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LUXUS<br />

Die Kunststiftungspräsidentin arbeitet auch selbst als<br />

Künstlerin, ihre Bilder sind in einer Düsseldorfer Galerie zu sehen.<br />

Hier: Hoor al-Qasimi: Untitled 1 / 2010.<br />

VAE: KUNSTMARKT<br />

Ist das Kunst oder<br />

kann das weg<br />

Mit Geschick hat Hoor al-Qasimi das<br />

konservative Emirat Sharjah zur Bühne für<br />

zeitgenössische Kunst gemacht. Nun<br />

hat sie ein Problem<br />

Von Sven Hirschler<br />

Blut klebt auf den Treppen des Bait<br />

Al Serkal. Es fließt in den Innenhof<br />

des ehemaligen Krankenhauses<br />

und verläuft sich über den abgetretenen<br />

Pflastersteinen, bildet filigrane Muster,<br />

Blüten und Blattwerk, verschwindet im<br />

Gully in der Hofmitte. Kinder spielen im<br />

Hof, Frauen sitzen auf den Stufen, die<br />

Sonnenbrille hält das Haar zurück. Männer<br />

in knöchellangen weißen Baumwollgewändern<br />

stehen plaudernd in kleinen<br />

Gruppen herum.<br />

Willkommen bei der Sharjah-Biennale<br />

für zeitgenössische Kunst, dem Tor des Nahen<br />

Ostens zur künstlerischen Moderne,<br />

weltweit anerkannt und gefeiert. Im März<br />

2011 wird »Blessings upon the Land of my<br />

Love«, die aus Kunstblut gestaltete großflächige<br />

Installation des Pakistaners Imram<br />

Qureshi, als Gewinnerin der Kunstschau<br />

ausgezeichnet. Doch da dominiert längst<br />

die plötzliche Entlassung des langjährigen<br />

Biennale-Direktors Jack Persekian die internationalen<br />

Kulturschlagzeilen. Ein Proteststurm<br />

erhebt sich im Internet, Kunstmagazine<br />

boykottieren die Schau. Gut ein Jahr<br />

später bleibt abzuwarten, ob sie ihre bislang<br />

größte Krise überwunden hat.<br />

Die zehnte Sharjah-Biennale im vergangenen<br />

Frühjahr hätte ein genialer,<br />

wenn auch ungeplanter Mediencoup werden<br />

können: Während ringsherum der<br />

Arabische Frühling Potentaten hinwegfegte,<br />

untermauerte das sonst wenig beachtete<br />

Nachbaremirat Dubais seinen Ruf<br />

als feste Größe im globalen Kulturbetrieb,<br />

als Hort der Kunstfreiheit und des Experimentierens.<br />

Sharjah, das »Schaufenster<br />

der internationalen Kunst« (arte), die »bedeutendste<br />

Kunstschau im Nahen Osten«<br />

(New York Times). Das Magazin Art Review<br />

hat Scheicha Hoor al-Qasimi, die Tochter<br />

48 <strong>BusinessReport</strong> Mai/Juni 2012

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