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Optionskommune Landkreis Main-Taunus - jobcenter | SGB II Reform

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Eingliederungsbericht<br />

Stadtgebiet<br />

Wiesbaden<br />

main-taunus-kreis<br />

Stadtgebiet<br />

Frankfurt am <strong>Main</strong><br />

2011<br />

<strong>SGB</strong> <strong>II</strong> – <strong>Optionskommune</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1.0 EINFÜHRUNG<br />

1.1 Rückblick auf das Jahr 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

1.1.1 Ausgangslage und innere Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

1.1.2 Fallmanagement im Amt für Arbeit und Soziales . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

1.1.3 Instrumente und Netzwerkpartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

1.1.4 Regionaler Arbeitsmarkt,<br />

Arbeitgeberservice und die Integrationserfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

1.1.5 Fazit und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

1.2 Arbeitslosenstatistik 2011 (<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Empfänger) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

2.0 EINGLIEDERUNGS- und QUALIFIZIERUNGSPROJEKTE<br />

2.1 Kompetenzfeststellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

2.2 Aktivierungsmaßnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

2.3 Fit am PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

2.4 MiJo plus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

2.5 JobPerspektive für Menschen mit persönlichen Handicaps . . . . . . . . . 19<br />

2.6 Bewerbungstraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

2.7 Erstellen von Bewerbungsmappen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

2.8 Tandem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

2.9 Aktivierungsmaßnahme L.A.U.F . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

2.10 Job-FIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

2.11 Qualifi zierung zur Betreuungskraft an Grundschulen . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

2.12 Lingua Szena . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

3.0 AUSBILDUNG<br />

3.1 Außerbetriebliche Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

3.2 Betriebliche Ausbildung Alleinerziehender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

4.0 LEISTUNGEN ZUR EINGLIEDERUNG<br />

4.1 Projekt: Job-Perspektive (§ 16e <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

4.2 Bildungsgutscheine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

4.3 Vermittlungsbudget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

4.4 Eingliederungszuschüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

5.0 BEAUFTRAGUNG DRITTER<br />

5.1 Unterstützungsangebot für Menschen, die schwerbehindert, diesen<br />

gleichgestellt oder von Behinderung bedroht sind . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

6.0 BEGLEITENDE LEISTUNGEN<br />

6.1 Arbeitsmedizinischer Dienstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

6.2 Arbeitsgelegenheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

6.3 NEA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

7.0 JOB-AKTIV-ZENTRUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

8.0 VERMITTLUNGSÜBERSICHT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

9.0 UNSERE KOOPERATIONSPARTNER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 3


1.1 Rückblick auf das Jahr 2011<br />

1.1.1 Ausgangslage und innere Organisation<br />

Ausgehend vom Kreistagsbeschluss zur Umsetzung des Sozialgesetzbuches <strong>II</strong><br />

(<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>) – Grundsicherung für Arbeitsuchende – vom 19.07.2004 und auf der<br />

Grundlage der Verordnung des Bundesministeriums zur Zulassung von kommunalen<br />

Trägern als Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende vom 24.09.2004 hat<br />

der <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis als Träger der Aufgaben nach dem <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> das Sachgebiet<br />

Job-Offensive beim Amt für Arbeit und Soziales als besondere Einrichtung mit der<br />

Wahrnehmung der Aufgaben nach dem <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> eingerichtet. Durch die Zustimmung<br />

des Bundesrates am 09.07.2010 wurde die Verfassungsänderung möglich, die eine<br />

reine kommunale Trägerschaft zulässt. Nach fast einstimmiger Mehrheit im Kreistag<br />

hat sich der <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis dazu entschlossen, den in 2004 begonnenen Weg<br />

auch weiterhin fortzusetzen. Mit der Änderung der Kommunalträger-Zulassungsverordnung<br />

vom 01.12.2010 wird die Zuständigkeit für das <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> dem <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-<br />

Kreis nunmehr dauerhaft übertragen.<br />

Eine Darstellung als <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Träger erfolgt auch weiterhin bei jeder Handlung als zugelassener<br />

kommunaler Träger und stellt somit klar, dass der <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis<br />

hier im Auftrag des Bundes handelt. Mit der Namensänderung vom Sozialamt zum<br />

Amt für Arbeit und Soziales zum 01.05.2007 wird auch in der Außendarstellung alleine<br />

über den Namen verdeutlicht, dass wir in beiden Bereichen, Arbeit wie Soziales,<br />

unsere Schwerpunkte setzen. Die Einrichtung trägt nunmehr (im Sinne des<br />

Hessischen-OFFENSIV-Gesetzes) den Zusatz Kommunales Jobcenter. Bei der Erledigung<br />

der Aufgaben beteiligen sich im Übrigen die kreisangehörigen Städte und<br />

Gemeinden im Wesentlichen mit der Entgegennahme der Anträge auf <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Leistungen,<br />

der einwohnermelderechtlichen Überprüfung der gemachten Angaben und<br />

der Mitarbeit im sog. „<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Beirat“.<br />

Auf Grund der Größe und Ausdehnung des <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises (rund 220 qkm) hat<br />

das Kommunale Jobcenter nur in der zentralen Verwaltungsstelle, die sich im Landratsamt<br />

des <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises in der Kreisstadt Hofheim befi ndet, ihren Platz<br />

gefunden. Dezentrale Strukturen in den zwölf kreisangehörigen Städten und Gemeinden<br />

des <strong>Landkreis</strong>es wurden nicht eingerichtet, weil eine orts- und bürgernahe<br />

Dienstleistung im kleinräumigen <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis ideal an nur einem Standort erfolgen<br />

kann. Mit einem Service „alles unter einem Dach“ (mit einer Verwaltungsaußenstelle<br />

der BA Frankfurt-Höchst) stellen wir hier sämtliche Angebote sicher.<br />

Diese Philosophie wurde in allen bisherigen Bürgerbefragungen als hervorragende<br />

Dienstleistung lobend erwähnt und wird mit der Abwicklung aller Leistungsansprüche<br />

nach dem <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> konsequent weiter geführt.<br />

Wir haben das Fallmanagement, die Leistungssachbearbeitung, die Beschäftigungsförderung,<br />

den Ermittlungsdienst und das Job-Aktiv-Zentrum/Arbeitgeberservice<br />

gemeinsam im Landratsamt untergebracht und gewährleisten damit alle notwendigen<br />

Angebote an einem einzigen Ort. Die Aufgabenerledigung in allen Bereichen<br />

erfolgt nach einheitlichen Grundsätzen und stellt das Fallmanagement in<br />

insgesamt sieben Zielgruppen in den Vordergrund, ohne dabei die Basis der Leis-<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 5


tungsgewährung im individuellen Einzelfall nach dem <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> zu unterschätzen. Nur<br />

durch eine gesicherte Existenz ist an eine Integrationsarbeit überhaupt zu denken.<br />

Nicht weniger wichtig war und ist es entsprechendes Fachpersonal für die sehr<br />

komplexe persönliche Hilfeleistung zu gewinnen. Wir haben auch im Jahresverlauf<br />

2011, wie in den vergangenen Jahren, eine erhebliche Fluktuation verkraften müssen.<br />

Über die Neueinstellung aus unterschiedlichsten Berufsgruppen, wie Voll- und<br />

Diplomjuristen, Betriebswirte, Sozialpädagogen und Verwaltungskräfte verstärken<br />

wir fortlaufend unsere Teams und erweitern damit auch unseren arbeitsmarktrelevanten<br />

Horizont. Aktuell sind vier offene Stellen vorhanden.<br />

Aufgrund der erneuten tiefgreifenden Änderungen in der Anwendung der gesetzlichen<br />

Leistungsbestimmungen wurden unsere Fortbildungs- bzw. Qualifi zierungsmaßnahmen<br />

wiederum angepasst.<br />

Für jede/n neue/n Mitarbeiter/in gestalten wir zum Arbeitsbeginn einen umfassenden<br />

Einarbeitungsplan, der die einzelnen Schritte der Einarbeitung beschreibt. Die Qualifi<br />

zierungsangebote werden ausgehend von den jeweiligen persönlichen Kenntnissen<br />

und Fertigkeiten der Kollegen/innen modular zusammengestellt. Generell wurden<br />

alle Beschäftigten in den vergangenen Jahren fortlaufend auch über die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen geschult. Diese permanente Angleichungsschulung<br />

nach jeder Gesetzesnovelle wurde insbesondere von unserem Bereich Recht durch<br />

eigene Fortbildungen sichergestellt. Daneben wurden aber auch durch externe Referenten<br />

entsprechende Schulungen durchgeführt. Schwerpunktthemen des vergangenen<br />

Jahres waren hier die personenbezogene Rückforderung und die Umsetzung<br />

des Bildungs- und Teilhabepaketes. Darüber hinaus führen die Zielgruppen<br />

regelmäßige Teamtage unter externer Moderation durch, in denen unter anderem<br />

intensive Fallbesprechungen erfolgten. Diese lösungsorientierte Intervision steigert<br />

die Qualität im Fallmanagement und führt auch zu einer persönlichen Weiterentwicklung<br />

jedes einzelnen Gruppenmitglieds.<br />

Das fachliche Weiterbildungsangebot wird in unserer Behörde durch umfangreiche<br />

überfachliche Schulungen ergänzt. Insbesondere im Bereich der sog. Soft-Skills<br />

werden diese Angebote auch gerne von den Mitarbeiter/innen des Amtes genutzt<br />

und runden die Personalentwicklungsmaßnahmen in diesem Bereich ab.<br />

1.1.2 Fallmanagement im Amt für Arbeit und Soziales<br />

Mit dem Erstkontakt über unsere Anlaufstelle beginnt der strukturierte Integrationsprozess<br />

und zwar durch eine entsprechende Eingangsberatung, die auch das Ausschöpfen<br />

anderer, vorrangiger Leistungen beinhaltet. Daran schließt sich die Zuordnung<br />

zu einer unserer Zielgruppen und seit dem 01.07.2007 im Rahmen des Sofortangebotes,<br />

die Zuweisung in das Job-Aktiv-Zentrum (JAZ). Hier erfolgt dann die<br />

Neukundenprüfung hinsichtlich der Arbeitsmarktnähe und sofern möglich auch ein<br />

Sofortangebot für eine freie Arbeitsstelle. Im weiteren Integrationsverlauf werden<br />

in den Zielgruppen die besonderen Problemstellungen der jeweiligen Personen-<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 6


gruppe aufgegriffen, die Frage nach der Erwerbsfähigkeit und eine mögliche Zuordnung<br />

zum <strong>SGB</strong> X<strong>II</strong> beantwortet und letztendlich der Integrationsprozess gesteuert.<br />

Nachdem alle Fragen der Leistungsgewährung abgearbeitet sind, wird das individuelle<br />

Hilfeplanverfahren, das regelhaft in eine Eingliederungsvereinbarung mündet,<br />

gestartet. In diesem Prozess werden die aktivierenden Leistungen mit dem Kunden<br />

vereinbart und der Eingliederungsweg beschrieben. Dabei ist ausgehend vom Einzelfall<br />

zu prüfen, inwieweit es ausschließlich um die Vermittlung in eine geeignete<br />

Arbeitsstelle geht oder ob darüber hinaus qualifi zierende Maßnahmen erfolgen müssen<br />

bzw. weitere fl ankierende soziale Hilfen (Schuldnerberatung, Sicherstellung der<br />

Kinderbetreuung oder psychosoziale Beratungsleistung) begleitend oder auch vorgeschaltet<br />

durchzuführen sind. Im weiteren Verlauf ist über den Beratungs- und Vermittlungsprozess<br />

der richtige Arbeitsplatz bzw. die beste Qualifi zierungsmaßnahme<br />

für den Leistungsbezieher herauszufi ltern. Dieser Anspruch umfasst weit mehr als<br />

die inhaltliche Gestaltung einer Maßnahme oder die monetäre Sicherstellung von<br />

Leistungen an unsere Kunden. Wir sind hier tatsächlich der persönliche Ansprechpartner<br />

unserer Klienten in allen Lebenslagen und gemeinsam mit ihnen wird in den jeweiligen<br />

Zielgruppen aktiv an der Wiedereingliederung in die Arbeitswelt gearbeitet.<br />

Dieses System braucht Beständigkeit, aber auch den permanenten Willen zur Veränderung.<br />

Eine Kontrolle, dass Effektivität und Effi zienz der angebotenen Leistungen<br />

gegeben sind, ist selbstverständlich. Auf der Grundlage dieses Selbstverständnisses<br />

sind die Vermittlungs- und Fallmanagementkonzepte immer wieder den aktuellen<br />

Gegebenheiten anzupassen. Bereits 2010 haben wir dazu einer internen<br />

Arbeitsgruppe den Auftrag zur Überarbeitung des Fallmanagementkonzeptes gegeben,<br />

an deren Ende ein komplett neu erarbeitetes Grundlagenpapier stand. Dieses<br />

neue Konzept liegt der diesjährigen Jahresabrechnung bei. Nach weiteren internen<br />

Abstimmungen haben wir die Neukonzeption im Sept. 2011 fl ächendeckend eingeführt.<br />

Den veränderten Betreuungsansatz werden wir noch mit einem umfangreichen<br />

Fortbildungsangebot untermauern.<br />

Im Weiteren haben wir zum Ende des Jahres dann auch den Startschuss für die<br />

Einführung eines Fallsteuerungssystems gegeben. Darüber wird im nächsten Eingliederungsbericht<br />

zu reden sein.<br />

Trotz dieser intensiven Weiterentwicklung des Fallmanagements, ist das JAZ auch<br />

weiterhin als Herzstück unserer Integrationsarbeit zu beschreiben. Im Jahr 2007 als<br />

Modellprojekt an den Start gegangen, schreibt diese Einheit weiterhin an seiner eigenen<br />

Erfolgsgeschichte. Mit insgesamt 10 Mitarbeitern, die aus den Zielgruppen<br />

rekrutiert wurden, haben wir ein Vermittlungs- und Aktivierungszentrum im Landratsamt<br />

geschaffen, das allen Neukunden und arbeitsmarktnahen Bestandskunden offen<br />

steht. Im Anschluss an ein Tiefenprofi ling wird hier ein Berufswegeplan aufgelegt,<br />

der seinen entsprechenden Eingang in die Fortschreibung der Eingliederungsvereinbarung<br />

fi ndet. Bewerbungstraining, bewerberorientierte Stellenakquise und<br />

Vermittlung von Kurzqualifi kationen sind Maßnahmen, die in einem Zeitraum von<br />

zwei Monaten nach Zuweisung vermittelt werden. Das JAZ ist eine wichtige Ergänzung<br />

unserer grundsätzlichen Integrationsstrategie, wofür das gesamte Dienstleistungsangebot<br />

des <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises mit all seinen Organisationseinheiten für<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 7


die Arbeitsuchenden und deren Angehörigen zur Verfügung steht. Ausgerichtet an<br />

den Bedürfnissen des Einzelnen kann unser Angebot jederzeit als unkompliziert/<br />

pragmatisch angesehen werden, wobei wir immer die übergeordneten Ziele, rechtmäßige<br />

Leistungserbringung und Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt, im<br />

Blick behalten. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen dass wir im JAZ bei einer<br />

Vermittlungsquote von über 47% Integration in den 1. Arbeitsmarkt bei den Kunden<br />

liegen, die die Maßnahme auch komplett durchlaufen (siehe Bericht auf Seite 40).<br />

Auf diese Quote sind wir zu Recht stolz und haben an uns den Anspruch, diese Zahl<br />

mindestens zu halten, wenn möglich weiter auszubauen. Zur Weiterentwicklung unserer<br />

Integrationsbemühungen schließt sich nunmehr noch eine sechsmonatige<br />

Nachbetreuungsphase im JAZ lediglich zur Vermittlung an, was gerade für Kunden<br />

mit „Nischenberufen“ auch die Vermittlungsmöglichkeiten noch deutlich erweitert.<br />

In unserem System der intensiven Kundenbetreuung wird mit allen Leistungsbeziehern<br />

von Beginn an vereinbart, dass sie nicht nur „gefördert“, sondern auch „gefordert“<br />

werden. Die aktive Mitarbeit und Kooperationsbereitschaft wird unmissverständlich<br />

eingefordert und im Falle einer nachhaltigen Verweigerung dieser Mitwirkung<br />

werden alle Sanktionsmöglichkeiten ausgeschöpft. Dies führt zu einer<br />

ausgewogenen Äquivalenz zwischen „Fördern“ und „Fordern“, wie es das <strong>SGB</strong> <strong>II</strong><br />

im besonderen Maß fordert. Dass dieser Beratungsansatz auch Früchte trägt, ist<br />

mit unserer niedrigen Sanktionsquote dokumentiert. Die gemeinsame Vereinbarung<br />

von Integrationsschritten ist ein Prinzip das der <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis bereits Ende der<br />

90er Jahre zu einem wesentlichen Bestandteil seines Handelns im Bereich der Sozialhilfe<br />

erhoben hat. Mit einer solchen Hilfeplanung zählten wir zu einem der ersten<br />

<strong>Landkreis</strong>e in Hessen, die neben rein monetären Erwägungen auch dem sozialpolitischen<br />

Aspekt in der Leistungsgewährung eine besondere Bedeutung zubilligte.<br />

Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass die Ausrichtung der aktivierenden<br />

Leistungen auf einem Integrationskonzept beruht, das Effektivität und Effi zienz<br />

von Beginn an in dieser Reihenfolge zum Ziel erklärt hat.<br />

Eine wirkungsvolle kommunale Arbeitsvermittlung bedeutet, dass Qualität bei den<br />

Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten eine absolute Vorrangstellung einnimmt und<br />

dies nicht nur, weil wir damit unserem sozialen Auftrag gerecht werden, sondern<br />

auch, weil so den berechtigten fi nanziellen Interessen des Kreises und des Bundes<br />

Rechnung getragen wird.<br />

1.1.3 Instrumente und Netzwerkpartner<br />

In der aktiven Sozial- und Beschäftigungspolitik des <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises hat das<br />

Kommunale Jobcenter bereits in der Vergangenheit die Instrumente des <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I<br />

für die verschiedenen Zielgruppen im Einzelfall genutzt bzw. eingesetzt. Durch die<br />

neuen Eckwerte in der Umsetzung der einzelnen Instrumente haben wir noch intensiver<br />

an der Weiterentwicklung unserer Projekte gearbeitet. Grundsätzlich haben<br />

wir alle Vorhaben mit einer entsprechenden Leistungsvereinbarung versehen<br />

und ausgeschrieben. Erstmals haben wir auch die Möglichkeit eines Ideenwettbewerbs<br />

genutzt und daraus neue Impulse für Beschäftigungsprojekte erhalten. Nach<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 8


entsprechender Prüfung der Vorschläge und Abgleich mit unserem Kundenstamm<br />

wurden dann 3 Projekte beauftragt, die wir im weiteren Bericht entsprechend darstellen.<br />

Im Rahmen der Experimentierklausel des § 16f <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> starteten wir in diesem Jahr<br />

ein kombiniertes Theater- Sprach- und Vermittlungsprojekt. Die ersten Eindrücke<br />

sind sehr vielversprechend, wobei eine endgültige Auswertung erst nach Abschluss<br />

des Projektes, also beim nächsten Bericht vorliegen wird. Unabhängig von den<br />

neuen Maßnahmen haben wir auch die Projekte mit unseren bisherigen Partnern<br />

angepasst und somit unseren regionalen Netzwerkgedanken weiter gestärkt.<br />

Als Grundsicherungsträger entwickeln wir selbstverständlich auch die fl ankierenden<br />

sozialen Leistungen, die wir überwiegend mit den Partnern aus der freien Wohlfahrtspfl<br />

ege zusammen durchführen, immer weiter. Die allgemeinen Beratungsangebote<br />

unserer Netzwerkpartner, wie die Sozial-, Erziehungs- und Suchtberatung,<br />

wurden 2011 weiter gestärkt und in unserem Kundenkreis noch bekannter gemacht.<br />

Die offene Sprechstunde der Schuldnerberatung wurde nach der Testphase im letzten<br />

Jahr von unseren Kunden noch besser angenommen und ist auf Dauer etabliert<br />

worden, gleiches gilt für das Sozialkaufhaus, was weiterhin erfolgreich läuft<br />

und mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Qualifi zierungsangebotes ist. Gerade<br />

über die im Sozialkaufhaus nach § 16e <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> eingesetzten Kunden, konnten wir<br />

erfolgreich unter Beweis stellen, dass auch Langzeitarbeitslose mit multiplen Vermittlungshemmnissen<br />

bei entsprechender Begleitung auch wieder auf dem Arbeitsmarkt<br />

Fuß fassen können. Diese Fördermaßnahme ist zwar sehr kostenintensiv, erreicht<br />

aber nach unserer Einschätzung einen nachhaltigen sozialpolitischen Effekt.<br />

Auf den nachstehenden Seiten legen wir wiederum unser komplettes Eingliederungsmanagement<br />

offen. Alle Details zu unseren durchgeführten Maßnahmen können<br />

diesem Umsetzungsbericht der Beschäftigungsförderung entnommen werden.<br />

Insbesondere werden die Anzahl der einzelnen Teilnehmer/innen und die Vermittlungserfolge<br />

dargestellt. Wie aus dem Katalog ersichtlich ist, setzen wir auch weiterhin<br />

auf kleinere, individualisierte Maßnahmen und sehen uns mit unseren bisherigen<br />

Netzwerkpartnern in dieser Arbeit für unsere Kunden bestätigt. Die Kontinuität<br />

in der Zusammenarbeit mit den bewährten Partnern möchten wir an dieser<br />

Stelle besonders hervorheben, wobei wir gerade im abgelaufenen Jahr mit einigen<br />

neuen Akteuren sehr gute und erfolgreiche Projekte an den Start gebracht haben.<br />

Mit dieser Erweiterung unseres Angebotes kommen wir auch den veränderten Anforderungen<br />

unserer Kunden nach. Mit den oftmals verdichteten Vermittlungshemmnissen<br />

brauchen wir immer wieder neue und auch kreative Ideen um den veränderten<br />

Bedingungen des Arbeitsmarktes zu begegnen. Für diesen Entwicklungsprozess<br />

sucht das Kommunale Jobcenter den laufenden Austausch mit allen arbeitsmarktrelevanten<br />

Akteuren im <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis, allen voran der IHK, der Kreishandwerkerschaft<br />

und dem Verband der Hessischen Unternehmer. Dies erfolgt in regelmäßigen<br />

Veranstaltungen und in Gesprächsrunden, bei denen auch die Liga der freien<br />

Wohlfahrtsverbände vertreten ist. Im <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Beirat arbeiten die genannten Institutionen,<br />

Vertreter der kreisangehörigen Städte und Gemeinden und der Gewerkschaften<br />

vertrauensvoll zusammen. In diesem Gremium hat sich eine Kultur des offenen<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 9


Gedankenaustauschs etabliert, von dem alle Seiten profi tieren und zu einem tragfähigen<br />

Netzwerk ausgebaut wurde.<br />

1.1.4 Regionaler Arbeitsmarkt, Arbeitgeberservice und<br />

die Integrationserfolge<br />

Ebenso verstehen wir auch die Arbeitgeber unserer Region als unsere Partner und<br />

Kunden. Wir pfl egen einen engen Austausch mit den Firmen im Rhein-<strong>Main</strong>-Gebiet<br />

und profi tieren besonders von unseren Vorerfahrungen. Diese Kontakte werden<br />

fortlaufend intensiviert, damit wir als verlässlicher Partner und Unterstützungsfaktor<br />

bei der Personalauswahl erlebt werden. Entsprechende Arbeitgeberveranstaltungen<br />

gehören hier ebenfalls zu unserem Leistungsportfolio, wie eine passgenaue<br />

Vermittlung durch gezielte Vorauswahl für kleine und mittlere Unternehmen. Die kurzen<br />

und direkten Wege zwischen den Firmen und uns als <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis sind<br />

bereits in vielfältigen anderen Bezügen erprobt und müssen weiter konsequent auf<br />

dem Pfad der kommunalen Arbeitsvermittlung ausgebaut werden. Hierfür braucht<br />

es auch den offenen Dialog und einen beidseitig ehrlichen Umgang mit den Ressourcen<br />

der von uns angebotenen Arbeitskräfte. Auch hier ist die Weiterentwicklung<br />

unseres Angebotes gefragt und so haben wir im Jahr 2011 erstmals eine Job-Börse<br />

für den Bereich der Altenhilfe bzw. Pfl ege ausgerichtet. Mit sechzehn unterschied<br />

lichen Arbeitgebern haben wir alle Jobs rund um die Einrichtungen (vom Hausmeister<br />

bis zur Pfl egekraft) angeboten und in Zusammenarbeit mit unserer örtlichen Arbeitsagentur<br />

rund 300 Personen zur aktiven Jobsuche mobilisieren können. Diese<br />

neue Idee kam bei allen Beteiligten hervorragend an und wird sicherlich in diesem<br />

Jahr eine Fortführung fi nden. Mit solchen Innovationen wollen wir einen erfolgreichen<br />

und auch nachhaltigen Integrationsprozess befördern und verstehen die Vermittlungsarbeit<br />

auch als ein Produkt kommunaler Dienstleistung.<br />

Unabhängig von dem Produkt „kommunale Arbeitsvermittlung“, brauchen wir aus<br />

unserer fachlichen Sicht weiterhin einen subventionierten Beschäftigungssektor,<br />

der Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen eine stabilisierende und dauerhafte<br />

Arbeitsstelle ermöglicht (sog. Dritter Arbeitsmarkt). Insoweit begrüßen wir<br />

ausdrücklich die Möglichkeiten, die uns der § 16e <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> gegeben hat. Bereits im<br />

Jahr 2008 konnten wir Bereitschaft bei der Wirtschaft, den Wohlfahrtsverbänden<br />

und den kreisangehörigen Kommunen erkennen, sich in dem beschriebenen Rahmen<br />

für solche Beschäftigungsverhältnisse zu engagieren. Für das Berichtsjahr<br />

kann festgehalten werden, dass die für den § 16e <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> zur Verfügung gestellten<br />

Mittel komplett abgefordert bzw. eingesetzt wurden. Dies führte in einer Vielzahl von<br />

Beschäftigungen zu einem Leben ohne weitere staatliche Transferleistungen. Aufgrund<br />

der Mittelkürzungen müssen wir im § 16e <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> massiv einsparen und freiwerdende<br />

Gelder für den normalen Eingliederungssektor einsetzen und werden daher<br />

keine neuen Beschäftigungsverhältnisse mehr im Sinne dieser gesetzlichen Regelung<br />

aufnehmen, was faktisch die Einstellung dieses Instrumentes bedeutet. Eine<br />

sehr bedauerliche Entwicklung.<br />

Bei den Erfolgen unserer Vermittlungsarbeit muss aber auch festgehalten werden,<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 10


dass die Aufstockerquote der Leistungsbezieher in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

angewachsen ist. Die Hauptgründe für eine weitere Abhängigkeit von staatlichen<br />

Transferleistungen liegen zum Einen an dem sehr hochpreisigen Wohnungsmarkt<br />

des Ballungsraumes Rhein-<strong>Main</strong> (auf Platz 7 im bundesweiten <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Vergleich).<br />

Zum Anderen führt aufgrund der oftmals geringen Qualifi kationen unserer Kunden<br />

unsere Vermittlungsarbeit nur in den Niedriglohnsektor. Damit lassen sich dann aber<br />

oft keine ausreichenden Arbeitseinkünfte erzielen. Hilfreich wäre hier eine Bezahlung<br />

der Erwerbstätigkeit im Rahmen einer Mindestlohnverpfl ichtung auch im Niedriglohnsegment.<br />

Auch wenn die Vermittlung nicht immer zur Bedarfsdeckung ausreicht,<br />

lassen wir unsere erfolgreiche Integrationsarbeit davon nicht in ein negatives<br />

Licht rücken. Der Ausstieg aus dem Leistungsbezug ist nur ein Indikator zur Erfolgsmessung.<br />

Arbeitsvermittlung auf der örtlichen Ebene ist dann besonders effi -<br />

zient, wenn die Vermittlung qualitativ einem besonderen Anspruch genügt. Messgrößen<br />

für die Qualität sind die generellen Vermittlungen auf dem sogenannten<br />

1. Arbeitsmarkt (Voll-/Teilzeit), geringe Abbruchquoten und ein geringer Mitteleinsatz<br />

für Eingliederungszuschüsse. Je höher die Qualität bei der Vermittlung,<br />

desto höher die Nachhaltigkeit, desto höher auch der fi nanzielle Nutzen für alle<br />

Beteiligten.<br />

Stabile Arbeitsverhältnisse entwickeln für unsere Kunden entsprechende Perspektiven,<br />

die sich letztendlich im Beschäftigungsumfang (z.B. Erhöhung der Stundenzahl<br />

bzw. Wechsel von Mini-Jobs in sozialversicherungspfl ichtige Stellen) und auch<br />

einer schrittweise höheren Entlohnung niederschlagen können. Über diesen Weg<br />

der kleinen Schritte kann dann letztendlich auch ein Ausstieg aus dem Leistungsbezug<br />

realisiert werden. Auch hierzu wurde in diesem Jahr erstmals ein entsprechendes<br />

Projekt durchgeführt, was mit einem sehr erfolgreichen Verlauf abgeschlossen<br />

wurde.<br />

Vor dem Hintergrund der sich deutlich verbessernden wirtschaftlichen Gesamtlage,<br />

haben wir im siebten Jahr der <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Umsetzung mit enormen Anstrengungen unser<br />

bestes Vermittlungsergebnis erreicht. Für das Jahr 2011 haben wir insgesamt<br />

2.516 Integrationen in Arbeit erzielt. Im Verhältnis gering sind die Vermittlungen in<br />

sog. Mini-Jobs auf nunmehr 682 (vormals 649) angestiegen. Einen erheblichen Zuwachs<br />

mit 157 haben unsere Vermittlungen in sozialversicherungspfl ichtige Voll-/<br />

Teilzeit-Beschäftigungen erfahren. Auch im letzten Jahr ist es uns wieder gelungen,<br />

nur sehr wenige Vermittlungen (100) mit Lohnkostenzuschüssen zu verbinden. Von<br />

diesem Instrument wurde in erster Linie für die Vermittlungsarbeit bei den 50plus-<br />

Kunden Gebrauch gemacht, weil die Arbeitgeber der Region auch weiterhin nur zögerlich<br />

aus diesem Kundensegment Arbeitskräfte aufnehmen. Zwar wächst die Einschätzung,<br />

dass ein guter Altersmix in der Arbeitnehmerstruktur positiv ist, trotzdem<br />

sind die ungeförderten Arbeitsaufnahmen noch ausbaubar. An dieser Überzeugungsarbeit<br />

haben die Projektmitarbeiter im abgelaufenen Jahr beachtliche Fortschritte<br />

erzielt und mit 104 Vermittlungen für den Personenkreis der 50plus-Kunden<br />

auf den 1. Arbeitsmarkt unsere geplante Vermittlungsquote erreicht.<br />

In diesem Kontext ist auch die Vermittlungsarbeit im Detail zu betrachten. Ähnlich<br />

wie im Jahr 2010 kann man feststellen, dass die Vermittlung in die umliegende Region<br />

(im Umkreis von 50 km) weiterhin mit 88% den überwiegenden Anteil aus-<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 11


macht, aber auch der Anteil der überregionalen Vermittlung hält sich recht konstant<br />

bei 12% und ist somit fester Bestandteil unseres Leistungsportfolios geworden. Bemerkenswert<br />

bei der überregionalen Vermittlung sind 6 Auslandsvermittlungen (Italien,<br />

Österreich, Lichtenstein, Schweiz, Ungarn und Ägypten).<br />

1.1.5 Fazit und Ausblick<br />

Mit einer Vermittlungszahl von über 2.500 Menschen haben wir eine neue Dimension<br />

in unserer Arbeit erreicht und blicken nunmehr auf die Herausforderung mit<br />

weniger Eingliederungsmitteln die Menschen aus einer überwiegend verfestigten<br />

Langzeitarbeitslosigkeit herauszubringen. Auch dieser Herausforderung stellen wir<br />

uns und denken, dass wir mit neuen Methoden und Maßnahmen auch hier wieder<br />

eine erfolgreiche Arbeit leisten werden.<br />

Von besonderer Bedeutung sind selbstverständlich die Finanzen im Bereich des<br />

<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>. Im Hinblick auf die unterschiedlichen Finanzströme (Bund- und Kreisanteile),<br />

stellen wir in der nachstehenden Übersicht einmal die Transferleistungen im<br />

jeweiligen Gesamtbetrag für das Jahr 2011 dar:<br />

Transferleistungen<br />

Arbeitslosengeld <strong>II</strong><br />

und Sozialgeld<br />

2011: 24,23 Mio. €<br />

Flankierende Maßnahmen<br />

2011: 0,26 Mio. €<br />

• Kinderbetreuungskosten<br />

• Schuldnerberatung<br />

• Psychosoziale Betreuung<br />

Sonstige<br />

Transferleistungen<br />

2011: 1,20 Mio. €<br />

2011: 48,29 Mio. €<br />

main-taunus-kreis<br />

Kosten der Unterkunft<br />

2011: 23,4 Mio. €<br />

8,38 Mio. € Bund<br />

15,02 Mio. € MTK<br />

Perspektive<br />

50 plus<br />

2011: 0,48 Mio. €<br />

Reine Kreismittel<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 12<br />

Bundeserstattungen<br />

Eingliederungsleistungen<br />

2011: 5,02 Mio. €<br />

• Qualifi zierungsmaßnahmen<br />

• Lohnkostenzuschüsse<br />

• Arbeitsgelegenheiten usw.<br />

Verwaltungsbudget<br />

Finanzierung der Personalund<br />

Sachkosten<br />

2011: 8,37 Mio. €<br />

8,37 Mio. € Gesamtkosten<br />

1,27 Mio. € Kommunale Anteile (15%)<br />

7,10 Mio. € Verwaltungskosten ohne KFA<br />

5,30 Mio. € zugewiesene Bundesmittel<br />

0,18 Mio. € aus Eingl.-mittel umgebucht<br />

1,62 Mio. € zusätzl. Kreismittel<br />

0,61 Mio. € kommunale Mittel


Seit Übernahme der <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Trägerschaft durch den <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis haben wir in<br />

der Betrachtung der gesamten sieben Jahre nahezu eine vollständige Ausschöpfung<br />

der Bundesmittel für die Mittel für Eingliederung und Verwaltung festzustellen.<br />

Mit einem Ausschöpfungsgrad von ca. 97,5% dürften wir, nicht nur hessenweit, einen<br />

absoluten Spitzenplatz einnehmen. Bedingt durch die hohe Inanspruchnahme<br />

der Mittel, trifft uns die Kürzung durch den Bund in diesem Bereich besonders hart.<br />

Hinzu kommt noch, dass durch unsere mittelfristige Verpfl ichtungsplanung das vorhandene<br />

Eingliederungsbudget weitestgehend gebunden ist und neue Maßnahmen<br />

kaum noch realisiert werden können .<br />

Nur auf der Grundlage von stabilen und verlässlichen Bundesmitteln, wäre es dem<br />

<strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis möglich, die laufenden Projekte, wie z.B. die überbetriebliche<br />

Ausbildung für sozial benachteiligte Jugendliche auch für die nächsten Förderperioden<br />

sicherzustellen. Wie bereits ausgeführt, haben wir mit Blick auf einen hohen Anteil<br />

von verdichteter Langzeitarbeitslosigkeit und gleichzeitiger erheblicher Mittelkürzung<br />

enorme Finanzprobleme, die sich insbesondere in der möglichen Streichung<br />

von qualitativ hochwertigen und längeren Maßnahmen niederschlagen werden. Aufgrund<br />

der vom Bund vorgenommenen Kürzung und der nicht adäquat ausgeführten<br />

Fortschreibung der Verpfl ichtungsermächtigungen für die Folgejahre wird der <strong>Main</strong>-<br />

<strong>Taunus</strong>-Kreis enorme Schwierigkeiten haben, die Qualität in der Vermittlungsarbeit<br />

zu halten. Insoweit befürchten wir erhebliche Einschnitte für die Kunden, insbesondere<br />

für die Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen, die eine längere und<br />

kostenintensivere Heranführung an den Arbeitsmarkt benötigen.<br />

Auf diese veränderten Rahmenbedingungen gilt es neue Antworten zu fi nden, insbesondere<br />

sind erweiterte Finanzressourcen zu generieren, damit wir auch weiterhin<br />

eine erfolgreiche Integrationsarbeit für die <strong>Optionskommune</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis<br />

leisten können.<br />

Hofheim, den 20. März 2012<br />

Joachim Werle<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 13


1.2 Arbeitslosenstatistik 2011<br />

9.400<br />

9.300<br />

9.200<br />

9.100<br />

9.000<br />

8.900<br />

8.800<br />

8.700<br />

8.600<br />

8.500<br />

9.183<br />

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

main-taunus-kreis<br />

Arbeitslosenstatistik / <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> - Empfänger<br />

Januar 2011 bis Dezember 2011<br />

9.390<br />

9.321<br />

9.052<br />

9.002 8.964 9.006<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 14<br />

8.923 8.899<br />

8.842 8.854<br />

9.077


2.1 Kompetenzfeststellung<br />

Ziel dieser Maßnahme ist die Identifi kation und Dokumentation sozialer, fachlicher<br />

und berufsfeldbezogener Qualifi kationen, Fertigkeiten und Neigungen sowie die<br />

Einschätzung vorhandener Potentiale. In 2011 haben drei Qualifi zierungsmaßnahmen<br />

zu je zwei Wochen stattgefunden. Bei den Kompetenzfeststellungen im Juli<br />

und August 2011 konnten 16 Teilnehmer zugewiesen werden. Die im Oktober 2011<br />

durchgeführte Kompetenzfeststellung wurde auf sieben Teilnehmer begrenzt.<br />

Die Zielgruppe umfasst Jugendliche sowie junge Erwachsene im Arbeitslosengeld<br />

<strong>II</strong>-Bezug, die eine berufl iche Ausbildung anstreben und aufgrund ihres Alters oder<br />

sonstiger Bedingungen keine eindeutige Profi leinschätzung durch das Fallmanagement<br />

zulassen.<br />

Struktur der Qualifi zierungsmaßnahme:<br />

� 1. Phase: schriftliche Tests<br />

� 2. Phase: Gruppentraining<br />

� 3. Phase: Werkstattbesuch sowie Einzel- und Abschlussgespräche<br />

Die Job-Offensive erhält pro Teilnehmer ein schriftlich ausgearbeitetes Ergebnisprotokoll<br />

inklusive einer konkreten Empfehlung hinsichtlich eines geeigneten zukünftigen<br />

Berufsfeldes mit entsprechenden Qualifi zierungsvorschlägen bzw. weiteren Integrationsmaßnahmen.<br />

Von den insgesamt 34 Teilnehmern erhielten 25 eine Empfehlung zur außerbetrieblichen<br />

Ausbildung. Bei einer Person kann der Empfehlung nicht entsprochen werden,<br />

da eine berufl iche Rehabilitation erfolgen muss und darüber die Bundesagentur<br />

für Arbeit entscheidet. 8 Personen waren nach Ansicht des Trägers nicht für eine<br />

Ausbildung geeignet oder erhielten aufgrund verschiedener Faktoren keine Empfehlung;<br />

eine Person ist nach der Kompetenzfeststellung in eine betriebliche Berufsausbildung<br />

eingemündet.<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

main-taunus-kreis<br />

Kompetenzfeststellung<br />

profilte<br />

Personen<br />

(Gesamt)<br />

34<br />

Empfehlung zur<br />

Ausbildung<br />

25<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 15<br />

ohne<br />

Empfehlung<br />

8


2.2 Aktivierungsmaßnahme<br />

(Aktivierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Abbau<br />

von Kompetenz- und Bildungsdefi ziten mit berufl icher Orientierung,<br />

Praktikum und Eingliederung in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt)<br />

Teilnehmer der Maßnahme 2010/2011 sind Hilfeempfänger unter 25 Jahre, die aufgrund<br />

ihrer vielfältigen und schwerwiegenden multiplen Problemlagen insbesondere<br />

in den Bereichen Motivation/Einstellung, Schlüsselqualifi kationen und soziale<br />

Kompetenzen für eine erfolgreiche Qualifi zierung nicht in Betracht kommen sowie<br />

junge Erwachsene bis 34 Jahre, die für die Aufnahme einer Beschäftigung einen Aktivierungsbedarf<br />

haben.<br />

Die Maßnahme gliedert sich in 2 Module. Der Einstieg in Modul 1 ist zu vier Terminen<br />

möglich.<br />

Im Anschluss an eine vierwöchige Eignungs- und Perspektivenfeststellung, in der<br />

persönliche und bildungs- sowie berufsrelevante Daten erhoben werden, erstellt der<br />

Kooperationspartner eine Berufswege- und Förderempfehlung.<br />

Nach Rücksprache mit dem zuständigen Fallmanager erfolgt eine dem individuellen<br />

Bedarf des Teilnehmers angepasste Förderung im Rahmen der Aktivierung und berufl<br />

ichen Eingliederung. Neben der Entwicklung, Förderung und Stabilisierung von<br />

persönlichen, sozialen, interkulturellen sowie IT und Medien-Kompetenzen werden<br />

lebenspraktische Fertigkeiten vermittelt.<br />

Durch intensive sozialpädagogische Unterstützung sollen die Teilnehmer mit Hilfe<br />

des Durchlaufens einzelfallabhängiger Fördereinheiten an das Ausbildungs- und<br />

Beschäftigungssystem herangeführt und/oder in dieses integriert werden.<br />

Mögliche Fördereinheiten können sein: Vermittlung von Grundlagen gesunder Lebensführung,<br />

allgemeine schulische Inhalte, Berufsorientierung und berufsbezogene<br />

Kenntnisse mit fachtheoretischen sowie -praktischen Inhalten.<br />

Seit Oktober 2010 erfolgten 62 Zuweisungen in das Modul 1 der Aktivierung. Dieses<br />

Modul beendeten 43 Teilnehmer und hatten die Möglichkeit zum Übergang in die 2.<br />

Phase der Aktivierung; 6 Teilnehmer haben Modul 1 beendet, sind aber nicht in Modul<br />

2 eingemündet. Somit haben 37 Teilnehmer an Modul 2 teilgenommen. Nach<br />

Abschluss des 2. Moduls nahmen 11 Teilnehmer eine außerbetriebliche Ausbildung,<br />

3 eine reguläre Ausbildung und 5 Teilnehmer eine sozialversicherungspfl ichtige Beschäftigung<br />

auf. Bei 3 Teilnehmern musste vorrangig das Krankheitsbild abgeklärt<br />

werden. Für die übrigen 15 Kunden konnte nach der Aktivierungsmaßnahme intensiv<br />

an den noch bestehenden Problemlagen weiter gearbeitet werden.<br />

Für die Aktivierungsmaßnahme 2011/2012 erfolgten bis Dezember 2011 bereits 13<br />

Zuweisungen, von denen alle Teilnehmer nach Abschluss des 1. Moduls infolge der<br />

Fördergespräche zwischen Beschäftigungsförderung, Fallmanagement und Sozialpädagogen<br />

der AEG Signum in das 2. Modul der Aktivierung übernommen wurden.<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 16


2.3 Fit am PC -Microsoft individuell-<br />

Das PC-Projekt wurde bereits seit 2005 fortwährend angeboten; seit 2009 in neuer<br />

Form.<br />

Inhalt des Projektes ist die grundlegende Qualifi zierung im Bereich der elektronischen<br />

Datenverarbeitung. Zielgruppe hierfür sind Berufsrückkehrer und Menschen<br />

mit einer berufl ichen Perspektive, die mindestens geringe Grundkenntnisse im Bereich<br />

der EDV vorweisen können.<br />

Die Qualifi zierung erfolgt durch die von Microsoft zertifi zierte „IT-Academy“ sowie<br />

durch das autorisierte Microsoft-Testcenter nach den individuellen Voraussetzungen<br />

als Einsteiger oder Fortgeschrittener.<br />

Ziel ist, das Erreichen eines der nachstehend aufgeführten (Einzel-) Zertifi kate:<br />

� IC 3<br />

� WORD<br />

� Excel<br />

� PowerPoint<br />

� Excess<br />

Die einzelnen Module/Kurse werden autodidaktisch mit Unterstützung und Hilfestellung<br />

durch Fachanleiter erlernt.<br />

Durch die zeitliche Variabilität der Teilnahme ist dieses Projekt sehr geeignet für<br />

Kunden, welche Familie und Beruf zu vereinbaren haben.<br />

Im Jahre 2011 wurden insgesamt 86 Module/Kurse besucht. Hiervon wurden 74<br />

Module/Kurse bestanden. Dies entspricht einer Erfolgsquote von 86 %.<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

main-taunus-kreis<br />

Fit am PC -Microsoft individuell-<br />

Kurse<br />

(Gesamt)<br />

86<br />

Kurse<br />

bestanden<br />

74<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 17<br />

nicht bestanden/<br />

abgebrochen<br />

12


2.4 MiJo plus<br />

Förderung nach § 16 Abs. 1 Sozialgesetzbuch <strong>II</strong> (<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>) in Verbindung<br />

mit §§ 46 und 81 Sozialgesetzbuch <strong>II</strong>I (<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I)<br />

Die Maßnahme richtet sich an <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Leistungsbezieher mit Minijobs, die weiterhin<br />

mit aufstockenden Leistungen unterstützt werden müssen, da das Arbeitseinkommen<br />

nicht für den Lebensunterhalt ausreicht. In der Maßnahme soll geprüft werden,<br />

inwieweit der betroffene Kundenkreis dahingehend motiviert werden kann, seine<br />

bisherige Beschäftigung auszuweiten.<br />

Durch entsprechende sozialpädagogische Begleitung soll die Integration am Arbeitsmarkt<br />

durch ein – im besten Falle – höherwertiges, vollzeitliches und sozialversicherungspfl<br />

ichtiges Arbeitsverhältnis erfolgen.<br />

Es standen 25 Teilnehmerplätze zur Verfügung. Die Zuweisungsdauer des einzelnen<br />

Teilnehmers belief sich auf 6 Monate.<br />

Die Inhalte der Maßnahme setzten sich wie folgt, aus mehreren Bausteinen zusammen:<br />

� Profi ling<br />

� Berufsfeldanalyse<br />

� Aufsuche des Arbeitgebers (bisheriger Mini-Job)<br />

� Mobilitätsanalyse<br />

� Erweiterung Berufsfeld durch Qualifi zierung<br />

� Aufnahme des Bewerbungsprozesses<br />

� begleitete Bewerbungsgespräche vor Ort<br />

� sozialversicherungspfl ichtige Beschäftigung<br />

Während der Projektdauer standen den Kunden EDV-gestützte Arbeitsplätze zur<br />

Verfügung. Für alle Teilnehmer wurden neben einem Kurzprofi l die kompletten Unterlagen<br />

mit einem Bewerbungsfoto neu erstellt.<br />

Durch intensive Bemühungen der Coaches in Form von direkter Ansprache des Arbeitgebers<br />

konnte in 5 Fällen ein Ausbau des Minijobs und in einem Fall der Start einer<br />

selbständigen Tätigkeit angeregt werden.<br />

Dabei lässt sich feststellen, dass alle Arbeitgeber grundsätzlich positiv einer Ausweitung<br />

des Minijobs gegenüber standen, in zwei Fällen hatte der Teilnehmer seinen<br />

Arbeitgeber schon angesprochen, dies wurde aber aus unterschiedlichen Gründen<br />

nicht weiter verfolgt.<br />

Alle Teilnehmer konnten durch entsprechende Aufbereitung der Unterlagen und intensive<br />

Gespräche motiviert werden, ihren eigentlichen Berufsfeldwunsch nochmals<br />

zu überdenken, so dass eine breitere Streuung bei der Stellenrecherche erreicht<br />

werden konnte. Bei einer Vielzahl von Teilnehmern konnte eine mentale Öffnung<br />

hin zu einem hohen Maß an Veränderungsbereitschaft erreicht werden.<br />

Nicht in allen Fällen führte diese Bereitschaft zu einer fortführenden Ausweitung der<br />

Beschäftigung. In einigen Fällen muss man festhalten, dass mit dem bestehenden<br />

Minijob das Maximale erreicht ist.<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 18


Um auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes rasch reagieren zu können, wurden<br />

die meisten Bewerbungen „online“ erstellt. Dafür war es notwendig, für alle Teilnehmer<br />

sicher zu stellen, dass diese über ein Emailkonto verfügen. Des Weiteren<br />

wurde bei Teilnehmern, bei denen es sinnvoll erschien, angeregt, sich bei Jobbörsen<br />

zu registrieren. Die Teilnehmer wurden somit in die Pfl icht genommen, regelmäßigen<br />

Umgang mit dem PC bzw. Internet zu pfl egen.<br />

Von den 25 Teilnehmern konnten 6 nicht höherwertig vermittelt werden. Ein Teilnehmer<br />

verweigerte die Maßnahme. Für eine Teilnehmerin wurde Erwerbsminderungsrente<br />

beantragt. Eine andere Teilnehmerin entschied sich dazu, ihre Mutter zu<br />

pfl egen. 16 Teilnehmer konnten in höherwertige oder Vollzeitarbeitsstellen vermittelt<br />

werden. Dies entspricht einer Vermittlungsquote von 72,7 Prozent.<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Gesamtteilnehmer<br />

25<br />

2.5 JobPerspektive für Menschen mit persönlichen Handicaps<br />

Die „JobPerspektive für Menschen mit persönlichen Handicaps“ war eine Aktivierungsmaßnahme<br />

und startete als Modellversuch.<br />

Langzeitarbeitslose mit komplexen individuellen Vermittlungshemmnissen wie stark<br />

ausgeprägte Blockaden, gesundheitliche Beeinträchtigungen oder fehlende soziale<br />

und berufl iche Kompetenzen sollten unterstützt werden, sich im persönlichen Bereich<br />

zu stabilisieren. Darüber hinaus sollten sie an den Arbeitsmarkt herangeführt<br />

werden.<br />

Vom Träger wurden einzelne Module angeboten, die ein breites Spektrum an praktischen<br />

betrieblichen Erprobungen beinhalteten.<br />

main-taunus-kreis<br />

bis 24<br />

Jahre<br />

0<br />

MiJo plus<br />

25-34<br />

Jahre 35-44<br />

Jahre<br />

6<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 19<br />

4<br />

45-54<br />

Jahre<br />

12<br />

55-64<br />

Jahre<br />

3


Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, Angebote zur Gesundheitsvorsorge wahrzunehmen,<br />

sich bei einem externen Anbieter weiterzubilden oder an einer betrieblichen<br />

Trainingsmaßnahme außerhalb der Einrichtungen des Trägers teilzunehmen.<br />

Zielsetzung der Maßnahme war es, den Maßnahmeteilnehmern ein individuell abgestimmtes<br />

Unterstützungsangebot zu unterbreiten.<br />

Herzstück der Maßnahme war der persönliche Arbeitscoach, der eine intensive<br />

Begleitung und Unterstützung sicherstellte und gemeinsam mit den Teilnehmern<br />

Strategien zur besseren Bewältigung der persönlichen Lebenssituation erarbeitete.<br />

Dieser Modellversuch begann am 01.09.2010 und endete am 30.11.2011. Die<br />

Maßnahme war für 16 Teilnehmer ausgelegt und die vorgesehene individuelle Zuweisungsdauer<br />

betrug 12 Monate. Die Zuweisungen erfolgten im Staffelverfahren<br />

mit jeweils 4 Teilnehmern zu Beginn eines Monats. Ersatzzuweisungen waren möglich.<br />

Insgesamt wurden 23 Personen zwischen 25 Jahren und 54 Jahren zugewiesen.<br />

Die Zahl der Abbrüche war verhältnismäßig hoch, erfolgte überwiegend aus gesundheitlichen<br />

Gründen und lag bei 11 Teilnehmern. Daraus ergibt sich, dass 12<br />

Teilnehmer die Maßnahme regulär durchliefen. Diese Zahlen spiegeln die Teilnehmerstruktur<br />

wieder.<br />

Der zugewiesene Kundenkreis war durch das Vorhandensein erheblicher persönlicher<br />

und gesundheitlicher Probleme gekennzeichnet und bewegte sich zum Teil im<br />

Grenzbereich zwischen <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> und <strong>SGB</strong> X<strong>II</strong>.<br />

Nach Abschluss der Maßnahme bahnt sich in einem Fall eine Integration in den ersten<br />

Arbeitsmarkt an. Vier Teilnehmer wechselten nach Ende der Maßnahme in den<br />

Grundsicherungsbereich des <strong>SGB</strong> X<strong>II</strong>.<br />

Zwei Teilnehmer/innen wechselten nach Ende der Maßnahme in den Grundsicherungsbereich<br />

des <strong>SGB</strong> X<strong>II</strong> Kapitel 4. Zwei weitere Personen erhalten nunmehr Hilfe<br />

zum Lebensunterhalt (HLU).<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Gesamtteilnehmer<br />

23<br />

main-taunus-kreis<br />

JobPerspektive<br />

für Menschen mit persönlichen Handicaps<br />

bis 24<br />

Jahre<br />

0<br />

25-34<br />

Jahre<br />

8 8<br />

35-44<br />

Jahre<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 20<br />

45-54<br />

Jahre<br />

7<br />

55-64<br />

Jahre<br />

0


2.6 Bewerbertraining<br />

Das Bewerbungstraining richtet sich an Empfänger von Arbeitslosengeld <strong>II</strong>, die<br />

Schwierigkeiten haben, eine den heutigen Anforderungen entsprechende Bewerbungsmappe<br />

zu erstellen.<br />

Die Trainingsdauer betrug 7 Tage und erfolgte in Teilzeit. Somit hatten die Teilnehmer<br />

Gelegenheit, die Inhalte des Trainings in ihren aktuellen Bewerbungsunterlagen<br />

anzuwenden und im Anschluss daran die geänderten Bewerbungsstrategien in<br />

einem Feedbackgespräch zu erörtern.<br />

Inhalt des Trainings waren:<br />

� Informationsgewinnung für die Bewerbung<br />

� erarbeiten einer Bewerbungsstrategie<br />

� die richtige Bewerbung<br />

(Erstellen eines Anschreibens sowie des Lebenslaufs mit dem PC)<br />

� Telefontraining<br />

� Vorstellungsgespräch<br />

(Vorbereitung, authentisches Auftreten, Einüben mit Videokamera<br />

und Feedback).<br />

Für die Erstellung der Bewerbungsmappe sowie für Internetrecherchen und Email-<br />

Bewerbungen waren zumindest geringe Grundkenntnisse eines Textverarbeitungsprogramms<br />

sowie des Internets erforderlich. Teilnehmer ohne diese Kenntnisse<br />

konnten vor dem Bewerbertraining als Vorschaltmaßnahme an einer fünftägigen<br />

PC-Grundlagenschulung teilnehmen.<br />

An dem Bewerbertraining nahmen 20 Personen erfolgreich teil, davon 12 Frauen<br />

und 8 Männer.<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Gesamtteilnehmer<br />

20<br />

main-taunus-kreis<br />

bis 24<br />

Jahre<br />

3<br />

Bewerbertraining<br />

25-34<br />

Jahre<br />

7 7<br />

35-44<br />

Jahre<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 21<br />

45-54<br />

Jahre<br />

2<br />

55-64<br />

Jahre<br />

1


2.7 Erstellen von Bewerbungsmappen<br />

Die Maßnahme wurde, unter Beachtung der Vergaberichtlinien, per Ausschreibungsverfahren<br />

vergeben.<br />

Seitens des Trägers wurde in Hofheim ein Bewerbungscenter mit PC-Arbeitsplätzen<br />

eingerichtet.<br />

Mit der Aktivierungsmaßnahme „Erstellen von Bewerbungsmappen“ erhielten Leistungsbezieher<br />

in der Zeit vom 01.09.2010 bis 15.07.2011 eine individuelle Hilfestellung<br />

beim Erstellen ihrer kompletten Bewerbungsunterlagen.<br />

Teilnehmer wurden regelhaft für die Dauer von 6 Wochen zugewiesen.<br />

Folgende Bausteine waren – nach Bedarf – Bestandteile des Projektes:<br />

� Sichtung der bisherigen Unterlagen<br />

� erstellen des Lebenslaufs<br />

� aktuelles Bewerbungsfoto<br />

� beschaffen fehlender Qualifi kationsnachweise<br />

� Hilfe bei der Anerkennung von ausländischen Qualifi kationen und<br />

Abschlüssen<br />

� Übersetzungen von Zeugnissen, Zertifi katen und Nachweisen<br />

� Bündelung / Sortierung aller Unterlagen in einer Mappe<br />

� Muster für ein Bewerbungsanschreiben<br />

Mit Abschluss der Maßnahme erhielt jeder Teilnehmer seine Unterlagen digitalisiert<br />

auf einem Speicherträger.<br />

Im Jahre 2011 nahmen insgesamt 85 Kunden am Projekt teil.<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

main-taunus-kreis<br />

Erstellen von Bewerbungsmappen<br />

Teilnehmer<br />

(Gesamt)<br />

85<br />

bis 24<br />

Jahre<br />

20<br />

25-34<br />

Jahre<br />

18<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 22<br />

35-44<br />

Jahre 45-54<br />

Jahre<br />

27<br />

20


2.8 Tandem<br />

Durch einen innovativen Ideenwettbewerb ist, unter Beachtung der Vergaberichtlinien,<br />

das Projekt Tandem entstanden.<br />

Das Projekt richtet sich an Leistungsempfänger mit und ohne Kind(er), welche im<br />

Rahmen eines Coaching-Prozesses aktiviert und integriert werden sollen; vorhandene<br />

Kinder sind nicht älter als 14 Jahre.<br />

Es wurde mit diesem Projekt eine Betreuungsplattform geschaffen, die es Paaren<br />

erlaubt<br />

� sich gegenseitig zu unterstützen, zu motivieren, zu ergänzen, um so gemeinsam<br />

Lösungswege zur Bewältigung ihrer aktuellen Lebenssituation zu<br />

erarbeiten und umzusetzen oder<br />

� sich gegenseitig zu korrigieren, Konfl ikte zu lösen und dadurch in die Lage<br />

versetzt werden, gemeinsam berufl iche Zukunftsperspektiven zu erarbeiten.<br />

Ziel von Tandem ist die Aktivierung und Integration in Arbeit.<br />

Während der Projektteilnahme stehen den Kundinnen und Kunden EDV-gestützte<br />

Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />

Das Projekt wird in der Zeit vom 01.07.2011 bis 30.06.2012 angeboten; die Verweildauer<br />

der Teilnehmer beträgt längstens 9 Monate.<br />

Im Jahre 2011 wurden insgesamt 11 Paare dem Projekt zugewiesen.<br />

Auswertungen zu diesem Projekt werden dem Eingliederungsbericht 2012 zu entnehmen<br />

sein.<br />

2.9 Aktivierungsmaßnahme L.A.U.F.<br />

Die Abkürzung L.A.U.F. steht für Lebenssituation, Alltagsbewältigung, Unterstützung,<br />

Fitness.<br />

Die Maßnahme richtete sich an schwer vermittelbare ALG <strong>II</strong> Empfänger mit multiplen<br />

Vermittlungshemmnissen.<br />

Wesentliche inhaltliche Bestandteile der Maßnahme waren:<br />

� Umfangreiches Profi ling<br />

� Stärkung der Alltagskompetenz<br />

� Unterstützung bei der Bewältigung der persönlichen Lebenssituation<br />

� Aktivierung / Heranführung an den Arbeitsmarkt<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 23


Die Maßnahme war eine Kombination aus Einzelberatung und Gruppenaktivitäten.<br />

Nachdem das Ausschreibungsverfahren unter Beachtung der Vergaberichtlinien<br />

abgeschlossen war, wurde der Träger mit der Durchführung der Maßnahme beauftragt.<br />

Die Maßnahme begann am 01.02.2011 und endete am 31.01.2012. Die<br />

Maßnahme war dauerhaft auf die Teilnahme von 50 Personen ausgelegt. Die individuelle<br />

Zuweisungsdauer betrug 6 Monate und konnte im Bedarfsfall auf 9 oder<br />

12 Monate verlängert werden. Eine wöchentliche Anwesenheit von 20 Stunden war<br />

verpfl ichtend. Insgesamt nahmen 84 Personen an der Maßnahme teil.<br />

In der ersten Hälfte des Maßnahmenzeitraumes war ein Auslastungsgrad von ca.<br />

90% zu verzeichnen, im Laufe der zweiten Hälfte sank der Auslastungsgrad auf ca.<br />

50%, da keine Ersatzzuweisungen mehr erfolgen konnten.<br />

Die Teilnehmer erprobten sich in praktischen Tätigkeiten wie der Zubereitung eines<br />

Mittagessens, setzten sich aktiv mit dem Thema Gesundheit auseinander oder<br />

waren im handwerklichen Bereich tätig. Diese Angebote dienten der Stärkung des<br />

Selbstwertgefühls, vermittelten das Gefühl, noch „etwas zu können“.<br />

Ein Schwerpunkt innerhalb der Maßnahme war die individuelle Beratung. Diese umfasste<br />

auch die aufsuchende Beratung; ein Instrument, welches von uns zum ersten<br />

Mal im Rahmen einer Maßnahme eingesetzt wurde. Hierdurch gelang es in einigen<br />

Fällen, zugewiesene Teilnehmer zur aktiven Teilnahme zu bewegen bzw. Teilnehmer<br />

im Verlauf der Maßnahme zu stabilisieren und dadurch einen Abbruch zu<br />

verhindern.<br />

Aufgrund der intensiven Einzelberatung konnten 25 Teilnehmer überzeugt werden,<br />

während der Teilnahme an der Maßnahme externe Fachstellen wie Schuldnerberatung,<br />

Suchtberatung oder Familienberatung aufzusuchen. Weiterhin wurden die<br />

Themen Berufsorientierung und Bewerbungskompetenz bearbeitet. Nach Beendigung<br />

der Maßnahme nahmen 10 Teilnehmer ein versicherungspfl ichtiges Beschäftigungsverhältnis<br />

auf, ein Teilnehmer begann mit einer betrieblichen Ausbildung.<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

main-taunus-kreis<br />

Aktivierungsmaßnahme L.A.U.F.<br />

Teilnehmerzahl<br />

(Gesamt)<br />

84<br />

Beratung bei<br />

externen<br />

Fachstellen<br />

25<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 24<br />

Vermittlung in<br />

Beschäftigungs-<br />

oder Ausbildungsverhältnis<br />

11


2.10 Job-FIT<br />

Durch einen innovativen Ideenwettbewerb wurde unter Beachtung der Vergaberichtlinien<br />

das Projekt Job-FIT aufgelegt.<br />

Ziel des Projektes ist das Profi ling, die Individualförderung eines jeden Teilnehmers<br />

zur Erhöhung der Integrationschancen in Arbeit sowie im Anschluss die Vermittlung<br />

in eine sozialversicherungspfl ichtige Beschäftigung.<br />

Unter anderem stehen folgende Module zur Zielerreichung zur Verfügung:<br />

� Aufnahme / Profi ling und Analyse des Bewerberprofi ls sowie Informationen<br />

zum Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt<br />

� Elemente der intensiven Aktivierung<br />

� Gesundheitsorientierung<br />

� Vermittlung in sozialversicherungspfl ichtige Beschäftigung<br />

� Stabilisierung der Beschäftigungsaufnahme<br />

� p.r.o.f.i – autorisiertes Trainings-Center zur eigenständigen Erarbeitung eines<br />

Zertifi kats. Die berufl ichen Bereiche werden individuell nach den Erfordernissen<br />

des Kunden ausgewählt.<br />

Zielgruppe des Projektes sind erwerbsfähige Leistungsbezieher, welche eine mehrjährige<br />

Berufspraxis vorweisen können oder über eine entwertete/ veraltete berufl iche<br />

Qualifi kation verfügen.<br />

Eine große Chance bietet dieses Projekt vor allem Elternteilen, welche aufgrund von<br />

Erziehungszeiten bereits längere Zeit keiner Tätigkeit nachgehen konnten; es besteht<br />

auch für diesen Personenkreis die Möglichkeit, ihre veraltete berufl iche Qualifi<br />

kation zu aktualisieren, um eine realistische Chance auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten.<br />

Um eine Teilnahme auch bei erforderlicher Kinderbetreuung ermöglichen zu können,<br />

wird dieses Projekt auch in Teilzeit angeboten.<br />

Es stehen zu diesem Zweck innerhalb regulärer Kinderbetreuungszeiten (Vormittags-Kindergartenplatz)<br />

entsprechende Vormittagsplätze zur Verfügung.<br />

Insgesamt stehen 45 Maßnahmeplätze zur Verfügung, die auch nachbesetzt werden<br />

können.<br />

Das Projekt hat am 05.12.2011 begonnen und wird am 04.12.2012 enden.<br />

Auswertungen sowie Grafi ken zu diesem Projekt werden dem Eingliederungsbericht<br />

2012 zu entnehmen sein.<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 25


2.11 Qualifi zierung zur Betreuungskraft an Grundschulen<br />

Im Jahre 2011 entschloss sich der <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis, eine Qualifi zierung anzubieten,<br />

in der Empfänger von ALG <strong>II</strong> für die Tätigkeit als Betreuungskraft an Grundschulen<br />

qualifi ziert werden. Hintergrund für diese Entscheidung ist der steigende<br />

Personalbedarf in diesem Bereich, da die bestehenden Betreuungsangebote an<br />

den Grundschulen des <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises ausgebaut werden. Im Vorfeld nahmen<br />

wir Kontakt mit den verschiedenen Trägern der Betreuungsangebote auf, um<br />

die Kooperationsbereitschaft abzuklären und spätere Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

auszuloten.<br />

Die Qualifi zierung ist unterteilt in eine Eignungsfeststellungsphase und eine Qualifi<br />

zierungsphase. Kernstück der Eignungsfeststellungsphase ist das Praktikum bei<br />

einem Träger des Betreuungsangebotes. Zum Ende dieser Phase erfolgt eine Entscheidung<br />

über die weitere Teilnahme an der Qualifi zierung.<br />

Die Qualifi zierungsphase fi ndet in einem Wechsel von Theorie und Praxis statt, umfasst<br />

150 Unterrichtsstunden und wird in Teilzeit angeboten. Hier sollen Grundlagen<br />

im pädagogischen Bereich vermittelt werden, um als Betreuungskraft arbeiten<br />

zu können.<br />

Die Maßnahme begann am 21.11.2011 mit 5 Teilnehmern, die insbesondere im Bereich<br />

der sozialen Kompetenzen hohe Anforderungen erfüllen mussten. Alle Teilnehmer<br />

beendeten die Eignungsfeststellungsphase erfolgreich und wechselten im<br />

Dezember 2011 in die Qualifi zierungsphase. Zur Zeit (Stand Januar 2012) gibt es<br />

noch keinen Maßnahmeabbruch zu verzeichnen.<br />

Die Maßnahme endet am 18.03.2012.<br />

Auswertungen sowie Grafi ken zu diesem Projekt werden dem Eingliederungsbericht<br />

2012 zu entnehmen sein.<br />

2.12 Lingua Szena<br />

Das Projekt Lingua Szena richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund und<br />

Sprachdefi ziten. Die Maßnahme erfolgt auf der Grundlage des § 16f <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>.<br />

Ziel ist, die deutsche Sprachkompetenz mit dem Schwerpunkt berufsfeldbezogener<br />

Sprache zu steigern und zugleich die Integration in Beruf oder Ausbildung zu fördern.<br />

Dabei nutzt Lingua Szena die Bühne und das Medium Theater zur Persönlichkeitsstärkung,<br />

Kompetenzvermittlung und berufl ichen Orientierung.<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 26


Das Projekt ist auf 11 Monate für 20 Teilnehmer angelegt und hat am 14.06.2011 begonnen.<br />

Es endet am 13.05.2012.<br />

Das Projekt startete mit einer Informationsveranstaltung, bei der die Inhalte und<br />

Besonderheiten der Maßnahme präsentiert wurden. Insgesamt wurden 47 Kunden<br />

hierzu eingeladen.<br />

Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt war die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit.<br />

Die Interessierten hatten zum Teil die Möglichkeit, einige Tage probeweise an<br />

der Maßnahme teilzunehmen, bevor sie sich für eine defi nitive Teilnahme verpfl ichteten.<br />

Das Projekt ist in zwei Phasen gegliedert: In der ersten Phase, mit einer Dauer von<br />

6 Monaten, erarbeiteten die Teilnehmer mit Hilfe einer Theaterpädagogin selbständig<br />

ein Theaterstück mit dem Titel „Ocean’s 18-Reise ins Ungewisse“, das am 8.<br />

und 9. Dezember 2011 im Bürgerhaus Marxheim öffentlich aufgeführt wurde. Parallel<br />

zur Theaterarbeit erhielten die Teilnehmer Deutschunterricht mit dem Schwerpunkt<br />

einer fachsprachlichen Qualifi zierung im Hinblick auf die individuell angestrebten<br />

Berufsfelder. Außerdem beinhaltete diese Phase ein Bewerbungsmanagement,<br />

in dem Bewerbungsunterlagen erstellt, Bewerbungssituationen trainiert und bei der<br />

individuellen Stellen- bzw. Betriebspraktikumssuche unterstützt wurde.<br />

Ab Januar 2012 beginnt die fünfmonatige Praktikumsphase, in der die Teilnehmer<br />

bei einem oder mehreren Arbeitgebern Betriebspraktika absolvieren. Einmal wöchentlich<br />

gibt es ein Treffen der Gruppe beim Träger für weiteren Deutschunterricht<br />

mit dem Ziel, externe Sprachprüfungen abzulegen. Darüber hinaus erhalten<br />

die Teilnehmenden begleitend ein Coaching und es wird Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch<br />

gegeben. Derzeit nehmen noch 17 Teilnehmer aus 9 verschiedenen<br />

Ländern teil.<br />

Auswertungen zu diesem Projekt werden dem Eingliederungsbericht 2012 zu entnehmen<br />

sein.<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Teilnehmer<br />

(Gesamt)<br />

17<br />

Afghanistan<br />

main-taunus-kreis<br />

5<br />

Bangladesch<br />

Eritrea<br />

1 1<br />

Lingua Szena<br />

Kasachstan<br />

2<br />

Korea Polen<br />

Russland<br />

1 1 1<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 27<br />

Türkei<br />

4<br />

Ukraine<br />

1


LinguaSzena-Bericht-Frankfurter Allgemeine Zeitung 01.12.2011<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 28


LinguaSzena-Bericht-Frankfurter Neue Presse 01.12.2011<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 29


LinguaSzena-Bericht -Frankfurter Rundschau 07.12.2011<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 30


3.1 Außerbetriebliche Ausbildung<br />

Bereits im siebten Jahr verfügt der <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis über eine leistungsfähige Ausbildungs-<br />

und Trainingseinrichtung. Mit modernster Technik ausgestattete Ausbildungswerkstätten,<br />

Funktions- und Trainingsräume sowie eine Reihe von Seminar- und Schulungsräumen<br />

stehen zur Verfügung. Durch die Kürzung der Eingliederungsmittel wurde<br />

die Anzahl der Maßnahmeteilnehmer verringert.<br />

Im Ausbildungsjahr 2011 wird außerbetrieblich ausgebildet in den Berufen:<br />

� Elektroanlagenmechaniker (ELAN) (3 Jahre Ausbildungsdauer)<br />

� Fachinformatiker für Systemadministration (FISI) (3 Jahre Ausbildungsdauer)<br />

� Kauffrau/-mann für Bürokommunikation (KFB) (3 Jahre Ausbildungsdauer)<br />

� Metallbauer (MEBA) (3 ½ Jahre Ausbildungsdauer)<br />

� Verkäufer/-in im Einzelhandel (VKEH) (2 Jahre Ausbildungsdauer)<br />

Die Auszubildenden erhalten während der Lehrzeit eine Ausbildungsvergütung und zusätzliche<br />

Leistungen gem. <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> nach individuell zustehendem Bedarf. Während der<br />

2-, 3- bzw. 3,5-jährigen Ausbildung absolvieren sie in Unternehmen der Region, in die<br />

nach der Ausbildung eine Übernahme angestrebt wird, Praktika. Die Auszubildenden<br />

werden neben den Ausbildern durch zwei sozialpädagogische Fachkräfte unterstützt.<br />

In 2011 begannen insgesamt 37 sozial benachteiligte Jugendliche <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Empfänger<br />

ein außerbetriebliches Ausbildungsverhältnis. Ein Auszubildender wurde aufgrund seiner<br />

familiären Situation in diesen Jahrgang zurück versetzt. Bis zum Dezember 2011<br />

wurde eine Ausbildung wegen zu hohen Anspruchsvoraussetzungen beendet. Die Altersstruktur<br />

liegt zwischen 16 und 33 Jahren; die Mehrzahl der Teilnehmer ist zwischen<br />

17 und 24 Jahre alt; circa die Hälfte der Teilnehmer besitzt einen Migrationshintergrund.<br />

Drei Teilnehmer haben keinen Schulabschluss.<br />

Die außerbetriebliche Ausbildung ist eine enorm wichtige Maßnahme, um sozial benachteiligten<br />

Kunden eine Perspektive aufzuzeigen. Die Maßnahme konzentriert sich<br />

auf Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 25. Lebensjahr, wobei der älteste Auszubildende<br />

im 2011er Jahrgang ein 33-Jähriger ist. In diesem Fall erweist sich der Erwerb<br />

eines Berufsabschlusses als sinnvoll und wurde in einer Einzelfallentscheidung<br />

befürwortet.<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

main-taunus-kreis<br />

VKEH<br />

11<br />

Aufteilung: Berufsfelder 2011<br />

ELAN<br />

10<br />

KFB<br />

8<br />

FISI<br />

5<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 31<br />

MEBA<br />

3


3.2 Betriebliche Ausbildung Alleinerziehender in Teilzeit<br />

Bei dieser Ausbildungsform werden Ausbildungsplätze (und betriebliche Praktikumsstellen)<br />

in Teilzeit akquiriert. Dabei werden eine Reihe von Betrieben beratend angesprochen<br />

mit dem Ziel, alleinerziehende Väter und Mütter, die Arbeitslosengeld <strong>II</strong> im<br />

<strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis beziehen, in Teilzeitform auszubilden.<br />

Durch eine intensive Beratung im Vorfeld werden die Bewerber/innen gut auf die Aufnahme<br />

einer Ausbildung vorbereitet (Vorlaufphase).<br />

An dieser Maßnahme können junge Alleinerziehende unter folgenden Voraussetzungen<br />

teilnehmen:<br />

� keine bisherige berufl iche Ausbildung<br />

� Hauptschulabschluss und grundsätzliche Ausbildungseignung<br />

� keine Möglichkeit der Absolvierung einer Vollzeitausbildung aufgrund der<br />

persönlichen Lebenssituation<br />

Die angestrebten Berufsabschlüsse sind u. a. medizinisch-technische Fachangestellte,<br />

Einzelhandelskauffrau, Frisörin oder Fachverkäuferin.<br />

Als Vorbereitung auf die Ausbildung wurden insgesamt neun Teilnehmer (acht Frauen<br />

und ein Mann) der Vorlaufphase zugesteuert und intensiv beraten. Sechs Frauen entschlossen<br />

sich im Laufe des Jahres 2011, eine betriebliche Ausbildung in Teilzeitform<br />

zu beginnen.<br />

Seit Einführung des <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> im Jahre 2005 sind 47 Frauen in ein Teilzeitausbildungsverhältnis<br />

vermittelt worden. Ursprünglich begannen im Kalenderjahr 2008 vier Frauen<br />

mit einer betrieblichen Ausbildung in Teilzeit. Es gab zwei Abbrüche zu verzeichnen.<br />

Eine Auszubildende verzog aus dem <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis und ein Ausbildungsverhältnis<br />

wurde aufgrund der zweijährigen Ausbildungsdauer schon im Jahre 2010 erfolgreich<br />

beendet und mündete in ein Beschäftigungsverhältnis.<br />

Der <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis sieht auch zukünftig in der betrieblichen Ausbildung Alleinerziehender<br />

eine wichtige Aufgabe, um jungen Müttern oder Vätern eine fundierte berufl iche Grundlage<br />

und perspektivisch ein Leben ohne staatliche Transferleistungen zu ermöglichen.<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

main-taunus-kreis<br />

betriebliche Ausbildung Alleinerziehender<br />

begonnene<br />

Ausbildungen<br />

2005-2011<br />

47<br />

hiervon<br />

begonnene<br />

Ausbildungen<br />

2011<br />

6<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 32


4.1 Job-Perspektive gemäß § 16e Sozialgesetzbuch <strong>II</strong> (<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>)<br />

Mit dem Beschäftigungszuschuss (BEZ) nach § 16e <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> wird Menschen, die auf<br />

absehbare Zeit keine Chance haben, einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

zu fi nden, eine dauerhafte Möglichkeit zur Teilhabe am Erwerbsleben eröffnet.<br />

Inhalt der Förderung nach § 16e Abs. 1 Satz 1 <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> ist ein Ausgleich für<br />

die Minderleistung des erwerbsfähigen Leistungsbeziehers (eLb) infolge von besonders<br />

schweren Vermittlungshemmnissen durch einen Beschäftigungszuschuss.<br />

Das auf Dauer geförderte sozialversicherungspfl ichtige (ohne Arbeitslosenversicherung)<br />

Beschäftigungsverhältnis wird mit maximal 75 % bezuschusst, sodass für den<br />

Arbeitgeber eine Eigenleistung von nur 25 % aufzuwenden ist. Nach der ersten Förderphase<br />

von maximal 24 Monaten ist zu entscheiden, ob der eLb auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt platziert werden kann oder ob davon auszugehen ist, dass der eLb<br />

auch auf Dauer keine Chancen haben wird, eine reguläre Arbeitsstelle zu bekommen.<br />

Bei dieser auf Dauer angelegten geförderten Beschäftigung bleibt jedoch immer<br />

das Ziel bestehen, dass die Personen nicht dauerhaft aus dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

ausgeschlossen werden und jede Chance genutzt wird, einen Wechsel<br />

zu unterstützen.<br />

Von den im Jahre 2011 insgesamt 47 geförderten Personen wurde bei 18 entschieden,<br />

dass hier ohne eine Dauerförderung keine Integration am Arbeitsmarkt möglich<br />

ist. Bei der Dauerförderung wurde der Zuschuss jedoch um 10 Prozentpunkte auf<br />

65 % reduziert. 11 Kunden sind aus unterschiedlichen Gründen, wie z. B. Kündigung,<br />

Krankheit oder keine Möglichkeit der Weiterförderung, ausgeschieden. 9 Arbeitnehmer<br />

befi nden sich noch in der ersten Förderphase (24 Monate).<br />

Für weitere 9 Geförderte konnte nach der ersten Förderphase eine erfolgreiche Integration<br />

durch eine reguläre sozialversicherungspfl ichtige Arbeitsaufnahme verbucht<br />

werden. Hierbei ist zu betonen, dass sämtliche Arbeitsverhältnisse von den<br />

zuvor bezuschussten Arbeitgebern eingegangen wurden.<br />

Aufgrund der massiv gekürzten Eingliederungsmittel werden wir von diesem Förderungsinstrument<br />

in Zukunft Abstand nehmen müssen und lediglich die laufenden<br />

Fälle zu Ende führen. Diese Entscheidung wird auf der Fachebene sehr bedauert,<br />

konnten doch nachweislich einige sehr schwer Vermittelbare über diesen längeren<br />

Förderweg doch integriert werden.<br />

4.2 Bildungsgutscheine<br />

Arbeitnehmer können bei berufl icher Weiterbildung durch Übernahme der Weiterbildungskosten<br />

gefördert werden.<br />

Die Übernahme der Kosten ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden; so muss<br />

die Maßnahme auf die berufl iche Eingliederung des Antragstellers abzielen. Ausgangspunkt<br />

ist die Frage nach der Notwendigkeit, ob ohne die Bildungsmaßnahme Vermittlungschancen<br />

in angemessener und absehbarer Zeit nicht beständen.<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 33


Die Teilnahme an einer Bildungsmaßnahme muss erwarten lassen, dass die Eingliederungschancen<br />

nach Abschluss der Maßnahme erheblich verbessert sind und die begründete<br />

Aussicht besteht, dass dem Antragsteller infolge der Maßnahme ein angemessener<br />

Dauerarbeitsplatz verschafft werden kann. Arbeitslosigkeit allein begründet<br />

nicht die Notwendigkeit der Weiterbildung.<br />

Der Bildungsgutschein wird mit Beschränkungen in zeitlicher und regionaler Hinsicht<br />

und bezogen auf bestimme Bildungsziele ausgestellt. Der Arbeitnehmer hat dann die<br />

Möglichkeit, diesen bei einem zertifi zierten Träger seiner Wahl für die Weiterbildung<br />

einzulösen.<br />

Im Jahr 2011 hat der <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis 29 Bildungsgutscheine ausgestellt von denen<br />

22 bei einem zertifi zierten Träger eingelöst wurden.<br />

4.3 Vermittlungsbudget<br />

Das Vermittlungsbudget wird gewährt um die Integration von Menschen, die Leistungen<br />

nach dem <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> erhalten, in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu steigern. Mit diesem<br />

Budget steht ein fl exibles und am individuellen Bedarf ausgerichtetes Instrument<br />

zur Beseitigung individueller Problemlagen von erwerbsfähigen Leistungsbeziehern bei<br />

Anbahnung oder Aufnahme einer (schulischen) Ausbildung oder einer sozialversicherungspfl<br />

ichtigen Tätigkeit zur Verfügung.<br />

Zur Anbahnung einer Beschäftigung gehören alle Aktivitäten, die notwendig sind, um<br />

die Aufnahme eines versicherungspfl ichtigen Beschäftigungsverhältnisses oder einer<br />

(schulischen) Ausbildung zu unterstützen. Typische Förderleistungen in diesem Bereich<br />

sind Bewerbungs- und Reisekosten.<br />

Zur Aufnahme einer Beschäftigung oder einer (schulischen) Ausbildung gehören unter<br />

anderem Umzugs- und Fahrtkosten.<br />

Im Jahr 2011 wurden insgesamt 1.134 Förderungen durch das Fallmanagement aus<br />

dem Vermittlungsbudget nach § 45 <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I geleistet.<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

main-taunus-kreis<br />

Vermittlungsbudget nach § 45 <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I<br />

Förderungen<br />

(Gesamt)<br />

1134<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 34<br />

zur Anbahnung<br />

einer<br />

Beschäftigung<br />

zur Aufnahme<br />

einer<br />

Beschäftigung<br />

662<br />

472


4.4 Eingliederungszuschüsse<br />

Arbeitgeber können zur Eingliederung von förderungsbedürftigen Arbeitnehmern<br />

Zuschüsse zu den Arbeitsentgelten zum Ausgleich von Minderleistungen erhalten.<br />

Die Förderhöhe und die Förderdauer richten sich nach dem Umfang einer Minderleistung<br />

des Arbeitnehmers und nach den jeweiligen Eingliederungserfordernissen.<br />

Dem Arbeitgeber können bis zu 50 Prozent des regelmäßig gezahlten Arbeitsentgelts<br />

sowie des pauschalierten Arbeitgeberanteils am Gesamtsozialversicherungsbeitrag<br />

als monatlicher Lohnkostenzuschuss für die Dauer von längstens zwölf Monaten<br />

gezahlt werden. Für ältere, schwerbehinderte oder sonstige behinderte Menschen<br />

kann der Leistungsumfang erweitert werden.<br />

Im Jahre 2011 hat der <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis 100 Eingliederungszuschüsse zur Direktintegration<br />

in den Arbeitsmarkt bewilligt und ist damit wie angestrebt, deutlich unter<br />

dem Ergebnis von 2010 geblieben.<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

main-taunus-kreis<br />

EGZ 2007<br />

EGZ 2006<br />

136<br />

143<br />

Eingliederungszuschüsse<br />

EGZ 2008<br />

84<br />

EGZ 2009<br />

64<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 35<br />

EGZ 2010<br />

122<br />

EGZ 2011<br />

100<br />

5.1 Unterstützungsangebot für Menschen, die schwerbehindert, diesen<br />

gleichgestellt oder von Behinderung bedroht sind<br />

Dieses Projekt wird zur Unterstützung von Leistungsbeziehern angeboten, die<br />

schwerbehindert, diesen gleichgestellt oder von Behinderung bedroht sind.<br />

Im ersten Modul des Clearings erfolgt - unter Beachtung behinderungsspezifi scher<br />

Besonderheiten - ein Profi ling in welchem die berufl ichen Fähigkeiten und Fertigkeiten,<br />

die Qualifi kationen sowie die Kompetenzen (sozial und kommunikativ) festgestellt<br />

werden.


Des Weiteren werden die persönlichen und berufl ichen Entwicklungspotenziale aufgezeigt.<br />

Wird im Clearing ein Bedarf auf Unterstützung festgestellt, besteht die Möglichkeit,<br />

den Kunden dem Coaching zuzuweisen.<br />

Sodann wird der Kunde in erster Linie in nachstehenden Bereichen unterstützt:<br />

� Abbau von Vermittlungshemmnissen<br />

� Vermittlung / Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

� Beantragung von zusätzlichen Leistungen (z.B. Behindertenausweis,<br />

Mietzuschuss)<br />

Im Coaching besteht die Arbeit zunehmend aus betreuender und begleitender Unterstützung.<br />

Die besonderen Anforderungen, unter anderem auch bei der Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatzsuche,<br />

ergeben sich aus den speziellen Problemstellungen dieser Personengruppe.<br />

Zu den Aufgaben gehören beispielsweise die Wohnungs- und Schuldenregulierung,<br />

die Herstellung sozialer Kontakte, das Gewinnen einer geregelten<br />

Tagesstruktur, die Unterstützung bei verschiedenen Anträgen sowie die Gewährleistung<br />

medizinischer und therapeutischer Versorgungen.<br />

Im Jahre 2011 wurden 79 Kunden dem Clearing zugewiesen. Hiervon wurden im<br />

Anschluss 54 Personen im Coaching weiter unterstützt.<br />

24 schwerbehinderte, diesen gleichgestellten oder von Behinderung bedrohte Menschen<br />

konnten durch die Projektteilnahme erfolgreich in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

integriert werden. Davon nahmen 12 Personen eine sozialversicherungspfl<br />

ichtige und 12 Personen eine geringfügige Beschäftigung auf.<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

main-taunus-kreis<br />

Unterstützung: Schwerbehinderter/ Gleichgestellten/<br />

von behinderung Bedrohter<br />

Clearing TN<br />

79<br />

Coaching TN<br />

54<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 36<br />

Vermittlung<br />

in Arbeit<br />

24


6.1 Arbeitsmedizinischer Dienst / Psychiatrische (Zusatz-) Begutachtung<br />

Der arbeitsmedizinische Dienst (AD) stellt fest, ob und in welchem Umfang eine körperliche<br />

Erwerbsfähigkeit vorliegt. Im Nachgang der physischen Untersuchung bzw.<br />

nach Rücksprache mit dem AD kann eine psychiatrische Begutachtung (PB) erfolgen.<br />

Im Kalenderjahr 2011 wurden insgesamt 530 Probanden zum AD einbestellt, wovon<br />

435 erschienen sind. Aufgrund der 435 physischen Untersuchungen, wurden 123<br />

Kunden als erwerbsunfähig für länger als sechs Monate eingestuft. Weiterhin wurden<br />

233 Kunden zur PB eingeladen, wobei 185 vorstellig waren. Für 150 Kunden<br />

wurde eine Erwerbsunfähigkeit über sechs Monate hinaus attestiert.<br />

Kunden, die länger als sechs Monate erwerbsunfähig sind, verlieren ihren Anspruch<br />

auf Arbeitslosengeld <strong>II</strong>. Das bedeutet, dass eine Überleitung an das 3. Kapitel des<br />

<strong>SGB</strong> X<strong>II</strong> stattfi ndet. Es sei denn, ein erwerbsfähiger Leistungsbezieher wohnt mit in<br />

der Bedarfsgemeinschaft. Dann wird Sozialgeld nach dem <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> gewährt.<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

6.2 Arbeitsgelegenheiten<br />

Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung sind die sogenannten<br />

1-Euro-Jobs im Sinne des § 16d <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>. In dieser Variante der Arbeitsgelegenheiten<br />

wird kein Arbeitsentgelt oder Lohn, sondern eine Mehraufwandsentschädigung gezahlt,<br />

da die Leistungen gem. <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> unverändert während der Beschäftigung weitergewährt<br />

werden. Die Höhe der Mehraufwandsentschädigung beträgt beim <strong>Main</strong>-<br />

<strong>Taunus</strong>-Kreis derzeit 1,00 €/pro Stunde.<br />

main-taunus-kreis<br />

Arbeitsmedizinischer Dienst<br />

185<br />

435<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 37<br />

arbeitsmedizinisches und<br />

psychiatrisches Gutachten<br />

"nur" arbeitsmedizinisches<br />

Gutachten<br />

150<br />

123<br />

Begutachtungen Erw erbsunfähigkeiten<br />

länger als 6 Monate


Die Arbeitsgelegenheiten werden in drei Bereiche untergliedert, die sich durch ihre<br />

Schwerpunkte unterscheiden:<br />

� qualifi zierende Arbeitsgelegenheit<br />

� stabilisierende Arbeitsgelegenheit<br />

� sinnstiftende Arbeitsgelegenheit<br />

Die qualifi zierende Arbeitsgelegenheit hat die Integration in den 1. Arbeitsmarkt zum<br />

Ziel und stellt mit 159 Plätzen den Hauptteil der Arbeitsgelegenheiten dar. Das Auffrischen<br />

bereits vorhandener Fähigkeiten sowie die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit<br />

stehen hier im Vordergrund.<br />

Die stabilisierende Arbeitsgelegenheit dient der Erhaltung der Arbeitskraft und hat<br />

damit einen eher präventiven Charakter. Der bevorzugte Personenkreis sind leistungsschwächere,<br />

straffällig gewordene oder sonst sozial gefährdete Personen.<br />

Eine sinnstiftende Arbeitsgelegenheit dient ausschließlich der Erhaltung einer Tagesstruktur<br />

des Kunden.<br />

Träger der Arbeitsgelegenheiten sind kommunale Einrichtungen sowie die Liga der<br />

freien Wohlfahrtsverbände und andere gemeinnützige Organisationen im gesamten<br />

<strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis.<br />

Die Arbeitsgelegenheiten unterliegen mit dem Jahreswechsel 2011/2012 gravierenden<br />

Änderungen, da zum 31.12.2011 sämtliche Leistungsvereinbarungen mit der<br />

Liga der freien Wohlfahrtsverbände gekündigt wurden. Daraus resultiert, dass die<br />

Anzahl der angebotenen Arbeitsgelegenheiten drastisch zurückgeht.<br />

Dieser Schritt ist aus unserer Sicht aufgrund der verringerten Eingliederungsmittel<br />

für 2012 und der bevorstehenden Instrumentenreform zum 01.04.2012 notwendig.<br />

6.3 NEA – neu, engagiert, anders<br />

Das im September 2011 an den Start gegangene Projekt niedrigschwelliges Einstiegsangebot<br />

- NEA unterscheidet sich von bestehenden qualifi zierenden Arbeitsgelegenheiten<br />

deutlich. Zum einen zeigt sich das an der angesprochenen, bisher<br />

nicht berücksichtigten Zielgruppe. Zum anderen ist es ein Novum, dass unter der<br />

Regie des Kreises die drei beteiligten Träger Caritas, DRK und SiT zusammenarbeiten.<br />

Der bei NEA berücksichtigte Personenkreis weist multiple Vermittlungshemmnisse<br />

auf; diese können psychischer und/oder körperlicher Natur sein, häufi g begleitet<br />

von Verhaltens-, Motivations- und/oder anderen sozialen Problemen.<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 38


Auf Grund dieser Probleme war eine Arbeitsvermittlung der Betroffenen mit den bisherigen<br />

Fördermöglichkeiten (EGZ, Bildungsgutschein) nicht möglich. Die vorhandenen<br />

Problemstellungen benötigen einen individuell auf die Person angepassten<br />

Ansatz und sind durch ihre Komplexität nicht in Kürze zu beheben.<br />

Ziel von NEA ist es, als Eingliederungshilfe bei diesen langzeitarbeitslosen Menschen<br />

mittelfristig zu einer umfassenden Stabilisierung und Aktivierung beizutragen,<br />

die idealerweise in deren Heranführung an den ersten Arbeitsmarkt endet (es greifen<br />

dann andere Angebote, wie beispielsweise das hausinterne Job-Aktiv-Zentrum<br />

usw.).<br />

Für die Teilnehmer stehen insgesamt 60 Plätze bei NEA zur Verfügung. Die Dauer<br />

der Teilnahme an NEA beträgt zunächst ein Jahr. In begründeten Fällen besteht die<br />

Möglichkeit der zweimaligen Verlängerung für jeweils sechs Monate.<br />

Durch die tägliche, mehrstündige Aktivität bei NEA sollen die Teilnehmer folgende,<br />

für eine Integration notwendige, Voraussetzungen erreichen:<br />

� Tagesstrukturierung<br />

� Arbeits- und Leistungsfähigkeit zurückgewinnen oder weiterentwickeln<br />

� Aneignung sozialer und arbeitsmarktrelevanter Softskills<br />

� berufl iche Perspektiventwicklung und Eingliederung<br />

� Mobilitäts- und Flexibilitätsförderung<br />

� Austausch und Kommunikation<br />

� gesellschaftliche Teilhabe<br />

Bewirkt werden soll dies durch die Tätigkeit in den verschiedenen Arbeitsbereichen<br />

des Projektes NEA (Küche, Hauswirtschaft und Kreativwerkstatt, Fahrrad- und Holzwerkstatt),<br />

die Teilnahme an den angebotenen Bildungsbausteinen, wie auch der<br />

begleitenden psychosozialen Betreuung.<br />

Durch das Durchlaufen (im dreimonatigen Wechsel) der verschiedenen Werkstätten<br />

eignen sich die Teilnehmer vertiefte Kenntnisse in unterschiedlichen Arbeitsfeldern<br />

an. Dazu kommen die Erfahrungen im Umgang mit Werkzeugen, Maschinen<br />

und verschiedenen Werkstoffen, Kenntnisse in Mechanik und Produktion, Reinigung<br />

und Service.<br />

All diese Erfahrungen und Kenntnisse können sowohl hilfreich sein, eine neue Tätigkeit<br />

zu fi nden, wie auch im privaten Umfeld zur Anwendung kommen. Durch tägliche<br />

Erfolgserlebnisse werden zudem das Selbstwertgefühl und die Motivation gestärkt.<br />

Abgerundet wird das NEA-Angebot durch die o.g. unterschiedlichen Bildungsbausteine<br />

wie PC-Kurse, Schuldner- und Finanzberatung, Ernährungsberatung, Erstellen<br />

eines Kochbuches, Projektzeitung, usw.<br />

Auswertungen sowie Grafi ken zu diesem Projekt werden dem Eingliederungsbericht<br />

2012 zu entnehmen sein.<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 39


7.0 Job-Aktiv-Zentrum<br />

Seit 01.07.2007 ist das Job-Aktiv-Zentrum (JAZ) implementiert, um alle arbeitsmarktnahen<br />

Kunden des Amtes für Arbeit und Soziales in Arbeit zu vermitteln. In<br />

2011 konnte das Ziel zu 50 Prozent erreicht werden.<br />

Alle erwerbsfähige arbeitslose Kunden, welche Leistungen nach dem <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> beantragen,<br />

werden zunächst zu einem Kurzprofi ling ins JAZ eingeladen. In diesem<br />

Profi ling werden sie auf Eignung für die Teilnahme an der eigentlichen Maßnahme<br />

überprüft. Wesentliche Prüfsteine für die Arbeitsmarktnähe sind dabei vordergründig<br />

die vorhandenen berufl ichen Qualifi kationen (wie z.B. eine abgeschlossene Berufsausbildung,<br />

Schulabschluss, …) und die persönlichen Kompetenzen (wie z.B.<br />

Motivation, Zielstrebigkeit und Zuverlässigkeit).<br />

Auch Kunden, die bereits im Leistungsbezug sind, können an der JAZ-Maßnahme<br />

teilnehmen. Voraussetzung hierfür ist ein Gespräch mit dem Fallmanager und die<br />

Feststellung, dass keine Hinderungsgründe zur unmittelbaren Integration auf dem<br />

Arbeitsmarkt bestehen.<br />

Das Angebot der JAZ-Maßnahme erstreckt sich auf einen Zeitraum von 2 Monaten.<br />

In diesem Zeitraum werden die Bewerber vom JAZ über 15 Stunden in der Woche<br />

aktiviert; sie nehmen an einem der nachstehenden Aktivierungsbausteine teil oder<br />

sie sind in Vorstellungsgesprächen oder Praktika.<br />

Folgende Bausteine stehen zur Verfügung:<br />

� arbeitsmarktbezogenes Profi ling<br />

� EDV-Training<br />

� individuelle Berufswegeplanung<br />

� Kurzqualifi kationen (in Deutsch und Englisch)<br />

� Intensivcoaching (Motivierung und Aktivierung)<br />

� Existenzgründungsberatung<br />

� Videotraining<br />

� bewerberorientierte Vermittlung<br />

� Job-Café<br />

� Bewerbertraining<br />

� Medienkompetenz (virtueller Arbeitsmarkt, Job-Börsen)<br />

Die vorgenannten Angebote werden nicht als Standardpaket auf alle Teilnehmer angewandt,<br />

sondern im Rahmen einer individuellen Beratung durch einen Job-Profi<br />

ler speziell für jeden Kunden ausgewählt. Neben diesen Beratungs- und Qualifi -<br />

zierungsmodulen werden den Kundinnen und Kunden im JAZ auch nachstehende<br />

Hardware und Materialien zur Verfügung gestellt, welche den Bewerbungserfolg unterstützen<br />

sollen:<br />

� Bewerbungsmappen/ Umschläge<br />

� Kopierer/ Scanner<br />

� PC-Arbeitsplätze mit Internetzugang<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 40


� leistungsfähige Drucker<br />

� Software zur Erstellung von „PDF- Dokumenten“<br />

� Versand von Unterlagen über die Hauspost<br />

Bewerber, die auch trotz intensivster Bemühungen nach der Zuweisungszeit von<br />

2 Monaten noch arbeitslos sind, haben die Möglichkeit, das JAZ für weitere sechs<br />

Monate zu nutzen, jedoch mit reduzierter persönlicher Betreuung.<br />

Von 01.07.2007 bis 31.12.2011 nahmen insgesamt 2.632 Kunden teil. Hiervon konnten<br />

insgesamt 1.231 Kunden in Arbeit vermittelt werden. Dies entspricht einer Quote<br />

von 47 Prozent.<br />

700<br />

700<br />

600<br />

600<br />

500<br />

500<br />

400<br />

400<br />

300<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

259<br />

259<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

135 135<br />

110<br />

14<br />

Gesamt<br />

501<br />

main-taunus-kreis<br />

Entwicklung der Zahlen<br />

seit Gründung des Job-Aktiv-Zentrums zum 01.07.2007<br />

seit Gründung des Job-Aktiv-Zentrums zum 01.07.2007<br />

g 637<br />

629<br />

606<br />

637<br />

629<br />

606<br />

329<br />

329<br />

bis 24<br />

Jahre<br />

93<br />

269<br />

269<br />

Job-Aktiv-Zentrum<br />

Teilnehmer/innen in 2011<br />

8<br />

25-34<br />

Jahre<br />

218<br />

217 252<br />

217 252<br />

35-44<br />

Jahre 45-54<br />

Jahre<br />

168 168<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 41<br />

55-64<br />

Jahre<br />

300<br />

300<br />

258<br />

258<br />

71<br />

501<br />

501<br />

250<br />

250<br />

209<br />

209<br />

2007 07.2007 - - 12.2007<br />

2008 2009 2010 2011<br />

Teilnehmer Gesamt vorzeitig<br />

vorzeitig<br />

beendet<br />

beendet<br />

-ohne<br />

-ohne<br />

Vermittlung<br />

Vermittlung<br />

Vermittlung in in Arbeit<br />

regulär<br />

regulär<br />

beendet<br />

beendet<br />

-ohne<br />

-ohne<br />

Vermittlung<br />

Vermittlung<br />

108<br />

76 6<br />

42


8.0 Vermittlungsübersicht<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

748<br />

89 97<br />

1223<br />

251<br />

136<br />

main-taunus-kreis<br />

Vermittlungen in Arbeit 2011<br />

1329<br />

313<br />

143<br />

1110<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

270<br />

84<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 42<br />

1267<br />

Voll-/ Teilzeit Minijobs mit EGZ<br />

560<br />

64<br />

1677<br />

649<br />

122<br />

1834<br />

682<br />

100


9.0 Unsere Kooperationspartner:<br />

� AEG Signum Gesellschaft für Berufsausbildung,<br />

Training und Beratung mbH, Hofheim<br />

� Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, Frankfurt<br />

� Caritasverband <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong> e.V., Hofheim<br />

� Dekra Akademie GmbH, Frankfurt<br />

� Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong> e.V., Hofheim<br />

� Diakonisches Werk <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong> e.V., Schwalbach<br />

� Dienstleistungsgesellschaft <strong>Taunus</strong> gemeinnützige GmbH, Hattersheim<br />

� Fachklinik Hofheim GmbH, Hofheim<br />

� Frankfurter Verein für soziale Heimstätten e.V.<br />

� Gemeinde Liederbach<br />

� Jugendberatung- und Jugendhilfe e.V., Hofheim<br />

� Kliniken des <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises GmbH, Hofheim<br />

� Projektfabrik e.V., Witten<br />

� Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V., Hofheim<br />

� Selbsthilfe im <strong>Taunus</strong> e.V., Hattersheim<br />

� Stadtverwaltung Flörsheim<br />

� Stadtverwaltung Hattersheim<br />

� Stadtverwaltung Hofheim<br />

� TERTIA Vermittlungsagentur GmbH, Offenbach<br />

� Tierschutzverein Bad Soden, Sulzbach und Umgebung e.V.<br />

� Tierschutzverein Hattersheim und Umgebung e.V.<br />

� Tierschutzverein Kelkheim und Umgebung e.V.<br />

� Volkshochschule <strong>Main</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis, Hofheim<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 43


Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

main-taunus-kreis<br />

Eingliederungsbericht 2011<br />

Seite 44<br />

main-taunus-kreis<br />

Amt für Arbeit und Soziales<br />

-Beschäftigungsförderung-<br />

Am Kreishaus 1-5<br />

65719 Hofheim am <strong>Taunus</strong><br />

Tel.: 06192/201-1830/1758<br />

Fax.: 06192/201-1724<br />

Mail: beschaeftigungsfoerderung@mtk.org<br />

www.mtk.org<br />

Kartografi e:<br />

Die Kreiskarte wurde uns mit freundlicher Genehmigung vom © Kartografi e Verwaltungs-Verlag München –<br />

www.stadtplan.net – Lizenz-Nr. 07/05/71 zur Verfügung gestellt.

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