beispielsweise die lange Regenzeit in der ersten Mai-Hälfte. Sie<br />
hat zu Ernteausfällen geführt und das Angebot verknappt, was zu<br />
Nachfrageüberhängen und Preisanstiegen im Einkauf geführt hat.<br />
Bei solchen Ereignissen fallen Währungsvorteile rasch dahin. Das bestätigt auch der<br />
Zentr<strong>als</strong>chweizer Detailhandelsberater und Branchenkenner Gotthard Wangler. «Um<br />
jede Währungsschwankung noch rascher an den Konsumenten weitergeben zu<br />
können, müssten die Detailhändler auf Frischwaren Tagespreise <strong>ein</strong>führen.» Von<br />
<strong>ein</strong>em solchen Schritt rät er ab. «Der logistische und personelle Aufwand dieser<br />
Massnahme würde deren Nutzen deutlich übertreffen.» Für Wangler gibt es aufgrund<br />
der klimatisch bedingten Angebotsverknappung deshalb kaum Bedarf, die Preise für<br />
Frischprodukte zu senken.<br />
Auch in den Non-Food-Sparten der Grossverteiler sind massive Preisstürze wegen<br />
des Euro illusorisch. Im Einkauf belastend wirken sich nämlich die steigenden<br />
Rohstoff-Preise für Aluminium, Kupfer, Baumwolle, Kaffee, Kakao sowie Papier und<br />
Zellstoff aus. «Der Preisanstieg auf fast allen Rohstoffmärkten wird durch die Euro-<br />
Schwäche kompensiert, wodurch die Preise beispielsweise im Hartwaren-Segment<br />
wie Küche, Möbel, Papeterie und Verbrauch insgesamt stabil gehalten werden<br />
können», erklärt Migros-Sprecher Urs-Peter Naef. Da der Einkauf von Rohstoffen in