Solarstrom bleibt sichere Alternative - SolarWorld AG
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Sunday<br />
Presse-Informationsdienst | Ausgabe 2 | Juni 2012<br />
Alleskönner mit<br />
Designpreis ausgezeichnet<br />
Nun ist es offiziell: Der SunCharger kann nicht<br />
nur viel, sondern sieht auch gut aus. Das Gerät<br />
wurde jetzt mit dem red dot design award<br />
2012 ausgezeichnet. Die kleinste Solaranlage<br />
aus dem Hause <strong>SolarWorld</strong> lädt Mobiltelefone<br />
und Digital kameras verschiedener Hersteller<br />
mit Netz- oder <strong>Solarstrom</strong> und dient gleichzeitig<br />
als Ersatzakku für unterwegs.<br />
Auf der Vorderseite des Geräts sind monokristalline<br />
Solarzellen integriert, das Öffnen<br />
der Schiebevorrichtung verdoppelt die Fläche<br />
nahezu. Auf der Rückseite befindet sich der<br />
Eurostecker, der den Einsatz in verschiedenen<br />
Ländern ermöglicht. Den Lade zustand verrät<br />
der Druck auf eine Taste – die einzige, die<br />
sich am Gerät befindet. Der SunCharger ist<br />
im Online-Shop der Lufthansa und bei<br />
www.manufactum.de erhältlich. ■<br />
<strong>Solarstrom</strong> <strong>bleibt</strong> <strong>sichere</strong> <strong>Alternative</strong><br />
Drastische Kürzungen der Einspeisevergütung,<br />
immer neue Hiobsbotschaften aus der Solarbranche<br />
– hat die Solarenergie ausgedient?<br />
Die Schlagzeilen der vergangenen Monate<br />
waren schlecht: Um 20 bis 30 Prozent kürzte<br />
der Bundestag die Einspeisevergütung für <strong>Solarstrom</strong><br />
zum 1. April. Selbst wenn die Kürzung<br />
Solaranlage trotz Kürzung: Abwarten lohnt sich nicht.<br />
durch eine Zweidrittel-Mehrheit im Bundesrat<br />
am 11. Mai vorerst auf Eis gelegt und der Vermittlungsausschuss<br />
einberufen wurde – solch<br />
drastische Einschnitte gab es in der Geschichte<br />
des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) noch nie. Hinzu kommt, dass die letzte<br />
Reduzierung der Einspeisevergütung erst drei<br />
Monate zurück lag.<br />
Vorerst gelten für neu installierte Solaranlagen<br />
die neuen, stark abgesenkten Vergü-<br />
Foto: SW<strong>AG</strong><br />
tungssätze der April-Novellierung. Sollten im<br />
Vermittlungsausschuss Nachbesserungen erfolgen,<br />
werden diese rückwirkend zum 1. April<br />
oder 11. Mai umgesetzt. Folgende Einspeisevergütungssätze<br />
gelten aktuell: Für kleine Dachanlagen<br />
(bis 10 kW) werden 19,5 Cent/kWh vergütet,<br />
für größere Dachanlagen (bis 1000 kW)<br />
16,5 Cent/kWh, und für Freiflächenanlagen<br />
13,5 Cent/kWh. Dieser Basiswert wird künftig<br />
pro Monat um ein bis maximal 2,8 Prozent gekürzt.<br />
Die Höhe hängt von der insgesamt installierten<br />
Menge an Photovoltaik-Anlagen ab.<br />
Die aktuell gültigen Zahlen veröffentlicht die<br />
Bundesnetzagentur auf ihrer Website.<br />
Wie sich selbst bei stark gesunkenen Vergütungssätzen<br />
Solaranlagen noch lohnen, zeigt ein<br />
Rechenbeispiel: Eine private Dachanlage in<br />
Deutschland hat eine durchschnittliche Größe<br />
von fünf bis zehn Kilowattpeak. Das reicht für<br />
den Stromverbrauch einer durchschnittlichen<br />
vierköpfigen Familie. Eine solche Anlage kostet<br />
zwischen 15 000 und 25 000 Euro. Nach dem<br />
heutigen Stand hat sich eine solche Anlage nach<br />
zehn bis 15 Jahren refinanziert. Gebaut sind<br />
Solaranlagen aber für eine viel längere Zeit. Die<br />
übliche Garantie gilt für 25 Jahre, aber man kann<br />
davon ausgehen, dass Solarmodule mindestens<br />
30 Jahre so gut funktionieren, dass es sich noch<br />
nicht lohnt, sie durch neue zu ersetzen.<br />
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt<br />
kommt noch hinzu. Während die Förderung<br />
nach dem EEG fällt, steigen die Energiepreise<br />
weiter. Schon 2011 lag der durchschnittliche<br />
Strompreis bei knapp 25 Cent pro Kilowattstunde.<br />
An den Rohstoffmärkten gibt es derzeit<br />
nur eine Tendenz: Preis steigend. Öl,<br />
Kohle und Benzin werden immer teurer. Mit<br />
diesen steigenden Rohstoffpreisen wird auch<br />
der Strom immer teurer. Das neueste Kapitel<br />
der Energiewende ist der Eigenverbrauch, der<br />
sogenannte Eigenstrom. Nicht benötigter<br />
<strong>Solarstrom</strong> wird dort gespeichert, wo er erzeugt<br />
wird. Das entlastet die Stromnetze und<br />
spart Kosten. Die <strong>SolarWorld</strong> <strong>AG</strong> zum Beispiel<br />
bietet mit dem Speichersystem SunPac verschiedene<br />
interessante und kostengünstige<br />
Lösungen an, um den Eigenstrom-Anteil zu<br />
erhöhen. Mittels Solardach und Speichersystemen<br />
kann sich der Verbraucher von<br />
steigenden Strompreisen abkoppeln und<br />
seine Kosten für die nächsten Jahrzehnte fest<br />
kalkulieren. ■<br />
Alle Texte und Fotos stehen unter<br />
www.solarworld.de/presse zum<br />
Download bereit. Bitte informieren Sie<br />
uns mit einem Belegexemplar über die<br />
Ver öffentlichung.<br />
PRESSE-INFORMATIONSDIENST DER SOLARWOLRD <strong>AG</strong> | JUNI 2012<br />
Foto: SW<strong>AG</strong>/Shahn Sederberg
2<br />
AKTUELL<br />
Handelsministerium<br />
verhängt Zölle<br />
Das US-Handelsministeriums (Department<br />
of Commerce) hat am 18. Mai angekündigt,<br />
Antidumpingzölle für importierte Solarprodukte<br />
aus China zu verhängen, um auf<br />
dem US-Solarmarkt wieder fairen Wettbewerb<br />
herzustellen. Die Antidumpingzölle<br />
liegen je nach Hersteller zwischen 31,14 und<br />
249,96 Prozent. Bereits Im März legte die<br />
Behörde vorläufig Antisubventionszölle auf<br />
chinesische Solarprodukte in Höhe von<br />
2,9 bis 4,7 Prozent fest. Beide Zölle addieren<br />
sich. Mit diesen Entscheidungen wurde der<br />
Petition der <strong>SolarWorld</strong> <strong>AG</strong> gegen chinesische<br />
Exportsubventionen und Dumpingpreise<br />
vorläufig stattgegeben. Die Zölle gelten<br />
für <strong>Solarstrom</strong>module auf Basis von<br />
kristallinen Siliziumzellen aus China. Das<br />
endgültige Urteil über die Antisubventions-<br />
und Antidumpingzölle wird für den 1. Oktober<br />
erwartet. Das US-Handelsministerium<br />
prüft zwischenzeitlich weitere Subventions-<br />
und Dumpingtatbestände.<br />
Größte Dachanlage<br />
Südafrikas beliefert<br />
Die größte solare Dachinstallation Südafrikas<br />
wird von der <strong>SolarWorld</strong> <strong>AG</strong> beliefert.<br />
Die etwa 2000 monokristallinen Solarmodule<br />
werden auf dem 3600 Quadratmeter<br />
großen Dach des Kapstädter Regionalbüros<br />
von Vodacom installiert, einem der weltgrößten<br />
Telekommunikations-Dienstleister.<br />
Die 500 kWp-große <strong>Solarstrom</strong>-Installation<br />
wird im August dieses Jahres fertiggestellt<br />
und soll zukünftig 75 Prozent des Gesamtenergiebedarfs<br />
des Bürogebäudes decken.<br />
„Die Dachinstallation zeigt, dass Solarenergie<br />
problemlos in die tägliche Stromversorgung<br />
eingebunden werden kann. Das<br />
Dach des Bürogebäudes besteht aus Schräg-<br />
und Flachflächen, wobei das Schrägdach mit<br />
300 kWp die weltweit größte Sundeck-Installation<br />
wird“, sagte Gregor Küpper, Geschäftsführer<br />
der <strong>SolarWorld</strong> Africa. Die<br />
jährliche Energieeinsparung wird etwa<br />
830 Megawattstunden betragen.<br />
Der Vodacom-Sitz in Kapstadt bekommt eine<br />
Solaranlage aufs Dach.<br />
PRESSE-INFORMATIONSDIENST DER SOLARWOLRD <strong>AG</strong> | JUNI 2012<br />
Foto: SW<strong>AG</strong><br />
Leistung deutlich erhöht<br />
Geschäftsführer Holger Reetz (l.) und Mechaniker Frank Kisbiro begutachten eines der ersten neuen<br />
Hochleistungs-Module, die in der <strong>SolarWorld</strong>-Tochter Solar Factory vom Band laufen.<br />
Die Leistungsklassen seiner Solarmodule kann<br />
<strong>SolarWorld</strong> im zweiten Halbjahr deutlich erhöhen.<br />
Mit Hilfe einer einzigartigen Kombination<br />
verschiedener Technologien bringt das<br />
Unternehmen jetzt Produkte auf den Markt,<br />
die bei gleicher Fläche durchschnittlich fünf<br />
bis zehn Prozent mehr Leistung bringen.<br />
Die neuen Module wurden jetzt auf der Intersolar<br />
in München gezeigt und sind bereits in<br />
der zweiten Jahreshälfte 2012 lieferbar. Grund<br />
für den Leistungssprung sind Entwicklungen<br />
der firmeneigenen Forschungsgesellschaft<br />
<strong>SolarWorld</strong> Innovations, die dort in den vergangenen<br />
Monaten für ihren Einsatz in der<br />
vollständig automatisierten Massenproduktion<br />
getestet wurden. „Hochleistungs-Module<br />
oder Rekord-Zellen im kleinen Maßstab herzustellen<br />
ist nicht das Problem“, sagt Geschäftsführer<br />
Dr. Gunter Erfurt. „Es ist uns hier jedoch<br />
gelungen, neue oder in der Fachwelt bereits<br />
bekannte Technologien so zu kombinieren,<br />
dass sie störungsfrei auch bei großen Stückzahlen<br />
angewendet werden können.“ Nur so<br />
sei es möglich, Solarzellen und -module mit<br />
höherer Leistung herzustellen, ohne damit<br />
höhere Kosten zu verursachen. Im Gegenteil:<br />
Mit den neuen Technologien lässt sich sogar<br />
Material einsparen.<br />
Die Entwicklungen zielen vor allem auf<br />
drei Aspekte, mit denen sich Photovoltaik-<br />
Forscher weltweit seit langem beschäftigen,<br />
und an denen sich Produktions-Praktiker bisher<br />
die Zähne ausbissen. Zum einen geht es<br />
um die Frage, wie noch mehr Sonnenlicht in<br />
die Solarzelle gelangen und dort in Strom umgewandelt<br />
werden kann. Eine Antwort darauf<br />
gibt der so genannte selektive Emitter. Hierbei<br />
wird die Oberfläche der Solarzelle so verändert,<br />
dass sie einen größeren Teil des Lichtspektrums<br />
– in diesem Fall den Blauanteil – aufnimmt<br />
und in Strom umwandelt. Ein zweiter<br />
Aspekt sind die elektrischen Leiterbahnen, die<br />
gitterartig auf einer Solarzelle angeordnet<br />
sind, und über die der Strom im Modul ankommt.<br />
Werden diese Bahnen schmaler, <strong>bleibt</strong><br />
mehr Fläche, auf die Sonnenlicht treffen kann.<br />
Finger werden immer dünner<br />
Wohin hierbei aus technologischer Sicht die<br />
Reise geht, beschreibt die internationale Roadmap<br />
ITRPV der Organisation SEMI. Geht diese<br />
derzeit von einem Industriestandard von 80 bis<br />
90 Mikrometern aus, ist <strong>SolarWorld</strong> nun in der<br />
Lage, die Breite der so genannten Finger auf<br />
den Solarzellen nahezu zu halbieren. Der dritte<br />
Aspekt schließlich, der bei der Wirkungsgrad-<br />
Steigerung bei <strong>SolarWorld</strong> eine Rolle spielt, ist<br />
die Verbesserung der Solarzellen-Rückseite im<br />
monokristallinen Bereich. Hier steht nun eine<br />
Technologie für den Einsatz in der Produktion<br />
bereit, mit deren Hilfe sich die elektrische Leitfähigkeit<br />
der unteren Schicht erhöht.<br />
„Durch die Kombination dieser drei neuen<br />
Prozesse ist uns ein großer Sprung gelungen,<br />
der <strong>SolarWorld</strong> in Sachen Leistung und Qualität<br />
die Technologie-Führerschaft sichert“, sagt<br />
Erfurt. Die nächsten Projekte, die Solarmodule<br />
aus den Fertigungen in Deutschland und den<br />
USA im Jahr 2013 noch einmal um einen großen<br />
Schritt verbesserten, befänden sich bereits<br />
in der Testphase. „Bis diese Technologien<br />
allerdings in Serie gehen, müssen wir auch sie<br />
erst auf ihren Einsatz in der Massenproduktion<br />
hin überprüfen.“ ■<br />
Foto: SW<strong>AG</strong>/Detlev Müller
Positive Nachrichten aus der Solarindustrie<br />
sind selten geworden. Die Reihe der deutschen<br />
Solarhersteller, die in den vergangenen Wochen<br />
Insolvenz anmelden mussten, wird immer<br />
länger, unter ihnen Solon, Q-Cells oder Sovello.<br />
Wie weiter? Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck<br />
über die Zukunft der Solarindustrie weltweit.<br />
Gehören Photovoltaik und Energiewende immer<br />
noch zusammen?<br />
Asbeck: Die Photovoltaik<br />
hat trotz aller<br />
Steine, die ihr gerade<br />
in den vergangenen<br />
Wochen in den Weg<br />
gelegt wurden, die<br />
Energiewende vorangetrieben.<br />
Man kann<br />
heute sagen, die<br />
Asbeck mit SunCharger, Energiewende ist<br />
der kleinsten Solaranlage. solar.<br />
„Die Energiewende ist solar“<br />
Durfte Probe sitzen: Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (l.) lässt sich von Tim Skerra den Solarwagen <strong>SolarWorld</strong> GT zeigen. Der Bochumer Student<br />
begleitet das Fahrzeug auf seiner Reise um die Welt. Zieleinlauf soll im November in Australien sein.<br />
Foto: Wolfgang von Brauchitsch<br />
Welchen Anteil hat die Solarenergie an der<br />
Energiewende?<br />
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat<br />
2011 in Deutschland weiter zugelegt. Nach<br />
Aussagen des Bundesumweltministeriums<br />
beträgt der Anteil der Erneuerbaren inzwischen<br />
mehr als 20 Prozent an der Stromerzeugung.<br />
Vor allem der Ausbau der Photo voltaik<br />
hat dazu beigetragen. Innerhalb eines Jahres<br />
stieg der Anteil der Photovoltaik von 1,9 Prozent<br />
auf 4 Prozent. Mit dem Zubau des vergangenen<br />
Jahres liegt der Anteil in diesem Jahr noch<br />
weit darüber. Zu Pfingsten wurde mittags<br />
<strong>Solarstrom</strong> mit einer Leistung von rund 22 Gigawatt<br />
erzeugt. Das ist ein sonniger Rekord, der<br />
das Potenzial der Solarenergie zeigt.<br />
Warum ist die Photovoltaik besser als andere<br />
Energieformen geeignet, die Energiewende<br />
voranzubringen?<br />
Die Photovoltaik hat viele Vorteile. Dazu gehört<br />
vor allem die dezentrale Herstellung und<br />
Nutzung der Energie dort, wo sie verbraucht<br />
wird. Die viel diskutierten Kosten für den Ausbau<br />
des Mittel- und Hochspannungsnetzes<br />
werden vermieden. Photovoltaikanlagen erzeugen<br />
den Strom dort, wo er verbraucht wird,<br />
und Installation und Betrieb schaffen Werte<br />
vor Ort. Mit einem solchen System wird die<br />
Stromerzeugung demokratisiert – aus der<br />
Hand von wenigen Großkonzernen in die<br />
Hände vieler kleiner Produzenten.<br />
Hinzu kommt, dass die Bürger der Energiewende<br />
und vor allem der Photovoltaik positiv<br />
gegenüber stehen. Das haben mehrere repräsentative<br />
Umfragen gezeigt.<br />
Der Bundesrat hat Mitte Mai die Änderung<br />
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vorerst<br />
gestoppt. Einigung soll jetzt der Vermittlungsausschuss<br />
bringen. Welche Hoffnungen verbinden<br />
Sie mit dieser Verhandlungsrunde?<br />
Das Abstimmungsergebnis hat gezeigt, dass<br />
die Bundesländer die Bedeutung der Solarwirtschaft<br />
erkannt haben. Die Solarindustrie<br />
hat in Ostdeutschland gerade in strukturschwachen<br />
Regionen zu einem wahren Jobwunder<br />
geführt. Gleichzeitig haben wir die<br />
Kosten gesenkt, so dass heute in Deutschland<br />
für die solare Kilowattstunde niedrigere Vergütungen<br />
gezahlt werden können als in<br />
Italien, Frankreich oder Griechenland.<br />
Die willkürliche Senkung der Einspeisevergütung<br />
durch Schwarz-Gelb hat die Branche<br />
jetzt aber vor Herausforderungen gestellt, die<br />
THEMA<br />
sie nicht bewältigen kann. Wie im Sport sind<br />
Leistungssteigerungen in einer bereits hoch<br />
entwickelten Industrie nicht sprunghaft, sondern<br />
nur durch kontinuierliche Verbesserung<br />
möglich. Leistungsexplosionen sind nur durch<br />
Doping oder andere unfaire Hilfsmittel zu erreichen.<br />
In den nächsten Tagen wird zum ersten<br />
Mal der Vermittlungsausschuss tagen. Natürlich<br />
hoffen wir, dass dort die Kürzungspläne<br />
von Schwarz-Gelb noch modifiziert werden.<br />
Insbesondere das mittlere Dachsegment von<br />
zehn bis 100 Kilowatt wäre von den aktuellen<br />
Kürzungsplänen stark betroffen. Diese Vergütungsklasse<br />
ist in dem aktuellen Gesetz nicht<br />
mehr vorgesehen. Wir hoffen, dass das im Ausschuss<br />
verändert wird.<br />
Das US-Handelsministerium hat Ende Mai<br />
entschieden, Zölle gegen chinesische Hersteller<br />
wegen Dumpings zu verhängen. Ist dies<br />
auch ein Signal für Europa?<br />
<strong>SolarWorld</strong> begrüßt die Entscheidung des<br />
US-Handelsministeriums, die endlich für fairere<br />
Wettbewerbsbedingungen auf dem US-Markt<br />
sorgt. Dass wir mit unserer Einschätzung des<br />
durch Dumpingpreise verzerrten Wettbewerbes<br />
richtig liegen, zeigt die Tatsache, dass im<br />
vergangenen Jahr fast alle chinesischen Solarunternehmen<br />
rote Zahlen geschrieben haben<br />
und trotzdem weiter Preise senken. Auch die<br />
Europäische Union muss Bedingungen schaffen,<br />
mit denen gesundes Wachstum und Innovationen<br />
in der Solarbranche nachhaltig wirken<br />
können. Deshalb strebt die <strong>SolarWorld</strong> <strong>AG</strong><br />
gemeinsam mit anderen europäischen Solarherstellern<br />
eine solche Anti-Subventions- und<br />
Anti-Dumpingklage auch in Brüssel an. ■<br />
PRESSE-INFORMATIONSDIENST DER SOLARWOLRD <strong>AG</strong> | JUNI 2012<br />
Foto: SW<strong>AG</strong>/Lutz Weidler<br />
3
4<br />
PRODUKT-NEWS<br />
Mit „Vario poly“<br />
flexibel auf dem Dach<br />
Ein <strong>Solarstrom</strong>-Modul mit neuem Format:<br />
<strong>SolarWorld</strong> erweitert die Reihe Sunmodule<br />
Plus um eine Variante, die zwei Zellreihen<br />
kürzer ist als andere Standard-Modelle. Da<br />
sich das kleine „SW 196 Vario poly“ kombiniert<br />
mit großen Modulen montieren lässt,<br />
sind damit nun neue System-Designs auf<br />
dem Hausdach möglich. Unterm Strich<br />
kommt so in vielen Fällen mehr Sonnenstrom<br />
vom Dach – das Bruttosolarprodukt<br />
vom eigenen Hausdach ist gesteigert. Im<br />
Innern der Module steckt Spitzenqualität<br />
in 6-Zoll-Zelltechnologie.<br />
Sundeck lässt Dächer<br />
gut aussehen<br />
<strong>SolarWorld</strong> zeigt eine Weiterentwicklung im<br />
Bereich Design, die nicht nur gut aussieht,<br />
sondern auch einfach zu montieren ist:<br />
Ein Sundeck ersetzt die Dacheindeckung, ist ein-<br />
fach zu montieren und sieht auch noch gut aus.<br />
Sundeck heißt das System, mit dem sich die<br />
Solar strom anlage perfekt ins Dach einfügt.<br />
Dabei kommt der Monteur ohne Aluminiumprofile<br />
und Haken aus – und befestigt<br />
stattdessen die Solarmodule direkt auf speziellen<br />
Trägerelementen.<br />
Die Vorteile: Zum einen ersetzt die Anlage<br />
einen Teil oder komplett die übliche<br />
Dacheindeckung und vermeidet somit besonders<br />
bei Neubau und Sanierung Kosten,<br />
zum anderen fällt sie optisch kaum auf, weil<br />
sie eine gleichmäßige Fläche mit dem Dach<br />
bildet. Da gerade das bisher bei Schieferdächern<br />
eine Herausforderung darstellte, haben<br />
die Produkt-Entwickler bei <strong>SolarWorld</strong><br />
hierfür eigens eine entsprechende Variante<br />
konstruiert. Sundeck für Schieferdächer<br />
zeichnet sich durch einen besonders kompakten<br />
Eindeckrahmen aus. Optisch „verschwindet“<br />
so die schwarze Solaranlage im<br />
schwarzen Dach. Alle Dachintegrationen<br />
der Reihe Sundeck liefert <strong>SolarWorld</strong> als<br />
kompletten Bausatz mit Modulen der Reihe<br />
Sunmodule Plus, Kabeln und dem passenden<br />
Wechselrichter.<br />
PRESSE-INFORMATIONSDIENST DER SOLARWOLRD <strong>AG</strong> | JUNI 2012<br />
Foto: SW<strong>AG</strong><br />
Speichern mit System<br />
Wer seinen eigenen Strom macht, will diesen<br />
auch selbst verbrauchen – schließlich ist die<br />
Kilowattstunde vom eigenen Dach inzwischen<br />
oft günstiger als aus der Steckdose. Immer<br />
mehr Solaranlagen-Besitzer setzen deshalb<br />
auf einen eigenen Stromspeicher<br />
im Keller.<br />
Als erster<br />
deut scher Hersteller<br />
hatte <strong>SolarWorld</strong><br />
bereits<br />
Anfang 2011 ein<br />
komplettes Batteriesystem<br />
im Programm.Mittlerweile<br />
ist SunPac S<br />
in zwei Größen<br />
erhältlich – entweder<br />
mit einer<br />
Speicherkapazität<br />
von 6,9 oder 13,8 Kilowattstunden<br />
– und<br />
kann mit allen Solar-<br />
World-<strong>Solarstrom</strong>anlagen<br />
kombiniert werden (→ Seite 6).<br />
Jetzt gibt es Neues vom Pionier der <strong>Solarstrom</strong>-Speicherung:<br />
Das neue, innovative System<br />
SunPac K 10.9 integriert erstmalig die<br />
Lade- und Entladefunktion in einem dreiphasigen<br />
Wechselrichter. Ein zusätzlicher Laderegler<br />
wird somit nicht mehr benötigt. Das<br />
spart nicht nur Platz, sondern erzielt auch einen<br />
höheren Wirkungsgrad.<br />
Mehr Ertrag vom Flachdach<br />
Das neue Flachdachgestell Sunfix aero duo bringt mehr<br />
SW<strong>AG</strong><br />
<strong>Solarstrom</strong>-Module aufs Dach und wird ohne Schraubverbindungen befestigt. Foto:<br />
Sunfix aero, das besonders ballastarme Montagesystem<br />
für Flachdächer, gibt es nun auch<br />
in einer neuen Variante, dem Sunfix aero duo.<br />
Dieses neue System ermöglicht die optimale<br />
Ausnutzung der vorhandenen Dachfläche, da<br />
die Solarmodule paarweise zeltförmig auf<br />
dem Dach angeordnet werden.<br />
Durch die doppelte Ausführung wird der<br />
Verschattungsabstand zwischen den Modulreihen<br />
auf ein Minimum reduziert, und es<br />
passt deutlich mehr Leistung auf das Dach.<br />
Die Module sind beim Sunfix aero duo in einem<br />
Neigungswinkel von 10 Grad aufgeständert<br />
und werden vorzugsweise in Ost-West-Richtung<br />
angeordnet. Dadurch erzielt das System<br />
Wechselrichter mit Batterieanschluss: Im SunPac K 10.9<br />
ist die Lade- und Entladefunktion bereits integriert.<br />
Durch die dreiphasige Einspeisung wird<br />
ein hohes Maß an Autarkie sichergestellt. Da<br />
die Möglichkeit besteht, die Batterie im Haushalt<br />
auf allen drei Phasen zu entladen, können<br />
auch größere Verbraucher wie beispielsweise<br />
ein Herd mit gespeichertem<br />
Eigenstrom<br />
versorgt werden.<br />
Zusätzlich ist im<br />
neuen Piko-Speicherwechselrichter<br />
ein Datenlogger<br />
integriert, der<br />
in Verbindung mit<br />
dem Suntrol-Portal<br />
ermöglicht, sowohl<br />
Anlagen ertrag<br />
und Eigenstromnutzung<br />
als auch<br />
den Ladezustand der<br />
Batterie anzuzeigen.<br />
Der Installa tions aufwand<br />
für das System<br />
reduziert sich durch<br />
die vielfältigen, direkt in den Wechselrichter<br />
integrierten Funktionen deutlich. <strong>SolarWorld</strong><br />
bietet das Sys tem zur Einführung mit einer<br />
zuverlässigen und ausgereiften Blei-Gel-<br />
Batterie an. Mit dem neuen Wechselrichter ist<br />
es zudem möglich, die Anlage auch ohne<br />
Batterie in Betrieb zu nehmen und später bei<br />
Bedarf mit einer Lithium-Ionen- oder Blei-Gel-<br />
Batterie nachzurüsten.<br />
Foto: SW<strong>AG</strong><br />
einen maximal möglichen Energieertrag in<br />
Relation zu der vorhandenen Dachfläche. Das<br />
Montagesystem wird ohne Durchdringung<br />
der Dachhaut installiert und bildet einen<br />
stabilen, statischen Verbund, der lediglich mit<br />
einer geringen Ballastierung auskommt.<br />
Das aerodynamische, im Windkanal getestete<br />
Design des Systems sorgt zusätzlich<br />
dafür, dass sich die Solaranlage im Wind verhält<br />
wie ein Formel-1-Wagen bei hohem<br />
Tempo: Das Gestell saugt sich regelrecht auf<br />
dem Dach fest. Damit ist es möglich, die<br />
Punkt- und Flächenlasten, die in die Dachkonstruktion<br />
übertragen werden, auf ein Minimum<br />
zu reduzieren.
Die Solarindustrie ist im Umbruch – und zwar<br />
weltweit. Im Gespräch dazu Boris Klebensberger,<br />
Vorstand Operatives Geschäft der <strong>SolarWorld</strong><br />
<strong>AG</strong>, und Mario Behrendt, Geschäftsführer der<br />
<strong>SolarWorld</strong>-Tochter Deutsche Solar GmbH.<br />
Mit Q-Cells hat der ehemals weltgrößte Solarzellenhersteller<br />
Anfang April Insolvenz angemeldet.<br />
Ist die Solarindustrie in Deutschland<br />
noch wettbewerbsfähig?<br />
Klebensberger: Jetzt trennt sich die Spreu vom<br />
Weizen. Das ist im Einzelfall sehr bedauerlich,<br />
zumal die Solarindustrie in den Anfangsjahren<br />
ein kleiner Kreis von Idealisten und Visionären<br />
war. Einige der betroffenen Unternehmen<br />
haben auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig<br />
getanzt und die wahre Braut aus den Augen<br />
verloren. Die deutsche Solarindustrie ist aber<br />
durchaus wettbewerbsfähig. Dass Chinesen<br />
billiger verkaufen heißt ja nicht, dass sie<br />
kostengünstiger produzieren können. Im<br />
Gegenteil: Was unsere Produktion in Freiberg<br />
oder in den USA kann, muss uns erst mal einer<br />
nachmachen.<br />
Was macht Deutschland wettbewerbsfähig?<br />
Behrendt: Dass wir schneller und ideenreicher<br />
sind als unsere Wettbewerber, denn<br />
Konkurrenz fähigkeit definiert sich nicht allein<br />
über den Preis. Schon heute fokussieren wir<br />
uns bei <strong>SolarWorld</strong> auf vier Säulen: das<br />
Produkt selbst, Forschung und Innovation,<br />
Qualität und Service.<br />
Behrendt (l.) und Klebensberger sind überzeugt, dass<br />
die Solarfertigung in Deutschland Zukunft hat.<br />
Klebensberger: Hinzu kommt unsere Erfahrung:<br />
Die <strong>SolarWorld</strong> gibt es seit 1999, die<br />
Ferti gungsstätten in Deutschland und den<br />
USA kön nen sogar auf eine deutlich längere<br />
Erfahrung zurückblicken. Wir sind in der<br />
Vergangenheit nicht mit jedem unserer<br />
Forschungsergebnisse hausieren gegangen,<br />
da wir die Vorteile und das Wissen eigener<br />
Entwicklungen so lange wie möglich im Hause<br />
behalten wollten. Das hat aber eben auch<br />
dazu geführt, dass <strong>SolarWorld</strong> bisher zu wenig<br />
mit dem Thema Innovation verbunden wurde.<br />
Das werden wir ändern. Zur Intersolar in<br />
München haben wir einige unserer Entwicklungen<br />
zur Steigerung des Modulwirkungsgrades<br />
präsentiert.<br />
„Schneller und ideenreicher“<br />
Foto: SW<strong>AG</strong>/Detlev Müller<br />
Welche Rolle spielt das Equipment-Know-how<br />
für die Wettbewerbsfähigkeit?<br />
Behrendt: Dass wir unser Maschinen-Knowhow<br />
langfristig sichern müssen, ist uns nicht<br />
erst bewusst, seitdem viele deutsche Maschinenlieferanten<br />
ihre wichtigsten Absatzmärkte<br />
in Asien fanden. Wir haben in diesen Fragen<br />
viele unterschiedliche Wege beschritten. In<br />
einzelnen Bereichen haben wir mit unserem<br />
Engineering-Team eigene Anlagen beziehungsweise<br />
Modifikationen entwickelt. Wir kristallisieren<br />
und sägen heute Siliziumblöcke in solchen<br />
Größen, die unseres Wissens kein Wettbewerber<br />
herstellen kann. Das ist ausschließlich unserem<br />
Ingenieursteam zu verdanken. Ich bin überzeugt,<br />
dass wir uns durch das eigene Know-how von<br />
anderen Herstellern unterscheiden. Wir haben<br />
nach dem Erwerb von Standard-Maschinen<br />
diese für unsere eigenen Produk tionsprozesse<br />
optimiert und verändert. So fließt das Wissen<br />
nicht mehr zurück zum Anlagen-Hersteller.<br />
Diese Strategie verfolgen wir über alle Stufen<br />
der Fertigung.<br />
Wie unterscheiden sich die Herstellkosten von<br />
denen der Wettbewerber?<br />
Behrendt: Was Rohstoff-, Material- und Medienkosten<br />
betrifft, wird es in Asien schon wegen<br />
der hohen Subventionen dort immer billiger<br />
sein. Gleiches gilt für die Lohnkosten. Aber mit<br />
einer Lohnkostenquote von weniger als zehn<br />
Prozent sind wir mehr als wettbewerbsfähig.<br />
Wir haben über alle Fertigungsstufen eine<br />
vollautomatisierte Produktion und unterscheiden<br />
uns damit von so mancher Manufaktur:<br />
Wofür man in asiatischen Fertigungen fast<br />
100 Mitarbeiter braucht, reichen in unserer<br />
Fertigung häufig weniger als ein Zehntel der<br />
Mitarbeiter. Das sieht man auch in der Mitarbeiter-pro-Megawatt-Quote.<br />
Zudem arbeiten<br />
wir mit topqualifizierten Mitarbeitern und<br />
klar definierten Umwelt- und Sozialstandards.<br />
PRODUKTION<br />
Mit eigenem Know-how im Anlagenbau punktet <strong>SolarWorld</strong> in seinen Fabriken in Freiberg und Hillsboro.<br />
Manche Experten behaupten, dass in Deutschland<br />
und Europa in Zukunft nur noch geforscht,<br />
in Asien jedoch produziert werde.<br />
Klebensberger: Dagegen spricht, dass es dann<br />
auf lange Sicht keine Gründe mehr gäbe, die<br />
Forschung weiter in Europa zu halten. Denn<br />
wenn die Fertigung abwandert, wird die Forschung<br />
hinterherziehen. Forschung und Fertigung<br />
müssen, um möglichst große Synergieeffekte<br />
zu erzielen, an einem Standort<br />
lokalisiert sein. Nur so kann zeitnah getestet<br />
werden, ob sich Forschungsergebnisse auch in<br />
Massenfertigung umsetzen lassen.<br />
Behrendt: Das kann ich nur unterstreichen. Ich<br />
kenne keinen Industriezweig, wo in Deutschland<br />
nur geforscht wird, und wir trotzdem im<br />
globalen Maßstab Spitzenreiter sind. Wenn es<br />
keine Fertigung mehr in Europa gibt, hat das<br />
auch Auswirkungen auf die Zulieferindustrie.<br />
Unterscheiden sich Qualität oder Kundenservice<br />
eines deutschen von anderen Herstellern?<br />
Klebensberger: Der Kauf einer Solaranlage ist<br />
ein sehr beratungsintensives Geschäft. Hier<br />
haben wir durch die Nähe zum Kunden und<br />
ein gut ausgebautes Fachpartnernetz Vorteile.<br />
Behrendt: Nicht umsonst ist „Made in Germany“<br />
ein Markenname.<br />
Wie kann der Kunde Qualität erkennen?<br />
Klebensberger: Ein <strong>Solarstrom</strong>modul, das<br />
25 Jahre und mehr halten muss, ist kein Handy,<br />
wo ich mir nach zwei Jahren ein Neues kaufe.<br />
Solarmodule sehen äußerlich vielleicht relativ<br />
ähnlich aus. Im Unterschied zu anderen Wettbewerbern<br />
können wir aber die Qualität über<br />
alle Wertschöpfungsstufen garantieren. Unsere<br />
Materialtests gehen weit über die vom<br />
TÜV geforderten Standard-Normen hinaus. ■<br />
Das vollständige Interview gibt es unter<br />
www.solarworld.de/presse<br />
PRESSE-INFORMATIONSDIENST DER SOLARWOLRD <strong>AG</strong> | JUNI 2012<br />
Foto: SW<strong>AG</strong>/Detlev Müller<br />
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RATGEBER<br />
hlaues Energiemanagement<br />
it <strong>SolarWorld</strong> – so funktionierts<br />
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w.solarworld.de<br />
www.solarworld.de<br />
Eigenstrom wird immer attraktiver<br />
Schlaues Energiemanagement<br />
mit <strong>SolarWorld</strong> – so funktionierts<br />
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Bisher galt: Solaranlage aufs Dach, Zähler anschließen<br />
und mit jeder eingespeisten Kilowattstunde<br />
kräftig Geld verdienen. Aber mit<br />
der aktuellen Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
wird der Eigenverbrauch des erzeugten<br />
Stromes immer interessanter.<br />
<strong>SolarWorld</strong> bietet dafür die passende Lösung<br />
an, das Speichersystem heißt SunPac und ist intelligent.<br />
Herzstück ist eine Blei-Gel-Batterie,<br />
die es in zwei Ausführungen gibt. Die kleine mit<br />
einer Kapazität von 6,9 Kilowatt-Stunden und<br />
die große mit 13,8 Kilowattstunden. Vorteil der<br />
großen Batterie: Es kann mehr Strom gespei-<br />
PRESSE-INFORMATIONSDIENST DER SOLARWOLRD <strong>AG</strong> | JUNI 2012<br />
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chert werden, daher verringert sich die Zahl der<br />
jährlichen Ladezyklen, und die Lebensdauer<br />
steigt. Während das kleine Modell schon mehr<br />
als 13 Jahre durchhält, schafft die große Schwester<br />
locker 18 Jahre. Das SunPac ist weniger als<br />
einen Meter hoch und breit und nur 25 Zentimeter<br />
tief und passt damit auch in kleine Keller.<br />
Die Batterie lässt sich problemlos in neue und<br />
bestehende Solaranlagen integrieren.<br />
Intelligentes Speichersystem schafft<br />
Unabhängigkeit und spart dabei<br />
Blei-Gel-Batterien sind für diese Kapazität derzeit<br />
die Speicher mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Außerdem gibt es für diese<br />
Technologie schon langjährige Erfahrungen<br />
und die Batterien lassen sich unproblematisch<br />
recyceln.<br />
Zum Speichersystem SunPac gehört mehr<br />
als nur die Batterie. Mit dem Laderegler wird<br />
die Anlage gesteuert. Hier wird entschieden: laden,<br />
verbrauchen, einspeisen. Die nötigen Daten<br />
dafür liefert der Zweirichtungsstromzähler.<br />
Im integrierten Schaltrelais können<br />
bestimmte Stromverbraucher beim Überschreiten<br />
eines definierten Ladezustands ein-<br />
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SOLARWORLD SOLARSTROMANL<strong>AG</strong>E /<br />
SUNCARPORT<br />
WECHSELRICHTER<br />
SOLARWORLD SOLARSTROMANL<strong>AG</strong>E /<br />
SUNCARPORT<br />
Wandelt den erzeugten Gleichstrom<br />
in Wechselstrom um.<br />
WECHSELRICHTER<br />
Wandelt den erzeugten Gleichstrom<br />
in Wechselstrom um.<br />
SUNNY BACKUP<br />
Ist das Herz der Anlage und steuert den<br />
Stromfl uss zwischen <strong>Solarstrom</strong>anlage,<br />
Batteriesystem und Haushalt.<br />
BATTERIESPEICHER SUNPAC<br />
Speichert den überschüssigen <strong>Solarstrom</strong><br />
und stellt ihn bei Bedarf zur Verfügung.<br />
VERBRAUCHERSTEUERUNG<br />
SUNNY BACKUP<br />
Ist das Herz der Anlage und steuert den<br />
Stromfl uss zwischen <strong>Solarstrom</strong>anlage,<br />
Batteriesystem und Haushalt.<br />
BATTERIESPEICHER SUNPAC<br />
Speichert den überschüssigen <strong>Solarstrom</strong><br />
und stellt ihn bei Bedarf zur Verfügung.<br />
Über die integrierten Schaltrelais können<br />
die Stromverbraucher beim Überschreiten<br />
eines defi nierten Ladezustands ein- oder<br />
ausgeschaltet werden.<br />
ZWEIRICHTUNGS-/SOLARSTROMZÄHLER<br />
Ermittelt, ob das SunPac Batteriesystem<br />
be- oder entladen werden muss.<br />
VERBRAUCHERSTEUERUNG<br />
Über die integrierten Schaltrelais können<br />
die Stromverbraucher beim Überschreiten<br />
eines defi nierten Ladezustands ein- oder<br />
ausgeschaltet werden.<br />
ZWEIRICHTUNGS-/SOLARSTROMZÄHLER<br />
SUNTROL PORTAL<br />
Ermittelt, Zeigt alle ob Ertragswerte das SunPac Ihrer Batteriesystem<br />
<strong>Solarstrom</strong>-<br />
be- anlage oder an entladen – auch unterwegs. werden muss.<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
SUNTROL <strong>Solarstrom</strong> PORTAL nutzen, um das Elektroauto<br />
Zeigt oder alle Elektrofahrrad Ertragswerte nachhaltig Ihrer mit <strong>Solarstrom</strong>-<br />
der<br />
anlage Kraft an der Sonne – auch zu unterwegs.<br />
betanken.<br />
ÖFFENTLICHES STROMNETZ<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
Wird mit <strong>Solarstrom</strong> versorgt und durch<br />
<strong>Solarstrom</strong> Eigenstromverbrauch nutzen, um entlastet. das Elektroauto<br />
oder Elektrofahrrad nachhaltig mit der<br />
ELEKTRISCHE VERBRAUCHER<br />
Kraft Können der Sonne mit Strom zu vom betanken. eigenen Dach<br />
oder aus der SunPac Batterie versorgt<br />
ÖFFENTLICHES werden. STROMNETZ<br />
Wird mit <strong>Solarstrom</strong> versorgt und durch<br />
Eigenstromverbrauch entlastet.<br />
Der Eigenverbrauch von Solarenergie am Beispiel eines Einfamilienhauses mit Carport: Der <strong>Solarstrom</strong> wird direkt verbraucht oder für die spätere Nutzung gespeichert,<br />
überschüssiger Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.<br />
Impressum<br />
<strong>SolarWorld</strong> <strong>AG</strong><br />
Martin-Luther-King-Str. 24, 53175 Bonn<br />
Redaktion: Milan Nitzschke (V.i.S.d.P.), Claudia<br />
Hanisch, Susanne Herrmann, Anne<br />
Schneider, Textwerkstatt Dresden<br />
presse@solarworld.de<br />
Tel.: +49 (0) 228 – 559 20 400<br />
www.solarworld.de/presse<br />
Druck: Druckerei Hachenburg<br />
Layout: griot communications, Dresden<br />
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ELEKTRISCHE VERBRAUCHER<br />
Können mit Strom vom eigenen Dach<br />
oder aus der SunPac Batterie versorgt<br />
werden.<br />
oder aus geschaltet werden. Den Ladestand<br />
der Anlage kann man sich über das Portal Suntrol<br />
an zeigen lassen, auf Wunsch über eine<br />
App auch auf dem Handy oder dem Tablet-PC.<br />
Die Strompreise sind in den vergangenen<br />
Jahren kontinuierlich gestiegen. Der durchschnittliche<br />
Brutto-Strompreis lag 2011 schon<br />
bei knapp 25 Cent pro Kilowattstunde. Damit<br />
liegt der Preis höher als die Einspeisevergütung<br />
für <strong>Solarstrom</strong>. Der Speicher senkt<br />
aktiv die Stromrechnung. Außerdem steigt mit<br />
dem Einsatz der Batterie die Unabhängigkeit.<br />
Das Horrorszenario Stromausfall verliert<br />
seinen Schrecken genauso wie weiter steigende<br />
Strompreise.<br />
Mit der Neuregelung des Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetzes (EEG) hat der Bundestag im<br />
März beschlossen, dass seit April 2012 für neu<br />
errichtete kleine Solardachanlagen nur noch<br />
80 Prozent des produzierten Stroms vergütet<br />
werden. Die übrigen 20 Prozent soll der Besitzer<br />
selbst verbrauchen oder vermarkten. Um<br />
den Selbstverbrauch dauerhaft zu gewährleisten,<br />
sind Speichersysteme unabdingbar. Doch<br />
unabhängig von den noch ausstehenden politischen<br />
Entscheidungen ist Eigenverbrauch<br />
die Zukunft der solaren Stromerzeugung. ■<br />
Grafik: Kreativ Konzept
Der Preis, der Türen öffnet<br />
Dr. Christian Reimann wurde für seine Dissertation zum Thema Kristallzüchtung mit dem <strong>SolarWorld</strong> Junior Einstein<br />
Award ausgezeichnet. Auch heute beschäftigt er sich noch mit diesem Thema – am Frauenhofer IISB in Erlangen.<br />
Einmal mit einem Nobelpreisträger auf der<br />
Bühne stehen, den Applaus von 400 Wissenschaftlern<br />
und Firmenchefs aus aller Welt genießen<br />
und eine Auszeichnung für die eigene<br />
wissenschaftliche Leistung entgegennehmen<br />
– davon können die meisten Doktoranden<br />
trotz mehrjähriger Mühsal nur träumen.<br />
Für Dr. Christian Reimann vom Fraunhofer-<br />
Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie<br />
IISB in Erlangen wurde<br />
dieser Traum wahr. Er wurde 2010 mit dem<br />
<strong>SolarWorld</strong> Junior Einstein Award ausgezeichnet,<br />
einem der renommiertesten Preise für<br />
Nachwuchswissenschaftler in der Photovoltaik.<br />
Er wird seit 2006 an junge Wissenschaftler<br />
verliehen, die mit ihrer Abschlussarbeit einen<br />
bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung<br />
der <strong>Solarstrom</strong>technologie geleistet haben.<br />
Der Award ist nicht nur mit einem Preisgeld<br />
Der <strong>SolarWorld</strong> Junior<br />
Einstein Award 2012<br />
◼ Bewerbungen sind noch bis zum 29. Juni<br />
unter www.einstein-award.de möglich.<br />
◼ Gefragt sind wissenschaftliche Abschlussarbeiten<br />
zum Thema Photovoltaik (Bachelor-,<br />
Master- oder Magisterarbeiten und<br />
Promotionen).<br />
◼ Die Preisverleihung findet am 25. September<br />
2012 in Frankfurt statt.<br />
Mehr Infos unter www.einstein-award.de<br />
von 5000 Euro verbunden, sondern bietet<br />
auch die Chance, sich sehr früh einen Namen<br />
in der Branche zu machen.<br />
In Christian Reimanns Dissertation ging<br />
es heiß her: Er erforschte die Verunreinigungen<br />
in der 1450 Grad heißen Siliziumschmelze,<br />
die am Beginn der photovoltaischen Produktionskette<br />
stehen. Dabei wird hochreines Silizium,<br />
der Grundstoff der Solarmodule, in einem<br />
Kristallisationsofen geschmolzen, um es<br />
danach gezielt abkühlen und erstarren zu lassen.<br />
Der entstehende Siliziumblock wird anschließend<br />
in dünne Scheiben – sogenannte<br />
Wafer – geschnitten, die Rohlinge für Solarzellen.<br />
„Fremdelemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff<br />
und Stickstoff aus der Beschichtung der<br />
Gussform oder dem mit Graphit ausgekleidetem<br />
Ofen verunreinigen die Schmelze“, erläutert<br />
Christian Reimann. Diese Teilchen werden<br />
beim Kristallzüchten nur zum Teil in das Siliziumkristallgitter<br />
eingebaut, der Rest ver<strong>bleibt</strong><br />
in der flüssigen Phase der Schmelze. Wenn<br />
ihre Konzentration darin zu hoch wird, bilden<br />
sich zunächst in der Siliziumschmelze harte<br />
Kristallite sogenanntes SiC und Si3N4 aus, die<br />
später beim Sägen der Wafer Probleme bereiten.<br />
In der späteren Solarzelle können diese<br />
Materialdefekte sogar zu Kurzschlüssen führen.<br />
„In meiner Arbeit habe ich erforscht, warum<br />
sich diese Phasen bilden und wie sie zu<br />
vermeiden sind“, sagt Christian Reimann.<br />
Seine Lösung: Die lokal hohen Konzentrationen<br />
der Fremdatome lassen sich vermeiden,<br />
wenn man die Schmelze gut durchmischt.<br />
Den Trick, den er dabei anwendet,<br />
Foto: SW<strong>AG</strong>/Javier Rayón<br />
ZUKUNFT<br />
kann jeder leicht ausprobieren: Ähnlich wie<br />
die Sahne in der Kaffeetasse durch Pusten auf<br />
die Oberfläche bewegt wird, kann die Siliziumschmelze<br />
angeregt werden, indem die<br />
Schmelze durch eingeblasene Gase durchmischt<br />
wird. Zum Pusten benutzt Christian<br />
Reimann im Gegensatz<br />
zum Kaffeetrinker<br />
allerdings keine normale<br />
Luft, sondern das<br />
Edelgas Argon.<br />
Von dieser tollen<br />
Arbeit war Christian<br />
Reimanns Promotionsbetreuer<br />
am Fraunhofer<br />
IISB so begeistert,<br />
dass er ihm die Bewerbung für den <strong>SolarWorld</strong><br />
Junior Einstein Award vorschlug. „Als dann der<br />
Anruf kam, dass ich gewonnen haben, habe<br />
ich am Telefon gejubelt, dass es über den Flur<br />
zu hören war“, erinnert er sich.<br />
Mit ihm wurde zum ersten Mal ein Forscher<br />
ausgezeichnet, der sich mit dem Thema<br />
Kristallisation beschäftigt, was Christian Reimann<br />
auch für seine Kollegen freut. „Der Preis<br />
hat dazu beigetragen, dass die Kristallzüchtung<br />
in der Photovoltaikbranche an Bedeutung<br />
gewinnt und dass man sich ihres großen<br />
Einflusses auf die Materialqualität bewusst<br />
wird.“ Auch die Wertschätzung der viereinhalb<br />
Jahre Arbeit und des emotionalen Engagements,<br />
die in dem Projekt steckten, habe ihn<br />
gefreut: „Man investiert sehr viel Zeit in Kristallzüchtungsversuche,<br />
denn sie sind langwierig<br />
und die Technologie ist schwierig zu handhaben.<br />
Die Arbeit mit hohen Temperaturen,<br />
heißen Schmelzen und Gasen lässt einen<br />
manchmal schon schlecht schlafen. Die Begeisterung<br />
für die Kristallzüchtung und die<br />
wissenschaftliche Neugierde dienen aber immer<br />
wieder als Nährboden für gute Ideen“, so<br />
Christian Reimann, der heute als Gruppenleiter<br />
am Fraunhofer IISB arbeitet. Der Junior<br />
Einstein Award und die damit verbundene<br />
Pressemitteilung habe ihn in der wissenschaftlichen<br />
Community bekannter gemacht.<br />
„Der Preis kann einem jungen Wissenschaftler<br />
weitere Türen öffnen.“<br />
Seine Begeisterung für die Photovoltaik<br />
gibt er heute als Betreuer an seine Studenten<br />
und wissenschaftlichen Mitarbeiter weiter,<br />
und er motiviert sie auch immer wieder zur<br />
Mühsal der Promotion. In seinen eigenen Projekten<br />
geht es noch immer heiß und vor allem<br />
praxisnah her: „Die Kristallzüchtung steht im<br />
Fokus. Ich beschäftige mich unter anderem<br />
mit der Verbesserung der Materialqualität<br />
durch die Verbesserung der Kristallzüchtungsprozesse,<br />
was eine Effizienzsteigerung der<br />
späteren Solarzelle zur Folge haben kann, aber<br />
auch Einfluss auf die Senkung der Produktionskosten<br />
pro Watt peak hat.“ ■<br />
PRESSE-INFORMATIONSDIENST DER SOLARWOLRD <strong>AG</strong> | JUNI 2012<br />
Foto: Frauenhofer IISB<br />
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8<br />
HINTERGRUND<br />
Vom eigentlichen Geschehen war „über Tage“<br />
kaum etwas zu sehen: Ein schräg stehendes<br />
Bohrgestänge, eine Arbeitsbühne und ein<br />
Lkw. Doch es verbarg sich mehr hinter der Erkundungsbohrung<br />
der <strong>SolarWorld</strong> <strong>AG</strong> im ostsächsischen<br />
Zinnwald im April.<br />
Unter Tage arbeiteten sich die Bohrer bis in<br />
eine Tiefe von 250 Meter hinab, um die etwa<br />
1200 Meter lange und 500 Meter tiefe Lithiumlagerstätte<br />
auszuloten. Im März 2011 hatte<br />
die <strong>SolarWorld</strong> <strong>AG</strong> die Aufsuchungsrechte erhalten,<br />
um in der traditionsreichen Bergbauregion<br />
nach dem strategisch wichtigen Rohstoff<br />
Lithium zu suchen.<br />
„Bereits zu DDR-Zeiten wurde die Lagerstätte<br />
ausgiebig erkundet, dennoch gibt es<br />
Lücken in der Datenlage, die durch die Kernbohrungen<br />
geschlossen werden sollen: Wie<br />
groß ist die Lagerstätte? Wie hoch ist der Gehalt<br />
an Lithium? Wie ist es bergmännisch zu gewinnen,<br />
welche Logistik ist unter und über Tage<br />
notwendig?“, sagte Kersten Kühn von der Ingenieurgesellschaft<br />
GEOS, die das Projekt gemeinsam<br />
mit der <strong>SolarWorld</strong> Solicium GmbH<br />
und der Bergakademie Freiberg durchführt.<br />
Mit einer Geschwindigkeit von zehn bis<br />
15 Metern pro Tag gruben sich die Bohrtechniker<br />
von zwei Seiten durch den Gesteinskörper.<br />
PRESSE-INFORMATIONSDIENST DER SOLARWOLRD <strong>AG</strong> | JUNI 2012<br />
Probehalber in die Tiefe<br />
Schätze aus der Tiefe: Bürgermeister Thomas Kirsten, Professor Armin Müller, Kersten Kühn von GEOS,<br />
Jörg Neßler von der TU Freiberg und Mitarbeiter der Bohrfirma präsentieren die ersten lithiumhaltigen<br />
Bohrkerne in Zinnwald am 20. April 2012.<br />
Die 101 Millimeter breiten Bohrkernrohre trafen<br />
in etwa 73 Metern Tiefe auf die Grenze<br />
zur lithiumhaltigen Schicht. Weißlich-graue<br />
Einsprenkelungen im Gestein zeigten an:<br />
Hier ist Zinnwaldit zu finden, das Mineral, das<br />
Lithium enthält. Dass die Bohrrohre schräg in<br />
den Untergrund getrieben wurden, war ein<br />
Zugeständnis an die jahrhundertelange Bergbaugeschichte<br />
von Zinnwald: „Unter uns befinden<br />
sich 500 Jahre alte Stollen und das Besucherbergwerk,<br />
an denen wir natürlich<br />
vorbei bohren müssen. Außerdem stellt es<br />
uns vor technische Probleme, wenn der Bohrer<br />
plötzlich in unbekannte Hohlräume<br />
stößt“, so Kersten Kühn.<br />
Fein säuberlich markiert und in langen<br />
Holzkisten verpackt wurden die Bohrkerne zu<br />
Analysen an ein zertifiziertes kanadisches<br />
Labor geschickt, wo sie auf ihren Lithiumgehalt<br />
untersucht werden. Dabei analysieren<br />
die Chemiker die Proben auch auf wertvolle<br />
Elemente wie Wolfram, Cäsium, Scandium<br />
und Indium, die ebenfalls gewonnen werden<br />
könnten.<br />
Aus den Ergebnissen der Lagerstättenerkundung<br />
und der chemischen Analysen<br />
werden dann die nächsten Arbeitsschritte<br />
ab geleitet, erklärte Professor Armin Müller,<br />
Geschäftsführer der <strong>SolarWorld</strong> Solicium GmbH,<br />
Foto: SW<strong>AG</strong>/Detlev Müller<br />
die für die Lithium-Aktivitäten bei <strong>SolarWorld</strong><br />
zuständig ist: „Wenn sich unsere Erwartungen<br />
bestätigen, können wir die Kosten für Abbau,<br />
Aufbereitung und die chemische Prozessierung<br />
des Materials zu Lithiumkarbonat schätzen.“<br />
Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit<br />
des Projektes ist der Weltmarktpreis für Lithiumkarbonat,<br />
der derzeit bei 6000 bis 7000 US-<br />
Dollar pro Tonne liegt. Etwa 40 000 Tonnen<br />
Lithium werden auf deutscher Seite vermutet,<br />
noch einmal etwa 80 000 Tonnen auf tschechischer<br />
Seite, wo die <strong>SolarWorld</strong> seit dem vergangenen<br />
Jahr mit tschechischen Partnern die<br />
Erkundung anstrebt. Experten vermuten, dass<br />
die Gesamtmenge der Vorkommen sogar doppelt<br />
so groß sein könnte.<br />
Fällt die Wirtschaftlichkeitsanalyse positiv<br />
aus, werden anschließend die Anlagen für<br />
Gewinnung und Verarbeitung des Lithiums<br />
geplant. Im letzten Schritt werden Bergwerk,<br />
Aufbereitungs- und chemische Prozessanlagen<br />
eingerichtet. „Mit der Machbarkeitsstudie<br />
ist frühestens Ende 2012 zu rechnen,<br />
dann benötigen wir etwa zwei Jahre für die<br />
Errichtung der Gebäude, so dass Anfang 2015<br />
der Produktionsbetrieb aufgenommen werden<br />
kann“, so Professor Armin Müller.<br />
Für den Bürgermeister von Altenberg,<br />
Thomas Kirsten, sind das gute Neuigkeiten:<br />
Das Bergwerk könnte 250 bis 300 neue Arbeitsplätze<br />
in die strukturschwache Region<br />
bringen. ■<br />
Vom Lithium …<br />
Lithium ist ein weiß-silbriges Leichtmetall<br />
und wird als Rohstoff der Zukunft gehandelt,<br />
da es als wichtiger Bestandteil der<br />
Lithium-Ionen-Batterien in Handys und<br />
Laptops zum Einsatz kommt. Mit seiner<br />
hohen Energiedichte bei niedrigem Gewicht<br />
liefert es auch die mobile Energie in den<br />
Elektro- und Hybridautos der Zukunft. Je<br />
nach Art des Akkus werden für eine Kilowattstunde<br />
Speicherkapazität etwa 80<br />
Gramm bis 130 Gramm reines Lithium als<br />
Metall oder als Lithiumverbindung benötigt.<br />
Die weltweiten Lithiumvorkommen<br />
werden auf 29 Millionen Tonnen geschätzt.<br />
… zum Karbonat<br />
Zuerst wird das Material zerkleinert,<br />
anschließend das Mineral Zinnwaldit vom<br />
nichtmagnetischen Gestein getrennt.<br />
Danach werden die unterschiedlich schweren<br />
Bestandteile des Minerals bei der „Flotation“<br />
in Wasser von kleinen Gasblasen<br />
aufgenommen, an die Oberfläche getragen<br />
und anschließend abgeschöpft. Dieses Konzentrat<br />
wird gelaugt, wobei das Lithium aus<br />
dem Mineral herausgelöst wird. Diese lithiumhaltigen<br />
Lösungen werden chemisch zu<br />
Lithiumkarbonat weiterverarbeitet.