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Gerätegestütztes Krafttraining - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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Gerätegestütztes Krafttraining - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

• Vor- und Nachteile des gerätegestützten Trainings<br />

• Übergeordnete Hinweise<br />

• Übungs- und Geräteauswahl<br />

• Trainingsgeräte<br />

• Hinweise zur richtigen Handhabung und zur<br />

Übungsintensivierung<br />

• Reha-Trainingsgeräte<br />

<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsmaschinen:<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Institut für Sportwissenschaft<br />

<strong>Heinrich</strong>-<strong>Heine</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

�� eignen sich zum Training einer oder mehrerer Muskelgruppen<br />

�� arbeiten mit Ausnahme von Zugapparaten im zweidimensionalen<br />

Muster<br />

�� eine durch das Gerät vorgegebene Bewegungsbahn wird von den<br />

Gelenken des menschlichen Körpers nachempfunden<br />

�� die Dosierung ist über Gewichtsblöcke möglich<br />

Dr. Peter Wastl<br />

1


<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Vorteile des gerätegestützten (apparativen) Trainings:<br />

• reduzierte Verletzungsgefahr durch vorgegebene Bewegungsbahnen<br />

• Vereinfachung von Bewegungsabläufen durch geführte Bewegungen<br />

• „isoliertes“ Training durch selektierte Bewegungsfunktionen (v. a. im<br />

„offenen System“)<br />

• Ökonomisierng des Trainingprozesses<br />

Nachteile des gerätegestützten (apparativen) Trainings:<br />

• Reduzierung der koordinativen Komponente durch Beschränkung/Führung<br />

der Bewegungsbahnen<br />

• nur eingeschränkte physiologische Schulung der Propriorezeption und<br />

Wahrnehmung (meist in zwei Ebenen)<br />

• keine optimale, sondern meist nur selektive Rekrutierung der Muskelfasern<br />

• eingeschränkter Alltagstransfer (innerhalb der Gerätetypen variierend)<br />

(nach TRUNZ/SCHRÖDER 1998, 167)<br />

Übungs- und Geräteauswahl im <strong>Krafttraining</strong><br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

Berücksichtigung der drei Körperbereiche:<br />

obere Extremität, Rumpf, untere Extremität<br />

Vorrangige Berücksichtigung der zur<br />

Abschwächung neigenden Muskelgruppen<br />

und/oder<br />

Agonist-/Antagonist-Prinzip<br />

Beginn mit geführten und gesicherten Bewegungen<br />

... dadurch wird eine korrekte Übungsdurchführung<br />

gewährleistet.<br />

Erhöhung der Freiheitsgrade erst nach Gewöhnung<br />

... dadurch werden im Training Stabilisierungseffekte<br />

erzielt, die im weiteren Trainingsprozess optimiert<br />

werden.<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

2


Übungs- und Geräteauswahl im <strong>Krafttraining</strong><br />

1. Funktionalität von Übungen<br />

Mechanik und Funktion der Gelenke und der Muskeln sind zu berücksichtigen, z. B.<br />

Muskelursprung (punctum fixum), Muskelansatz (punctum mobile)<br />

2. Körperlage und Muskeltätigkeit<br />

Veränderung der Wirkungsform von Kraftübungen durch veränderte Körperlage oder<br />

Grifffassung<br />

3. Änderung der Drehmomente<br />

Veränderung der Last- und Kraftmomente während des Bewegungsablaufs einer<br />

Kraftübung beachten<br />

4. Vielseitigkeit von Übungen<br />

Vielseitige Auswahl von Kraftübungen; Dysbalancen (Agonist/Antagonist) vermeiden<br />

5. Passiver Bewegungsapparat<br />

Extreme Gelenkpositionen vermeiden. Denn die Schwachstelle beim <strong>Krafttraining</strong> ist das<br />

Bindegewebe. Bindegewebs - und gelenkschonende Übungen auswählen<br />

6. Belastungsdosierung<br />

Wird bestimmt durch Geräteauswahl, Trainingsmethode ...<br />

Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsgerät: Seilzug<br />

Der Seilzug eignet sich für:<br />

- Automobilisations- und Anbahnungsübungen<br />

- Kraftausdauerübungen<br />

- Hypertrophieübungen<br />

- Umsetzungsübungen<br />

- sportartspezifische und alltagsspezifische Spezialisierungsübungen<br />

Vorteile des Seilzugs:<br />

- Dreidimensionalität<br />

- nahezu stufenlose Gewichtseinstellung („Flaschenzug“, „lose Rolle“)<br />

- variable Höheneinstellung und daraus resultierender Angriffswinkel<br />

Voraussetzungen:<br />

- möglichst geringer Reibungswiderstand („muss sauber laufen“)<br />

- kleine, leichte Gewichtsblöcke, geringe Gewichtsabstufung<br />

- gute Kontrolle über die Eigendynamik des Gewichtsblocks<br />

Hinweis: ... von einer passiven zu einer aktiven Stabilisation<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

3


Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsgerät: Seilzug<br />

Klassisches Modell mit<br />

einfacher Umlenkung:<br />

Die beiden nebeneinander<br />

liegenden Seilausgänge<br />

ermöglichen wahlweise einoder<br />

beidarmige Übungen.<br />

Bei Zusammenschließen der<br />

beiden Seile wird die Gewichtsbelastung<br />

verdoppelt.<br />

Wandgerät mit dreifacher<br />

Umlenkung:<br />

Die 3-fache Umlenkung ermöglicht<br />

ein breites Übungsspektrum.<br />

Die spezielle Umlenkung<br />

minimiert die Eigenbeschleunigung<br />

der Gewichte<br />

- so ist das Training von<br />

explosiven Übungen optimal<br />

umsetzbar!<br />

Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsgerät: Seilzug<br />

Vertikalzug:<br />

Der Vertikalzug ist einfach umgelenkt<br />

und eignet sich in erster<br />

Linie für ein Überkopftraining und<br />

Kräftigungsübungen der Bein-,<br />

Schulter-, Arm- und Rückenmuskulatur.<br />

Die bekannte Latzugübung ist<br />

ebensomöglich wie das Training<br />

von Hebe- und Tragetechniken.<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

4


<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Körperbereich: Obere Extremität<br />

Handgelenk(e)<br />

Anzahl: 2<br />

Gelenke<br />

Ellbogengelenk(e)<br />

Anzahl: 3<br />

BEWEGUNGEN<br />

<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Körperbereich: Obere Extremität<br />

Gelenke<br />

Handgelenk(e)<br />

Anzahl: 2<br />

Ellbogengelenk(e)<br />

Anzahl: 3<br />

Schultergelenk(e)<br />

Anzahl: 3 (+2)<br />

Bewegungen (deutsch)<br />

Beugen – Strecken<br />

Abspreizen ellenwärts – Abspreizen<br />

speichenwärts<br />

Beugen – Strecken<br />

Aufdrehen – Zudrehen<br />

Schulter 1:<br />

Nachvorneheben – Nachhintenheben<br />

Abspreizen – Heranziehen<br />

Innendrehen – Außendrehen<br />

Schulter 2:<br />

Heben – Senken<br />

Wegziehen – Heranziehen<br />

Innenschwingen – Außenschwingen<br />

Schultergelenk(e)<br />

Anzahl: 3 (+2)<br />

Bewegungen (latein)<br />

Flexion – Extension<br />

Ulna-Abduktion – Radial-<br />

Abduktion<br />

Flexion – Extension<br />

Supination – Pronation<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Schulter 1:<br />

Anteversion – Retroversion<br />

Abduktion – Adduktion<br />

Innenrotation – Außenrotation<br />

Schulter 2:<br />

Elevation – Depression<br />

Abduktion – Adduktion<br />

Innenrotation - Außenrotation<br />

Dr. Peter Wastl<br />

5


Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zu oberen Extremität<br />

„Push“-Trainingsgeräte (mehrgelenkig)<br />

Bankdrückmaschine<br />

Bankdrückmaschine<br />

Schrägbankmaschine<br />

Schrägbankmaschine<br />

Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

... es fehlt: Dipp-Maschine (siehe Armtrainingsgeräte)<br />

Schultermaschine<br />

Schultermaschine<br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zu oberen Extremität<br />

„Pull“-Trainingsgeräte (mehrgelenkig)<br />

Rudermaschine<br />

Rückenzugmaschine<br />

Rudermaschine Rückenzugmaschine<br />

Dr. Peter Wastl<br />

... es fehlt: Stehend Rudern („Ziehen von Unten“)<br />

Rückenzugstation<br />

Ruderstation<br />

Dr. Peter Wastl<br />

6


Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zu oberen Extremität<br />

Schulter-Trainingsgeräte (eingelenkig)<br />

Seithebemaschine<br />

Überzugmaschine<br />

Brustmaschine<br />

Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Rückenmaschine<br />

Butterflymaschine<br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zu oberen Extremität<br />

Arm-Trainingsgeräte (eingelenkig)<br />

Bizepsmaschine<br />

Arm-Trainingsgeräte (mehrgelenkig)<br />

Trizepsmaschine<br />

Trizepsmaschinehorizontal<br />

... auch Schultertraining:<br />

Dipp-Maschine<br />

(„Drücken nach unten“)<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

7


<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Körperbereich: Rumpf<br />

Gelenke<br />

Wirbelgelenke „Bandscheibengelenke“ Iliosacralgelenk<br />

BEWEGUNGEN<br />

<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Körperbereich: Rumpf<br />

Gelenke<br />

Wirbelgelenke<br />

„Bandscheibengelenke“<br />

Iliosacralgelenk<br />

Bewegungen (deutsch)<br />

Beugen – Strecken<br />

Seitneigen<br />

Drehen<br />

Beugen – Strecken<br />

Seitneigen<br />

Drehen<br />

... alle Freiheitsgrade<br />

Flexion – Extension<br />

Lateralflexion<br />

Rotation<br />

Flexion – Extension<br />

Lateralfelxion<br />

Rotation<br />

---<br />

Bewegungen (latein)<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

8


Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zum Rumpf<br />

Bauch-Trainingsgeräte<br />

Bauchmuskelmaschine Bauchmuskelmaschine spezial<br />

Bauchmuskelbank<br />

<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Bauchmuskelbank mit Gegengewicht Bauchbank<br />

Körperbereich: Untere Extremität<br />

Hüftgelenk<br />

Anzahl: 1<br />

Gelenke<br />

Kniegelenk<br />

Anzahl: 1<br />

BEWEGUNGEN<br />

Fußgelenk<br />

Anzahl: 2<br />

Rotationsmaschine<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

9


<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Körperbereich: Untere Extremität<br />

Gelenke<br />

Hüftgelenk<br />

Anzahl: 1<br />

Kniegelenk<br />

Anzahl: 1<br />

Fußgelenk<br />

Anzahl: 2<br />

Bewegungen (deutsch)<br />

Beugen – Strecken<br />

Abspreizen – Heranziehen<br />

Innendrehen - Außendrehen<br />

Beugen – Strecken<br />

Innendrehen - Außendrehen<br />

OSG:<br />

Beugen - Strecken<br />

USG:<br />

Supination – Pronation<br />

Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Bewegungen (latein)<br />

Flexion – Extension<br />

Abduktion – Adduktion<br />

Innenrotation - Außenrotation<br />

Flexion – Extension<br />

Innenrotation - Außenrotation<br />

OSG:<br />

Flexion - Extension<br />

USG:<br />

Supination – Pronation<br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zur unteren Extremität<br />

Hüft-Trainingsgeräte (eingelenkig)<br />

Abduktionsmaschine Adduktionsmaschine<br />

Glutaeusmaschine kniend/ liegend Glutaeusmaschineradial<br />

Hüftmaschine<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

10


Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zur unteren Extremität<br />

Hüft-Trainingsgeräte (mehrgelenkig)<br />

Beinpresse liegend Beinpresse sitzend<br />

Beinstemme<br />

Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zur unteren Extremität<br />

Knie-Trainingsgeräte<br />

Beinbeuger liegend Beinbeuger sitzend Beinbeuger stehend<br />

Beinstrecker<br />

Fuß-Trainingsgeräte<br />

Unterscheidung:<br />

• Stemmen<br />

• Pressen<br />

„punctum fixum“<br />

„punctum mobilé“<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Wadenmaschine Wadenmaschine stehend<br />

Dr. Peter Wastl<br />

11


Trainingsgeräte beim <strong>Krafttraining</strong><br />

Trainingsgerät: Allround-Trainingsmaschinen<br />

Zugt ürme<br />

4-Stationen-Turm Universalstation<br />

Spezialgeräte<br />

Beugeschlingen-Maschine<br />

<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Streckschlingen-Maschine<br />

Übergeordnete Hinweise zum Training:<br />

Atmung<br />

Intensität<br />

Bewegungsrhythmus<br />

Bewegungsamplitude<br />

Stabilisierung<br />

(nach TRUNZ/SCHRÖDER 1998, 167)<br />

Dr. Peter Wastl<br />

• gleichmäßige Atmung<br />

• die Ausatmung erfolgt in der subjektiv anstrengendsten Phase, meist während<br />

der konzentrischen Arbeitsweise<br />

• wird durch die Trainingsmethode vorgegeben<br />

• neben der objektiver Vorgabe auch die subjektive Wahrnehmung<br />

berücksichtigen (... auch die letzte Wiederholung muss noch exakt ausgeführt<br />

werden können)<br />

• vorwiegend ein kontrolliert dynamisches Tempo<br />

• konzentrische und exzentrische Phase werden gleich berücksichtigt<br />

• möglichst den gesamten Bewegungsweg nutzen<br />

• individuelle Einschränkungen durch Winkelbegrenzer<br />

• zunächst passiv stabilisieren (z.B. Rückenlehne)<br />

• später so viel aktiv stabilisieren wie möglich und so wenig passiv stabilisieren<br />

wie nötig<br />

Dr. Peter Wastl<br />

12


Durchführung des gerätegestützten <strong>Krafttraining</strong>s<br />

1. Den Trainierenden müssen die Übungen an den Geräten vor Beginn des Trainings erklärt<br />

und demonstriert werden.<br />

2. Vor Beginn der Übung muss die richtige Stellung zum Gerät (Sitz-, Liege - oder Standposition<br />

u. a.) eingenommen werden. Es ist eine stabile Ausgangsposition zu wählen.<br />

Ggf. Fixiergurte verwenden.<br />

3. Die Geräte müssen exakt auf die jeweiligen Körpermaße des/der Trainierenden eingestellt<br />

werden. Es ist darauf zu achten, dass die Gelenkbewegungen in Verlängerung der<br />

Drehachse des Gerätes stattfinden.<br />

4. Das richtige Bewegungstempo und die korrekte Ausführung der konzentrischen und<br />

exzentrischen Bewegungsphasenmuss genau beachtet und kontrolliert werden. Das<br />

Trainingsgewicht ist dabei so zu wählen, dass auch die letzte Wiederholung noch exakt<br />

ausgeführt werden kann.<br />

5. Während des gesamten Bewegungsumfangs - also auch beim Zurückführen des Gewichts<br />

(exzentrische Phase) - muss die Spannung der Muskulatur aufrecht erhalten<br />

werden.<br />

6. Ausweich- und Mitbewegungen von nicht unmittelbar an der Gelenkbewegung beteiligten<br />

Körperpartien sind zu vermeiden.<br />

7. Auf die richtige Atemtechnik muss geachtet werden. In der konzentrischen Bewegungsphase<br />

ausatmen, in der exzentrischen Bewegungsphase einatmen. Pressatmung<br />

vermeiden.<br />

8. Technisch korrekt ausgeführtes Gerätetraining mit niedrigeren Gewichten erzielt höhere<br />

Anpassungseffekte als fehlerhaftes, schlecht koordiniertes Gerätetraining mit höheren<br />

Gewichten ("Qualität vor Quantität"!).<br />

<strong>Gerätegestütztes</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Kriterium<br />

Belastungsdosierung<br />

Bewegungsführung<br />

Anforderungen<br />

an<br />

die Bewegungskoordination<br />

Verletzungsrisiko<br />

isoliertes<br />

Training<br />

KÖRPERTRAINING<br />

pro<br />

��<br />

große Variationsmöglichkeiten<br />

von<br />

Bewegungs -<br />

ausführungen<br />

gute Förderung<br />

der<br />

Bewegungs -<br />

koordination<br />

��<br />

��<br />

contra<br />

keine großen<br />

Variationsmöglichkeiten<br />

Gefahr von<br />

Fehl- und<br />

Überbelastungen<br />

��<br />

mittel<br />

kaum möglich<br />

GERÄTETRAINING<br />

pro<br />

variierende<br />

Reizsetzun<br />

g möglich<br />

geführte<br />

Bewegungen<br />

��<br />

gering<br />

sehr gut<br />

möglich<br />

contra<br />

��<br />

nur geringe<br />

Variationsmöglichkeiten<br />

Vernachlässigung<br />

der<br />

Bewegungs -<br />

koordination<br />

��<br />

��<br />

HANTELTRAINING<br />

pro<br />

variierende<br />

Reizsetzung<br />

möglich<br />

große Variationsmöglichkeiten<br />

von Bewegungsausführungen<br />

auch Förderung<br />

der Bewegungkoordination<br />

��<br />

sehr gut<br />

möglich<br />

Dr. Peter Wastl<br />

contra<br />

��<br />

Gefahr des<br />

"Einschleifens<br />

" von<br />

unkorrekten<br />

Bewegungen<br />

��<br />

höher<br />

��<br />

Dr. Peter Wastl<br />

13


Übungsintensivierung beim gerätegestützten <strong>Krafttraining</strong><br />

Möglichkeiten, das <strong>Krafttraining</strong> mit in der Regel bekannten Übungen zu<br />

intensivieren (Erhöhung der EMG-Signale)<br />

1. Berücksichtigung weiterer Funktionen der Zielmuskulatur<br />

Erläuterung: Viele Muskeln haben, bezogen auf Körperachsen und Körperebenen, mehr als<br />

eine Funktion. Wird z.B. im Kniegelenk die Beugung (um die Transversalchse) mit der Rotation<br />

(um die Longitudinalachse) verbunden, ist eine höhere Übungsintensität zu erwarten.<br />

2. Berücksichtigung der Vorspannung der Zielmuskulatur<br />

Erläuterung: Insbesondere bei zweigelenkigen Muskeln lässt sich die Trainingsübung durch<br />

entsprechendes Vorspannen des Muskels über das eine Gelenk bei der dann folgenden Bewegung<br />

im anderen Gelenk intensivieren (z.B. Trizeps, Bizeps, Ischiocrurale M. u.a.)<br />

3. Betonung der Endkontraktion der Zielmuskulatur<br />

Erläuterung: Konzentriert sich der Übende in der Endphase der Bewegung auf die Muskelkontraktion<br />

oder führt teilweise nur die Endphase der Bewegung durch, so sind zusätzliche<br />

Spannungsgewinne zu erwarten.<br />

4. Zusätzliche Stabilisierung der Körpermuskulatur<br />

Erläuterung: Eine zusätzlich zur Kraftübung vorgenommene muskuläre Stabilisierung des Gesamtkörpers<br />

(Grundspannung, Stemmführung) erhöht die Übungsintensität und ermöglicht teilweise<br />

den Einsatz höherer Zusatzlasten.<br />

(in Anlehnung an BOECKH-BEHRENS/BUSKIES 1997)<br />

Reha-Trainingsgeräte<br />

OBERE EXTREMITÄTEN<br />

PULL DOWN (Schulterblattfixator)<br />

DIPS (Stüzstemme)<br />

PRESS BACK (Haltungsstabilisator)<br />

ALLROUND<br />

RUMPF UND HÜFTE<br />

ABDOMINAL (Vorderer Rumpfheber)<br />

HYPEREXTENSION (Hinterer Rumpfheber)<br />

LYING LEG RAISE (Hüftstrecker)<br />

UNTERE EXTREMITÄTEN<br />

LEG EXTENSION (Kniestrecker)<br />

LEG FLEXION (Kniebeuger)<br />

LEG PRESS sitting/lying (Funktionsstemme)<br />

ZUGAPPARAT multi-reaktiv (Seilzuggerät)<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

14


Reha-Trainingsgeräte<br />

OBERE EXTREMITÄTEN<br />

PULL DOWN (Schulterblattfixator)<br />

DIPS (Stüzstemme)<br />

PRESS BACK (Haltungsstabilisator)<br />

PULL DOWN<br />

(Schulterblattfixator)<br />

Reha-Trainingsgeräte<br />

DIPS<br />

(Stüzstemme)<br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zu oberen Extremität<br />

Hinweise zum Schultertraining:<br />

- zuerst muss der Schultergürtel stabilisiert werden<br />

- dann können Übungen für das Glenohumeralgelenk erfolgen<br />

- somit bietet sich folgende Reihenfolge an:<br />

1. Aufrichtung der Brustwirbelsäule (Positionierung der Scapula)<br />

2. Interscapuläre Spannung (Schulterblattfixation)<br />

3. Adduktion im Schultergelenk<br />

4. Innenrotation im Schultergelenk<br />

5. Außenrotation im Schultergelenk<br />

6. Abduktion im Schultergelenk<br />

PRESS BACK<br />

(Haltungsstabilisator)<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

15


Reha-Trainingsgeräte<br />

RUMPF UND HÜFTE<br />

ABDOMINAL (Vorderer Rumpfheber)<br />

HYPEREXTENSION (Hinterer Rumpfheber)<br />

LYING LEG RAISE (Hüftstrecker)<br />

ABDOMINAL<br />

(Vorderer Rumpfheber)<br />

Reha-Trainingsgeräte<br />

UNTERE EXTREMITÄTEN<br />

HYPEREXTENSION<br />

(Hinterer Rumpfheber)<br />

LEG EXTENSION (Kniestrecker)<br />

LEG FLEXION (Kniebeuger)<br />

LEG PRESS sitting/lying (Funktionsstemme)<br />

LEGEXTENSION<br />

(Kniestrecker)<br />

LEG FLEXION<br />

(Kniebeuger)<br />

LYING LEG RAISE<br />

(Hüftstrecker)<br />

Dr. Peter Wastl<br />

LEG PRESS<br />

(Funktionsstemme)<br />

Dr. Peter Wastl<br />

16


Reha-Trainingsgeräte<br />

Trainingsgerät: Trainingsmaschinen zur unteren Extremität<br />

Unterscheidung: „offenes oder geschlossenes System<br />

... dadurch können intraartikuläre Probleme und Stabilitätsprobleme<br />

speziell angegangen werden<br />

offenes System<br />

... wenn das Kniegelenk gegen einen Widerstand in die Extension konzentrisch und exzentrisch<br />

bewegt wird, wobei sich der Unterschenkel um den stabilen Oberschenkel bewegt, z. B. beim<br />

sitzenden Beinstrecker, wo der Fuß keinen Kontakt zu einer Unterstützungsfläche hat.<br />

� isoliertes Training des M. Quadrizeps<br />

� nur bei pathologiefreiem und stabilen Kniegelenk<br />

geschlossenes System<br />

... wenn der Fuß einen festen Kontakt zu einer Unterstützungsfläche (Boden, Bodenblech, Pedal,<br />

Fußschlaufe) hat und somit bei konzentrischer und exzentrischer Kniegelenkstreckung die gesamte<br />

knieumgreifende Muskulatur stabilisierend und schützend aktiviert wird.<br />

� nach Verletzung kann bereits sehr früh unter sanfter Dosierung mit funktionellen Bewegungen<br />

begonnen werden<br />

� erst bei verbesserter Gelenkmechanik im offenen System trainieren<br />

Reha-Trainingsgeräte<br />

ALLROUND<br />

ZUGAPPARAT multi-reaktiv (Seilzuggerät)<br />

Klassisches Modell mit<br />

einfacher Umlenkung:<br />

Die beiden nebeneinander<br />

liegenden Seilausgänge<br />

ermöglichen wahlweise einoder<br />

beidarmige Übungen.<br />

Bei Zusammenschließen der<br />

beiden Seile wird die Gewichtsbelastung<br />

verdoppelt.<br />

Wandgerät mit dreifacher<br />

Umlenkung:<br />

Die 3-fache Umlenkung ermöglicht<br />

ein breites Übungsspektrum.<br />

Die spezielle Umlenkung<br />

minimiert die Eigenbeschleunigung<br />

der Gewichte<br />

- so ist das Training von<br />

explosiven Übungen optimal<br />

umsetzbar!<br />

Beinstrecker<br />

Beinstemme<br />

Dr. Peter Wastl<br />

17


Reha-Trainingsgeräte<br />

Ergänzende Geräte<br />

OBERE EXTREMITÄT<br />

Rudermaschine<br />

Reha-Trainingsgeräte<br />

Ergänzende Geräte<br />

OBERE EXTREMITÄT<br />

Brust-/Haltungsstabilisator Kombi<br />

Kombigeräte<br />

Schulterpresse<br />

Brustpresse<br />

Dipps-Klimmzugmaschine<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

18


Reha-Trainingsgeräte<br />

Ergänzende Geräte<br />

RUMPF<br />

Rückenstrecker/-beuger Kombi Rotator<br />

Reha-Trainingsgeräte<br />

Isokinetik<br />

Isokinetisches Multigelenksystem<br />

Isokinetische Systeme werden zur Evaluation<br />

des neuromuskulären Funktionsstatus eingesetzt<br />

und erlauben die Dokumentation, Objektivierung,<br />

Verlaufskontrolle und Steuerung von<br />

Therapiemaßnahmen.<br />

Mit Hilfe isokinetischer Systeme lassen sich Kraft-,<br />

Arbeits und Leistungswerte im konzentrischen und<br />

exzentrischen Modus erfassen und Muskelkraftverhältnisse<br />

ermitteln.<br />

Es können Daten aufgezeichnet und Trainingsprogramme<br />

erstellt werden. Das Multigelenksystem<br />

erlaubt das Testen und Trainieren aller großen<br />

Muskelgruppen.<br />

Passive und aktive Test- und Trainingsmodi<br />

ermöglichen den therapeutischen Einsatz in jeder<br />

Phase der Nachbehandlung<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

19


Reha-Trainingsgeräte<br />

Isokinetik<br />

Isokinetischer Zugapparat<br />

Dieser Zugapparat ist ein Mess- und Trainingssystem mit<br />

integriertem isokinetischen und isotonischen Modus.<br />

Sowohl einfache eingelenkige Bewegungen als auch<br />

dreidimensionale komplexe Bewegungsabläufe können<br />

konzentrisch und exzentrisch trainiert und beurteilt<br />

werden.<br />

Über die Messfunktion ist eine Verlaufskontrolle<br />

standardisierter Übungen zur Dokumentation und<br />

Qualitätssicherung möglich.<br />

Reha-Trainingsgeräte<br />

Laufband<br />

Laufbänder für die Rehabilitation<br />

Spezielle Eigenschaften machen die Laufbänder<br />

sicher und wertvoll für die Bereiche Orthopädie/<br />

Traumatologie, Neurologie, Kardiologie und die<br />

Pädiatrie.<br />

Breites Einsatzspektrum:<br />

•- Vorwärts-/ Rückwärtslauf<br />

•- Bergauf-/ Bergabgehen<br />

•- verschiedene Handlauftypen (optional)<br />

•- Gehen gegen Widerstand (optional)<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Dr. Peter Wastl<br />

20


Reha-Trainingsgeräte<br />

Shuttle<br />

Shuttle -<br />

Ganzkörpertraining im geschlossenen System<br />

Neben dem Training der unteren Extremitäten im geschlossenen<br />

System, können mit Shuttle den angebrachten - Gummizügen ebenso die<br />

oberen Extremitäten Ganzkörpertraining trainiert, sowie Übungen im geschlossenen zur Rumpfstabilisation System<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Steuerung der Belastungsintensität erfolgt beim Shuttle über<br />

Gummizüge.<br />

Reha-Trainingsgeräte<br />

Propriorezeption<br />

Multi Swing –<br />

Multifunktionales Therapiesystem zur Gleichgeweichtsschulung<br />

Mit dem Multi Swing sind vielfältige<br />

Übungsvarianten zur Schulung des<br />

Gleichgewichtsvermögens möglich.<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Verschiedene Ausgangspositionen erlauben neben dem Training im Stand auch ein Training im Sitzen.<br />

Der Schwierigkeitsgrad der Übungen wird über die Veränderung der Seillänge oder der Seilaufhängung<br />

definiert.<br />

Dr. Peter Wastl<br />

21

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