StippVisite - St. Georg
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geht um die Würde und Akzeptanz<br />
suchtkranker Menschen, Menschen<br />
wie du und ich aus dem Leben, die<br />
gebraucht werden wollen und etwas<br />
Sinnvolles nach ihren Möglichkeiten<br />
verrichten möchten.<br />
Herr Westenberger, was hat Sie<br />
bewogen, sich in dem Förderverein<br />
zu engagieren?<br />
Ich bin als „trockener“ Alkoholiker seit<br />
langer Zeit Teilnehmer an einer Selbsthilfegruppe<br />
des Zentrums für Drogenhilfe<br />
und weiß aus eigenen und fremden<br />
Erfahrungen, wo Defizite und<br />
Möglichkeiten in der Drogenarbeit zu<br />
suchen und zu finden sind. Und ich<br />
habe dem Zentrum und seinen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern einiges<br />
Positive für meinen Lebensweg zu verdanken<br />
– und deshalb habe ich mich<br />
gern bereit erklärt, bei der Gründung<br />
und dem Aufbau des Vereins mitzuarbeiten.<br />
Unsere Gründungsversammlung<br />
war im November 2005 und wir<br />
haben jetzt 25 Mitglieder.<br />
Haben Sie schon konkrete Projekte<br />
durchgeführt?<br />
Ja – trotz der kurzen Zeit unserer Existenz<br />
gibt es schon ein in Leipzig einmaliges<br />
Projekt, und zwar gerade eines<br />
für Schwerstbetroffene, für die es<br />
sonst keine Angebote gibt. Obdachlose<br />
Alkoholkranke, die im Haus Alt-Schönefeld<br />
wohnen und betreut werden,<br />
pflegen den öffentlichen Park neben<br />
dem Haus unter Anleitung und Hilfe.<br />
Diese Tätigkeit fördert der Verein mit 1<br />
Euro pro <strong>St</strong>unde. Die ersten Monate<br />
zeigen, dass wir ausschließlich positive<br />
Erfahrungen machen. Die suchtkranken<br />
Menschen erhalten Beschäftigung<br />
und sinnvolle Tagesstruktur, der Park<br />
verbessert seine Äußerlichkeit positiv<br />
und das Bild und die Klischees von<br />
Alkoholikern verbessern sich in der Öffentlichkeit<br />
markant. Für dieses Projekt<br />
benötigen wir pro Jahr ca. 1.000 Euro<br />
an Spenden.<br />
Wen möchten Sie ansprechen?<br />
Alle die, die im Umfeld der Sucht und<br />
der Suchtkranken stehen und damit<br />
auch ein persönliches oder berufliches<br />
Interesse an unserer Arbeit<br />
haben können: Angehörige, Kollegen,<br />
Freunde, Arbeitgeber, Ärzte, Lehrer,<br />
Journalisten, Firmen – Mitbetroffene<br />
im Grunde genommen, die uns helfen<br />
können und denen wir vielleicht auch<br />
Hilfestellung im Umgang mit der<br />
Sucht anderer geben können. Hilfe<br />
darf nicht einseitig sein.<br />
Und wie wollen Sie dabei vorgehen?<br />
Zum einen, indem wir Präsenz zeigen.<br />
Wir waren bei einem Benefizkonzert<br />
in der Nikolaikirche zugunsten<br />
Obdachloser beteiligt, wir waren beim<br />
Tag der offenen Tür im <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> vertreten,<br />
zeigen uns bei <strong>St</strong>adtteilfesten<br />
und werden uns natürlich auch am<br />
„Friesensommer“, den drei Veranstaltungen<br />
des Zentrums für Drogenhilfe<br />
im ehemaligen <strong>St</strong>adtkrankenhaus<br />
Friesenstraße 8, beteiligen. Jazz,<br />
Chanson und Klassik – für jeden<br />
etwas. Zum anderen wollen wir nach<br />
und nach unsere Zielgruppen ganz<br />
spezifisch ansprechen – über persönliche<br />
Kontakte bis hin zum Serienbrief<br />
– und ihnen verdeutlichen, dass sie<br />
mit der Hilfe für uns auch etwas für<br />
sich selbst tun können.<br />
Dafür wünschen wir Ihnen natürlich<br />
viel Erfolg. Sie sind in der<br />
Friesenstraße 8 zu Hause?<br />
Ja, das ist unsere Vereinsadresse:<br />
Förderverein Zentrum für Drogenhilfe<br />
e. V. • Friesenstraße 8 • 04177 Leipzig<br />
• Tel. 0341 444-2221 (Frau Wala)<br />
• Vorsitzender: Heinz Westenberger,<br />
Tel. 0341 4116915 • E-Mail-Adresse:<br />
foerderverein-leipzig@gmx.de • Bankverbindung:<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
Konto-Nr. 3501000 BLZ 86020500<br />
Herr Hinze und Herr Westenberger,<br />
vielen Dank für das Gespräch!