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Oktober 5/08 Perspektiven - Tischlerei Albers

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Foto: fotolia.com<br />

den gegen ihn bestehenden Verdachtsmomenten<br />

anzuhören. In der Anhörung<br />

muss er den Arbeitnehmer über den erhobenen<br />

Vorwurf so unterrichten, dass<br />

der Arbeitnehmer dazu Stellung nehmen<br />

kann. Dabei sind jedoch keine überzogenen<br />

Anforderungen zu stellen. Weiß der<br />

Arbeitnehmer, hinsichtlich welcher Straftaten<br />

der Verdacht beim Arbeitgeber besteht,<br />

so ist der Arbeitgeber nicht verpflichtet,<br />

solange abzuwarten, bis der Arbeitnehmer<br />

die Ermittlungsakten der<br />

Staatsanwaltschaft eingesehen hat. In<br />

dem vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen<br />

Fall hatte der Arbeitgeber die fristlose<br />

Kündigung auf den Verdacht gestützt,<br />

der Arbeitnehmer habe an den<br />

Fahrzeugen von Kolleginnen in elf Fällen<br />

die Reifen aufgeschlitzt. Die Kolleginnen<br />

hatten sich zuvor kritisch über seine Tätigkeit<br />

geäußert. Auf ihre Strafanzeige<br />

hin installierte die Polizei eine Videoüberwachungsanlage.<br />

Die Frauen gaben an,<br />

den verdächtigen Mitarbeiter in der Videoaufzeichnung<br />

erkannt zu haben. Der<br />

betroffene Arbeitnehmer wollte sich zu<br />

den Vorwürfen nicht äußern. Die Bundesrichter<br />

hielten unter diesen Umständen<br />

die Kündigung für gerechtfertigt.<br />

Urteil des BAG vom<br />

13.03.20<strong>08</strong>. 2 AZR 961/06<br />

Kein Leistungsverweigerungsrecht<br />

nach § 648a BGB bei fehlender<br />

Bereitschaft zur Mängelbeseitigung<br />

Der Unternehmer kann sich gegenüber<br />

der Aufforderung des Bestellers zur Män-<br />

<strong>Perspektiven</strong> 5/20<strong>08</strong><br />

gelbeseitigung wegen einer ausstehenden<br />

Sicherheit gem. § 648a BGB nicht<br />

auf ein Leistungsverweigerungsrecht berufen,<br />

wenn er selbst zur Beseitigung<br />

dieser Mängel nicht (mehr) bereit ist.<br />

Urteil des BGH vom<br />

27.09.2007. VII ZR 80/05<br />

Kein Nutzungsausfall für<br />

Firmen-Pkw bei Kostenerstattung<br />

für Ersatzfahrzeug<br />

Steht nach Beschädigung eines gewerblich<br />

genutzten Kraftfahrzeugs dem Geschädigten<br />

über die Reparaturwerkstatt<br />

ein gleichwertiges Ersatzfahrzeug zur<br />

Verfügung und werden ihm die Kosten<br />

für dessen Anmietung erstattet, so kann<br />

ihm nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs<br />

darüber hinaus - schon mangels<br />

eines fühlbaren wirtschaftlichen<br />

Nachteils – keine Nutzungsentschädigung<br />

zugebilligt werden. Verzichtet der<br />

Unfallgeschädigte hingegen bei einem<br />

Ausfall eines ganz oder nur teilweise gewerblich<br />

genutzten Kraftfahrzeugs auf<br />

eine wesentlich kostenintensivere Anmietung<br />

eines Ersatzfahrzeugs, steht ihm<br />

laut Oberlandesgericht Naumburg ein<br />

Anspruch auf Nutzungsausfall zu.<br />

Urteil des BGH vom<br />

04.12.2007. VI ZR 241/06<br />

Keine Steuerbefreiung bei<br />

Barlohnumwandlung von<br />

Urlaubsgeld in Warengutscheine<br />

Urlaubsgeld, das vom Arbeitnehmer in<br />

Form eines Warengutscheins in Anspruch<br />

genommen werden kann, stellt keinen<br />

steuerbefreiten Sachlohn dar, sondern ist<br />

als Barlohn zu behandeln. Eine Umwandlung<br />

von Barlohn in Sachlohn kommt nur<br />

in Betracht, wenn der Arbeitnehmer unter<br />

Änderung des Anstellungsvertrags<br />

auf einen Teil seiner Barentlohnung verzichtet<br />

und der Arbeitgeber ihm stattdessen<br />

Sachlohn gewährt.<br />

Urteil des BFH vom<br />

06.03.20<strong>08</strong>. VI R 6/05<br />

Ausschreibung: Bieter muss<br />

auf unklares Leistungsverzeichnis<br />

hinweisen<br />

Erkennt ein Bieter im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens<br />

einen vermeintli-<br />

Recht & Gesetz<br />

chen Ausschreibungsfehler, muss er<br />

seine entsprechende Rüge nicht erst<br />

nach Benachrichtigung über den Ausschluss<br />

seines Angebots, sondern bereits<br />

während der Angebotserstellung erheben.<br />

Hat er ernsthafte Zweifel am Inhalt<br />

des Leistungsverzeichnisses, muss er dies<br />

mit dem Ausschreibenden klären und<br />

darf die Verdingungsunterlagen nicht<br />

nach eigenem Gutdünken auslegen und<br />

auf andere, von den Ausschreibungsvorgaben<br />

abweichende Produkte ausweiten.<br />

Beschluss des OLG Brandenburg vom<br />

04.03.20<strong>08</strong>. Verg W 3/<strong>08</strong><br />

Teilkündigung einer Fahrzeugüberlassung<br />

durch Arbeitgeber<br />

Der Arbeitgeber ist berechtigt, eine mit<br />

einem Arbeitnehmer im Rahmen eines<br />

Arbeitsvertrages getroffene Vereinbarung<br />

über die Überlassung eines Pkws für<br />

Fahrten zur Arbeitsstätte unter Ausschluss<br />

jeder Privatnutzung aus wichtigem<br />

Grund zu kündigen. Ein derartiger<br />

Grund liegt vor, wenn der Arbeitnehmer<br />

bei einer privaten Fahrt mit dem ihm<br />

überlassenen Fahrzeug in stark alkoholisiertem<br />

Zustand einen Unfall, der einen<br />

Totalschaden an dem Fahrzeug zur Folge<br />

hatte, verursacht hat.<br />

Urteil des LAG Köln vom<br />

28.06.2007. 6 Sa 278/07<br />

Fristlose Kündigung bei Verdacht<br />

des Arbeitszeitbetruges<br />

Auch kleinere Unregelmäßigkeiten zulasten<br />

des Arbeitgebers können zu einer<br />

fristlosen Kündigung führen. Dies musste<br />

ein Mitarbeiter einer Baufirma erfahren,<br />

der zweimal dabei erwischt wurde, dass<br />

er die Dauer von Außeneinsätzen jeweils<br />

um eine Stunde zu lange angab. Dabei<br />

hatte das Unternehmen die Belegschaft<br />

mehrfach darauf hingewiesen, dass<br />

Stundenzettel beim Einsatz auf auswärtigen<br />

Baustellen exakt auszufüllen seien.<br />

Ob die Falschangaben - wie von dem Arbeitnehmer<br />

behauptet - versehentlich<br />

oder absichtlich erfolgt waren, spielte für<br />

das Arbeitsgericht Frankfurt am Main<br />

keine Rolle. Für die Entlassung genügte<br />

der dringende Verdacht des Arbeitszeitbetruges.<br />

Urteil des ArbG Frankfurt/Main vom<br />

06.02.20<strong>08</strong>. 7 Ca 6552/07 n<br />

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