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Wohlverdiente Pause<br />
An Herrn Ramsauer: Wirklich schön hier<br />
in ihrem Bundesland. Aber was mir auf<br />
meiner Fahrt durch unsere Republik bis<br />
nach Bayern aufgefallen ist, eines der<br />
überflüssigsten Verbote im Straßenverkehr<br />
ist das Handyverbot am Steuer. Nicht dass<br />
ich auf meinem Trecker telefonieren müsste<br />
(bei 1500 U/min Motordrehzahl meines<br />
Einzylinders spüre ich nicht mal den Vibrationsalarm),<br />
aber außer mir hält sich<br />
glaube ich kaum jemand an dieses Verbot.<br />
Nach sechs Stunden erreichten wir einen<br />
kleinen Ort an der Nordseite des<br />
Chiemsees. Mein Bruder und ich hatten<br />
vorher vereinbart beim ersten „Zimmer<br />
frei“ Schild, das wir sehen, halten wir an<br />
und fragen. Wir landeten auf einem Ferienhof.<br />
Uns öffnete ein älterer Herr, der uns<br />
begrüßte und in landestypischen Dialekt<br />
erklärte, dass seine Frau noch nicht da sei<br />
und er gar nicht genau wüsste, ob er Zimmer<br />
vermieten könnte. Er musterte uns und<br />
fragte ob wir mit dem Trecker unterwegs<br />
währen. Wir erzählten unsere Geschichte,<br />
wo wir her kamen, was wir gemacht<br />
hatten und dass wir auf dem Weg nach<br />
Hause - Schleswig Holstein - sind. Und<br />
dann war es wieder da, in diesem lebenserfahrenen<br />
Gesicht, dieser Ausdruck<br />
von Bewunderung und Mitleid. Auf dem<br />
Weg zum Hofplatz erblickte er unsere<br />
beiden Trecker und beim Anblick des<br />
Deutz meines Bruders wurde es ein wenig<br />
feucht in den Augen des alten Herrn. Er<br />
erzählte uns, dass er genau so einen D15<br />
früher auf seinem Hof hatte. Das Eis war<br />
gebrochen und wir hatten ein Zimmer für<br />
die Nacht. Mit der Wirtin vereinbarten<br />
wir 13 Euro pro Person und das Frühstück<br />
BRUMMEL04-06/2013 http://www.brummel-ltg63.de Seite 49