OWO-Stundenplan - Fachbereich Mathematik - Technische ...
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Studieren<br />
setzten möchte. Die mündlichen Prüfungen sind bei einigen Profs wie man sie so kennt, bei<br />
anderen völlig unterschiedlich. Häufig bekommt man zum Beispiel eine Aufgabe gestellt, und<br />
wird dann alleine gelassen, um sie zu lösen. Danach erklärt man dem Prof seine Lösung.<br />
Außer <strong>Mathematik</strong> habe ich im ersten Semester noch zwei Sprachkurse gemacht. Schwedisch ist<br />
eine Sprache, die dem Deutschen relativ nahe ist. Wenn man Aussprache und das geschriebene<br />
Wort kennt, kann man sich meistens denken, was es bedeutet. Nach dem Kurs am Anfang kann<br />
man zumindest die lebenswichtigen Dinge. In meinem letzten Kurs haben wir unter anderem<br />
Diskussionen geführt und Aufsätze über ein Thema nach Wahl geschrieben. Trotzdem kenne ich<br />
einige Austauschstudis, die kein Wort Schwedisch sprechen. Man kommt auch mit Englisch wunderbar<br />
über die Runden. Oft wechseln Schweden auch, nachdem man einmal etwas nachgefragt<br />
hat, direkt auf Englisch. Das liegt unter anderem auch daran, dass faktisch alle Schweden sehr<br />
gut Englisch sprechen können.<br />
Das Studentenleben oder inte sjuk bara svensk<br />
Wo wir gerade bei der Sprache sind, kann ich euch ja meinen schwedischen Lieblingsausdruck<br />
nennen. „Inte sjuk bara svensk“ bedeutet „nicht krank, nur schwedisch“. Das ist ein norwegischer<br />
Buchtitel, in dem sich die Norweger über die Schweden lustig machen. Eine dieser<br />
Eigenheiten sind die sogenannten Sittnings. Das bedeutet, dass man sich zusammensetzt, etwas<br />
zu essen serviert bekommt und sich dabei betrinkt. Viele Schweden tragen hier auch schwarze<br />
Anzüge mit Krawatte. Dafür wird spätestens nach der Vorspeise angefangen zu singen. Der gesamte<br />
Tisch, oder wenn die Stimmung gut ist, auch der gesamte Raum, singt einen schwedischen<br />
Klassiker. Das ist etwas, was man auf jeden Fall mal gesehen haben muss. Anschließend geht es<br />
dann im Nachtclub weiter.<br />
Die Sittnings finden in den sogenannten Nations statt. Im Prinzip ist das eine Mischung aus Verbindung<br />
und Fachschaft. In der Regel haben die Nations eigene Räumlichkeiten, in denen sie<br />
Parties, Sittnings, Mittagessen, Brunch und viele andere Dinge veranstalten. Außerdem wird ein<br />
Sportprogramm angeboten. Falls man in einer Nation Mitglied ist, darf man zu allen gehen und<br />
die Angebote nutzen. Da nur Studierende in Nations dürfen, können dort halbwegs günstige<br />
Preise für Alkohol verlangt werden. Falls man dort arbeitet, bekommt man in der Regel Dankeschönparties<br />
mit besonders günstigen (oder kostenlosen) Getränken oder kostenlose Sittnings.<br />
Die Nations haben sich die Woche relativ gut aufgeteilt, so dass man im Prinzip von Mittwoch bis<br />
Samstag jeden Tag eine große Party machen kann. Außerdem gibt es Dienstags noch einen Pub.<br />
Wie läuft eine Party in Schweden ab Hier kommen wir wieder zum Motto inte sjuk bara svensk<br />
zurück: Da der Alkohol so teuer ist, gibt es in Schweden nur zwei Möglichkeiten – entweder<br />
nüchtern oder völlig betrunken. Daher teilt sich eine Party in Preparty, Party und Afterparty. Im<br />
ersten Teil sitzt man mit seinen Freunden zusammen und bringt sich auf den gewünschten Pegel.<br />
Die Party findet in einer Nation statt, wo man nun nicht mehr so viel Alkohol kaufen muss. Die<br />
Afterparty findet statt, nachdem die Nation geschlossen hat.<br />
Woher kommt dieses doch etwas eigentümliche Verhalten Alkohol war sehr lange komplett<br />
verboten. Auch heute dürfen Getränke mit mehr als 3,5% nur in einem staatlichen Geschäft<br />
verkauft werden – zu stattlichen Preisen. Wenn man dann den Aufschlag von anderen Orten<br />
dazurechnet, kann man sich denken, dass es teuer wird. Früher wichen viele Schweden nach<br />
Dänemark aus, so dass es in Kopenhagen häufiger Unfälle mit betrunkenen Schweden gab.<br />
Es gibt noch viele andere schwedische Besonderheiten. Zum Beispiel gibt es den sogenannten<br />
Kanelbullesdagn. Kanelbulle sind sehr süße Zimtschnecken. An diesem „Feiertag“ werden sie in<br />
allen Geschäften sehr günstig verkauft und in großen Mengen gegessen. Statt Nikolaus feiern<br />
die Schweden Lucia am 13. Dezember. Dort singt eine Gruppe von Frauen in weißen Gewändern<br />
traditionelle Lieder. Außerdem tragen sie Kerzen. Durch die Dunkelheit im Winter, vor allem im<br />
Norden, wirkt dies sehr schön.<br />
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