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Abschlussbericht als PDF - Institut für Kunsttherapie und Forschung

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2. Das Berufsfeld klinische <strong>Kunsttherapie</strong><br />

Psychosomatik an, ebenfalls 6,1% die innere Medizin, 3% die Geriatrie; ebenfalls 3%<br />

die Gynäkologie <strong>und</strong> Pädiatrie. 72,7% machten keine Angaben (CII2.3, S.13).<br />

Bei der Frage mit welchen Hauptdiagnosen die Patienten zur Therapie kommen, gaben<br />

88,9% der Befragten Diagnosen für den Bereich der Psychosomatik an,<br />

wie z.B. Borderline–Störung, Psychosen, Depression, Angst, Erschöpfung, Persönlichkeitsstörung,<br />

Anpassungsstörung, Essstörung, Sucht, Schizophrenie <strong>und</strong> Polytoxikomanie<br />

(CII4.1, S.18).<br />

Laut einer Absolventenumfrage der Fachhochschule Ottersberg von Juni, 2001 ist<br />

der Anteil der in klinischen Einrichtungen Beschäftigten signifikant geringer. Nur ca.<br />

ein Viertel der Absolventen der Jahrgänge 1996 –2000 nennt den klinischen Bereich<br />

<strong>als</strong> Tätigkeitsfeld. Die anderen nennen soziale, pädagogische <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsfördernde<br />

Bereiche (Frage 11a/11c, S.6).<br />

Eine weitere Untersuchung bezieht sich auf den aktuellen Einsatz der <strong>Kunsttherapie</strong><br />

in den psychiatrischen Kliniken der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland (Kuhlmann 1991). In<br />

die Untersuchung per Fragebogen wurden 322 Kliniken einbezogen. Der Rücklauf<br />

von den angeschriebenen ärztlichen Leitungen betrug etwa 22%, was 71 von 322<br />

Kliniken entsprach. Kuhlmann schließt daraus, dass immerhin jede fünfte Klinikleitung<br />

davon überzeugt war, <strong>Kunsttherapie</strong> sei eine sinnvolle Maßnahme.<br />

2.3. Entwicklungen im Rahmen der Einführung des Fallpauschalensystems<br />

Die klinische <strong>Kunsttherapie</strong> ist eine verhältnismäßig junge Disziplin. Erst in den 80er<br />

Jahren gewann sie eine eigenständige Stellung <strong>als</strong> eigenständiges therapeutisches<br />

Verfahren (Menzen 2002). Mit den jüngeren Entwicklungen im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

verändern sich die Versorgungsstrukturen <strong>und</strong> damit auch die Tätigkeitsfelder für die<br />

<strong>Kunsttherapie</strong>.<br />

Mit der Verordnung zum Fallpauschalensystem für Krankenhäuser (KFPV) vom 19.<br />

September 2002 wurde ein diagnoseabhängiges Abrechnungssystem ab 1. Januar<br />

2004 verpflichtend <strong>und</strong> flächendeckend für alle Krankenhäuser in Deutschland eingeführt.<br />

Der gesetzliche Rahmen des Fallpauschalengesetzes beschreibt die Anwendung<br />

der „Diagnosis Related Groups“ (DRGs) über amtliche Klassifikationen von Diagnosen<br />

<strong>und</strong> Prozeduren <strong>und</strong> gibt damit auch den Rahmen für die kunsttherapeutische<br />

Versorgung vor. Eine Folge der DRG-Einführung ist die Einführung von sog.<br />

Behandlungspfaden (CPW - "Clinical Pathways"), die genau festlegen, was mit den<br />

Patienten geschieht. Therapeutische Leistungen werden durch ein pauschales Entgelt<br />

(Fallpauschale) vom jeweiligen Kostenträger vergütet. Jede Klinik muss mit diesem<br />

durchschnittlichen Entgelt den Aufwand für alle Patienten der entsprechenden<br />

DRG finanzieren. „Daraus folgt, dass das System den realen Arbeitsaufwand nicht<br />

erfassen kann“ (Kunzmann u. a., (a), S.88).<br />

Das neue System soll zu mehr Transparenz im Leistungsgeschehen der deutschen<br />

Kliniken führen <strong>und</strong> vor allem zu einer stärkeren Verbindung von stationärer <strong>und</strong> ambulanter<br />

Versorgung <strong>und</strong> zur Zusammenarbeit zwischen den stationären <strong>und</strong> den<br />

niedergelassenen Bereichen führen. Integrierte Versorgungskonzepte werden durch<br />

die Einführung der Fallpauschalen im Krankenhaus an Bedeutung gewinnen. Die mit<br />

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