05.01.2015 Aufrufe

HSV-SCHNACK-Ausgabe2

HSV-SCHNACK-Ausgabe2

HSV-SCHNACK-Ausgabe2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PRÄSIDIUMSWAHL BEIM <strong>HSV</strong><br />

GEHORSAM<br />

ODER EIGEN-<br />

VERANTWOR-<br />

TUNG<br />

Ein Plädoyer für eine demokratische (Aus-) Wahl<br />

Die Diskussions-Wellen schlagen hoch bei den <strong>HSV</strong>-Mitgliedern.<br />

Der übergangsweise amtierende Beirat hat beschlossen,<br />

nur jeweils einen Kandidaten für jedes Präsidiumsamt<br />

(Präsident, Vizepräsident, Schatzmeister) den<br />

Mitgliedern zur „Wahl“ vorzuschlagen. Der Widerstand<br />

gegen dieses Vorgehen ist praktisch <strong>HSV</strong>-flächendeckend.<br />

AUTOREN: Reinhard Hupfer &Sven Kröger<br />

Wahl bedeutet Auswahl<br />

„Möglichkeit der Entscheidung; das<br />

Sich-Entscheiden zwischen zwei oder<br />

mehreren Möglichkeiten“ (Duden)<br />

Demokratische Traditionen beruhen<br />

– nicht nur, aber ganz entscheidend<br />

– darauf, dass Wähler die Möglichkeit<br />

haben, sich zwischen verschiedenen<br />

sachlichen oder personellen Angeboten<br />

zu entscheiden.<br />

Wer nur entscheiden darf, ob eine<br />

vorgeschlagene Person gewählt wird<br />

oder nicht, der wählt nicht, sondern<br />

bestätigt. Aus dem politischen Raum<br />

gibt es unzählige Erfahrungen mit<br />

diktatorischen Systemen, in denen<br />

Bürger nicht wählen durften, sondern<br />

eben nur bestätigen. Wer keine Auswahl<br />

anbietet oder zulässt, reduziert<br />

die Wahlmöglichkeit der Entscheider<br />

– der Wähler. Dafür gibt es weder<br />

eine nachvollziehbare, überzeugende<br />

Begründung, noch eine Legitimation.<br />

Die Satzung legt die Entscheidung<br />

in die Hände der Mitglieder<br />

– nicht des Beirats<br />

Beim <strong>HSV</strong> sollen die Präsidiumsmitglieder,<br />

anders als der Vorstand des<br />

<strong>HSV</strong> e.V. bisher, vom „<strong>HSV</strong>-Volk“, also<br />

den Mitgliedern direkt gewählt werden.<br />

Früher wurde der Vorstand vom<br />

Aufsichtsrat ernannt. Mit der neuen<br />

Regelung sollte bewusst die Entscheidung<br />

in die Hände der Mitglieder<br />

gelegt werden.<br />

Die Kompetenz der Kandidaten soll<br />

vom Beirat geprüft werden; er soll<br />

nur geeignete Kandidaten vorschlagen.<br />

Keineswegs soll der Beirat eine<br />

Wahl-Vorentscheidung treffen. Nur<br />

einen einzigen Kandidaten vorzuschlagen,<br />

geht nur dann, wenn man<br />

(der Beirat) nicht mehr geeignete<br />

Kandidaten findet.<br />

Wir sind stolz auf<br />

demokratische Traditionen<br />

Beim <strong>HSV</strong> haben (basis-) demokratische<br />

Verfahren zur Mitbestimmung<br />

der Geschicke des Vereins eine lange<br />

Tradition. Darauf sind viele Mitglieder<br />

stolz, auch wenn nicht alle (Wahl-)<br />

Entscheidungen glücklich gewesen<br />

sein mögen.<br />

Der mangelnde Erfolg des Vereins<br />

über einen langen Zeitraum lässt sich<br />

jedoch nicht an den demokratischen<br />

Verfahren festmachen. Vielmehr haben<br />

die alten Strukturen Wahlentscheidungen<br />

zugelassen, die die Kompetenz<br />

der Kandidaten zu wenig<br />

berücksichtigt haben. Genau das soll<br />

durch das Prüfungs- und Vorschlagsrecht<br />

des Beirats geändert werden.<br />

Was wollten die Antragsteller<br />

vom 19.1.14<br />

Das lässt sich nachlesen:<br />

„… Der Wahlausschuss sucht und prüft<br />

daraufhin die Kandidaten für das Präsidium.<br />

Die Anzahl der geeigneten Kandidaten<br />

wird vom Wahlausschuss festgelegt<br />

und in einer Vorschlagsliste<br />

erfasst, aus der die Mitgliederversammlung<br />

dann die Kandidaten nach einer<br />

Vorstellungsrunde wählt.“<br />

So stand es in der Antragsbegründung<br />

für die Mitliederversammlung am<br />

19.1.14. Das ist eindeutig und wird<br />

durch die Antragsteller nach wie vor<br />

bestätigt. Leider finden sie kein Gehör<br />

beim Beirat.<br />

Warum versteckt sich der Beirat<br />

hinter umstrittenen juristischen<br />

Argumenten<br />

Ein, wenn nicht das entscheidende Argument<br />

für die Haltung des Beirats ist<br />

die juristische Auslegung der Satzungsvorschriften<br />

(§§ 17 Ziff. 3, 19 Ziff. 3 b).<br />

Dazu hat er nach eigener Aussage Meinungen<br />

von Anwälten eingeholt, die<br />

nach Ansicht des Beirats keine andere<br />

Entscheidung zulassen, als nur jeweils<br />

einen Kandidaten vorzuschlagen.<br />

Diese juristischen Meinungsäußerungen<br />

sind nicht veröffentlicht; die Behauptung<br />

des Beirats lässt sich also<br />

nicht überprüfen. Wie immer, gibt es<br />

dazu andere Ansichten – auch von<br />

namhaften Juristen, insbesondere<br />

auch von denen, die aktiv an der neuen<br />

Satzung mitgewirkt haben und dem<br />

Beirat eine eigene Entscheidungskompetenz<br />

einräumen.<br />

Meist verbergen sich hinter den juristischen<br />

Feinheiten andere Interessen.<br />

Was also treibt den Beirat zu seiner<br />

Entscheidung, die die meisten<br />

<strong>HSV</strong>-Mitglieder gegen ihn aufbringt<br />

Warum schafft der Beirat nicht mehr<br />

Transparenz Wenn man nicht Bescheid<br />

weiß, blüht die Spekulation,<br />

meist eine negative. Daran wollen wir<br />

uns nicht beteiligen.<br />

Aber eine Aussage des Beirats lässt<br />

sich zitieren:<br />

„Schließlich kann in diesem Zusammenhang<br />

unser Eindruck als Beiratsmitglieder<br />

nicht ausgespart bleiben, dass zumindest<br />

bei einigen Mitgliedern<br />

tragender Beweggrund für die Forderung<br />

nach Zulassung mehrerer Kandidaten<br />

weniger der Wunsch nach Demokratie<br />

zu sein scheint, als vielmehr das Bestreben,<br />

jeweils den bzw. die eigenen Kandidaten<br />

(oder gar sich selbst) ins Amt zu<br />

bringen.<br />

Mit diesem Verhalten würden Interessengruppen<br />

auch bei Einbringung mehrerer<br />

Vorschläge versuchen, Kandidaten<br />

in den Prozess zu drücken, die der Beirat<br />

mangels Eignung nicht auswählt; dem<br />

ist rechtzeitig Einhalt zu gebieten.“<br />

Zitiert aus einem Schreiben des Beirats<br />

an einen der Autoren vom 14.11.2014,<br />

unterzeichnet von den Vorsitzenden<br />

Eckart Westphalen und Dr. Andreas<br />

Peters.<br />

Diese Aussage macht uns sprachlos.<br />

Dem Beirat steht jedes Mittel zur Verfügung,<br />

diesen Befürchtungen eigenständig<br />

entgegenzutreten und sie<br />

gegenstandslos zu machen. Diese Sicht<br />

auf die Mitglieder des <strong>HSV</strong> und deren<br />

Wahrnehmung berechtigter Interessen<br />

kann man nur mit Sorge zur Kenntnis<br />

nehmen – und die Frage stellen: Haben<br />

wir die richtigen Mitglieder im Beirat<br />

Fazit: Wir erwarten, dass die<br />

Vorschriften der Satzung so<br />

ausgelegt werden, wie es die<br />

Mitglieder wollen und mit<br />

ihrer Entscheidung vom 25.<br />

Mai 2014 mit überwältigender<br />

Mehrheit zum Ausdruck<br />

gebracht haben!<br />

21 aNsicht<br />

Foto: Witters

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!