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Musik › POP & ROCK<br />
Songwriter<br />
Indie-Rock<br />
Folk, Akustik-Rock<br />
Catherine MacLellan<br />
The Raven’s Sun<br />
www.catherinemaclellan.com / Alive (CD)<br />
In der indianischen Schöpfungsgeschichte<br />
gilt der Rabe als Überbringer des Lichts an<br />
die Menschen. Dieser Mythos inspirierte die<br />
kanadische Songwriterin zu ihrem vierten<br />
Studiowerk – einer optimistischen Metapher<br />
über Leben und Sinnkrisen, vorgetragen mit<br />
sympathischer, sanfter Stimme, wach und klar<br />
und voll entwaffnend persönlicher Texte. Dazu<br />
ist Catherine MacLellan eine bemerkenswert<br />
versierte Fingerstyle-Gitarristin, die mit<br />
Lebenspartner Chris Gauthier an der zweiten<br />
Akustikgitarre feinsinnig-intensive Stimmungen<br />
zu zeichen vermag – etwa in „Don‘t Call<br />
Me Stranger“, Track 3 der Heft-CD. Diese<br />
Künstlerin ist ein noch unentdeckter Schatz,<br />
der jetzt vielleicht ins Licht tritt. Stefan Woldach<br />
Laura Veirs, Eleni Mandell, Sophie Zelmani, Ane Brun<br />
TV On The Radio<br />
Seeds<br />
Vertigo/Universal (CD, LP)<br />
2011 starb TV On The Radio-Bassist Gerard<br />
Smith an Lungenkrebs. Die Band aus Brooklyn<br />
antwortet auf das traurige Ereignis mit<br />
einem im Kern positiven lebensbejahen den<br />
Album. Eines, das locker mit ihren <strong>Meister</strong>werken<br />
wie „Dear Science“ oder Songs<br />
wie „Wolf Like Me“ mithalten kann. Denn<br />
„Seeds“ ist mehr als die Summe seiner<br />
genial aufeinander abgestimmten Teile:<br />
Melancholische, getragene Epen zwischen<br />
Electronica und Rock, Gitarrist David Siteks<br />
gewohnt raffinierte, vielschichtige Produktion,<br />
überraschende Dramaturgie mit dem atemlosen<br />
„Lazerray“ im letzten Drittel, prächtiges<br />
Sounddesign. Dieses Rock-Album hat schlicht<br />
und einfach verdammt viel Soul. Michael Sohn<br />
Alt-J, Bloc Party, Eels<br />
Brett Newski<br />
American Folk Armageddon<br />
Make My Day Records / Indigo (CD, LP)<br />
Etwas Blues zum Auftakt, danach: viel Folk<br />
und Akustik-Rock. Nix besonderes also Doch<br />
– denn die Haltung, mit der Brett Newski<br />
seine Musik aus- und durchlebt, ist so außergewöhnlich<br />
wie hörenswert. Das schlurfige<br />
„Lose Before We Gain“ erinnert an das<br />
Slackertum, mit dem einst der Karohemden-<br />
Barde Beck aufhorchen ließ; in „I Want My<br />
Best Friend Back“ musiziert der Amerikaner<br />
in Schlagdistanz zu britischen Folk-Punks wie<br />
Billy Bragg oder Joe Strummer, und „Vs The<br />
World“, Track 6 von „AUDIOphile Pearls Vol.<br />
12“, vereint einen leicht alternativen Poprock-<br />
Touch mit Songwritertum Marke – klar – Bob<br />
Dylan. Ein herrlich schwungvol les und vielseitiges<br />
Neo-Folk-Album. Christof Hammer<br />
Billy Bragg, Beck, Frank Turner, Elliot Smith<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Pop, Folk<br />
GEHEIMTIPP<br />
Christof Hammer<br />
AUDIO-Redakteur<br />
Future House, Neo-Ambient, Minimal<br />
R&B – alles schön und gut. Aber der<br />
Trendsound des Jahres heißt: Classic<br />
bzw. Retro-Soul. Grund dafür: Cracks wie<br />
Sinkane, Sean Rowe (11/14; „AUDIOphile<br />
Pearls Vol.10“) – oder dieser Newcomer<br />
aus dem US-Süden. Geboren in Michi gan,<br />
aufgewachsen in Atlanta, inhalierte Harding<br />
früh Soul, R&B und Gospelsounds der<br />
60er und 70er Jahre und tummelte sich im<br />
Umfeld von Acts wie Black-Music-Hips ter<br />
Cee-Lo-Green oder Jack White. Nun lädt<br />
der Twen das Genre mit eigener „Soul Power“<br />
auf und zeigt sich als charismati scher<br />
Perfomer und stilsicherer Arrangeur: Schon<br />
zum Auftakt beamen „Next Time“ und<br />
„Keep On Shining“ den Hörer mit gefühlvollen,<br />
schwarzen Soulvocals zurück zirka<br />
ins Jahr 1974. Dazwischen: „Castaway“<br />
(Track x der AUDIO-Heft-CD) mit intensiven<br />
Sounds von Hammondorgel sowie Akustikund<br />
E-Gitarre. In „I Need A Friend“ erinnert<br />
Hardings Falsett an Curtis Mayfield, erdiger<br />
Rumpel-Rock prägt dann „Surf“, „I Don’t<br />
Wanna Go Home“ und „Drive My Car“. Die<br />
Sahne auf diesem feinen Stück Retro-Soul:<br />
elegante Bläsersätze, die es nie nötig<br />
haben, sich in den Vordergrund zu pusten.<br />
Bobby Womack, Curtis Mayfield, Michael Kiwanuka<br />
Distance, Light And Sky<br />
Casting Nets<br />
Glitterhouse/Indigo (CD, LP)<br />
Ein analoges Studio in Prag und ein Könner<br />
am Mischpult: Chris Eckman (The Walk abouts)<br />
hat mit den Sono-Studios und Produzent Phil<br />
Brown (Talk Talks „Spirit Of Eden“) eine prächtige<br />
Wahl für sein neues Projekt getroffen. Die<br />
Trio mit Percussionist Eric Thielemans und der<br />
niederländisch-britischen Sängerin Chantal<br />
Acda schwebt auf weichen Melodien durch<br />
fragilste Neo-Folk-Klänge. Dabei bedeutet die<br />
homogene Ruhe keineswegs Einförmigkeit.<br />
Jede Note ist nuanciert gesetzt, jeder Rhythmus<br />
von detailreicher Effizienz, jede Melodie<br />
von faszinierender Schönheit. Besonders<br />
reizvoll: Der Einklang von Eckmans Bariton<br />
und Chantals Engelstimme – etwa in „Still On<br />
The Loose“, Track 2 der Heft-CD. Willi Andresen<br />
The Walkabouts, Chris And Carla<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Curtis Harding<br />
Soul Power<br />
Anti/Indigo (CD)<br />
Musik:<br />
Klang: