Reformierte Kirchen der Stadt Zürich - Kirche in Zürich
Reformierte Kirchen der Stadt Zürich - Kirche in Zürich
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am Chor- und Triumphbogen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ädikula<br />
gestellt, e<strong>in</strong> Ehrenzeichen, das an e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />
Tempel er<strong>in</strong>nert und seit <strong>der</strong> Renaissance<br />
Portale und Nischen e<strong>in</strong>rahmt, <strong>in</strong> katholischen<br />
<strong><strong>Kirche</strong>n</strong> Motiv für das Altarretabel ist. Über<br />
e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de nicht sichtbare Treppe im<br />
Chor und e<strong>in</strong>e Öffnung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ädikula betritt<br />
<strong>der</strong> Pfarrer den Predigtstuhl: Verkündigung<br />
von Gottes Wort <strong>in</strong> Szene gesetzt – reformierte<br />
Liturgie!<br />
St. Peter<br />
In St. Peter häufen sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Hälfte<br />
des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts bauliche und betriebliche<br />
Mängel. Mehrfach schlägt <strong>der</strong> Blitz e<strong>in</strong>, die<br />
Reparaturen schaffen kaum Abhilfe, die Platzzahl<br />
reicht nicht aus. Um- o<strong>der</strong> Neubau Ab<br />
1700 wird darüber ernsthafter beraten, aber<br />
die Baukommission entscheidet nicht. Selbst<br />
mit Hans He<strong>in</strong>rich Locher, e<strong>in</strong>em Befürworter<br />
des Neubaus, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Projektierung und<br />
anfangs 1705 mit <strong>der</strong> Ausführung betraut<br />
wird, gleicht das Bauvorhaben e<strong>in</strong>er rollenden<br />
Planung. Es folgen Teilabbrüche und<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Wände auf den alten Mauern.<br />
Spät, am 26. Juni 1705, fällt <strong>der</strong> Entscheid,<br />
das Langhaus auf grösserem Grundriss neu zu<br />
bauen. Die Erweiterung geschieht im Westen<br />
über die Moränenflanke h<strong>in</strong>aus; entsprechend<br />
aufwendig s<strong>in</strong>d die Aufschüttungen und Stützmauern.<br />
Angebaut an den mittelalterlichen<br />
Turm zeigt sich die neue als die alte <strong>Kirche</strong>,<br />
zwar grösser, heller und barock dekoriert,<br />
letztlich aber sehr traditionell: im Innern<br />
e<strong>in</strong>e Emporenhallenkirche im sanften Farbenspiel<br />
von braunem Holzwerk und weissen<br />
Stuckaturen, von rötlichen Säulen zu schwarzen<br />
Basen und ockerfarbenen Kapitellen. Der<br />
neue Kanzellettner variiert die alte Anlage<br />
von 1527. In <strong>Zürich</strong> erweist sich diese <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Reformation gefundene E<strong>in</strong>richtung zur<br />
Verkündigung als bestimmendes Element,<br />
das neue Formen des <strong><strong>Kirche</strong>n</strong>baus hemmt.<br />
An<strong>der</strong>norts entstehen seit dem späten 17.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t Querkirchen (Othmars<strong>in</strong>gen<br />
1675, Wilch<strong>in</strong>gen 1676); hier richtet sich<br />
die versammelte Geme<strong>in</strong>de weiterh<strong>in</strong> zum<br />
mittelalterlichen Chor- und Triumphbogen<br />
mit dem neu erstellten Predigtstuhl.<br />
Die alten Dorfkirchen<br />
Ähnliche Beobachtungen machen wir <strong>in</strong> den<br />
Dörfern um <strong>Zürich</strong>. Die <strong><strong>Kirche</strong>n</strong> und Kapellen <strong>in</strong><br />
Altstetten, Höngg, Seebach, Schwamend<strong>in</strong>gen<br />
und Witikon s<strong>in</strong>d wohl mit ger<strong>in</strong>gem Aufwand<br />
für den reformierten Gottesdienst e<strong>in</strong>gerichtet<br />
worden. Ansichten vor 1700 fehlen. Gesicherte<br />
Angaben zur Anordnung von Kanzel und Taufste<strong>in</strong><br />
sowie zur Ausrichtung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de s<strong>in</strong>d<br />
erst für die Zeit danach möglich. Illustrativ<br />
s<strong>in</strong>d die Kupferstiche von David Herrliberger<br />
(1697–1777). E<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> zeigt e<strong>in</strong>e Trauung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Alten <strong>Kirche</strong> Altstetten um 1750.<br />
Wir blicken <strong>in</strong> das Langhaus, das im vor<strong>der</strong>n<br />
Teil östlich des Seitene<strong>in</strong>gangs um e<strong>in</strong>e Stufe<br />
erhöht ist, weiter zum Chorbogen und <strong>in</strong> den<br />
Chor mit <strong><strong>Kirche</strong>n</strong>stühlen. In dem niedrigen<br />
Raum wirkt die Kanzel an <strong>der</strong> südlichen Chorschulter<br />
unverhältnismässig gross; sie ist<br />
zugänglich über e<strong>in</strong>e breite Treppe entlang<br />
<strong>der</strong> Wand. Vor <strong>der</strong> Kanzel und an <strong>der</strong> Wand<br />
s<strong>in</strong>d je e<strong>in</strong> <strong><strong>Kirche</strong>n</strong>stuhl, auf <strong>der</strong> Nordseite<br />
zwei <strong><strong>Kirche</strong>n</strong>bänke parallel zur Wand aufgestellt.<br />
Der Taufste<strong>in</strong> wird durch Pfarrer und<br />
Brautpaar verdeckt. Architekturmalerei ziert<br />
den Chorbogen und Bibelverse die Chorwand.<br />
Das ist <strong>der</strong> Zustand vor <strong>der</strong> Verlängerung des<br />
Langhauses von 1761.<br />
Die <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Höngg wird 1703 auf <strong>der</strong><br />
Nordseite erweitert. Die Kanzel an <strong>der</strong> Chorbogenwand<br />
ist neu <strong>in</strong> die Mitte gerückt. E<strong>in</strong>e<br />
so zentrale Stellung ist <strong>in</strong> den Dorfkirchen<br />
nicht gebräuchlich. Das zeigen die beiden<br />
Neubauten <strong>in</strong> Unteraffoltern (1683) und<br />
Wollishofen (1702): e<strong>in</strong>fache längsgerichtete<br />
Saalbauten mit polygonalem Abschluss, die<br />
Kanzel an <strong>der</strong> Aussenwand, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong><br />
Taufste<strong>in</strong>.<br />
Das Bethaus<br />
Die Leute aus <strong>der</strong> Enge, von Leimbach, Wiedikon,<br />
Aussersihl, Ober- und Unterstrass,<br />
Fluntern, anfänglich auch aus Hott<strong>in</strong>gen,<br />
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