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4 Anhalt-Bitterfeld 18. Juli 2008 LÖSUNG für Deetzer Straße? Die Deetzer Straße in Lindau ist ein Problemfall, ein Problemfall für die Anwohner. Wenn LKW die Straße entlang fahren, setzen sich die Resonanzwellen bis in die Häuser fort. Das Geschirr klirrt in den Schränken. Einige Häuser weisen Risse auf, schildern die Anwohner den Zustand. Landrat Uwe Schulze sah sich selbst am 18. März die Straße an und versprach, bis 30. Juni prüfen zu lassen, ob die Tragfähigkeit der Straße gegeben ist, die Möglichkeit besteht, den Verkehr umzuleiten, oder ob eine Begrenzung auf 30 km/h möglich wäre. Landkreisdezernent Dieter Reineck kam nun mit den versprochenen Antworten nach Lindau. Um es vorweg zu nehmen. Der Landkreis sieht derzeit keine Möglichkeit, den Anwohnern zu helfen. Bauingenieure, so Reineck, hätten sich die Straße angesehen und festgestellt, dass die Tragfähigkeit gegeben ist. Durch vorangegangene Kanalverlegungen ist die Deetzer Straße geschlitzt, jedoch wieder ordentlich verschlossen worden, gibt Reineck die Meinung der Ingenieure wider. Eine Umleitung, argumentiert er, könne nicht veranlasst werden, da die dafür in Frage kommenden Straßen zum einen zu schmal und zum anderen sich nicht in Kreiseigentum befinden. Auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h wäre nicht gegeben, da sowohl die Verkehrsbelastung als auch die Lärmbelastung dies nicht hergeben. Bestimmte Parameter spielten hier eine Rolle, an die der Kreis sich zu halten hat. Der Landkreis hätte somit keine Handhabe, die Geschwindigkeit herunter zu setzen, erklärte der Dezernent. Antworten, die die Anwohner keineswegs zufrieden stimmten. Von September bis Dezember eines jeden Jahres laufe die Rübenkampagne, sagte Rosemarie Baseler. Dann sei es besonders schlimm, 24 Stunden am Tag. Leere LKW verursachten durch die Bodenwellen Schwingungen, die sich auf die Häuser übertragen. Dieter Reineck versprach, diese zwei Aspekte noch einmal prüfen zu lassen, die Schwingungen und den erhöhten Verkehr zur Rübenkampagne. Neubürgermeister Helmut Seidler brachte dann aber einen Vorschlag, der die Gemüter erst einmal beruhigte. Seit die Landesstraße 55, die durch Lindau führt, ausgebaut ist, klirren die Gläser nicht mehr in den Schränken, sagte er. Die Lösung für die Deetzer Straße sei ein Ausbau analog der L55. Da andere Kreisstraßen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in einem schlechteren Zustand sind als besagte Strecke in Lindau, stellte er die Frage, was man tun könne. Die Gemeinde, so Seidler, beabsichtige 2009 den Ausbau der Fußwege in der Deetzer Straße. In diesem Zusammenhang könne der Kreis als Eigentümer der Straße im Rahmen der Instandhaltung das Stück vom Bürgerhaus bis Siedlungsweg in seinen Plan aufnehmen. Für die ca. 460 Meter lange Strecke, schätzte der Bürgermeister ein, würde für das Abfräsen und den Neuaufbau eine Summe von 40.000 bis 50.000 Euro zu veranschlagen sein. So der Kreis sich dazu nicht in der Lage sähe, schlug Bürgermeister Helmut Seidler vor, könnte die Stadt dafür auch in Vorleistung gehen. Diese Angebote wolle die Kommune dem Kreis schriftlich unterbreiten. Dieter Reineck versprach, den Sachverhalt prüfen zu lassen. KREISMEDIENSTELLE KREISMEDIENSTELLE in in den den Ferien Ferien geschlossen geschlossen Während der Sommerferien 2008 ist die Kreismedienstelle Bitterfeld (Hahnstückenweg 4) geschlossen. Der Standort Bitterfeld bleibt für das neue Schuljahr erhalten. Die Öffnungszeiten nach den Ferien werden rechtzeitig bekanntgegeben. Die Kreismedienstelle in Köthen ist geöffnet, Tel. 03496/601785, Am Flugplatz 1, Landratsamt. Öffnungszeiten: Montag: 09.00 – 12.00 Uhr Dienstag: 09.00 – 16.00 Uhr Mittwoch: 09.00 – 12.00 Uhr Donnerstag: 09.00 – 16.00 Uhr Freitag: geschlossen Frauennotruf Rund um die Uhr erreichbar (03494) 31054 (03496) 429523 Beratung und Unterstützung für Frauen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld IMPRESSUM Mitteilungsblatt des Landkreises Anhalt-Bitterfeld mit Amtsblatt erscheint 14-tägig, jeweils freitags Herausgeber des Amtsblattes und verantwortlich für die amtlichen Bekanntmachungen des Landkreises: Der Landrat des Landkreises Anhalt-Bitterfeld Verantwortlich für die Redaktion: Udo Pawelczyk Telefon (0 34 96) 60 10 05 Marina Jank Telefon (0 34 96) 60 10 06 Telefax (0 34 96) 60 10 15 pressestelle@anhalt-bitterfeld.de Verlag: Bitterfelder Spatz Verlag GmbH, Fotosatz: K.-P. Sperling Satztechnik, OT Bitterfeld, 06749 Bitterfeld-Wolfen, Dürener Straße 2, Telefon (0 34 93) 37 64-0, Telefax (0 34 93) 37 64-24 Einzelexemplare sind gegen Kostenerstattung über den Verlag zu beziehen. Für nicht gelieferte Zeitungen infolge höherer Gewalt oder anderer Ereignisse kann nur der Ersatz des Betrages für ein Einzelexemplar gefordert werden. Weitergehende Ansprüche, insbesondere auf Schadensersatz, sind ausdrücklich ausgeschlossen.
18. Juli 2008 Anhalt-Bitterfeld 5 Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld von A bis Z Eike von Repgows „Sachsenspiegel“ Das Dorf Reppichau begrüßt Sie gern als Gäste im einzigen Freilichtmuseum für „Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte“ in Deutschland. Der Ort würdigt mit einem einmaligen Kunstprojekt seinen großen Sohn Eike von Repgow (ca. 1180 – ca. 1234). Er ist der Schöpfer des Sachsenspiegels. Der Sachsenspiegel ist das bedeutendste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Über Jahrhunderte galt es als Grundlage der Rechtsprechung in Deutschland und in weiten Teilen Ostmitteleuropas. Sogleich war es das erste Buch in deutscher Sprache. Der Sachsenspiegel und das Magdeburger Stadtrecht (das sächsisch– magdeburgische Recht) sind zwei Rechtsquellen, die im 13. Jahrhundert entstanden. Sie gelten heute in der vielfältigen und einzigartigen Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts als herausragendes kulturgeschichtliches Alleinstellungsmerkmal. Informationszentrum „Spegel der Sassen“ Das Informationszentrum mit wunderschönem Rittersaal liegt direkt am Rastplatz des Radweges R1. Der Im Rittersaal. Besucher wird allseitig informiert und mit Material versorgt. Von hier aus starten Führungen durch das Dorf. Rittersaal im Informationszentrum. Dorfteich Am Dorfteich stehen 7 Großfiguren (5 Meter Höhe) mit Erklärungstafeln. Der ganze Bereich ist der heiligen, weltlichen oder auch märchenhaften Zahl „7“ gewidmet. Die Wandmalerei gegenüber dem Dorfteich zeigt den Innenhof der Burg Falkenstein. Eine große Wandmalerei zeigt einen mittelalterlichen Markt im Innenhof der Burg Falkenstein mit einem Hinweis auf die Zahl 7. Wer 50 Jahre alt wurde, musste aus der Gefangenschaft entlassen werden, ob er wollte oder auch nicht. Entlang der Straße ist die Abbildung der Fahnenlehen aus dem Heidelberger Sachsenspiegel zu sehen. Die wunderschönen Wappen stellen die damaligen Markgrafschaften dar. Das Trafohaus zeigt Darstellungen aus dem Dresdner Sachsen- spiegel. Es sind die 7 Schöpfungstage, die 7 Weltenalter, die 7 Heerschilde und die 7 Verwandtschafts- und Erbschaftsgrade. Akener Straße / Eingang Lindenstraße Drei lebensgroße Kühe sind mit Darstellungen aus den vier Bilderhandschriften versehen. Eine original nachgebaute Milchbank, davon gab es im Dorf mehrere, soll darauf hinweisen, dass diese Sammelstellen zur Erleichterung für die Kutscherjungen dienten. Die schweren vollen Milchkannen mussten zur Zentralmolkerei ins 15 km entfernte Dessau gefahren werden. Die Bauern brachten die vollen Kannen auf die Milchbank, die Kutscherjungen fuhren mit dem Pferdegespann heran und luden problemlos die vielen Milchkannen auf den Wagen. Fassadenbemalungen Die Fassadenbemalungen zeigen Informationszentrum „Spegel der Sassen“ Trafohaus. Die Zahl 7 steht hier im Mittelpunkt. das Fahnen- und Gebäudelehen. Die alte Dorfschmiede wurde bildlich wiedergegeben, so wie sie vor Jahrzehnten aussah. Auf einem schönen Torbogen sind Schweine und Gänse dargestellt, die Schaden auf einem Getreidefeld angerichtet haben. Um weiteren Schaden abzuwenden, konnte der Bauer seine Hunde auf diese jagen. Wurden Schweine oder Gänse verletzt oder kamen sie sogar zu Tode, wurde der Bauer nicht bestraft, hatte er ja nur sein Eigentum geschützt. Dorfplatz Direkt auf dem Dorfplatz kann man in der Eike von Repgow Gastwirtschaft „Zur Morgengabe“ verweilen. Vor der Gaststätte ist eine Menschengruppe dargestellt, die im Sachsenspiegel als geschützte Personen bezeichnet wurden. Das waren Kirchenvertreter, Frauen, Mädchen und der Jude, als Vertreter des wahren Glaubens und dem Heiligen Land. Kirchpark Im Kirchpark stehen wunderschöne Metallplastiken mit christlichen Motiven aus dem Sachsenspiegel. Die ersten drei Plastiken stellen die Prologseite der Oldenburger Bilderhandschrift dar: Die Tafel mit Schrift in Mittelniederdeutsch, Eike von Repgow mit Federkiel, das Wappen der Grafschaft Oldenburg, die Taube symbolisiert den Heiligen Geist und das Buch den Sachsenspiegel.
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Seite 3: 18. Juli 2008 Anhalt-Bitterfeld 3 A
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