Arsch huh, Zäng ussenander! - WDR.de
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21 Radio-SprecherInnen auf Lesetour<br />
„wdr 5 liest vor“ – unter diesem<br />
Motto zogen 21 wdr-RadiosprecherInnen<br />
in alle Richtungen <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s: nach Bielefeld und Bonn,<br />
nach Oberhausen und Olpe, nach<br />
Bad Salzuflen und Bergheim. Anlässlich<br />
<strong>de</strong>s bun<strong>de</strong>sweiten Vorlesetages<br />
am 16. November lasen<br />
sie an insgesamt 50 Orten das vor,<br />
was sich das wdr 5-Publikum gewünscht<br />
hatte. Literarisches und<br />
Philosophisches, Krimis und Märchen,<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Sachbücher. In<br />
einem Lichtturm wur<strong>de</strong>n Goethes<br />
„Märchen“ gelesen, in einem stillgelegten Freibad gab’s Auszüge aus Sven<br />
Regeners „Herr Lehmann“, in einem Blutspen<strong>de</strong>zentrum stand Stephenie<br />
Meyers „Biss zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nacht“ auf <strong>de</strong>m Programm. wdr-Sprecher Meinhard<br />
Zanger folgte <strong>de</strong>r Einladung in die Bun<strong>de</strong>szentrale <strong>de</strong>r Zugvögel nach<br />
O<strong>de</strong>nthal; in seinem Gepäck John Greens „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“.<br />
Am gleichen Tag las er aus „Reliquien“, einem Roman <strong>de</strong>s aus Jülich<br />
stammen<strong>de</strong>n Autors Dennis Vlaminck. <br />
EB/hu<br />
„Aschermittwoch ist alles vorbei!“<br />
Edda Fischer las aus <strong>de</strong>m Manuskript Herbert<br />
Hovens. <br />
Foto: wdr/Fehlauer<br />
„Kontrollierten Kontrollverlust“ hat<br />
Herbert Hoven seine literarische<br />
Montage zum „Karneval in Köln<br />
und an<strong>de</strong>rswo“ getauft. Der wdr-<br />
Radio-Autor, erneut gebeten, eine<br />
öffentliche szenische Lesung in <strong>de</strong>r<br />
wdr-Bibliothek zu entwerfen, hatte<br />
– wie in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren –<br />
ein volles Haus. Am Vorabend <strong>de</strong>s<br />
bun<strong>de</strong>sweiten Vorlesetags hatten<br />
die Gäste von Dokumentations- und<br />
Archivleiter-Leiter Klaus Heimann<br />
viel zu lachen; auch Nach<strong>de</strong>nkliches<br />
hatte Hoven in <strong>de</strong>r Bibliothek<br />
und in <strong>de</strong>n Archiven <strong>de</strong>s wdr<br />
gefun<strong>de</strong>n. Denn in <strong>de</strong>r Hörer- und<br />
Zuschauerpost, in <strong>de</strong>n Akten und<br />
in zahlreichen Büchern wird immer<br />
wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich: Der wdr nimmt<br />
<strong>de</strong>n Karneval so ernst wie die<br />
Rheinlän<strong>de</strong>r und Westfalen.<br />
Hoven fand dafür ein schönes Beispiel<br />
in <strong>de</strong>r wdr-Korrespon<strong>de</strong>nz mit<br />
<strong>de</strong>m Kölner Kardinal Joseph Frings:<br />
Das Lied „Am 30. Mai ist <strong>de</strong>r Weltuntergang.<br />
Wir leben nicht mehr<br />
lang. Wir leben nicht mehr lang“<br />
hatte 1955 für Furore gesorgt. Der<br />
epd-Dienst „Kirche und Rundfunk“<br />
beklagte zunächst die „Frivolität<br />
Für die Aktion „wdr 5 liest vor“ folgte<br />
Meinhard Zanger <strong>de</strong>r Einladung ins Museum<br />
Bergheimat in Bergheim.<br />
und <strong>de</strong>n Hochmut im<br />
S c h l a g e r g e w e r b e“,<br />
dann – kurz vor Aschermittwoch<br />
– schaltet sich<br />
auch die katholische<br />
Kirche in die Diskussion<br />
ein und bittet <strong>de</strong>n Intendanten,<br />
<strong>de</strong>n „frivolen“<br />
Schlager aus <strong>de</strong>m Programm<br />
zu nehmen. Und<br />
wdr-Intendant Hanns<br />
Hartmann schrieb <strong>de</strong>m<br />
Kardinal: „Heute, wenige<br />
Tage vor Aschermittwoch,<br />
ist es mir<br />
aus technischen Grün<strong>de</strong>n<br />
nicht möglich, die<br />
Programme zu än<strong>de</strong>rn. <br />
Schließlich darf ich Euere Eminenz<br />
noch darauf hinweisen, dass <strong>de</strong>r<br />
Schlager vom Weltuntergang aus<br />
Düsseldorf kommt. Von dort wür<strong>de</strong><br />
mir sicherlich <strong>de</strong>r Verzicht auf<br />
das Lied als die bewußte Benachteiligung<br />
<strong>de</strong>r in karnevalistischen<br />
Dingen sehr empfindsamen Düsseldorfer<br />
ausgelegt wer<strong>de</strong>n. Wenn<br />
es mir nicht gelungen sein sollte,<br />
Euere Eminenz zu überzeugen,<br />
dann darf ich vielleicht mit <strong>de</strong>m<br />
tröstlichsten aller Karnevalsschlager<br />
schließen: Am Aschermittwoch<br />
ist alles vorbei.“<br />
<br />
hu<br />
Der Tipp:<br />
Die literarische Montage von Herbert<br />
Hoven, gesprochen von Edda<br />
Fischer, Kordula Leiße, Matthias<br />
Haase, Bernt Hahn, Michael Müller<br />
und Simon Ro<strong>de</strong>n; mit Musik<br />
von Wolfgang Jaegers (Redaktion:<br />
Klaus Heimann, Jutta Heselmann<br />
und Hans Jacobshagen) entstand<br />
in Kooperation zwischen <strong>de</strong>r wdr<br />
Abteilung „Dokumentation und Archive“<br />
und wdr 5 und wird am 3.<br />
Februar ab 20:05 auf wdr 5 in <strong>de</strong>r<br />
Reihe Streng öffentlich! gesen<strong>de</strong>t.<br />
Lei<strong>de</strong>r eine falsche „Hausnummer“<br />
Der print-Redaktion ist in <strong>de</strong>r letzten Ausgabe ein Fehler unterlaufen: Barbara<br />
Pachl-Eberhart, Gesprächspartnerin von Kirsten Pape beim wdr 5<br />
Tischgespräch am 21 November, ist nicht die Witwe <strong>de</strong>s Kölner Kabarettisten<br />
Heinrich Pachl. Die Übereinstimmung <strong>de</strong>r Namen hatte die Redaktion in<br />
die Irre geführt.<br />
Barbara Pachl-Eberhart hatte 2008 ihren Mann und ihre zwei Kin<strong>de</strong>r bei<br />
einem Unfall verloren. Die damals 34-Jährige, die als Krankenhaus-Clown<br />
gearbeitet hatte, bewältigte ihren Schmerz mit einer fast unvorstellbaren<br />
Kraft, vor allem mit <strong>de</strong>n Erfahrungen ihrer früheren Tätigkeit.<br />
Die print-Redaktion entschuldigt sich bei Barbara Pachl-Eberhart und Li<br />
Daerr, <strong>de</strong>r Witwe Heinrich Pachls für diesen Fehler. <br />
hu<br />
Foto: wdr/Langer<br />
Janine Thorp und Isabell Engels bei ihrem Straßenkonzert auf <strong>de</strong>m Kölner Wallrafplatz <br />
Über eine Million Menschen haben sich inzwischen<br />
<strong>de</strong>n Flashmob <strong>de</strong>s wdr Rundfunkorchesters Köln<br />
auf Vi<strong>de</strong>o bei Youtube angesehen. Der Film zeigt,<br />
wie sich plötzlich Cafébesucherinnen und -besucher<br />
auf <strong>de</strong>m Kölner Wallrafplatz von ihren Stühlen<br />
erheben und ihre Instrumente auspacken. Sie alle<br />
entpuppen sich als Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s wdr Rundfunkorchesters<br />
– und stimmen scheinbar unabgesprochen<br />
PERSONEN & PROGRAMME<br />
die „Star Wars“-Melodie an. Erstaunte Passanten<br />
filmen und fotografieren das Erlebnis, und zum<br />
Schluss gibt es begeisterten Beifall, während die<br />
MusikerInnen ihre Instrumente einpacken und so<br />
unauffällig verschwin<strong>de</strong>n wie sie gekommen waren.<br />
An <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>s Projektes war <strong>de</strong>r Fernseh-<br />
Programmbereich Unterhaltung, Familie und Kin<strong>de</strong>r<br />
entschei<strong>de</strong>nd beteiligt. EB<br />
wdr print<br />
Foto: wdr<br />
Eine Million Clicks für Flashmob <strong>de</strong>r wdr-Musiker<br />
Eckart von Hirschhausen las für Kids<br />
Normalerweise macht er im wdr-<br />
Studio in Köln-Bocklemünd – Fernsehen.<br />
Doch am 16. November war<br />
alles an<strong>de</strong>rs. In <strong>de</strong>n Kulissen seiner<br />
Sendung „Das fantastische Quiz <strong>de</strong>s<br />
Menschen“ las Dr. Eckart von Hirschhausen<br />
aus Büchern vor, umringt von<br />
Schülern <strong>de</strong>r Klasse 2a <strong>de</strong>r Katholischen<br />
Grundschule Dellbrück und<br />
1/2a <strong>de</strong>r Gemeinschaftlichen Grundschule<br />
Porz. Des Rätsels Lösung: Der<br />
Mo<strong>de</strong>rator zählte zu <strong>de</strong>n Vorlesern<br />
<strong>de</strong>s 9. Bun<strong>de</strong>sweiten Vorlesetages,<br />
und er hatte die Kin<strong>de</strong>r kurzerhand<br />
ins Studio eingela<strong>de</strong>n. „Dieses Studio<br />
mit <strong>de</strong>r Bücherkulisse und <strong>de</strong>m<br />
Foto: wdr/Gran<strong>de</strong><br />
Eckart von Hirschhausen las im wdr-Studio vor.<br />
Am phitheater vermittelt das Gefühl<br />
von Lagerfeuerromantik“, erklärte<br />
von Hirschhausen die Wahl <strong>de</strong>s Ortes.<br />
Entspannt saßen die Kin<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r<br />
Bühne vor <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>rator und hörten<br />
ihm aufmerksam zu, als er die Geschichten<br />
von Momo (Michael En<strong>de</strong>)<br />
und Swimmy (Leo Lionni) vorlas.<br />
„Die glücksstiften<strong>de</strong> Wirkung vom<br />
aktiven Lesen ist viel intensiver als<br />
die Wirkung <strong>de</strong>s passiven Medienkonsums“,<br />
sagte von Hirschhausen<br />
und betonte, wie wichtig das Vorlesen<br />
ist. Bil<strong>de</strong>r und Geschichten seien eindringlicher<br />
und blieben viel länger im<br />
Gedächtnis, wenn sie im eigenen Kopf<br />
erzeugt wür<strong>de</strong>n.<br />
In diesem Jahr beteiligten<br />
sich über 40 000<br />
Menschen an <strong>de</strong>r Leseaktion,<br />
initiiert von „Die<br />
Zeit“, <strong>de</strong>r Stiftung Lesen<br />
und <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Bahn. Anna Polovets<br />
Das fantastische Quiz<br />
<strong>de</strong>s Menschen. Redaktion:<br />
K. Kuhn. 17. und 24.<br />
Januar, 20:15, Das Erste<br />
Viel mehr Frauen an die Spitze!<br />
„Hosen runter von <strong>de</strong>n Chefsesseln<br />
– Röcke hoch!“, titelte die taz Mitte<br />
November provozierend und for<strong>de</strong>rte<br />
„Ohne Quote geht es nicht – 30 Prozent<br />
Chefredakteurinnen! Und zwar<br />
jetzt!“. Damit schloss sich das Blatt<br />
<strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung vom Verein „ProQuote<br />
Medien“ an. Prominente Journalistinnen<br />
wie Anne Will, Dunja Hayali<br />
und Lisa Ortgies produzierten die<br />
Son<strong>de</strong>rausgabe. Unter <strong>de</strong>r Überschrift<br />
„Apokalypse Frau“ druckte die<br />
taz Sonia Seymour Mikichs (61) Bilanz aus drei Jahrzehnten in Domänen <strong>de</strong>r<br />
Männer. „Es ist gut Revue passieren zu lassen, was sich mit <strong>de</strong>n Frauen getan<br />
hat und tut. Ja, wir sind viel weiter als zu meinem Berufsanfang. Ja, wir haben<br />
gute Frauen an sichtbaren Stellen, in Machtpositionen“, sagt die Leiterin <strong>de</strong>r<br />
wdr-Programmgruppe Inland auf print-Anfrage, schränkt aber ein: „Aber<br />
,Geht doch‘ reicht nicht. Dass ich nach fast drei Jahrzehnten immer noch Zeit<br />
verschwen<strong>de</strong> und gute Laune ver<strong>de</strong>rbe, weil ich mich für die Quote einsetzen<br />
muss – oh je. Bis zu meiner Verrentung 50 Prozent auf allen Ebenen bitte.“<br />
Und auch wenn <strong>de</strong>r wdr die 30 Prozent schon erfülle: „Wir brauchen eine<br />
kritische Masse an Frauen in (allen) Führungspositionen.“ <br />
mal<br />
Mutter Beimer<br />
Foto: wdr/dpa<br />
Marie-Luise Marjan (Bild) ist für<br />
ihr 27-jähriges Engagement als<br />
„Mutter Beimer“ in <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>nstraße<br />
mit <strong>de</strong>m Ehrenpreis <strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>utschen „Soap-Awards“ in<br />
Berlin ausgezeichnet wor<strong>de</strong>n.<br />
Herausgegeben von <strong>de</strong>r Abteilung<br />
Presse und Information <strong>de</strong>s west<strong>de</strong>utschen<br />
rundfunks köln. wdr print<br />
erscheint monatlich und kann gegen<br />
eine Abogebühr von 12 Euro jährlich<br />
bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
wdr print im Internet:www.wdr.<strong>de</strong>/unternehmen/service/wdrprint/in<strong>de</strong>x.jsp<br />
Redaktion: Heinz-Josef Hubert (verantwortlich),<br />
Maja Lendzian; Redaktionsassistenz:<br />
Marita Berens und Susanne<br />
En<strong>de</strong>rs, Haus Forum, Zimmer 102,<br />
50600 Köln.<br />
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7143. Fax: 0221-220-7108<br />
E-Mail: wdrprint@wdr.<strong>de</strong>.<br />
Redaktionsbeirat: Klaus Bochenek (Hörfunk),<br />
Jürgen Bremer (phoenix), Martina<br />
Ewringmann (Marketing), Christina<br />
Schnelker (Direktion Produktion und<br />
Technik), Anja Arp (Personalrat), Birgit<br />
Lehmann (Studio Düsseldorf), Ulrich<br />
Horstmann (Hörfunk), Markus Gerlach<br />
(Produktion & Technik), Michael Libertus<br />
(Justiziariat), Anthon Sax (Produktion<br />
& Technik), Andrea Sche<strong>de</strong>l (HA<br />
Betriebsmanagement), Kurt Schumacher<br />
(Verwaltung), Christiane Seitz (Personalrat),<br />
Dr. Roman Stumpf (Intendanz),<br />
Torsten Fischer (Personalrat), Karin Zahn<br />
(Fernsehen).<br />
Layout & Produktion: MedienDesign,<br />
Düsseldorf.<br />
Druck: Schaffrath, Gel<strong>de</strong>rn<br />
Neuer Service für alle Abonnenten:<br />
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Redaktionsschluss <strong>de</strong>r Ausgabe Nr. 441:<br />
3. Dezember 2012<br />
<strong>WDR</strong>PRINT · Dezember 2012 15