ITZ 21-22/2013 - ITJ | Transport Journal
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<strong>Transport</strong><br />
Zeitschrift<br />
<strong>ITJ</strong>Internationale<br />
<strong>21</strong> · <strong>22</strong> | 29. Mai <strong>2013</strong><br />
www.transportjournal.com<br />
DEUTSCHE AUSGABE<br />
(auch in identischer englischer und<br />
französischer Version verfügbar)<br />
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Specials:<br />
Luftverkehr Beilage<br />
Iberien 81<br />
Ausbau<br />
DP World im Gespräch<br />
über die Entwicklung<br />
des Hafens Jebel Ali 27<br />
Aufstieg<br />
JSC Transcontainer sieht<br />
Potenzial an der Schnittstelle<br />
Asien-Europa 72<br />
Ausblick<br />
Wie sieht eine Beratung<br />
wie Accenture den Logistikkonzern<br />
der Zukunft 96
Foto: thinkstock<br />
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Inhaltsverzeichnis<br />
3<br />
Wirtschaftlicher Wendepunkt in Sicht<br />
Iberiens Aussenhandel soll es richten<br />
Iberiens Aussenhandel soll es richten<br />
Spanien und Portugal ste len die Weichen, damit ab dem<br />
Jahr 2014 das Wachstum in die Region zurückkehrt.<br />
mit seiner geplanten Schienenanbindung bis Spanien so l eine Grundlage<br />
für den Wiederaufstieg durch den transatlantischen Handel bilden.<br />
Gemeinsame Vorhaben beider Länder<br />
IBERIEN<br />
Die guten Nachrichten am Anfang: Spanien hat sich im<br />
globalen <strong>Transport</strong>-RankingderWeltbank, dem Logistics<br />
Am 14. Mai <strong>2013</strong> haben auf dem 26. spanisch-portugiesischen Gipfeltre<br />
fen die Regierungen in Madrid und Li sabon zudem angekündigt, bis<br />
20. Platz in 2012 vorgearbeitet. Portugal konnte sich im Juli das Mautsystem auf den Autobahnen beider Länder zu vereinheitli-<br />
gleichen Zeitraum vom 34. auf den 28. Platz verbe sern. chen und den grenzüberschreitenden Güterverkehr auf der Schiene zu<br />
Gesamthaft konnte die iberische Halbinsel also in den verbe sern. Die Strecken Medina del Campo-Salamanca-portugiesische<br />
untersuchten Parametern Infrastruktur, Zo labwicklung, Grenze so l ebenso ausgebaut werden wie die Hochgeschwindigkeits-<br />
Logistikkompetenzu.a. zulegen.<br />
Verbindung Madrid-Li sabon, deren Bau auf portugiesischer Seite im<br />
Ernüchternde Fakten stehen auf der anderen Seite. März 2012 gestoppt worden war. Christian Doepgen<br />
Spaniens Wirtschaft hat 2012 die tiefste Reze sion seit<br />
Performance Index, vom 25. Platz im Jahr 2010 auf den<br />
Jahrzehnten erlebt. Der Rückgang des BIP um 1,9% hat<br />
viele Branchen betro fen. A lerdings ist der Ne toexport,<br />
der zu 59% in die Euroländer geht, nach dem Einbruch<br />
2010 im vergangenen Jahr bereits mit ca. 25 Mrd. EUR<br />
und gestiegener Nachfrage aus dem Ausland wieder ins<br />
Plus gedreht. Am 26. April <strong>2013</strong> bekräftigte Wirtschaftsminister<br />
Luis de Guindos, da s er von der Exportwirtschaft<br />
den grö sten Impuls für die Erholung des Landes<br />
erwartet. <strong>Transport</strong> und Logistik werden jedoch den reformbedürftigen<br />
Wirtschaft sektoren zugerechnet. Nach<br />
der ZusammenführungalerGüterspartenderspanischen<br />
Staatsbahn Mi te 2012 wurde im Frühjahr <strong>2013</strong> das landesweite<br />
Angebot an Güterzügen zurückgefahren und<br />
Preiserhöhungenangekündigt. Im Schni t werden bislang<br />
nur 4% der Waren in Spanien über die Schiene transportiert,<br />
im europäischen Mi tel sind es 15%.<br />
Portugal, de sen <strong>Transport</strong>- und Logistiksektor von<br />
2000 bis 2011 stetig auf 8,7% der nationalen Wirtschaftsleistunggewachsen<br />
ist, ho ft, da s die Talsohle der Reze sion<br />
<strong>2013</strong> durchschri ten wird. EbensowieimNachbarland<br />
erwartetmanamTejodieBelebung aus dem Ausland. Der<br />
Tiefseehafen in Sines (s. <strong>ITJ</strong> 13-14/<strong>2013</strong>, SP Iberien, S. 9)<br />
Specials in dieser Ausgabe<br />
LUFTVERKEHR<br />
<strong>21</strong>·<strong>22</strong> | 29. Mai <strong>2013</strong><br />
Deutsche Ausgabe<br />
Luftverkehr Special<br />
(Beilage)<br />
Iberien Special 82<br />
Auf Methanol 16<br />
Die Stena Line wird nach den Worten von CEO C.J.<br />
Hagman nicht nur durch Übernahmen und Ausbau<br />
von Verkehren wachsen, sondern auch Methanol<br />
nach erfolgreichem Test als Treibstoff einsetzen.<br />
Masterplan bis 2030 <strong>22</strong><br />
Der rumänische Hafen Konstanza hat 2012 im<br />
Frachtumschlag die 50 Mio t-Grenze geknackt und<br />
jetzt ehrgeizige Pläne für den Ausbau des Hafens<br />
und des Hinterlandes vorgelegt.<br />
Erfolgreiches erstes Quartal 42<br />
Der Logistikkonzern Agility kann mit dem ersten<br />
Quartal <strong>2013</strong> zufrieden sein. Bei einer Umsatzsteigerung<br />
um 10% gegenüber Vorjahr konnte der<br />
Betriebsgewinn um 36% verbessert werden.<br />
5 Editorial<br />
7 People & Companies / Stellenmarkt<br />
16 Schifffahrt & Häfen<br />
16 Stena Line: C.J. Hagman im Interview<br />
19 Containerumschlag in europäischen Nordhäfen<br />
20 Dritter Terminal für Hafen Melbourne<br />
<strong>22</strong> Konstanza plant den grossen Sprung<br />
25 Rickmers legt Anleihe über 200 Mio. EUR auf<br />
27 Jebel Ali wird Kronjuwel von DP World<br />
29 Rekordverschrottung von Tonnage reicht nicht<br />
29 Finnlines erweitert Dienste in Ost- und Nordsee<br />
29 Le Havre verzeichnet Rekord an Bewegungen<br />
31 Ostseehafen Liepaja will Verkehre forcieren<br />
32 A.P. Moeller-Maersk: Erstes Quartal <strong>2013</strong><br />
32 Neue Dienste Asien-Lateinamerika<br />
34 Binnenschifffahrt<br />
34 Hafen Wustermark unter neuer Flagge<br />
36 Medlink: Neun Platttformen kooperieren<br />
38 Spedition & Logistik<br />
38 Netzwerk TGLN traf sich in New Orleans<br />
39 DHL mit erstem Quartal zufrieden<br />
40 TNT Express noch nicht auf Kurs<br />
41 Italienische Transmec baut in Rumänien aus<br />
42 DSV startet in <strong>2013</strong> mit hohem Reingewinn<br />
44 DHL Fashion von Konsortium übernommen<br />
46 Drei Schweizer Spediteurverbände tagten<br />
49 Panalpina schreibt wieder schwarze Zahlen<br />
50 UPS führt das Modell «Paketshop» ein<br />
53 A.R.T. Logistics blickt nach Asien<br />
54 Kühllager im Hafen Antwerpen in Betrieb<br />
56 Wechsel bei Groupe Heppner eingeläutet<br />
61 Interview: Damcos Pläne bis 2018<br />
64 Röhlig: Nuancenreiches Ergebnis 2012<br />
67 Yusen Logistics wird die Speerspitze von NYK<br />
68 50 Jahre Streck <strong>Transport</strong> in der Schweiz<br />
71 Intermodal<br />
71 Vollausbau der Gotthardstrecke diskutiert<br />
72 Im Interview: Petr Baskakov von Transcontainer<br />
75 Metrans in Tschechien eröffnet Hubterminal
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Inhaltsverzeichnis<br />
5<br />
GUS mit Aussichten 53<br />
Daniel Jaguljnjak von A.R.T. Logistics erläuterte<br />
in Moskau die Ausrichtung des Speditions- und<br />
Logistikunternehmens, das sich auf die Wachstumsmärkte<br />
der GUS-Staaten und der Mongolei<br />
spezialisiert hat.<br />
Damco neu erfinden 61<br />
Im Gespräch mit dem <strong>ITJ</strong>-Team in Basel erläuterte<br />
Rolf Habben-Jansen, CEO von Damco, die Pläne<br />
des Unternehmens, die bis 2018 neben Expansion<br />
auch zahlreiche Neuerungen beinhalten.<br />
76 Strassentransport<br />
76 Neue Trackinglösung von Timocom gelauncht<br />
77 Strassentransport in Russland wird gefördert<br />
80 Daniel Stein von Nova Traffic im Interview<br />
81 Iberien Special<br />
81 Spanien und Portugal intensivieren Kooperation<br />
83 Im Interview: Paulo Salgado von Olicargo<br />
86 Mercadona baut Kühllager in Barcelona<br />
87 Intralog und Garland lancieren neuen Dienst<br />
88 Im Interview: Sixte Cambra, Hafen Barcelona<br />
90 OPDR sieht Potenzial in spanischen Häfen<br />
92 Recht & Versicherung<br />
92 TT Club: Gefahren im Strassentransport<br />
93 vrs Adjusters denken global, handeln lokal<br />
94 Kontrovers: Österreich gegen Gigaliner<br />
96 Ausblick: Im Interview Michael Sturm,<br />
Accenture, zur Zukunft der Logistikfirmen<br />
Tschechien als Drehscheibe 75<br />
Der neu eröffnete Hubterminal in Ceska Trebova<br />
kann Shuttle- und Ganzzüge abfertigen und stellt<br />
in der Intermodal-Strategie der deutschen Seehäfen<br />
einen wichtigen Eckstein dar.<br />
Chancen für Iberien 83<br />
Aussichten für ehrgeizige Speditions- und Logistik-<br />
Unternehmen gibt es auch auf der iberischen<br />
Halbinsel, wie im Gespräch mit Paulo Salgado,<br />
CEO der Logistikgruppe Olicargo/SGM Logistics<br />
Group mit Hauptsitz in Porto, zu erfahren war.<br />
96 Verpackung<br />
96 Chep gewinnt Behr als Kunden zurück<br />
99 Einklappbare Pferdecontainer von Jettainer<br />
100 Immobilien<br />
100 Goodman verspürt weltweite Nachfrage<br />
100 Gazeley von spanischen Logistikern geehrt<br />
101 DHL eröffnet Paketlogistikzentrum 2014<br />
102 IT / Logistik-Software<br />
102 Barcode feiert den 40. Geburtstag<br />
103 Aus den Regionen<br />
103 Südosteuropa & Türkei<br />
104 Südeuropa<br />
106 Afrika<br />
107 Mittlerer Osten<br />
109 Nord- und Lateinamerika<br />
112 Asien/Pazifik<br />
Titelbild: Pakete auf dem Förderband<br />
Foto: thinkstock<br />
113 Vermischtes / Impressum<br />
114 Aus dem Leben / Inserentenindex
6 Editorial Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Wer hat diesen Spruch nicht sattsam gehört «Gegen diesen<br />
Trend ist eben kein Kraut gewachsen», lautet der verbreitete,<br />
meist von einem hilflosen Achselzucken begleitete, Irrglaube.<br />
Schön, dass es so viele Gegenbeispiele gibt.<br />
Ende der 90er Jahre hatten viele Beobachter das hochdefizitäre<br />
Unternehmen Apple abgeschrieben. Heute erinnert<br />
sich niemand mehr daran. Als Real Madrid 2003 den Kader<br />
der «Galaktischen» mit Zidane, Ronaldo, Raúl, Roberto<br />
Carlos und Figo um Beckham erweiterte, schien das Ende<br />
des internationalen Fussballs auf Augenhöhe gekommen. Bis<br />
2006 gewannen die grossen Namen jedoch gerade einmal<br />
einen (Trost)-Titel. Und die «transport logistic» ist als internationale<br />
Leitmesse der <strong>Transport</strong>- und Logistikbranche ein<br />
Muss. Im Jahre <strong>2013</strong> steht jedoch der Name DHL nicht mehr<br />
auf der Ausstellerliste. Ein neuer Trend<br />
Sie finden uns jedenfalls auf der Messe in München<br />
vom 4. bis 7. Juni <strong>2013</strong> an unserem traditionellen<br />
Stand 200 in der Halle A5. Gönnen Sie sich bei<br />
uns zwischen den Terminen ein Slush-Eis oder<br />
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für eigene Zwecke oder Ihre<br />
Kinder nach Hause. Wir, das<br />
Team des <strong>ITJ</strong>, freuen uns<br />
auf die Begegnung und<br />
das Gespräch mit Ihnen.<br />
Christian Doepgen<br />
Chefredaktor & Verlagsleiter<br />
Come and see us<br />
A.R.T. Logistics GmbH<br />
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4.– 7. June <strong>2013</strong><br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> People & Companies<br />
Europa<br />
CFO für Schwergut-Spezialisten<br />
Henrik Jørgensen ist der neue CFO von J. Poulsen Shipping<br />
A/S. Jørgensen, der über 15 Jahre für Groenvold &<br />
Schou A/S, zuletzt als CEO, tätig war, hat seine neue<br />
Funktion am 1. April <strong>2013</strong> angetreten. J. Poulsen Shipping<br />
A/S ist auf internationale Seefracht u.a. im Schwergut-<br />
und Projektbereich ausgerichtet.<br />
UPS erneuert Europa<br />
Der Integrator UPS setzt die Erneuerung<br />
seines europäischen Managements fort.<br />
Jens Poggensee ist zum Vice-President Spedition<br />
von UPS Europa ernannt worden.<br />
Er folgt auf Terry Sambrook, der in den<br />
Ruhestand tritt. Poggensee wird für die<br />
Frachtlogistikdienste in mehr als 120 Ländern<br />
und Gebieten in Europa, dem Nahen<br />
Osten und Afrika verantwortlich sein. Er<br />
berichtet an Cindy Miller. Poggensee kam<br />
2004 mit der Übernahme von Menlo<br />
Worldwide Forwarding zur UPS.<br />
Jens Poggensee<br />
Post Nord: Interims-CEO<br />
K.B. Pedersen, stellvertretender Vorstandsvorsitzende,<br />
ist zum CEO ad interim<br />
von Post Nord AB ernannt worden.<br />
Er füllt die Lücke, die Lars Idermark mit<br />
seinem Übertritt als CEO zum Unternehmen<br />
Södra am 15. Mai <strong>2013</strong> hinterlassen<br />
hat, bis ein Nachfolger gefunden ist. Post<br />
Nord entstand 2009 aus der Fusion von<br />
K.B. Pedersen Post Danmark mit der schwedischen Posten<br />
AB. Ende April wurden die Stückgut-<br />
Foto: Post Nord<br />
<strong>Transport</strong>eure Nordisk Kyl Logistik AB<br />
und Transbothnia AB übernommen. Das Unternehmen<br />
hat 2012 mit 40000 Mitarbeitern 4,67 Mrd. EUR<br />
Umsatz erzielt.<br />
Foto: UPS<br />
Regionaldirektor für Goodman<br />
Der europäische Dienstleister für Logistikimmobilien<br />
Goodman hat Roger P. Peters zum Regionaldirektor für<br />
Nord- und Osteuropa berufen. Er wird seinen Sitz in<br />
Brüssel haben. Peters war zuletzt u.a. in Singapur in der<br />
gleichen Branche für private Beteiligungsgesellschaften<br />
und Immobilienfonds tätig. Vorher hat er in den Jahren<br />
1998 bis 2006 als Vice-President für Geschäftsentwicklung<br />
für Prologis Europa gearbeitet.<br />
7<br />
CAS Cargo <strong>2013</strong>/2014<br />
Oktober <strong>2013</strong> – Juli 2014 in Luzern<br />
Iberia –<br />
der Süden Europas greifbar nah<br />
Viele kennen Spanien und Portugal aus ihrer<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> People & Companies<br />
9<br />
Doppelwechsel bei Asco<br />
Stabübergabe bei F.S. Mackenzie<br />
Die Asco-Gruppe, in der Offshore Logistik<br />
im Öl- und Gasgeschäft tätig, hat Derek<br />
Smith zum Chief Executive Officer (CEO)<br />
der Gruppe ernannt. Er rückt für Billy<br />
Allan nach, der seit 2006 für Asco arbeitet<br />
und nunmehr Vorstandsvorsitzender<br />
der Gruppe geworden ist. Smith stiess 2007<br />
zu Asco und war über die letzten zwölf<br />
Monate als dessen COO tätig. Zuvor trug<br />
er die Verantwortung als CEO der Region<br />
Europa, Mittlerer Osten und Nordafrika.<br />
Derek Smith<br />
Foto: Asco<br />
F.S. Mackenzie, britisches Mitglied des FPS-Netzwerks,<br />
hat Lloyd Smith auf den Posten des Geschäftsführers<br />
berufen. Smith arbeitet seit 2005 für das Unternehmen<br />
und hat beim Aufbau der Luftfracht-Aktivitäten in London<br />
Heathrow eine Schlüsselrolle gespielt. Er ersetzt den<br />
Gründer und Aufsichtsratsvorsitzenden Alfred Stienen,<br />
der sich auf Projekte für die Unternehmensgruppe und<br />
die Entwicklung des Netzwerks konzentrieren wird.<br />
Neugründung der Altgedienten<br />
WSS-Geschäftsführerin für Belgien<br />
Wilhelmsen Ships Service (WSS) hat Romaine Romanet<br />
zur neuen Geschäftsführerin für Belgien ernannt. Romanet<br />
kommt von der Führungsebene von CMA CGM<br />
und war für die europäischen Agenturen der Reederei<br />
verantwortlich. Zuvor war Romanet über 15 Jahre für<br />
die SGS Gruppe, einem Warenprüf- und Zertifizierungskonzern,<br />
als Landeschef für Grossbritannien und Irland<br />
und Geschäftsführer in Frankreich, Jamaika und Haiti<br />
tätig. WSS Belgium operiert in Antwerpen, Zeebrugge<br />
und Gent mit einem Team von 50 Angestellten.<br />
Am 1. Juni <strong>2013</strong> geht das Beratungsunternehmen Gomultimodal<br />
in Hamburg an den Start. Gerhard Oswald, über<br />
31 Jahre bis Ende Mai <strong>2013</strong><br />
Geschäftsführer von TFG<br />
Transfracht und Schöpfer<br />
des «AlbatrosExpress», wird<br />
zusammen mit Wolfgang<br />
Osond von Logconsulting<br />
aus Salzburg Beratungsdienstleistungen<br />
für den<br />
kombinierten Verkehr und<br />
Wolfgang Osond, Gerhard Oswald intermodale <strong>Transport</strong>konzepte<br />
Foto: Gomultimodal anbieten.<br />
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10 People & Companies Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Grosskundenbetreuung<br />
Birte Schulz leitet seit dem 1. April <strong>2013</strong><br />
das Key Account Management für Luftund<br />
Seefracht in Deutschland bei Hellmann<br />
Worldwide Logistics. Seit 1998 im<br />
Geschäft, war Schulz als Leiterin Verkauf Birte Schulz<br />
& Marketing Teil der Geschäftsleitung von<br />
Geodis Wilson in Deutschland. In ihrer<br />
neuen Funktion berichtet sie an Markus Lingohr, Direktor<br />
der Luft & See-Abteilung von Hellmann in Deutschland.<br />
Stühlerücken bei SNCF Geodis<br />
Olivier Mélot von Geodis BM hat die Geschäftsführung<br />
des Kurier- und Express-Bereichs von SNCF Geodis<br />
übernommen, der 11 000 Agenten und 160 Standorte<br />
umfasst. Sein Vorgänger Bruno Mandrin hat Anfang Mai<br />
seinen Posten mit sofortiger Wirkung verlassen. Olivier<br />
Royer, ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung Geodis<br />
BM, übernimmt den Strassentransport von Mélot.<br />
Koster für Kompetenzzentrum<br />
Der Verwaltungsrat des Kompetenzzentrums Fahrbahn<br />
AG, gemeinsame Tochtergesellschaft der BLS und der<br />
SOB (Schweizerische Südostbahn) hat Dominique<br />
Alexander Koster zum Geschäftsführer gewählt. Koster<br />
war zuletzt Senior Customer Project Manager bei der<br />
Bühler Management AG in Uzwil. Zuvor war er unter<br />
anderem als Leiter Projektmanagement und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der CCI AG in Winterthur sowie als<br />
Projektmanager bei Bombardier tätig. Dominique Koster<br />
hat seine Stelle am 15. Mai <strong>2013</strong> angetreten.<br />
Foto: Hellmann<br />
Pat Cooney<br />
Asien<br />
Simplan: Neue Geschäftsführung<br />
Dr. Feng Jin hat am 15. April <strong>2013</strong> die Nachfolge von<br />
Yong Chen als Geschäftsführer der chinesischen Tochtergesellschaft<br />
des Simulationsdienstleisters Simplan<br />
übernommen. Jin bringt Erfahrungen aus seiner Tätigkeit<br />
bei der PSB Pirmasens sowie aus 2 Jahren freiberuflicher<br />
Tätigkeit im Logistikumfeld in Deutschland und<br />
China in das Unternehmen ein. Mit diesem Schritt will<br />
SimPlan den kontinuierlichen Aufbau des chinesischen<br />
Tochterunternehmens intensivieren.<br />
Vice-President Verkauf für APA<br />
UTi Worldwide hat Pat Cooney zum neuen<br />
Vice-President für Verkauf und Marketing<br />
der Region Asien-Pazifik (APA) ernannt.<br />
Cooney kommt aus der gleichen Position als<br />
Vice-President für Verkauf und Marketing<br />
der Paccess LLC, einem Anbieter für Verpackungs-<br />
und auf Asien bezogene <strong>Transport</strong>dienstleistungen.<br />
Er hat u.a. früher für Ceva<br />
Logistics (früher EGL) gearbeitet und neben<br />
Foto: Uti Asien auch als stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
die Region Europa, Mittlerer<br />
Osten und Afrika verantwortet. Cooneys Schwerpunkt<br />
wird auf den Branchen Automotive, Pharma, Einzelhandel<br />
und Mode in asiatischen Markt liegen. UTi wird im<br />
Juni auf der transport logistic <strong>2013</strong> in München in Halle<br />
B5, Stand 330, anzutreffen sein.<br />
Transintra in Rostock<br />
Zum 1. Mai <strong>2013</strong> wurde Jessica Scheunemann<br />
zur neuen Leiterin der Niederlassung<br />
Transintra/CST Comet GmbH in Rostock<br />
ernannt. Scheunemann war bereits vor ihrem<br />
Wechsel zum Unternehmen im Herbst<br />
2011 in der Disposition europäischer Strassenverkehre<br />
sowie See- und Luftfracht<br />
tätig. Die Transintra GmbH ist seit 1991<br />
am Standort Rostock auf die Planung von<br />
<strong>Transport</strong>en vom Stückgut bis zur Projektverladung<br />
spezialisiert. CST Comet<br />
GmbH ist als Schifffahrtsagentur aktiv.<br />
Jessica Scheunemann<br />
Foto: Transintra<br />
Niederlassung Schanghai eröffnet<br />
Nach der Eröffnung des Labors in Hongkong tritt Uwe<br />
Derigs den Posten als Geschäftsführer der neuen Niederlassung<br />
von Hermes Hansecontrol in Schanghai<br />
an. Seit dem 1. Mai <strong>2013</strong> verantwortet er zunächst den<br />
Aufbau und wird nach der Eröffnung im Juni <strong>2013</strong> das<br />
Geschäft am Standort Schanghai leiten. Zuletzt hat Derigs<br />
den Bereich Beschaffung Asien Pazifik für World<br />
Cat Limited, das Einkaufsbüro von Puma, geleitet. Bis<br />
Anfang 2011 war er Senior Vice President Südostasien<br />
Operations für Li & Fung in Singapur und bis Ende<br />
2006 General Manager von Karstadtquelle Far East in<br />
Hongkong.<br />
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Amerika<br />
ISS setzt auf den Bereich Handel<br />
Inchcape Shipping Services (ISS) hat die Funktion eines<br />
Vice-President für Geschäftsentwicklung des Handels geschaffen<br />
und Tim Cahill auf den Posten berufen. Er wird<br />
in Florida domiziliert sein und direkt an CEO Claus<br />
Hyldager berichten. Cahill war Gründer der Coal Export<br />
Services International (CESI), nun eine ISS-Tochter.<br />
Mehr Geschäft für Ports America<br />
Ports America hat John Carver zum stellvertretenden<br />
Vorstandsvorsitzenden für Geschäftsentwicklung ernannt.<br />
Zum 1. Mai hat Carver, der in New Jersey seinen<br />
Sitz hat, seinen Posten übernommen. Er berichtet an<br />
Präsident und CEO Michael Hassing. In den vergangenen<br />
fünf Jahren hat Carver als Direktor Infrastruktur<br />
Häfen für Jones Lang LaSalle gearbeitet. Für das gleiche<br />
Unternehmen war er am Panamakanal beim Bau des<br />
Panama Colón Containerhafens tätig.<br />
Kenco: Logistik in neuen Händen<br />
Der Logistikdienstleister Kenco bestimmt Todd A. Johnson<br />
zum Senior Vice-President des Bereichs Kenco Logistic<br />
Services, wo er u.a. den strategischen Verkauf übernimmt.<br />
Johnson war früher für UPS, Exel und Trammell<br />
Crow tätig und hat die vergangenen 15 Jahre bei Menlo<br />
Worldwide Logistics verbracht.<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> People & Companies<br />
Im Gedenken<br />
13<br />
wwpc in Prag<br />
Netzwerke<br />
Jahrestreffen von wwpc in Prag<br />
Das «Worldwide Project Consortium» (wwpc), internationales<br />
Netzwerk für Projektlogistik, hat seine 13.<br />
Jahresversammlung in Prag im Mai durchgeführt. Der<br />
Direktor des Netzwerks, Wolfgang Karau, zeigte sich angesichts<br />
der Präsenz von über 100 Teilnehmern verschiedener<br />
Firmen von allen Kontinenten zufrieden.<br />
«Project Partners» in Antwerpen<br />
Foto: wwpc<br />
Verladung vom Wasser und nicht vom Kai aus zu verfolgen,<br />
hatte sich «Project Partners», internationales Netzwerk<br />
für Projektlogistik, für seine Jahrestagung in Antwerpen<br />
vorgenommen. Am 13. Mai versammelten sich<br />
die Teilnehmer entsprechend im Hafen auf einem Schiff.<br />
CEE-Repräsentant für Nordamerika<br />
Anlässlich der «Breakbulk Europe <strong>2013</strong>» tagte das Netzwerk<br />
CEE auf Einladung des Mitglieds Heavy Logistics<br />
N.V. in Antwerpen. Zum neuen CEE-Repräsentant für<br />
Nordamerika wurde Harbor Freight <strong>Transport</strong> berufen.<br />
Trauer um Flavio Renfer<br />
Flavio Renfer, als geschäftsführender Gesellschafter und<br />
Direktor der Covio SA Aviation Services Agent von<br />
Chapman Freeborn in der Schweiz, ist unerwartet am<br />
8. Mai nach kurzer Krankheit verstorben. Renfer, der<br />
über 18 Jahre im Luftfrachtbereich gearbeitet hat, wurde<br />
43 Jahre alt. Covio, in Glattbrugg am Flughafen Zürich<br />
ansässig, ist seit 1991 in der Luftfrachtbranche tätig.<br />
Jubiläum<br />
Lutz Ehrhardts runder Geburtstag<br />
Am 5. Mai feierte Lutz Ehrhardt, Inhaber der Firma<br />
Shipping Contacts Hamburg, seinen 70. Geburtstag. Im<br />
Anschluss an die Lehre als Reedereikaufmann/Schiffsmakler<br />
bei der Horn-Linie<br />
war er über 25 Jahre für das Marketing der<br />
Buss Gruppe verantwortlich. Nach seinem<br />
Ausscheiden im Jahr 1997 machte er sich<br />
mit seiner Firma Shipping Contacts selbständig.<br />
Seitdem vertritt er die Interessen<br />
der Häfen Philadelphia, Ventspils und<br />
Long Beach in Europa. Zudem ist er nach<br />
wie vor auf vielen Gebieten in der internationalen<br />
Schifffahrtswelt aktiv. Das Team<br />
Lutz Ehrhardt<br />
Foto: shippingcontacts des <strong>ITJ</strong> gratuliert dem Kollegen herzlich!<br />
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14 People & Companies / Recht & Versicherung Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Lebenswerk gewürdigt<br />
Chris Leach, Gründer und Chairman<br />
von Air Charter Service (ACS), wurde<br />
anlässlich der Cargo Airline of the Year<br />
Awards mit einem Preis in der Kategorie<br />
«Lebenswerk» ausgezeichnet. Der Sohn<br />
eines Piloten begann als Lademeister<br />
bei Saturn Airways (später Transamerica<br />
Airways) und wechselte dann zum<br />
Spediteur Savino del Bene, bevor er<br />
1990 im heimischen Keller Air Charter<br />
Service gründete. Das Unternehmen<br />
Mit roter Fliege: Chris Leach<br />
von Air Charter<br />
beschäftigt heute mehr als 280 Mitarbeiter an 17 Standorten<br />
weltweit. 2012 erzielte ACS mit über 6500 Charterflügen<br />
einen Umsatz von mehr als 400 Mio. USD.<br />
Foto: ACS<br />
«Certificate of Advanced Studies» im <strong>Transport</strong>recht<br />
Neuer Studiengang<br />
Der neue Zertifikatsstudiengang im Bereich Logistik-,<br />
<strong>Transport</strong>- und Vertriebsrecht «CAS Cargo» der Universität<br />
Luzern verbindet ab Oktober <strong>2013</strong> Theorie und Praxis.<br />
Geodis Wilson ehrt Innovatoren<br />
Geodis Wilson hat hausintern innovative Mitarbeiter<br />
ausgezeichnet. In diesem Jahr wurden in Dubai die<br />
niederländischen und nordischen Teams des «Milestone<br />
Scan Events» für Ihren Einsatz für Geodis Wilsons<br />
Tracking- und Tracing-System respektive dem «Package<br />
Scanner APP» für Smartphone-Nutzung geehrt. Zusätzlich<br />
wurden Steven Pike für Reporting-Ideen und Raj<br />
Kiran für die Lösung «24x7 Customer Care» gewürdigt.<br />
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Das internationale <strong>Transport</strong>recht ist eine komplexe Materie.<br />
Im <strong>Transport</strong> wirft die Organisation und Optimierung<br />
der Logistikkette über alle Kontinente eine Fülle von<br />
Rechtsfragen auf: <strong>Transport</strong>- und speditionsrechtliche<br />
Regelungen müssen in Einklang gebracht werden mit<br />
Fragen des Lagerrechts, der Produktsicherheit- und Produkthaftung,<br />
des Zoll-, Abgabe-, Versicherungs- und des<br />
Vertragsrechts. Bei grenzüberschreitenden <strong>Transport</strong>en<br />
sind überdies verschiedene nationale Rechtsordnungen,<br />
u.a. bei Verträgen oder Streitfällen, zu berücksichtigen.<br />
In der Praxis halten sich Betriebswirte und Juristen<br />
zur Vermeidung von Risiken oftmals strikt an Vorlagen,<br />
Vorgaben und Checklisten, ohne genau zu wissen, was<br />
eigentlich rechtlich dahintersteht. Hier setzt der CAS<br />
Cargo an: Angeboten wird eine fundierte Schulung in<br />
den einschlägigen rechtlichen Fragen, was den Verhandlungsspielraum<br />
erweitert und letztendlich die eigene Position<br />
in Vertrags- und Vergleichsverhandlungen stärkt.<br />
Die Kursleitung obliegt Prof. Dr. Andreas Furrer von<br />
der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern,<br />
der von international renommierten und praxiserfahrenen<br />
Dozentinnen und Dozenten unterstützt wird.<br />
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Logistikrecht steht ihm beratend zur Seite.<br />
Der Studiengang besteht aus acht Lehrmodulen (Freitag/Samstag)<br />
mit Vorlesungen, Gruppenarbeiten und<br />
Übungen, einer dreitägigen Exkursion und einer schriftlichen<br />
Abschlussarbeit. Am Freitagabend werden jeweils<br />
freiwillige «Kamingespräche» organisiert, in denen Gastreferenten<br />
aus der Praxis erzählen. Zugelassen werden<br />
Personen mit einem abgeschlossenen Studium (Bachelor<br />
oder Master) an einer Universität oder Fachhochschule<br />
oder aber mit einschlägiger Berufserfahrung im Bereich<br />
des <strong>Transport</strong>s und der Logistik. Die Regelstudienzeit<br />
beträgt ein Jahr (Oktober bis August).<br />
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16 Schifffahrt & Häfen Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Unternehmensausrichtung von Stena Line<br />
«Auf lange Sicht wollen wir<br />
25 Schiffe mit Methanol betreiben»<br />
Das schwedische Fährunternehmen Stena<br />
hat seine Dienstleistungen im vergangenen<br />
Jahr kräftig ausgebaut. Carl Johan<br />
Hagman, Geschäftsführer der Fährreederei<br />
Stena Line, erklärt, was hinter diesen<br />
Veränderungen steht.<br />
Herr Hagman, bei Stena Line ist derzeit<br />
Einiges im Umbruch. Können Sie<br />
uns die Entwicklungen etwas genauer<br />
beschreiben<br />
Im vergangenen Herbst haben wir fünf<br />
Dienste von Scandlines übernommen.<br />
Dadurch konnten wir in die Wachstumsmärkte<br />
in den Ostseeanrainerstaaten<br />
und in Russland eintreten. Wir<br />
möchten unsere Dienstleistungen in<br />
diesen Gebieten weiter ausbauen, denn<br />
wir sind davon überzeugt, dass dort sehr<br />
viel Potenzial vorhanden ist, auch wenn<br />
der Konkurrenzkampf in der Region natürlich<br />
recht hart ist. Zudem sind wir<br />
mittlerweile der einzige Anbieter der<br />
Route Trelleborg–Sassnitz bzw. Rostock.<br />
Damit stärken wir unsere Position<br />
in Deutschland und konzentrieren uns<br />
darauf, Kunden aus Zentral- und Osteuropa<br />
anzuziehen.<br />
C.J. Hagman, Geschäftsführer der Stena Line,<br />
sieht viel Potenzial im Ostseeraum.<br />
Ihre Aktivitäten beschränken sich aber<br />
ja nicht auf den baltischen Raum.<br />
Das ist richtig. Wir haben unsere Dienstleistungen<br />
in der Irischen See verstärkt.<br />
Auf der Route zwischen Heysham und<br />
Belfast haben wir unsere Kapazität ausgebaut,<br />
während wir sie zwischen Rotterdam<br />
und Harwich angepasst haben, um<br />
dort noch wettbewerbsfähiger zu agieren.<br />
Die von Scandlines übernommenen<br />
Schiffe sind verhältnismässig alt. Planen<br />
Sie, diese in absehbarer Zeit durch<br />
Neubauten oder eingecharterte Tonnage<br />
zu ersetzen<br />
Wir werden die Abfahrten mit der bestehenden<br />
Flotte durchführen, das war Teil<br />
des Übernahmeplans. Es ist wichtig, erst<br />
einmal zu sehen, wie sich das Geschäft in<br />
diesem Gebiet konkret entwickelt, bevor<br />
wir Entscheidungen hinsichtlich neuer<br />
Schiffe treffen. Wie bereits erwähnt erleben<br />
wir im Ostseeraum einen harten<br />
Wettbewerb. Um ein attraktives Angebot<br />
zu gestalten, müssen wir mit niedrigen<br />
Kosten operieren.<br />
Sie haben angekündigt, dass Stena<br />
künftig auch in Fernost und Südostasien<br />
aktiver sein will. Welche konkreten<br />
Projekte streben Sie dort an<br />
Wir haben bereits zwei neue Routen gestartet,<br />
eine im Schwarzen Meer und unlängst<br />
eine weitere zwischen Korea und<br />
Russland/China. Wir sehen Potenzial im<br />
asiatischen Markt, dort gibt es ein starkes<br />
Wachstum und damit verbunden einen<br />
steigenden Bedarf an Fährdienstleistungen.<br />
Wir werden zusätzliche Möglichkeiten<br />
in Asien bewerten, momentan gibt es<br />
allerdings noch keine weiteren konkreten<br />
Entwicklungen.<br />
Durch die EU-Pläne, den Sulfurgehalt<br />
von Treibstoff in bestimmten Gebieten<br />
wirbringen denhafen ins
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Schifffahrt & Häfen<br />
17<br />
In den vergangenen Jahren hat Stena Line insgesamt ca. 100 Mio. EUR in seine Flotte investiert.<br />
auf 0,1% zu senken, ist die Verwendung<br />
von umweltfreundlicheren und somit<br />
teureren Treibstoffen in Europa ein<br />
wichtiges Thema. Was bedeutet das<br />
für Sie<br />
Diese Entwicklung betrifft nicht nur<br />
den Fährbetrieb, sondern den gesamten<br />
Schifffahrtsbereich. Es besteht die Gefahr,<br />
dass wir künftig einen Rückschritt<br />
im Zusammenhang mit den verschiedenen<br />
Verkehrsmodalitäten erleben und<br />
wieder vermehrt LKW und Trailer auf<br />
unseren Strassen sehen. Konkurrenz<br />
ist jedoch keine neue Situation für uns.<br />
Wir haben gesehen, wie sich beispielsweise<br />
Brücken und Tunnel im Laufe der<br />
Jahre verändert haben und sind immer<br />
noch in der Lage, eine wettbewerbsfähige<br />
Alternative zum Ladungstransport auf<br />
dem Landweg anzubieten. Unser Vorteil<br />
ist, dass Fähren die wahrscheinlich umweltfreundlichste<br />
Option für den <strong>Transport</strong><br />
von Ladung und Passagieren sind.<br />
Ganz generell müssen wir und andere<br />
Fährunternehmen aber natürlich unsere<br />
Dienstleistungen ständig weiterentwickeln.<br />
Wichtig ist, einen Mehrwert in Häfen<br />
anzubieten und unsere Dienste mit<br />
Schienen- oder anderen multimodalen<br />
<strong>Transport</strong>optionen zu verbinden. Ziel ist<br />
es, <strong>Transport</strong>knotenpunkte zu schaffen,<br />
so wie zum Beispiel Belfast. Hier können<br />
Kunden ihre Ladung konsolidieren, und<br />
wir somit Frachtkorridore für Fährtransporte<br />
etablieren.<br />
Wie gehen Sie mit den neuen Regularien<br />
in Hinblick auf den Treibstoff um<br />
Die Verwendung des teuren 0,1%-Treibstoffs<br />
ist natürlich eine Option. Diese<br />
würde sich aber stark auf den Preis für<br />
Fährtransporte auswirken, was hauptsächlich<br />
unsere Ladungskunden spüren<br />
würden.<br />
Eine andere Option wäre die Verwendung<br />
sogenannter Scrubbers.<br />
Hier ist die Technologie aber leider noch<br />
Fotos: Stena Line<br />
nicht vollständig ausgereift und somit<br />
gibt es in diesem Zusammenhang noch<br />
eine Reihe von praktischen Einschränkungen.<br />
Eine andere Möglichkeit wäre<br />
die Verwendung neuer Treibstoffe. Wir<br />
haben bereits Testläufe mit Methanol als<br />
Treibstoff absolviert. Unsere Ambitionen<br />
gehen eindeutig dahin, unsere Fähren auf<br />
dieser Art anzutreiben. Als ersten Schritt<br />
testen wir Methanol für den Antrieb der<br />
Hilfsmaschinen der Stena Scanrail, die<br />
wir auf der Route zwischen Göteborg<br />
und Frederikshavn einsetzen. Wenn dieser<br />
Test erfolgreich ist, werden wir 2014<br />
mit der Stena Germanica auf der Strecke<br />
Göteborg–Kiel fortfahren. Auf lange<br />
Sicht wollen wir 25 Schiffe in unserer<br />
Flotte mit Methanol betreiben!<br />
Was erwarten Sie für das laufende Jahr<br />
für Stena Line<br />
In den vergangenen Jahren haben wir ca.<br />
100 Mio. EUR in neue oder modernisierte<br />
Fähren und in den Ausbau unseres<br />
Servicenetzwerks investiert. Im laufenden<br />
Jahr steht hingegen Konsolidierung<br />
im Fokus und wir werden von den vorangegangenen<br />
Ausgaben profitieren. Ein<br />
Schwerpunkt liegt darauf, die neuen Routen<br />
in der Ostsee in unser System zu integrieren.<br />
Darüber hinaus werden wir uns<br />
stark auf unsere Kunden aus dem Frachtbereich<br />
konzentrieren. Wir wollen unsere<br />
Kompetenzen innerhalb des Logistikbereichs<br />
ausbauen und somit neue Kunden<br />
aus dem Industriesektor gewinnen.<br />
Herr Hagman, wir danken Ihnen für<br />
das Gespräch.<br />
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19<br />
Containerumschlag in den Nordhäfen<br />
Weniger Boxen im Norden<br />
Das Umschlagsvolumen im Hamburger Hafen ist im ersten Jahresquartal leicht angestiegen,<br />
insbesondere durch eine positive Entwicklung im Massengutbereich. Das Containervolumen<br />
verfehlt das Vorjahresniveau allerdings knapp.<br />
Das Umschlagsergebnis der ersten drei<br />
Monate in <strong>2013</strong> bringt den Hamburger<br />
Hafen mit 32,8 Mio. t Seegüterumschlag<br />
wieder leicht in die Wachstumszone,<br />
auch wenn dieser Anstieg mit einer Rate<br />
von 0,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
gering ausfällt. Für diese<br />
Entwicklung sorgte insbesondere der<br />
Massengutumschlag, der mit insgesamt<br />
10,1 Mio. t ein Plus von 6,3% im Vergleich<br />
zum ersten Quartal des Vorjahres<br />
verzeichnen konnte.<br />
Anders sieht es beim Containerumschlag<br />
aus. Insgesamt 2,2 Mio. TEU gingen<br />
in Hamburg im ersten Jahresquartal<br />
über die Kaimauern, was einem Minus<br />
von 1,6% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.<br />
Insbesondere das Volumen der<br />
Leercontainer verzeichnete hier einen<br />
Rückgang. Im seeseitigen Containerverkehr<br />
mit Asien wurden im ersten Quartal<br />
<strong>2013</strong> mit 1,2 Mio. TEU annähernd so<br />
viele Boxen umgeschlagen wie im vergleichbaren<br />
Vorjahreszeitraum. Zudem<br />
verlief die Entwicklung im Containerumschlag<br />
mit der Ostseeregion und den<br />
anderen europäischen Staaten, die per<br />
Feeder an den Hamburger Hafen angebunden<br />
sind, in den ersten drei Monaten<br />
<strong>2013</strong> positiv: Die zwischen dem Hamburger<br />
Hafen und dem Ostseeraum transportierten<br />
Containermengen erreichten mit<br />
541 000 TEU ein Wachstum von 2% im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum.<br />
Foto: HHM/Glaubitt<br />
Der Containerumschlag dominiert in Hamburg.<br />
So wie Hamburg wies auch der Hafen<br />
Antwerpen sinkende Containerumschlagszahlen<br />
(–2,8%) für das erste<br />
Jahresquartal aus. Der grösste europäische<br />
Hafen Rotterdam verbuchte zwar<br />
ein Plus von 4%, allerdings waren insbesondere<br />
Leercontainer für diese Entwicklung<br />
verantwortlich.<br />
av<br />
www.hafen-hamburg.de
20 Schifffahrt & Häfen Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Dritter Containerterminal für Australiens grössten Hafen<br />
Zweite Runde in Melbourne<br />
Die Ausschreibung für den Betrieb des neuen Containerterminals im Hafen von Melbourne hat eine Reihe von Interessenten angezogen.<br />
Mittlerweile hat der Hafen eine Liste mit denjenigen Bewerbern vorgelegt, die es in die engere Auswahl geschafft haben. Mit CMA<br />
CGM und Hutchison Port Holdings stehen zwei Schwergewichte aus der maritimen Wirtschaft miteinander im Wettbewerb.<br />
Vier Kandidaten sind in die nächste Bewerbungsrunde<br />
um den Betrieb des dritten<br />
Containerterminals in der Hafenstadt<br />
im Staat Victoria eingezogen: Ein Konsortium<br />
aus der französischen Reederei<br />
CMA CGM bzw. ihrem australischen<br />
Tochterunternehmen ANL und dem<br />
Investmentfond Macquarie Specialised<br />
Asset Management Limited; der Zusammenschluss<br />
Australian International<br />
Container Terminals Ltd (AICTL), hinter<br />
dem der philippinische Terminalbetreiber<br />
International Container Terminal<br />
Services Inc. (ICTSI) und das australische<br />
Unternehmen Anglo Ports Pty Ltd stehen;<br />
der Hafenbetreiber- und Investor Hutchison<br />
Port Holdings (HPH), Teil des multinationalen<br />
Riesens Hutchison Whampoa<br />
Limited; sowie Qube Holdings Limited,<br />
ein nationales Unternehmen aus dem<br />
Logistik- und Infrastrukturbereich. Die<br />
Bewerber haben noch bis zum kommenden<br />
September Zeit, um ihre Vorschläge<br />
amtlich zu hinterlegen. Wer den Zuschlag<br />
letztlich erhalten wird, plant der Hafen<br />
Melbourne zu Beginn des kommenden<br />
Jahres bekanntzugeben.<br />
CMA CGM und HPH sind unter den Bewerben für den neuen Containerterminal in Melbourne<br />
Die Ausschreibung für den dritten Terminal<br />
erfolgte im vergangenen Oktober.<br />
Er bildet das Herzstück des sogenannten<br />
«Port Capacity Projects» der Regierung<br />
des Bundesstaates Victoria, das Investitionen<br />
in Höhe von insgesamt ca. 1,6 Mrd.<br />
AUD (1,2 Mrd. EUR) vorsieht. Die neue<br />
Anlage ist Teil des Webb Dock East und<br />
beinhaltet ca. 30 ha Terminalfläche, eine<br />
spezielle Zone für Servicearbeiten sowie<br />
eine Einrichtung für leere Container.<br />
Die jährliche Kapazität ist auf ungefähr<br />
1 Mio. TEU veranschlagt. Die Inbetriebnahme<br />
soll 2016 erfolgen.<br />
Antje Veregge<br />
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<strong>22</strong> Schifffahrt & Häfen Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Investitionspläne für Drehscheibe am Schwarzen Meer<br />
Konstanza setzt auf Expansion<br />
Der rumänische Hafen Konstanza verfolgt<br />
einen neuen Masterplan: Bis 2030 will er<br />
ca. 2 Mrd. Euro in den Ausbau der Infrastruktur<br />
investieren.<br />
Der Hafen Konstanza beabsichtigt seine<br />
Bedeutung als wichtiger Umschlagsplatz<br />
im Schwarzen Meer zu stärken. Die Anbindung<br />
an das europäische Hinterland<br />
über die Donau sowie auf dem Landweg<br />
in die Türkei und die kaukasischen Länder<br />
stehen dabei im Fokus.<br />
Ein neuer Masterplan für den Zeitraum<br />
von 2014 bis 2030 sieht zahlreiche<br />
Hafenausbauprojekte vor, die in Summe<br />
mit mehr als 2 Mrd. EUR veranschlagt<br />
sind. Dieser Betrag wird in verschiedene<br />
maritim-, bahn- und binnenschiffseitige<br />
Infrastrukturmassnahmen fliessen. Dazu<br />
zählen unter anderem der Bau einer<br />
neuen Brücke über den Cernavoda-Kanal<br />
zur besseren Verbindung der einzelnen<br />
Hafenteile sowie eine neue Ringstrasse<br />
zur besseren Erreichbarkeit des Hafens.<br />
Ausserdem wird die Hafenbahn im Bereich<br />
der See-Terminals ausgebaut. Somit<br />
wolle man den Hafen in seiner Rolle als<br />
zentraler Umschlagsplatz für den Seeund<br />
Hinterlandverkehr festigen, verdeutlichten<br />
Ambroziu Duma, Operations<br />
Manager des Hafens Konstanza, und<br />
Alexandru Capatu, Vertreter des Hafens<br />
in Österreich, auf einer Informationsveranstaltung<br />
vor österreichischen Verladern<br />
und Spediteuren.<br />
Zwischen Europa und China<br />
Konstanza liegt auf dem <strong>Transport</strong>-Korridor<br />
Europa-Kaukasien-Asien, der Zentralasien<br />
und China einschliesst. Dabei<br />
möchte der Hafen von den Interessen<br />
der Europäer, diese Verbindung zu stärken,<br />
profitieren. So startet in absehbarer<br />
Zeit ein neuer RoRo-Verkehr zwischen<br />
Konstanza und dem georgischen Hafen<br />
Batumi, ein entsprechendes Abkommen<br />
zwischen den Verkehrsministerien<br />
Rumäniens und Georgiens wird dieser<br />
Tage unterzeichnet. Der genaue Beginn<br />
des neuen Dienstes steht allerdings noch<br />
nicht fest.<br />
Batumi gilt neben Poti als wichtiger<br />
Hafen für Georgien und fungiert überdies<br />
als wichtiger Transithafen für Aserbeidschan.<br />
Günstige Position<br />
Konstanza sieht sich als Drehscheibe<br />
zwischen Europa und dem Nahen und<br />
Mittleren Osten. Der Hafen profitiert<br />
dabei von einer Reihe direkter Dienste<br />
grosser Reedereien wie beispielsweise<br />
CMA CGM, Maersk, MSC oder Zim,<br />
die mit ihren Schiffen direkt durch den<br />
Bosporus nach Konstanza fahren. Zu<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Schifffahrt & Häfen<br />
23<br />
den Direktverkehren kommen zahlreiche<br />
Feederdienste kleinerer Reedereien<br />
sowie RoRo-Verbindungen in die Türkei<br />
und zu Häfen in der Levante. Für Reeder<br />
aus Fernost liegt Konstanza zwar näher<br />
als Europas Nordhäfen. Ladung aus<br />
Europa findet ihren Weg aber dennoch<br />
hauptsächlich über die Nordhäfen. So<br />
wird beispielsweise das Gros des österreichischen<br />
Aussenhandels über die Häfen<br />
der ARA–Range (Antwerpen, Rotterdam,<br />
Amsterdam) oder Hamburg abgewickelt.<br />
Konstanzas Schwachpunkt im Gegensatz<br />
zu den Nordhäfen ist der Mangel an leistungsfähigen<br />
Hinterlandverbindungen<br />
auf der Schiene, so der Tenor unter Österreichs<br />
Verladern.<br />
Der Hafen Konstanza steigerte seinen Frachtumschlag um 10% in 2012 im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Foto: Port of Constanza<br />
Starke Partner<br />
Mit den Häfen Aktau in Kasachstan,<br />
Turkmenbashi in Turkmenistan oder<br />
Jebel Ali auf der arabischen Halbinsel<br />
pflegt Konstanza intensive Kontakte. Auf<br />
der anderen Seite gibt es traditionell enge<br />
Verbindungen zum Hafen Rotterdam, der<br />
Konstanza mit fachlichem Wissen unterstützt.<br />
Im vergangenen Jahr schlug Konstanza<br />
gesamthaft 50 Mio. t Fracht um,<br />
das sind 10% mehr als im Vorjahr. Davon<br />
entfielen rund 6,6 Mio. t oder 684000<br />
TEU auf containerisierte Ladung und ca.<br />
11 Mio. t auf den Donauverkehr in das<br />
bzw. aus dem europäischen Hinterland.<br />
Es sind vor allem Massengüter wie<br />
Erze, Kohle, Getreide, die per Binnenschiff<br />
abgefahren werden sowie Container<br />
in die Häfen Giurgiu und Belgrad.<br />
Das Containerhandling erfolgt in dem<br />
von DP Ports betriebenen Terminal. Österreichische<br />
Verlader sind in Konstanza<br />
gern gesehen: Sie haben im Vorjahr 1,5<br />
Mio. t zum Gesamtumschlag beigetragen.<br />
Davon entfiel etwa 1 Mio.t auf den<br />
maritimen Verkehr und mehr als 460 000<br />
Tonnen, ein Plus von 120% im Vergleich<br />
zu 2011, wurden auf der Donau von und<br />
nach Österreich transportiert. jomue<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Schifffahrt & Häfen<br />
25<br />
Deutsches Traditionsunternehmen begibt Anleihe<br />
Rickmers geht neue Wege<br />
Die Finanzierungmöglichkeiten für Schifffahrtsunternehmen haben sich seit Beginn der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
radikal verändert. Wo traditionelle Wege an ihre Grenzen stossen, müssen Reeder andere Lösungen finden. Die Rickmers Holding,<br />
Muttergesellschaft der Rickmers Gruppe, will nun mit einer Anleihe in Höhe von bis zu 200 Mio. EUR neues Kapital gewinnen.<br />
«Die Art und Weise, in der Schifffahrtsunternehmen<br />
ihre Geschäftstätigkeit<br />
zukünftig finanzieren können, erfährt<br />
aktuell einen strukturellen Wandel. Die<br />
über viele Jahre hinweg bestehenden<br />
traditionellen Quellen für Eigen- und<br />
Fremdkapital sind nicht mehr zugänglich»,<br />
erläutert Ronald D. Widdows, CEO<br />
der Rickmers Gruppe, die Entscheidung<br />
eine Anleihe im Volumen von bis zu 200<br />
Mio. EUR zu begeben. Insbesondere der<br />
Niedergang des deutschen KG-Systems,<br />
das für einen hohen Anteil der weltweiten<br />
Containerflotte verantwortlich war,<br />
illustriert Widdows Aussage.<br />
Eine Ausrichtung auf neue Investoren<br />
und der Zugang zu neuen Finanzierungsquellen<br />
sind jedoch entscheidende Faktoren<br />
für die Marktposition eines Schifffahrtsunternehmens.<br />
Daher hat die Rickmers<br />
Holding innerhalb der vergangenen<br />
zwei Jahre ihre Organisation umstrukturiert<br />
und ihr Management-Team verstärkt.<br />
Damit will sie nach Aussage von Bertram<br />
R. C. Rickmers, Gründer und alleiniger<br />
Gesellschafter der Rickmers Gruppe, eine<br />
aktive Rolle in der Marktkonsolidierung<br />
übernehmen, die der Branche seiner<br />
Ansicht nach bevorsteht. Seine Aussage<br />
stützt der Gesellschafter auf die jüngsten<br />
Ergebnisse. Im Geschäftsjahr 2012 erwirtschaftete<br />
die Rickmers Gruppe einen<br />
Mit den Erlösen aus der Emission will Rickmers beispielsweise Bankverbindlichkeiten refinanzieren.<br />
konsolidierten Umsatz von 618,3 Mio.<br />
EUR. Zum Vergleich: 2011 lag dieses Ergebnis<br />
bei 574,3 Mio. EUR. Das operative<br />
Ergebnis (EBIT) stieg von ca. 90,5 Mio.<br />
EUR im Jahr 2011 auf 114,7 Mio. EUR.<br />
Das Ergebnis nach Steuern im Geschäftsjahr<br />
2012 verbesserte sich von 13,8 Mio.<br />
EUR in 2011 auf <strong>22</strong>,5 Mio. EUR.<br />
Die Nettoerlöse aus der Anleiheemission<br />
sollen zur Finanzierung von Wachstum<br />
und Investitionen sowie für die Refinanzierung<br />
von Bankverbindlichkeiten<br />
bzw. für Refinanzierungskosten eingesetzt<br />
werden. Der jährliche Zinssatz der<br />
Wertpapiere liegt zwischen 8,5% und<br />
9,125%, ihre Laufzeit ist auf fünf Jahre<br />
ausgelegt. Sie werden voraussichtlich<br />
ab dem 11. Juni <strong>2013</strong> im Freiverkehr der<br />
Frankfurter Wertpapierbörse mit Einbeziehung<br />
in den Prime Standard für Unternehmensanleihen<br />
notiert sein. Die Zeichnungsfrist<br />
der Anleihe startet am 27. Mai<br />
und läuft voraussichtlich bis 7. Juni <strong>2013</strong>,<br />
12:00 Uhr.<br />
av<br />
www.rickmers.com<br />
Foto: Rickmers Gruppe
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Schifffahrt & Häfen<br />
27<br />
Drehscheibe im Mittleren Osten<br />
«Wir möchten Ost und West<br />
miteinander verbinden»<br />
DP World, Terminalbetreiber mit Hauptsitz in Dubai, gab kürzlich den<br />
Abschluss der Baggerarbeiten für die Erweiterung seines Flaggschiffs Jebel<br />
Ali bekannt. Durch die Vergrösserung seines Terminals 2 sowie den Bau<br />
des neuen Terminals 3 wird der Hafen bis 2014 seine jährliche Kapazität<br />
um 4 Mio. TEU erhöhen. Muhammed Al Muallem, Senior Vizepräsident<br />
und Geschäftsführer für die Region Vereinigte Arabische Emirate, erläutert<br />
im Gespräch mit dem <strong>ITJ</strong>, warum dieser Ausbau dringend nötig ist.<br />
Herr Al Muallem, mit Abschluss der<br />
Baggerarbeiten ist ein wichtiger Teil<br />
der Arbeiten für den neuen Terminal<br />
3 beendet. Nach Fertigstellung wird<br />
Jebel Ali in der Lage sein, bis zu zehn<br />
Schiffe mit einer Kapazität von bis zu<br />
18000 TEU zeitgleich abzufertigen.<br />
Was ist der Hauptgrund für diese umfangreiche<br />
Expansion<br />
Der Kaskadeneffekt. Schiffe werden<br />
immer grösser und grösser und um die<br />
Vorteile der Skalierungseffekte voll auszuschöpfen,<br />
macht es für die Containerreeder<br />
natürlich Sinn, sie auf langen<br />
Distanzen einzusetzen. Das heisst hauptsächlich<br />
zwischen Asien und Europa. Wir<br />
im Mittleren Osten kommen an nächster<br />
Stelle. Wir empfangen bereits drei Schiffe<br />
mit einer Kapazität von 10 000 bis<br />
13 000 TEU pro Woche. In Hinblick auf<br />
das Ausmass der Neubestellungen seitens<br />
der Containerlinien wird sich dieses Volumen<br />
jedoch in absehbarer Zeit erhöhen.<br />
Auf diese Entwicklung freuen wir<br />
uns! Wir haben Jebel Ali als Einfallstor<br />
für den Ladungsumschlag in der Region<br />
etabliert. Die Fähigkeit, Containerschiffe<br />
der neuesten Generation abzuwickeln, ist<br />
daher von grösster Wichtigkeit.<br />
Daneben erhöhen Sie Ihre Kapazität<br />
um insgesamt 5 Mio. TEU.<br />
Das Bruttoinlandsprodukt in unserer<br />
Region ist im Vergleich zu anderen in<br />
der Welt recht hoch. Nach Einschätzung<br />
der Weltbank und des Internationalen<br />
Währungsfonds wird die Wirtschaft der<br />
Golfstaaten im kommenden Jahr um 4%<br />
wachsen. Einer der Haupttreiber dieser<br />
Entwicklung ist natürlich der Öl-Export.<br />
Die Regierungen der Golfstaaten<br />
setzen jedoch momentan<br />
viel daran, hier eine<br />
Diversifizierung zu erreichen.<br />
Downstreaming<br />
sowie die petrochemische<br />
Industrie werden beispielsweise<br />
immer wichtiger.<br />
Wie wirkt sich diese<br />
Entwicklung auf Ihren<br />
Hafen aus<br />
Die Regierungen der<br />
Golfstaaten haben sich<br />
entschlossen, eine grössere Vielzahl von<br />
Produkten zu produzieren, um unabhängiger<br />
vom Öl zu sein. Dadurch ändert<br />
sich für die maritime Wirtschaft eine<br />
Menge. Traditionell hat unsere Region<br />
mehr Importe als Exporte verzeichnet.<br />
Das heisst, volle Container kamen herein,<br />
leere gingen wieder heraus. Dieses<br />
Ungleichgewicht wird sich ändern.<br />
Durch neue Industrien wie beispielsweise<br />
die Petrochemie oder die Produktion von<br />
Aluminium oder Plastik werden wir ein<br />
höheres Volumen bei den Exporten verzeichnen.<br />
Der Grossteil davon geht in asiatische<br />
Länder, hauptsächlich nach China<br />
und Indien. Dort wächst der Bedarf<br />
an diesen Produkten, die zunehmend aus<br />
unserer Region kommen.<br />
Wie schätzen Sie die Entwicklung des<br />
Importgeschäfts innerhalb der kommenden<br />
Jahre ein<br />
Der Warenwert der Importe wächst stetig.<br />
Das ist kein Wunder, schliesslich nimmt<br />
die Bevölkerung in den Golfstaaten zu.<br />
Derzeit liegt die Prognose für die Zahl der<br />
Muhammed Al Muallem sieht viel Wachstumspotenzial für<br />
Jebel Ali durch Diversifzierungsstrategien der Golfstaaten.<br />
Menschen in dieser Region bei 52 Mio.<br />
im Jahr 2020 (Anmerkung der Redaktion:<br />
2012 lag diese Zahl bei ca. 42 Mio.).<br />
Junge Leute stellen die Mehrheit unserer<br />
Bevölkerung. Dadurch wird die Nachfrage<br />
nach Importen innerhalb der kommenden<br />
Jahre zunehmen. Darüber hinaus stimuliert<br />
Dubai die Wirtschaft aber auch in<br />
anderer Hinsicht, zum Beispiel durch den<br />
Tourismus. Im vergangenen Jahr kamen<br />
ungefähr 10 Mio. Touristen in die Stadt.<br />
Wie profitiert der Hafen davon<br />
Diese Touristen konsumieren. Wir<br />
sind sehr optimistisch, dass sich dieser<br />
Trend fortsetzen wird. Nehmen Sie zum<br />
Beispiel den Flughafen Dubai, der 2012<br />
ca. 52 Mio. Passagiere abfertigte. Vor kurzem<br />
hat er Charles-de-Gaulle in Paris als<br />
zweitgrössten Flughafen der Welt nach<br />
Londons Heathrow überholt. Auch diesen<br />
wird er innerhalb kurzer Zeit wahrscheinlich<br />
überrunden. Das wirkt sich<br />
auch auf Jebel Ali aus.<br />
Fortsetzung auf S. 28<br />
Foto: DP World
28 Schifffahrt & Häfen Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Fortsetzung von S. 27<br />
Können Sie das näher beschreiben<br />
Beispielsweise in Hinblick auf Duty-Free-<br />
Produkte. Der Flughafen Dubai verkauft<br />
eine unglaubliche Menge von diesen Gütern.<br />
Mit einer höheren Anzahl von Menschen<br />
in den Terminals wird das Volumen<br />
künftig weiter zunehmen. Diese Produkte<br />
kommen in der Regel in Containern über<br />
unsere Terminals. Diese Entwicklung<br />
wirkt sich natürlich ebenfalls auf unsere<br />
Wirtschaft aus und kurbelt die Nachfrage<br />
nach Importen weiter an.<br />
Sie gehen also davon aus, dass hauptsächlich<br />
der Mittlere Osten für wachsende<br />
Volumina an ihren Terminals<br />
sorgen wird<br />
Unser Einzugsgebiet schliesst ungefähr<br />
2 Mrd. Menschen ein. Das umfasst die<br />
Golfstaaten, Zentralasien, den indischen<br />
Subkontinent und Ostafrika. Diese Region<br />
begreifen wir als unser natürliches<br />
Einzugsgebiet. Die jeweiligen Länder verfügen<br />
über eine wachsende Wirtschaftskraft,<br />
so auch Dubai. Unsere Hotels sind<br />
voll. Obwohl wir die Kapazitäten von<br />
30000 auf 60000 Zimmer erhöht haben,<br />
weisen die Häuser eine Auslastung von<br />
ca. 90% auf. Die Immobilienpreise erholen<br />
sich ebenfalls. Die Aussichten für die<br />
Wirtschaft sind gut.<br />
Nach Beendigung der Arbeiten 2014 wird DP World eine Kapazität von 19 Mio. TEU aufweisen.<br />
Welche Rolle spielt Europa in Ihrer<br />
Geschäftsstrategie<br />
Die Region ist natürlich wichtig. Aber<br />
leider entwickelt sich die Wirtschaft gesamthaft<br />
betrachtet momentan nicht sehr<br />
positiv. Wir hoffen, dass sich das bald<br />
ändert, aber bislang sind sich viele Analysten<br />
einig, dass es in der unmittelbaren<br />
Zukunft nicht der Fall sein wird. Vor ein<br />
paar Jahren war das anders, da war Europa<br />
der Hauptabsatzmarkt für Produkte<br />
aus Asien. Im Moment allerdings sind<br />
die Golfstaaten sehr wichtig in Hinblick<br />
auf Kaufkraft und Pro-Kopf-Einkommen.<br />
Darüber hinaus spielt der indische Subkontinent<br />
durch seine grosse Bevölkerung<br />
eine wichtige Rolle. Chinas Bedarf an Importen<br />
nimmt ebenfalls zu. Wenn Sie sich<br />
unsere Unternehmensstrategie anschauen,<br />
dann sehen Sie deutlich, wie stark wir auf<br />
aufstrebende Märkte setzen. Viele dieser<br />
Märkte befinden sich in Asien.<br />
Wie profitieren Sie von Asiens zunehmender<br />
Bedeutung<br />
Die grössten Containerhäfen der Welt befinden<br />
sich dort. Wir möchten Ost und<br />
West miteinander verbinden und unsere<br />
geografische Lage ist dafür ideal. Momentan<br />
laufen ca. 150 Containerlinien unseren<br />
Hafen an. Sie bieten 96 wöchentliche<br />
Dienste an, die 115 Häfen der Welt miteinander<br />
verbinden. Ich bin zuversichtlich,<br />
dass Jebel Ali auch künftig eine grosse Rolle<br />
als Drehscheibe und Einfallstor nicht<br />
nur für den Mittleren Osten, sondern für<br />
die gesamte Region spielen wird.<br />
Herr Al Muallem, wir danken Ihnen<br />
für das Gespräch. Antje Veregge<br />
www.dpworld.com<br />
Foto: DP World
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Schifffahrt & Häfen<br />
29<br />
Foto: Thinkstock<br />
Volumen der Containertonnage<br />
Das grosse Ausmustern<br />
Containerreedereien werden dem Markt im laufenden Jahr viel zusätzliche Kapazität<br />
zuführen. Daneben könnte die Verschrottung alter Tonnage ein Spitzenniveau erreichen.<br />
Für eine Balance zwischen Angebot und Nachfrage reicht es jedoch nicht.<br />
Das Durchschnittsalter der verschrotteten Schiffe sinkt laut Alphaliner von 25 auf <strong>22</strong> Jahre.<br />
Finnlines baut Service aus<br />
Das RoPax-Fährunternehmen Finnlines,<br />
Teil der Grimaldi Gruppe, wird zum<br />
Sommer seinen Dienstplan erweitern<br />
und zusätzliche Abfahrten im Ostseeraum<br />
sowie der Nordsee einführen. Ab<br />
kommendem Juli bietet das Unternehmen<br />
einen neuen wöchentlichen Dienst<br />
an, der Finnland, England, Spanien,<br />
Frankreich und Russland miteinander<br />
verbindet. Damit will das Unternehmen<br />
seinen Kunden die Möglichkeit verschaffen,<br />
von einer wachsenden Nachfrage im<br />
russischen Markt zu profitieren. Einen<br />
weiteren zusätzlichen Dienst wird Finnlines<br />
zwischen Finnland und Polen einführen.<br />
Darüber hinaus wird es ab Herbst<br />
eine neue Verbindung zwischen der Westküste<br />
Finnlands und Deutschland geben.<br />
www.finnlines.com<br />
Rekord für Le Havre<br />
Der britische Analyst Alphaliner geht<br />
davon aus, dass im laufenden Jahr Schiffe<br />
mit einer gesamthaften Kapazität von<br />
450000 TEU verschrotten werden, sollte<br />
sich der momentane Trend fortsetzen.<br />
Die bisherige Rekordmarke von 381 000<br />
TEU aus dem Jahr 2009 könnte somit<br />
geknackt werden. Innerhalb der ersten<br />
vier Monate des Jahres wurden bereits 93<br />
Einheiten mit einem Volumen von insgesamt<br />
195 000 TEU zum Zwecke der Eliminierung<br />
verkauft oder umgerüstet. Das<br />
Durchschnittsalter der Schiffe ist dabei<br />
auf <strong>22</strong> Jahre gesunken. Traditionell bewegte<br />
sich diese Zahl zwischen 25 und 30<br />
Jahren. Trotz des hohen Volumens kann<br />
die Zahl der zur Verschrottung vorgesehenen<br />
Schiffe jedoch nicht einmal annähernd<br />
das Ungleichgewicht zwischen<br />
Tonnageangebot und Nachfrage im Containergeschäft<br />
ausgleichen. Das Verhältnis<br />
zwischen zu verschrottenden und neu<br />
angelieferten Schiffen beläuft sich nach<br />
Angabe von Alphaliner auf eins zu drei.<br />
av<br />
www.alphaliner.com<br />
Mit Ankunft der «MSC Genova» mit einer<br />
Kapazität von 14 000 TEU Anfang Mai<br />
kann der Hafen Le Havre (Frankreich)<br />
einen neuen Rekord bei der Ladungsabwicklung<br />
verzeichnen. Annähernd 7700<br />
TEU schlug der Terminal TNMSC im<br />
Port 2000 um, was 5084 Bewegungen entspricht.<br />
In Kombination mit der Weiterverladung<br />
auf andere Schiffe belief sich<br />
die Anzahl der Bewegungen auf 10 000.<br />
Das Schiff läuft in MSCs «Lion Service»<br />
zwischen Asien und Europa.<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Schifffahrt & Häfen<br />
31<br />
Ostseehafen mit Potenzial<br />
Liepaja rüstet auf<br />
Der ehemalige Militärhafen Liepaja hat sich mittlerweile zum wichtigen Umschlagsplatz für Stückgüter und Massengut im Ostseeraum<br />
etabliert und verzeichnet ein stetig wachsendes Umschlagsvolumen. In Zukunft will Liepaja sein Angebot an regelmässigen Diensten für<br />
RoRo-Ladung weiter ausbauen.<br />
Momentan bedienen Fähren der Stena<br />
Line den lettischen Hafen mit vier<br />
Abfahrten pro Woche. Möglich wäre<br />
aber sehr viel mehr. Bis zu zwölf wöchentliche<br />
Dienste will Liepaja künftig<br />
anbieten. Das Potenzial dazu ist vorhanden,<br />
schliesslich bedienten Schiffe<br />
des deutsch-dänischen Unternehmens<br />
Scandlines den Hafen noch im vergangenen<br />
Jahr mit beinahe täglichen Abfahrten.<br />
Mit Übernahme von Diensten<br />
im Ostseeraum durch Stena Line hat sich<br />
diese Frequenz allerdings verringert. Das<br />
soll sich künftig ändern. So verhandelt<br />
der Terminalbetreiber Terrabalt momentan<br />
mit Fährunternehmen über die Eröffnung<br />
neuer RoPax-Routen zwischen<br />
Liepaja und verschiedenen Häfen in<br />
Südschweden. Insbesondere durch eine<br />
attraktive Preisgestaltung und durch den<br />
speziell auf den Fährtransport ausgelegten<br />
Terminal will Liepaja in diesem Zusammenhang<br />
punkten. Genauere Details<br />
zum Umfang der geplanten Dienste sind<br />
derzeit noch nicht bekannt.<br />
Der lettische Hafen Liepaja will in Kürze wieder eine höhere Anzahl an RoPax-Diensten anbieten.<br />
Bevorzugte Lage<br />
Liepaja, Teil einer wirtschaftlichen Sonderzone<br />
(SEZ), profitiert von seiner<br />
günstigen geografischen Lage im östlichen<br />
Ostseeraum. Somit bilden der<br />
Wachstumsmarkt Russland sowie andere<br />
Staaten der unabhängigen Gemeinschaft<br />
(GUS) das natürliche Einzugsgebiet.<br />
Als einer der wenigen Häfen in der Region<br />
bleibt Liepaja dabei das gesamte Jahr<br />
hindurch eisfrei. Im Vergleich zu anderen<br />
Häfen in der Ostsee wie zum Beispiel<br />
Riga ist das ein entscheidender Vorteil.<br />
Zudem kann Liepaja eine deutlich kürzere<br />
Transitzeit von und zum wichtigen<br />
Transhipmenthafen Klaipeda in Litauen<br />
anbieten, da es im Gegensatz zu Riga direkt<br />
an der Ostsee gelegen ist und Schiffe<br />
die Reise in die Bucht somit einsparen<br />
können.<br />
Bei Liepaja handelt es sich jedoch<br />
nicht hauptsächlich um einen Transhipmenthafen.<br />
Das Verhältnis zwischen Imund<br />
Exporten ist vielmehr relativ ausgewogen.<br />
Dadurch leistet der Hafen einen<br />
wichtigen Beitrag im Zusammenhang mit<br />
der regionalen Entwicklung.<br />
Spitzenwerte<br />
Im vergangenen Jahr verzeichnete der<br />
lettische Hafen mit einem Volumen<br />
von 7,4 Mio. t einen Rekordumschlag.<br />
Im Vergleich zum Ladungsaufkommen<br />
in 2011 bedeutet dies einen Anstieg um<br />
53%. Insbesondere der Umschlag von<br />
trockenen Massengütern erhöhte sich,<br />
angetrieben durch Veränderungen im<br />
Zusammenhang mit Exportregularien<br />
in beispielsweise Kasachstan, Russland<br />
und der Ukraine. Zu diesem Zweck hat<br />
der Hafen unlängst zwei neue Terminals<br />
fertiggestellt. Den einen betreibt das dänische<br />
Unternehmen Dan Store Latvia,<br />
während Liepaja Bulk Terminal für das<br />
andere zuständig ist.<br />
Gesamthaft schlug der Hafen Liepaja<br />
2012 rund 4 Mio. t in diesem Ladungssegment<br />
um, was einen Anstieg um 67%<br />
darstellt. So machte dieser Bereich im<br />
vergangenen Jahr 54% der gesamthaft<br />
bewegten Güter aus. Insbesondere für<br />
Getreide und andere landwirtschaftliche<br />
Produkte sieht der Hafen künftig weiteres<br />
Wachstumspotenzial.<br />
Derzeit fokussiert der Hafen auf den Ausbau<br />
seiner Infrastruktur. Während Liepaja<br />
bereits in den vergangenen Jahren stark<br />
in den Ausbau von Strassen und Anbindungen<br />
an die Terminals investierte, steht<br />
nun die maritime Infrastruktur im Mittelpunkt.<br />
In diesem Zusammenhang vertieft<br />
Liepaja den Aussenbereich des Hafenbeckens<br />
von derzeit 11 m auf künftig<br />
12,5 m und das Hafenbecken selbst von<br />
10,5 m auf 12 m. Somit können ab Ende<br />
des kommenden Jahres auch Schiffe mit<br />
einem Tiefgang von bis zu 11 m in den<br />
lettischen Hafen einlaufen.<br />
Durch diese Massnahmen sieht sich<br />
Liepaja gut gerüstet für die Zukunft. Innerhalb<br />
der kommenden drei bis fünf<br />
Jahre rechnet der Hafen mit einem Ladungsaufkommen<br />
von ca. 10 Mio. t jährlich.<br />
av<br />
www.liepaja-sez.lv<br />
Der Hafen Liepaja<br />
Anzahl der Liegeplätze: 80<br />
Gesamtlänge der Kaianlagen: 10 000 m<br />
Max. Tiefgang an den Kaianlagen: 12 m<br />
Jährliche Umschlagskapazität: 9,2 Mio. t<br />
Anzahl TEU 2012: 4120<br />
Gesamtumschlag 2012: 7,4 Mio. t<br />
Foto: Port of Liepaja
32 Schifffahrt & Häfen Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Kosteneinsparungen und ausgedünnte Fahrpläne zeigen einen Effekt.<br />
«Zufrieden mit dem Ergebnis»<br />
Das dänische Unternehmen A.P. Moller-Maersk hat sein vorläufiges Resultat für das erste Jahresquartal vorgelegt. Während die Gruppe<br />
insgesamt einen Gewinn verbuchen konnte, sind insbesondere die Ergebnisse für die Containerlinie Maersk Line wieder in den grünen<br />
Bereich gerutscht. Auch APMT, das Terminalgeschäft des Unternehmens, machte Profit, allerdings weniger als im Vorjahr.<br />
«Maersk Line ist jetzt viel besser auf das Marktumfeld eingestellt», denkt Gruppen-CEO Andersen.<br />
«Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis<br />
des ersten Quartals», erklärte Nils S. Andersen,<br />
Geschäftsführer von der Maersk<br />
Gruppe. Das dänische Konglomerat erwirtschaftete<br />
insgesamt einen Profit von<br />
790 Mio. USD. Im Vergleich zum Vorjahresergebnis<br />
von 1,18 Mrd. USD fällt<br />
dieser Ertrag zwar um 33% niedriger aus.<br />
Wie das Unternehmen jedoch betont,<br />
war dieses Resultat von aussergewöhnlichen<br />
Einnahmen durch die Beilegung<br />
eines Steuerdisputs in Algerien in Höhe<br />
von knapp 900 Mio. USD sowie von Gewinnen<br />
aus Veräusserungen von Vermögensbeteiligungen<br />
von ca. 325 Mio. USD<br />
vor Steuern positiv beeinflusst.<br />
Insbesondere in Hinblick auf seine<br />
Containerlinie konnte die Maersk Gruppe<br />
ihr Ergebnis stark verbessern. Während<br />
dieser Unternehmensbereich im ersten<br />
Quartal des Vorjahres noch Verluste in<br />
Höhe von knapp 600 Mio. USD einfuhr,<br />
konnte Maersk das Ruder in den ersten<br />
drei Monaten des Jahres <strong>2013</strong> herumreissen<br />
und einen Profit von 204 Mio. USD<br />
einfahren. Der Kapitalertrag lag bei 4%<br />
im Vergleich zu 12,7% im selben Zeitraum<br />
des Vorjahres. Maersk begründet<br />
diesen signifikanten Umschwung mit<br />
niedrigeren operationellen Kosten, da<br />
der Umsatz in Höhe von ca. 6,3 Mrd.<br />
USD unverändert blieb. Die Frachtraten<br />
stiegen im ersten Jahresquartal um<br />
durchschnittlich 4,7% auf 2770 USD/<br />
FEU im Vergleich zum entsprechenden<br />
Vorjahreszeitraum. Die Tatsache, dass das<br />
<strong>Transport</strong>volumen jedoch gleichzeitig<br />
um 4% auf 2,1 Mio. FEU gesunken ist,<br />
verhinderte jedoch einen grösseren positiven<br />
Effekt. Die Gesamtkosten pro FEU<br />
sanken im Mittel um 7,1% auf 2871 USD<br />
pro FEU. Nach Angaben des Unternehmens<br />
macht sich in diesem Zusammenhang<br />
ein effizienterer Einsatz der Schiffe<br />
durch Auflegen, super slow steaming und<br />
gestrichenen Abfahrten bemerkbar. Die<br />
Flottenkapazität erhöhte sich zudem um<br />
Neue Dienste zwischen Asien und Südamerika<br />
Wie das französische Unternehmen CMA<br />
CGM in einer Pressemitteilung bekannt<br />
gab, wird es ab kommendem Juli zusammen<br />
mit Maersk Line, Hamburg Süd,<br />
CSAV, China Shipping Container Lines<br />
und Hanjin drei gemeinsame Dienste<br />
zwischen Asien und der Ostküste Südamerikas<br />
anbieten. CMA CGM begründet<br />
diese Entscheidung mit andauernden<br />
schwierigen Geschäftsbedingungen.<br />
Die neuen Dienste Seas 1, Seas 2 und<br />
Seas 3 werden die bisherigen Abfahrten<br />
in den Diensten Asas 2/NGX 2/Seas 2/<br />
Asax 2, momentan von Maersk Line,<br />
Hamburg Süd, CSAV, CMA CGM und<br />
China Shipping Container Lines betrieben,<br />
Seas 1/Asax 1, derzeit von CSAV,<br />
CMA CGM und China Shipping Container<br />
Lines angeboten, sowie ALX/Ase,<br />
ehemalige Dienste von Hanjin, CCNI,<br />
HapagLloyd und ZIM, ersetzen.<br />
Durch diesen Zusammenschluss wollen<br />
die Unternehmen ein effizienteres<br />
Netzwerk anbieten, das auf das momentane<br />
Geschäftsklima reagiert. av<br />
www.cma-cgm.com<br />
4,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Die<br />
weltweite Containerflotte verzeichnete<br />
16,6 Mio. TEU mit Abschluss des ersten<br />
Jahresquartals. Damit ist sie im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum um 5% und zum<br />
Ende des vergangenen Jahres um 1% angestiegen.<br />
Für das laufende Jahr geht das Unternehmen<br />
allerdings von einer gedämpften<br />
Nachfrage und einem starken Druck auf<br />
Frachtraten aus, da die weltweite Containertonnage<br />
durch eine hohe Anzahl von<br />
Neuanlieferungen beträchtlich wachsen<br />
wird. Zu Beginn des kommenden Julis<br />
wird das Unternehmen seine Raten auf<br />
der Strecke von Asien nach Nordeuropa<br />
allerdings um 750 USD pro TEU erhöhen.<br />
Für den selben Monat ist die Anlieferung<br />
des ersten Schiffes aus der so genannten<br />
EEEReihe geplant. Das Unternehmen<br />
hat insgesamt 20 dieser Schiffe mit einer<br />
Kapazität von jeweils 18 000 TEU bei der<br />
südkoreanischen Werft Daewoo bestellt.<br />
Das Terminalgeschäft APMT verzeichnete<br />
ebenfalls einen Profit. Im Vergleich<br />
zum Ergebnis des ersten Quartals in 2012<br />
in Höhe von <strong>22</strong>6 Mio. EUR fiel dieser<br />
mit 166 Mio. USD jedoch bescheidener<br />
aus. Das Volumen der umgeschlagenen<br />
Container bewegte sich mit ca. 8,6 Mio.<br />
TEU auf dem gleichen Niveau wie im entsprechenden<br />
Vorjahreszeitraum. av<br />
www.maersk.com<br />
Foto: Maersk Line
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34 Binnenschifffahrt Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Binnenhafen am Havelkanal<br />
Frischer Wind in Wustermark<br />
HavelPort Berlin ist seit Anfang Mai neuer Pächter und Betreiber des Binnenhafens Berlin West Wustermark am Havelkanal.<br />
Das Unternehmen soll den Wustermarker Hafen wieder auf Kurs bringen und somit das wirtschaftliche und logistische Potenzial<br />
der Region signifikant verbessern.<br />
Seit Anfang Mai ist die HPB verantwortlich für den Hafen Wustermark im GVZ Berlin West.<br />
Der Binnenhafen Wustermark westlich<br />
von Berlin (Deutschland) hat seit Anfang<br />
Mai mit dem Unternehmen Havel-<br />
Port Berlin (HPB) einen neuen Betreiber.<br />
Nachdem sich die Berliner Hafen- und<br />
Lagerhausgesellschaft (Behala) zum Jahreswechsel<br />
aus Wustermark zurückgezogen<br />
hatte, suchte die Gemeinde in einer<br />
landesweiten Ausschreibung einen neuen<br />
Betreiber für das Areal im GüterverkehrszentrumBerlinWest.<br />
Mit der Unterschrift<br />
des Pachtvertrags über zunächst 15 Jahre<br />
als Dienstleistungskonzession ist die HPB<br />
nun seit Anfang Mai offiziell verantwortlich<br />
für den Binnenhafen am Havelkanal.<br />
Die Betreibergemeinschaft HPB besteht<br />
aus der ElbePort Wittenberge GmbH, in<br />
der unter anderem die Hamburger Buss-<br />
Gruppe, Carl Robert Eckelmann und Eggers<br />
Umwelttechnik Gesellschafter sind,<br />
und der Berlin-Brandenburger Colossus<br />
Logistics, Spezialist für Grossraum- und<br />
Schwertransporte.<br />
Kurswechsel<br />
Nach Jahren, in denen der Hafen Wustermark<br />
zwar nur wenig Bedeutung für<br />
den <strong>Transport</strong> in der Region hatte, er<br />
die Gemeinde jedoch jährlich einen<br />
sechsstelligen Betrag kostete, hoffen die<br />
Wustermarker nun auf einen Neubeginn.<br />
Im Gespräch ist eine regelmässige<br />
Verbindung für den <strong>Transport</strong> von Containern,<br />
Schwer- und Schüttgütern zwischen<br />
Wustermark und Hamburg. «Der<br />
Logistikstandort Wustermark stellt mit<br />
seiner Kombination aus Binnenhafen,<br />
benachbartem GVZ, dem mittelbar angrenzenden<br />
KV-Terminal und dem nahe<br />
gelegenen Rangierbahnhof ein ideales<br />
Drehkreuz für nahezu alle Güterarten<br />
dar. Die volle Nutzung des Binnenhafens<br />
wird auch das logistische und wirtschaftliche<br />
Potenzial der Region signifikant<br />
verbessern», hofft Michael Beyer, Prokurist<br />
ElbePort Wittenberge, der auch<br />
Geschäftsführer des neuen HavelPort ist.<br />
Über den Binnenhafen in Wustermark<br />
können alle Arten von Stückgut, Massengut,<br />
Container, Schwergut- und Projektladung,<br />
wie z.B. Anlagen für Windkraftanlagen,<br />
umgeschlagen werden. Darüber<br />
hinaus bietet die HPB hafenaffine<br />
Dienstleistungen wie beispielsweise Lagerung,<br />
Stauen und Laschen, Verpackungsdienstleistungen<br />
sowie eine ganzheitliche<br />
Organisation und Gestaltung der <strong>Transport</strong>kette<br />
an.<br />
Die neue Betreibergesellschaft plant<br />
vorerst eine Erweiterung der Hafenfläche<br />
sowie den Bau einer Schwerguthalle,<br />
in welcher sowohl die Lagerung als auch<br />
Foto: Buss Gruppe<br />
die Verpackung der Güter erfolgen soll.<br />
Klaus Pietak, Geschäftsführer von Colossus<br />
Logistics, und Geschäftsführer<br />
von HPB ist daher zuversichtlich, dass<br />
der Hafen in Wustermark künftig auf den<br />
richtigen Kurs kommt: «Die HPB bündelt<br />
regionale und überregionale Kompetenz.<br />
Vom Umschlagsunternehmen über<br />
eine Spedition und einen Eisenbahninfrastrukturbetreiber<br />
bis zum Experten<br />
für Konzeptionen und Logistikplanung<br />
– die Stärken der Arbeitsgemeinschaft<br />
liegen entlang der gesamten Logistikkette.»<br />
Dadurch könne HPH die seitens<br />
der Gemeinde Wustermark definierten<br />
Anforderungen für den Binnenhafen am<br />
Havelkanal in ihrer Gesamtheit abdecken<br />
und das erwartete Optimierungspotenzial<br />
bestmöglich ausschöpfen, ist Pietak<br />
überzeugt. In der Vergangenheit sah diese<br />
Situation anders aus und der Hafen blieb<br />
hinter seinen Möglichkeiten zurück. Als<br />
Gründe nannten Betreiber und Eigentümer<br />
diverse Aspekte, wie zum Beispiel<br />
eine mangelnde Abladetiefe und niedrige<br />
Brückendurchfahrtshöhen. Auch die<br />
Konkurrenz zwischen dem GVZ-Hafen<br />
und dem Berliner Westhafen sowie fehlende<br />
Genehmigungen und mangelnde<br />
Sicherheiten wurden als Hemmnisse zitiert.<br />
Die neuen Betreiber möchten diese<br />
Situation verbessern. Dabei fangen sie mit<br />
der Infrastruktur an. In Zusammenarbeit<br />
mit der Gemeinde Wustermark ist ein direkter<br />
Gleisanschluss in Planung. Zudem<br />
ist der Hafen strassenseitig bereits an die<br />
A10 und B5 sowie wasserseitig an die Verbindung<br />
Berlin–Magdeburg–Hannover<br />
angebunden, über welche alle grossen<br />
deutschen Seehäfen und die wichtigsten<br />
europäischen Binnenwasserstrassen zu<br />
erreichen sind.<br />
Der Binnenhafen Berlin West Wustermark<br />
hat eine Gesamtgrösse von knapp<br />
17 000 m². Der 390 m lange Kai bietet drei<br />
Liegeplätze für Schiffe mit einer Länge<br />
von bis zu 110 m und elf m Breite.<br />
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Containerbewegungen pro Jahr koordiniert werden.<br />
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36 Binnenschifffahrt Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Multimodaler <strong>Transport</strong> in Frankreich<br />
Mit Medlink von Nord nach Süd<br />
Gemeinsam geht vieles besser. Das jedenfalls ist das Credo von Medlink, einem Zusammenschluss von neun multimodalen<br />
Plattformen an der Achse Rhône-Saône und zwei Seehäfen in Südfrankreich. Unlängst haben die Partner ihren jährlichen<br />
Kooperationsvertrag erneuert.<br />
Medlink verbindet Häfen entlang der Achse Rhône-Saône mit Marseille–Fos und Sète in Südfrankreich.<br />
Erklärtes Ziel von Medlink ist es, den multimodalen <strong>Transport</strong> von<br />
Ladung auf den Binnenwasserstrassen von und zu den Seehäfen Marseille–Fos<br />
und Sète in Südfrankreich zu verstärken. Durch ein höheres<br />
Mass an Aufklärung möchte das Netzwerk Unternehmen dazu motivieren,<br />
mehr Ladung von der Strasse auf die Binnenwasserwege der Achse<br />
Rhône-Saône zu verlagern. Dabei sollen Verlader von einem besseren<br />
Informationsaustausch und vereinfachten Organisationsabläufen zwischen<br />
Häfen in der Region profitieren.<br />
Neben den Seehäfen sind die multimodalen<br />
Anbieter Pagny Terminal,<br />
Chalon-sur Saône, Macôn, Villefranche<br />
sur Saône, Lyon Terminal, Vienne–Sud/Salaise–Sablons,<br />
Valence,<br />
Avignon–le–Pontet und Arles Teile<br />
des Netzwerks. Überdies ist Frankreichs<br />
Binnenschifffahrtsverband<br />
Voies Navigables de France (VNF)<br />
mit an Bord und steht dem Netzwerk<br />
als Ehrenmitglied beratend zur Seite.<br />
Grosse Reichweite<br />
Das Einzugsgebiet von Medlink ist<br />
beeindruckend: Ungefähr 14 Mio.<br />
Menschen leben in der Region rund<br />
um die Partnerterminals. Im Mittelpunkt<br />
der Zusammenarbeit steht ein<br />
Ausbau der Dienstleistungen von «Tür<br />
zu Tür». Die Partner arbeiten dabei beispielsweise eng<br />
in Hinblick auf logistische Dienstleistungen zusammen<br />
und operieren zudem mit standardisierten Abläufen bei<br />
der Bedienung von Maschinen und Zubehör, wie zum<br />
Beispiel in Hinblick auf mobile Krane und Reachstacker.<br />
Zudem ist das sogenannte Programm «Medlink<br />
Safe» in Vorbereitung, das die Partner als zugelassene<br />
Wirtschaftsbeteiligte (AEO) klassifizieren wird. Dadurch<br />
können sie künftig innerhalb der gesamten Europäischen<br />
Union in einem einfachen Verfahren ohne<br />
erneute umfangreiche Überprüfung Bewilligungen für<br />
Zollverfahren mit wirtschaftlicher Bedeutung und andere<br />
vereinfachte Verfahren erlangen. Der Austausch<br />
von Informationen bezüglich Lagerung, Stauung oder<br />
Zollabfertigung kann dabei sehr nützlich sein und unter<br />
Umständen viel Zeit und Mühe einsparen. Um einen<br />
verbesserten Service in Hinblick auf den Ladungsfluss<br />
und die Verfolgung der Ladung zu erreichen und<br />
Foto: Medlink<br />
DAS RÄDERWERK<br />
DER LOGISTIK<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Binnenschifffahrt<br />
37<br />
«Medlink Breakbulk» bietet u.a. <strong>Transport</strong>lösungen für Schwergut.<br />
den <strong>Transport</strong> somit insgesamt einfacher zu gestalten,<br />
hat Medlink das Programm «Medlink+» entwickelt, das<br />
Zollverfahren innerhalb der Binnenhäfen und den Seehäfen<br />
vereinheitlicht. So können Prozesse vereinfacht<br />
werden und das Volumen der Dokumente reduziert<br />
werden. Darüber hinaus haben die Partner das «Cargo<br />
Community System AP» entwickelt. Durch eine Kooperation<br />
zwischen Zollbehörden, den Hafenbehörden<br />
sowie Veterinär- und Pflanzenschutzämtern sollen<br />
sowohl Angehörige der privaten Wirtschaft als auch<br />
öffentliche Behörden von vereinfachten und aufeinander<br />
abgestimmeten Prozessen beim Ladungsumschlag<br />
profitieren.<br />
Shuttle-Service<br />
Der sogenannte Medlink-Shuttle ist für den Containertransport<br />
besonders interessant. In regelmässigen Abständen<br />
transportieren die beiden Anbieter Greenmodal<br />
und Logirhone Boxen auf den Binnenwasserstrassen.<br />
Foto: Medlink<br />
Die Kapazität pro Reise liegt bei ca. 288 TEU. Dank eines speziellen<br />
Zollverfahrens besteht entweder bereits während der Reise oder erst<br />
nach Ankunft im Löschhafen die Möglichkeit, die Ware zu verzollen.<br />
Somit kann die Effizienz beim Umschlag gesteigert werden. Eine<br />
ähnliche Kooperation existiert durch «Medlink Breakbulk» auch in<br />
Hinblick auf Massenstückgüter, Ladung mit besonderen Massen oder<br />
Schwergut. Jeder der teilnehmenden Partner verfügt über einen mobilen<br />
Hafenkran. Die Hebekraft variiert zwischen 35 t und bis zu 1000 t an<br />
den verschiedenen Standorten, während Rampen für RoRo-Ladung in<br />
Pagny, Lyon, Marseille und Sète zur Verfügung stehen.<br />
Mit diesen Initiativen möchte Medlink dazu beitragen, dass Verlader<br />
beim <strong>Transport</strong> ihrer Güter den Sprung vom Land auf die Binnengewässer<br />
der Region wagen und somit unter anderem einen wichtigen<br />
Beitrag zum nachhaltigen <strong>Transport</strong> leisten können. Spezialisten für<br />
diesen Bereich stehen den Unternehmen dabei mit Rat und Tat zur<br />
Seite. Diejenigen Verlader, die Medlinks Dienstleistungen in Anspruch<br />
nehmen, zeichnet das Netzwerk mit einer Ehrung aus. Medlink hofft,<br />
dass eine Auszeichnung als verantwortungsvoller <strong>Transport</strong>eur Unternehmen<br />
einen zusätzlichen Anreiz für die Verlagerung von Ladung auf<br />
die Binnengewässer bietet.<br />
av<br />
www.medlinkports.fr<br />
Medlink in Zahlen<br />
· 600 km an ausgebauten Wasserstrassen<br />
· 2600 m kombinierte Kailänge<br />
· 50 ha Lagerflächen<br />
· 460 ha Fläche für Logistikdienstleistungen<br />
Worldwide Connected<br />
Die Schweizerischen Rheinhäfen sind der Knotenpunkt am Güterverkehrs-Korridor Rotterdam-<br />
Basel-Genua. Jährlich werden in den drei Hafenteilen in der Region Basel sieben Millionen Tonnen<br />
Güter und 100 000 Container umgeschlagen, das entspricht zehn Prozent aller Schweizer Importe.<br />
Eine exzellente Anbindung auf Schiene und Strasse ermöglicht den <strong>Transport</strong> von Gütern aller<br />
Art. 80 Hafenfirmen stellen Lagerkapazitäten für Container sowie Schütt-, Stück- und Flüssiggüter<br />
zur Verfügung.<br />
Schweizerische<br />
Rheinhäfen<br />
Basel Kleinhünigen<br />
Birsfelden<br />
Auhafen Muttenz<br />
Tel. +41 61 639 95 95<br />
info@portof.ch<br />
www.port-of-switzerland.ch
38 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Speditions- und Logistiknetzwerke<br />
Tandem traf sich in New Orleans<br />
Das internationale Speditions- und Logistiknetzwerk Tandem Global Logistics Network (TGLN) hielt kürzlich seine siebte Jahreshauptversammlung<br />
in New Orleans (USA) ab. Mehr als 100 TGLN-Mitglieder aus der ganzen Welt trafen sich dabei in der Stadt am Mississippi<br />
zum gemeinsamen Gedanken- und Wissensaustausch.<br />
Gastgeber der Jahreshauptversammlung<br />
<strong>2013</strong> des Speditions- und Logistiknetzwerks<br />
Tandem Global Logistics Network<br />
war das Unternehmen C.H. Powell,<br />
zugleich TGLN-Repräsentant in Nordamerika,<br />
welches 2007 zusammen mit<br />
anderen Initiatoren das Netzwerk mitgegründet<br />
hatte. Der Fokus der diesjährigen<br />
Veranstaltung war auf die verschiedenen<br />
Kunden gerichtet, welche via das<br />
Tandem-Global-Logistics-Netzwerk ihre<br />
Geschäfte abwickeln.<br />
Prozessoptimierung<br />
Am zweiten Konferenztag erörterten<br />
zahlreiche Kunden, welche Aspekte des<br />
<strong>Transport</strong>s und des Handlings ihrer Güter<br />
diese als die wichtigsten erachten. Diese<br />
Unternehmen nahmen – zusammen<br />
mit den Tandem-Mitgliedern – auch an<br />
der so genannten «Marktplatz»-Diskussionsrunde<br />
teil. Laut Angaben von TGLN<br />
sei der Gedanken- und Wissensaustausch,<br />
wie Prozesse weiter optimiert werden und<br />
so Kosten eingespart werden könnten, besonders<br />
erfrischend gewesen.<br />
Ziel mehr Luftfrachtvolumen<br />
Der an der Veranstaltung in New Orleans<br />
vorgestellte Jahresbericht des TGLN<br />
zeigte auf, dass das gesamte Geschäftsvolumen,<br />
das die einzelnen Mitglieder<br />
untereinander abwickeln, bereits zum<br />
fünften Mal in Folge zulegen konnte.<br />
2012 gab es bei den Sendungsvolumina<br />
gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung<br />
um 19% zu verzeichnen. Eines der Ziele<br />
für <strong>2013</strong> von TGLN sei es, einerseits die<br />
Anzahl der Luftfrachtsendungen weiter<br />
zu steigern, andererseits den Anteil der<br />
Luftfracht am Gesamttotal zu erhöhen.<br />
Das Management des Speditions- und<br />
Logistiknetzwerks hofft, dass beide Zielsetzungen<br />
erreicht werden könne, indem<br />
die TGLN-Mitglieder ermutigt werden,<br />
mit ihren Geschäftspartnern innerhalb<br />
des Speditionsnetzwerks möglichst viele<br />
Sendungen abzuwickeln.<br />
Nächstes Treffen Istanbul<br />
Zudem sollen möglichst auch neue Mitglieder<br />
in Ländern, die zurzeit noch nicht<br />
durch das Netzwerk abgedeckt sind, angeworben<br />
werden. Regionale Kommitees
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Spedition & Logistik<br />
39<br />
Foto: TGLN<br />
Mitglieder des Tandem Global Logistics Networks an ihrem diesjährigen Jahrestreffen in New Orleans.<br />
werden die Handels- und Geschäftsentwicklung<br />
zwischen den einzelnen Regionen<br />
und dem Rest der Welt forcieren.<br />
Die traditionellen bilateralen Geschäftsentwicklungs-Teilveranstaltungen<br />
am diesjährigen TGLN-Jahrestreffen wurden<br />
von allen Anwesenden als produktiv<br />
und nützlich angesehen. Die Veranstaltung<br />
endete schliesslich mit einem Fest<br />
im Restaurant Pat O’Brien’s im berühmten<br />
French Quarter in New Orleans. Die<br />
nächste Generalversammlung von TGLN<br />
wird in Istanbul (Türkei) stattfinden.<br />
Gastgeber in der Stadt am Bosporus wird<br />
2014 dann die Firma Element International<br />
Forwarding & Logistics Ltd. sein.<br />
Bearbeitung: Robert Altermatt<br />
www.tandemgloballogistics.com<br />
Erfolgreich gewirtschaftet<br />
Der Post- und Logistikkonzern Deutsche<br />
Post DHL hat im ersten Quartal <strong>2013</strong> seinen<br />
Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode<br />
um 0,6% auf 13,4 Mrd. EUR gesteigert.<br />
Mit 711 Mio. EUR lag der Ebit in den<br />
ersten drei Monaten dieses Jahres 20 Mio.<br />
EUR über dem Vorjahresquartal. Noch<br />
deutlicher fiel die Entwicklung des Konzerngewinns<br />
aus: Das um die im Vorjahr<br />
im Zusammenhang mit dem Abschluss<br />
der Postbank-Transaktion angefallenen<br />
Einmaleffekte bereinigte Nettoergebnis<br />
konnte um 45% auf fast 500 Mio. EUR<br />
verbessert werden. www.dp-dhl.com<br />
Kurz notiert<br />
AKG Logistics in St. Petersburg. Der auf<br />
Logistikservices für Russland spezialisierte<br />
Dienstleister AKG Logistics mit Hauptsitz<br />
in Dormagen (Deutschland) hat am 1. Mai<br />
<strong>2013</strong> in St. Petersburg (Russland) eine<br />
neue Niederlassung eröffnet. AKG bietet<br />
in Russland eigene Zolldienste nun neben<br />
St. Petersburg auch in Brijansk, Mozaik bei<br />
Moskau, Smolensk und Ust-Luga an.<br />
www.akg-logistics.com
40 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Geschäftsergebnis 1. Quartal <strong>2013</strong><br />
TNT kommt nicht richtig auf Touren<br />
Der KEP-Dienstleister TNT Express kann sich vom hohen Wettbewerbsdruck insbesondere im zentralen Europageschäft nicht befreien.<br />
Im ersten Quartal <strong>2013</strong> gingen die Erlöse weiter zurück. Rein- und Betriebsgewinn konnten zwar stark verbessert werden – allerdings<br />
nur wegen einer – einmaligen – Strafzahlung durch UPS an TNT nach der gescheiterten Übernahme-Transaktion.<br />
Der KEP-Dienstleister TNT Express<br />
mit Sitz in Hoofddorp (Niederlande)<br />
verzeichnete im ersten Quartal <strong>2013</strong> im<br />
Vergleich zu den ersten drei Monaten<br />
2012 beim Umsatz eine Einbusse um<br />
4,5% auf 1,67 Mrd. EUR. TNT Express<br />
hätte eigentlich noch weniger Umsatz<br />
generiert, aber wegen der geplatzten<br />
Übernahme durch UPS erhielt TNT<br />
vom US-Paketdienstleister 200 Mio.<br />
EUR überwiesen. Der Reingewinn verbesserte<br />
sich stark von 15 Mio. EUR auf<br />
144 Mio. EUR, und auch der Betriebsgewinn<br />
legte um 177% von 54 Mio. EUR<br />
auf 231 Mio. EUR zu. Bereinigt um Sondereffekte<br />
– wie z.B. die Strafzahlung<br />
von UPS nach der gescheiterten Übernahme<br />
– wäre der operative Gewinn<br />
allerdings um ein Vielfaches geringer<br />
ausgefallen.<br />
Für den weiteren Jahresverlauf ist bei<br />
TNT Express kaum Besserung in Sicht.<br />
In den Regionen Europa, Naher Osten<br />
und Asien werde das schwache konjunkturelle<br />
Umfeld das operative Ergebnis<br />
weiter belasten, teilte das Unternehmen<br />
mit. TNT Express stellt sich nach der<br />
gescheiterten Übernahme durch UPS<br />
auf einen Sparkurs ein. Vor mehr als<br />
einem Monat hatten die Niederländer<br />
Restrukturierungen und harte Kosteneinsparungen<br />
angekündigt. Bis Ende<br />
truckway.<br />
It’s thecombination that makesthe difference.<br />
2015 sollen weltweit 4000 Stellen gestrichen<br />
werden. TNT Express möchte<br />
damit dem harten Wettbewerb und dem<br />
hohen Preisdruck entgegenwirken. Das<br />
Unternehmen hat sich in der Zwischenzeit<br />
vom Inlandgeschäft in China getrennt.<br />
In Brasilien steht derselbe Schritt<br />
noch bevor.<br />
Robert Altermatt<br />
www.tnt.com<br />
Die schwache Nachfrage in einigen Märkten und der generelle Preisdruck in der Branche bereiten<br />
dem KEP- und Logistikdienstleister TNT Express nach wie vor Probleme.<br />
Gebrüder Weiss eröffnet neuen Terminal bei Prag<br />
Huettemann erfolgreich<br />
re-zertifiziert<br />
Das Qualitäts- und Umweltmanagement<br />
der in Duisburg (Deutschland) beheimateten<br />
<strong>Transport</strong>- und Logistikgruppe Huettemann<br />
wurde kürzlich zum wiederholten<br />
Mal zertifiziert. Die Audits gemäss der<br />
internationalen ISO-Normen 14001 und<br />
9001 fanden zunächst stellvertretend für<br />
die Unternehmensgruppe an vier Standorten<br />
(Ladenburg, Bergisch Gladbach, Duisburg<br />
und Nordhorn) statt. Im Laufe der<br />
kommenden drei Jahre folgen die übrigen<br />
Huettemann-Standorte in Deutschland.<br />
www.huettemann-logistik.de<br />
Das österreichische <strong>Transport</strong>- und Logistikunternehmen<br />
Gebrüder Weiss<br />
investiert in Tschechien und verstärkt<br />
seine Präsenz in unmittelbarer Nähe<br />
der Hauptstadt Prag: In Jenec nahm der<br />
Dienstleister kürzlich ein modernes Umschlagzentrum<br />
offiziell in Betrieb. Der<br />
Terminal mit 10 000 m 2 grossen Umschlag-<br />
und Logistik- sowie zusätzlichen<br />
3000 m 2 Bürofläche liegt in verkehrsgünstiger<br />
Lage unweit des internationalen<br />
Flughafens und verfügt über eine direkte<br />
Anbindung an wichtige Verkehrsadern<br />
rund um die tschechische Hauptstadt.<br />
Die Investitionssumme beträgt rund 15<br />
Mio. EUR.<br />
www.gw-world.com<br />
Transmec Group baut<br />
in Rumänien aus<br />
Das international tätige italienische <strong>Transport</strong>-<br />
und Logistikunternehmen Transmec<br />
Group hat seine Präsenz in Rumänien<br />
ausgebaut. In Timisoara wurde eine neue<br />
Niederlassung in Betrieb genommen, und<br />
in der Hauptstadt Bukarest ist die Transmec-Gruppe<br />
in neue Räumlichkeiten umgezogen;<br />
seit kurzem befindet sich die Bukarester<br />
Niederlassung von Transmec Ro,<br />
der rumänischen Tochtergesellschaft der<br />
Transmec-Gruppe, in einem neuen Logistikzentrum<br />
des Kooperationspartners Net<br />
Logistics. www.transmecgroup.it<br />
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42 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
DSV verdoppelt beinahe<br />
seinen Reingewinn<br />
Agility wartet mit guten Quartalszahlen auf<br />
Das dänische <strong>Transport</strong>- und Logistikunternehmen<br />
DSV mit Hauptsitz in Brøndby<br />
bei Kopenhagen verbesserte im ersten<br />
Quartal des Geschäftsjahrs <strong>2013</strong> seinen<br />
Umsatz von 10,82 Mrd. DKK (1,45 Mrd.<br />
EUR) auf 10,98 Mrd. DKK (rund 1,47<br />
We think globally forsmooth logistics.<br />
Der Logistikkonzern Agility ist derzeit ausgezeichnet unterwegs.<br />
Foto: Agility<br />
Mrd. EUR). Der Reingewinn konnte nahezu<br />
verdoppelt werden – und zwar von<br />
161 Mio. DKK (<strong>21</strong>,6 Mio. EUR) auf 3<strong>22</strong><br />
Mio. DKK (43,2 Mio. EUR). Das operative<br />
Ergebnis (Ebit) ging jedoch von 555<br />
Mio. DKK (74,4 Mio. EUR) auf 509 Mio.<br />
DKK (68,3 Mio. EUR) zurück.<br />
www.dsv.com<br />
Der weltweit tätige <strong>Transport</strong>- und Logistikkonzern<br />
Agility mit Hauptsitz in<br />
Kuwait hat im ersten Quartal des Geschäftsjahrs<br />
<strong>2013</strong> gut gewirtschaftet. Das<br />
Unternehmen steigerte den Reingewinn<br />
gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum<br />
um 46% von 6,9 Mio. KWD<br />
(18,5 Mio. EUR) auf 10,1 Mio. KWD<br />
(27,1 Mio. EUR). Der Betriebsgewinn<br />
auf Stufe Ebitda wuchs um 36% von<br />
15,9 Mio. KWD (42,6 Mio. EUR) auf <strong>21</strong>,6<br />
Mio. KWD (57,9 Mio. EUR). Der Umsatz<br />
verbesserte sich um 10% von 3<strong>21</strong>,8 Mio.<br />
KWD (863,5 Mio. EUR) auf 352,6 Mio.<br />
KWD (946,2 EUR).<br />
www.agilitylogistics.com<br />
Kurz notiert<br />
Kerry Logistics in Hongkong. Kerry Logistics<br />
hat in Hongkong für den belgischen Schokoladenhersteller<br />
Godiva ein neues Verpackungszentrum<br />
für den asiatischen Raum in Betrieb<br />
genommen. www.kerrylogistics.com<br />
IJS Global in China. Das international tätige<br />
<strong>Transport</strong>- und Logistikunternehmen IJS Global<br />
Inc. hat kürzlich in Shenyang in Nordchina ein<br />
neues Verkaufsbüro eröffnet.<br />
www.ijsglobal.com<br />
Wim Bosman in Belgien. Die zum neuseeländischen<br />
Logistikkonzern Mainfreight gehörende<br />
niederländische Speditions- und Logistikgruppe<br />
Wim Bosman wurde vor kurzem in Belgien nach<br />
der ISO-Norm 14 001 re-zertifiziert.<br />
www.wimbosman.com<br />
Gerlach in Grossbritannien. Gerlach, einer der<br />
führenden Zollagenten in Europa, hat unlängst<br />
in Grossbritannien zwei neue Büros eröffnet.<br />
Diese befinden sich in Dover und am Flughafen<br />
London-Heathrow. www.gerlachcs.com<br />
Stef mit mehr Umsatz. Der französische Kühllogistiker<br />
Stef hat den Umsatz im ersten Quartal<br />
<strong>2013</strong> gegenüber dem Vorjahr um 3,7% auf 618,9<br />
Mio. EUR verbessert. www.stef.com<br />
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44 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Übernahme<br />
DHL Fashion France<br />
befindet sich in neuen Händen<br />
Ein aus fünf Unternehmen bestehendes Konsortium hat kürzlich in Frankreich die Firma<br />
DHL Fashion France übernommen. Die bislang 100%-Tochtergesellschaft von DHL firmiert<br />
ab sofort unter dem Namen «Fashion Partner Group».<br />
Das neue Unternehmen mit Sitz im französischen<br />
Saint-Denis ist Marktführer für<br />
den <strong>Transport</strong> und die Logistik von Fashion-<br />
und Lifestyle Produkten in Frankreich.<br />
Als Mitglied des Logistiknetzwerks<br />
Fashionet AG sorgt die Fashion Partner<br />
Group u.a. für die europaweite Distribution<br />
hochwertiger Bekleidung im Einzelhandel.<br />
Gesellschafter der neuen Gruppe<br />
sind neben zwei französischen Unternehmen<br />
die schweizerische Logistikfirma<br />
M + R Spedag Group AG mit Sitz<br />
in Muttenz bei Basel, die Firma Traconf<br />
aus dem italienischen Verona und die in<br />
Deutschland ansässige DTL GmbH mit<br />
Sitz in Dieburg bei Darmstadt.<br />
Ziel der Fashion Partner Group ist die<br />
Ausweitung und Weiterentwicklung der<br />
bestehenden Marktsegmente im Bereich<br />
Beschaffungs- und Distributionstransporte<br />
sowie Lagerbewirtschaftung und<br />
Mehrwert schaffende Dienste. Insbesondere<br />
im Luxussegment hochwertiger<br />
Mode- und Lifestyle-Marken wird das<br />
Unternehmen seine logistischen Aktivitäten<br />
künftig intensivieren. «Für unsere<br />
individuellen, qualitativ hochwertigen<br />
Logistikdienstleistungen setzen wir<br />
auch auf die jahrzehntelange Erfahrung<br />
und das textilspezifische Know-how der<br />
Fashion-Partner-Group–Gesellschafter»,<br />
sagte Christophe Cavailles, der neue<br />
Auf einen Blick: M + R Spedag • DTL Deutsche Textil Logistik GmbH<br />
Die M + R-Spedag-Gruppe ist ein familiengeführtes, international tätiges <strong>Transport</strong>- und Logistikunternehmen,<br />
das 2000 Mitarbeitende beschäftigt. Hauptgeschäftsfeld sind internationale<br />
<strong>Transport</strong>- und Logistikdienstleistungen, zu den Spezialitäten gehören: Landverkehre Europa,<br />
internationale See- und Luftfracht, Projektabwicklung, Textillogistik, Lagerbewirtschaftung sowie<br />
Kontrakt- und Distributionslogistik.<br />
Die DTL Deutsche Textil Logistik GmbH ist ein Logistikunternehmen mit Kooperationspartnern<br />
in 14 Ländern europaweit. Der Geschäftsschwerpunkt des Unternehmens liegt im <strong>Transport</strong> von<br />
hängenden Textilien. Ergänzt wird das Dienstleistungsspektrum durch den <strong>Transport</strong> von liegenden<br />
Textilien, Fahrrädern und Matratzen. Gründungsmitglieder und alleinige Gesellschafter der<br />
DTL sind Meyer & Meyer Holding GmbH & Co. KG aus Osnabrück und Barth + Co. Spedition GmbH<br />
& Co. KG aus Hallbergmoos (beide Deutschland). www.mrspedag.com; www.dtl.de<br />
Foto: Altermatt<br />
Texttillogistikaktivitäten in einem Logistikzentrum<br />
der M + R Spedag-Gruppe.<br />
Geschäftsführer der Gesellschaft. Dieses<br />
gebündelte Know-how bringt das Unternehmen<br />
als Partner künftig auch in den<br />
Verbund der Fashionet AG ein. Das international<br />
agierende Logistiknetzwerk<br />
steuert mit 40 Partnern in 15 Ländern Aktivitäten<br />
für den Einzelhandel in Europa.<br />
Lückenloses Logistiknetz<br />
«Mit der Beteiligung der DTL an der<br />
Fashion Partner Group sowie mit der<br />
Aufnahme des Unternehmens und seiner<br />
Standorte in das Netz der Fashionet<br />
AG bauen wir unser flächendeckendes,<br />
europaweites Distributionsnetzwerk weiter<br />
aus. Damit gewährleisten wir auch in<br />
Frankreich ein lückenloses Logistiknetz»,<br />
erklärte Rolf Meyer, Geschäftsführer der<br />
DTL GmbH. Die Fashion Partner Group<br />
hat aktuell fünf Lagerbewirtschaftungsund<br />
18 <strong>Transport</strong>standorte in Frankreich.<br />
Dort sind 500 Mitarbeitende, die einen<br />
Jahresumsatz von 50 Mio. EUR erwirtschaften,<br />
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46 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Schweiz • Regionale Spediteurverbände<br />
Feierliches Jubiläum in Genf<br />
Kürzlich hielten die verschiedenen Regionalverbände der Schweizer Spediteure ihre<br />
Generalversammlungen (GV) ab. Die GV‘s der regionalen Spediteur-Organisationen von<br />
Basel, Genf und Zürich verliefen reibungslos. In Genf wurde der 75. Geburtstag gefeiert.<br />
In einem kurzen Überblick berichtet das<br />
<strong>ITJ</strong> nachfolgend über die wichtigsten<br />
Ereignisse anlässlich der verschiedenen<br />
Generalversammlungen der regionalen<br />
Schweizer Spediteurvereinigungen in diesem<br />
Frühjahr. Den Reigen der alljährlich<br />
im Frühling stattfindenden Treffen der<br />
Regionalsektionen des schweizerischen<br />
Spediteur- und Logistikdachverbands<br />
Spedlogswiss eröffneten Anfang April<br />
die Zürcher Spediteure.<br />
Zürcher Spediteure<br />
An der diesjährigen 90. Generalversammlung<br />
von Spedlogswiss Zürich – ehemals<br />
Zürcher Spediteur-Vereinigung (ZSV)<br />
berichtete Spedlogswiss-Zürich-Präsident<br />
Peter Rasi nicht ohne Stolz, dass die Organisation<br />
in diesem Jahr ein kleines Jubiläum<br />
– 90. GV – feiern könne. Wie Rasi<br />
ausführte, wurde die Zürcher Spediteur-<br />
Vereinigung zwar bereits 19<strong>22</strong> gegründet,<br />
die erste offizielle GV fand aber erst 1923<br />
statt.<br />
Mit sichtlicher Genugtuung und Freude<br />
verkündete der oberste Herr der Zürcher<br />
Spediteure und Logistiker seinen<br />
Mitgliedern, dass Spedlogswiss Zürich<br />
seit dem vergangenen Jahr endlich auch<br />
über eine eigene Geschäftsstelle in Embrach<br />
bei Zürich verfüge. Rasi: «Unsere<br />
Geschäftsstelle ist voll funktionsfähig<br />
und hat die in sie gesetzten Erwartungen<br />
voll erfüllt, wenn nicht gar übertroffen.<br />
Die Übernahme aller Amtsgeschäfte ist<br />
vollzogen.»<br />
Foto: Altermatt<br />
Peter Rasi, Präsident von Spedlogswiss Zürich.<br />
Im formellen Teil der GV wurden Peter<br />
Rasi als Präsident und Urs Forte als Vizepräsident<br />
von Spedlogswiss Zürich für<br />
ein weiteres Jahr in ihrem Amt bestätigt.<br />
Neu in den Vorstand aufgenommen wurden<br />
Cornelia Affolter und Patrick Stöckli.<br />
Als Gastredner ergriff in diesem Jahr Paul<br />
Kurrus, der im Juni aus eigenem Antrieb<br />
als langjähriger Präsident von Spedlog-<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Spedition & Logistik<br />
47<br />
swiss aus dem Amt scheiden wird, das Wort. Dieser referierte<br />
über die aktuelle und zukünftige Situation der Luftfracht<br />
weltweit, insbesondere äusserte er sich aber auch zur Lage<br />
der per Flugzeug transportierten Güter in der Schweiz und<br />
am Flughafen Zürich.<br />
Genfer Spediteure<br />
Die 75. GV der Genfer Spediteur-Vereinigung ATG (Association<br />
des Transitaires de Genève) wurde in diesem Jahr<br />
in einer Rekordzeit von nur gerade 35 Minuten abgehalten.<br />
Ganz nach dem Motto «In der Kürze liegt die Würze» liess<br />
ATG-Präsident Urs Brunschweiler das 75-jährige Bestehen<br />
der Genfer Spediteur-Vereinigung in Windeseile Revue<br />
passieren. Brunschweiler erklärte: «Wie die meisten Berufsgattungen,<br />
hat sich auch unsere Branche seit ihrer Entstehung<br />
total verändert. Hatten wir früher (Zoll-)Formulare<br />
noch von Hand ausgefüllt und eigenhändig zum Schalter<br />
gebracht, so leben wir heute im Zeitalter der elektronischen<br />
Deklaration ohne Schalter!» In den letzten Jahrzehnten habe<br />
sich im Berufsalltag der Spediteure vieles grundlegend<br />
verändert, so Brunschweiler. Er selber habe in seinem Berufsleben<br />
Arbeitsinstrumente wie Schreibmaschine, Telex,<br />
Fax, die ersten Computer und Mobiltelefone, die ein Gewicht<br />
von 5 kg hatten, kommen und gehen sehen.<br />
Bei den Wahlen des Vorstands wurde Brunschweiler für<br />
eine weitere Amtsperiode bestätigt. Als neues Vorstandsmitglied<br />
wurde Giovanni Vigorito gewählt. Nach dem formellen<br />
Teil der GV erwartete Mitglieder und Gäste zum<br />
75-Jahr-Jubiläum der ATG ein ausgiebiger Apéro und ein<br />
feudales Abendessen in den Räumlichkeiten des Genfer<br />
Zollfreilagers.<br />
Basler Spediteure<br />
Die 132. GV von Spedlogswiss Nordwestschweiz, der Vereinigung<br />
der Spediteure der Region Basel, fand auch in diesem<br />
Jahr wieder vor gut besetzten Rängen statt. Gastrednerin<br />
war die baselstädtische Regierungsrätin und Finanzdirektorin<br />
Eva Herzog, welche vor über 140 Mitgliedern und Gästen<br />
die Bedeutung der Speditions- und Logistikbranche für die<br />
Region Basel herausstrich.<br />
Sie thematisierte ein paar aktuelle Schlüsselprojekte aus<br />
den Bereichen Verkehr sowie <strong>Transport</strong>/Logistik im Grossraum<br />
Basel. Herzog erwähnte dabei in ihrer Rede u.a. die<br />
Gründung des Logistik-Clusters Basel sowie das Projekt des<br />
trimodalen Umschlagterminals «Basel-Nord», der zwischen<br />
2015 bis 2018/19 in unmittelbarer Nachbarschaft des Basler<br />
Rheinhafens – einschliesslich eines neuen, dritten Hafenbeckens<br />
– realisiert werden soll. An die Adresse der Logistikbranche<br />
richtete die Gastrednerin den Appell, künftig<br />
vermehrt auf grüne Logistik zu setzen: «Die Zukunft gehört<br />
energiesparenden und umweltschonenden Technologien.<br />
Ihre Anwendung ist nicht nur ein ökologisches, sondern<br />
gerade auch in der Logistik ein ökonomisches Muss. Wer<br />
hier die Ausfahrt verpasst, fährt ziemlich sicher in eine<br />
Sackgasse.»<br />
Im statuarischen Teil der GV bestätigten die Mitglieder<br />
ihren Präsidenten Thomas Knopf sowie den restlichen Vorstand<br />
für eine weitere Amtszeit. Robert Altermatt<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Spedition & Logistik<br />
49<br />
Panalpina<br />
Rückkehr in die Gewinnzone<br />
Panalpina kann auf ein zufriedenstellendes erstes Quartal <strong>2013</strong> zurückblicken. Um hohe<br />
Rückstellungen aus dem Vorjahr bereinigt waren die Gewinnzahlen zwar leicht rückläufig,<br />
lagen aber dennoch deutlich über den Erwartungen der Analysten.<br />
In der Seefracht und im Geschäft mit<br />
Logistikservices konnte Panalpina stark<br />
zulegen, während die Luftfrachtvolumina<br />
weiter nachgaben. Der Nettoumsatz<br />
stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um<br />
4% von 1,54 Mrd. CHF auf 1,60 Mrd.<br />
CHF, ebenso der Bruttogewinn, der sich<br />
um 0,5% von 364,1 Mio. CHF auf 365,8<br />
Mio. CHF verbesserte. Panalpina schrieb<br />
im ersten Quartal <strong>2013</strong> einen Gewinn in<br />
der Höhe von 14,3 Mio. CHF, nachdem<br />
im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust<br />
von 40,9 Mio. CHF resultiert hatte. Das<br />
operative Ergebnis auf der Stufe Ebitda erreichte<br />
30,1 Mio. CHF, nach einem Fehlbetrag<br />
von 25,5 Mio. CHF im Vorjahr. Der<br />
Ebit erreichte 18,5 Mio. CHF (1. Quartal<br />
2012: –35,6 Mio. CHF). 2012 drückten<br />
aber Rückstellungen für Kartellstrafen der<br />
EU und der Schweiz in Höhe von 59 Mio.<br />
CHF das Ergebnis. Bereinigt um diese einmaligen<br />
Sonderaufwendungen sanken der<br />
Ebitda um 11% und der Ebit um <strong>22</strong>%.<br />
Luftfracht mit Problemen<br />
In der Seefracht bleibt Panalpina auf<br />
Kurs: Die beförderten Volumina erreichten<br />
einen neuen Höchststand. Der Umsatz<br />
in diesem Segment kletterte um 14%<br />
auf 664 Mio CHF, der Bruttogewinn legte<br />
aufgrund der deutlich niedrigeren Profitabilität<br />
pro <strong>Transport</strong>einheit lediglich<br />
um 1,7% auf 117 Mio. CHF zu.<br />
Die Luftfracht steckt hingegen weiterhin<br />
in Schwierigkeiten: Der Volumenrückgang<br />
betrug 3% – die Volumina<br />
Foto: Panalpina<br />
Mit Panalpina geht es wieder leicht aufwärts.<br />
schrumpften dabei stärker als der Markt<br />
(–2%). In der Luftfracht sank der Umsatz<br />
um 3,7% auf 720 Mio. CHF. Die tieferen<br />
Volumina und die gesunkene Profitabilität<br />
pro Einheit führten zu einem Rückgang<br />
des Bruttogewinns um 7,5% auf<br />
147 Mio. CHF. Panalpinas Logistikbereich<br />
wuchs um 3,3% auf <strong>21</strong>8 Mio. CHF,<br />
und der Bruttogewinn erreichte 102 Mio.<br />
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UPS führt Paketshops in Deutschland ein<br />
Der US-amerikanische Integrator und Paketdienstleister United Parcel Service (UPS) wird sein Dienstleistungsangebot in Deutschland<br />
durch die Einführung von Paketshops erweitern. Versandhändler bzw. Endkunden können die Paketshops als Alternative zur Lieferung<br />
an die eigene Haustür nutzen. Bis Ende dieses Jahres sollen in Deutschland mehr als 2000 solcher Einrichtungen eröffnet werden.<br />
Online-Kunden von UPS in Deutschland<br />
werden dank der neuen Paketshops bald<br />
die Möglichkeit haben, ihre Bestellungen<br />
direkt an Zeitungsläden, Tankstellen,<br />
kleine Lebensmittelläden usw. in ihrer<br />
Nähe senden zu lassen. Dort können sie<br />
ebenfalls Retouren sowie frankierte Pakete<br />
abgeben, die mit UPS versendet werden<br />
sollen. Zusätzlich können die Paketshops<br />
des KEP-Giganten eine weitere Option<br />
für die Abgabe von Paketen darstellen,<br />
wenn der Empfänger vom UPS-Zusteller<br />
nicht zuhause angetroffen wird: Der Zusteller<br />
kann die Sendung dann bei einem<br />
nahe gelegenen UPS-Paketshop abgeben,<br />
der in der Regel bis mindestens 20 Uhr<br />
geöffnet hat, sodass eine Abholung durch<br />
den Empfänger oft noch am selben Tag<br />
möglich ist. All dies trage zu einem nachhaltigen<br />
Modell für die Zustellung bei<br />
Endverbrauchern bei, denn wenn bereits<br />
der erste Zustellversuch erfolgreich sei,<br />
werde nicht zuletzt auch die CO 2 -Bilanz<br />
verbessert, so UPS.<br />
Mittelfristig 4500 Paketshops<br />
UPS hat mit der Suche nach geeigneten<br />
Partnershops bereits begonnen – und<br />
plant, bis Ende <strong>2013</strong> mehr als 2000 Paketshops<br />
in Deutschland zu eröffnen;<br />
mittelfristig sollen es 4500 An- und<br />
Abholstellen werden. Die Partnershops<br />
wählt UPS anhand von speziellen Kriterien,<br />
wie langen Öffnungszeiten und ausreichendem<br />
Lagerraum, aus. Sie werden<br />
ausserdem mit Technik von UPS ausgestattet,<br />
um Effizienz und Kundenservice<br />
sicherzustellen und zusätzlich Vorteile<br />
für die Geschäftsinhaber zu schaffen.<br />
Viele Online-Käufer bevorzugen noch<br />
immer den Versand nach Hause, für den<br />
der Paket- und Logistikdienstleister weiterhin<br />
drei Zustellversuche anbieten wird.<br />
Laut Angaben von UPS stellten die Paketshops<br />
eine kundenorientierte Alternative<br />
dar, die die Zustellung der Pakete schon<br />
beim ersten Versuch sicherstelle, um die<br />
Kauferfahrung von Empfängern weiter<br />
zu verbessern. Das Online-Shopping werde<br />
dadurch für die Kunden attraktiver.<br />
UPS plant mittelfristig tausende Paketshops in Deutschland. In den Läden sollen Privatkunden<br />
Bestellungen an ihre Adresse abholen oder selbst Sendungen abgeben können.<br />
Im Februar 2012 hatte UPS das belgische<br />
Unternehmen Kiala übernommen. Kiala<br />
bietet praktische Zustelloptionen für<br />
vielbeschäftigte Endverbraucher, die Waren<br />
über das Internet kaufen, diese aber<br />
tagsüber nicht entgegennehmen können.<br />
Kiala wurde im Jahr 2001 gegründet und<br />
ist zurzeit mit einem dichten Netz mit<br />
über 6500 Partnershops in fünf europäischen<br />
Ländern tätig: Belgien, Frankreich,<br />
Luxemburg, Niederlande und Spanien.<br />
Der Kiala-Mitbegründer Denis Payre<br />
hatte kurz nach der Firmengründung<br />
das vorhandene Netzwerk der belgischen<br />
Tochtergesellschaft des französischen<br />
Versandhauses La Redoute übernommen<br />
und in ein anbieteroffenes Netz umgewandelt,<br />
welches er fortan Kiala nannte.<br />
In Frankreich bot sich die Gelegenheit,<br />
das Netz des Versandhauses «3 Suisses»<br />
zu kaufen, während in den Niederlanden<br />
und danach auch in Spanien völlig neue<br />
Strukturen aufgebaut werden mussten.<br />
In der Zwischenzeit hat das Unternehmen<br />
eine Internetplattform entwickelt,<br />
über die Online-Händler ihren Kunden<br />
die Option anbieten können, bestellte<br />
Waren zu einem für sie günstig gelegenen<br />
Einzelhandelsgeschäft liefern zu lassen.<br />
UPS hat das Kiala-Modell in diesem Jahr<br />
bereits in Grossbritannien unter dem Namen<br />
«UPS Access Point» eingeführt. Die<br />
Ausweitung auf Deutschland ist ein weiterer<br />
Schritt zur europaweiten Expansion<br />
dieser Lösung.<br />
Zuverlässiges Modell für B2C-Versand<br />
«Die UPS-Paketshops in Deutschland<br />
vereinen die leistungsstarke Technologieplattform<br />
von Kiala mit dem integrierten<br />
<strong>Transport</strong>netzwerk des weltweit grössten<br />
Paketdienstleisters. So entsteht ein kundenorientiertes<br />
und zuverlässiges Modell<br />
für den B2C-Versand, das auch länderübergreifende<br />
Möglichkeiten bieten und<br />
einen erstklassigen Kundenservice haben<br />
wird», so Marc Zanner, Projekt-Manager<br />
bei UPS Europa.<br />
«Unsere B2C-Bestandskunden haben<br />
bereits grosses Interesse am UPS Paketshop<br />
bekundet», so Frank Sportolari, Generalbevollmächtigter<br />
von UPS Deutschland.<br />
«Wir richten unser Angebot nach<br />
den Bedürfnissen der Kunden aus – ob<br />
Händler, die ihre Ware online anbieten,<br />
oder Käufer, die beim Einkauf nach der<br />
optimalen Versandlösung für sich suchen.<br />
Mit dem UPS-Paketshop gehen wir auf<br />
diese Bedürfnisse ein und stärken unsere<br />
Position im B2C-Marktsegment.»<br />
Robert Altermatt<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Spedition & Logistik<br />
53<br />
A.R.T. Logistics GmbH<br />
GUS-Länder und Mongolei im Fokus<br />
Das internationale tätige Speditions- und Logistikunternehmen A.R.T. Logistics GmbH hat sich inbesondere auf <strong>Transport</strong>e in die<br />
GUS-Staaten und die Mongolei spezialisiert. Das <strong>ITJ</strong> unterhielt sich unlängst auf der russischen <strong>Transport</strong>- und Logistikmesse Transrussia<br />
in Moskau mit Daniel Jaguljnjak, der bei A.R.T. Logistics der Niederlassung Frankfurt/Main als Geschäftsführer vorsteht.<br />
Herr Jaguljnjak, dürfte ich Sie bitten,<br />
unseren Lesern Ihr Unternehmen etwas<br />
genauer vorzustellen<br />
Gerne. Der Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten<br />
von A.R.T. Logistics – die drei<br />
Buchstaben stehen für Air, Rail und Truck<br />
– liegt in geografischer und strategischer<br />
Hinsicht auf den GUS-Staaten und der<br />
Mongolei. Das familiengeführte Unternehmen<br />
wurde im Jahr 2005 in Zürich<br />
(Schweiz) gegründet.<br />
Der Hauptsitz der Firma befindet sich<br />
mittlerweile jedoch in Hongkong. Neben<br />
Zürich und Hongkong verfügt A.R.T. Logistics<br />
auch über Niederlassungen in Frankfurt/Main<br />
(Deutschland), Vilnius (Litauen),<br />
Brest (Weissrussland) und in Almaty<br />
(Kasachstan). Die Niederlassung Frankfurt<br />
wickelt in erster Linie Containertransporte<br />
per Bahn aus Europa in Richtung GUS<br />
und nach Ulan Bator in der Mongolei ab.<br />
Der Standort Vilnius ist für Sammelgut-<br />
Lkw (LTL) aus ganz Europa nach Russland<br />
und Zentralasien zuständig – und seit dem<br />
letzten Jahr wird neu auch die Destination<br />
Ulan Bator in der Mongolei angefahren. In<br />
der Filiale in Almaty liegt der Schwerpunkt<br />
Daniel Jaguljnjak, Geschäftsführer der Niederlassung<br />
Frankfurt/Main von A.R.T. Logistics.<br />
eindeutig auf der Luftfracht, wobei wegen<br />
der geografischen Lage dort auch Strassenund<br />
Bahntransporte angeboten werden. In<br />
Hongkong liegt der Fokus auf dem asiatischen<br />
Raum, d.h. sämtliche Waren, die aus<br />
Asien in Richtung GUS und Zentralasien<br />
bestimmt sind.<br />
Foto: Altermatt<br />
Wie hoch ist bei A.R.T. Logistics der<br />
Jahresumsatz, und wie sieht es mit dem<br />
Personalbestand aus<br />
Unsere Firmengruppe, die 40 Mitarbeitende<br />
beschäftigt, erwirtschaftete im<br />
vergangenen Geschäftsjahr 2012 einen<br />
Umsatz von rund 85 Mio. EUR.<br />
Wie sieht es mit der Paarigkeit bzw.<br />
Unpaarigkeit der aus dem asiatischen<br />
Raum ausgehenden Verkehre aus<br />
Wir wickeln hauptsächlich unpaarige<br />
<strong>Transport</strong>e auf der Schiene aus China<br />
und dem asiatischen Raum in Richtung<br />
Kasachstan ab. Es geht indes kaum Ware<br />
zurück nach Asien. Dasselbe trifft im<br />
Übrigen auch auf Russland und die Mongolei<br />
zu.<br />
Wer sind die Kunden von A.R.T. Logistics<br />
Wir arbeiten hauptsächlich für namhafte<br />
Speditions- und Logistikunternehmen.<br />
Diese buchen dann bei uns Nischenprodukte<br />
wie die Containerlogistik. Vollcon-<br />
Fortsetzung auf S. 54
54 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Neues Kühllagerhaus<br />
im Hafen Antwerpen<br />
Euro Fruit Ports, der kürzlich eröffnete<br />
Mehrzweckterminal im Hafen Antwerpen<br />
(Belgien), hat Mitte April sein neues<br />
Kühllagerhaus termingerecht nun auch<br />
offiziell in Betrieb genommen. Mit dem<br />
Bau des Kühllagerhauses wurde im September<br />
2012 begonnen. Im Januar <strong>2013</strong><br />
legte der erste Frischobst-Frachter am Kai<br />
an. Der Terminal ist 38 700 m², das Lagerhaus<br />
13 600 m² gross.<br />
Peter Tops, Direktor von Euro Fruit<br />
Ports, erklärte: «Nachdem unser Terminal<br />
Anfang des Jahres seinen Betrieb<br />
aufgenommen hat, können wir unseren<br />
Kunden jetzt einen logistischen Rundum-Service<br />
für ihre Fruchtverschiffungen<br />
anbieten, indem wir modernste<br />
Umschlaganlagen mit Kühllagerfazilitäten<br />
kombinieren. Auch sind zusätzliche<br />
Dienstleistungen wie Sortieren und Umverpacken,<br />
Qualitätskontrolle und vollständige<br />
Rückverfolgbarkeit möglich.»<br />
Der neue Frischobst-Terminal festige<br />
die Position Antwerpens als führender<br />
europäischer Hafen für Obst und verderbliche<br />
Güter, so der Betreiber des Hafens.<br />
«Projekte wie das neue Kühllagerhaus<br />
unterstreichen zweifellos die ausgezeichnete<br />
Position Antwerpens als wichtigster<br />
Fruchtumschlaghafen Europas», so Wim<br />
Dillen, Business Development Manager<br />
des Antwerpener Hafenbetriebs. «Hier<br />
werden die Waren nicht nur gelagert, sondern<br />
es wird auch das ganze Spektrum<br />
der Mehrwert schaffenden Logistik angeboten.<br />
Befrachter, die sich für Antwerpen<br />
entscheiden, wissen, dass sie dadurch ihre<br />
Kosten senken können. Mit unserer Kampagne<br />
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Jahr gestartet haben, beabsichtigen wir,<br />
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Die Rhenus Alpina AG mit Sitz in Basel<br />
(Schweiz) blickt auf ein erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr zurück. Die Rhenus-Unternehmen<br />
in der Schweiz steigerten 2012<br />
ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr<br />
von 268 Mio. CHF auf 273 Mio. CHF.<br />
Die Tochterunternehmen in der Schweiz<br />
beschäftigten 2012 rund 1250 Mitarbeitende.<br />
www.ch.rhenus.com<br />
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Strasse in Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei. Das zentralasiatische Land ist vier Mal so<br />
gross wie Deutschland.<br />
Fortsetzung von S. 53<br />
tainertransporte von Europa in die GUS-<br />
Staaten und in die Mongolei ist eines unserer<br />
Hauptgeschäftsfelder.<br />
Was gibt es an Neuigkeiten rund um<br />
ihre Firma zu berichten<br />
Wie bereits kurz erwähnt, unterhalten wir<br />
seit Oktober 2012 von unserer Frankfurter<br />
Niederlassung aus einen LTL-Service<br />
nach Ulan Bator in der Mongolei. Das ist<br />
insofern einmalig, da wir der erste und<br />
einzige Anbieter sind, der eine solche<br />
Dienstleistung anbietet. Konkret holen<br />
wir bei diesen Sammelgutverkehren Güter<br />
in ganz Europa per Lkw ab, bringen<br />
die Fracht in unser Lager nach Vilnius<br />
– und von dort aus werden die Waren<br />
schliesslich in die Mongolei transportiert.<br />
Momentan haben wir in Richtung Ulan<br />
Bator zwei Abfahrten pro Monat. Die<br />
rund 7000 km lange Strecke von Vilnius<br />
in die Mongolei legen die Lkw in circa 13<br />
Tagen zurück, für den Vorlauf benötigen<br />
wir weitere drei bis vier Tage, sodass wir<br />
im Idealfall eine Laufzeit zwischen 17 bis<br />
maximal 20 Tagen von Deutschland in<br />
die Mongolei haben.<br />
Was sind die Vorteile für den Kunden,<br />
wenn er sich bei den Mongolei-<br />
Verkehren für den Verkehrsträger Lkw<br />
entscheidet<br />
Gegenüber unseren Wettbewerbern auf<br />
dieser Strecke, die per Bahn aus Europa<br />
in Richtung Mongolei verladen, haben<br />
wir einen Vorsprung bei den Laufzeiten<br />
von mindestens einer Woche. Klar ist<br />
aber auch, dass diese Variante per Lkw<br />
den Kunden teurer zu stehen kommt. Ein<br />
weiterer Vorteil besteht sicherlich auch<br />
darin, dass auf dem Seeweg <strong>Transport</strong>e<br />
in die Mongolei – via den chinesischen<br />
Hafen Xingang – ca. 70 Tage dauern.<br />
Welche Bedeutung haben Märkte wie<br />
die GUS-Staaten oder die Mongolei für<br />
Ihr Unternehmen<br />
Sowohl die GUS-Länder als auch die<br />
Mongolei sind wachsende Märkte. Ich<br />
möchte nur darauf hinweisen, dass in<br />
Russland und in Kasachstan die Öl- und<br />
Gasindustrie stark boomt. Das wiederum<br />
bedeutet für die Firma A.R.T. Logistics,<br />
dass wir trotz Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
in den vergangenen Jahren gewachsen<br />
sind. Auch in Krisenzeiten haben wir<br />
Büros eröffnet – u.a. in Vilnius oder in<br />
Hongkong. Die Mongolei, ein Land, das<br />
von der Fläche her etwa vier Mal so gross<br />
wie Deutschland ist, aber nur gerade 3,2<br />
Mio. Einwohner hat, verfügt bekanntlich<br />
über riesige Bodenschätze. Derzeit ist es<br />
so, dass alle grossen Konzerne ihre grossen<br />
Gerätschaften in die Mongolei bringen,<br />
um dort Bodenschätze wie Kohle,<br />
Erz, Kupfer, Gold, Silber oder Uran abzubauen.<br />
Vor allem Erz, Kupfer, Gold,<br />
Silber sind für die Hightech-Industrie<br />
von grossem Interesse. In Russland und<br />
Kasachstan garantieren der Bergbau sowie<br />
die Öl- und Gasindustrie ein grosses<br />
wirtschaftliches Wachstum.<br />
Hat A.R.T. Logistics in der Mongolei<br />
eigene Mitarbeitende vor Ort<br />
Im Moment noch nicht, nein. Derzeit<br />
arbeiten wir dort mit lokalen Agenten<br />
zusammen. Wir beabsichtigen aber, bis<br />
Ende dieses Jahres in der Mongolei ein<br />
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56 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Groupe Heppner in Frankreich<br />
Die vierte Generation tritt an<br />
Bei der mittelständischen französischen <strong>Transport</strong>- und Logistikgruppe Heppner kündigt sich ein Wechsel an der Spitze an.<br />
Der Vorstandsvorsitzende Jean Schmitt stellte anlässlich der Jahrespressekonferenz in Paris seinen Sohn Jean-Thomas als künftigen<br />
Firmenchef vor. Jean-Thomas Schmitt wird dereinst das Unternehmen in vierter Generation repräsentieren.<br />
Das in den 1920-er Jahren gegründete<br />
Familienunternehmen Heppner ist als<br />
einziges seiner Art und Grösse in der<br />
französischen <strong>Transport</strong>- und Logistikmarkt<br />
noch selbständig. Der 30-jährige<br />
Jean-Thomas Schmitt, der kürzlich vom<br />
Verwaltungsrat zum stellvertretenden<br />
Generaldirektor ernannt wurde, ist nach<br />
Abschluss seines Studiums an der Handelhochschule<br />
«Edhec» vor vier Jahren in<br />
das Unternehmen eingetreten. Hier hat er<br />
zunächst verschiedene Funktionen ausgeübt,<br />
so in der Überseeagentur in Lille, in<br />
der Landtransportagentur in Rungis und<br />
in der Stückgutfiliale in Gonesse, bevor<br />
er kürzlich für den östlichen Teil des nationalen<br />
Stückgutnetzes sowie den internationalen<br />
Landtransport verantwortlich<br />
gemacht wurde. «So hat er in der praktischen<br />
Arbeit gelernt, was ihn künftig<br />
erwartet. Dabei haben wir ihm nichts<br />
geschenkt», betonte der Seniorchef Jean<br />
Schmitt. «In drei oder vier Jahren werde<br />
ich ihm ganz die Leitung der Gruppe<br />
übergeben. Solange begleite ich ihn noch,<br />
damit er in diese Verantwortung hineinwachsen<br />
kann.»<br />
Bilanz «zufriedenstellend»<br />
Die Geschäftsergebnisse von Heppner<br />
im vergangenen Jahr bezeichnete Jean<br />
Schmitt als «zufriedenstellend». Der Umsatz<br />
wuchs um 4,4% auf 573 Mio. EUR<br />
und das Betriebsergebnis um 7,5 % auf<br />
6,3 Mio. EUR. Der Nettogewinn lag mit<br />
4,7 Mio. EUR um 5% unter dem Vorjahresergebnis,<br />
was Jean Schmitt auf die<br />
veränderte Unternehmensbesteuerung<br />
zurückführt. Mit einer Eigenfinanzierungskapazität<br />
– die um 2,5% auf 10,7<br />
Mio. EUR stieg – und 58 Mio. EUR<br />
Schulden, die nur 13,3% des Eigenkapitals<br />
ausmachen, «ist das Unternehmen<br />
finanziell gesund und in der Lage, Investitionen<br />
zur Entwicklung der Aktivitäten<br />
weitgehend selbst zu finanzieren», hob<br />
Jean Schmitt hervor.<br />
Der Stückgutverkehr, der 35% des Gesamtumsatzes<br />
der Gruppe ausmacht, stieg<br />
im vergangenen Jahr um 5,3%, was schon<br />
Vater und Sohn: Jean Schmitt (l.), Vorstandsvorsitzender der Groupe Heppner, und sein<br />
designierter Nachfolger Jean-Thomas Schmitt.<br />
lange nicht mehr vorgekommen ist und<br />
was der Vorstandsvorsitzende auf die Anlaufprobleme<br />
der neuen Fusion aus Mory<br />
und Ducros sowie auf das Verschwinden<br />
von Sernam vom Markt zurückführt.<br />
Trotzdem ist der nationale Stückgutverkehr<br />
weiterhin das Sorgenkind und der<br />
einzige Unternehmensbereich mit einem<br />
defizitären Ergebnis.<br />
Maghreb-Staaten im Visier<br />
Der europäische Landverkehr, der 28%<br />
des Gesamtumsatzes ausmacht, verbesserte<br />
sich 2012 um 1,2%. Die nationale<br />
Spedition wuchs um 1,2% und macht<br />
16% der Erlöse aus. Der Anteil des Überseeverkehrs,<br />
der um 11,5% stieg, beträgt<br />
11%. Der Logistikbereich, der im vergangenen<br />
Jahr um 1,7% wuchs, trägt mit 10%<br />
zum Gesamtumsatz bei. Die Logistiksparte<br />
werde sich voraussichtlich in den<br />
nächsten Jahren auf diesem Niveau bewegen,<br />
zeigte sich Jean Schmitt überzeugt.<br />
Der Fokus liege auf den internationalen<br />
Land- und Überseeverkehren, die weiterhin<br />
in Partnerschaft mit der deutschen<br />
Hellmann-Gruppe und deren weltweitem<br />
Netz gesichert seien, so Schmitt.<br />
Zu den nächsten Aufgaben von Heppner<br />
gehört der Aufbau eines Netzwerks<br />
in den nordafrikanischen Ländern Marokko,<br />
Algerien, Tunesien und Libyen.<br />
«Zahlreiche unserer Kunden aus der Automobilindustrie,<br />
dem Flugzeugbau und<br />
der Feinmechanik investieren dort, erläuterte<br />
Schmitt. «Sie und unsere 53 Partner<br />
der Stückgutkooperation System Alliance<br />
Europe sind überzeugt, dass Frankreich<br />
die beste Ausgangsbasis dafür ist.» Heppner<br />
werde diese neuen Verbindungen über<br />
das Mittelmeer von seinen Standorten<br />
Marseille und Bordeaux aus abwickeln.<br />
«Meine Generation hat vor allem die<br />
‹Europäisierung› der französischen Wirtschaft<br />
betrieben», schätzte der Firmenpatron<br />
ein. «Die nächste Generation wird<br />
die weltweite Globalisierung vollziehen.»<br />
Sein Sohn Jean-Thomas hat schon klare<br />
Vorstellungen, wie er dabei vorgehen<br />
will. «In den nächsten Jahren werde ich<br />
mir nach und nach meine eigene Führungsmannschaft<br />
zusammenstellen, zumal<br />
viele der Führungskader von heute<br />
bald in Rente gehen werden», betonte<br />
Jean-Thomas Schmitt. «Aber bei allen<br />
Entwicklungen der Gruppe kommt es immer<br />
darauf an, das Vertrauensverhältnis<br />
zu unseren Kunden, das in langjähriger<br />
Zusammenarbeit gewachsen ist, nicht zu<br />
erschüttern.»<br />
Ralf Klingsieck/ra<br />
www.groupe-heppner.com<br />
Fotos: Klingsieck
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FACTSABOUT LDZ CARGO<br />
LDZ Cargo is one of the biggest railway cargo carrier in<br />
the Baltic States.<br />
LDZ Cargo is asubsidiary company ofthe State Joint Stock<br />
Company “Latvijas Dzelzceļš” (Latvian Railway), providing<br />
cargo transportation services to and from Baltic States, CIS<br />
and WesternEurope.<br />
LDZ Cargo is areliable partner in the railway market of the Baltic<br />
region. The company iswell-known for its successful projects in<br />
transportation of various types of cargo, including containerised<br />
cargo,for example:<br />
<br />
<br />
Container train Baltica – Transit delivering goods from<br />
the Baltic seaports to the CentralAsia, stable and reliable servicesuccessfully<br />
operating since2003.<br />
Container train Riga’s Express connects Riga and Moscow,<br />
operating since2010.<br />
THE MISSION OF LDZ CARGOIS<br />
“MOVING FORWARD YOUR BUSINESS”<br />
The mission of LDZ Cargo outlines the role of the enterprise in<br />
transportation chain and servicing business clients.<br />
The mission is carried out by LDZ Cargo employees, whose experience,<br />
knowledge and inspiration facilitate integratedworkof<br />
the enterprise.<br />
FACTSABOUT LDZ CARGOLOĢISTIKA<br />
LDZ CargoLoģistikaisasubsidiarycompanyof LDZ Cargo and<br />
the official agentofthe TransContainer in Latvia.<br />
The company provides broad spectrum of services related tothe<br />
cargo transportation, including intermodal service based on the<br />
“door to door”principle.The companyconstantly elaborates new<br />
services and develops new products forconvenienceofits clients<br />
In the year 2009 LDZ Cargo Loģistika in cooperation with partners<br />
has launched into operation new container train ZUBR. The<br />
container train ZUBR connects Tallinn, Riga, Minsk, Kiev and the<br />
Ukrain’s Black Seaports Odessa and Ilyichevsk,providing astrong<br />
link between the Baltic and the Black Searegions.<br />
LDZ CargoLoģistika worksinclose cooperation with LDZ Cargo,<br />
ports and terminals in order to provide its clients the best competitivesolutions<br />
in cargo transportation.<br />
LDZ CARGOINACTION<br />
Wide transport geography, including the largest East-West and<br />
North-South transportation corridors.<br />
<strong>Transport</strong>ation of the whole range of goods,including dangerous<br />
goods.<br />
Services areprovided at 86 stations,including 9portstations with<br />
well-developed infrastructure.<br />
Operation within the legal frameworkofSMGS and CIM.<br />
THE MAIN VALUES OF LDZ CARGOARE<br />
ITSCLIENTSAND PARTNERS<br />
The total number of LDZ Cargo clients is close to 3000, whereof<br />
morethan 1000 arestrategic clients.<br />
LDZ Cargo believes that each client and partner is unique and<br />
special, therefore work of the enterprise is directed towards<br />
provision of the most appropriate solution of cargo transportation<br />
foreach client.<br />
FURTHER STEPS TOWARDS COOPERATION<br />
Cooperation is characterised by faithful clients confident inour<br />
services –alwaysprovided in due time,precisely,and with asense<br />
of responsibility.<br />
LDZ Cargo and LDZ Cargo Loģistika are looking forward to<br />
fruitful cooperation with you.<br />
LDZ CARGOINFIGURES<br />
Theamountofcargo transportedby LDZ Cargo in the year 2012<br />
has reached arecordand comprised 60,6 millions tons.For the last<br />
several years the transportation tendencyshows steady increase.<br />
Thetotal number of LDZ Cargo employees is 2790.<br />
LDZ Cargo has at its disposal 6468 freight wagons as well as<br />
146 main-line and shunting locomotives.<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Spedition & Logistik<br />
61<br />
Interview mit CEO von Damco, Rolf Habben-Jansen<br />
«Sich selbst neu erfinden»<br />
Damco ist im Wandel begriffen – das Hauptquartier ist nach Den Haag verlegt, die Führungsebene neu aufgestellt und das Geschäftsmodell<br />
teilweise neu ausgerichtet worden. CEO Rolf Habben-Jansen hat in Basel mit dem Redaktionsteam des <strong>ITJ</strong> über die derzeitigen<br />
Massnahmen innerhalb seines Konzerns und die zukünftigen Aussichten von Damco diskutiert.<br />
Herr Habben-Jansen, danke für Ihren<br />
Besuch. Bitte geben Sie uns einen<br />
Abriss Ihres beruflichen Werdegangs.<br />
1998 habe ich bei Nedlloyd Contract Logistics<br />
angefangen und war im Anschluss<br />
für Danzas, DHL und Exel tätig. Zuletzt<br />
habe ich die Verantwortung für die 100<br />
weltweit wichtigsten Kunden der Gruppe<br />
getragen. Die ziemlich einmalige Chance,<br />
bei Damco das Ruder zu übernehmen,<br />
hat 2009 meinen Wechsel veranlasst.<br />
Gratulation zur Eröffnung des neuen<br />
Damco-Hauptquartiers im März. Sind<br />
Sie mit dem Übergang seit September<br />
2012 zufrieden, was den Umzug von<br />
Kopenhagen nach Den Haag angeht<br />
Wir haben viel Zeit aufgewendet, um<br />
den richtigen Standort für unser neues<br />
Hauptquartier zu ermitteln. Den Haag<br />
liegt im Herzen Europas, was bei der<br />
– wunderschönen – Stadt Kopenhagen<br />
nicht der Fall ist. Zusammen mit unserem<br />
Nachbarn, der Schwestergesellschaft<br />
APM Terminals, verfügen wir über die<br />
kritische Masse, um einen zweistelligen<br />
Millionenbetrag in den nächsten drei Jahren<br />
einzusparen. Ich freue mich, dass uns<br />
38 von 80 Angestellten an den Ort gefolgt<br />
sind, der neue Talente anziehen wird.<br />
Ihr Zitat, dass die Logistik als Branche<br />
an ihrer Effizienz arbeiten muss, hat<br />
Staub aufgewirbelt. Sie gelten auch als<br />
Anhänger “flacher Organisationen”.<br />
Liegen weitere Pläne für Kostenreduktionen<br />
in der Schublade <br />
Lassen Sie es mich so ausdrücken – im<br />
Vergleich zu anderen Branchen ist die<br />
Logistik tatsächlich noch relativ ineffizient.<br />
Das Potenzial, die Lieferketten<br />
zu optimieren, bleibt gewaltig. Die EDV<br />
ist ein Schlüssel dazu. Auf internationaler<br />
Ebene lässt sich der Unterschied<br />
zwischen Europa, wo nationale Grenzen<br />
die Dinge komplizieren, und einem ziemlich<br />
ausgereiften Markt wie den USA verdeutlichen.<br />
In Europa ist Damco flexibel,<br />
da wir nicht an Anlagen gebunden sind.<br />
Rolf Habben-Jansen, CEO von Damco, (Zweiter von links) im Gespräch mit dem <strong>ITJ</strong>-Redaktionsteam:<br />
Christian Doepgen, Robert Altermatt, Antje Veregge, Andreas Haug, Gyan Sharan, Andrée<br />
Schwarz and Jutta Iten (Im Uhrzeigersinn von links nach rechts).<br />
Die Führungsbene von Damco erlebt<br />
ein Revirement. Chinaexperte Steffen<br />
Schiottz-Christensen ist heute CEO<br />
für Damco für Afrika und den Mittleren<br />
Osten. Der frühere Personalchef<br />
Karsten Breum wurde CEO für<br />
die Region Asien-Pazifik. Nils Havsager<br />
ist heute COO und Peter Kjaer als<br />
CTO (Chief Transformation Officer)<br />
für alle IT-Projekte zuständig. Bedeutet<br />
diese Umwälzung an der Spitze den<br />
Beginn einer neuen Ära für Damco –<br />
operativ und im Backoffice<br />
Glauben Sie mir, diese Neuausrichtung<br />
wurde sorgfältig über längere Zeit vorbereitet<br />
und zu Jahresbeginn zügig umgesetzt.<br />
Wir haben uns von der Idee leiten<br />
lassen, die Talente unserer Führungskräfte<br />
entsprechend den aktuellen Anforderungen<br />
einzusetzen. Von Zeit zu Zeit muss<br />
sich ein Unternehmen neu erfinden.<br />
Gern gebe ich Ihnen ein paar<br />
Beispiele. Das Unternehmertum eines<br />
Steffen Schiottz-Christensen wird heute<br />
in den dynamischen Märkten Afrikas gebraucht.<br />
Tony Hotine, der aus der Asien-<br />
Pazifik-Region nach Den Haag zurückkehrt,<br />
wird für unsere strategische Planung<br />
von grossem Nutzen sein. Ich bin<br />
davon überzeugt, dass wir insgesamt ein<br />
ausgewogenes Ergebnis erreicht haben.<br />
Marco Mingolla, der neue Personalchef,<br />
wird eine Schlüsselrolle spielen. Es geht<br />
nicht allein darum, neue Talente an Bord<br />
zu holen, sondern auch in das bestehende<br />
Team zu investieren und dessen Fähigkeiten<br />
zu verbessern.<br />
Lateinamerika ist heute eine der dynamischsten<br />
Wachstumsregionen weltweit.<br />
Sie haben den ehemaligen CFO<br />
von Kühne + Nagel, Stefan Bengtsson,<br />
übernommen, Sune Stilling ist neuer<br />
COO von Damco Lateinamerika.<br />
Zusätzlich gab es dort Wechsel in der<br />
Seefracht wie in der regionalen Verantwortung<br />
für die Branchen Einzelhandel<br />
und Lifestyle, um nur einige zu<br />
nennen. Steht die Region, die Humberto<br />
Florez als CEO von Damco Lateinamerika<br />
leitet, für die Schwellenländer<br />
der Zukunft<br />
Lateinamerika hat enormes Potenzial.<br />
Offen gestanden ist es weder eine leicht<br />
zugängliche Region, noch haben wir von<br />
Damco dort die gesetzten Ziele erreicht.<br />
Fortsetzung auf Seite 62<br />
Photo: <strong>ITJ</strong>/Marc Bornschein
62 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Fortsetzung von Seite 61<br />
Zuversichtlich bin ich bezüglich der Entwicklung<br />
in Mexiko und dem Grenzverkehr<br />
mit den USA – hier werden wir<br />
stärker. Das gleiche lässt sich für Panama<br />
sagen, wo wir gut aufgestellt sind, auch<br />
wenn sich der Ausbau des Kanals bislang<br />
weniger niederschlägt als erwartet. Wir<br />
sind zufrieden mit den Logistikprojekten<br />
für verderbliche Güter in Chile und Peru.<br />
Brasilien ist allerdings bisher noch nicht<br />
der Markt für Damco, der er sein könnte.<br />
Im innerasiatischen Handel wird in<br />
den nächsten Jahren das bedeutendste<br />
Wachstum erwartet. Auch die Ex- und<br />
Importe zwischen China und anderen<br />
Schwellenländern wachsen – nach<br />
Henriette Halberg Thygesen, Damcos<br />
CEO für Nordasien, steigerten sich die<br />
jährlichen Exporte von 6% bis 15%<br />
und die Importe von 6% bis 23%.<br />
Man darf China nie unterschätzen! Obwohl<br />
sich die Wachstumsrate zuletzt<br />
auf 7,7% p.a. verlangsamt hat, bleibt<br />
die Südregion interessant, während die<br />
westlichen Regionen weiter wachsen. E-<br />
Commerce und E-Fashion entwickeln<br />
sich. Meine Erwartung ist, dass China das<br />
Schwungrad der Weltwirtschaft bleibt.<br />
Hat Damco Akquisitionen – in Asien<br />
oder anderswo – in der Pipeline<br />
In den letzten Jahren haben wir unser<br />
Portfolio deutlich verbessert. Nachdem<br />
wir die Basis in den USA stärken konnten,<br />
haben wir 2011 NTS Logistics in China<br />
und 2012 PacNet erworben. Die neue Positionierung<br />
in China, v.a. in Schanghai<br />
und Peking, komplementiert unsere gut<br />
aufgestellte Niederlassung in Hongkong.<br />
PacNet steht für einen Zugewinn unseres<br />
Geschäftsanteils im Handel in Asien<br />
und Ozeanien. Wir prüfen ständig neue<br />
Möglichkeiten, u.a. in Brasilien. Allerdings<br />
erwarte ich in diesem Jahr keine<br />
grösseren Bewegungen mehr.<br />
Das Netzwerk von Damco, der Logistik-Tochter von Maersk Line, wird bis 2016 massiv ausgebaut.<br />
2012 konnte Damco seine Nettoumsätze<br />
um ganze 19% im Vergleich zu<br />
2011 steigern (2012 – 3,272 Mrd. USD,<br />
2011 – 2,752 Mrd. USD). Die Bruttoerlöse<br />
stiegen um 7%, von 757 Mio. USD<br />
2011 auf 807 Mio. USD 2012. Wie sehen<br />
Ihre Pläne und Ziele für <strong>2013</strong> aus<br />
Wir sind in den letzten Jahren schneller<br />
gewachsen als der Markt und wollen das<br />
Tempo halten. Damco ist mit einem Umsatz<br />
von 2 Mrd. USD gestartet und hat<br />
2012 die Marke von 3,3 Mrd. USD erreicht.<br />
Es wird viel von den Änderungen<br />
diesen Jahres im Unternehmen abhängen,<br />
aber ich denke, wir können den Umsatz<br />
auf 3,6 Mrd. USD schrauben. 2014 die<br />
gesetzte Grenze von 4 Mrd. USD Umsatz<br />
zu erreichen, bleibt das gesteckte Ziel.<br />
Wie will Damco diese Ziele umsetzen<br />
Zur Zeit arbeiten wir an den Planungen<br />
von 2014 bis 2018. Die wichtigsten Projekte<br />
sind, unsere IT-Plattform «Unity» in<br />
Asien und Ozeanien einzuführen, unsere<br />
Geschäftsmodelle zu vereinfachen und<br />
die operative Effizienz zu steigern, v.a.<br />
im Finanzbereich. Wir benötigen Wachstum,<br />
dass wir u.a. durch eine deutliche<br />
Vergrösserung unseres Netzwerks von zur<br />
Zeit etwa 350 bis 500 auf 600 Niederlassungen<br />
bis 2016 erreichen wollen.<br />
Wachstumsnischen sind ein zentraler<br />
Aspekt. Auf welche Bereiche will sich<br />
Damco konzentrieren<br />
Der Einzelhandel ist unser wichtigstes<br />
Standbein. Chemielogistik und Technologie<br />
sind bedeutende Geschäftsfelder,<br />
während staatliche Aufträge, u.a. aus<br />
dem Verteidigungssektor, einen Bestandteil<br />
unserer Aktivitäten in den USA ausmachen.<br />
Auch auf Hilfe- und Entwicklungsprogramme<br />
in Afrika sind wir spezialisiert.<br />
Ich setze hohe Erwartungen in<br />
den Ausbau der Segmente Lifestyle und<br />
Textilien ebenso wie Industrielogistik.<br />
Welche grossen Trends sehen Sie weltweit<br />
für Handel und Logistik<br />
Unsere Zukunftsstrategie beinhaltet Antworten<br />
auf diese Trends. Der Einzelhandel<br />
wird wegen E-Commerce weiter zulegen.<br />
Die Urbanisierung gerade in Schwellenländern<br />
wird ihre Wirkung entfalten. Die<br />
3D-Produktion von Ersatzteilen wird revolutionäre<br />
Innovationen in der Technologie<br />
nach sich ziehen. Schliesslich<br />
werden die sozialen Netzwerke die Welt,<br />
die wir kennen, nachhaltig verändern.<br />
Welches ist Ihr persönliches Motto<br />
Sei stets bereit, Neues zu lernen, und bereite<br />
Dich auf die Welt von Morgen vor.<br />
Photo: Damco<br />
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64 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Röhlig • Geschäftsjahr 2012<br />
Dynamik und Rückgang<br />
Der in Bremen (Deutschland) ansässige Logistikdienstleister Röhlig hat<br />
eine durchzogene Bilanz des Geschäftsjahr 2012 vorgelegt.<br />
Der Spezialanbieter von See- und Luftfrachtdienstleistungen hat im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Ebit von 14,3 Mio. EUR rund<br />
7% weniger verdient als im Vorjahr. «Damit haben wir unser Ertragsziel<br />
verfehlt, aber unter schwierigen Rahmenbedingungen immer noch das<br />
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Foto: Röhlig<br />
Die aktuelle Röhlig-Führungsriege, einschliesslich Thomas W.<br />
Herwig, geschäftsführender Gesellschafter von Röhlig (3. v.l.).<br />
drittbeste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt», kommentierte<br />
der geschäftsführende Gesellschafter Thomas<br />
W. Herwig. Der Umsatz stieg 2012 um 16,6% auf 572,4<br />
Mio. EUR, der erwirtschaftete Rohertrag lag mit 110,9<br />
Mio. EUR um 15,3% höher als im Vorjahr und damit<br />
im Rahmen der langfristigen Planung. Grösster Wachstumstreiber<br />
war mit einem Zuwachs von 54% die Region<br />
Amerika, auch in Asien und der Pazifik-Region waren<br />
die Zuwächse zweistellig. Sorgen bereitet Röhlig lediglich<br />
die Region Europa, die um 2,4% rückläufig war,<br />
während Deutschland noch um 5,2% gewachsen ist.<br />
«Unsere Luftfrachterträge sind bei stagnierendem<br />
Weltmarkt mit 17,3% erstmals wieder schneller gewachsen<br />
als die Seefracht (+12%) – und auch die im Aufbau<br />
befindlichen Dienstleistungen Projektgeschäft und Supply-Chain-Management<br />
haben sich mit +46% gut entwickelt»,<br />
erläuterte der operative Geschäftsführer Quentin<br />
Lacoste die Situation im Kerngeschäft von Röhlig.<br />
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Etliche Herausforderungen sind zu meistern<br />
Herwig sieht in diesem Jahr einige Herausforderungen<br />
auf die Branche zukommen: «Sowohl die Wachstumsschwäche<br />
in den Volkswirtschaften Amerika und Asien<br />
als auch die Rezession in Europa haben nach meiner<br />
Ansicht nicht nur konjunkturelle, sondern auch strukturelle<br />
Ursachen. Wir können nicht damit rechnen, dass<br />
die alten Wachstumszahlen über Nacht zurückkommen.<br />
Auch die Schifffahrtskrise ist keineswegs vorüber, im<br />
Gegenteil, sie verschärft sich gerade.» Röhlig erwarte<br />
daher ein anspruchsvolleres Umfeld, sei darauf aber gut<br />
vorbereitet, so die Firma.<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Spedition & Logistik<br />
67<br />
Yusen Logistics<br />
Wachstum in der Logistik als Ziel<br />
Nippon Yusen K.K. (NYK), Japans grösstes<br />
Schifffahrtsunternehmen, will künftig die<br />
Erlöse vor allem im Bereich der Logistikdienstleistungen<br />
weiter steigern. Mittelbis<br />
langfristig soll die NYK-Logistiktochter<br />
ihren Umsatz verdoppeln.<br />
«Wir haben die Chance, mehr Geld in<br />
der Logistik als in der Schifffahrt zu verdienen,»<br />
erklärte jüngst Yasumi Kudo,<br />
der Präsident von NYK. Vor dem Hintergrund<br />
globaler Überkapazitäten in der<br />
Schifffahrt und gedrückter Frachtraten hat<br />
sich die japanische Reederei das ehrgeizige<br />
Ziel gesetzt, die Umsätze vor allem im<br />
Logistikbereich zu verdoppeln. Laut gut<br />
informierten Kreisen in Tokio verläuft die<br />
globale Integration aller Aktivitäten nach<br />
dem Zusammenschluss von NYK und<br />
Yusen Air & Sea zu Yusen Logistics nach<br />
wie vor erfolgreich. Wie aus den jüngsten<br />
verfügbaren Geschäftszahlen von Yusen<br />
Logistics bis Ende März <strong>2013</strong> (Geschäftsjahr<br />
2012/13) hervorgeht, leidet der Logistikanbieter<br />
allerdings unter dem extrem<br />
harschen weltweiten Geschäftsumfeld.<br />
Automotive im Fokus<br />
Konnte Yusen Logistics den Nettoumsatz<br />
auf Jahresbasis um 9,7% auf 339 Mrd. JPY<br />
(2,6 Mrd. EUR) steigern, fiel der Betriebsgewinn<br />
allerdings um 73% auf 1,66 Mrd.<br />
JPY (12,76 Mio. EUR). Der Nettogewinn<br />
ging gegenüber dem Vorjahr um 55% auf<br />
1,12 Mrd. JPY (8,6 Mio. EUR) zurück.<br />
Yusen Logistics hat ehrgeizige Expansionspläne.<br />
Yusen erklärt den deutlichen Einbruch<br />
mit einem gefallenen Luftfrachtvolumen<br />
sowie einer geringeren Profitabilität in der<br />
Seeschifffahrt. Nach Aussagen von Analysten<br />
in Tokio hat sich die neue Strategie<br />
für NYK allerdings ausgezahlt. «Es ist eine<br />
gute Strategie, sich auf die Logistiksparte<br />
zu konzentrieren, um die Verluste im<br />
Containergeschäft auszugleichen. Durch<br />
den Zusammenschluss wird den Kunden<br />
der Zugang zu einem integrierten ‹One-<br />
Stop-Service› über die gesamte Bandbreite<br />
logistischer Dienstleistungen ermöglicht»,<br />
sagte Ryota Himeno, Analyst bei Barclays.<br />
Im Logistikgeschäft will Yusen Logistics<br />
künftig besonderes Augenmerk auf Autozulieferteile<br />
legen. Das liegt vor allem an<br />
dem starken Wachstum in der asiatischen<br />
Fahrzeugproduktion. Yusen Logistics<br />
hat dabei vor allem Thailand, aber auch<br />
China, Indien und Indonesien im Visier.<br />
Zahlreiche japanische Autoproduzenten<br />
haben inzwischen ihre Produktionen aufgrund<br />
der niedrigeren Löhne nach Thailand<br />
verlagert. «Die Nachfrage nach Pkw<br />
in Asien boomt. Der innerasiatische Handel<br />
ist derzeit mit weitem Abstand unser<br />
wichtigster Wachstumsmarkt», erläuterte<br />
Kudo.<br />
Barbara Odrich<br />
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Foto: Yusen Logistics
68 Spedition & Logistik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
50 Jahre Streck <strong>Transport</strong> AG<br />
«Gelebte Qualität entscheidet»<br />
Die Globalisierung nimmt auch im <strong>Transport</strong>wesen besonders den Mittelstand ins Visier. Wie man bei dem Deutsch-Schweizer<br />
Speditionsunternehmen Streck <strong>Transport</strong> die Weichen für die Zukunft stellt, verrieten der Präsident des Verwaltungsrates, Herbert Boll,<br />
und der Direktor Schweiz, Manfred Haas, dem <strong>ITJ</strong> im Gespräch mit Chefredaktor Christian Doepgen.<br />
Herr Boll, Herr Haas, Glückwunsch<br />
zum 50-jährigen Jubiläum der Streck<br />
<strong>Transport</strong> AG in der Schweiz! Wie hat<br />
alles begonnen<br />
Unser Gründer Karl Streck hat 1946 als<br />
Selbständiger angefangen, das Startkapital<br />
bestand aus einer Schreibmaschine.<br />
Nachdem er 1963 die Karl Streck & Co.<br />
als Vorläufer aus der Taufe gehoben hatte,<br />
konnte er bereits 1977 über ein eigenes<br />
Lager in Möhlin, 50 Mitarbeiter und<br />
20 Lkw verfügen. Bahnsammelverkehre,<br />
aber auch die Luftfracht mit Blumenimporten<br />
aus Südamerika nahmen von Anfang<br />
an ihren Platz ein. Heute steht bei<br />
einem jährlichen Umsatz der Gruppe von<br />
zuletzt <strong>22</strong>5 Mio. EUR der Landverkehr<br />
für 63% des Geschäfts, 37% erwirtschaften<br />
wir über See, Luft und Lagerlogistik.<br />
Wie hat sich der Markt im Rückblick<br />
auf die letzten Jahrzehnte entwickelt<br />
Der schlagendste Unterschied liegt in<br />
unseren Augen in der pfiffigen IT, die<br />
heute nötig ist, um ein gutes Massenprodukt<br />
zu liefern, das nicht Massenware<br />
ist. Mit «Streck Order» haben wir z.B.<br />
Der Gründer Karl Streck schaut Herbert Boll und Manfred Haas über die Schulter.<br />
unsere eigene Software für die Auftragserfassung<br />
und Tracking & Tracing für<br />
den Kunden entwickelt. Es sind heute 24<br />
Personen bei Streck ausschliesslich mit IT<br />
und Projektmanagement befasst, deren<br />
Verschränkung mit dem operativen Geschäft<br />
hochintensiv ist. Inzwischen geben<br />
wir mehr Geld für die IT aus als für<br />
die Beschaffung von Fahrzeugen. Diese<br />
Investitionen sind unabdingbar, um konkurrenzfähig<br />
zu bleiben.<br />
Viele Strassentransporteure klagen<br />
heute über niedrige Margen...<br />
Das ist so, aber wir glauben trotzdem im<br />
nationalen und internationalen Verkehr<br />
an die Verdienstmöglichkeiten und den<br />
Lkw als Verkehrsträger – auch in der Zukunft.<br />
Nötig sind saubere Prozesse, die<br />
nötige Flexibilität und eine intelligente<br />
Organisation sowie ein starkes Netzwerk<br />
wie z.B. unsere 48 Sammelladungszielstationen<br />
in Deutschland.<br />
Foto: Streck <strong>Transport</strong><br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Spedition & Logistik<br />
69<br />
Der Schulterschluss der KMU in Netzwerken<br />
ist heute eine klassische Antworten<br />
auf die Herausforderungen im<br />
Markt. Wie entwickelt sich die Zusammenarbeit<br />
mit Ihren Partnern (System<br />
Alliance, SystemPlus etc.)<br />
Unsere Kooperation von System Alliance<br />
ist effektiv die gelungene Antwort des<br />
Mittelstands auf die Konzerne. Mit allen<br />
Gesellschaftern können wir deutschlandweit<br />
im Stückgut Grössenordnungen erreichen,<br />
die sich mit Konzernen messen<br />
können. Die System Alliance war auch<br />
ein Vorreiter des elektronischen Datenaustauschs!<br />
Die Vorteile liegen neben der<br />
engen Verzahnung der IT in gemeinsamen<br />
Qualitätsstandards und Skaleneffekten.<br />
Streck bringt sich stark in diesen<br />
erfolgreichen Verbund ein (s. <strong>ITJ</strong> Daily<br />
vom 17.04.<strong>2013</strong>). Es ist keine Selbstverständlichkeit,<br />
dass wir in 2011 für unsere<br />
gelebte Qualität ausgezeichnet wurden.<br />
Die Kernkompetenz liegt auf der Strasse.<br />
Wie schätzen Sie die Nischenmärkte<br />
Gefahrgut und Pharmalogistik ein<br />
In Lörrach unterhalten wir ein Lager für<br />
Gefahrstoffe mit 6000 Palettenplätzen,<br />
das den rechtlichen Anforderungen entspricht.<br />
Ob wir die Pharmalogistik zu einer<br />
Kernkompetenz von Streck ausbauen,<br />
werden wir Ende <strong>2013</strong> von den Ergebnissen<br />
unseres Arbeitskreises zur Good-Distribution-Practice<br />
abhängig machen.<br />
Foto: Streck <strong>Transport</strong><br />
Verschafft der AEO-Status Streck einen<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
In der Schweiz Vorreiter bei der Zulassung<br />
als «Authorized Economic Operator» zu<br />
sein, hatte positive Auswirkungen. Elf<br />
Vertreter der Europäischen Union waren<br />
neben den Auditoren bei der Prüfung von<br />
Streck zugegen. Noch reagiert der Markt<br />
zögerlich auf die Neuerung, aber angesichts<br />
steigender Sicherheitsbedürfnisse<br />
wird das Zertifikat bald ein Unterscheidungsmerkmal<br />
sein.<br />
In Pfungen bei Winterthur errichten<br />
Sie ein neues Umschlaglager mit zunächst<br />
2800 m² Lagerfläche und Büros.<br />
Unsere Analysen hatten ergeben, dass fast<br />
45% der Verkehre aus Deutschland in<br />
den Raum Zürich, St. Gallen und Thurgau<br />
gehen. Da unser Standort Embrach<br />
zu klein wurde, bauen wir nun neu und<br />
wollen wie geplant im Oktober eröffnen.<br />
Welche Erwartungen haben Sie an die<br />
2012 neu geschaffene Funktion des<br />
Leiters Personalentwicklung<br />
Die Personalentwicklung hat grosse Bedeutung,<br />
sowohl in der Qualifikation der<br />
Mitarbeiter als auch im frühen Gegensteuern<br />
bei personellen Engpässen. Kompetenz<br />
und Motivation der Mitarbeiter<br />
werden in Zukunft immer wichtiger.<br />
Ihr unternehmerisches Motto<br />
Wir können die Windrichtung nicht ändern,<br />
aber die Segel richtig setzen.<br />
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Ein wegweisender Vorteil: Westeuropa<br />
kennen wir wie unsere Hosentasche.<br />
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und weiss, wie man neben offiziellen auch kulturelle Hürden meistert,<br />
hat überall gute Karten. Gondrand ist weltweit zuHause und sorgt vor<br />
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Service übernehmen wir das Spiel und führen<br />
es für Sie zum gewünschten Erfolg. Auf der Schiene<br />
und auf der Strasse -von den Häfen ins Hinterland und<br />
retour. Ganz nach dem Motto: Spiel, Satz, Sieg.<br />
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70 Publireportage Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Kompakter Strichcode mit Potenzial zum Wohle frischer Lebensmittel<br />
Komplexer<br />
Strichcode<br />
Um Artikelidentifikation und Ablaufdaten in einem Strichcode und auf<br />
jedem einzelnen Artikel festhalten zu können, entwickeln Studierende der<br />
ABB Technikerschule neue Prozesse. Produktablaufdaten sollen in einem<br />
GS1 Databar codiert zu bewirtschaften sein.<br />
Win-Win-Beziehung<br />
Mit 64 Warenhäusern und 33 Supermärkten ist Manor AG die führende Warenhausgruppe<br />
der Schweiz. Um eine durchgängige Warenwirtschaft auf Niveau SKU zu<br />
realisieren, wurde das Projekt «First Food» gestartet. SKU steht für «Stock Keeping<br />
Unit» und bezeichnet die Bestandseinheit eines lagergeführten Artikels. Als Teil dieses<br />
Projekts erarbeiteten vier Studierende der ABB Technikerschule* in einer Semesterarbeit<br />
eine Machbarkeitsstudie zur Integration von Ablaufdaten in das Warenwirtschaftssystem.<br />
Lösung über die ganze Wertschöpfungskette<br />
Per Gesetz dürfen Lebensmittel nicht verdorben, verunreinigt oder sonst im Wert<br />
vermindert sein. Eine visuelle Kontrolle des Ablaufdatums jedes Einzelstücks ist sehr<br />
Foto: BMX<br />
ABBTS-Studierende: Informationen im Strichcode erweitern<br />
aufwändig und somit keine geeignete Lösung. Dies und der Wunsch,<br />
möglichst wenig Lebensmittel vernichten zu müssen, führten die<br />
Manor dazu, nach effektiveren Varianten zu suchen. Im Fokus der<br />
Semesterarbeit stand die volle Durchgängigkeit der Kontrolle des<br />
Ablaufdatums und dessen systematische Pflege im Warenwirtschaftssystem.<br />
Um die Ziele zu erreichen musste das Projektteam<br />
Lieferantenumfragen durchführen, Prozesse bis zum Point of Sales<br />
analysieren, die technischen Möglichkeiten abklären und entsprechende<br />
Kostenberechnungen durchführen.<br />
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Barcode der Zukunft<br />
Die daraus resultierende Empfehlung der Studierenden ist die Einführung<br />
eines neuen Strichcodes, des GS1 Databar**. Diese Barcodetechnik<br />
erlaubt es, mehrere Informationen zu codieren. So ist<br />
es möglich, neben der Produktidentifikation zusätzlich das Ablaufdatum<br />
zu führen, ohne mehr Platz auf der Verpackung zu beanspruchen.<br />
Bei Bedarf kann der Strichcode zusätzlich um die Information<br />
zum Gewicht des Produkts erweitert werden.<br />
Dieser Technologieeinsatz befähigt die Manor, das Ablaufdatum<br />
über die ganze Wertschöpfungskette zu bewirtschaften. Das Projektresultat<br />
hat gezeigt, dass die damit verbundenen Aufwände alleine<br />
durch die Reduktion der Rabatte gedeckt werden können.<br />
Für Manor wurde das Teilprojekt erfolgreich abgeschlossen und<br />
bildet eine gute Basis um im Gesamtprojekt «First Food» die gesteckten<br />
Ziele zu erreichen.<br />
ABB Technikerschule<br />
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* Das Projektteam TSL Group (Total Solution Logistics) besteht aus<br />
Martin Neuckel, Patric Sattler, Sewan Eroyan, Dalibor Simic.<br />
** Der heutige GS1-Barcode für die Produktkennzeichnung ist seit<br />
1973 in Gebrauch und begeht in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag<br />
(vgl. S. 94 dieser Ausgabe).
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Intermodal<br />
71<br />
Debatte um Vollausbau der Gotthardstrecke<br />
Vor wichtigen Weichenstellungen<br />
In der Schweiz stehen in den nächsten Monaten wichtige Entscheidungen für den kombinierten Verkehr an. Hupac-Verwaltungsratspräsident<br />
Hans-Jörg Bertschi wies an der Bilanzmedienkonferenz Mitte Mai in Zürich erneut auf die für den kombinierten Verkehr<br />
dringlichen Infrastrukturausbauten hin und forderte den Vollausbau der Gotthardstrecke.<br />
«Nur mit einem Vollausbau der Gotthardstrecke<br />
kann die Verkehrsverlagerung von<br />
der Strasse auf die Schiene rentabel vorangetrieben<br />
werden», erklärte Bertschi und<br />
verwies auf eine Masterarbeit über den<br />
Nutzen der anstehenden Ausbauten. Mit<br />
den zur Diskussion stehenden Massnahmen<br />
soll für KV-Operateure, Bahnunternehmen<br />
und Infrastrukturbetreiber ein<br />
jährlicher Nutzen von 135 Mio. CHF ab<br />
2020 entstehen. «Das entspricht 75% der<br />
Betriebsbeiträge, die der Bund jährlich<br />
dem kombinierten Verkehr zuteilt», vergleicht<br />
Bertschi.<br />
Der Vollausbau umfasst drei Infrastrukturprojekte:<br />
Der Bau der Neat-Flachstrecken<br />
zur Eliminierung der Bergstrecken<br />
Gotthard und Ceneri, der Ausbau von<br />
Kreuzungsstellen für die Durchfahrt<br />
von 700 m langen Güterzügen sowie die<br />
Schaffung eines 4-m-Korridors für den<br />
<strong>Transport</strong> von Sattelaufliegern, und zwar<br />
bis zu den Terminals in Norditalien. Eine<br />
Entscheidung wird wahrscheinlich im<br />
Sommer im Schweizer Parlament fallen.<br />
Schweiz soll vorfinanzieren<br />
Der Nutzen eines durchgehenden Korridors<br />
von 4 m Eckhöhe ist gemäss der<br />
Masterarbeit am höchsten, wenn beide<br />
Neat-Zulaufstrecken via Luino und via<br />
Chiasso ausgebaut werden. Wie der Hupac-Chef<br />
ausführte, ist die Luino-Linie für<br />
Hupac dringender, da heute 80% des kombinierten<br />
Verkehrs via Schweiz auf dieser<br />
Route zu den bestehenden Terminals Novara,<br />
Busto und Mortara abgewickelt und<br />
Foto: Hupac<br />
hier in wenigen Jahren die<br />
Kapazitätsgrenze erreicht<br />
wird. Der Ausbau der Chiasso-Linie<br />
sei vor allem<br />
mit Blick auf die langfristig<br />
wachsenden Volumina<br />
wichtig. Gemeinsam mit<br />
der italienischen Staatsbahn<br />
FS Logistica plant<br />
Hupac bereits den Bau<br />
von drei neuen Umschlagsplätzen<br />
westlich von Mailand.<br />
Für die Ausbauten<br />
zwischen Luino und der<br />
Schweizer Grenze muss Italien<br />
aufkommen. Die nötigen Gelder sind<br />
im italienischen Investitionsbudget von 60<br />
Mio. EUR enthalten, deren Finanzierung<br />
aber laut Bertschi nicht gesichert. Daher<br />
sein Vorschlag: «Um das Mehrwertpotenzial<br />
frühestmöglich zu nutzen, braucht es<br />
eine Vorfinanzierung der Bauarbeiten in<br />
Italien durch die Schweiz, die ja von den<br />
Ausbauten wesentlich profitiert.»<br />
Einseitige Terminalstrategie<br />
Auch die von den Schweizerischen Bundesbahnen<br />
SBB geplanten Container-<br />
Grossterminals Basel-Nord und Zürich-<br />
Limmattal eröffnen dem kombinierten<br />
Verkehr neue Perspektiven. Für Hupac ist<br />
das vorliegende Konzept aber zu einseitig<br />
ausgerichtet. Der trimodale Ausbau des<br />
Umschlagplatzes Basel sei zu sehr auf die<br />
maritimen Verkehrsströme und auf Verkehre<br />
von und nach Norden ausgerichtet.<br />
«Mit der Neat dürften aber auch wieder<br />
Zusammen mit Vertretern der FSI-Gruppe und Cemat unterzeichnete<br />
der höchste Hupac-Lokführer Hans-Jörg Bertschi (4. v.l.)<br />
eine Absichtserklärung für eine «Terminalstrategie Norditalien».<br />
mehr Güter von Genua in die Schweiz<br />
transportiert werden», so Bertschi. Kritik<br />
äusserte er auch am Konzept für den<br />
geplanten Terminal Limmattal, der den<br />
Bedürfnissen des Strassengüterverkehrs<br />
zu wenig Rechnung trage. Überhaupt sei<br />
fraglich, ob die Schweiz zwei «Gateways»<br />
brauche.<br />
Claudia Benetti<br />
Eurokrise dämpft Hupac-Geschäft<br />
Die Geschäftsbilanz der Marktführerin des alpenquerenden<br />
Schienengüterverkehrs ergibt<br />
ein gemischtes Bild. So konnte der Jahresgewinn<br />
durch ein striktes Kostenmanagement<br />
um satte 65,6% auf 4,4 Mio. CHF gesteigert<br />
werden, der Umsatz aber schrumpfte um<br />
7,8% auf 454,5 Mio. CHF. Hauptgrund waren<br />
die rückläufigen Nord–Süd-Verkehre. Lediglich<br />
die Strecke über Österreich entwickelte<br />
sich wegen des dort vorhandenen 4-m-Korridors<br />
leicht positiv. www.hupac.ch<br />
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72 Intermodal Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Gute Zahlen 2012 – Wachstumspotenziale <strong>2013</strong><br />
Transcontainer<br />
trotzt dem Markt<br />
CEO Petr Baskakov zeigte im Gespräch mit <strong>ITJ</strong>-Chefredaktor Christian<br />
Doepgen auf, wie die Expansion von Transcontainer weitergehen soll.<br />
Herr Baskakov, wir gratulieren JSC Transcontainer zu den Ergebnissen<br />
in 2012. Insgesamt haben sich die Erträge des Unternehmens<br />
gegenüber dem Vorjahr um fast 18% auf 36,4 Mrd. RUR (904 Mio.<br />
EUR) gesteigert. Der Gewinn wuchs im Vergleich um 28% auf 7,3<br />
Mrd. RUR (181 Mio. EUR). Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis<br />
Danke sehr! Tatsächlich haben wir im letzten Jahr historische Rekordmarken<br />
erreicht, sowohl bei Erlösen, Ebitda und Nettoerträgen als auch<br />
bei den <strong>Transport</strong>volumina. Unsere Margen liegen wieder auf dem Vorkrisenniveau<br />
von 2008.<br />
Wir führen den Erfolg auf unser vertikal-integriertes Geschäftsmodell<br />
zurück, das unsere Stärken kombiniert. Zunächst ist das Terminalnetzwerk<br />
in Russland und Kasachstan ebenso in unserem Besitz<br />
wie die Flotte von 25 000 Niederbordwagen und 60000 Container.<br />
Wir unterhalten eine landesweite und internationale Präsenz mit 140<br />
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>Das europäische<br />
Netzwerk<br />
Mit dem AlbatrosExpress<br />
verbindet TFG die Deutschen<br />
Nordseehäfen mit den<br />
Ländern Deutschland,<br />
Österreich und Schweiz.<br />
Und das mit einem attraktiven<br />
Produktportfolio und<br />
integriertenServiceleistungen.<br />
Als Unternehmen der DB<br />
Mobility Logistics AG ist<br />
TFG Transfracht der<br />
leistungsfähigste Operateur<br />
im europäischen<br />
Seehafenhinterlandverkehr.<br />
Foto: JSC Transcontainer<br />
CEO Petr Baskakov sieht Chancen in Zentralasien und China.<br />
russischen Niederlassungen und Büros in 23 Ländern der<br />
GUS, Europas und Asiens und sind damit der grösste<br />
Güterbahnoperateur auf dem Territorium Russlands und<br />
der ehemaligen Sowjetunion. Dank der IT-Vernetzung<br />
sind wir in der Lage, landesweit 300 000 Routen anzubieten.<br />
Unsere <strong>Transport</strong>- und Logistikdienstleistungen<br />
haben 2012 mehr als 64000 Kunden wahrgenommen.<br />
2011 gab es noch ordentliches Wachstum. Wie hat<br />
Transcontainer 2012 erlebt Und wie geht man mit<br />
dem leichten Rückgang im <strong>Transport</strong>volumen im<br />
ersten Quartal <strong>2013</strong> von 1,3% auf 342 000 TEU um<br />
Bis Oktober 2012 sahen wir ein stetiges Wachstum, das<br />
im November einbrach, um im Januar und Februar <strong>2013</strong><br />
ins Minus zu rutschen. Zu den Faktoren, die zu dieser<br />
Entwicklung geführt haben, gehören die Stagnation der<br />
russischen Industrieproduktion bei schwindendem Export<br />
und geringerem Aufkommen im russischen Schienentransport<br />
von z.B. Erzen, Zellstoff und Chemikalien.<br />
Im <strong>Transport</strong> von Importgütern haben wir zweistellige<br />
Wachstumsraten erzielt – hier stimmt die Nachfrage. Ein<br />
besonders starkes erstes Quartal hat uns 2012 ebenso geholfen<br />
wie saisonale Effekte und das Schaltjahr. In <strong>2013</strong><br />
zeigt die Wachstumskurve seit März wieder aufwärts.<br />
2011 hat Transcontainer für 67% der Anteile von Kedentransservice<br />
in Kasachstan mit 1,56 Mrd. RUR<br />
(38 Mio. EUR) einiges investiert. Wie sehen Sie die<br />
Geschäftsentwicklung in diesem Bereich<br />
Die Integration von Kedentransservice ist gut vorangekommen.<br />
In knapp einem Jahr haben wir von Grund<br />
auf ein neues dynamisches Unternehmen im Schienentransport<br />
für Kasachstan und andere zentralasiatische<br />
Länder geschaffen, mit integriertem Terminalnetzwerk.<br />
2011 hat Kedentransservice noch keine Dienstleistungen<br />
auf der Schiene erbracht. 2012 wurden bereits 24000<br />
TEU transportiert, mit einer Flotte von 500 Niederbordwagen,<br />
von denen heute 4000 zur Verfügung stehen. Die<br />
Entscheidung, die Öffnung im kasachischen Markt für<br />
private Bahnoperateure als erster russischer Akteur zu<br />
nutzen, hat sich als richtig erwiesen. Kedentransservice<br />
ist vom Terminalbetreiber zum Dienstleister geworden.
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Intermodal<br />
73<br />
Wie läuft die Zusammenarbeit mit der<br />
staatlichen Kazakhstan Temir Zholy<br />
Die KTZ ist ein verlässlicher Partner und<br />
hat als Teilhaber von 33% an Kedentransservice<br />
diesen Erfolg mit ermöglicht.<br />
Inwieweit ist Transcontainer von der<br />
Zollunion zwischen Russland, Weissrussland<br />
und Kasachstan betroffen<br />
Diese Zollunion schafft neue Möglichkeiten<br />
auch für den Transitverkehr! Spätestens<br />
seit den Jahren 2011 bis 2012 hat<br />
sich die Situation im Schienengüterverkehr<br />
zwischen China und der EU geändert.<br />
Wir sehen insbesondere eine dynamische<br />
industrielle Entwicklung in den<br />
West- und Zentralprovinzen Chinas. Für<br />
containertaugliche Güter ändert sich die<br />
Marktsituation dramatisch, da der Schienentransport<br />
aus diesem Teil Chinas bis<br />
nach Ost- und Zentraleuropa nicht nur<br />
schneller ist als die Seefracht (ca. 20 Tage<br />
gegenüber 50 Tagen), sondern auch im<br />
Preis konkurrenzfähig, wenn man den<br />
Zeitgewinn berücksichtigt. Ein konkretes<br />
Beispiel: die Kosten für einen Containertransport<br />
von Chongqing nach Moskau<br />
sind auf See und Schiene vergleichbar –<br />
letztere ist aber doppelt so schnell!<br />
natürlich gute Gelegenheiten, die uns Effizienz<br />
und Synergien bringen, bei Gelegenheit<br />
aufgreifen wie bei Kedentransservice.<br />
Wir prüfen Möglichkeiten, haben<br />
aber derzeit keine Transaktion geplant.<br />
Haben Sie Pläne, Kosten zu senken<br />
Das ist ein strategisches Dauerthema.<br />
Es ist gelungen, im schwachen ersten<br />
Quartal <strong>2013</strong> Effizienzsteigerungen umzusetzen.<br />
Der Containerleerlauf konnte<br />
mit 29% auf ein historisches Minimum<br />
reduziert werden, die Leerlaufkosten –<br />
trotz Tariferhöhung der RZD von 7% in<br />
<strong>2013</strong> – um 18%. Ein signifikanter Teil<br />
der Vergütungen ist erfolgsabhängig,<br />
so dass wir bei schwächerer Marktlage<br />
flexibel sind. Wir konnten so unsere<br />
Ebitda-Marge in <strong>2013</strong> auf dem Niveau<br />
des Vorjahres halten.<br />
Welche Erwartungen und Ziele hat<br />
Transcontainer für <strong>2013</strong><br />
Nach schwachem Beginn ist der Markt<br />
im März um 7,5% und im April um 5%<br />
gewachsen. Die Schlüsselfrage bleibt, wie<br />
nachhaltig dieses Wachstum sein wird.<br />
Wir sind vorsichtig optimistisch angesichts<br />
starker makroökonomischer Daten<br />
für Russland im März und einer leichten<br />
Abschwächung im zweiten Halbjahr.<br />
Schwächere Märkte drücken neben geringeren<br />
Volumina zusätzlich auf die Tarife<br />
der Operateure. Seit Oktober 2012 waren<br />
diese im Schnitt um 10% gefallen, kehren<br />
aber jetzt auf Normalniveau zurück.<br />
Bleibt die weltweite Wirtschaftslage<br />
stabil, erwarten wir eine Wachstumsrate<br />
im niedrigen bis mittleren einstelligen<br />
Bereich, obwohl die Aussichten für <strong>2013</strong><br />
noch unbestimmt sind. www.trcont.ru<br />
«Der Schienentransport zwischen China<br />
und Europa ist doppelt so schnell wie<br />
der Seetransport.»<br />
Um diese neuen Möglichkeiten zu nutzen,<br />
verfolgen die Bahnen der drei Länder<br />
der Zollunion das Projekt eines Gemeinschaftsunternehmens,<br />
auf der Basis von<br />
<strong>Transport</strong>anlagen, die jeweils im nationalen<br />
Besitz verbleiben. Unsere russische<br />
Muttergesellschaft RZD möchte ihren<br />
Anteil an Transcontainer einbringen, während<br />
die KTZ und BC ihre Grenzterminals<br />
und rollendes Material stellen. Dieses Gemeinschaftsunternehmen<br />
wird seinen Teil<br />
zur <strong>Transport</strong>verbesserung innerhalb der<br />
Zollunion auf der Grundlage von vereinheitlichter<br />
Technologie und gemeinsamer<br />
Zolltarife beitragen und das angesprochene<br />
Wachstumspotenzial im Handel<br />
zwischen China und der EU ausschöpfen.<br />
Das Vorhaben ist nun mit den Regierungsbehörden<br />
aller drei Länder besprochen<br />
worden und wir erwarten eine finale Entscheidung<br />
innerhalb der nächsten Monate.<br />
Sind weitere Akquisitionen, etwa in<br />
Asien, für Transcontainer denkbar<br />
Unsere Strategie ist vor allem auf organisches<br />
Wachstum ausgelegt, obwohl wir<br />
Rotterdam<br />
Aachen<br />
Cuxhaven<br />
Hamburg<br />
Oberhausen<br />
Forbach<br />
Wustermark<br />
Duisburg Ruhland<br />
Bad Schandau<br />
Dillingen (Saar)<br />
Ostrava<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Intermodal<br />
75<br />
Metrans eröffnet modernen Hubterminal<br />
Schub für Hinterland<br />
Die tschechische Bahngesellschaft Metrans hat in Ceska Trebova, 180 km<br />
östlich von Prag, ihren modernsten Hubterminal für Container eröffnet.<br />
Damit erweitert das Unternehmen der deutschen Hamburger Hafen und<br />
Logistik AG (HHLA), ihr <strong>Transport</strong>netzwerk in Mittel- und Osteuropa.<br />
Mit der zweiten Containerdrehscheibe in Tschechien treiben Metrans<br />
und die HHLA den Ausbau ihres Hinterlandverkehrs weiter voran. Der<br />
Terminal in Ceska Trebova ist Teil ihrer Intermodalstrategie, mit welcher<br />
der Konzern die Grundlagen für ein deutliches Mengenwachstum<br />
in Deutschland sowie Mittel- und Osteuropa schafft. Ceska Trebova<br />
liegt verkehrsgünstig zentral im Paneuropäischen Verkehrskorridor IV<br />
und auf der Route <strong>22</strong> der Transeuropäischen Netze (TEN) mit dem<br />
Streckenverlauf von Deutschland (Nürnberg/Dresden) über Tschechien<br />
(Prag), Österreich (Wien) und Ungarn (Budapest) nach Bulgarien<br />
(Sofia). Von hier aus erschliesst Metrans den gesamten Südosten Tschechiens,<br />
die Slowakei, Ungarn und Österreich für die deutschen Nordseehäfen<br />
Hamburg und Bremerhaven.<br />
In den Bau der Anlage investierte Metrans 16,5 Mio. EUR. Nachdem<br />
der Terminal seit Jahresbeginn langsam hochgefahren wurde, werden<br />
dort seit Anfang Mai bereits über 100 Züge pro Woche abgefertigt, was<br />
zwei Drittel der anfänglichen Abfahrtskapazität (bei einer Lagerkapa-<br />
Foto: HHLA<br />
Klaus-Dieter Peters (links) und Jiri Samek freuen sich über die<br />
neue Metrans-Anlage in Ceska Trebova.<br />
zität von zunächst 4500 Standardcontainern) bedeutet.<br />
Der Terminal kann in den nächsten Jahren erweitert werden<br />
und punktet dadurch besonders, dass er Shuttlezüge<br />
abfertigen kann. Die Züge müssen nicht mehr im Seehafen<br />
nach den Zielbahnhöfen vorsortiert werden, sondern<br />
sie können in einer hohen Abfahrtstaktung «bunt» beladen,<br />
also mit Containern für verschiedene Ziele, zum<br />
Hubterminal starten. Dort werden die sie auf die Züge<br />
in die jeweiligen Enddestinationen verladen.<br />
Zentraler Baustein der HHLA-Intermodalstrategie<br />
Die Anlage verfügt über drei 90 m breite Portalkräne<br />
und sechs Gleise mit einer Länge von jeweils 630 m.<br />
So können in Ceska Trebova Ganzzüge abgefertigt werden,<br />
womit aufwendiges und kostenintensives Rangieren<br />
von Zugteilen entfällt. Der Hubterminal zeichnet sich<br />
dadurch aus, dass Containerzüge direkt mit E-Lokomotiven<br />
in den Terminal hineinfahren und ihn nach der<br />
Abfertigung ohne Rangieren wieder verlassen können.<br />
Aufgrund der strategischen Bedeutung einer solchen<br />
Drehscheibe für Gütertransporte und die Anbindung<br />
Tschechiens an die Seehäfen über die Schiene fördert<br />
die Europäische Union das Bauprojekt mit rund 2,7 Mio.<br />
EUR.<br />
Der HHLA-Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Peters<br />
erklärte den neuen Terminal zu einem zentralen Baustein<br />
der Intermodalstrategie des Konzerns und kündigte<br />
an: «Wir werden unsere Containertransporte auf der<br />
Schiene im Hinterland der deutschen Seehäfen deutlich<br />
ausweiten. Nachdem wir eine führende Position in den<br />
Verkehren mit Tschechien, der Slowakei, Ungarn und<br />
Polen erungen haben, wollen wir unseren Marktanteil<br />
nun auch in Deutschland und Österreich Zug um Zug<br />
steigern.» Jiri Samek, Geschäftsführer von Metrans, ergänzte<br />
anlässlich der Eröffnung: «Wir sind stolz, mit der<br />
neuen Anlage einen der modernsten und effizientesten<br />
Hubterminals errichtet zu haben. Mit diesem Terminal<br />
sparen wir im Transitverkehr mehrere Stunden ein. Damit<br />
können wir den Containertransport von und zu den<br />
Seehäfen noch einmal steigern und unsere Marktanteile<br />
ausbauen.»<br />
www.metrans.cz
76 Strassentransport Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Timocom präsentiert erneuerte Trackinglösung<br />
Durchwegs transparent<br />
Die Timocom Soft- und Hardware GmbH, ein international tätiger IT-Dienstleister für alle<br />
in der <strong>Transport</strong>kette beteiligten Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf (Deutschland), hat<br />
den Relaunch seines Produkts «TC eMap» inkl. einer Trackingfunktion angekündigt.<br />
Modern, aufgeräumt und übersichtlich<br />
präsentiert sich das neue «TC eMap»<br />
auch bei komplexen Anforderungen, etwa<br />
wenn zehn oder mehr Fahrzeuge mit<br />
unterschiedlichen Telematiksystemen<br />
gleichzeitig auf der Karte angezeigt werden<br />
sollen. Damit sich die einzelnen Lkw<br />
besser identifizieren lassen, kann man jedem<br />
GPS-Sender einen individuellen Namen<br />
geben. Dieser wird in der Übersicht<br />
sowie auf dem zum Fahrzeug gehörenden<br />
Label innerhalb der Karte angezeigt. Per<br />
Klick werden die hinterlegten Details angezeigt<br />
und kann sofort Kontakt mit dem<br />
Fahrer aufgenommen werden.<br />
Rund 20 der gängigsten europäischen<br />
Hersteller sind zum Start in «TC eMap»<br />
verfügbar. Doch dabei muss es nicht bleiben:<br />
«Zu Beginn arbeiten wir mit den am<br />
häufigsten eingesetzten Telematikanbietern<br />
zusammen. Benutzt ein Kunde ein<br />
anderes System als die bisher von uns integriertenen,<br />
kann er sich bei uns melden.<br />
Wir treten dann mit seinem Anbieter in<br />
Kontakt, um ihm schnellstmöglich den<br />
Zugang zur Trackinglösung einzurichten»,<br />
erklärt Marcel Frings, Chief Representative<br />
von Timocom.<br />
Vorteil für kleine Frachtführer<br />
Der herstellerübergreifende Ansatz richtet<br />
sich insbesondere an kleine Dienstleister<br />
und Frachtführer. Diese können<br />
sich nun selbst bei wechselnden Auftraggebern<br />
ganz einfach tracken lassen und<br />
signalisieren so ihren Auftraggebern, dass<br />
Foto: Timocom<br />
Übersichtliche Anzeigen kennzeichnen die<br />
überarbeitete Telematiklösung «TC eMap».<br />
sie vertrauenswürdig sind und ihre Ware<br />
sicher von A nach B bringen.<br />
Neben der neuen Trackinglösung integriert<br />
«TC eMap» weiterhin die Kostenkalkulation<br />
und Routenplanung.<br />
Hiermit können Nutzer direkt aus einem<br />
Frachtangebot in der <strong>Transport</strong>börse «TC<br />
Truck & Cargo» heraus die optimal zu<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Strassentransport<br />
77<br />
Strassentransport in Russland steht vor einer Liberalisierung.<br />
Freie Strassen für<br />
nichtrussische Lkw<br />
Die eigenen Strassentransporteure hat das russische <strong>Transport</strong>ministerium, vertreten<br />
durch den stellvertretenden <strong>Transport</strong>minister Nikolay Asaul, mit seiner Entscheidung<br />
überrascht, den heimischen Markt verstärkt für ausländische Unternehmen zu öffnen.<br />
Auf der ausserordentlichen Tagung der<br />
Arbeitsgruppe für Strassentransport des<br />
Internationalen <strong>Transport</strong>forums wurde<br />
am 4. April <strong>2013</strong> in Paris Übereinstimmung<br />
erzielt, Begrenzungen im Verkehr<br />
mit Russland zu beseitigen und die von<br />
der CEMT (Europäische Verkehrsministerkonferenz)<br />
genehmigten multilateralen<br />
Kontingente Russlands für internationale<br />
Güterbeförderungen deutlich anzuheben.<br />
Die russische Delegation stimmte<br />
einer Erhöhung der Basis-Quote der Genehmigungen<br />
auf 596 zu. Das entspricht<br />
Jahresgenehmigungen von 5960 Lkw der<br />
Klasse Euro-5 für den Gütertransport<br />
innerhalb der CEMT-Länder und einer<br />
Verdopplung gegenüber dem bisherigen<br />
Höchstwert der Russischen Förderation<br />
aus 2010. Die Wirkungen dieser Liberalisierung<br />
sollen diesen Beschlüssen zufolge<br />
zunächst in einer Testphase ab 15. Mai<br />
des Jahres bewertet werden, bevor über<br />
ihre Beibehaltung entschieden wird.<br />
dass nur noch eine stark begrenzte Anzahl<br />
von CEMT-Genehmigungen auf<br />
ihrem Staatsgebiet gültig seien. Viele<br />
CEMT-Genehmigungen erhielten daher<br />
ab 2011 einen roten Sperrstempel für<br />
Russland. Diese Genehmigungen durften<br />
nicht zur Be- oder Entladung in Russland<br />
eingesetzt werden, was die ausländische<br />
Konkurrenz teilweise von diesem Markt<br />
fern hielt.<br />
Russlands internationale Strassentransporteure<br />
haben sich wiederholt für die<br />
Beibehaltung dieser protektionistischen<br />
Massnahme ausgesprochen. Zum Schutz<br />
ihrer Interessen empfahlen sie sogar, den<br />
Austritt aus dem CEMT-Abkommen<br />
zu erwägen. Entsprechend harsch fiel<br />
ihre Kritik an den jüngsten staatlichen<br />
Entscheidungen aus. Während die Regierungsvertreter<br />
betonten, dass das liberalere<br />
Herangehen den Interessen der<br />
Wirtschaft entsprechen und zahlreiche<br />
zusätzliche <strong>Transport</strong>möglichkeiten erschliessen<br />
würde, sahen die Kritiker die<br />
Erhöhung der Quoten quasi als Türöffner<br />
für die Konkurrenz aus der Ukraine, aus<br />
Polen und dem Baltikum an. Der russische<br />
Verband der internationalen Strassengütertransporteure<br />
Asmap wandte<br />
sich mit dringenden Telegrammen an<br />
Regierung und Parlament mit der Bitte,<br />
die gelockerte Regelung, die zudem ohne<br />
vorherige Konsultation mit der Verkehrs-<br />
Fortsetzung auf S. 74<br />
Protektionismus versus Liberalisierung<br />
Zum Schutz der heimischen Strassentransporteure<br />
hatte die Russische Förderation<br />
im September 2010 durchgesetzt,<br />
Die Ballungszentren, allen voran St. Petersburg, stehen im Mittelpunkt von Autobahn-Planungen.<br />
Foto: Mintrans<br />
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78 Strassentransport Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Das russische Strassennetz ist in mehrfacher Hinsicht entwicklungsfähig.<br />
Fortsetzung von S. 73<br />
wirtschaft erfolgt sei, für ungültig zu erklären. Sie bezifferte die möglichen<br />
Einnahmeverluste russischer Unternehmen durch die Öffnung<br />
des Marktes auf rund 500 Mio. EUR und sagte den Bankrott zahlreicher<br />
kleinerer und mittlerer Unternehmen mit der Vernichtung Tausender<br />
Arbeitsplätze voraus. Eine Arbeitsgruppe beim <strong>Transport</strong>ministerium<br />
wird sich nun gemeinsam mit der Asmap mit dieser Frage befassen.<br />
Wachsende Spannungen<br />
Mit der in jüngster Zeit deutlich gewachsenen Rolle des Strassengütertransports<br />
im russischen Aussen- wie Binnenhandel nehmen die Spannungen<br />
zwischen den <strong>Transport</strong>euren und der Regierung generell zu.<br />
Der mangelhafte Zustand der vorhandenen Strassen, ihr ungenügender<br />
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Foto: Cityweb<br />
Neu- und Ausbau sowie die niedrigen Sicherheitsstandards<br />
haben Russland auf die hintersten Plätze in internationalen<br />
Rankings der Qualität der Strasseninfrastruktur<br />
verbannt. Die bislang eher gelassen hingenommenen<br />
häufigen zeitweiligen Sperrungen im Frühjahr selbst von<br />
föderalen Strassen für den Schwerverkehr wegen Überflutungsgefahr,<br />
Hochwasser und Risiken von Strassenschäden<br />
infolge fehlender Tiefenentwässerung, Isolationsschichten<br />
und ähnlicher Mängel lösten in diesem<br />
Jahr einen regelrechten Proteststurm der Wirtschaft aus.<br />
In Russlands <strong>Transport</strong>strategie bis 2030 wird für<br />
den Strassengütertransport eine Steigerung auf das Anderthalbfache<br />
bis Doppelte des heutigen Volumens und<br />
ebenso der aktuellen <strong>Transport</strong>leistung in Tonnen-km<br />
erwartet. Die für die Bahn prognostizierten Wachstumsraten<br />
liegen deutlich darunter. Schon heute klagen Bahnoperateure<br />
in Russland, dass die Strasse ihnen durch<br />
einen harten Preiswettbewerb zunehmend <strong>Transport</strong>e<br />
selbst bei Massengütern wie Metallen und Zement auf<br />
Entfernungen über 3000 bis 4000 km abnimmt. Die<br />
Bahn sei bis jetzt ausserstande, eine adäquate Antwort<br />
auf dieses «Dumping» zu geben. Dies gehörte auch zu<br />
den Themen auf der 18. Internationalen Konferenz für<br />
<strong>Transport</strong> und Logistik Ende April in Moskau.<br />
Blick nach vorn<br />
Russlands Regierung will mit höheren Budgets für Bau,<br />
Modernisierung und Rekonstruktion der Strassen und<br />
einem energischeren Kampf gegen Misswirtschaft und<br />
Korruption in der Strassenbauwirtschaft die Infrastruktur<br />
entsprechend den Anforderungen der Wirtschaft<br />
entwickeln. Private Investoren aus dem In- und Ausland<br />
sollen gewonnen und so die Finanzierungsmöglichkeiten<br />
ausgeweitet werden. Als ein Vorzeigeprojekt dient<br />
dabei der geplante Bau der rund 700 km langen gebührenpflichtigen<br />
Autobahn Moskau-St.Petersburg. Die<br />
heutige Schnellstrasse ist eine der am stärksten befahreneren<br />
Strecken in Russland. Seit vergangenem Frühjahr<br />
bemüht sich das speziell für die Entwicklung eines<br />
russischen Autobahnnetzes von bis zu 20000 km neu<br />
geschaffene staatliche Unternehmen «Avtodor» um die<br />
Mobilisierung privater Mittel aus dem In- und Ausland<br />
für den Bau von Russlands Autobahnen auf Konzessionsbasis.<br />
Die von «Avtodor» im Ausland, zuletzt am<br />
23. April in Mailand, initiierten Roadshows belegen ein<br />
hohes Interesse der gesamten internationalen Bauwirtschaft<br />
an den Planungen und der vorgesehenen hochrangigen<br />
Expertengruppe für die Ausarbeitung der wichtigsten<br />
Prinzipien, Aufgaben und Bedingungen der Projekte.<br />
Noch sind zahlreiche Fragen wegen gesetzlicher Regelungen,<br />
staatlicher Garantien und Risikoabsicherung zu<br />
klären. Unabhängig davon haben am 1. Mai <strong>2013</strong> die Arbeiten<br />
begonnen. Auf dem künftigen Bauabschnitt der<br />
Mautautobahn im Nowgoroder Gebiet nahe St. Petersburg<br />
werden in diesen Wochen Munitionsreste aus dem<br />
zweiten Weltkrieg entsorgt und die sterblichen Überreste<br />
von Gefallenen geborgen. Russlands <strong>Transport</strong>minister<br />
Maksim Sokolov hat jedenfalls versprochen, dass bis zur<br />
Fussball-WM 2018 die Autobahn Moskau-St.Petersburg<br />
fertig wird.<br />
Christine Kulke-Fiedler
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80 Strassentransport / Spedition Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Im Gespräch mit Daniel Stein, Geschäftsführer Nova Traffic AG<br />
«Beratung» statt «Abfertigung»<br />
Ohne eigenen Fuhrpark, dafür aber mit<br />
7500 m 2 Lagerfläche und einem Personal<br />
von 60 Mitarbeitenden, ist die schweizerische<br />
Firma Nova Traffic seit drei Jahrzehnten<br />
unterwegs. Wir unterhielten uns<br />
mit ihrem Geschäftsführer Daniel Stein.<br />
Herr Stein, Nova Traffic hat 2012 den<br />
30. Geburtstag gefeiert. Wie ist das letzte<br />
Geschäftsjahr gelaufen<br />
Wir sind stolz, dass «die Nova» seit 30<br />
Jahren erfolgreich in der Speditions- und<br />
Lagerlogistik tätig ist und sich sehr gesund<br />
weiter entwickelt: Letztes Jahr hatten wir<br />
trotz der nicht einfachen wirtschaftlichen<br />
Situation wiederum einen starken Anstieg<br />
unseres Geschäfts. Verschiedene grössere<br />
Projekte konnten verwirklicht und neue<br />
Kunden – vor allem in der Lagerlogistik<br />
– gewonnen werden. Das Wachstum von<br />
fast 20% war wiederum ein Meilenstein in<br />
unserer Geschichte.<br />
Schweizer Sitz, weltweite Präsenz<br />
• Internationale Spedition: Kloten (Hauptsitz)<br />
mit Niederlassungen in Basel, Genf und<br />
Chiasso;<br />
• Lagerlogistik: EmbrachEmbraport (Sitz)<br />
mit InhouseLösungen auf der britischen<br />
Kanalinsel Jersey, in England selber sowie<br />
in Gibraltar, Serbien, China und Hongkong.<br />
Daniel Stein, Geschäftsführer<br />
Wo liegen Ihre Schwerpunkte<br />
Wir haben zwei Geschäftsfelder: auf der<br />
einen Seite die ursprüngliche Spedition<br />
mit Luft- und Seefrachten, europäischen<br />
Lkw-<strong>Transport</strong>en, Import und Export sowie<br />
alles, was mit Zollfragen zusammenhängt.<br />
Dies weltweit mit Fokus auf Asien,<br />
USA, Südamerika, Mittlerer Osten und<br />
Südafrika. Ausserdem betreuen wir spezifische<br />
Kunden für die etwas komplizierteren<br />
Sendungen und/oder Destinationen.<br />
Beispielsweise sind wir für die ganze Logistik<br />
der Luftfrachten für die WHO ab der<br />
Schweiz zuständig. Unsere Kunden sind<br />
meistens ebenfalls KMU.<br />
Das zweite Standbein ist die Lagerlogistik,<br />
in der wir seit unserem Bestehen tätig<br />
sind. Über die Jahre haben wir da sehr viel<br />
Erfahrung gesammelt und dürfen uns als<br />
Spezialisten betrachten. In diesem Bereich<br />
hatten wir in den vergangenen drei Jahren<br />
das grösste Wachstum. Auch in der<br />
E-Commerce-Logistik haben wir uns in<br />
den letzten Jahren einen Namen gemacht.<br />
Mittlerweile bündeln wir für verschiedene<br />
Kunden in dieser Branche bis zu 25000<br />
Pakete pro Tag und sind auch für deren<br />
weltweite Distribution zuständig.<br />
Wie gross sind die Anteile der einzelnen<br />
Verkehrsträger in Ihrem Geschäft<br />
Wir sind vor allem im Überseegeschäft aktiv,<br />
also See- und Luftfracht, Import und<br />
Export. Europäische Landverkehre haben<br />
wir im Zusammenhang mit den Seefrachten<br />
meistens zu den Nordhäfen oder von<br />
den Nordhäfen via Schiene oder Rheinschifffahrt.<br />
Wenig geht über die Strasse –<br />
auch aus Rücksicht auf die Umwelt. Eigene<br />
europäische Lkw-Linien haben wir nicht,<br />
sondern arbeiten direkt mit Frächtern oder<br />
Partnern in dem Bereich zusammen. Das<br />
funktioniert gut und lastet die Lkw auch<br />
besser aus.<br />
Wo möchten Sie wachsen, und wie soll<br />
dieses Wachstum bewerkstelligt werden<br />
Organisch oder durch Zukäufe<br />
Wir streben ein «gesundes, kontrolliertes»<br />
Wachstum an. Bisher sind wir aus eigener<br />
Kraft gross geworden. Das wollen wir auch<br />
in Zukunft. Wir bewegen uns in verschiedenen<br />
Bereichen in einem Wachstumsmarkt<br />
und sind dort bekannt geworden.<br />
In Innovationen und Produktentwicklungen<br />
werden wir weiterhin investieren.<br />
Ausserdem sind wir rund um den Globus<br />
unterwegs und unterstützen unsere Partner<br />
weltweit im Marketing und Verkauf<br />
Foto: Nova Traffic AG<br />
unserer Dienstleistungen. Es ergeben sich<br />
auch immer wieder interessante Projekte<br />
– aber nur, wenn wir aktiv sind, zuhören<br />
und lernbereit und offen für Neues sind.<br />
Sollten sich in bestimmten Bereichen<br />
Gelegenheiten für Zukäufe ergeben, würden<br />
wir auch diese prüfen. Dies steht aber<br />
momentan für uns nicht im Vordergrund.<br />
«The fine art of logistics made in Switzerland»:<br />
Sie treten mit einem selbstbewussten<br />
Leitspruch auf – wodurch wird<br />
er im täglichen Umgang mit Ihren Kunden<br />
und Partnern gerechtfertigt<br />
Nova Traffic pflegt langjährige Partnerschaften<br />
und Kooperationen mit namhaften,<br />
z.T. grösseren, unabhängigen Speditionsgruppen<br />
und Firmen weltweit. Wir<br />
arbeiten schnell, professionell, lösungsorientiert<br />
und kennen fast alle unsere Partner<br />
auch persönlich. Für Schweizer Kunden<br />
sind wir nicht einfach ein anonymes<br />
Speditions- und Logistikunternehmen,<br />
sondern haben neben unserer effizienten<br />
Auftragsabwicklung immer auch ein offenes<br />
Ohr für spezielle Speditionsanliegen.<br />
Wir fertigen die Aufträge unserer Kunden<br />
nicht einfach ab sondern beraten sie. So<br />
entstehen langjährige, fast familiäre Kundenbeziehungen,<br />
die für beide Seiten von<br />
Nutzen sind.<br />
Mit welchen Schwierigkeiten hat ein<br />
mittelständisches Schweizerisches Speditionsunternehmen<br />
zu kämpfen<br />
Auch unsere Hauptkunden sind v.a. international<br />
tätige KMU. Mit deren Erfolg<br />
bzw. Auftragslage sind wir direkt verbunden.<br />
Um die in der Schweiz relativ hohen<br />
Fixkosten, z.B. den Personalaufwand, auszugleichen,<br />
optimieren wir unsere Abläufe<br />
und sind besonders in Nischen erfolgreich.<br />
Seit 35 Jahren sind Sie ja selbst schon im<br />
Speditionsgeschäft – was reizt Sie heute<br />
noch daran<br />
Eigentlich dasselbe wie damals: aktiv zu<br />
sein, innovative Lösungen für Kunden zu<br />
suchen, vorzustellen, zu offerieren und<br />
umzusetzen, v.a. der persönliche Kontakt<br />
weltweit und auf allen Stufen. Wenn sich<br />
aus diesen Gemeinsamkeiten über das Geschäftliche<br />
hinaus gehende Beziehungen,<br />
ja Freundschaften, entwickeln, finde ich<br />
das äusserst reizvoll. www.novatraffic.ch
IBERIEN<br />
Foto: thinkstock<br />
Wirtschaftlicher Wendepunkt in Sicht<br />
Iberiens Aussenhandel soll es richten<br />
Spanien und Portugal stellen die Weichen, damit ab dem<br />
Jahr 2014 das Wachstum in die Region zurückkehrt.<br />
mit seiner geplanten Schienenanbindung bis Spanien soll eine Grundlage<br />
für den Wiederaufstieg durch den transatlantischen Handel bilden.<br />
Die guten Nachrichten am Anfang: Spanien hat sich im<br />
globalen <strong>Transport</strong>-Ranking der Weltbank, dem Logistics<br />
Performance Index, vom 25. Platz im Jahr 2010 auf den<br />
20. Platz in 2012 vorgearbeitet. Portugal konnte sich im<br />
gleichen Zeitraum vom 34. auf den 28. Platz verbessern.<br />
Gesamthaft konnte die iberische Halbinsel also in den<br />
untersuchten Parametern Infrastruktur, Zollabwicklung,<br />
Logistikkompetenz u.a. zulegen.<br />
Ernüchternde Fakten stehen auf der anderen Seite.<br />
Spaniens Wirtschaft hat 2012 die tiefste Rezession seit<br />
Jahrzehnten erlebt. Der Rückgang des BIP um 1,9% hat<br />
viele Branchen betroffen. Allerdings ist der Nettoexport,<br />
der zu 59% in die Euroländer geht, nach dem Einbruch<br />
2010 im vergangenen Jahr bereits mit ca. 25 Mrd. EUR<br />
und gestiegener Nachfrage aus dem Ausland wieder ins<br />
Plus gedreht. Am 26. April <strong>2013</strong> bekräftigte Wirtschaftsminister<br />
Luis de Guindos, dass er von der Exportwirtschaft<br />
den grössten Impuls für die Erholung des Landes<br />
erwartet. <strong>Transport</strong> und Logistik werden jedoch den reformbedürftigen<br />
Wirtschaftssektoren zugerechnet. Nach<br />
der Zusammenführung aller Gütersparten der spanischen<br />
Staatsbahn Mitte 2012 wurde im Frühjahr <strong>2013</strong> das landesweite<br />
Angebot an Güterzügen zurückgefahren und<br />
Preiserhöhungen angekündigt. Im Schnitt werden bislang<br />
nur 4% der Waren in Spanien über die Schiene transportiert,<br />
im europäischen Mittel sind es 15%.<br />
Portugal, dessen <strong>Transport</strong>- und Logistiksektor von<br />
2000 bis 2011 stetig auf 8,7% der nationalen Wirtschaftsleistung<br />
gewachsen ist, hofft, dass die Talsohle der Rezession<br />
<strong>2013</strong> durchschritten wird. Ebenso wie im Nachbarland<br />
erwartet man am Tejo die Belebung aus dem Ausland. Der<br />
Tiefseehafen in Sines (s. <strong>ITJ</strong> 13-14/<strong>2013</strong>, SP Iberien, S. 9)<br />
Gemeinsame Vorhaben beider Länder<br />
Am 14. Mai <strong>2013</strong> haben auf dem 26. spanisch-portugiesischen Gipfeltreffen<br />
die Regierungen in Madrid und Lissabon zudem angekündigt, bis<br />
Juli das Mautsystem auf den Autobahnen beider Länder zu vereinheitlichen<br />
und den grenzüberschreitenden Güterverkehr auf der Schiene zu<br />
verbessern. Die Strecken Medina del Campo-Salamanca-portugiesische<br />
Grenze soll ebenso ausgebaut werden wie die Hochgeschwindigkeits-<br />
Verbindung Madrid-Lissabon, deren Bau auf portugiesischer Seite im<br />
März 2012 gestoppt worden war.<br />
Christian Doepgen
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Iberien Special<br />
83<br />
Olicargo, SGM Logistics Group<br />
Ein Unternehmen im Aufbruch<br />
Olicargo sieht optimistisch in die Zukunft und will weiter expandieren. CEO Paulo Salgado<br />
legte dem <strong>ITJ</strong> seine Einschätzung der gegenwärtigen Situation und der künftigen Entwicklung<br />
sowohl seines Unternehmens wie auch der Branche dar.<br />
Wie war das Jahr 2012 und die ersten<br />
Monate <strong>2013</strong><br />
Sehr positiv. 2012 war für Olicargo ein<br />
Jahr der Veränderung und Weiterentwicklung.<br />
Zu Beginn des Jahres wurde<br />
das Unternehmen zu 100% von neuen<br />
Aktionären übernommen, was eine<br />
neue Ära einleitete. Diese soll mit viel<br />
Enthusiasmus und Ehrgeiz neue Wege<br />
zu weiteren erfolgreichen 25 Jahren<br />
Aktivitäten eröffnen. Unsere Strategie<br />
basiert auf positiver unternehmerischer<br />
Einstellung, innovativen Ideen und<br />
moderner Technologie. Unser neues<br />
Motto lautet: «Always moving ahead».<br />
Eine Reihe von neuen Initiativen haben<br />
zu Wachstum und Expansion geführt,<br />
wie die Schaffung einer neuen<br />
Firmenidentität, infrastrukturelle Änderungen,<br />
Fokus auf die Mitarbeitenden<br />
sowie Investitionen in die Technologie<br />
und die Internationalisierung des<br />
Unternehmens.<br />
Was planen sie für die nähere Zukunft<br />
in einem wirtschaftlich schwierigen<br />
Umfeld<br />
Nebst den soeben erwähnten Projekten<br />
richten wir unseren besonderen Fokus<br />
darauf, unsere Position im portugiesischen<br />
Markt zu festigen und uns in den<br />
Märkten Angola und Mosambik zu installieren<br />
sowie in weitere vielversprechende<br />
Länder vorzustossen. Dabei<br />
wollen wir gemäss den Bedürfnissen<br />
unserer Kunden herausragende Dienstleistungen<br />
anbieten, die zu den effizientesten<br />
globalen Lösungen führen.<br />
Wie teilen sich Ihre Aktivitäten auf<br />
Der Seefrachtsektor steuert derzeit rund<br />
60% zu unserem Umsatz bei, gefolgt<br />
von der Luftfracht (30%) und schliesslich<br />
der europäische Strassentransport<br />
mit nur 10%. Wir beginnen demnächst<br />
mit Lagerhaltungs-Logistikaktivitäten.<br />
Derzeit bauen wir dafür eine neue Logistikplattform<br />
von über 6000 m 2 .<br />
Wo sehen sie die grössten Wachstumspotenziale<br />
Einer der vielversprechendsten Märkte<br />
ist Angola. Die Basis ist zusammen mit<br />
einer gut geplanten Geschäftsstrategie<br />
von unserem Team gelegt worden, das<br />
von Pedro Emerenciano, unserem CEO<br />
und Vertreter des Aufsichtsrats, geleitet<br />
wird. Zu weiteren Plänen neben Angola<br />
möchten wir uns erst zu einem späteren<br />
Zeitpunkt äussern.<br />
Warum sollten die Kunden die Dienste<br />
von Olicargo in Anspruch nehmen<br />
Warum Olicargo Weil wir über ein<br />
Team verfügen, das jeden Tag mit ansteckender<br />
Leidenschaft dafür arbeitet,<br />
bessere Resultate zu erreichen. Der Erfolg<br />
soll nicht nur unserem Unternehmen,<br />
sondern allen, die mit uns Seite<br />
an Seite gehen, gehören. Wir haben die<br />
Erfahrung, die technischen Qualifikationen<br />
und den Willen, uns weiterzubilden<br />
und weiter zu wachsen.<br />
Welche Anstrengungen müssen insbesondere<br />
gemacht werden<br />
Wenn wir wirklich nicht nur irgendwer,<br />
Paulo Salgado, CEO von Olicargo<br />
sondern ein Unternehmen mit grosser Kundenanbindung<br />
sein wollen, müssen wir die<br />
besten in dem derzeitigen Wirtschaftsklima<br />
sein und unseren Markt genau kennen.<br />
In Krisenzeiten, wo die Lösung bei vielen<br />
darin besteht, die Qualität zu vermindern<br />
um Kosten zu senken, bedeutet das für<br />
uns, sich positiv abzuheben. Dies geschieht<br />
dadurch, genau auf die Bedürfnisse der<br />
Kunden zugeschnittene Lösungen zu entwickeln<br />
und gleichzeitig einen exzellenten<br />
Service zu bieten. Für einen gemeinsamen<br />
Erfolg haben wir das Vertrauen gefestigt<br />
und die Resultate verbessert.<br />
Wie ist die Situation für Ihre Branche<br />
heute in Portugal<br />
Unser Land geht, wie jedermann weiss,<br />
durch eine ernste Finanzkrise, die stark<br />
auf die Wirtschaft drückt. Der Mangel an<br />
staatlichen Investitionen, der drastische<br />
Rückgang der Konsumfreudigkeit und der<br />
Vertrauensverlust unter den Investoren hat<br />
die privaten Investitionen stark vermindert.<br />
Damit sind die Volumina der Güter<br />
im nationalen Markt und bei der Importfracht<br />
deutlich gesunken. Auf der anderen<br />
Seite hat die Krise unser Land dazu gezwungen,<br />
mehr zu exportieren, neue Möglichkeiten<br />
für unsere Branche zu schaffen.<br />
Gegenwärtig sind die Exporte höher als<br />
Fortsetzung auf S. 84<br />
Foto: Olicargo<br />
Portugalverkehre<br />
Stückgut, Teil- und Komplettpartien<br />
mindestens 3x wöchentlich<br />
Basel 061 467 15 03 Genf 0<strong>22</strong> 364 61 28
84 Iberien Special Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Fortsetzung von S. 83<br />
die Importe, etwas, was zuletzt vor über<br />
30 Jahren der Fall war. Der Rückgang der<br />
Importe ist von steigenden Exporten ausgeglichen<br />
worden, zum Wohl des nationalen<br />
<strong>Transport</strong>- und Logistiksektors.<br />
Und die weitere Entwicklung für Ihr<br />
Unternehmen, Portugal und weltweit<br />
Wir bei Olicargo glauben fest an unsere<br />
künftige positive Entwicklung. Von Januar<br />
2012 an sind wir um 700% gewachsen,<br />
d.h. von einem durchschnittlichen<br />
monatlichen Umsatz von 250 000 EUR<br />
auf einen von heute 1,7 Mio. EUR. Wir<br />
denken, dass der Umsatz in Portugal und<br />
Angola Ende <strong>2013</strong> über 20 Mio. EUR betragen<br />
wird. 2014 sollen es 40 Mio. EUR<br />
werden. Wir wissen, dass dies ein ehrgeiziges<br />
Ziel ist, aber es liegt im Bereich des<br />
Möglichen, in Anbetracht der diversen<br />
Projekte, die mit mehreren Kunden angebahnt<br />
worden sind, und der Analyse<br />
von neuen Märkten. Ich bin überzeugt,<br />
dass unser Land die Trendwende schafft,<br />
auch wenn dies Zeit braucht. Zunächst<br />
Ein Lkw unterwegs im Dienste der Kunden.<br />
müssen wir das politische System und die<br />
generelle Mentalität ändern. Die Interessen<br />
des Landes müssen ein für alle Mal<br />
über die privaten Interessen oder diejenigen<br />
einer bestimmten Gruppe gestellt<br />
werden. Es muss Gerechtigkeit herrschen.<br />
Wenn wir die richtigen Leute in Portu-<br />
Olicargo, SGM Logistics Group<br />
Foto: Olicargo<br />
gal einsetzen, könnte das entscheidend<br />
für die Erholung in unserem Land sein.<br />
Darüber hinaus denke ich, dass unter der<br />
gegenwärtigen politischen Konstellation<br />
in Europa kein Wachstum zu erwarten<br />
ist. Hingegen glauben wir an ein beträchtliches<br />
Wachstum in Afrika, ebenso wie<br />
in den südamerikanischen Ländern und<br />
in Asien. Olicargo wird daher stark in<br />
Angola und Mozambik und demnächst<br />
auch in Brasilien investieren, wegen der<br />
Geschichte, der Potenziale und der (gemeinsamen)<br />
portugiesischen Sprache.<br />
Jutta Iten<br />
Die portugiesische Logistikgruppe, die im vergangenen Jahr ihr 25jähriges Jubiläum feierte, ist in<br />
den Bereichen Seefracht, Luftfracht, Strasse und Lagerhaltung/Logistik, nationale Distribution,<br />
Zollabwicklungen und Versicherung aktiv. Olicargo unterhält derzeit bei einem Mitarbeiterstab von<br />
rund 70 Personen neben ihrem Hauptsitz in Matosinhos (Porto) eine Zweigniederlassung in Lissabon<br />
sowie ein Büro in Luanda, Angola. Per Luftfracht werden u.a. verderbliche Güter, lebende<br />
Tiere, Gefahrgut, Courier-Sendungen etc. transportiert. Im Bereich Seefracht werde FCL-<strong>Transport</strong>e<br />
organisiert und wöchentliche LCL-Dienste nach Kanada und den USA angeboten. Zudem agiert das<br />
Unternehmen als NVOCC für Sendungen nach Bilbao, Barcelona, Antwerpen und Rotterdam. Auf<br />
der Strasse werden Express- und Groupagetransporte angeboten sowie der <strong>Transport</strong> von Gefahrund<br />
Kühlgütern, hängenden Kleidern etc.<br />
www.olicargo.pt
86 Iberien Special Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Kurz notiert<br />
Gefco in Spanien Partner von Aki. Der<br />
mittlerweile zu den Russischen Eisenbahnen<br />
RZD gehörende <strong>Transport</strong>- und Logistikdienstleister<br />
Gefco arbeitet seit Anfang dieses<br />
Jahres in Spanien mit der Baumarktkette<br />
Aki zusammen. Gefco zeichnet dabei für den<br />
Gütertransport von den grossen asiatischen<br />
Seehäfen zur Logistikplattform von Aki in<br />
Toledo (Spanien) verantwortlich, und stellt<br />
ebenfalls die bedarfsgerechte Belieferung<br />
der Aki-Märkte in Spanien sicher.<br />
www.gefco.net<br />
Jones Lang La Salle in Guadalajara. Die<br />
Immobilien- und Investmentmanagementfirma<br />
Jones Lang La Salle hat in Alovera<br />
y Cabanillas in der Nähe von Guadalajara<br />
(Spanien) ein exklusives Mandat für den<br />
Verkauf einer neuen, 35 000 m 2 grossen<br />
Logistikplattform erhalten.<br />
www.joneslanglasalle.com<br />
Spanien<br />
Logistik-Hilfe für Mercadona<br />
Der grösste spanische Lebensmitteleinzelhändler Mercadona vertraut auch in seinem<br />
derzeit im Bau befindlichen neuen Tiefkühllager in Abrera im Grossraum Barcelona auf<br />
Technologie des deutschen Generalunternehmers Witron Logistik + Informatik GmbH.<br />
Technik von Witron in einem bereits bestehenden Lager von Mercadona in Ribarroja.<br />
Foto: Witron<br />
FCC Logística in Portugal. Die spanische<br />
Logistikfirma FCC Logística wurde kürzlich in<br />
Portugal von zwei Pharmaunternehmen mit<br />
Neugeschäften beauftragt. Bei den beiden<br />
Firmen handelt es sich einerseits um die zum<br />
französischen Sanofi-Konzern gehörende<br />
Tochter Merial, andererseits um die portugiesische<br />
Pharmafirma DNA Pharma. FCC<br />
Logística wickelt für die beiden Unternehmen<br />
in Portugal Lagerlogistik- und Distributionsservices<br />
ab. www.fcclogistica.com<br />
Zusammenarbeit. Feteia-Präsident Enric<br />
Ticó, der Präsident des spanischen Spediteurverbands<br />
Feteia-Oltra, und Rachid Tahri,<br />
Präsident der marokkanischen Spediteurorganisation<br />
AFFM, haben sich kürzlich<br />
darauf geeinigt, die Zusammenarbeit künftig<br />
zu intensivieren. www.feteia.org<br />
www.affm.ma<br />
Mercadona wird in Abrera im Tiefkühlbereich<br />
das vollautomatische Lager- und<br />
Kommissioniersystem OPM («Order Picking<br />
Machinery») der auf Lager- und<br />
Kommissioniersysteme spezialisierten<br />
Firma Witron Logistik + Informatik<br />
GmbH einsetzen. Der spanische Lebensmitteleinzelhändler<br />
Mercadona wird von<br />
der 7500 m 2 grossen Anlage rund 180 Filialen<br />
der Region Katalonien mit Waren<br />
versorgen. An einem Spitzentag sollen<br />
zukünftig bis zu 50000 Handelseinheiten<br />
vollautomatisch und filialgerecht auf<br />
Paletten geschichtet werden. Ab Juni 2014<br />
werden insgesamt sechs vollautomatische<br />
COM-Maschinen («Case Order Machines»)<br />
bei –23°C Produkte wie Fleisch,<br />
Fisch, Fertiggerichte, Pizza, Brot oder<br />
Meeresfrüchte aus einem Tiefkühlsortiment<br />
von 350 verschiedenen Artikeln<br />
kommissionieren. Des Weiteren sind im<br />
modernen Logistikneubau u.a. ein viergassiges<br />
Palettenlager mit 5000 Stellplätzen<br />
sowie ein zwölf-gassiges Traylager<br />
mit 50000 Stellplätzen platzsparend integriert.<br />
Mercadona beschäftigt 74 000 Mitarbeitende,<br />
betreibt 1411 Filialen und gilt<br />
als das zurzeit am schnellsten wachsende<br />
Unternehmen in Spanien. 2012 erwirtschaftete<br />
das inhabergeführte Handelsunternehmen<br />
mit Hauptsitz in Valencia<br />
einen Umsatz von 19,08 Mrd. EUR. Der<br />
Marktanteil am spanischen Lebensmitteleinzelhandel<br />
beträgt derzeit ca. 23%.<br />
ra<br />
www.witron.de<br />
www.mercadona.es<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Iberien Special<br />
87<br />
Die etablierte Partnerschaft von zwei Unternehmen schlägt ein weiteres Kapitel auf.<br />
Die Intralog AG weitet Thermo-Sammeldienste nach Portugal aus<br />
Kooperation für Thermogüter<br />
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach schnellen und zuverlässigen Thermo-Sammeldiensten<br />
von und nach Portugal hat die Intralog AG mit ihrem langjährigen Partner<br />
Garland Transitos einen wöchentliche Sammel-Liniendienst für Thermogüter aufgenommen.<br />
Die Kühltrailer wurden gemeinsam angeschafft.<br />
Dies war eine Entscheidung, die<br />
das grosse gegenseitige Vertrauen in den<br />
jeweiligen – von der Struktur her sehr<br />
unterschiedlichen – Partner Intralog und<br />
Garland unterstreicht und den Willen zur<br />
Weiterführung der seit zwölf Jahren bestehenden<br />
und erfolgreichen Kooperation<br />
untermauert. Die Fahrzeuge verfügen<br />
über neueste Kühl- und Temperaturaufzeichnungstechnik<br />
und die Kühl-Auflieger<br />
des Typs Krone sdr 27 über Trennwände,<br />
die ein Zwei-Kammersystem für den<br />
gleichzeitigen <strong>Transport</strong> verschiedener<br />
Güter mit unterschiedlichen Temperaturanforderungen<br />
ermöglichen.<br />
Foto: Intralog AG<br />
Zudem sind die Fahrzeuge für den <strong>Transport</strong><br />
von ADR-Gütern ausgestattet und<br />
die Fahrer sowie Disponenten in diesem<br />
Bereich umfassend geschult. Wie auch<br />
bei den normalen ungekühlten Liniendiensten<br />
setzen Intralog und Garland<br />
beim Trucking der Kühleinheiten auf<br />
eine Fahrer-Doppelbesatzung – eine Entscheidung,<br />
die sich bereits seit Jahren im<br />
Rundlauf durch erhöhte Schnelligkeit,<br />
Termintreue und Sicherheit in der Praxis<br />
bewährt hat.<br />
Als selbstständiges, unabhängiges<br />
und flexibles mittelständisches Speditionsunternehmen<br />
hat die Intralog AG in<br />
den letzten Jahren verstärkt in den Ausbau<br />
ihrer Sammel-Kühl-Dienste von und<br />
nach Spanien, Italien, Frankreich und<br />
nun auch Portugal investiert und sich als<br />
Weinspediteur und Anbieter von europaweiten<br />
Express-Sonderfahrten einen<br />
Namen gemacht. Die Intralog bietet ihre<br />
Dienste direkt der Industrie, insbesondere<br />
der Pharma-, Lebensmittel- und Weinhandelsbranche<br />
an, tritt aber auch als zuverlässiger<br />
und neutraler Frachtführer für<br />
andere Unternehmen des Speditions- und<br />
Logistikgewerbes auf. www.intralog.ch<br />
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88 Iberien Special Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Exporte über den Hafen Barcelona nehmen zu<br />
«Logistik als strategisch wichtiger<br />
Bereich für Katalonien»<br />
Der Hafen Barcelona führt derzeit das<br />
umfangreichste Investitionsprogramm<br />
in seiner Geschichte aus. Zugleich sorgt<br />
die wirtschaftliche Entwicklung im Land<br />
weiterhin für negative Schlagzeilen. Der<br />
Präsident Sixte Cambra erläutert im <strong>ITJ</strong>-<br />
Gespräch welche Strategie der Hafen mit<br />
dem Ausbau verfolgt.<br />
Im ersten Quartal <strong>2013</strong> hat sich das<br />
Volumen der Exporte, die über den<br />
Hafen Barcelona verschifft wurden,<br />
um 7,7% erhöht. Was liegt dieser<br />
Entwicklung zugrunde<br />
Insgesamt bewegen wir uns auf einem<br />
ähnlichen Niveau wie im Vorjahreszeitraum,<br />
als die Exporte gesamthaftum 8,7%<br />
zunahmen. Wir profitieren in diesem<br />
Zusammenhang von den Unternehmen<br />
in unserem Hinterland. Unsere Importe<br />
im Land gehen aufgrund der schwierigen<br />
wirtschaftlichen Lage zwar zurück. Der<br />
Export von Autos ist allerding ein starker<br />
Treiber für unser Volumen. In diesem Bereich<br />
hat das Gesamtvolumen um 3,3%<br />
zugenommen.<br />
Eine Reihe von multinationalen Unternehmen<br />
wie beispielsweise Mazda,<br />
Honda Logistics und Decathlon nutzen<br />
Ihren Hafen als Verteilzentrum<br />
Sixte Cambra, Präsident Port de Barcelona<br />
für Länder in Europa. Wie stellen Sie<br />
sich auf deren Bedürfnisse ein<br />
Wachstum im Logistikbereich bedeutet<br />
Wirtschaftswachstum und somit wachsenden<br />
Wohlstand für unser Land. Unser<br />
Plan ist, Logistik als strategisch wichtigen<br />
Bereich für Katalonien zu etablieren.<br />
Dieser Sektor macht bereits 5% der Wirtschaftskraft<br />
in unserer Region aus und<br />
ist derzeit einer der wenigen Sektoren, in<br />
dem die Beschäftigtenzahl aufrechterhalten<br />
werden kann. Das ist sehr wichtig für<br />
unser Land. Unsere Aufgabe ist es daher<br />
zu garantieren, dass Anbindungen in<br />
Produktions- und Abnahmegebiete über<br />
Strasse und Schiene vorhanden sind. Daher<br />
wird Barcelona auch künftig besonderes<br />
Augenmerk darauf legen, solche Anbindungen,<br />
da wo sie gebraucht werden,<br />
in so kurzer Zeit wie möglich zu schaffen.<br />
Zudem ist es wichtig, eine kritische Masse<br />
an Ladung und regelmässigen Verkehren<br />
zu garantieren, und zwar sowohl für<br />
Hochsee- als auch Küstenverkehre.<br />
Der Hafen Barcelona unternimmt umfangreiche<br />
Arbeiten zum Ausbau seiner<br />
Kapazitäten. Wie ist der momentane<br />
Stand der Dinge<br />
Für den Zeitraum zwischen den Jahren<br />
2000 und 2014 sind Investitionen in Höhe<br />
von insgesamt 4 Mrd. EUR vorgesehen.<br />
Dieser Ausbau ist als öffentlich-private<br />
Partnerschaft angelegt. Durch die Investitionen<br />
werden wir unsere Kapazität<br />
von 600 auf 1300 ha mehr als verdoppeln<br />
und bis zu 5 Mio. TEU pro Jahr abfertigen<br />
können. Mittelfristig werden wir die<br />
Möglichkeit haben, mit einer Kapazität<br />
von bis zu 10 Mio. TEU zu operieren.<br />
Neben den geplanten öffentlichen Investitionen<br />
mit einer Summe von mehr als<br />
100 Mio. EUR für das Jahr <strong>2013</strong> unternimmt<br />
der Hafen Barcelona eine Reihe<br />
von privaten Investitionen in verschiedenen<br />
Bereichen des Hafengeschäfts. Eines<br />
der Hauptprojekte ist beispielsweise der<br />
neue Tercat/Hutchison Terminal, der
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Iberien Special<br />
89<br />
Der Barcelona Europe South Terminal übernimmt die Aktivitäten vom Tercat.<br />
unter dem Namen Barcelona Europe<br />
South Terminal (Best) bekannt ist. Durch<br />
Investitionen in Höhe von insgesamt ca.<br />
500 Mio. EUR verfügt er über eine Fläche<br />
von 100 ha und eine Kapazität von<br />
2,65 Mio. TEU. Alle bisherigen Tercat-<br />
Aktivitäten wurden bereits zum neuen<br />
Terminal verlagert. Daneben bauen wir<br />
den anderen Container-Terminal TCB<br />
derzeit mit 60 Mio. EUR aus. Er wird<br />
dieses Jahr in Betrieb gehen.<br />
Wie geht es mit dem Grimaldi-Terminal<br />
voran<br />
Der Bau des Grimaldi-Terminals hier im<br />
Hafen Barcelona spielt eine grosse Rolle<br />
für den Short-Sea-Verkehr, sowohl in Bezug<br />
auf Ladung als auch für Passagiere.<br />
Wir erwarten, dass er im Sommer seinen<br />
Betrieb aufnehmen wird.<br />
Warum sind diese umfangreichen Ausbauarbeiten<br />
notwendig<br />
Auch wenn die momentane wirtschaftliche<br />
Lage in Spanien angespannt ist,<br />
müssen und wollen wir uns als Hafen auf<br />
die Entwicklungen im internationalen<br />
Handel innerhalb der kommenden Jahre<br />
vorbereiten. Wir wollen die Vorteile, die<br />
sich aus unserer geografischen Position<br />
ergeben, bestmöglich ausnutzen. Der<br />
Aufschwung in der Logistikbranche war<br />
in den vergangenen Jahrzehnten aussergewöhnlich.<br />
Seit 1960 ist der Aussenhandel<br />
dreimal so stark gewachsen wie die<br />
Wirtschaft. Wir haben viel unternommen,<br />
um unsere Wettbewerbsposition zu<br />
verbessern und unser strategisches Ziel zu<br />
erreichen.<br />
Wie sieht dieses Ziel genau aus<br />
Wir zielen darauf ab, nicht nur der wichtigste<br />
Logistikumschlagsplatz im Mittelmeerraum<br />
zu werden, sondern auch der<br />
bevorzugte südliche Handelsweg für Ladung<br />
von und nach Asien und Amerika.<br />
Darum ist unsere wichtigste Aufgabe für<br />
die kommenden Jahre neue Dienste für<br />
den Hafen Barcelona zu gewinnen. Neben<br />
dem Ausbau des Hafens arbeiten wir<br />
daher insbesondere daran, unsere Reichweite<br />
ins Hinterland zu verbessern. Daneben<br />
fokussieren unsere Marketingaktivitäten<br />
im Zusammenhang mit diesem Ziel<br />
auf das Vorland, also auf andere Häfen,<br />
an die wir durch die Dienste der Schifffahrtslinien<br />
angebunden sind. Darüber<br />
hinaus wollen wir die Spitzenposition unseres<br />
Hafens als Destination für Kreuzfahrtschiffe<br />
und Hafen für den Umschlag<br />
von Autos im Mittelmeer weiter festigen.<br />
Wir stehen derzeit mit einer Reihe grosser<br />
Schifffahrtlinien und internationaler Logistikunternehmen<br />
in Verhandlung, um<br />
Barcelona zu ihrem Heimatstandort für<br />
ihre Unternehmungen zu machen.<br />
Fotos: Port de Barcelona<br />
Aus diesem Grund haben Sie in der<br />
jüngsten Zeit eine Reihe von Vergünstigungen<br />
für Schifffahrtslinien<br />
eingeführt. Zeigen diese bereits einen<br />
Effekt<br />
Der Hafen Barcelona hat innerhalb der<br />
vergangenen Jahre etliche Initiativen lanciert,<br />
um die Wettbewerbsfähigkeit seiner<br />
Kunden und angeschlossenen Unternehmen<br />
zu verbessern. Im vergangenen Jahr<br />
hat der Hafen seinen Kunden zudem Rabatte<br />
bei den Hafengebühren gewährt.<br />
Das bezieht sich auf Schiffe, Passagiere<br />
und Ladung. Zudem sind wir mit der<br />
Pacht für Terminalgelände im Zusammenhang<br />
mit speziellen Ladungsverkehren<br />
heruntergegangen. Aufgrund dieser<br />
Massnahmen haben wir auf Einnahmen<br />
in Höhe von insgesamt 30 Mio. EUR zugunsten<br />
der Kunden verzichtet.<br />
Was sind Ihre Erwartungen für das laufende<br />
Jahr<br />
In diesem Jahr konzentrieren wir uns<br />
darauf, unsere momentanen Projekte zu<br />
bewältigen. Wir erwarten ein Wachstum<br />
von ca. 5% bei unseren Verkehren. Ein<br />
weiteres Ziel ist es, die Wirtschaft der<br />
Stadt sowie der Region weiterhin zu unterstützen,<br />
indem wir unsere gute Stellung<br />
im Kreuzfahrtverkehr behalten. Wir hoffen,<br />
dass wir den Rekord an Passagieren<br />
aus dem Jahr 2011 wiederholen können.<br />
Unser Hafen ist einer der wichtigsten im<br />
Mittelmeerraum für diesen Bereich und<br />
somit sehr bedeutsam für die Tourismusindustrie.<br />
In schwierigen Zeiten wie diesen<br />
zählt dies besonders viel.<br />
Herr Cambra, wir danken Ihnen für<br />
das Gespräch.<br />
Antje Veregge<br />
www.portdebarcelona.cat
90 Iberien Special Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
OPDR verstärkt Aktivitäten in Iberien<br />
Öfter in A Coruña<br />
Die deutsche Reederei OPDR, eine traditionsreiche Spezialistin im Bereich<br />
Short Sea Shipping, hat kürzlich ihren CISS-Dienst ausgeweitet.<br />
Die Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei (OPDR) bedient<br />
seit kurzem den spanischen Hafen A Coruña innerhalb ihres CISS-<br />
Dienstes auch in südgehender Richtung. Bisher machten die dort eingesetzten<br />
Containerschiffe nur in nordgehender Richtung fest. Der erste<br />
Anlauf im erweiterten Dienst erfolgte am 11. Mai <strong>2013</strong>.<br />
Die Hafenrotation stellt sich jetzt wie folgt dar: Antwerpen, Hamburg,<br />
Rotterdam, Felixstowe, Caniçal, Santa Cruz de Tenerife, Las<br />
Palmas de Gran Canaria, Arrecife de Lanzarote, Casablanca, Melilla,<br />
Gibraltar, Cartagena, Motril, A Coruña, Felixstowe, Rotterdam,<br />
Die Verladung von Kühlgütern.<br />
A Coruña, Leixoes, Sevilla, Santa Cruz de Tenerife, Cadiz,<br />
Lissabon, Felixstowe und wieder Hamburg. Eingesetzt<br />
werden fünf Vollcontainer-Schiffe.<br />
Die Reederei betreibt Dienste von Hafen zu Hafen in<br />
Deutschland, Grossbritannien, den Niederlanden, Spanien<br />
(Kanarische Inseln inbegriffen), Portugal und Marokko,<br />
aber auch von Tür zu Tür. Für den skandinavischbaltischen<br />
Raum sowie Mauretanien, die Kapverdischen<br />
Inseln und die Azoren bietet sie nach eigener Aussage<br />
ebenfalls «logistische Komplettlösungen» an.<br />
Foto: OPDR<br />
Sevilla wird Hub in Südspanien<br />
OPDR macht Sevilla in Südspanien zu ihrem Hub für alle<br />
<strong>Transport</strong>ströme zwischen Nordeuropa und den Kanarischen<br />
Inseln. Fernando Muñoz ist seit dem 1. Mai <strong>2013</strong><br />
Niederlassungsleiter in Sevilla (vgl. <strong>ITJ</strong> 19-20/<strong>2013</strong>, S. 8).<br />
OPDR Iberia SLU wurde 2012 gegründet und ist mit<br />
eigenen Büros neben Sevilla in Valencia, Madrid, Cadiz,<br />
Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas de Gran Canaria<br />
vertreten. «Wir bieten alle Arten von <strong>Transport</strong>en in<br />
Sevilla an», erklärte Fernando Muñoz. «Dank der guten<br />
Verbindungen auf dem Wasser, der Schiene und der Strasse<br />
können wir individuelle Lieferketten-Lösungen ab<br />
andalusischen Häfen, acht eigene Eisenbahnverbindungen<br />
pro Woche zwischen Madrid und Sevilla und viele<br />
nationale und internationale Landtransporte anbieten.<br />
Lagerhaltung, Zollabwicklungen etc. gehören ebenfalls<br />
zu unserem Dienstleistungsangebot.»<br />
it<br />
www.opdr.de<br />
Kurz notiert<br />
Konsumenten-Index steigt. Der portugiesische Konsumenten-Preisindex<br />
ist im März <strong>2013</strong> auf 100,64 Punkte gestiegen.<br />
Im Februar <strong>2013</strong> waren es 99 Punkte. Dies geht aus den<br />
jüngsten Zahlen des nationalen Statistikinstituts von Portugal<br />
(Instituto Nacional de Estatistica) hervor. www.ine.pt<br />
Neue Verbindung Portugal–Spanien. Der Angola Shuttle,<br />
der von CMA CGM mit sieben 2000-TEU-Schiffen zwischen<br />
Portugal, Tanger und Angola betrieben wird, läuft seit kurzem<br />
auch den spanischen Hafen Cadiz an. Die neue Hafenrotation<br />
lautet: Leixoes, Lissabon, Cadiz, Tangier, Luanda, Namibe oder<br />
Lobito und dann zurück nach Leixoes. www.cma-cgm.com
92 Recht & Versicherung Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Risiken und Nebenwirkungen im Strassentransport<br />
Schnellverfahren und ihre Folgen<br />
Im Strassentransport geht es mehr denn je um Zeit und Geld. Mike Yarwood, Schadensgutachter<br />
des TT Club für die Frachtbranche, hat kürzlich für den Strassentransport<br />
Folgeschäden von Abkürzungen und Schnellverfahren untersucht. Nach seiner Analyse<br />
sind die Risiken beträchtlich, wie die aufgeführten Beispiele aufzeigen.<br />
Foto: Schultz-Gerstein<br />
Fehlgestapelte Ladung mit fatalen Folgen.<br />
Jedem, der im Strassentransport tätig ist,<br />
ob Fahrer, Lagerpersonal oder Manager<br />
sind die Prinzipien des Risikomanagements<br />
und Sicherheitsrichtlinien ebenso<br />
bekannt wie die verschlungenen Wege<br />
von Abkürzungen und Schnellverfahren,<br />
die in jedem Bereich die Alltagsarbeit erleichtern<br />
können.<br />
Ein Versicherer wie TT Club sieht die<br />
oftmals unglücklichen Ergebnisse dieser<br />
unwichtig scheinenden Abkürzungen,<br />
die in der Form von Schäden an Waren<br />
und Fahrzeugen, Diebstahl, Ladungsverlust<br />
bis gelegentlich hin zu Verletzungen<br />
des Personals führen können. Mit der<br />
eigenen Aufgabe vor Augen sind vielen<br />
Mitarbeitern mögliche Folgen nicht bewusst.<br />
Mit besserem Verständnis, guter<br />
Unternehmensführung, motiviertem<br />
Personal und gezieltem Training können<br />
viele dieser Vorfälle vermieden werden.<br />
Ein typisches Szenario, aus dem Schäden<br />
erwachsen, ergibt sich dann beim<br />
Ankoppeln der Auflieger, wenn der Fahrer<br />
willentlich oder unwissentlich die<br />
Handbremse nicht gezogen hat. Werden<br />
Auflieger und Zugmaschine verbunden,<br />
entweicht die Luft aus dem Bremssystem<br />
des Aufliegers und jede Neigung des Bodens<br />
kann das Fahrzeug unkontrolliert<br />
ins Rollen bringen. Vielen Gutachtern<br />
fällt auf, dass der Fahrer durch Verzicht<br />
auf die Bremse oder einen abgeschalteten<br />
Motor beim Kuppeln Zeit sparen wollte.<br />
Das Resultat kann in finanzieller,<br />
mehr noch in menschlicher Hinsicht verheerend<br />
sein und zeigt auf, wie wichtig<br />
sauber definierte Prozesse sein können.<br />
In einem kürzlich abgeschlossenen ebensolchen<br />
Fall, in der der Mitarbeiter auf die<br />
Handbremse verzichtet hatte, erlitt tödliche<br />
Brustverletzungen, als er versuchte,<br />
seinen unkontrolliert rollenden Lastzug<br />
zum Stehen zu bringen. Sein Arbeitgeber<br />
wurde von der britischen Behörde für Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutz (HSE) mit<br />
einer Strafe von 375000 EUR verwarnt.<br />
Das Unternehmen hätte seinen Angestellten<br />
deutlich aufzeigen müssen, dass<br />
eine Zugmaschine von 44 t selbst bei sehr<br />
langsamer Fahrt enormen Schaden verursachen<br />
kann.<br />
Präventive Massnahmen sind zur<br />
Hand, so Rollstopper auf dem Werksgelände<br />
oder sicht- oder hörbare Alarmsignale<br />
im Fahrerhaus, falls die Handbremse<br />
nicht gezogen wurde. Es kommt jedoch<br />
immer auf das Verhalten des Fahrers<br />
selbst an. Die Anweisungen für das Koppeln<br />
strikt zu befolgen ist der Schlüssel,<br />
ebenso Massnahmen des Managements,<br />
um diese Anweisungen durchzusetzen,<br />
eine gute Einweisung und motivierte<br />
Mitarbeiter, die die Vorlagen umsetzen.<br />
Ein weiteres Beispiel für derartige<br />
Schnellverfahren findet sich bei unsachgemässem<br />
Stauen und Sichern von Ladung.<br />
Zahlreiche Schadensfälle entstehen<br />
hier durch unsaubere Arbeit beim Laden<br />
von Aufliegern oder Containern. Um<br />
einige Minuten Zeit zu sparen, werden<br />
zu wenig Stapelhölzer oder Laschen eingesetzt<br />
oder die Ladung einfach in einer<br />
unzweckmässigen Form gestapelt. Folgeschäden<br />
sind sich überschlagende Fahrzeuge<br />
sowohl auf Autobahnen als auch<br />
in Häfen aufgrund nicht ausgewuchteter<br />
Container. Es sind auch solche Schadensmeldungen<br />
nicht selten, dass Fahrer oder<br />
Lagerpersonal beim Öffnen der Lkw-Ladefläche<br />
oder von Containern von fallender<br />
Ladung mit hohem Gewicht verletzt<br />
wurden, die sich während des <strong>Transport</strong>s<br />
gelöst hatte.<br />
Der beste Schutz gegen diese Vorfälle<br />
ist eine gute Schulung: in diesem Fall<br />
des Lagerpersonals. Es geht hier weniger<br />
um Frontalunterricht als um eine praktische<br />
Einweisung auch in mögliche Fehler.<br />
Dass die Sicherheitsbestimmungen<br />
befolgt werden, bedarf nicht allein einer<br />
guten Überwachung, sondern auch eine<br />
konstante Motivation der Mitarbeiter,<br />
einfach «den richtigen Weg» zu wählen<br />
und Schnellverfahren zu vermeiden.<br />
www.ttclub.com<br />
Claims handling - different – better!<br />
»www.vrsadjusters.com<br />
Swiss Claims Service GmbH » Experts, Loss Adjusters and Surveyors » Fährhaus 8 » CH-8478 Gütighausen » Telephone +41 52 338 15 87 » Fax +41 52 338 15 84 » switzerland@vrsadjusters.com
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Recht & Versicherung<br />
93<br />
Internationale Schadensbearbeitung<br />
Partner global<br />
Die Globalisierung hat längst auch die Schadensbearbeitung<br />
erfasst. Die vrs Adjusters geben im weltweiten<br />
Verbund ihre Antwort auf die globalen Herausforderungen.<br />
Die vrs Adjusters, LLC sind auf bestem Weg, zu einer<br />
festen Grösse in der internationalen Schadensbearbeitung<br />
zu werden. Mit inzwischen 474 Büros in insgesamt<br />
147 Ländern vertreten, sorgen weltweit mehr als 3500<br />
Mitarbeiter dafür, dass Schadensfälle gleich welcher<br />
Art rund um den Globus professionell und effizient<br />
beurteilt werden. Dadurch wird erreicht, dass auch die<br />
Claims Management Programme von multinationalen<br />
Konzernen stets die aktuellsten Schadensdaten ausweist,<br />
damit die Konzerne wiederum ihrerseits ihre Kunden<br />
bestmöglich bedienen können. Ob ein <strong>Transport</strong>schaden<br />
in Afrika, der Tsunami in Japan oder ein Produkt-<br />
Haftpflicht-Schaden in England – stets sind die lokalen<br />
vrs-Experten vor Ort und übernehmen mit ihrer Erfahrung<br />
die Verhandlungen. Was macht den Unterschied<br />
aus zu vergleichbaren Schaden-Netzwerken<br />
Globale Kraft – Lokaler Einsatz<br />
Im Gegensatz zu anderen Netzwerken verfügt vrs nicht<br />
über Filialen in den verschiedenen Ländern, sondern<br />
über eigenständige lokale Firmen, welche im vrs-Verbund<br />
weltweit zusammen geschlossen sind. Mit diesen<br />
Vorzeichen ist gewährleistet, dass lokal verwurzelte<br />
Schadenexperten in der Sprache des Geschädigten am<br />
Ort des Geschehens diskutieren. Diese Experten verfügen<br />
durch ihre Eigenständigkeit und ihre Verwurzelung<br />
in den spezifischen Bedingungen vor Ort über die nötige<br />
Erfahrung, das oftmals unabdingbare lokale Fachwissen<br />
und über ein eigenes Beziehungsnetz, welches sie dem<br />
vrs-Netzwerk im Einzelfall, der ihr Land betrifft, zur<br />
Verfügung stellen. «Zusammenarbeiten dürfen, nicht<br />
zusammenarbeiten müssen» lautet die Devise.<br />
vrspartner sind in 147 Ländern weltweit anzutreffen.<br />
Gemeinsames Engagement vor Ort<br />
Für den Auftraggeber der vrs-Schadenexperten hat die beschriebene<br />
Konstellation einen bedeutenden Vorteil. Wo auch immer auf der Welt<br />
ein Schaden passiert, den es zu inspizieren gilt: Er – der Auftraggeber<br />
- beauftragt den vrs-Experten in seinem eigenen Land und in seiner<br />
Muttersprache. Dieser lokale vrs-Experte bleibt seine Kontaktperson<br />
über die gesamte Auftragsdauer. Innerhalb des vrs-Verbunds wird der<br />
Fall anschliessend dem vrs-Kollegen vor Ort mit den entsprechenden<br />
Instruktionen weiter geleitet. «Kollege» deshalb, weil man sich innerhalb<br />
des vrs-Verbundes sowohl im europäischen als auch im weltweiten<br />
Rahmen regelmässig zu Seminaren und zum Gedankenaustausch trifft.<br />
Dementsprechend eng sind die Bande und hoch die Bereitschaft, für<br />
den Partner irgendwo auf der Welt mit besonderem Engagement an den<br />
Fall heranzugehen.<br />
In Deutschland wird das vrs-Netzwerk exklusiv vertreten durch das Unternehmen<br />
C. Gielisch GmbH, währenddem in der Schweiz die Firma<br />
SCS Swiss Claims Service GmbH mit ihrem kleinen, aber effizienten<br />
Schadenteam als Mitglied des vrs-Verbundes zeichnet.<br />
Im Dienst am Kunden haben die vrs Adjusters die Zeichen der Zeit<br />
erkannt und die Weichen entsprechend gestellt – mit einem globalen<br />
Netzwerk, lokalem Fachwissen, vrs-Ansprechpartnern im eigenen Land<br />
sowie einer einfachen und trotzdem effizienten, jederzeit transparenten<br />
Abwicklung für den Auftraggeber. Die Synergien innerhalb der vrs<br />
Adjusters machen für den Auftraggeber zusätzlich kostengünstige Lösungen<br />
möglich.<br />
Wie hat doch der französische Flieger und Schriftsteller Antoine de<br />
Saint-Exupéry gesagt «Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen,<br />
sondern möglich machen!»<br />
www.vrsadjusters.com<br />
Foto: Alfons Zündler
94 Kontrovers Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Wien läuft gegen EU-Pläne zu überlangen Lkw Sturm.<br />
Österreich gegen Gigaliner<br />
Im Transitland Österreich lehnen Verkehrswirtschaft ebenso wie die Verkehrspolitik die von der EU empfohlene Zulassung von überlangen<br />
Lkw auf ihren Strassen ab. Der EU-Ausschuss des österreichischen Bundesrats hat am 8. Mai eine einstimmig angenommene Mitteilung<br />
an Brüssel verfasst, in der die Alpenrepublik die Einführung der Gigaliner deutlich zurückweist.<br />
Im Schulterschluss gegen überlange Lkw: Verkehrsministerin Doris Bures und Alexander Klacska,<br />
Obmann der Bundessparte <strong>Transport</strong> und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich.<br />
Die Aufregung im österreichischen Verkehrsministerium<br />
an der Wiener Ringstrasse<br />
war bereits am 15. April <strong>2013</strong> gross<br />
gewesen: Die EU-Kommission hatte angekündigt,<br />
künftig in der EU überlange<br />
Lkw mit bis zu 60 t Gewicht und einer<br />
Fahrzeuglänge von bis zu 25 m zuzulassen.<br />
EU-Kommissar Siim Kallas legte<br />
einen überarbeiteten Entwurf der EU-<br />
Richtlinie 96/53/EG vor, wonach künftig<br />
«sichere und umweltfreundliche Lkw»<br />
in grösseren Dimensionen und mit mehr<br />
Ladung an Bord auf Europas Strassen<br />
fahren sollen. Österreichs Verkehrsministerin<br />
Doris Bures nahm diese Ankündigung<br />
zur Kenntnis und liess unverzüglich<br />
die österreichische und europäische<br />
Öffentlichkeit wissen, dass ihr Land der<br />
EU-Richtlinien-Änderung nicht folgen<br />
werde. Mit allen Mitteln werde man zu<br />
verhindern versuchen, dass überlange<br />
Lkw auch auf Österreichs Strassen fahren<br />
können.<br />
Einhellige Ablehnung<br />
«Gigaliner gefährden die Verkehrssicherheit,<br />
sie torpedieren die Verlagerung des<br />
Güterverkehrs von der Strasse auf die<br />
Schiene und Österreich müsste Milliarden<br />
Euro an Umbaukosten zahlen»,<br />
zählte Bures die Kritikpunkte auf und<br />
liess keinen Zweifel daran, dass sie verkehrspolitisch<br />
die Zulassung von überlangen<br />
Lkw scharf zurückweist. «Wir haben<br />
unsere vehemente Ablehnung wiederholt<br />
deponiert und ich werde mich auf jeder<br />
Ebene gegen die Annahme des neuen<br />
Richtlinien-Vorschlages einsetzen», unterstrich<br />
die Ministerin ihre Auffassung.<br />
Dabei bekam Bures überraschenderweise<br />
auch von der Verkehrswirtschaft<br />
Unterstützung. «Wir sehen keinen Bedarf<br />
für überlange Lkw in Österreich, weil<br />
sich das Land topographisch nicht für<br />
derartige Fahrzeuge eignet», signalisierte<br />
Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte<br />
<strong>Transport</strong> und Verkehr in der Wirtschaftskammer<br />
Österreich der Ministerin<br />
die Unterstützung der österreichischen<br />
Verkehrswirtschaft. Ein ökonomischer<br />
Grund für die Ablehnung der Branche:<br />
Auf Frachtführer und Spediteure kämen<br />
erhebliche Kosten für die Umstellung der<br />
Fuhrparks auf überlange Lkw zu, obwohl<br />
die Gigaliner nur auf wenigen Strecken<br />
einsetzbar wären, so Klacska.<br />
Foto: BMVIT / WKO<br />
Unerwünschte Verkehrsverlagerung<br />
Der geänderte EU-Richtlinienvorschlag<br />
zielt konkret darauf ab, dass überlange<br />
Lkw über die Grenze fahren dürfen,<br />
wenn beide betroffenen Staaten damit<br />
einverstanden sind. Aus der Sicht von<br />
Bures könnte wegen der geographischen<br />
Lage Österreichs der politische und wirtschaftliche<br />
Druck aus Europa so gross<br />
werden, dass Österreich früher und später<br />
gezwungen sein könnte, ebenfalls überlangen<br />
Lkw die Fahrt durch das Land zu<br />
erlauben.<br />
Im EU-Weissbuch «Verkehr» wird eine<br />
umfangreiche Verlagerung des Güterverkehrs<br />
von der Strasse auf die Schiene für<br />
alle <strong>Transport</strong>e über mittlere und lange<br />
Strecken propagiert. Die Zulassung von<br />
überlangen Lkw im grenzüberschreitenden<br />
Verkehr würde gerade das Gegenteil<br />
bewirken, nämlich die massive Verlagerung<br />
von Schwerverkehr auf die Strassen,<br />
wird in Österreich befürchtet. «Der<br />
Richtlinien-Vorschlag ist eine Abkehr der<br />
bisherigen Position der Kommission, die<br />
mehrfach erklärt hat, dass grenzüberschreitende<br />
Fahrten mit überlangen Lkw<br />
gegen geltendes EU-Recht verstossen»,<br />
lautete ein weiteres Gegenargument aus<br />
dem österreichischen Ministerium.<br />
Hohe Kosten – Verdrängung der Bahn<br />
Belegt werden die Gegenargumente aus<br />
Wien mit Zahlen und Fakten von drei<br />
Studien über die Auswirkungen einer EUweiten<br />
Zulassung von überlangen Lkw:<br />
5,4 Mrd. EUR müssten in Österreichs Autobahnen<br />
und Schnellstrassen investiert<br />
werden, um sie für die 25 m langen Mega-<br />
Trucks aufzurüsten. Brücken und Tunnel,<br />
die in Österreich einen überproportional<br />
hohen Anteil von 15 % eben jener Autobahnen<br />
und Schnellstrassen ausmachen,<br />
müssten speziell verstärkt und adaptiert<br />
werden im Hinblick auf Tragfähigkeit,<br />
Tunnelsicherheit und Brandschutz.<br />
Der kombinierte Verkehr Strasse-<br />
Schiene würde bei einer EU-weiten Zulassung<br />
überlanger Lkw 75% seines Volumens<br />
verlieren, was für Europas Bahnen<br />
zu einer echter Existenzbedrohung<br />
werden könnte. Und schliesslich würden<br />
überlange Lkw die Verkehrssicherheit gefährden,<br />
argumentiert Bures.<br />
Der Obmann des EU-Ausschusses im<br />
österreichischen Bundesrat, Edgar Mayer,<br />
hat mit seinem Gremium die Argumente<br />
des Wiener Verkehrsministeriums im Mai<br />
erneut zusammengestellt und der EU zugeleitet.<br />
Diesem Positionspapier liegt u.a.
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Kontrovers<br />
95<br />
Der EU-Ausschuss des Bundesrats mit Obmann Edgar Mayer formulierte<br />
die österreichische Position gegenüber der EU am 8. Mai.<br />
auch die Stellungnahme des österreichischen Bundeslandes<br />
Vorarlberg zugrunde, das durch die überlangen Lkw<br />
eine Zunahme des Strassentransports erwartet – und darin<br />
einen Verstoss gegen die Alpenschutzkonvention sieht.<br />
Brüssel schwächt ab: Alles nicht so schlimm<br />
Die österreichische Erregung über den geänderten<br />
Richtlinien-Entwurf blieb in Brüssel nicht unregistriert.<br />
Beamte der EU-Kommission gaben wenige Stunden<br />
nach der Wiener Ablehnung Entwarnung: Der Richtlinienentwurf<br />
enthalte keine Bestimmung, wonach<br />
Österreich den Einsatz dieser bis zu 25 m langen Lkw<br />
zulassen müsse, verlautete aus dem Umfeld von Kallas<br />
mit Adresse nach Wien.<br />
Demnach dürfen überlange Lkw nur in jenen EU-<br />
Staaten grenzüberschreitend eingesetzt werden, wo sie<br />
bereits zugelassen sind. Um der Besorgnis Österreichs<br />
und anderer Staaten entgegenzukommen, soll auch nur<br />
ein Grenzübertritt pro Fahrt erlaubt sein. Würden überlange<br />
Lkw nämlich öfter die Grenze passieren können,<br />
hätte dies Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Mitbewerbern, heisst es in EU-Kommissionskreisen.<br />
Die Debatte des Europäischen Parlaments zum Thema<br />
Gigaliner vom 26. April <strong>2013</strong> hatte der Vorsitzende<br />
des EU-Verkehrsausschusses, Brian Simpson, gegenüber<br />
Kommissar Kallas mit den Worten zusammengefasst:<br />
«90% Ihres Vorschlags wurden wohlwollend aufgenommen,<br />
aber es gibt einen Teil, bei dem die Meinungen gespalten<br />
sind.» Der Gefahr einer Verkehrsverlagerung von<br />
der Schiene auf die Strasse galt der Hauptaugenmerk.<br />
Foto: Bundesratskanzlei<br />
Fahrt verbieten, etwas ändern müssten. Unklar bleibt allerdings, was<br />
per saldo passiert, wenn sich ein Land wie Österreich vehement gegen<br />
die neue Richtlinie stemmt. Denn eine explizite Ablehnung würde das<br />
Risiko von Wettbewerbsnachteilen in sich bergen mit der Konsequenz,<br />
dass der EU-Binnenmarkt verzerrt wird. Der Gütertransport mit überlangen<br />
Lkw senkt die <strong>Transport</strong>kosten, weil weniger Fahrzeuge mehr<br />
Cargo befördern.<br />
Derzeit sind auf den EU-Strassen 6,5 Mio. Lkw unterwegs, rund eine<br />
Million davon könnten als Lang-Version fahren, so der dem Richtlinien-<br />
Entwurf zugrunde liegende Gedanke. Aus Sicht der EU-Kommission<br />
stehen neue Zulassungsbestimmungen für umweltfreundlichere Lkw im<br />
Mittelpunkt der geplanten Richtlinien-Änderung. So dürfen Lkw samt<br />
Anhänger in Europa normalerweise 18,75 m lang sein. Diese Länge darf<br />
nach dem Entwurf der EU-Kommission künftig um etwa einen Meter<br />
überschritten werden, wenn die Fahrzeuge künftig aerodynamischer<br />
gebaut werden und durch die Änderungen keine Gefahr für die Sicherheit<br />
besteht. Von einem aerodynamischeren Design erwartet sich die<br />
EU-Behörde einen um 7 bis 10% geringeren Treibstoffverbrauch sowie<br />
entsprechend weniger CO²-Ausstoss.<br />
Josef Müller<br />
However complex it gets,<br />
we’ll point you in the<br />
right direction<br />
Die europaweite Praxis<br />
Blickt man auf Europas Landkarte, so fahren überlange<br />
Lkw lediglich in Finnland und Schweden. Das sind im<br />
Vergleich zum restlichen Europa dünn besiedelte Länder.<br />
Pilotversuche mit überlangen Lkw laufen derzeit in<br />
Dänemark, in den Niederlanden sowie in Deutschland,<br />
wo im Dezember 2011 eine Ausnahmeverordnung erlassen<br />
wurde, um überlange Lkw praktisch zu erproben.<br />
Testversuche laufen in den deutschen Bundesländern<br />
Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Hessen,<br />
Thüringen, Sachsen und Bayern. In Schweden und Finnland<br />
werden die überlangen Lkw aus Sorge um mögliche<br />
Verstösse an der Grenze ent- und wieder beladen.<br />
In allen anderen EU-Ländern und der Schweiz gibt es<br />
ähnlich wie in Österreich unterschiedliche Vorbehalte<br />
gegen überlange Lkw.<br />
More demanding customers. Tougher regulatory<br />
compliance. Harsher penalties. In today’s increasingly<br />
challenging market, you need an expert who doesn’t<br />
just understand the specific pressures you’re under,<br />
but who knows exactly how to solve your particular<br />
problems and help you get the results you want.<br />
Because wedon’t doanything else, we lead<br />
the way in transport and logistics insurance.<br />
Mehr oder weniger<br />
Wie seitens der EU-Kommission verlautet, soll der<br />
grenzüberschreitende Einsatz der überlangen Lkw erlaubt<br />
sein, ohne dass EU-Mitgliedstaaten, die deren
96 Ausblick Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Wohin entwickelt sich die <strong>Transport</strong>- und Logistikbranche<br />
Das Unternehmen von Morgen<br />
Die <strong>Transport</strong>- und Logistikbranche steht vor einem Paradigmenwechsel, wenn man sich die Margenerosion im Geschäft nahezu aller<br />
Verkehrsträger vor Augen führt. Michael Sturm, als Executive Partner von Accenture seit über einem Jahrzehnt weltweit in der Beratung<br />
von Logistikunternehmen tätig, führt im Gespräch mit <strong>ITJ</strong>-Chefredaktor Christian Doepgen aus, welche Entwicklungen er erwartet.<br />
Herr Sturm, es sind viele Unternehmensberatungen<br />
auf dem Markt. Schildern<br />
Sie uns das Profil von Accenture<br />
An unserer Wiege stand die Unternehmensberatung<br />
Andersen Consulting,<br />
aus der sich Accenture als Unternehmen<br />
für Management Consulting, Technologie<br />
und Outsourcing zur Jahreswende<br />
2000/2001 herausgebildet hat. Heute sind<br />
wir mit einem jährlichen Umsatz von ca.<br />
27 Mrd. USD und weltweit 250 000 Mitarbeitern<br />
unterwegs.<br />
Wo sehen Sie die besondere Stärke von<br />
Accenture im Vergleich zu anderen<br />
Neben der klassischen Managementberatung<br />
sehen wir IT und Outsourcing<br />
als unsere Standbeine an. So haben wir<br />
zum Beispiel in Manila allein ca. 15 000<br />
Mitarbeiter, die im weltweiten Massstab<br />
Dienstleistungen erbringen. Um unsere<br />
Nähe zu Ihrer Branche zu illustrieren:<br />
im globalen Massstab haben wir ca. 1000<br />
Mitarbeiter, die im Fracht- und Logistiksegment<br />
tätig sind.<br />
Kommen wir zum Logistikunternehmen<br />
der Zukunft. Wie hat sich ein<br />
Unternehmen heute aufzustellen<br />
Es geht darum, sowohl das «Front End»<br />
Michael Sturm, Accenture, ist in der Management-Beratung<br />
von Logistikunternehmen tätig.<br />
Foto: Accenture<br />
als auch das «Back End» zu optimieren.<br />
Auf der Verkäuferseite ist eine möglichst<br />
grosse Kundenorientierung angezeigt,<br />
das Unternehmen hat agil und flexibel<br />
zu sein. An diesen Überbau muss sich als<br />
Basis eine «Abwicklungsfabrik» anschliessen,<br />
die die Dienstleistungen für den<br />
Kunden möglichst effizient und kostengünstig<br />
erbringt. Hier geht es nicht allein<br />
um Backoffice-Funktionen wie IT, Finanzen<br />
oder Personal, sondern auch um die<br />
Kernprozesse des operativen Bereichs.<br />
Die Konsumgüterindustrie wie z.B. ein<br />
Konzern Procter & Gamble kann für die<br />
Logistik in Sachen Effizienz Pate stehen.<br />
Der Bereich Verkauf und Operation<br />
ist heute oft in Länderorganisationen<br />
zusammengefasst. Welche Ansätze zur<br />
Erhöhung der Profitabilität sehen Sie<br />
Es ist zu analysieren, wo administrative<br />
und repetitive Tätigkeiten auch im<br />
operativen Geschäft stattfinden. Ist z.B.<br />
ein kundenspezifisches Reporting in jeder<br />
einzelnen Länderorganisation nötig,<br />
oder lässt sich dieser Prozess zentralisieren<br />
Welche Aktivität ist am einzelnen<br />
Standort in Bezug auf den Kunden «kernwertschöpfend»<br />
und welche lässt sich im<br />
Sinne einer globalen Arbeitsteilung eines<br />
Unternehmens an anderer Stelle kostengünstiger<br />
und effizienter erbringen <br />
Welche Tätigkeit ist in Bezug auf den<br />
Kunden wirklich «kernwertschöpfend»<br />
Es wird in den einzelnen Standorten<br />
oft dagegengehalten, dass dem Kunden<br />
dann nicht mehr auf dem nötigen Qualitätsniveau<br />
zugearbeitet wird…<br />
Der Aspekt der Qualität muss sich bereits<br />
in der Vertragsgestaltung mit dem<br />
Kunden eindeutig wiederfinden. Es gibt<br />
ein Basis-Angebot, zusätzliche Dienstleistungen<br />
muss der Kunde bezahlen. Die<br />
Frage des Serviceniveaus ist ein nicht zu<br />
unterschätzender Faktor in Verhandlungen.<br />
Natürlich wird mit einem Qualitätsmanagement<br />
auf der eigenen Seite darauf<br />
geachtet, eine möglichst gute Dienstleistung<br />
zu erbringen.<br />
Viele Wege führen in eine goldene Zukunft, wenn die Unternehmen ihre Möglichkeiten nutzen.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Eine zu rasche Umsetzung von Neuerungen<br />
birgt auch Risiken in sich. Welche<br />
Prozesse sind notwendig, um zu<br />
einem graduellen Wandel zu gelangen<br />
Im ersten Schritt werden wie oben beschrieben<br />
Dienstleistungen zentralisiert,
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Ausblick<br />
97<br />
Die Margen in der Seefracht stehen unter besonderem Druck.<br />
beispielsweise mit einer globalen «Reporting-Fabrik». Im<br />
zweiten Schritt werden gezielt Dienstleistungen disloziert,<br />
wie es z.B. auch bereits in Asien von Schanghai<br />
und Hongkong ins chinesische Binnenland geschieht.<br />
Im dritten Schritt werden mit einem Benchmarking zwischen<br />
oder innerhalb von Standorten und Funktionszentren<br />
Optimierungen angestrebt.<br />
Muss sich nicht der Chef einer Länderorganisation<br />
seiner Kompetenzen beraubt fühlen<br />
Der ergebnisverantwortliche Länderchef kann der natürliche<br />
Feind eines Beraters sein – bis er merkt, dass<br />
er durch die neuen Massnahmen Kosten einsparen und<br />
seine Ziele leichter erreichen kann.<br />
Weg vom Breitband, hin zur Spezifik!<br />
Die IT, so hört man allenthalben aus der Branche,<br />
gilt heute als ein Schlüssel für den Fortschritt. Wie<br />
erleben Sie diesen Wandel <br />
Die IT ist neben der Unternehmensstruktur der zweite<br />
grosse Hebel, um bei Verbesserungen anzusetzen. So<br />
lassen sich z.B. über das SAP-<strong>Transport</strong>managment-Tool,<br />
das sich u.a. bei DHL und Panalpina in der Einführung<br />
befindet, ein standardisierter Ansatz und eine deutliche<br />
Beschleunigung der Prozesse erreichen. Warum sollte<br />
Foto: Accenture<br />
der Maschinenraum auf 50 km/h laufen, wenn mithilfe der IT auch<br />
120 km/h möglich sind<br />
Im Selbstverständnis sind Logistikunternehmen stolz darauf, Allrounder<br />
zu sein. Wie sehen Sie das <br />
Es gibt keine Alternative zu einer Spezialisierung auf gewisse Industriesegmente,<br />
womit Kundenbindung und Verkaufserfolg deutlich gesteigert<br />
werden können. Es stellt sich für die Unternehmensführung die<br />
Frage: «Weg vom Breitband, hin zur Spezifik!»<br />
Kulturelle Faktoren sind für die einzelnen Märkte, aber auch Unternehmensteile,<br />
nicht ausser Acht zu lassen. Wie lassen sich diese<br />
Eigenheiten auffangen<br />
Das Unternehmen muss sich die Frage stellen: Wie viel lokale Nähe ist<br />
effektiv notwendig Sie sehen, dass zunehmend regionale CEO Mitglieder<br />
im Vorstand werden und diese Entscheidungen fällen müssen.<br />
Von ihrer Güte hängt es ab, wie stark die einzelnen Glieder der Kette<br />
letztlich sein müssen.<br />
Wie schätzen Sie die Dauer von so umfangreichen Umstrukturierungen<br />
wie genannt in einem Logistikunternehmen ein<br />
Sie benötigen voraussichtlich drei bis fünf Jahre, um zunächst das «Back<br />
End» so aufzustellen, dass die genannte «Abwicklungsfabrik» funktioniert.<br />
Es schliessen sich in der Optimierung Schritte an, um die Errungenschaften<br />
zu internationalisieren und zu vertiefen. Die Komplexität<br />
darf nicht unterschätzt werden: Sie begeben sich mit einem solchen<br />
Prozess auf eine Zehn-Jahres-Reise.<br />
Wo erwarten Sie regional gestaffelt die Veränderungen weltweit<br />
Die erste Kernregion steht mit Europa und den USA bereits fest. Angesichts<br />
von Lohnsteigerungen in China von 6% pro Jahr bin ich sicher,<br />
dass auch in Asien in Kürze mehr Bedarf für strukturiertes Wachstum<br />
entsteht – weg von dem Gedanken «viel hilft viel» hin zu einer real<br />
höheren Produktivität. Im Mittleren Osten ist ebenfalls eine gesteigerte<br />
Veränderungsbereitschaft erkenn- und spürbar.<br />
Sie haben bereits Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen<br />
beraten Wo steht die Logistikbranche im Vergleich<br />
Fragt man einen Logistiker nach Zukunftsaussichten, so wird er Ihnen<br />
antworten, dass er künftig noch schneller, kostengünstiger und besser<br />
transportieren will. Extrapolation ist aber keine Vision. Die Branche<br />
vereint eine grosse Kapazität für zusätzliche Wertschöpfung mit einem<br />
gewissen Mangel an Phantasie.<br />
www.accenture.com<br />
Alles unter<br />
einem Hut<br />
RheinCargogestaltet<br />
logistische Gesamtlösungen.<br />
Mit trimodalen Konzepten<br />
verbindetRheinCargo die<br />
pulsierende Industrieregion<br />
auf der Schiene, der Wasserstraße<br />
und kombiniert.<br />
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98 Verpackung Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Chep-Mitarbeitende kontrollieren, warten und reinigen die FLC in einem der 20 Servicezentren.<br />
Chep-Behälter für Behr<br />
Kunde kehrt zurück<br />
Nachdem Behr bereits von 1995 bis 2009 Chep-Kunde war, setzt der Automobilzulieferer<br />
für den <strong>Transport</strong> seiner Komponenten erneut auf das Pooling-System und die standardisierten<br />
faltbaren Ladungsträger FLC (Foldable Large Containers) von Chep.<br />
Die FLC mit den Basisdimensionen<br />
1200x800 mm kommen hauptsächlich in<br />
der Lieferkette von sieben Behr-Werken in<br />
Deutschland, Frankreich, Spanien, Tschechien<br />
und der Slowakei zum Einsatz. Vor<br />
der Kooperation mit Chep hat der Spezialist<br />
für Fahrzeugklimatisierung und Motorkühlung<br />
die Grossladungsträger von<br />
Ifco, einem Experten für das Ladungsträgermanagement<br />
in der Lebensmittelindustrie,<br />
verwendet. Mit der Übernahme<br />
des Unternehmens<br />
durch den<br />
australischen<br />
Gefaltet nehmen<br />
auch die grossen<br />
«1208er» nur<br />
wenig Platz ein.<br />
Foto: Chep<br />
Mutterkonzern Brambles hat Chep den<br />
einstigen Kunden erneut im Kundenportfolio.<br />
Das Volumen beläuft sich auf rund<br />
100000 Bewegungen pro Jahr.<br />
Engmaschiges Servicenetz<br />
Die Bereitstellung der standardisierten<br />
Mehrwegbehälter und das Management<br />
des Pools steuert Chep aus insgesamt 20<br />
Automotive-Servicezentren. Von dort aus<br />
werden sie in der gewünschten Menge<br />
just-in-time an den Kunden geliefert. Am<br />
Ende der Lieferkette werden sie von Chep<br />
wieder eingesammelt und zur Kontrolle,<br />
Instandsetzung und Reinigung in das<br />
nächstgelegene Servicezentrum gebracht.<br />
Das enge Netz dieser Sammelpunkte<br />
und das globale Poolingsystem garantieren<br />
Behr hohe Flexibilität und Verfügbarkeit,<br />
kurze Lieferzeiten und <strong>Transport</strong>wege<br />
sowie gleichbleibende Qualität. Zudem<br />
Foto: Chep<br />
ist das Poolingmodell von Chep eine umweltschonende<br />
Lösung, da die eingesetzten<br />
Mehrwegverpackungen vollständig<br />
aus wiederverwertbarem Kunststoff bestehen.<br />
Das verringert Verpackungsabfälle,<br />
und mithilfe des weltweiten Service-<br />
Center-Netzwerks werden <strong>Transport</strong>wege<br />
und Leerfahrten minimiert.<br />
Geschätzte Flexibilität<br />
Jochen Rothfuss, Projektkoordinator für<br />
Containerkonzepte bei Behr, erklärte:<br />
«In unserer Lieferkette setzen wir wie<br />
auch bei der Entwicklung unserer Produkte<br />
auf höchste Qualität. Diese können<br />
wir mit der langjährigen Erfahrung von<br />
Chep in unserer Branche sicherstellen.<br />
Beim <strong>Transport</strong> von Autoteilen kommt es<br />
auf Effizienz und optimalen Schutz der<br />
Ware an. Da wir zudem bei allen betrieblichen<br />
Tätigkeiten das Thema Umweltschutz<br />
gross schreiben, setzen wir auch<br />
auf umweltfreundliche Mehrwegbehälter.<br />
Mit Cheps grossem Pool und dichtem<br />
Netzwerk erhalten wir genau die Flexibilität,<br />
die wir als Zulieferer benötigen.»<br />
Im Rahmen der Übernahme von Ifco<br />
hat Chep nicht nur den Kunden Behr<br />
zurückgewonnen, sondern auch die<br />
Grossladungsträger des Unternehmens<br />
in den eigenen Pool integriert. Auf diese<br />
Weise konnte der Dienstleister sein<br />
bestehendes Produktportfolio um den<br />
grossen faltbaren Behälter erweitern.<br />
Bisher umfasste der Pool neben fünf<br />
Kleinladungsträgern auch FLC mit den<br />
Abmessungen 1200x1000x975 mm und<br />
1200x1000x595 mm. Der Pool soll nun<br />
sukzessive um die neuen 1208er-Behälter<br />
in Europalettengrösse ergänzt werden,<br />
um das Auftragsvolumen bei Kunden aus<br />
dem Automobilbereich zu vergrössern.<br />
www.chep.com; www.behrgroup.com<br />
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Komplette, komplexe Verpackungen gehören zu unseren<br />
Stärken –von Spezialanfertigungen bis zur Serie. Wir bieten<br />
das optimale Kosten-Schutz-Verhältnis, damit Güter unbeschadet<br />
ankommen.<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Verpackung<br />
99<br />
Jettainer sorgt für sicheren und umweltfreundlichen Tiertransport<br />
Einklappbare Pferdecontainer<br />
Der Luftfrachtlademitteldienstleister Jettainer hat die Einführung neuer Pferdecontainer<br />
bei Lufthansa Cargo abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit der Fachabteilung der Fluglinie<br />
wurde deren Lademittelflotte um 26 so genannte «DropTop»Pferdeställe erweitert.<br />
Die Bauweise der neuen Pferdecontainer<br />
bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Für<br />
Leertransporte erlaubt der Klappmechanismus<br />
eine platzsparende Verladung der<br />
Einheiten im Unterdeck. Da so auf die<br />
Belegung teurer Positionen im Hauptdeck<br />
verzichtet werden kann, gestaltet<br />
sich die Beförderung von Pferden in den<br />
«Drop-Top»-Pferdeställen effizienter. Die<br />
Wände der Einheiten bestehen zudem<br />
aus leichten Verbundmaterialien.<br />
Durch die damit einhergehende Einsparung<br />
von Gewicht und Treibstoff wird<br />
die Umweltbelastung reduziert. Innovative<br />
Veränderungen im Design der Container<br />
sollen ausserdem dazu beitragen, dass<br />
die Tiere den <strong>Transport</strong> als angenehmer<br />
empfinden.<br />
«Die neuen Einheiten erweisen sich<br />
vor allem für unpaarige Verkehre als<br />
äusserst sinnvoll, da sie im Leerzustand<br />
weniger Platz benötigen als konventionelle<br />
Pferdeställe. Betrachtet man dazu<br />
noch die Umweltvorteile, die sich aus<br />
der Nutzung der Verbundwerkstoffe ergeben,<br />
wird der wirtschaftliche Nutzen<br />
der neuen Container sichtbar», so Irene<br />
Gräf, Operations Jettainer. ah<br />
www.jettainer.com<br />
Fotos: Jettainer<br />
Die neuen JettainerPferdeställe nehmen leer weniger Platz ein als herkömmliche, sind leicht aufzubauen und bieten den «Reisenden» mehr Komfort.<br />
Fast 100 fliegende Pferde von Amsterdam nach Doha<br />
Qatar Airways Cargo hat im Frühling<br />
einen seiner bisher umfangreichsten<br />
Pferdetransporte durchgeführt. Eine gesicherte<br />
Abfertigung und ein sorgfältiger<br />
Umgang mit den Vierbeinern standen<br />
bei der Durchführung an höchster Stelle.<br />
Der <strong>Transport</strong> wurde mit fünf eigens<br />
gecharterten Flüge durch Qatar Airways<br />
Cargo bewerkstelligt.<br />
Exakt 97 Pferde in 49 speziellen Pferdeställen<br />
sowie 15 t Ausrüstung reisten an<br />
Bord von B777-Frachtern der Fluggesellschaft<br />
von Amsterdam (Niederlande) in<br />
die katarische Hauptstadt Doha. Die am<br />
dortigen neuen Flughafen Hamad (vgl. S.<br />
107) bald betriebene Anlage für lebende<br />
Tiere soll die Abfertigung von vielen weiteren<br />
hochrangigen Fluggästen dieser Art<br />
nach sich ziehen.<br />
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Lagern auch<br />
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100 Immobilien Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Goodman sieht weltweit ungebremste Nachfrage für Logistikflächen<br />
Von Leipzig bis Hongkong<br />
Der Expansionswille des Dienstlleisters für Logistikimmobilien Goodman ist ungebrochen.<br />
Neben der Entwicklung von 65000 m² Logistikflächen am Genter Ufer in Hamburg oder<br />
in zwei deutschen GVZ ist auch der chinesische Markt ausserordentlich dynamisch.<br />
DSV lässt im GVZ Leipzig entwickeln.<br />
Nach den jüngsten Verlautbarungen hat<br />
sich Goodman, Investor und Entwickler<br />
von Logistikimmobilien weltweit, allein<br />
in Deutschland ca. 250 000 m² an entwicklungsfähigen<br />
Flächen für die Logistik<br />
gesichert. Neben Hamburg und dem<br />
hessischen Staufenberg ist Goodman<br />
jetzt im Kundenauftrag vermehrt in Güterverkehrszentren<br />
eingestiegen.<br />
So entwickelt Goodman im Güterverkehrszentrum<br />
(GVZ) Leipzig seit März<br />
ein <strong>22</strong>000 m² grosses Distributionszentrum<br />
für das dänische Logistikunternehmen<br />
DSV. Es handelt sich bei dem GVZ<br />
Würdigung für Gazeley<br />
Foto: Goodman<br />
um den grössten trimodale Industrieund<br />
Distributionspark in Sachsen, der<br />
mit Nähe zum Flughafen und einem angrenzenden<br />
Containerterminal für den<br />
Warenumschlag auf Strasse und Schiene<br />
die klassischen Vorteile dieser Anlagen<br />
mit sich bringt.<br />
Das Projekt ist der erste Schritt zur<br />
Entwicklung eines Logistikparks mit drei<br />
Gebäudeeinheiten und einer Hallenfläche<br />
von gesamthaft 50 000 m². DSV wird<br />
von dem Standort aus die Filialen der<br />
Drogeriemarktkette dm-drogerie markt<br />
in den Ballungsgebieten Leipzig-Halle<br />
und Dresden beliefern. Bereits im September<br />
<strong>2013</strong> soll die fertige Immobilie an<br />
den Mieter übergeben werden. Der Logistikdienstleister<br />
wird dort 80 Mitarbeiter<br />
beschäftigen.<br />
Um die Waren der Drogeriemarktkette<br />
dm-drogerie markt umzuschlagen,<br />
verfügt das Logistikzentrum über 30<br />
Laderampen zum Be- und Entladen der<br />
Lkw sowie 40 Stellflächen für Wechselbrücken.<br />
Zusätzlich zu der <strong>22</strong>000 m²<br />
grossen Immobilie für DSV plant Goodman<br />
im GVZ-Süd III rund 28 000 m²<br />
weitere Logistikflächen in zwei separaten<br />
Gazeley, Entwickler von Logistikimmobilien<br />
und Distributionsparks, hat für<br />
das Hennes & Mauritz Logistikzentrum<br />
in Torrejon de Ardoz bei Madrid die<br />
Bronzemedaille von der spanischen Logistikvereinigung<br />
CEL (Centro Español<br />
de Logística) erhalten. Die Auszeichnung<br />
würdigt Unternehmen für herausragende<br />
Leistungen im Bereich der Supply Chain-<br />
Effizienz. Das Unternehmen Gazeley,<br />
1987 in Grossbritannien gegründet, gehört<br />
seit 2008 zur Dubai World Gruppe.<br />
Bei der feierlichen Preisverleihung in<br />
Madrid bedankte sich José de la Calle,<br />
Gazeleys Regionaldirektor für Spanien<br />
und Portugal, für die Auszeichnung, die<br />
sich in den letzten zehn Jahren zum bedeutendsten<br />
Logistikpreis Spaniens entwickelt<br />
hat. Der 36 000 m² grosse Neubau<br />
ist auf Energieeffizienz und umweltverträgliches<br />
Design ausgelegt. Gebäudeplanung<br />
und -ausführung erfolgten nach den<br />
Richtlinien des «Leed» Silber-Zertifikats<br />
(Leadership in Energy and Environmental<br />
Design). Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen<br />
für die Logistikimmobilie<br />
ca. 26 Mio. EUR.<br />
Das Ergebnis ist ein logistisches Verteilzentrum,<br />
das ökonomische, ökologische<br />
und soziale Aspekte gleichermassen<br />
einbezieht. Es sind durch entsprechende<br />
Baumassnahmen etwa 16% Einsparung<br />
bei Elektrizität und 51% weniger Wasserverbrauch<br />
möglich – in Kombination mit<br />
einer die Mitarbeiter berücksichtigenden<br />
Arbeitsumgebung. www.gazeley.com<br />
Gebäudeeinheiten zu entwickeln. Möglich<br />
wird dies durch die Konversion eines<br />
ehemaligen Industriegeländes.<br />
Bereits im Februar <strong>2013</strong> haben im<br />
GVZ bayernhafen Nürnberg offiziell die<br />
Bauarbeiten für ein neues Logistikzentrum<br />
für Kühne+Nagel begonnen. In diesem<br />
GVZ entsteht ebenfalls bis Herbst<br />
<strong>2013</strong> eine Anlage mit einer Gesamtfläche<br />
von 30 000 m² als neuer Hauptsitz<br />
für Kühne+Nagel Nürnberg.<br />
Der Bau wurde von Goodman als<br />
vielseitig nutzbare Multi-User-Anlage<br />
konzipiert. Von der Fläche werden nach<br />
Fertigstellung 25 000 m² für Umschlag<br />
und Lagerung von Waren gleichermassen<br />
vorgesehen sein, Büros nehmen<br />
den Rest der Fläche ein. Der Neubau<br />
umfasst u.a. über 63 Ladetore, an denen<br />
eine schnelle und reibungslose Abfertigung<br />
ein- und ausgehender Waren möglich<br />
ist. Der Kontraktlogistikbereich des<br />
Gebäudes zeichnet sich zudem durch<br />
eine Dekkenhöhe von zwölf Metern aus<br />
– auf diese Weise kann die Lagerung<br />
von Waren in Hochregalen erfolgen.<br />
Das Kombiterminal ist dabei nach den<br />
aktuellen Umwelt- und Sicherheitsrichtlinien<br />
gestaltet.<br />
Weltweite Nachfrage<br />
Goodman profitiert auch vom Boom<br />
des E-Commerce, wie die Entwicklung<br />
eines neuen Distributionszentrums für<br />
Amazon in Frankreich belegt (s. <strong>ITJ</strong> 13-<br />
14/<strong>2013</strong>, SP Frankreich S. 14). Im Schwellenland<br />
China wiederum konnte der<br />
Immobilienentwickler seit Jahresbeginn<br />
nahezu 100000 m² an Flächen pachten,<br />
die zu 96% ausgelastet sind. Die Textilindustrie<br />
treibt diesen Markt. So hat die<br />
Bestseller Fashion Group in Tianjin das<br />
gesamte Goodman Wuqing Logistikzentrum<br />
gemietet, während in Kunshan DB<br />
Schenker sich für eine US-Modemarke eine<br />
grössere Fläche sicherte.<br />
Das soll jedoch nur der Beginn sein.<br />
So hat der Canada Pension Plan Investment<br />
Board (Cppib) im Verbund mit<br />
Goodman seine Investitionen in die<br />
Entwicklung von Logistikimmobilien<br />
in sechs chinesischen Ballungsräumen<br />
insgesamt auf 1 Mrd. USD aufgestockt.<br />
Im März <strong>2013</strong> hatte Goodman selbst mit<br />
einer Investition von 450 Mio. USD von<br />
DP World 25% des ATL Logistics Centre<br />
Hong Kong (ATL) und einen Anteil vom<br />
CSX World Terminals Hong Kong Kwai<br />
Tsing Hafen in Hong Kong erworben.<br />
Christian Doepgen<br />
www.goodman.com
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Immobilien<br />
101<br />
Geplantes Paketzentrums der Deutschen Post DHL in Obertshausen bei Frankfurt/Main.<br />
Deutsche Post DHL<br />
Paketzentrum der Superlative<br />
In der Nähe von Frankfurt/Main entsteht bis im Frühjahr 2014 ein riesiges neues<br />
Paketlogistikzentrum. Die Deutsche Post DHL beabsichtigt, im neuen Terminal dereinst<br />
50000 Paketsendungen pro Stunde sortieren zu können.<br />
Die Firma Bremer AG zeichnet für die<br />
Deutsche Post DHL als Generalunternehmerin<br />
für den Bau des grössten Paketzentrums<br />
in der Bundesrepublik Deutschland<br />
im hessischen Obertshausen verantwortlich.<br />
Die Spezialistin für den Bau mit<br />
Stahlbetonfertigteilen hat sich in einem<br />
umfassenden Auswahlverfahren gegen<br />
acht weitere Mitbewerber durchgesetzt.<br />
Die Deutsche Post DHL hatte bereits<br />
Ende des vergangenen Jahres angekündigt,<br />
dass in der Gemeinde bei Frankfurt/Main<br />
das erste Paketzentrum mit<br />
einer Sortierkapazität von 50000 Pakete<br />
pro Stunde in Deutschland entstehen<br />
soll. In einem ersten Schritt investiert<br />
Grafik: Deutsche Post DHL<br />
die Deutsche Post DHL einen zweistelligen<br />
EUR-Millionenbetrag in das neue<br />
Paketzentrum, das im Frühjahr 2014 ans<br />
Netz gehen soll. Allein das Gebäude wird<br />
knapp 40000 m 2 umfassen. Der Neubau<br />
in Obertshausen ist Teil einer Gesamtinvestition<br />
von insgesamt 750 Mio. EUR,<br />
mit der die Deutsche Post DHL ihr Paketnetzwerk<br />
modernisiert und weiter ausbaut.<br />
Bis zum Jahr 2015 wird dabei die<br />
Leistungsfähigkeit der Paketproduktion<br />
durch neue Technik und neue Produktionsprozesse<br />
noch einmal deutlich erhöht.<br />
Freitragende Konstruktion<br />
Eine besondere Herausforderung liegt für<br />
den Bauunternehmer in der freitragenden<br />
Konstruktion des neuen DHL-Paketzentrums:<br />
Die 56 m breiten Hallentrakte sollen<br />
ohne weitere Stützen realisiert werden, so<br />
dass der Innenraum frei nutzbar ist. Erste<br />
positive Erfahrungen mit der Bremer AG<br />
sammelte die Deutsche Post DHL bereits<br />
beim Bau der beiden DHL-Sortierzentren<br />
an den Standorten des Online-Versandhändlers<br />
Amazon in Graben bei Nürnberg<br />
und Rheinberg bei Krefeld.<br />
ra<br />
www.dp-dhl.com<br />
IMMOBILIEN bedeuten<br />
DISKRETION & VERTRAUEN<br />
…sind vor allem bei Immobilien im Hochpreissegment<br />
Voraussetzungen, die von<br />
der Verkäuferschaft sowie der Käuferschaft<br />
mit Recht erwartet werden. Die<br />
HabiVita Immobilien nimmt diesen Anspruch<br />
ernst und garantiert diese «Selbstverständlichkeiten»<br />
seit nun 12 Jahren jedem<br />
einzelnen Auftraggeber.<br />
Sich von einem Wohneigentum zu trennen,<br />
in dem man viele Jahre verbracht hat, ist eine<br />
durch und durch emotionale und persönliche<br />
Angelegenheit. Deshalb empfehlen wir, die Suche nach einer neuen und<br />
geeigneten Käuferschaft einem Profi zu übergeben, der sich persönlich, diskret<br />
und vor allem gefühlsneutral um die gesamte Abwicklung kümmert; von<br />
der Mandatserteilung bis zur notariellen Verurkundung.<br />
Kleinere Immobilienfirmen, deren Aufgaben ausschliesslich durch den Firmeninhaber<br />
persönlich betreut und auch abgewickelt werden, können dem<br />
Anspruch auf Emotionalität und individuellem Eingehen auf Kundenwünsche<br />
eher gerecht werden, als dies in grossen Unternehmen möglich ist.<br />
Wir gehören nicht zu den Grossen der Branche, verfügen jedoch gerade<br />
deshalb über Vorteile wie Unabhängigkeit, Flexibilität, schnelles Anpassen<br />
und Reagieren auf Veränderungen, individuelles Eingehen auf Kunden- und<br />
Marktbedürfnisse und Vermeidung kosten- und zeitintensiver Verwaltungen<br />
und Administrationen, was ausschliesslich<br />
unseren Kunden zugute kommt. Dadurch<br />
ergibt sich automatisch eine persönliche Vertrauensebene<br />
zwischen den Parteien, die in<br />
der Konsequenz die Voraussetzung für ein<br />
Geschäft sein muss und das alle Beteiligten<br />
ganzheitlich zufrieden stellt.<br />
Die HabiVita verdient Vertrauen<br />
Die vergangenen 12 Jahre haben bewiesen,<br />
dass die HabiVita Immobilien den richtigen<br />
Weg beschritten hat und auf über 600 zufriedene<br />
Kunden zurückblicken kann. Der Erfolg liegt im persönlichen Eingehen<br />
auf die Verkäuferwünsche. Unsere Struktur ermöglicht es uns, die Zusagen<br />
auch persönlich einzuhalten und umzusetzen.<br />
Konfuzius sagte: «verkaufe nie selber, was Dir gehört».<br />
Viele zufriedene Kunden<br />
Ein Erfolgshonorar wird erst mit der notariellen<br />
Verurkundung eines erfolgreichen Verkaufsabschlusses<br />
fällig. Alle bis dahin entstehenden<br />
Internet- und Insertionskosten werden durch<br />
die HabiVita Immobilien getragen und nicht<br />
an die Auftraggeber verrechnet.<br />
HabiVita Immobilien | Peter Ankli | Seltisbergerstrasse 6 | CH-4059 Basel<br />
Tel. +41 61 3639500 | Mob. +41 79 45833<strong>21</strong> | E-Mail: habivita@bluewin.ch<br />
CEO Peter Ankli
102 IT / Logistik-Software Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Systeme zur automatischen Produktidentifizierung<br />
Barcode feiert den 40. Geburtstag<br />
Der Bar- oder Strichcode existiert seit vier Jahrzehnten. Heute werden täglich mehr als fünf Milliarden Produkte mit dem unverwechselbaren<br />
Strichcode gescannt. In der modernen Wirtschaftswelt ist die Barcode-Technologie, ähnlich wie der Container, heute jedenfalls<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Am 3. April 1973 entschieden sich die<br />
führenden Unternehmen der US-amerikanischen<br />
Lebensmittelindustrie für<br />
einen einheitlichen Standard für die Produktkennzeichnung<br />
und legten damit<br />
den Grundstein für den heutigen GS1-<br />
Barcode. GS1 (Global Standards One) ist<br />
eine weltweite Organisation, die globale<br />
Standards zur Verbesserung von Wertschöpfungsketten<br />
gestaltet und umsetzt.<br />
Aufbauend auf dieser Entscheidung entwickelte<br />
sich rund um den Barcode eine<br />
ganze Reihe von weiteren Lösungen,<br />
welche heute als «globale Sprache der<br />
Wirtschaft» für mehr Transparenz in der<br />
Wertschöpfungskette sorgt.<br />
Ist in der heutigen Wirtschaftswelt fast unverzichtbar geworden: der Barcode.<br />
Vorreiter der Globalisierung<br />
Kaum vorstellbar, dass 40 Jahre später<br />
weltweit mehr als 5 Mrd. Produkte täglich<br />
gescannt werden. Die Produktidentifikation<br />
steht für mehr als nur die Kennzeichnung<br />
und das Scannen von Waren an der<br />
Kasse: Sie macht den globalen Markt erst<br />
möglich. In den letzten vier Jahrzehnten<br />
wurden die GS1 Identifikations-Lösungen<br />
für rund 2 Mio. Unternehmen zu einer<br />
Grundlage von Geschäftsprozessen.<br />
Diese Prozesslösungen ermöglichen eine<br />
gemeinsame Sprache. Sie verbinden die<br />
Unternehmen nicht nur über geografische<br />
und kulturelle Grenzen hinweg, sondern<br />
stellen den Informationsaustausch<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
sicher. Auf diese Weise fördert GS1<br />
die Kollaboration zwischen Herstellern,<br />
Handel und Dienstleistern.<br />
Prozessbeschleunigung<br />
«Dies führt zu einer unternehmensübergreifenden<br />
Optimierung der Wertschöpfungskette.<br />
GS1 bietet eine Plattform,<br />
auf der optimale Waren- und Informationsflüsse<br />
die Leistungsfähigkeit der<br />
Wirtschaft steigern. Dies führt zu mehr<br />
Nachhaltigkeit, und Ressourcen werden<br />
geschont», sagt Nicolas Florin, CEO GS1<br />
Schweiz.<br />
Dank dem Barcode ist es möglich,<br />
den Bedürfnissen und Wünschen der<br />
Konsumenten besser gerecht zu werden:<br />
Ein Scan des Strichcodes beschleunigt<br />
die Kassiervorgänge und Warenabgänge<br />
werden sofort im System erfasst. Warenbestände<br />
können so besser kontrolliert<br />
werden. Für die Kunden wird damit die<br />
Warenverfügbarkeit beim Einkaufen verbessert.<br />
www.gs1.org<br />
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Gerade beim Austausch von PCs sind Kunden auf schnelle Prozessabläufe angewiesen.<br />
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Südosteuropa & Türkei<br />
103<br />
Logwin<br />
Seit 20 Jahren in Kroatien<br />
Der Logistikdienstleister Logwin feiert ein kleines Jubiläum: Vor genau<br />
20 Jahren, im Mai 1993, gründete das Unternehmen seine Landesgesellschaft<br />
in Kroatien. Aus der ersten Niederlassung in Zagreb mit<br />
anfangs sechs Mitarbeitenden sind heute sieben Standorte mit insgesamt<br />
110 Beschäftigten geworden.<br />
Logwin streckte seine Fühler in das südosteuropäische<br />
Land erstmals 1993 aus:<br />
In diesem Jahr eröffnete der Dienstleister<br />
im Norden des Landes in der kroatischen<br />
Hauptstadt Zagreb seinen ersten Standort;<br />
eine weitere Filiale im nördlichen<br />
Landesteil Kroatiens folgte 18 Jahre später<br />
im nahe gelegenen Sveta Nedelja (2011).<br />
Im Osten des Landes gingen nacheinander<br />
Niederlassungen in Osijek (2001), Vukovar<br />
(2004), Tovarnik und Erdut (beide<br />
2010) an den Start. Seit 2012 betreibt das<br />
Unternehmen im Westen des Landes einen<br />
Standort in der Hafenstadt Rijeka.<br />
Umsatz wächst um 20% pro Jahr<br />
Laut eigenen Angaben verbuchte Logwin<br />
Kroatien in der Vergangenheit ein jährliches<br />
Umsatzwachstum von rund 20%.<br />
Aktuell befindet sich Logwin im EU-Beitrittsland<br />
Kroatien auf Wachstumskurs:<br />
Der Logistiker wird sein<br />
Niederlassungsnetz weiter<br />
ausbauen – neue Standorte<br />
sind im Osten des<br />
Landes nahe der Grenze<br />
zu Serbien und Bosnien-<br />
Herzegowina geplant.<br />
Vor allem Hersteller<br />
und Händler aus der<br />
Mode- und der Konsumgüterbranche<br />
nutzen die<br />
Foto: Logwin<br />
Leistungen von Logwin in Kroatien. Das<br />
Unternehmen übernimmt Kontraktlogistikaufgaben<br />
wie Lagerbewirtschaftung,<br />
Kommissionierung und Mehrwertdienste,<br />
Zollabwicklung sowie nationale und<br />
internationale <strong>Transport</strong>dienstleistungen.<br />
«Zudem fragen unsere Kunden zunehmend<br />
Luft- und Seefrachtservices<br />
nach», erklärte Sasa Baleta, Landesmanager<br />
von Logwin in Kroatien. In Sveta<br />
Seit zwei Dekaden bietet Logwin in Kroatien umfangreiche<br />
Logistikservices an.<br />
Nedelja und in Zagreb bewirtschaftet der<br />
Logistiker insgesamt drei Lagerstandorte<br />
mit rund 23000 m 2 Lagerfläche. Für ein<br />
grosses Handelsunternehmen betreibt<br />
Logwin in Sveta Nedelja ein Distributionszentrun<br />
für Trockenwaren und ein<br />
Kühllager für Frischwaren. In Zagreb bearbeitet<br />
Logwin Aufträge für verschiedene<br />
Kunden aus der Modebranche. ra<br />
www.logwin-logistics.com<br />
Kurz notiert<br />
Ekol kauft zu. Der türkische Logistikanbieter<br />
Ekol Logistics hat vom belgischen Dienstleister<br />
Transuniverse Belgium dessen türkische Tochter<br />
Transuniverse Nakliyat ve Lojistik Ticaret A.S.<br />
übernommen. Transuniverse Nakliyat ve Lojistik<br />
Ticaret A.S. ist in der Türkei mit eigenen Niederlassungen<br />
in Istanbul und Bursa präsent.<br />
www.ekol.com<br />
www.transuniverse.com.tr<br />
Express-Interfracht. Die zur österreichischen<br />
Speditionsfirma Express-Interfracht mit<br />
Sitz in Wien gehörende rumänische Tochter<br />
Express-Interfracht Romania S.r.l. hat eine neue<br />
Zweigniederlassung in Radauti (Rumänien)<br />
eröffnet. Das Büro wird künftig Lkw-Verkehre<br />
im nordöstlichen Teil des Landes abwickeln.<br />
Ausserdem wird die Durchführung der Bahnund<br />
Seefrachttransporte für Kunden aus dieser<br />
Region durch die Filiale in Radauti übernommen.<br />
www.express-interfracht.at<br />
Ceva verlängert mit Iveco. Der international<br />
tätige Logistikdienstleister- und SCM-Spezialist<br />
Ceva Logistics hat in der Türkei seinen Logistikvertrag<br />
mit dem Nutzfahrzeughersteller Iveco<br />
um drei weitere Jahre verlängert. Dabei geht<br />
es um die Distribution von Ersatzteilen sowie<br />
die Abwicklung von Lager- und Distributionsservices<br />
in der ganzen Türkei. Ceva betreut von<br />
seinem Lagerhaus in Sekerpinari bei Gebze aus<br />
rund 27 000 verschiedene Iveco-Produkte.<br />
www.cevalogistics.com
104 Südeuropa Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Malta Freeport Terminals erweitert die Anlagen in grossem Stil<br />
Gerüstet für steigende Volumina<br />
Die kontinuierlichen Investitionen in die Abfertigungsgeräte und die Modernisierung der Technologie hat zu wachsendem Umschlagsaufkommen<br />
im Freeport von Malta geführt. 2012 wurden 7,5% mehr Güter bewegt als 2011. Dazu hat unter anderem Maersk Line mit ihrer<br />
Entscheidung, ihren zentralen Mittelmeer-Hub von Gioia Tauro nach Malta Freeport zu verlegen, massgeblich beigetragen.<br />
2012 wurden rund 30000 Fahrzeuge bewegt. Die Autoabfertigungskapazität soll aber im Malta<br />
Freeport bedeutend erweitert werden.<br />
2012 war für Malta Freeport Terminals<br />
(CMA-CGM-Gruppe) ein äusserst positives<br />
Jahr und verspricht auch für die Zukunft<br />
wachsende Abfertigungsvolumina.<br />
2012 schlug die Terminalbetreiberin 2,54<br />
Mio. TEU um, 7,5% mehr als in 2011<br />
(2,36 Mio. TEU). Für <strong>2013</strong> erwartet sie,<br />
rund 2,7 Mio. TEU zu bewegen.<br />
Alex Montebello, Director, Sales,<br />
Marketing, IT & Operations bei Malta<br />
Freeport Terminals, betonte gegenüber<br />
dem <strong>ITJ</strong>, dass der Grosskunde Maersk<br />
Line zusätzliche Ladung, aber auch eine<br />
Ausweitung der Netzwerk-Verbindungen<br />
nach Malta brachte. Dies habe wiederum<br />
zusätzliche Kunden generiert.<br />
«Derzeit gehören CMA CGM, Maersk<br />
Line, Seago Line, Hapag-Lloyd, OOCL<br />
und UASC zu unseren wichtigsten Kunden»,<br />
so Montebello. «Dazu kommen<br />
zahlreiche wöchentliche Feederdienste,<br />
die von CMA CGM (NAF, FAS), dem<br />
grössten Kunden von Malta Freeport,<br />
Seago Line, X-Press Feeders, Evergreen<br />
Line, Medex Container Service, MTL<br />
Container Line, Tarros Line und Brointermed<br />
Lines betrieben werden.» Dass<br />
dieser Sektor weiter wächst, beweist die<br />
jüngste Meldung, gemäss welcher Seago<br />
Line mit ihrem Tunis–Valencia-Dienst<br />
jetzt auch Malta Freeport anlaufen wird.<br />
Die neue Hafenrotation ist somit Tunis<br />
Valencia, Tunis, Malta und wieder Tunis.<br />
«Durch regelmässige Dienste ab Malta<br />
Freeport sind die Kunden derzeit mit 117<br />
Häfen weltweit verbunden, davon 70 am<br />
Mittelmeer und dem Schwarzen Meer»,<br />
erklärte Montebello nicht ohne Stolz.<br />
Ein Bollwerk im Mittelmeer<br />
Auf unsere Frage, ob die Unruhe, die<br />
zum Teil in den Maghreb-Ländern in<br />
den letzten Monaten herrschte, sich in<br />
irgend einer Form auf den Hafen ausgewirkt<br />
habe, antwortete er: «Die Situation<br />
ist derzeit sehr schwierig für die<br />
Schifffahrts- und Hafenindustrie. Der<br />
Malta Freeport hat in der Mitte des<br />
Mittelmeers aber eine optimale Lage.<br />
Er dient als Knotenpunkt für einige der<br />
wichtigsten Schifffahrtsrouten und liegt<br />
im Herzen des Europa/Maghreb/Mittelost-Dreiecks.<br />
Sein gegenwärtiger Ruf als<br />
einer der besten Transshipmenthäfen in<br />
der zentralen Region macht ihn zu einer<br />
strategisch wichtigen Plattform für<br />
Fotos: Malta Freeport<br />
die Reedereien, die ihn zu ihrem Mittelmeer-Hub<br />
gewählt haben.» Die Verbindungen<br />
zu den Häfen in Algerien, Marokko,<br />
Libyen und Tunesien seien nicht<br />
nur beibehalten, sondern sogar verstärkt<br />
worden, zum Teil auf wöchentliche Abfahrten.<br />
Sein Unternehmen sei daher<br />
durch die verschiedenen Wirtschaftskrisen<br />
der letzten Jahre nicht negativ beeinflusst<br />
worden.<br />
Autotransporte in Malta<br />
Malta Freeport habe auch dank seiner<br />
Lage grosse Autotransport-Reedereien als<br />
Kunden gewinnen können, die für Nordafrika<br />
bestimmte Autos aus Fernost und<br />
Europa in Malta umladen. 2012 wurden<br />
rund 30000 Fahrzeuge bewegt. «Für eine<br />
einzige Transshipment-Aktion wurde die<br />
Rekordzahl von 2400 Autos gemeldet»,<br />
fügte Montebello zufrieden an. «Zu unseren<br />
Kunden in diesem Bereich zählen<br />
bedeutende Autotransport-Reedereien<br />
wie Höegh Autoliners, Wallenius Wilhelmsen<br />
Logistics, Grimaldi Lines, Glovis<br />
und China Shipping.» Derzeit würden<br />
die Autos am nordwestlichen Ende des<br />
Terminal One abgefertigt. Mit der gegenwärtig<br />
getätigten Investition am Terminal<br />
One West Quay werde die Abfertigungskapazität<br />
im Autoumschlag erweitert.<br />
Die Kailänge wird neu 290 m und die<br />
Wassertiefe 13 m. Ausgestattet wird er mit<br />
zwei Postpanmax-Portalkränen und – an<br />
der südöstlichen Ecke – mit einer RoRo-<br />
Rampe.<br />
18 000-TEU-Schiffe ante portas<br />
Malta Freeport ist bereit für die Abfertigung<br />
der demnächst auf den Markt<br />
kommenden 16 000-TEU-Plus-Containereinheiten.<br />
Als Beweis dafür dienen die<br />
Investitionen, die die Terminalbetreiberin<br />
in das benötigte Equipment (z.B. in<br />
die grössten Kaikräne in der Mittelmeerregion),<br />
Infrastruktur und Wassertiefe<br />
sowie das sehr gut ausgebildete Personal<br />
getätigt habe.<br />
«Daher haben wir das grösste derzeit<br />
in Fahrt befindliche Containerschiff
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Südeuropa<br />
105<br />
Neuer RoRo-Dienst<br />
Genua–Mostaganem<br />
Die Containervolumina wachsen kontinuierlich (s. Box).<br />
CMA CGM Marco Polo (16 000 TEU)<br />
auf ihrer Jungfernfahrt im vergangenen<br />
Dezember am Terminal Two North Quay<br />
abfertigen können, und zwar in kürzerer<br />
Zeit als geplant. Dieses Schiff wird im wöchentlichen<br />
FAL1-Dienst eingesetzt, der<br />
wöchentlich Malta anläuft», so Montebello.<br />
«Derzeit werden Infrastruktur-<br />
Arbeiten zur Erweiterung des North<br />
Quay (u.a. Verlängerung des Kais auf<br />
513 m, langfristig sogar auf 660 m) von<br />
Terminal Two ausgeführt, so dass er bereit<br />
für die Abfertigung von 18 000-TEU-<br />
Schiffen wird, die während dieses Jahres<br />
an Maersk Line abgeliefert werden.»<br />
Darüber hinaus würden derzeit Ausbaggerungsarbeiten<br />
im Hafen stattfinden.<br />
Am Terminal Two North Quay seien<br />
sie bereits beendet. Die Wassertiefe<br />
am Zugang und entlang des Quays beträgt<br />
jetzt 17 m, so dass Schiffe mit einem<br />
Tiefgang von 16 m abgefertigt werden<br />
können. Die Terminals Two South<br />
Quay und One North Quay werden<br />
ebenfalls auf 17 m Tiefe ausgebaggert,<br />
so dass künftig auch Schiffe mit einem<br />
Tiefgang von 16 m (zur Zeit 15,5 m) festmachen<br />
können.<br />
Die Wettbewerbssituation<br />
Malta Freeport Terminals ist zudem dabei,<br />
auf einer 86 500 m² grossen Fläche im<br />
hinteren, südwestlichen Teil des Hafens<br />
zusätzliche <strong>22</strong>00 Stellplätze für die Lagerung<br />
von Containern zu schaffen.<br />
Ausserdem sei die Anschaffung weiterer<br />
vier Super-Postpanmax-Kräne geplant,<br />
die über 25 Container greifen können.<br />
Dafür sollen 325 m Kranschienen auf<br />
dem Kai des Terminal One North Quay<br />
installiert werden.<br />
Auf unsere Frage, was für ihn die<br />
grösste Herausforderung darstelle, antwortete<br />
Montebello entschieden: Das<br />
Umfeld, das von grosser Konkurrenz<br />
geprägt ist. Montebello gab offen zu,<br />
dass der Wettbewerb in der Hafenbranche<br />
hart sei. Man müsse sich mit allen<br />
Transshipment-Hubs im Mittelmeer<br />
messen. Daher seien die Investitionen in<br />
ihre Anlagen, auch in die Infrastruktur,<br />
unerlässlich.<br />
Sein Unternehmen werde weiterhin<br />
seine Ressourcen im Containerterminal-<br />
Bereich einsetzen. Zudem werde die Performance<br />
verbessert werden. Schon jetzt<br />
würden die grossen Reedereien bei den<br />
Kränen 28 Bewegungen pro Stunde erreichen.<br />
Im Jahr 2004, als der Hafen privatisiert<br />
wurde, waren es lediglich 12,1<br />
Bewegungen pro Stunde gewesen. Für<br />
die Mitarbeitenden würden weiterhin<br />
Ausbildungsprogramme organisiert und<br />
kontinuierlich Initiativen ergriffen, um<br />
die Performance kurz- und längerfristig<br />
zu verbessern.<br />
Jutta Iten<br />
www.maltafreeport.com.mt<br />
Containerumschlag im Malta Freeport<br />
Abfertigte Volumina in Malta Freeport<br />
Terminals zwischen 2004 (als CMA CGM<br />
die Konzession für den Betrieb des Hafens<br />
erhielt) und 2012.<br />
Jahr Schiffsanläufe TEU<br />
2004 1698 1,46 Mio.<br />
2005 1483 1,32 Mio.<br />
2006 1559 1,48 Mio.<br />
2007 1690 1,90 Mio.<br />
2008 1889 2,33 Mio.<br />
2009 1919 2,26 Mio.<br />
2010 1862 2,37 Mio.<br />
2011 1832 2,36 Mio.<br />
2012 1586 2,54 Mio.<br />
Nisa Maritima, die Schifffahrtsdivision<br />
der spanischen <strong>Transport</strong>gruppe Alonso,<br />
Valencia, nimmt einen Liniendienst<br />
zwischen dem italienischen Hafen Genua<br />
und dem algerischen Hafen Mostaganem<br />
auf. Letzterer liegt in der Nähe der zweitgrössten<br />
Stadt in Algerien, Oran.<br />
Master Projects & Logistics mit Sitz im<br />
italienischen Recco (nahe Genua und Portofino)<br />
wurde zum Buchungs- und Koordinations-Agenten<br />
in Italien ernannt. Die<br />
Firma spezialisiert sich auf Projekt- und<br />
rollende Ladung und arbeitet dabei mit<br />
NisaMed, die ihren Sitz in Marseille hat,<br />
zusammen. Eingesetzt wird auf der neuen<br />
Route das RoRo-Schiff Niolon (1000 lfm).<br />
Wie Nisa Maritima mitteilt, eignet sich<br />
das Schiff speziell für den <strong>Transport</strong> von<br />
rollender Ladung wie Trailer, Lkw, Krane,<br />
Landwirtschaftsmaschinen, Bulldozer,<br />
Planierraupen und ähnliche Geräte, die<br />
Algerien für seine ehrgeizigen Entwicklungsprojekte<br />
benötigt.<br />
it<br />
www.masterprojects.it<br />
Contship Italia führt<br />
«Sparcs N4» ein<br />
Contship Italia führt für ihre fünf Terminals<br />
das Terminalbetriebssystem (TOS)<br />
Navis Sparcs N4 ein. «Bis zum Jahr 2016<br />
werden somit unsere Terminals mit dem<br />
branchenweit modernsten TOS ausgestattet»,<br />
teilte Contship Italia mit. Es handelt<br />
sich um den Cagliari International<br />
Container Terminal, La Spezia Container<br />
Terminal, Terminal Container Ravenna,<br />
Eurogate Tanger und den Medcenter<br />
Container Terminal in Gioia Tauro.<br />
Die von Cecilia Eckelmann-Battistello<br />
geleitete Contship Italia Group, Teil von<br />
Eurokai, ist Italiens grösser Terminalbetreiber,<br />
der 2012 in der Mittelmeerregion<br />
über 5,1 Mio. TEU abgefertigt hat.<br />
«Wegen unserer langen und erfolgreichen<br />
Partnerschaft mit Navis (seit 1998) haben<br />
wir uns entschlossen, dieses System zu<br />
installieren, das uns dabei unterstützen<br />
wird, den künftigen Herausforderungen<br />
beim Betrieb der Terminal optimal zu begegnen.<br />
Wir werden immer einen Schritt<br />
vor unseren Mitwettbewerbern und bereit<br />
sein, den Wünschen unserer Kunden zu<br />
entsprechen», so das Unternehmen.» it<br />
www.contshipitalia.com
106 Afrika Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Multinationale Investitionen in Äthiopien<br />
Äthiopien glaubt an die Schiene<br />
Das afrikanische Binnenland Äthiopien entwickelt stetig seine Pläne für den Güterverkehr auf der Schiene und kann sich des steigenden<br />
Interesses der grossen Schwellenländer gewiss sein. Nachdem 2011 und 2012 Verträge mit chinesischen und türkischen Investoren<br />
ausgehandelt werden konnten, stehen jetzt Verhandlungen mit brasilianischen, russischen und indischen Geldgebern vor dem Abschluss.<br />
Der äthiopische Güterbahnverkehr steht noch am Anfang, aber erste Projekte werden umgesetzt.<br />
Äthiopien kann vom Reissbrett planen.<br />
Seit über einem Jahrhundert besteht eine<br />
Eisenbahnverbindung im Land, die aber<br />
seit geraumer Zeit nur noch zwischen Dire<br />
Dawa im Landesinneren bis zum exterritorialen<br />
Hafen Dschibuti betrieben wird.<br />
Nach der Neugründung der äthiopischen<br />
Eisenbahngesellschaft ERC 2007 verkündete<br />
die Regierung in 2010 zunächst, bis<br />
zum Ende des nächsten Fünfjahresplans<br />
insgesamt 4744 km Länge an elektrifizierten<br />
neuen Schienenstrecken auf Normalspur<br />
im Land bauen zu lassen.<br />
Der Güterfracht gilt dabei das Hauptaugenmerk,<br />
denn neben dem Export<br />
landwirtschaftlicher Waren wie Kaffee<br />
oder Düngemitteln ist Äthiopien eine<br />
Perle in der Kette chinesischer Investitionen<br />
in Afrika. Seit Januar 2012 investiert<br />
der chinesisch-afrikanische Entwicklungsfond<br />
in die Entwicklung einer<br />
Sonderwirtschaftszone bei Addis Abeba<br />
über 2 Mrd. USD, wo Schuh-, Glas- und<br />
Lederfabriken entstehen sollen. Bei der<br />
Kombolcha im Norden entsteht mit saudischem<br />
Geld eine Stahlhütte, in der Provinz<br />
Oromia ebenso als Investition des<br />
indischen Unternehmens Aarti Steels.<br />
Künftig wird der Export des Landes, das<br />
im UN-Index für menschliche Entwicklung<br />
(HDI) 2012 den 173. Platz von 186<br />
einnimmt, eine neue Dimension haben.<br />
Daressalam verbessert seine Umschlagszahlen<br />
Der Hafen Daressalam hat von Juli 2012<br />
bis Februar <strong>2013</strong> seine Umschlagszahlen<br />
um ca. 20% auf 8,3 Mio. t im Vergleich zu<br />
6,9 Mio. t in der Vorjahresperiode erhöht,<br />
teilte die Tanzania Ports Authority in einer<br />
Pressemitteilung mit. Der Umschlag von<br />
Flüssigfracht und Massengut stieg im gleichen<br />
Zeitraum im Vergleich ebenfalls um<br />
<strong>22</strong>% bzw. 32%. Der Anstieg der Frachtvolumina<br />
ist nicht in allen Häfen Ostafrikas<br />
gleichermassen zu konstatieren, wofür u.a.<br />
mangelhaftes Handling und fehlende Ausstattung<br />
verantwortlich gemacht werden<br />
(s. <strong>ITJ</strong> 09-10/<strong>2013</strong>, S. 39). TPA sieht die<br />
gestiegenen Umschlagszahlen als direkte<br />
Auswirkung seiner Investition von über<br />
10 Mio. EUR in vier moderne Krananlagen<br />
in den Häfen Daressalam und Tanga<br />
sowie Schulung der Mitarbeiter.<br />
Als weiteren Trend beobachtet TPA<br />
eine steigende Diskrepanz zwischen den<br />
Ladungsvolumina und der Anzahl der abgefertigten<br />
Schiffe. Die Reedereien setzen<br />
auf Grösse der Schiffe, um Kosten zu sparen<br />
und ihre Margen zu erhöhen.<br />
www.tanzaniaports.com<br />
Foto: Steven Johnson<br />
Der Vorsitzende der ERC, Getachew<br />
Betru, führte Ende April im Ethiopian<br />
Herald <strong>2013</strong> aus, dass die <strong>Transport</strong>kosten<br />
auf der Schiene vom Landesinneren<br />
bis zum Hafen Dschibuti um bis zu zwei<br />
Dritteln günstiger als der Landweg sein<br />
könnten. Seit Juni 2012 arbeiten die China<br />
Communication Construction Company<br />
(CCCC) und das türkische Unternehmen<br />
Yapi Merkezi an einer neuen<br />
Schienenstrecke im Norden des Landes<br />
bis zur Küste, während die China Railway<br />
Group die alte Hauptlinie von Addis Abeba<br />
bis Dschibuti instandsetzt.<br />
Investoren: BRIC-Länder und die Türkei<br />
Die aktuellen Verhandlungen der äthiopischen<br />
ERC betreffen das russische Vorhaben,<br />
im Süden des Landes eine Bahnlinie<br />
von 587 km bis zu dem geplanten Hafen<br />
von Lamu in Kenia zu bauen – ein wichtiges<br />
Teilstück des so genannten «Lapsset<br />
Korridors». Brasilianische Investoren sollen<br />
den langgehegten Plan einer Bahnlinie<br />
durch den Südsudan verwirklichen,<br />
dem wegen der Erdölvorkommen gute<br />
wirtschaftliche Aussichten eingeräumt<br />
werden. Indien, das 2011 noch mit staatlichen<br />
Investitionen in die Schienenverbindung<br />
Ethio-Dschibuti geliebäugelt<br />
hatte, soll nun an Infrastruktur-Projekten<br />
im Hafen Dschibuti interessiert sein, die<br />
als Ergänzung der Aktivitäten indischer<br />
Firmen in Äthiopien angesehen werden.<br />
Gesamtafrikanische Perspektiven<br />
Die ehrgeizigen Pläne im Schienengütertransport<br />
sind nach Auffassung der südafrikanischen<br />
Standard Bank folgerichtig.<br />
David Humphrey, Leiter Infrastruktur<br />
der Bank, äusserte am <strong>22</strong>. April <strong>2013</strong>,<br />
dass das Rohstoffpotenzial Afrikas insgesamt<br />
Investitionen von 50 Mrd. USD<br />
in den Bahngütersektor erfordere, um die<br />
notwendige Logistik für den Export zu<br />
ermöglichen. Westafrika und Mosambik<br />
allein benötigten 4000 km zusätzlicher<br />
Bahnstrecken.<br />
Christian Doepgen<br />
www.erc.gov.et
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Mittlerer Osten<br />
107<br />
Im Gespräch mit Ulrich Ogiermann, Head of Cargo Qatar Airways<br />
Am neuen Kreuzungspunkt<br />
Seit knapp einem Jahr ist der frühere Cargolux-Chef Ulrich Ogiermann bei Qatar Airways für die Fracht zuständig. Auf die Frage, wann<br />
der neue Flughafen von Doha nun wirklich eröffnet wird, was zuletzt am 1. April vorgesehen war, wollte er zwar nicht weiter eingehen,<br />
ist aber fasziniert von der «unglaublichen Entwicklung» des Landes: «Ein sehr interessanter Ort zu leben und zu arbeiten», sagt er.<br />
Herr Ogiermann, nachdem Ihr heutiger<br />
Chef, Akbar Al Baker, vor zwei<br />
Jahren heftige Kritik an der Iata geübt<br />
hat, gab es einige Bewegung: Der CEO<br />
von Qatar Airways hat nun selbst Sitz<br />
und Stimme im Iata-Aufsichtsrat, und<br />
das 7. World Cargo Symposium des<br />
Verbands hat im März an Ihrem Sitz<br />
in Doha stattgefunden. Was hat sich innerhalb<br />
der Iata noch getan, was sonst<br />
nicht so sehr nach aussen dringt<br />
Es war uns eine grosse Ehre, von der Iata<br />
zum Gastgeber und Sponsor dieser Veranstaltung<br />
ausgewählt worden zu sein.<br />
Unsere fortwährende Partnerschaft mit<br />
der Organisation gab uns die unschätzbare<br />
Gelegenheit, unseren Aktionären<br />
und Kollegen aus der weltweiten Frachtbranche<br />
unsere Pläne für die kommenden<br />
Jahre mitzuteilen. Grossartig war auch,<br />
dass der Anlass unseren CEO und das<br />
Management von Qatar Airways Cargo<br />
mit den grössten globalen Spediteuren<br />
und Frachtmedien zusammenbrachte.<br />
«Die Luftfrachtindustrie wird immer<br />
ein sehr umkämpfter Markt sein.»<br />
Wie schätzen Sie seitdem die derzeitige<br />
Lage der globalen Luftfahrt und<br />
-fracht persönlich ein<br />
Ich denke, die Luftfrachtindustrie wird<br />
immer ein sehr umkämpfter globaler<br />
Markt sein. Um in diesem wirtschaftlichen<br />
Klima zu gedeihen, muss man bei<br />
jeder geschäftlichen Tätigkeit seine Kosten<br />
unter Kontrolle halten.<br />
Qatar Airways scheint das ganz gut zu<br />
gelingen...<br />
Der Staat Katar gewinnt sowohl regional<br />
als auch auf Weltniveau immer mehr Einfluss.<br />
Die geografische Situation unseres<br />
Hubs Doha versetzt uns in die Lage, das<br />
Wachstumspotenzial in allen Märkten,<br />
die wir bedienen, zu stimulieren. Vor<br />
diesem Hintergrund hat Al Baker kürzlich<br />
seine Vision beschrieben, wie Qatar<br />
Airways Cargo in den nächsten fünf Jahren<br />
zu den fünf grössten<br />
Akteuren aufsteigt.<br />
Welche Rolle spielt Europa<br />
in diesen Plänen<br />
Wir werden ab Juli täglich<br />
Frachter nach Deutschland<br />
schicken und die<br />
norditalienische Industriemetropole<br />
Mailand<br />
mit vier Flügen pro Woche<br />
doppelt so oft wie bisher<br />
anfliegen. Ausserdem fliegen<br />
wir zweimal wöchentlich<br />
zwischen Nairobi<br />
in Kenia und Lüttich in<br />
Belgien und wollen diese<br />
Dienste weiter ausbauen.<br />
«<strong>2013</strong> ist ein aufregendes Jahr.»<br />
Das Emirat Katar entspricht ja nur etwa<br />
einem Viertel der Grösse der Schweiz<br />
und hat etwas mehr Einwohner als der<br />
Kanton Zürich, aber seine Fluggesellschaft<br />
ist eine sehr grosse. Wie viele<br />
Flugzeuge gehören im 20. Jahr ihres Bestehens<br />
zur Flotte von Qatar Airways<br />
Mit einem Durchschnittsalter von unter<br />
vier Jahren verfügt Qatar Airways über<br />
eine der jüngsten Flotten überhaupt.<br />
Mehr als die Hälfte der heute aus 1<strong>21</strong><br />
Maschinen bestehenden Flotte sind für<br />
den Gütertransport relevant, davon zehn<br />
reine Frachtflieger.<br />
Gerade in diesem Bereich erweist sich<br />
<strong>2013</strong> als ein aufregendes Jahr für Qatar<br />
Airways. Denn unseren ersten Airbus<br />
330200Frachter haben wir im April<br />
übernommen, und eine fünfte Boeing<br />
777F kommt im Juni hinzu. Insgesamt<br />
beläuft sich unser Bestellvolumen auf 250<br />
neue Einheiten mit einem Warenwert von<br />
über 50 Mrd. USD.<br />
Ulrich Ogiermann, Head of Cargo<br />
«Demnächst» soll in Doha ein neuer<br />
Flughafen mit einer modernsten Infrastruktur<br />
für die Fracht eröffnen (vgl.<br />
<strong>ITJ</strong> 15-16/<strong>2013</strong>, S. 19). Mit zwei Flughäfen<br />
in Dubai und einem aufstrebenden<br />
in Abu Dhabi (beide VAE) wird die<br />
Dichte hervorragender Einrichtungen<br />
in der Region sehr hoch – zu hoch<br />
Nein, nicht zu hoch. Viele Jahre hinweg<br />
hiessen die Hauptzwischenstopps London,<br />
Paris und Amsterdam. Nun verlegen<br />
immer mehr Fluglinien ihre Routen über<br />
Doha, Dubai und Abu Dhabi, was den<br />
Mittleren Osten zur neuen Kreuzung des<br />
Weltverkehrs macht. Qatar Airways wird<br />
zum Erfolg der Region als globalem Hub<br />
beitragen.<br />
«Qatar Airways Cargo hat umfangreiche<br />
Investitionen in Doha getätigt.»<br />
In Doha haben wir stark in Personal und<br />
Einrichtung investiert, damit sämtliche<br />
Sendungen effizient und nahtlos behandelt<br />
werden. Spezielle Anlagen und gut<br />
ausgebildete Mitarbeitende sind die Garanten<br />
für die fachkundige Abfertigung<br />
unserer weiten Bandbreite von Produktkategorien:<br />
Expressgut, lebende Tiere,<br />
gefährliche Güter, Valoren, empfindliche<br />
und verderbliche Waren, Automotive,<br />
überdimensionierte Fracht, Charter und<br />
Stückgut.<br />
Andreas Haug<br />
www.qrcargo.com<br />
Foto: Qatar Airways Cargo
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Nord- und Lateinamerika<br />
109<br />
Latam investiert in Behälter und nimmt «Dreamliner»-Betrieb wieder auf<br />
Neues Material,<br />
mehr Wirtschaftlichkeit<br />
Die aus der brasilianischen TAM und der<br />
chilenischen LAN gebildete Latam Airlines<br />
Group hat ein schwaches erstes Quartal<br />
hinter sich, hat nun aber kürzlich die<br />
Weichen für mehr Wachstum gestellt.<br />
Exakt 3517 ultraleichte Kevlar-Container<br />
hat Latam Airlines Group bei Nordisk<br />
Aviation Products kürzlich gekauft. Die<br />
modernen Lademittel werden sämtliche<br />
bei LAN Cargo und ihren Tochtergesellschaften<br />
Mas Air, LAN Cargo Colombia<br />
und TAM Cargo bisher eingesetzten Luftfrachtcontainer<br />
aus Aluminium ersetzen.<br />
«Von der nicht unerheblichen Investition<br />
in Höhe von mehr als 9 Mio. USD erwarten<br />
wir Einsparungen bei den Posten<br />
Treibstoff und Wartung», erläuterte<br />
Fernando Poitevin, Vice-President Operations.<br />
Der flottenweite Einsatz der um<br />
30% leichteren Container wird auch zu<br />
einem Ausstoss von 10 Mio. t weniger<br />
CO 2 pro Jahr führen.<br />
Als eine Investition in die Zukunft war<br />
auch die Einflottung der «Dreamliner»<br />
genannten B787 durch seinen ersten lateinamerikanischen<br />
Betreiber eingestuft<br />
worden. Nachdem das ebenfalls leichte,<br />
Luftfrachtpremiere: Als erste Anbieter weltweit werden die zur Latam Airlines Group gehörenden<br />
Frachtgesellschaften ihren ULD-Pool komplett auf Kevlar-Einheiten umstellen.<br />
da zu grossen Teilen aus Verbundstoffen<br />
hergestellte Fluggerät von Januar bis<br />
Mai weltweit auf dem Boden bleiben<br />
musste, konnte LAN Mitte des Monats<br />
die erfolgreiche Durchführung von Testflügen<br />
über der chilenischen Hauptstadt<br />
vermelden. Die Wiederaufnahme von<br />
Linienflügen zwischen Santiago und Los<br />
Angeles (USA) war bei Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe für den 1. Juni geplant.<br />
Das Grounding der beiden bisher übernommenen<br />
Maschinen dieses Typs war<br />
mitverantwortlich für den Rückgang der<br />
Erträge aus dem Frachtgeschäft, die sich<br />
in den ersten drei Monaten des Jahres auf<br />
460394 USD beliefen, 3,2% weniger als<br />
von Januar bis März 2012. Für das Gesamtjahr<br />
rechnet Latam aber weiter mit<br />
einer um 2 bis 4% grösseren Frachtleistung<br />
als im Vorjahr. www.lancargo.com<br />
Foto: Latam<br />
Arik Air plant<br />
Service nach Brasilien<br />
Die private nigerianische Arik Air hat<br />
Verhandlungen über die Zuteilung von<br />
Verkehrsrechten und Slots mit der brasilianischen<br />
Luftaufsichtsbehörde Anac<br />
aufgenommen. Ihr ab August <strong>2013</strong> geplanter<br />
Dienst zwischen den beiden<br />
Landesmetropolen Lagos und São Paulo<br />
(Guarulhos) wäre der erste Schritt der<br />
westafrikanischen Fluggesellschaft nach<br />
Lateinamerika und die erste Verbindung<br />
zwischen Nigeria und Brasilien, seitdem<br />
die brasilianische Varig ihre Strecke ab<br />
Rio de Janeiro 1994 eingestellt hat.<br />
www.anac.gov.br; www.arikair.com<br />
Colt Aviation detailliert<br />
nationale Netzwerkpläne<br />
Das brasilianische Unternehmen Colt<br />
Aviation, das seinen Sitz am Flughafen<br />
São Paulo-Congonhas hat, möchte den<br />
grossen Heimmarkt bearbeiten und im<br />
dritten Quartal <strong>2013</strong> mit regelmässigen<br />
Luftfrachttransporten überziehen. Eingesetzt<br />
werden drei zu Frachter umgebaute<br />
B737-400, die vorher unter der Flagge der<br />
Royal Air Maroc flogen. Die wichtigsten<br />
Ziele des geplanten Netzwerks sind São<br />
Paulo-Guarulhos, Fortaleza, Manaus,<br />
Porto Alegre, Salvador da Bahia, Recife,<br />
Belém, Brasilia und Porto Velho.<br />
www.coltaviation.com.br<br />
In Avianca integrierte<br />
Marke Taca sagt «adiós»<br />
Nach 82 Jahren ist die salvadorianische<br />
Taca International Airlines endgültig<br />
Geschichte: Für den 28. Mai war die<br />
vollständige Eingliederung der traditionsreichen<br />
Marke in die Avianca Colombia<br />
geplant. Ein feierlicher Akt in<br />
der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá<br />
wird den Abschluss der im Oktober 2009<br />
eingeleiteten Übernahme markieren. Die<br />
Flotten und Strecken von Taca und ihrer<br />
Töchter Taca Perú und Lacsa Costa Rica<br />
werden zwar weiter bestehen, aber von<br />
nun an unter der Avianca-Marke betrieben.<br />
www.avianca.com
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Nord- und Lateinamerika<br />
111<br />
Der Hafen Montréal ist für Post-Panamax-Schiffe geöffnet<br />
Montréal: Neue Ära<br />
Es sind nicht allein die Häfen im Südwesten der USA, die im Zuge des Ausbaus des<br />
Panama-Kanals ihre Infrastruktur für Grosscontainerschiffe vorbereiten. Die Schiffe der<br />
Post-Panamax-Klasse können jetzt auch den Hafen von Montreal im nördlichen Kanada<br />
anlaufen. Damit kann der Hafen die Schiffe abwickeln, die auf den grossen Ost-West-<br />
Strecken inzwischen der Standard sind<br />
Foto: Port of Montreal<br />
Montreal konnte 2012 den Containerumschlag steigern.<br />
Die grossen transozeanischen Verbindungen<br />
zwischen Asien, Europa und den USA<br />
hat das Post-Panamax-Containerschiff<br />
bereits erobert. Wenn zum 100-jährigen<br />
Geburtstag des Panama-Kanals 2014 auch<br />
dort ULCV mit über 10 000 TEU passieren<br />
können, bricht eine neue Zeitrechnung an,<br />
denn damit könnte die Ostküste der USA<br />
einen beträchtlichen Teil des Handels an<br />
sich ziehen, der bislang über die Häfen<br />
der Westküste die USA erreichte und im<br />
kombinierten Verkehr über die Vereinigten<br />
Staaten verteilt wurde. Der Atlantik<br />
könnte also insgesamt gegenüber dem<br />
Pazifik an Attraktivität in der Containerschifffahrt<br />
gewinnen.<br />
An der Mündung des St. Lorenz-<br />
Stroms trägt man nun dieser Entwicklung<br />
Rechnung. Die kanadische Küstenwache<br />
(CCG) hat nunmehr den Wasserweg des<br />
Québec-Montréal-Bereichs für hochseetaugliche<br />
Schiffe von bis zu 44 m Breite<br />
freigegeben. Bislang dürften nur Schiffe<br />
bis zu einer Breite von 32,1 m passieren.<br />
Dem positiven Bescheid liegt eine Studie<br />
zugrunde, die die Hafenbehörde von<br />
Montréal mit etlichen Partnern, u.a. der<br />
Lotsenvereinigung des St. Lorenz-Stroms,<br />
erstellt hatte. CEO Sylvie Vachon erwartet<br />
eine Stärkung des Hafens vor allem im<br />
Containerverkehr mit Europa. Der Hafen<br />
Montreal liegt von den nordamerikanischen<br />
Grosshäfen Europa und dem Mittelmeer<br />
am nächsten.<br />
Nach den neuen Bestimmungen wird es<br />
für alle Post-Panama-Schiffe, darunter auch<br />
Einheiten von bis zu 6000 TEU, künftig<br />
möglich sein, den zweitgrössten Binnenhafen<br />
weltweit anzulaufen. Beobachter rechnen<br />
mit positiven Auswirkungen über den<br />
Substitutionseffekt hinaus. Für die Riesen<br />
der neuesten ULCV-Generation ist der Hafen<br />
allerdings weiterhin nicht schiffbar.<br />
Solide Zahlen für 2012<br />
Der Hafen Montréal hat 2012 insgesamt<br />
1,38 Mio. TEU umgeschlagen, ein kleines<br />
Plus von 1% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt<br />
wurden 12,03 Mio. t Fracht im vergangenen<br />
Jahr abgewickelt. Die jährliche<br />
Kapazitätsgrenze für den zweitgrössten<br />
Hafen des Landes nach Vancouver wird<br />
bei 1,6 Mio TEU angesetzt. Erweiterungen<br />
sind geplant, so der Ausbau der Bereiche<br />
Maisonneuve und Viau, die einen<br />
Umschlag von 50000 bzw. 150000 TEU<br />
zusätzlich im Jahr ermöglichen sollen.<br />
Montréal ist ebenfalls stark im Schüttgutbereich.<br />
2012 wurden 9,72 Mio. t Flüssigfracht,<br />
3,47 Mio. t an Trockenschüttgut<br />
und 3,07 Mio. t Getreide umgeschlagen.<br />
Während die Volumina der Flüssigfracht<br />
im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgingen<br />
und das Aufkommen im Trockenschüttgut<br />
stagnierte, konnten die Mengen<br />
an umgeschlagenen Getreide fast verdoppelt<br />
werden. Insgesamt hat der Hafen die<br />
Rekordzahlen im Güterverkehr des Jahres<br />
2011 gehalten. Christian Doepgen<br />
www.port-montreal.com<br />
UTi Worldwide eröffnet 3PL Logistikzentrum<br />
UTi Worldwide hat ihr neuestes Logistikzentrum<br />
in Taipeh in Taiwan eröffnet.<br />
«Wir sind sehr stolz auf das neueste<br />
unserer fünf UTi-Logistikzentren in Taiwan,»<br />
führte Brian Dangerfield, Präsident<br />
von UTi für die Region Asien-Pazifik,<br />
aus. «Auf 42 900 m² Fläche wurde ein<br />
«grünes», ökologisch ausgewogenes Gebäude<br />
mit LED-Beleuchtung und Zisternen<br />
zum Auffangen und Filtrieren<br />
des Regenwassers errichtet, das unserer<br />
Initiative «Denk Grün» entspricht.» Das<br />
Gebäude ist mit einem umfassenden<br />
Sicherheitssystem, Videoüberwachung<br />
und Wachpersonal ausgestattet, ebenso<br />
mit umlaufender Umzäunung und einer<br />
elektronischen Sprinkleranlage. In der<br />
Anlage sorgen 101 Schleusentüren dafür,<br />
dass Güter vor Witterungseinflüssen<br />
geschützt bleiben. Das neue Logistikzentrum<br />
liegt ca. 20 Minuten vom Taiwan<br />
Taoyuan International Airport (TPE) und<br />
500 m von Taiwans Autobahn 2 entfernt<br />
und ist somit an die <strong>Transport</strong>korridore<br />
der Insel direkt angeschlossen. «Unsere<br />
Dienstleistung als 3PL, in Distribution<br />
und Lagerhaltung können wir hier Kunden<br />
der Pharma- und Getränkeindustrie<br />
sowie des Gesundheitswesens anbieten,<br />
die temperaturempfindliche Güter bewegen<br />
müssen,» sagte Dangerfield. Das<br />
Logistikzentrum verfügt über 30000 Palettenplätze<br />
für über 100 Kunden, die vor<br />
allem in Technologie, Textilien und der<br />
Konsumgüterindustrie zu Hause sind.<br />
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112 Asien / Pazifik Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Containerverkehr zwischen Asien und Nordeuropa<br />
Ungleiche Verhältnisse<br />
Die schwierige wirtschaftliche Situation in vielen Ländern Europas bereitet Containerreedern nach wie vor Sorgen. Das Ladungsvolumen<br />
auf der wichtigsten Handelsroute zwischen Asien und Nordeuropa sank im März erneut im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zahl<br />
der Neubestellungen von Grosscontainerschiffen nimmt derweil zu, zuletzt von China Shipping Container Lines (CSCL).<br />
Die Kapazität im Verkehr zwischen Asien und Nordeuropa verringert sich trotz sinkender Raten kaum.<br />
Das Verhältnis zwischen Angebot und<br />
Nachfrage im Containerverkehr von<br />
Asien nach Nordeuropa bleibt weiterhin<br />
angespannt. Die jüngsten Berechnungen<br />
des britischen Analysten Drewry für das<br />
erste Jahresquartal verheissen auch für<br />
die kommenden Monate nichts Gutes.<br />
Das Volumen von in Asien für Europa<br />
geladenen Containern war mit insgesamt<br />
714 000 TEU um knapp 8% niedriger<br />
als im selben Zeitraum des Vorjahres.<br />
Der Durchschnitt der ersten drei Monate<br />
lag zwar mit 729000 TEU pro Monat<br />
um annähernd 4% höher als im letzten<br />
Quartal in 2012, ist aber immer noch um<br />
Kurz notiert<br />
Schnellere Abfertigung in Hongkong. Nach<br />
40 Tagen haben sich Arbeiter und Subunternehmen<br />
für Hutchisons Hongkong International<br />
Terminals auf eine Lohnerhöhung von<br />
9,8% geeinigt und damit einen Hafenstreik<br />
beendet, der die Abläufe im drittgrössten Containerhafen<br />
der Welt über 40 Tage verlangsamt<br />
hat. Einige Reeder wie beispielsweise<br />
Evergreen hatten ihre Schiffe in das benachbarte<br />
Shenzhen umgeleitet. www.hph.com<br />
5% niedriger als die durchschnittlichen<br />
Volumina der vorherigen zwei Quartale.<br />
Die Ankündigung von CSCL, fünf<br />
Containerschiffe mit einer Kapazität<br />
von jeweils bis zu 18 400 TEU bestellen<br />
zu wollen, erreichte den Markt demnach<br />
zu einem ungelegenen Zeitpunkt. Nach<br />
dem dänischen Weltmarktführer Maersk<br />
ist CSCL der zweiter Reeder, der seiner<br />
Flotte sogenannte Triple-E- Schiffe hinzufügt.<br />
Darüber hinaus soll sich inoffiziellen<br />
Angaben zufolge auch die Golfstaaten-Reederei<br />
United Arab Shipping<br />
Company (UASC) für die Bestellung von<br />
Triple-E-Schiffen ernsthaft interessieren.<br />
Schnellere Auskunft über das Netz. Die japanische<br />
NYK Group hat ihr Internet-Angebot<br />
erweitert und bietet ihren Kunden ab sofort<br />
die Möglichkeit, Landfracht-Raten einfach und<br />
unkompliziert selbstständig zu ermitteln. Ein<br />
neues Online-Tool ermöglicht Kunden direkten<br />
Zugriff auf die Raten für die von der Reederei<br />
durchgeführten Vor- und Nachläufe von<br />
Seefracht-Containertransporten inklusive der<br />
Zuschläge. www.nykeurope.com<br />
Foto:Thinkstock<br />
Der Name dieser Ozeanriesen beruht auf<br />
den drei Aspekten «economies of scale»,<br />
zu deutsch Skaleneffekt, Energieeffizienz<br />
und «environmentally improved», also<br />
einer verbesserten Umweltfreundlichkeit.<br />
CSCL will durch den Einsatz dieser<br />
Schiffe seine Wettbewerbsfähigkeit im<br />
hart umkämpften Fahrtgebiet von Ost<br />
nach West signifikant stärken.<br />
Nach Angaben von Drewry lag die<br />
Zahl der für das laufende Jahr geplanten<br />
Anlieferungen von Schiffen mit über<br />
10 000 TEU Ende April bei gesamthaft<br />
31. Darunter fallen beispielsweise auch<br />
die ersten von Maersks Triple-E-Schiffen,<br />
die das dänische Unternehmen<br />
bereits im Sommer auf der Route Asien–Nordeuropa<br />
einsetzen will. Der<br />
Zeitpunkt für die Einführung der neuen<br />
Containerriesen war ursprünglich auf<br />
den Beginn der Hochsaison für diesen<br />
Verkehr abgestimmt. Diese setzt normalerweise<br />
im dritten Quartal eines Jahres<br />
ein. Nach Aussage von Drewry sollten<br />
positive Entwicklungen jedoch bereits<br />
im Mai zu spüren sein, davon ist jedoch<br />
momentan keine Rede.<br />
Die Aussichten für diesen Verkehr sind<br />
ebenfalls nicht eben bestens. So hat der<br />
Internationale Währungsfonds seine Prognose<br />
für die Wirtschaft in der Eurozone<br />
kürzlich angepasst und geht für <strong>2013</strong><br />
nun nicht mehr von einem Rückgang des<br />
BIP von 0,1% aus, sondern vielmehr von<br />
0,3%. Trotz der schwierigen Bedingungen<br />
in diesem Fahrtgebiet haben Containerreeder<br />
bislang lediglich die Einstellung<br />
eines einzigen Dienstes bekanntgegeben,<br />
so Drewry. Der gemeinsame<br />
Service der Linien Evergreen, CSCL und<br />
Zim CES2/AEX2 mit insgesamt neun<br />
Schiffen mit einer durchschnittlichen jeweiligen<br />
Kapazität von 9419 TEU wird im<br />
kommenden Juni enden. Zugleich ersetzt<br />
Evergreen jedoch seine Flotte von neun<br />
7024-TEU-Schiffen durch solche mit einer<br />
Kapazität von 8452 TEU. Die Effekte<br />
der Einstellung des Dienstes werden sich<br />
somit in Grenzen halten.<br />
av<br />
www.drewry.co.uk
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Vermischtes<br />
113<br />
Seit der Eröffnung der elektrifizierten Strecke hat die BLS eine bewegte – und über die Pkw-Verladung bis zur RoLa bewegende – Geschichte geschrieben.<br />
Offzielles Jubiläumsbuch<br />
100 Jahre Bern–Lötschberg–Simplon-Bahn<br />
1913 eröffnete der Schweizer Kanton Bern<br />
die elektrifizierte Lötschberglinie. Ein<br />
<strong>22</strong>4 Seiten starkes Buch zeichnet jetzt die<br />
Höhen und Tiefen nach, die zur Geschichte<br />
der BLS gehören, die heute auch als<br />
Gütertransportunternehmen für die<br />
Zukunft gerüstet ist.<br />
Mit der Eröffnung der zweiten schweizerischen<br />
Alpentransversale 1913, die in<br />
weiser Voraussicht elektrisch betrieben<br />
werden sollte, erfüllte sich der Kanton<br />
Bern den Wunsch, direkt mit Italien verbunden<br />
zu sein. Für die Finanzierung<br />
und den Bau der Lötschberglinie hatte<br />
er sich die Unterstützung Frankreichs<br />
gesichert, das ein grosses Interesse an einer<br />
Verbindung hatte, mit der das vom<br />
Deutschen Kaiserreich 1871 eroberte Elsass<br />
umfahren werden konnte.<br />
Als Frankreich nach dem Ende des<br />
Ersten Weltkriegs 1918 wieder eine direkte<br />
Verbindung über Basel und den Gotthard<br />
nach Italien hatte, versuchte die BLS<br />
mit weitsichtigen technischen Lösungen,<br />
wie etwa der Elektrolokomotive Ae 6/8<br />
oder dem Blauen Pfeil, ihre Effizienz zu<br />
steigern und mit innovativer Werbung<br />
Kunden zu gewinnen. Mit Plakaten, Broschüren,<br />
buchbaren Diavorträgen und<br />
sogar einem Spielfilm wies die BLS früh<br />
auf die Schönheit der Landschaft hin,<br />
die mit ihr zu erreichen war. Trotzdem<br />
musste sie auch wegen Wirtschaftskrisen<br />
mehrere Male finanziell saniert werden.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte<br />
sich die Fahrzeugverladung von Kandersteg<br />
nach Goppenstein zu einem wichtigen<br />
Standbein. Mit dem geschickten<br />
Lobbying der Kantone Bern und Wallis<br />
in den 1990er-Jahren wurde auch der<br />
Lötschbergbasistunnel gebaut und 2007<br />
eröffnet, für dessen Betrieb die BLS Netz<br />
AG verantwortlich ist.<br />
Ein neues grosses Geschäft hat die BLS<br />
Cargo AG mit der Bahnliberalisierung erschlossen.<br />
Gemeinsam mit der Deutschen<br />
Bahn forciert sie die Güterverkehrsangebote<br />
im alpenquerenden Verkehr und<br />
steigerte 2002 bis 2012 die beförderten<br />
Nettotonnenkilometer von 870 Mio. auf<br />
3,3 Mrd. www.bls.ch; www.as-verlag.ch<br />
Fotos: BLS<br />
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74. Jahrgang ISSN <strong>22</strong>35-8102<br />
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114 Aus dem Leben / Inserentenindex Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Alte und neue Gewohnheiten<br />
«Gross ist die Macht der Gewohnheit.»<br />
Cicero, Tuskulanische Gespräche II, XVII, 40<br />
Dass Gewohnheiten seit Anbeginn ein<br />
lebensnotwendiger Schutzmechanismus<br />
sind, ist inzwischen wohl bekannt. Bis hin<br />
zum Einzeller trifft man sie bei nahezu allen<br />
Lebewesen an, auch wenn sie für uns<br />
Menschen eine besondere Rolle spielen.<br />
Einerseits helfen uns Gewohnheiten,<br />
unseren Lebensalltag und die vielfältigen<br />
Anforderungen an uns zu meistern, ohne<br />
dabei sprichwörtlich «den Verstand zu<br />
verlieren». Man stelle sich nur mal vor, wir<br />
müssten die unzähligen Dinge des Alltags<br />
immer wieder aufs Neue analysieren und<br />
zu einem Akt des bewussten Entscheidens<br />
machen – wir würden dies wohl kaum<br />
schadlos überstehen. Wie segensreich<br />
sind doch der Automatismus der Gewohnheit<br />
und die Fähigkeit, Dinge zu tun, ohne<br />
einen Gedanken daran zu verschwenden.<br />
Andererseits lauern in eben dieser<br />
Fähigkeit auch die grössten Fallen und<br />
Tücken des eigenen Verhaltens, stets<br />
bereit, uns das Leben schwer zu machen.<br />
Unterstützt von der naturgegebenen<br />
«Trägheit des Geistes» wurden wir schnell<br />
zu «Gewohnheitstieren», die nicht selten<br />
damit auch unsere eigenen Mittelmässigkeiten<br />
glaubhaft entschuldigen. Aussagen<br />
wie «Veränderung ist schwer» geben von<br />
diesem Bestreben immer wieder Zeugnis.<br />
Gewohnheiten sind unbewusste stereotypische<br />
Mechanismen. Und wie sehr das Unterbewusstsein<br />
uns steuert, zeigen moderne<br />
Forschungsergebnisse des menschlichen<br />
Geistes. Demzufolge verbrauche das Gehirn<br />
beim bewussten Denken ebenso viele Kalorien<br />
wie bei grosser körperlicher Anstrengung.<br />
Da der Körper diese Energie nicht dauerhaft<br />
liefern kann, sei unser tägliches Handeln zu<br />
mehr als 98% rein unbewusst (Gewohnheiten).<br />
Dabei gaukelt uns das Gehirn die Illusion<br />
der «freien Willensentscheidung» häufig<br />
nur vor, obwohl die eigentliche Entscheidung<br />
oft lange vorher vom Unterbewusstsein getroffen<br />
wurde. Fatalistische Gemüter mögen<br />
hier die Bankrotterklärung des freien Willens<br />
herauslesen. Ebenso denkbar ist aber auch,<br />
dass uns dadurch mehr Freiraum im Denken<br />
für das bleibt, was wirklich wichtig ist.<br />
Doch die wahre Macht der Gewohnheit<br />
liegt nicht etwa im Schutz von Körper und<br />
Verstand. Diese Macht findet sich viel eher<br />
in einer «Nebenwirkung». Da wäre zunächst<br />
die Geburt einer neuen Gewohnheit. Eine<br />
Aktion oder Tätigkeit wird nur dann zur<br />
Gewohnheit, wenn man sie regelmässig<br />
wiederholt – was man wiederum nur dann<br />
tut, wenn das Ergebnis positiv war und somit<br />
Befriedigung erzeugt. Wer dies erkennt<br />
versteht auch, warum man alte Gewohnheiten<br />
nicht einfach nur mit Willenskraft<br />
ausmerzen kann. Zu gross ist die Macht<br />
der Befriedigung einer alten Gewohnheit,<br />
die nur darauf lauert, unsere hehre Absicht<br />
zur Veränderung ein weiteres Mal<br />
zum Scheitern zu bringen.<br />
Wer sich aber die Mühe macht, eine<br />
alte durch eine neue Gewohnheit zu ersetzen,<br />
welche schon von Anfang an zu<br />
ebenso guten, wenn nicht sogar besseren<br />
Resultaten und damit zu neuer Befriedigung<br />
führt, kann dies fast schon mit<br />
Leichtigkeit, auf jeden Fall aber wissentlich<br />
und bewusst erwirken.<br />
Wir leben in schwierigen Zeiten, die<br />
grösste Flexibilität von uns verlangen.<br />
Eine bewusste Veränderung eigener<br />
Gewohnheiten bis hin zur Schaffung von<br />
Ritualen macht diese Flexibilität überhaupt<br />
möglich. Das ist spannend und<br />
fordert uns heraus. Aber vor allem verleihen<br />
Gewohnheiten und Rituale vor allem<br />
Sicherheit. Und was kann wohl mächtiger<br />
sein als das<br />
Frank Goffin<br />
Leitender Coach bei Clover Coaching AG,<br />
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ABB Technikerschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
Agility Logistics AG Internationale <strong>Transport</strong>e . . 51<br />
Airmar <strong>Transport</strong>es Internacionales S.A. . . . .108<br />
Albatir Eurologistica Srl . . . . . . . . . . . . . . . . . .63<br />
Ambrogio Trasporti S.p.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
A.R.T. Business Group AG Representative office 6<br />
Asstra Association Traffic AG Minsk<br />
Representative Office. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Barth+Co Spedition GmbH & Co KG . . . . . . . .66<br />
Bertschi Iberica S.L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .86<br />
Bianchi & Co S.A. Trasporti Internazionali . . . . 76<br />
BLG Logistics Group AG & Co KG . . . . . . . . . . .<strong>22</strong><br />
bremenports GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . .20<br />
C.H. Robinson Worldwide, INC. . . . . . . . . . . . . 15<br />
Combi Line Int. S.p.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />
Contship Italia S.P.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>21</strong><br />
Direct Mail Logistik AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Dreier AG <strong>Transport</strong>e + Logistik. . . . . . . . . . . . 47<br />
Duisburger Hafen AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Dunkerque Port . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />
ECU INTERNATIONAL NV Headquarter Ecu-<br />
Line Group . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Egolf Verpackungs AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . .99<br />
Egytrans - Egyptian <strong>Transport</strong> Commercial<br />
Service Co. Ltd. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
EHG Ennshafen GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />
Emons Spedition GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
EMS Chartering GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . .29<br />
Ermewa SAS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Far East Land Bridge Ltd. . . . . . . . . . . . . . . . . .44<br />
FedEx Express Corporation . . . . . . . . . . . . . . 110<br />
Felix <strong>Transport</strong> AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .77<br />
Fiata Singapore <strong>2013</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Fixemer Logistics GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Franzosini SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
FREJA <strong>Transport</strong> & Logistics A/S . . . . . . . . . . .68<br />
Galliker <strong>Transport</strong> AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
Garland Transitos Lda. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />
Gebrüder Weiss GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . .48<br />
Gefco Espana SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />
Genel <strong>Transport</strong> Ltd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48<br />
Globalink <strong>Transport</strong>ation & Logistics<br />
Worldwide LCC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />
Gondrand International AG . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />
Grimaldi Cia di Navigazione. . . . . . . . . . . . . . .23<br />
GROUP7 AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64<br />
HabiVita Immobilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101<br />
HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG. . . . . 16<br />
Hispalia Logistica, s.l.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />
HLS Container Bremen e.K. . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />
Hupac Intermodal SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
I.F.A. Int. Forwarding Association<br />
Cooperatie U.A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
InterRail Holding AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />
Intertrans International <strong>Transport</strong>s . . . . . . . . 103<br />
InTraLog AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .83, 84<br />
ITX Cargo Srl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Kawasaki Kisen Kaisha Ltd. . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Kifa AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .98<br />
Lagermax Internationale Spedition<br />
Gesellschaft m.b.H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60<br />
Lamprecht <strong>Transport</strong> AG . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
LDZ Cargo Latvian Railway Cargo . . . . . . . 58-59<br />
Liepaja Port Authority . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />
LION SHIPPING & CHARTERING SRL . . . . . . . . 25<br />
LKW WALTER Internat. <strong>Transport</strong>organisation<br />
AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116<br />
Lognet Global Ltd. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
M & M Militzer & Münch International<br />
Holding AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60<br />
Manaco, International Forwarders Inc. . . . . . 111<br />
MARTINEZ-CAMPO ATLAS Management<br />
Consultants . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Moor <strong>Transport</strong> AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Nauta SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Nova Traffic AG Internationale <strong>Transport</strong>e. . . .64<br />
OneExpress Italia Spa . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63<br />
Phoenix Freight Internat. Ltd . . . . . . . . . . . . . 41<br />
PKP Cargo S.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73<br />
Dateline Overseas Ltd. (Representative office<br />
of Polet Cargo Airlines) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Göteborgs Hamn AB Gothenburg Port<br />
Authority . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Autoridad Portuaria de Valencia . . . . . . . . . . . 85<br />
Port Authority Zeebrugge . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Project Partners . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66<br />
ProLogis Management B.V. . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Puerto Autonomo de Bilbao . . . . . . . . . . . . . .82<br />
RAlpin AG ........................10-11<br />
Rangel Invest SA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .90<br />
RheinCargo GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . 97<br />
Ritschard S.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63<br />
Röhlig & Co. Holding GmbH & Co. KG . . . . . . . 43<br />
Roland Spedition GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />
RS Container Group . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Russian Railways JSC RZD OAO. . . . . . . . . . . . . 2<br />
Saco Shipping GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />
Salvat Logistica, S.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .88<br />
SATI SA de <strong>Transport</strong>s Internationaux . . . . . . .67<br />
Schweizerische Rheinhäfen . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
SCS GmbH Swiss Claims Services. . . . . . . . . . . 92<br />
S.I.T.T.A.M. S.r.l.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60<br />
Sparber Group . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .89<br />
Stena Line Freight. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Streck <strong>Transport</strong> AG Internationale Spedition . . 7<br />
Swiss World Cargo Swiss Internat. Air Lines Ltd.<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Swissterminal AG . . . . . . . . . . . . . . . . .40, 42, 46<br />
Tarros International S.p.A.. . . . . . . . . . . . . . . .28<br />
Terminal Contship Ravenna . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
TimoCom Soft- und Hardware GmbH. . . . . . . .79<br />
Top Management. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />
TransContainer JSCO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115<br />
Transfracht GmbH Regionalbereich Deutsche<br />
Seehäfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
Transnatur S.A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />
trivero Kommunikation e.K. . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
TT Club - Through <strong>Transport</strong> Mutual Services<br />
(UK) Ltd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .95<br />
Turnpoint (France) s.a.r.l. . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Tuscor Lloyds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .84<br />
TVS Europaverkehre Speditions GmbH. . . . . . . 62<br />
Unisped AG Internationale <strong>Transport</strong>e. . . . . . . 42<br />
Universität Luzern CAS Cargo . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
UTG Express. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />
UTi Logistics Switzerland Ltd . . . . . . . . . . . . . .38<br />
W.R. Zanes & Co. of LA Inc . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Weber-Vonesch <strong>Transport</strong> AG . . . . . . . . . . . . 102<br />
WienCont Containerterminal GmbH. . . . . . . . .36<br />
Zenit Spedition GmbH & Co KG . . . . . . . . . . . .78<br />
Ziegler (Schweiz) AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46<br />
Zollas Verzollungen GmbH. . . . . . . . . . . . . . . .48<br />
Damco International B.V. . . . . . . . . . . Cover wrap<br />
Postlogistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Banderole
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LUFTVERKEHR<br />
<strong>21</strong>·<strong>22</strong> | 29. Mai <strong>2013</strong><br />
Deutsche Ausgabe
TL<br />
200<br />
·<br />
IN MÜNCHEN HALLE A5<br />
SI<br />
TL<br />
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Luftverkehr Special<br />
3<br />
Mittelständler sind<br />
gemeinsam stärker<br />
Der Geschäftsführer der deutschen QCS<br />
- Quick Cargo Service, erklärt, wie «Iglu»<br />
funktioniert und fern von Eis und Schnee das<br />
Herz kleinerer Dienstleister erwärmt.<br />
5<br />
<strong>Transport</strong><br />
Zeitschrift<br />
<strong>ITJ</strong>Internationale<br />
<strong>21</strong> · <strong>22</strong> | 29. Mai <strong>2013</strong><br />
www.transportjournal.com<br />
DEUTSCHEAUSGABE<br />
(auchinidentischerenglischerund<br />
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<strong>ITJ</strong>-Fussball<br />
IN MÜNCHEN HALLE A5<br />
200 · BESUCHEN SIE UNS AN DER<br />
Specials:<br />
LuftverkehrBeilage<br />
Iberien 81<br />
6 Swiss fliegt achtes asiatisches Ziel an:<br />
Rückkehr nach Singapur<br />
8 Europäische Frachtflughäfen im März:<br />
Wieder mehr Bewegung<br />
9 Im Gespräch mit Gian Carlo Alessi:<br />
Euroairport will Alternative bieten<br />
10 Csafe überbrückt Gefahrstellen:<br />
Globale Lösung für Kühlketten<br />
10 Neuer Pharma- und Healthcare-Hub:<br />
Luxemburg setzt auf Qualität<br />
13 UT Air bestellt GSSA:<br />
UTG übernimmt in Wnukowo<br />
Ausbau<br />
DP WorldimGespräch<br />
über die Entwicklung<br />
des HafensJebelAli 27<br />
Aufstieg<br />
JSC Transcontainersieht<br />
PotenzialanderSchnitt-<br />
stelleAsien-Europa 72<br />
Ausblick<br />
Wie sieht eine Beratung<br />
wie Accenture den LogistikkonzernderZukunft<br />
96<br />
Dieser Special ist Teil der<br />
<strong>ITJ</strong> Ausgabe <strong>21</strong>- <strong>22</strong>/ <strong>2013</strong><br />
Mitten im Dschungel<br />
landet der Riesenvogel<br />
Die russische Frachtfluggesellschaft Volga-<br />
Dnepr begleitet ein Erdgasprojekt in Papua-<br />
Neuguinea. Auf dem eigens angelegten Flughafen<br />
ist jetzt erstmals eine AN-124 gelandet.<br />
13<br />
15 Charterbroker wird 40:<br />
Chapman Freeborn feiert<br />
15 Transatlantischer Datenaustausch:<br />
K+N wählt Champ Cargosystems<br />
15 Air France-KLM-Martinair Cargo:<br />
Sicherheit in Amsterdam<br />
16 Fünf Jahre «Animal Lounge»:<br />
Tierischer Geburtstag in Frankfurt<br />
17 Vietnam Airlines stellt Teilgeschäft ein:<br />
Keine Affentransporte mehr<br />
18 Finnair-Airbus:<br />
Marimekko peppt Flugzeug auf<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser<br />
Alle zwei Jahre wieder wird München<br />
zum Mekka der <strong>Transport</strong>- und Logistikwelt.<br />
Doch während die meisten Besucher<br />
zwischen mehreren Messehallen<br />
hin- und herrennen müssen, gelangen<br />
ausgerechnet die Vertreter des schnellsten<br />
<strong>Transport</strong>trägers relativ rasch an<br />
ihre Informationen. In Halle A4 – übrigens<br />
gleich neben jener, in der das <strong>ITJ</strong><br />
seinen Stand (A5.200) hat – ist nämlich<br />
die Luftfrachtmesse «Air Cargo Europe»<br />
angesiedelt.<br />
Der Ausstellungsname soll die geografische<br />
Gewichtung dieser Beilage<br />
rechtfertigen. Ansonsten bündelt sie<br />
die verschiedensten Teilaspekte, welche<br />
die Luftfracht so interessant machen:<br />
Wir haben uns mit einem Spediteur<br />
unterhalten und lassen den Frachtchef<br />
eines Flughafens zu Wort kommen,<br />
ein Mal macht’s die schiere Masse,<br />
dagegen liegen bei der Pharma- und<br />
Healthcare-Nische zwischen sattem<br />
Gewinn und herbem Verlust<br />
oft nur wenige Zehntelgrade<br />
Temperaturdifferenz<br />
– und immer<br />
wieder das Thema<br />
«Sicherheit», in<br />
der Luft und<br />
am Boden.<br />
Sicher sollen<br />
Sie sich einer<br />
spannenden<br />
Lektüre sein!<br />
13 25 Jahre Gewinn bei Emirates Group:<br />
Fracht trägt zum Rekordjahr bei<br />
13 Etihad Cargo baut Sommerflugplan aus:<br />
Frequenzerhöhungen und neue Ziele<br />
18 Grüne Zukunft:<br />
Mit Sonnenenergie über die USA<br />
18 Impressum<br />
Titelbild: Frachtflugzeug im Landeanflug<br />
Foto: thinkstock<br />
Andreas Haug<br />
Ressortleiter Luftfracht
Der Flughafen Zürich garantiert als Luftfracht-Drehscheibe effiziente Abfertigungs-,<br />
Transfer- und Auslieferungs-Zeiten. Und sorgt dank hochqualifizierten Partnern in<br />
der Luft und am Boden dafür, dass Ihre Sendungen schnell und sicher ans Ziel kommen.<br />
www.flughafen-zuerich.ch
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Luftverkehr Special<br />
5<br />
Im Gespräch mit Stephan Haltmayer, Geschäftsführer Quick Cargo Service (QCS)<br />
Mit «Iglu» schmelzen die Raten<br />
Der mittelständische Spediteur QCS, der nächstes Jahr<br />
40 Jahre alt wird, hat einen erfolgreichen Weg gefunden,<br />
um zu wachsen – zunächst in Deutschland und in Europa.<br />
Herr Haltmayer, bitte beschreiben Sie das Tätigkeitsfeld<br />
von Quick Cargo Service. Wie hat Ihre Firma im<br />
letzten Geschäftsjahr abgeschnitten<br />
Unser Hauptgeschäft ist der <strong>Transport</strong> von See und Luftfracht<br />
weltweit mit den damit verbundenen Zusatzgeschäften<br />
wie Verzollungen, Vor- und Nachlaufe etc. Seit<br />
dem Jahr 2000 sind wir überproportional zum Markt<br />
gewachsen. Unser Erfolg ist die flächendeckende Präsenz<br />
in Deutschland sowie unsere neutrale Ausrichtung für<br />
unsere Speditionspartner ausserhalb Deutschlands.<br />
Für unser Unternehmen ist es wichtig dass der Mittelstand erhalten<br />
bleibt. Ein überwiegender Teil unserer Kunden sind Mittelständler, daher<br />
ist eine gute Mittelstandspolitik für uns wichtig.<br />
Eine Herausforderung wird die Beschleunigung der Prozesse am Boden<br />
sein. Deshalb haben wir uns zum Kauf eines Scanners entschieden<br />
um unsere Frachten eigenständig «sicher» zu machen. Somit können wir<br />
schneller und flexibler auf die Bedürfnisse unsere Kunden reagieren.<br />
Wie schätzen Sie die aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage in<br />
Europa ein<br />
Im Vergleich zu Europa ist Deutschland immer noch in einer komfortablen<br />
Situation. Ich erwarte einen leichten Anstieg der Wirtschafts-<br />
Fortsetzung auf S. 6<br />
Ursprung und Sitz von QCS sind am Frankfurter<br />
Flughafen. Wo und wie gross sind die weiteren Niederlassungen<br />
in Deutschland<br />
Es gibt tragende Säulen in unserer Firma. Diese sind<br />
traditionell die Büros der starken Wirtschaftsstandorte<br />
in Deutschland. Frankfurt und Hamburg fungieren für<br />
uns als Hub für Luft- und Seefracht-Sammelverkehre,<br />
daher sind diese Standorte grösser. Jedes unserer Büros<br />
arbeitet eigenständig. Über 80% der Sendungen werden<br />
im Binnenland generiert und anschliessend über unsere<br />
Hubs verladen.<br />
Seit einem Jahrzehnt ist QCS auch im Ausland mit<br />
eigenen Stationen präsent. Wo sind Ihre wichtigsten<br />
Märkte, und wo wollen Sie sich in Zukunft etablieren<br />
Irgendwann auch ausserhalb Europas<br />
Unser Ziel ist es, in Zukunft unseren Kunden unsere<br />
Dienstleistungen flächendeckend in Europa anbieten zu<br />
können. Für eine weltweite Ausrichtung ist es für uns<br />
noch zu früh. Derzeit haben wir Büros in Dänemark,<br />
Grossbritannien, Polen, den Niederlanden und der<br />
Schweiz. Büros in Österreich und in den angrenzenden<br />
Ländern wären unser nächstes Ziel der Erweiterung.<br />
Was sind die grössten Herausforderungen für die Luftfracht<br />
in Deutschland Was kann sich nach der Bundestagswahl<br />
im kommenden Herbst daran ändern<br />
Wir bringen alles zum Fliegen.<br />
Mit jährlich mehr als 40.000 Tonnen<br />
Fracht und modernst ausgestatteten<br />
Frachtterminals ist Linz die größte<br />
regionale Cargo-Drehscheibe Österreichs.<br />
Your new opportunity in Europe.<br />
Hält am Frankfurter Sitz in Mörfelden-Walldorf (rechts) die Zügel<br />
von QCS in der Hand: Geschäftsführer Stephan Haltmayer.<br />
Foto: QCS
6 Luftverkehr Special Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Swiss fliegt achte Destination in Asien an<br />
Rückkehr nach Singapur<br />
Nach über vierjähriger Abwesenheit hat Swiss International Air Lines wieder eine<br />
regelmässige Verbindung zwischen Zürich und Singapur auf dem Flugplan.<br />
Am Abend des 12. Mai ist der erste<br />
Nonstop-Flug der Swiss vom Flughafen<br />
Zürich nach Singapur abgeflogen. Die<br />
neue Verbindung wurde vom CEO der<br />
Fluggesellschaft, Harry Hohmeister, dem<br />
CEO des Flughafens, Thomas Kern, und<br />
dem Schweizer Botschafter in Singapur,<br />
Thomas Kupfer, feierlich eröffnet. Swiss<br />
stärkt mit ihrer achten Destination in<br />
Asien ihre Position in dem wachsenden<br />
Wirtschaftsraum. Die bisherigen Ziele<br />
waren Bangkok (Thailand), Delhi und<br />
Mumbai (beide Indien), Schanghai und<br />
Beijing (beide China), Hongkong sowie<br />
Tokio-Narita (Japan). «Mit dem direkten<br />
Anschluss an eine der wichtigsten Wirtschaftsmetropolen<br />
Asiens möchten wir<br />
dem Bedürfnis der Schweizer Wirtschaft<br />
und Bevölkerung nachhaltig entsprechen»,<br />
sagte Harry Hohmeister. «Singapur<br />
spielt für die Schweiz eine wichtige Rolle.<br />
So verfügen mehrere hundert Schweizer<br />
Firmen über eine Niederlassung vor Ort.<br />
Zudem ist die Schweizer Gemeinschaft<br />
in Singapur im Vergleich zu anderen<br />
asiatischen Städten überdurchschnittlich<br />
gross.»<br />
Der globale Finanz- und Handelsplatz<br />
spielt nicht zuletzt wegen seiner starken<br />
Wirtschaftszweige wie der verarbeitenden<br />
Industrie, Spitzentechnologie, Pharmazie<br />
und Biotechnologie eine wichtige Rolle<br />
Foto: Swiss<br />
Thomas Kern (links), CEO Flughafen Zürich,<br />
Swiss-CEO Harry Hohmeister und der Schweizer<br />
Botschafter in Singapur, Thomas Kupfer,<br />
eröffneten am 12. Mai den neuen Dienst.<br />
für den Frachtverkehr. Auf der Strecke<br />
kommt ein Airbus A340-300 mit bis zu<br />
18 t Frachtkapazität zum Einsatz. Nach<br />
ihrer Gründung hatte Swiss den südostasiatischen<br />
Stadtstaat bereits bis Frühjahr<br />
2009 bedient, allerdings nicht nonstop,<br />
sondern mit einem Zwischenhalt in<br />
Bangkok. www.swissworldcargo.com<br />
Fortsetzung von S. 5<br />
leistung in der zweiten Jahreshälfte. Die<br />
Weltwirtschaft wird sich langsam erholen.<br />
Wir werden in den nächsten Jahre ein<br />
moderates Wachstum haben. Einen spürbaren<br />
Aufschwung erwarte ich erst 2016.<br />
«Einen spürbaren Aufschwung<br />
der Weltwirtschaft erwarte ich<br />
erst 2016.»<br />
Und wie wollen Sie in diesem schwierigen<br />
Umfeld wachsen<br />
QCS ist immer organisch mit eigenen<br />
Mitteln gewachsen. Wir sind ein sehr<br />
konservativ aufgestelltes Unternehmen.<br />
Die Arbeitsplätze unserer Mitarbeitenden<br />
sind uns wichtig und stehen an erster<br />
Die 23 aktuellen «Iglu»-Mitglieder<br />
Alpha Trans, B+A Luft & Seefracht Spedition,<br />
Cargo Partner, Damco Germany, EMO Trans,<br />
Fracht FWO, Fr. Meyer’s Sohn, Insa Air & Sea<br />
Logistics, Interfracht Air Service, Ipsen Air<br />
Logistics, J. Dahmen & Co., JL Logistic, Joker<br />
Logistics Group, Karl Gross Internationale<br />
Spedition, Kitzinger & Co., Mairon Cargo System,<br />
QCS-Quick Cargo Service, Rhenus Freight<br />
Logistics GmbH & Co., Sable International,<br />
Tigers, World Freight, Zell & Mohr Luftfracht,<br />
Ziegler www.igluaircargo.com<br />
Stelle. Wir sehen ein groses Wachstumspotenzial<br />
in Nischenmärkten wie Pharma<br />
und Flugzeugbau und haben unser Unternehmen<br />
zusätzlich auf diese zeitempfindlichen<br />
Segmente ausgerichtet.<br />
Ihr Vater und QCS-Gründer Dieter<br />
Haltmayer hat einen besonderen Weg<br />
gefunden, um zu bestehen. Was hat es<br />
mit «Iglu» auf sich<br />
Iglu Air Cargo GmbH ist ein nicht mehr<br />
wegzudenkender Bestandteil unseres Erfolgs.<br />
Durch «Iglu» haben wir Zugang zu<br />
Raten die sonst nur den ganz grossen Spediteuren<br />
vergönnt sind. Es war eine gute<br />
Entscheidung meines Vaters, «Iglu» ins<br />
Leben zu rufen. Ihre Mitglieder sind heute<br />
die Nutzniesser dieses Einkaufspools.<br />
Gemeinsam bewegen sie sich in den Top<br />
10 der deutschen Iata-Speditionen.<br />
Wie gut funktioniert dieses System<br />
Der Schlüssel zu einem «Iglu»-System ist<br />
die Neutralität der Verladungen. Dieses<br />
ist hier jederzeit gegeben. Im Prinzip ist<br />
das kein Hexenwerk, jeder kleine Einzelhändler<br />
hat ähnliche Einkaufsquellen um<br />
kostengünstig einzukaufen, warum sollte<br />
das in einem Dienstleistungsgewerbe wie<br />
der Spedition nicht auch funktionieren<br />
Welchen Einfluss hat die Organisation<br />
auf das Verhältnis ihrer Mitglieder zu<br />
den Frachtfluggesellschaften<br />
Alle Iglu-Mitglieder pflegen weiterhin ein<br />
gutes Verhältnis zu den Fluggesellschaften.<br />
Iglu ist ein weiteres Werkzeug, um<br />
bessere Einkaufsraten zu erzielen. Es gibt<br />
keine Einbringungspflicht, jedoch überzeugt<br />
Iglu mit sehr guten Einkaufsraten<br />
so dass die Mitglieder immer wieder gerne<br />
über das System verladen.<br />
Die Fluggesellschaften wiederum profitieren<br />
davon, einen einzigen Ansprechpartner<br />
zu haben, anstatt mit 23 einzelnen<br />
Firmen zu verhandeln. Das spart<br />
ihnen Kosten und Zeit.<br />
«‹Iglu› kann überall<br />
auf der Welt funktionieren.»<br />
Wann entstehen ausserhalb Deutschlands<br />
ähnliche «Iglus»<br />
Vor zwei Wochen hatten wir den Besuch<br />
einer Delegation von fünf spanischen<br />
Spediteuren, die sich über das Konzept<br />
informiert haben, um einen ähnlichen<br />
Verbund in Madrid zu gründen. Ich habe<br />
schon viele Anfragen aus dem Ausland<br />
bekommen, über «Iglu» zu referieren.<br />
Umgesetzt werden muss es jedoch<br />
lokal. «Iglu» kann überall auf der Weld<br />
funktionieren, es bedarf jedoch einer<br />
Persönlichkeit wie der meines Vaters, die<br />
das Konzept mit Weitblick und Engagement<br />
umsetzt.<br />
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àbientôt. bis bald.
8 Luftverkehr Special Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Mit März kommt wieder Bewegung auf Europas Frachtflughäfen<br />
1,5% schlechter als im März des Vorjahres,<br />
aber besser als im Vormonat lief das<br />
Frachtgeschäft im März <strong>2013</strong> auf den europäischen<br />
Flughäfen. In Frankfurt und<br />
Amsterdam herrschte sogar etwas mehr<br />
Betrieb als im März 2012, und auch Leipzig<br />
und selbst Luxemburg zeigten eine<br />
Erholung in vergleichbarer Grössenordnung.<br />
Der Überflieger ist weiter im Osten<br />
zu suchen: Istanbul–Atatürk kommt<br />
nach stotterndem Start (Januar +2,8%)<br />
in Fahrt und toppte im März das Monatswachstum<br />
vom Februar (+12,4%), stösst<br />
aber auch immer mehr an seine Grenzen.<br />
Angesichts der Platznot hat Lokalmatador<br />
Turkish Cargo im März begonnen,<br />
Frachtumschlag auf den führenden europäischen Flughäfen im März <strong>2013</strong><br />
Platz (März 2012) Flughafen Land Luftfracht in t ±%<br />
1 (1) Frankfurt DE 185670 +4,9<br />
2 (2) Paris–CDG FR 162500 –7,2<br />
3 (3) Amsterdam NL 136663 +4,1<br />
4 (4) London–LHR GB 127862 –2,3<br />
5 (5) Leipzig/Halle DE 75 848 +4,1<br />
6 (6) Köln/Bonn DE 60605 –7,3<br />
7 (8) Luxemburg LU 56789 +3,1<br />
8 (9) Istanbul–IST TR 53175 +15,5<br />
9 (7) Lüttich BE 49 356 –15,3<br />
10 (11) Mailand–MXP IT 37 733 –3,1<br />
Frachtumschlag der Schweizer Flughäfen im März <strong>2013</strong><br />
1 (1) Zürich CH 26 287 –3,3<br />
2 (2) Genf CH 3892 –16,3<br />
3 (3) Basel CH 3300 –3,0<br />
Quelle: ACI Europe<br />
den zweiten Istanbuler Flughafen Sabiha<br />
Gökçen öfter anzufliegen. Entspannung<br />
wird aber erst die Eröffnung des neuen<br />
Flughafens bringen, dessen Baubeginn<br />
Anfang Mai ein Etappenziel erreicht hat.<br />
Klare Perspektiven<br />
Als Sieger im Bieterwettbewerb um die<br />
Errichtung des weltgrössten Flughafens<br />
ging nicht ein Konsortium mit deutscher<br />
(Fraport) oder französischer (Aéroports<br />
de Paris) Beteiligung hervor, sondern der<br />
Kandidat, in dem sich ausschliesslich türkische<br />
Firmen zusammengetan haben.<br />
Limak, Kolin, Cengiz, Mapa und Kalyon<br />
werden für die Rekordsumme von <strong>22</strong>,2<br />
Mrd. EUR ab 2014 im Norden Istanbuls<br />
den Spaten zur Hand nehmen.<br />
Das Ausmass des Projekts ist für Olivier<br />
Jankovec, Generaldirektor des Flughafenverbands<br />
ACI Europe, keine Überraschung:<br />
Während etwa in Grossbritannien<br />
weiter reguliert werde, «entwickelt die<br />
Türkei eine weit reichende Strategie, um<br />
ein beherrschendes Luftfahrtdrehkreuz<br />
zu werden.» www.aci-europe.org
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Luftverkehr Special<br />
9<br />
Im Gespräch mit Gian Carlo Alessi, Leiter Fracht Flughafen Basel-Mulhouse<br />
Alternative im Dreiländereck<br />
Am binationalen «Euroairport» ticken die Uhren auch für die Fracht anders. Darüber unterhielten wir uns mit Gian Carlo Alessi, der seit<br />
letzten Herbst Leiter der Frachtabteilung des Flughafens ist, am 8. Mai – einem Feiertag in Frankreich, nicht aber in der Schweiz.<br />
Herr Alessi, Sie sind nun ein halbes<br />
Jahr beim Euroairport (vgl. <strong>ITJ</strong> 41-<br />
42/2012, S. 10), wie geht es Ihnen<br />
Sehr gut, und ich bin sehr zufrieden. Es<br />
ist hoch motivierend, in einem Umfeld<br />
mit Entwicklungspotenzial zu arbeiten,<br />
unterstützt von professionellen Kollegen.<br />
Was sind Ihre Haupttätigkeitsfelder<br />
Es gibt viele Bereiche, doch aktiv bin ich<br />
vor allem beim Bau des neuen «Cargo<br />
Terminals» und kümmere mich um die<br />
Vermarktung unseres Frachtstandorts.<br />
Ein grosses Projekt (vgl. Kasten) – wie<br />
ist da der aktuelle Entwicklungsstand<br />
Wir haben im Januar mit den Bauarbeiten<br />
begonnen. 70% der Hallenflächen<br />
sind bereits vermietet, und aktuell werden<br />
die Büroverträge abgeschlossen. Fertigstellung<br />
ist im zweiten Halbjahr 2014.<br />
Die <strong>Transport</strong>- und Logistikmetropole<br />
Basel verfügt über eine starke chemische<br />
und pharmazeutische Industrie.<br />
Welche Angebote macht der neue<br />
Frachtterminal bestimmten Branchen<br />
Ein erstes Merkmal des «Cargo Terminals»<br />
sind die temperaturgeführten Module.<br />
Es gibt spezifische Kühlzellen bzw.<br />
ausreichend Stromanschlüsse für aktive<br />
Kühlbehälter. Darüber hinaus können<br />
auch «Semi-Valuables», Maschinen-,<br />
Auto- und Flugzeugteile sowie grössere<br />
Elemente, die einen direkten Tarmac-Zugang<br />
mit Kranentladung benötigen, abgewickelt<br />
werden. Oder auch Charters,<br />
ob sie zeitig geplant sind, oder im letzten<br />
Moment. Insbesondere bieten wir kurze<br />
Wege, effiziente Prozesse und somit rasche<br />
Umschlagszeiten an. Letztlich gewährleisten<br />
unsere Pistenlänge und ILS-<br />
Systeme einen reibungslosen Betrieb für<br />
alle Flugzeugtypen, bei jedem Wetter.<br />
Kürzlich ging am Eventstandort Basel<br />
die weltgrösste Schmuck- und Uhrenmesse<br />
über die Bühne. Und heute wurden<br />
31 Verdächtige im Zusammenhang<br />
mit dem Überfall auf eine Schweizer<br />
Maschine in Brüssel (vgl. <strong>ITJ</strong> 09-<br />
10/<strong>2013</strong>, S. 17) verhaftet.<br />
Wie garantieren Sie die<br />
Sicherheit der Sendungen<br />
Schon heute gibt es eine<br />
zusätzliche Zutrittskontrolle<br />
für das Frachtareal.<br />
Dies behalten wir beim<br />
neuen Terminal bei. Ausserdem<br />
werden Kamerasysteme<br />
installiert werden,<br />
und jeder Betreiber<br />
im Terminal hat ein Sicherheitsprogramm,<br />
um<br />
nur autorisiertem Personal<br />
Zugang zu seinen Bereichen<br />
zu gewährleisten.<br />
Können Sie uns mehr<br />
bezüglich der Vermarktung<br />
sagen<br />
Die Luftfracht und ihre Dynamik werden<br />
sich in Zukunft ändern. Wir können heute<br />
in Basel-Mulhouse eine gute Alternative<br />
sein, insbesondere nach Inbetriebnahme<br />
der neuen Anlage. Daneben wird es<br />
wichtig sein, eine Plattform zu errichten,<br />
auf der sich alle Beteiligten der Supply<br />
Chain austauschen können. Ist der Austausch<br />
da, folgt mit der Sicherung regelmässiger<br />
Volumina seitens Versendern<br />
und Spediteuren der nächste Schritt.<br />
Auf der anderen Seite gewährleisten<br />
die Fluggesellschaften gute Frequenzen<br />
und Kapazitäten. In meiner Funktion<br />
möchte ich diese beiden Faktoren zusammenführen<br />
und aufeinander abstimmen.<br />
Welche Nurfrachtdienste landen hier<br />
Heute bedient Korean Air einmal pro<br />
Woche den Euroairport ab Seoul.<br />
Künftig möchten wir natürlich zusätzliche<br />
Flüge begrüssen und den Flughafen<br />
dementsprechend mit erweitertem<br />
Netzwerk interessanter und attraktiver<br />
positionieren.<br />
So soll der neue Frachtterminal in Basel-Mulhouse ab 2014<br />
strassenseitig aussehen.<br />
Wer sind unter den Frachtflughäfen<br />
Ihre direkten Wettbewerber<br />
Sicherlich die Flughäfen nördlich von<br />
Basel-Mulhouse, angefangen mit Frankfurt<br />
über Luxemburg bis Amsterdam. Ich<br />
bin überzeugt, wir können einen Teil der<br />
Luftfracht, die heute die Schweiz per Lkw<br />
verlässt, auch bei uns abwickeln.<br />
Sie sprechen immer von «Basel-Mulhouse»,<br />
reicht es nicht, «Basel» zu sagen<br />
Auch wenn ein Grossteil der Volumina<br />
aus der Schweiz kommt, so sind wir doch<br />
ein binationaler Flughafen. Das gibt uns<br />
die Möglichkeit, drei Märkte auf einmal<br />
abzudecken. Ich denke, dies ist zugleich<br />
auch eine unserer Stärken. Denn ausserdem<br />
generieren auch das Elsass und Südbaden<br />
interessante Volumina.<br />
Der neue «Cargo Terminal» in Zahlen<br />
• <strong>21</strong> 000 m 2 Grundfläche, unterteilt in sieben<br />
Module<br />
• 3000 m 2 Fläche pro Hallenmodul, ohne<br />
Stützpfeiler<br />
• Neun Lkw-Schleusen pro Modul<br />
• Kontrollierte Temperaturführung im Bereich<br />
15–25°C<br />
• zwei Parkpositionen für Vollfrachter auf<br />
dem Vorfeld<br />
• 6000 m 2 Bürofläche<br />
• Lkw- und Pkw-Parkplätze<br />
• Anschlüsse an das bestehende Strassennetz<br />
www.euroairport.com<br />
Foto: EuroAirport
10 Luftverkehr Special Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Der Weltmarkt wird kleiner, die Csafe-Container sollen ihren Betreibern grössere Geschäfte bringen.<br />
Csafe überbrückt Gefahrstellen<br />
Globale Lösung für Kühlketten<br />
Mit über 20 Jahren Erfahrung bietet der US-amerikanische Kühlkettenspezialist Csafe<br />
eine kostengünstige Lösung vom Werkstor bis zur letzten Meile an, auf die sich US-Armee,<br />
internationale Nichtregierungsorganisationene und Pharmaunternehmen verlassen.<br />
Die grenzüberschreitende Logistik nimmt<br />
immer mehr an Komplexität zu, da die<br />
Kühlkette kein zusammenhängendes Importregelwerk<br />
kennt. Das führt dazu, dass<br />
so mancher Spediteur und die eine oder<br />
andere Fluggesellschaft, die mit Müh und<br />
Not versuchen, mit den Veränderungen<br />
Schritt zu halten, mit der Weigerung von<br />
Foto: Csafe<br />
Zollbehörden konfrontiert sind, teilweise<br />
sehr umfangreiche und dringend benötigte<br />
medizinische Produkte die Grenze<br />
passieren zu lassen. Den dann enstandenen<br />
Ärger berechnen die Verlader häufig<br />
in sehr hohen Summen. Kümmert sich<br />
dagegen ein Lieferant mit erstklassigem<br />
Erfahrungsnachweis um einen so sensiblen<br />
Auftrag, dann steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass Sendungen pünktlich und<br />
unter Berücksichtigung der richtigen<br />
Temperatur während des gesamten <strong>Transport</strong>s<br />
ankommen – unabhängig von Wetter,<br />
Verzögerungen oder sonstigen äusseren<br />
Einflüssen.<br />
Schwere Antwort auf einfache Fragen<br />
«Hersteller von Healthcareprodukten,<br />
Spediteure und Fluglinien müssen eine<br />
einfach formulierte Frage beantworten»,<br />
bringt es Mark Mohr auf den Punkt:<br />
«Können Sie meine Ware pünktlich an<br />
das bestimmte Ziel liefern und nachweisen,<br />
dass die benötigte Temperatur permanent<br />
eingehalten wurde»<br />
Mohr, der bei Csafe, dem US-amerikanischen<br />
Anbieter von aktiven Kühlmitteln,<br />
als Direktor für Kundenbetreuung<br />
und Partnermanagement tätig ist, kennt<br />
die Risiken, verweist aber auch auf die<br />
Potenziale: «Weltweite Beschaffung, gepaart<br />
mit klaren Zielen und realistischen<br />
Fristen, verschafft den Herstellern des<br />
Sektors Zugang zu einem grösseren Talentpool,<br />
einer höheren Marktdurchdringung,<br />
einem schnelleren Zugang zum<br />
Markt, optimalen Lösungen und geringeren<br />
Streuverlusten.» www.csafellc.com<br />
Neuer Pharma- und Healthcare-Hub im «Cargocenter» Luxemburg<br />
Qualität statt Quantität<br />
Um einen Ausweg aus der lange anhaltenden Krise zu finden, hat Luxair Cargo, der einzige<br />
Frachtabfertiger am Flughafen Luxemburg, kürzlich eine Anlage in Betrieb genommen,<br />
die voll auf das hochwertige Segment des Pharma- und Healthcare-Sektors setzt.<br />
Luxair Cargo, eine der vier Geschäftseinheiten<br />
der Luxair Group, ist sowohl<br />
Betreiberin als auch Eigentümerin des<br />
Frachtzentrums am Flughafen Luxemburg<br />
mit einer Jahreskapazität von<br />
1,2 Mio. t Fracht. Temperaturgeregelte<br />
Ware war bereits bei dessen Planung ein<br />
wichtiges Thema. Bald nach der Inbetriebnahme<br />
des «Cargocenters» 1996 wurde<br />
klar, dass dieser Bereich ein enormes<br />
Wachstumspotenzial aufweist. Im Lauf<br />
der folgenden Jahre wurde die Kapazität<br />
der temperaturkontrollierten Lagermöglichkeiten<br />
kontinuierlich ausgebaut und<br />
an effizienteren Prozeduren gearbeitet.<br />
Die Krisenjahre 2008–2012 verdeutlichten<br />
immer krasser, dass zwar der<br />
Warenfluss in den meisten Sparten zunehmend<br />
ins Stocken geriet und die<br />
Gesamttonnage in der Anlage von Jahr<br />
zu Jahr rückläufig war; auf der anderen<br />
Seite stieg die Nachfrage in diesen Bereichen<br />
und wurde diese Sparte immer<br />
anspruchsvoller.<br />
Foto: Luxair Cargo<br />
Schnell muss es beim Handling im Temperaturbereich<br />
«kalt» zugehen.<br />
Auf dem neuesten Stand der Technik<br />
Nach einer ersten Bestandsaufnahme nötiger<br />
GDP-Zertifikate (Good Distribution<br />
Practice) und dem daraus resultierenden<br />
Forderungskatalog beschloss die Direktion<br />
der Luxair Group im Juli 2012, einen<br />
zweckbestimmten Bereich innerhalb der<br />
bestehenden Lagerhalle des «Cargocenters»<br />
auszuweisen und zum temperaturgesteuerten<br />
«Pharma & Healthcare Center»<br />
mit insgesamt 3000 m 2 Lagerfläche umzurüsten.<br />
Im Oktober 2012 wurden die<br />
Arbeiten in Angriff genommen, und im<br />
März <strong>2013</strong> konnten die Umbaumassnahmen<br />
fristgerecht abgeschlossen werden.<br />
Seit April verfügt der siebtgrösste Frachtflughafen<br />
Europas nun über einen Pharma-<br />
und Healthcare-Hub, der vollkommen<br />
konform mit den GDP <strong>2013</strong> und auf<br />
dem neuesten Stand der Technik ist.<br />
www.luxaircargo.lu
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Luftverkehr Special<br />
13<br />
UTG Express ist neuer GSSA von UT Air<br />
UT Air wächst stark und vergrössert ihre Flotte mit modernsten Maschinen – hier eine B737-500,<br />
die dreimal täglich zwischen Tyumen am Ostrand des Uralgebirges und Moskau-Wnukowo pendelt.<br />
Das Unternehmen UTG Express vermarktet<br />
seit dem Frühjahr die Frachtkapazitäten<br />
von UT Air, einer der grössten<br />
Fluglinien Russlands, am so genannten<br />
«Moscow Air <strong>Transport</strong>ation Cluster».<br />
UTG Express übernimmt die Aufgabe in<br />
strategischer Partnerschaft mit der Abfertigungsgesellschaft<br />
Vnukovo Cargo, die<br />
am Wnukowo-Flughafen eine neue Postund<br />
Frachtanlage mit modernster Technologie<br />
betreibt. Der dritte Flughafen der<br />
russischen Hauptstadt ist mit einer auf<br />
150000 t ausgelegten Jahreskapazität einer<br />
der grössten Luftfrachthubs ganz Osteuropas.<br />
Von hier aus bietet UTG Express<br />
nun Handlingdienste für UT Air-Flüge zu<br />
über 70 Destinationen in Russland, den<br />
GUS-Staaten und Europa. Ausserdem<br />
führt UTG Express die Zollformalitäten<br />
für Transfersendungen aus Europa mit<br />
Zielen im GUS-Raum durch und organisiert<br />
den Versand von Post- und Expressgut<br />
auf sämtlichen Strecken von UT Air. ah<br />
www.utg-express.ru<br />
Volga-Dnepr legt in Papua-Neuguinea los<br />
Foto: UTair<br />
Kurz notiert<br />
Besseres Tracking. Seit letzten Monat<br />
bietet American Airlines Cargo ihren US-<br />
Kunden die Möglichkeit, den Stand ihrer<br />
zeitkritischen, hochwertigen und temperaturempfindlichen<br />
Sendungen besser zu<br />
verfolgen. Sie bedient sich dabei eines<br />
GPS- und sensorbasierten Instruments ihres<br />
Partners On Asset Intelligence, das direkt<br />
mit American Airlines Cargo kommuniziert.<br />
www.aacargo.com; www.onasset.com<br />
25 Jahre Gewinn. Die Emirates Group hat<br />
im Geschäftsjahr 2012/<strong>2013</strong> zum 25. Mal<br />
in Folge einen Gewinn erwirtschaftet. Mit<br />
einem Plus von 34% gegenüber dem vorigen<br />
Geschäftsjahr wurden in Dubai (VAE) tiefschwarze<br />
Zahlen in Höhe von umgerechnet<br />
845 Mio. USD geschrieben. Im Geschäft der<br />
Frachtdivision Skycargo, deren Leistung erstmals<br />
mehr als 40 Mrd. tkm betrug, wurden<br />
2,8 Mrd. USD Umsatz gemacht (+8%), was<br />
15% des Gruppenumsatzes bedeutet.<br />
www.skycargo.com<br />
Neue Sommerservices. Etihad Cargo aus<br />
Abu Dhabi (VAE) erhöht ab Juni die Zahl<br />
ihrer Frachtziele auf 89. Neben Frequenzerhöhungen<br />
Richtung Bengasi (Libyen), Dhaka<br />
(Bangladesch), Frankfurt (Deutschland),<br />
Guangzhou (China) und Khartum (Sudan)<br />
werden mit Riyadh (Saudi-Arabien) und<br />
Wien (Österreich) zwei neue Ziele einmal pro<br />
Woche und mit Sydney (Australien) sowie<br />
Singapur zwei weitere zweimal wöchentlich<br />
angeflogen. www.etihadcargo.com<br />
Mitten in der «grünen Hölle» von Papua-Neuguinea ist eine AN-124-100 gelandet. Um das aktuelle<br />
Erdgasprojekt in Ozeanien beliefern zu können, musste der Flugplatz in Komo erst angelegt werden.<br />
Mit dem ersten Flug von Port Moresby,<br />
der Hauptstadt des ozeanischen Staats<br />
Papua-Neuguinea, und Komo im Inselinnern<br />
hat die russische Volga-Dnepr<br />
Airlines Anfang Mai den Startschuss für<br />
den Bau einer Gas-Aufbereitungsanlage<br />
gegeben. Vorangegangen war eine jahrelange<br />
Planung durch Schwergutspezialisten<br />
aus Papua-Neuguinea, den USA,<br />
Australien und Japan. Die Beteiligung der<br />
Fluggesellschaft reicht zurück bis ins Jahr<br />
2008, wobei die Vermittlung ihres logistischen<br />
Know-hows an die Projektpartner<br />
eine grosse Rolle gespielt hat. Dazu<br />
zählte die Unterstützung beim Bau eines<br />
neuen Flughafens, auf dem die riesigen<br />
Frachtmaschinen des Typs AN-124-100<br />
abgewickelt werden können. Volga-Dnepr<br />
erteilte den Planern Ratschläge für die optimale<br />
Lage und die technischen Eigenschaften<br />
der Start- und Landebahn, die<br />
mit 3200 m Länge und 45 m Breite jetzt<br />
die grösste im Land ist. Die klimatischen<br />
Bedingungen werden das Projekt aber<br />
weiterhin zu einem besonderen Vorhaben<br />
machen.<br />
www.volga-dnepr.com<br />
Foto: Volga-Dnepr<br />
Nachhaltiger Ansatz. Die von den Frachtabteilungen<br />
der British Airways und Iberia<br />
gebildete IAG Cargo hat ein enttäuschendes<br />
erstes Quartal hinter sich: Das Geschäftsergebnis<br />
(270 Mio. EUR) lag um 7,2%, die<br />
Frachtleistung (1,364 Mrd. tkm) um 8% unter<br />
den Vorjahresvergleichswerten. Gilt Iberia<br />
als hauptverantwortlich für das schwache<br />
Abschneiden, so fusst das IT-System von IAG<br />
Cargo, das seit Anfang Mai Auftragsbuchungen<br />
per Internet anbietet, auf deren früherer<br />
Plattform.<br />
www.iagcargo.com<br />
Motivierter Neustarter. Mit Aerospace<br />
One stellt sich eine neue Frachtfluglinie<br />
vor, die in kürzlich frei gewordene Lücken,<br />
zunächst insbesondere zwischen Europa und<br />
Indien bzw. Brasilien, stossen will. Die in<br />
Griechenland eingetragene Gesellschaft hat<br />
ihre Basis im zentralfranzösischen Châteauroux<br />
und will mit eigenen B747 Leasing- und<br />
Charterservices anbieten. Dafür hat sie in<br />
der britischen Chartersphere bereits einen<br />
Partner gefunden. www.aerosc1.com
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Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Luftverkehr Special<br />
15<br />
Chapman Freeborn feiert 40 Charterjahre<br />
Zu vielem fähige Spezialisten<br />
Was 1973 mit einem ersten Charterauftrag mit der L-100-Hercules Frachtflugzeugflotte<br />
der Alaska International Air begann, hat sich zu einem Unternehmen mit 450 Mitarbeitenden<br />
und einem Umsatz von etwa 800 Mio. USD in 2012 entwickelt.<br />
Die Unterstützung bei der Lieferung von Hilfsmaterial, wie hier letzten Dezember für syrische<br />
Flüchtlinge im Süden der Türkei, gehört zu den Haupttätigkeitsgebieten von Chapman Freeborn.<br />
Chapman Freeborn, einer der weltweit<br />
führenden Anbieter für individuelle<br />
Fluglösungen und Luftfahrtunterstützung,<br />
begeht dieses Jahr sein vierzigjähriges<br />
Jubiläum. Im Mai feierten die<br />
Mitarbeitenden den Aufstieg zum globalen<br />
Branchenführer mit über 30 Büros<br />
weltweit.<br />
«Es sind unsere Mitarbeitende, die uns<br />
zu dem gemacht haben, wer und was wir<br />
heute sind, ihr Engagement und ihre Fähigkeit,<br />
die Veränderungen des Marktes<br />
früh zu erkennen», sagt der Vorstandsvorsitzende<br />
Chris Chapman, der die Firma<br />
mit Mike Freeborn in London gegründet<br />
hat. Anerkennung gebühre dem Team<br />
um die stellvertretende Vorsitzende Carol<br />
Norman, Hauptgeschäftsführer Russi<br />
Batliwala, den leitenden Geschäftsführer<br />
Shahe Ouzounian und Finanzvorstand<br />
Foto: Chapman Freeborn<br />
Peter Joarder, welche die internationale<br />
Expansion von Chapman Freeborn vorangetrieben<br />
haben.<br />
International und diversifiziert<br />
Carol Norman eröffnete 1982 in Frankfurt/Main<br />
das erste Büro des Unternehmens<br />
ausserhalb des Vereinigten Königreichs<br />
– zunächst nur für den Frachtbereich.<br />
Heute beschäftigt der Charterspezialist<br />
allein in Deutschland 50 Mitarbeitende<br />
an den Standorten Frankfurt, Berlin,<br />
München und Köln. In der Folge hat<br />
Chapman Freeborn das Chartergeschäft<br />
auf Europa, Nord- und Südamerika, Afrika,<br />
Asien und Australien ausgedehnt.<br />
Mittlerweile hat Chapman Freeborn<br />
eine Nischen-Expertise entwickelt, indem<br />
es Fluglösungen für hochkarätige<br />
Musik-Tourneen, Film-Promotions und<br />
andere Kunden aus der Unterhaltungsindustrie<br />
bereitstellt. Seit Anfang an ist<br />
das Unternehmen auch an Grossaufträgen<br />
und humanitären Charter-Einsätzen<br />
beteiligt. Ein weiteres Geschäftsfeld ist<br />
der On-Board-Kurier-Service (OBC):<br />
Seit 2006 richtet sich diese Premium-<br />
<strong>Transport</strong>dienstleistung an die weltweite<br />
Lieferung von zeitkritischen Sendungen.<br />
www.chapman-freeborn.com<br />
K+N implementiert Champ-Lösung<br />
Der luxemburgische IT-Dienstleister Champ Cargosystems<br />
bildet neuerdings die elektronische Schnittstelle<br />
für den Informationsaustausch zwischen dem weltweiten<br />
Logistikdienstleister Kühne + Nagel (K+N) und den<br />
US-Behörden. Nach Auftragseingang übermittelt die<br />
KN-Luftfrachtabteilung AWB-Details an den US-amerikanischen<br />
Zoll- und Grenzschutz, um noch vor der<br />
Verladung von Sendungen eine Sicherheitsprüfung zu<br />
veranlassen. Erst wenn K+N die Antwort erhalten hat,<br />
werden die Waren konsolidiert und der Fluglinie übergeben.<br />
Falls Probleme mit einer Sendung auftauchen, kann<br />
der Logistikdienstleister diese bereits beheben, bevor die<br />
Fracht der Fluggesellschaft zugestellt wird.<br />
K+N hat sich für den Nachrichtenaustausch mit der<br />
US-Behörde für eine Champ-Lösung entschieden. Diese<br />
übermittelt Iata-Nachrichten direkt und ohne manuelle<br />
Eingriffe von seinem ERP-System an die US-Behörde<br />
und gewährleistet so eine optimale Datenqualität. Auch<br />
der Datenverkehr in die umgekehrte Richtung wird von<br />
der Champ-Lösung sichergestellt. www.champ.aero<br />
Air France-KLM-Martinair Cargo<br />
sorgt für Sicherheit in Amsterdam<br />
In Übereinstimmung mit den am 29. April in Kraft getretenen neuen<br />
Sicherheitsvorschriften der EU hat die französisch-niederländische<br />
Air France-KLM-Martinair Cargo (AF-KL-MP) am Drehkreuz Amsterdam-Schiphol<br />
(Niederlande) ein innovatives Screening-Verfahren<br />
eingeführt. Diese so genannte «Rest»-Methode (Remote Explosive<br />
Scent Tracing) auf Lkw-Ebene, die Ende letzten Jahres von den niederländischen<br />
Behörden genehmigt wurde, ermöglicht die Prüfung<br />
einer kompletten Lkw-Ladung durch speziell ausgebildete Sprengstoff-<br />
Spürhunde.<br />
Kurz nach Start des Systems zog Eelco van Asch, VP Europe, eine<br />
positive Zwischenbilanz: «‹Rest› hat sich schon seit Jahren an unserem<br />
Hub in Paris-CDG bewährt, und auch an diesem Standort sind<br />
die Kunden mit diesem Service zufrieden. Die ersten Einsatzwochen<br />
gestalteten sich sehr erfolgreich, und es kam zu keinen grösseren Stauungen<br />
des Lkw-Verkehrs.» Nach Aussagen des Managers ist AF-KL-MP<br />
Cargo eine der ersten Fluggesellschaften, die dieses Verfahren in den<br />
Niederlanden anbieten.<br />
ah<br />
www.afklcargo.com
16 Luftverkehr Special Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Fünf Jahre «Animal Lounge» in Frankfurt/Main<br />
Tierisch halbrunder Geburtstag<br />
Die von Lufthansa Cargo eingerichtete «Animal Lounge» am Flughafen Frankfurt (Deutschland) gilt als die grösste und modernste Tierstation<br />
der Welt an einem internationalen Flughafen. Bei seinem kürzlichen Besuch konnte sich <strong>ITJ</strong>-Korrespondent Manik Mehta davon<br />
überzeugen, wie sorgfältig dieses besondere Frachtgut behandelt und nach kurzem Aufenthalt weiter ans Ziel transportiert wird.<br />
Die «Animal Lounge», wie Lufthansa<br />
Cargo ihre Tierstation in Frankfurt<br />
nennt, feiert <strong>2013</strong> ihr fünfjähriges Jubiläum.<br />
Sie wurde eingerichtet, nachdem<br />
der Frachtfluglinie eine starke Nachfrage<br />
für den <strong>Transport</strong> von lebenden Tieren<br />
in den Maschinen verzeichnete. Jetzt machen<br />
die ganz unterschiedlichen Spezies<br />
– von Haustieren wie Katzen, Hunden,<br />
usw. bis zu wilden Tieren wie Löwen,<br />
Leoparden und Geparden ist so ziemlich<br />
alles dabei – unter der kompetenten Aufsicht<br />
der Tierärzte Station am Flughafen.<br />
«Wir haben 42 Grosstierställe und 39<br />
Kleingehege für diese Fluggäste; ausserdem<br />
gibt es drei getrennte Räume für<br />
Katzen und andere Haustiere sowie 18<br />
Klimakammern, deren Temperatur individuell<br />
angepasst werden kann», erklärte<br />
der Leiter der «Animal Lounge», Axel<br />
Heitmann, im Gespräch mit dem <strong>ITJ</strong>.<br />
Kleine Freunde, Tonnen an Würmern<br />
Nach Angaben von Heitmann hat LH<br />
Cargo 2012 in grosser Zahl Einzelsendungen<br />
dieser Art abgefertigt, so 2000<br />
Pferde, fast 15 000 Haustiere (Hunde und<br />
Katze) und ca. 80 Mio. Zierfische. «Aber<br />
bei einigen seltenen Sendungen ging es<br />
um Alpaka von Kanada in die Schweiz<br />
oder um Nilpferde von Polen nach Singapur.<br />
Es gab auch exotische Aufträge wie<br />
300 t Angelwürmer, 8000 Schweine und<br />
150 Zootiere», fügte er hinzu.<br />
Rund 80% der Sendungen von lebenden<br />
Tieren werden per Passagiermaschinen<br />
und die verbleibenden 20% mit Vollfrachtern<br />
verschifft. Für die Pferdesendungen<br />
wurden bisher spezielle Container bei<br />
einer niederländischen Firma in Auftrag<br />
gegeben, die für den <strong>Transport</strong> der Vierbeiner<br />
geeignet waren. Ein Pferdetransport<br />
verlangt besonders viel Sorgfalt, da<br />
sichergestellt werden muss, dass die Tiere<br />
in aufrechter Position verbleiben, was ihr<br />
Verletzungsrisiko vermindert. LH Cargo<br />
transportierte im vergangenen Jahr hundnerte<br />
von Pferden von Südamerika nach<br />
Saudi-Arabien. Zur Reise gehörte ein Aufenhalt<br />
in der «Animal Lounge», wo sie<br />
sich von dem Flugstress erholen konnten.
Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong> Luftverkehr Special<br />
17<br />
Fliegende Zierfische finden zu Millionen ihren Weg über den Flughafen Frankfurt. Keinen Einlass zur<br />
«Animal Lounge» haben aber Haie und Delfine.<br />
Heitmann erwartet, dass die im Herbst<br />
vorgesehene Lieferung der beiden ersten<br />
Boeing-777-Frachtmaschinen dem <strong>Transport</strong><br />
von Tieren starke Impulse geben<br />
wird. Insgesamt hat die Fluggesellschaft<br />
fünf Einheiten bestellt, zwei weitere werden<br />
2014 und die fünfte 2015 geliefert.<br />
Maxmale Grösse, minimaler Anschluss<br />
«Die minimale Anschlusszeit zwischen<br />
einer Maschine und einem anderen Flugzeug<br />
kann in Frankfurt durchschnittlich<br />
3,5 Stunden dauern», meinte Heitmann,<br />
obwohl es ist nicht selten sei, dass manche<br />
Tiere zwischen sieben und zehn Stunden<br />
auf der Lounge eine Verschnaufpause<br />
einlegen können.<br />
«Wir hatten neulich drei Walrosse aus<br />
Russland, die hier bei uns einen Aufenthalt<br />
machten, bevor sie weiter zum Hamburger<br />
Zoo transportiert wurden. Die<br />
Tiere, die je mehr als eine Tonne wogen,<br />
Foto: Lufthansa Cargo<br />
bedurften einer Sonderbehandlung mit<br />
einer ihrer natürlichen Umwelt entsprechenden<br />
Temperatur», teilt Heitmann<br />
seinen Erfahrungsschatz. Neben Walrossen<br />
wurden auch andere exotische Tiere<br />
transportiert. Grosse Tiere wie Nashörner<br />
müssten für gewöhnlich medikamentös<br />
beruhigt werden, um ihren Reisestress<br />
abzubauen.<br />
Jedem Tierchen sein Pläsirchen<br />
«Und eine Sendung von lebenden Fischen<br />
von Kolumbien nach Hongkong<br />
haben wir in einem speziell für diesen<br />
Zweck aus Styropor gebauten Behälter<br />
verschifft», erzählt Heitmann. Der<br />
Fachmann für die Behandlung von Tieren<br />
weist darauf hin, dass sich auf der<br />
Station eine Sonderstelle der deutschen<br />
Zollbehörde zur Abwicklung solcher<br />
Sendungen befindet.<br />
Nach Einschätzung von Heitmann<br />
können ca. 110 Mio. «Transitpassagiere»<br />
jedes Jahr bei ihm auf dem Flughafen verweilen.<br />
Damit ist die «Animal Lounge»<br />
am Frankfurter Flughafen grösser – und<br />
komfortabler – als ähnliche Tierstationen<br />
auf anderen Flughäfen in Europa, wie<br />
etwa in London-Heathrow, Paris-Roissy<br />
und Amsterdam.<br />
Manik Mehta<br />
www.lufthansa-cargo.com<br />
Münchner mit feinem Näschen<br />
Insgesamt fünf Hundeführer sind mit ihren<br />
vierbeinigen Kollegen am Flughafen<br />
München (Deutschland) beschäftigt –<br />
zwei Riesenschnauzer und vier deutsche<br />
Schäferhunde. Sie sollen vorwiegend<br />
in der Zentralen Warenkontrollstelle<br />
Sprengstoff aufspüren. Und die Qualität<br />
der Münchner Vierbeiner spricht sich<br />
herum: Auch die Hunde am Frankfurter<br />
und Hamburger Flughafen wurden in<br />
München ausgebildet.<br />
Bis die Hunde zum Einsatz kommen,<br />
müssen sie eine zweijährige Ausbildung<br />
durchlaufen. Um diese durchführen zu<br />
können, liess sich Thilo Kucharski, der<br />
Leiter der Diensthundestaffel, in Zusammenarbeit<br />
mit der bayerischen Polizei<br />
eigens schulen. «Ab einem Alter von frühestens<br />
acht Wochen beginnt die Arbeit»,<br />
sagt der Kenner, der die Hunde selbst abrichtet<br />
und von renommierten Züchtern<br />
kauft. Ein geeigneter Junghund schlägt<br />
mit mindestens 1500 EUR zu Buche.<br />
Nach erfolgreich durchlaufener Spezialausbildung<br />
können die Tiere verschiedene<br />
Sprengstofftypen aufspüren. «Für die<br />
Vierbeiner ist das wie ein Spiel», interpretiert<br />
Kucharski, «weshalb wir immer<br />
wieder etwas auslegen, damit der Hund<br />
ein Erfolgserlebnis hat.» Maximal 15<br />
Minuten kann sich ein Sprengstoffhund<br />
konzentrieren, dann muss er sich mindestens<br />
genauso lange ausruhen.<br />
Auch der Hundeführer muss bestimmte<br />
Eigenschaften mitbringen: «Ein Bewerber<br />
muss physisch und psychisch fit sein<br />
und unbedingt Erfahrung mit Hunden<br />
haben», so Kucharski. Schliesslich lebt<br />
das Tier bei Herrchen oder Frauchen und<br />
deren Familie und verbringt dort ab dem<br />
zehnten Lebensjahr seinen Ruhestand –<br />
wofür der Flughafen sogar das Futter bezuschusst.<br />
Er ist nicht der alleinige Nutzniesser<br />
der Spürhunde: In Zukunft sollen<br />
sie auch von anderen Unternehmen oder<br />
Institutionen bei sicherheitsrelevanten<br />
Veranstaltungen angefordert werden können.<br />
www.munich-airport.com<br />
Kurz notiert<br />
Keine Laboraffen. Das Skyteam-Mitglied<br />
Vietnam Airlines hat zum 1. Mai die Liste der<br />
Fluggesellschaften ergänzt, die keine Primaten<br />
mehr für den Einsatz als Versuchstiere<br />
transportieren. www.vietnamairlines.com<br />
Keine kurzschnäuzigen Haustiere. Die belgische<br />
Brussels Airlines erinnert daran, dass<br />
bei ihr weder in der Kabine noch unterflurig<br />
Platz für bestimmte Hunde- und Katzenrassen<br />
ist. Wegen ihrer Physiognomie drohten<br />
Mopsen und Boxern, Perser- und Exotischen<br />
Kurzhaarkatzen Atmungsprobleme während<br />
eines Flugs, erklärt das Mitglied der Lufthansa-Gruppe.<br />
www.brusselsairlines.com<br />
Kein Frachtgut. In den USA, wo jedes Jahr<br />
rund 2 Mio. Haustiere auf dem Luftweg<br />
transportiert werden, formiert sich Widerstand<br />
dagegen, dass derartige Fluggäste<br />
ohne Begleitung als «kommerzielle Fracht»<br />
gelten. Das US-Landwirtschaftsministerium<br />
hat letztes Jahr in mehr als 500 von den<br />
Heimtierbesitzern gemeldeten Fällen ermittelt.<br />
www.animaltransportation.com
18 Luftverkehr Special Internationale <strong>Transport</strong> Zeitschrift <strong>21</strong>-<strong>22</strong> <strong>2013</strong><br />
Marimekko beklebt<br />
zweiten Finnair-Airbus<br />
«Heilige Flamme» landet<br />
seit 25 Jahren in Athen<br />
Solar Impulse<br />
überfliegt die USA<br />
Foto: Finnair<br />
Nach der A340 mit Mohnmotiv fliegt eine A330<br />
als «Waldmensch» auf Finnair-Langstrecken.<br />
Die Partnerschaft zwischen der nordeuropäischen<br />
Fluglinie Finnair und der<br />
finnischen Design- und Modemarke Marimekko<br />
ist in eine neue Phase getreten.<br />
Nachdem Marimekko im vergangenen<br />
Oktober eine A340 der Finnair mit einem<br />
Mohnmotiv dekoriert hat, wurde nun im<br />
Mai eine A330 mit dem Aufdruck des Namens<br />
«Metsänväki» (Waldmensch) enthüllt.<br />
Das Langstreckenflugzeug mit einer<br />
unterflurigen Kapazität für 18 t Frachtgut<br />
wird zwischen der Finnair-Heimatbasis<br />
Helsinki und New York (USA) sowie den<br />
fernöstlichen Destinationen der Fluglinie<br />
eingesetzt. Ab Mitte Juni erhöht sich deren<br />
Anzahl auf 14, wenn neu Hanoi (Vietnam)<br />
und Xi’an (China) jeweils dreimal<br />
wöchentlich angeflogen werden.<br />
www.finnaircargo.com<br />
Am 4. Mai hat eine griechische Regierungsmaschine<br />
zum 26. Mal in Folge die<br />
«Heilige Flamme» von Jerusalem (Israel)<br />
nach Athen transportiert. Mit dem in<br />
der Grabeskirche leuchtenden Feuer, das<br />
keinen natürlichen Ursprung besitzen<br />
und nur in Gegenwart des Jerusalemer<br />
Patricharchen entstehen soll, werden<br />
die Kerzen in der Auferstehungsnacht<br />
entzündet. Das Osterfest wurde dieses<br />
Jahr am ersten Maiwochenende von den<br />
orthodoxen Christen gefeiert. Am Karsamstag<br />
wird das besondere Frachtgut in<br />
Ländern mit christlich-orthodoxer Bevölkerungsmehrheit<br />
wie Armenien, Russland<br />
oder Griechenland mit den Ehren<br />
eines Staatsoberhaupts empfangen. ah<br />
www.haf.gr; www.mfa.gr<br />
An Bord der Embraer 135 befanden sich<br />
Repräsentanten der Regierung, darunter der<br />
stellv. Aussenminister Kostas Tsiaras.<br />
Foto: MFA<br />
Start der ersten Etappe der historischen Amerika-<br />
Mission war an der Bucht von San Francisco.<br />
Wenn Sie diese Ausgabe in den Händen<br />
halten, soll das solargetriebene Flugzeug<br />
Solar Impulse gerade die dritte Etappe<br />
seines Überflugs der USA hinter sich<br />
haben und sich im Mittleren Westen auf<br />
den Rest seiner bisher längsten Reise vorbereiten.<br />
Der Pionierflieger der Schweizer<br />
Piloten Bertrand Piccard und André<br />
Borschberg folgt den Spuren der amerikanischen<br />
Luftfahrt-Gründerväter und<br />
setzt derzeit mit der Überquerung der<br />
USA von der West- an die Ostküste ein<br />
massgebliches Zeichen: Es handelt sich<br />
um die letzte Mission vor dem Versuch,<br />
im Jahr 2015 eine Weltumrundung ohne<br />
Treibstoff zu starten. Der Start erfolgte<br />
am 3. Mai in San Francisco, die Landung<br />
in New York–JFK ist für Anfang Juli geplant.<br />
www.solarimpulse.com<br />
Foto: Solar Impulse<br />
Impressum<br />
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