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HSV-SCHNACK-Ausgabe2

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Foto: Witters<br />

Ansgar: In Wolfsburg wurde unsere<br />

Hymne vor 2 Wochen ja auch gespielt.<br />

Lotto: (lachend) Ja, ja, das ist ja auch<br />

neutraler Grund, die sind ja froh,<br />

wenn sie was zu feiern haben.<br />

Dirk: Der Verein hat ja auch eine<br />

Anfrage auf der Homepage dazu gestellt.<br />

Und es gab eine große Abstimmung,<br />

die endete ungefähr 50/50.<br />

Und ich glaube auch gerade das, was<br />

Lotto sagte: 1. Bundesliga, du hast so<br />

viele Leute, und du hast auch so viele<br />

Emotionen da drin. Und einige<br />

Leute piekt das echt an, wenn sie das<br />

hören.<br />

Lotto: Ja, und man darf einfach nicht<br />

vergessen, das sind eben auch so viele<br />

Leute hier. Also so ab 1.000 Leuten<br />

aufwärts, da kannst du dir auch keine<br />

Gesichtskontrolle mehr erlauben.<br />

Da sind 1.000 Leute mit den unterschiedlichsten<br />

Einstellungen zu den<br />

unterschiedlichsten Sachen.<br />

Und bei einer fifty-fifty-Abstimmung<br />

musst du damit leben, dass hier im<br />

Schnitt 25.000 Leute dann eher genervt<br />

sind. Und damit tust du auch<br />

den Gästen keinen Gefallen. Wenn<br />

das jetzt 80/20 wäre, dann könnte<br />

man sagen, dann gewöhnt sich der<br />

Rest vielleicht auch noch dran. Aber<br />

das muss man so akzeptieren. Dafür<br />

sind Abstimmungen da.<br />

Jens: Ich fand es jedenfalls gut, es mal<br />

als Meinungsbild einzuholen.<br />

Lotto: Ja, man kann es ja in ein paar<br />

Jahren mal wieder einholen, das ist o.k.<br />

~<br />

Ansgar: Kriegt ihr von der Mannschaft<br />

mal Musikwünsche/Feedback<br />

So nach dem Motto: „Das müsst ihr<br />

mal unbedingt zum Einlauf spielen.“<br />

Lotto: Nein. Also die Musik zum Einlauf<br />

ist auch wiederum Sache des<br />

DJ’s. Das ist jetzt nicht unser Ding.<br />

Wir sagen das nur an. Solange die<br />

nicht alle von mir gespielt sind, die<br />

Songs im Stadion, übernehme ich da<br />

keine Verantwortung.<br />

~<br />

Ansgar: Euer emotionalster Moment<br />

bei einem Spiel (ein Sieg außen vor)<br />

Macht das Kranfahren beispielsweise<br />

noch Spaß<br />

Lotto: Ja, natürlich, klar. Aber dabei<br />

geht es nicht um meine Emotionen,<br />

sondern da geht’s um die Emotionen<br />

im Stadion. Also ich mach‘ da einen<br />

Job. Das ist ganz wichtig. Ich muss<br />

mich darauf konzentrieren, dass ich<br />

das alles richtig mache.<br />

Jens: Das ist eine Frage, die ich hochspannend<br />

finde. Ihr seid im Spannungsfeld<br />

irgendwo zwischen Emotionalität<br />

und Job. Gibt es da Techniken,<br />

wie man das trennen kann<br />

Also ich als Fan gehe mit unterschiedlichen<br />

Gemütslagen ins Stadion und<br />

dementsprechend habe ich unterschiedliche<br />

Tage, mit denen man<br />

unterschiedlich umgeht. Wie macht<br />

ihr das Es ist ja sehr schwierig zu<br />

trennen.<br />

Lotto: Mach‘ ich genauso. Klar. Es ist<br />

erstmal unser Job, erstmal ein professionelles<br />

Level zu haben. Es will<br />

auch keiner wissen, ob Dirk oder ich<br />

schlecht drauf sind. Aber wir sind<br />

auch Fans. Unsere Aufgabe besteht<br />

auch ein bisschen darin, das zu vermitteln,<br />

aber eben auch zu moderieren<br />

… also wir müssen uns ein bisschen<br />

zusammenreißen.<br />

Ich weiß, dass einige unserer Kollegen<br />

das nicht tun und da jedes Jahr<br />

ordentlich Strafe zahlen. Das hat<br />

auch so einen gewissen Kultfaktor,<br />

aber … die verdienen dann auch mehr<br />

Geld, glaube ich dabei als wir.<br />

Jens: Norbert Dickel<br />

Lotto: Das hast du gesagt! Könnte sein.<br />

Ist ja bekannt, dass Nobbi da oft auch<br />

ein bisschen über die Stränge schlägt.<br />

Klar, da müssen wir mit leben. Aber<br />

du musst zum Beispiel sehen, gerade<br />

wenn wir da oben singen, haben wir<br />

natürlich ein Problem akustischer<br />

Art, weil die Schallgeschwindigkeit<br />

langsamer ist, als man denkt.<br />

Foto: Witters<br />

Jens: Ihr habt ja einen Monitor da<br />

oben<br />

Lotto: Nee, wir haben das im Ohr.<br />

Wir haben diese Funkstrecke und wir<br />

müssen uns darauf konzentrieren,<br />

wenn das Ding ausfällt, dass wir dann<br />

nicht geliefert sind. Eigentlich ist<br />

man geliefert, aber dann muss man<br />

es trotzdem hinkriegen. Das ist wichtiger,<br />

als dass wir große Emotionen<br />

von unserer Seite zeigen.<br />

Die Emotionen sind für die anderen<br />

Leute da. Wir freuen uns ja auch, das<br />

zu machen. Das ist eine tolle Sache,<br />

das zu machen, so ist das ja nicht.<br />

Aber es geht in dem Moment nicht<br />

so sehr um unsere Emotionen, sondern<br />

die gemeinsamen Emotionen<br />

von Allen.<br />

Natürlich pöbeln wir da auch an der<br />

Seitenlinie ein bisschen rum, aber<br />

wissen natürlich auch, gerade weil<br />

wir auch schon ein bisschen länger<br />

dabei sind, dass man uns auch im<br />

Fokus hat. Da hört schon der eine<br />

oder andere Linienrichter mal genauer<br />

hin, was man sagt, deswegen<br />

sollte man sich auch mal ein wenig<br />

zurückhalten. Was aber auch im Alter<br />

ein bisschen leichter fällt.<br />

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