Oktober 5/08 Perspektiven - Tischlerei Albers
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Aus-& Weiterbildung<br />
<strong>Perspektiven</strong> 5/20<strong>08</strong><br />
Durchgängige Leistung gefragt<br />
Gestreckte Abschlussprüfung wertet Zwischenprüfung auf<br />
Die Gestreckte Abschlussprüfung gehört<br />
künftig in einigen Handwerksausbildungen<br />
zum Standard. Während einer<br />
mehrjährigen Erprobungsphase<br />
waren die zugrunde liegenden Ausbildungsordnungen<br />
nur befristet gültig.<br />
Nun sind sie in Dauerrecht umgewandelt<br />
worden. Der Bundesverband Holz<br />
und Kunststoff (BHKH) begrüßt diese<br />
Entwicklung. Betroffen sind unter anderem<br />
die Lehrberufe Metallbauer und<br />
Elektroniker.<br />
Bei der Gestreckten Abschlussprüfung<br />
absolvieren die Auszubildenden den ersten<br />
Teil ihrer Gesellenprüfung vor dem<br />
Ende des zweiten Lehrjahres. Bisher<br />
hatte die traditionelle Zwischenprüfung<br />
keine Auswirkung auf die Endnote. Nun<br />
kann sie laut Bundesinstitut für Berufsbildung<br />
als Teil 1 der Abschlussprüfung<br />
bis zu 40 Prozent in die Gesamtbewertung<br />
einfließen.<br />
„Die neue Regelung wertet die frühere<br />
Zwischenprüfung auf“, lobt BHKH-Präsident<br />
Günter Füllgraf. „Damit stellt sie<br />
eine wichtige Weiche in Richtung Zukunft.“<br />
Sie mache deutlich, dass Lehrlinge<br />
eine durchgängige Leistung erbringen<br />
müssen, um den Herausforderun-<br />
gen in ihrem künftigen Beruf gewachsen<br />
zu sein. Bei den Tischlern und Schreinern<br />
ist die Gestreckte Abschlussprüfung noch<br />
Sieben auf einen Streich<br />
Lehrgang Geprüfter Fertigungsplaner beendet<br />
Sieben glückliche Gesichter<br />
zeigten sich am Samstag,<br />
den 6. September 20<strong>08</strong>, zur<br />
Verabschiedung: Sie hatten<br />
sich ein halbes Jahr an jedem<br />
Wochenende auf die Prüfung<br />
zum Geprüften Fertigungsplaner<br />
im Tischlerhandwerk<br />
vorbereitet.<br />
Denn erst nach der erfolgreichen<br />
Prüfung vor der Handwerkskammer<br />
Hannover dürfen sie sich<br />
„Geprüfter Fertigungsplaner im Tischlerhandwerk“<br />
nennen. Ihr Einsatzgebiet<br />
wird vornehmlich in der Fertigung des<br />
Betriebes liegen. Schwerpunkte des Aufgabenbereichs<br />
sind darüber hinaus die<br />
Mitarbeiterführung und das Qualitätsmanagement.<br />
„Wirtschaftliches Spezialwissen, Managementaufgaben<br />
und ein steigender<br />
Zeit- und Kostdruck beanspruchen die<br />
Betriebsleitung im Tischlerhandwerk immer<br />
stärker,“ erklärt Brigitta Ehlers-<br />
Staack. Daher seien qualifizierte Mitarbeiter,<br />
die hier für wirkliche Entlastung<br />
sorgen, gefragter denn je. Aus diesem<br />
Grunde orientieren sich alle Inhalte des<br />
Lehrgangs am betrieblichen Alltag durch<br />
die Umsetzung eines realen Projekts. So<br />
kann das erworbene Wissen unmittelbar<br />
in die Betriebe zurück fließen.<br />
e-learning macht es möglich<br />
Um die betrieblichen Abwesenheitszeiten<br />
durch die Lehrgänge so gering wie<br />
möglich zu halten, konnte die Hälfte der<br />
rund 200 Unterrichtsstunden zu Hause<br />
am PC und über das Internet absolviert<br />
werden. Ohne diese neuartige Form des<br />
Lernens zeit- und ortsunabhängig hätten<br />
drei der Teilnehmer den Lehrgang gar<br />
nicht absolvieren können, denn einer von<br />
nicht eingeführt. „Im Interesse der Auszubildenden<br />
streben wir diese Lösung jedoch<br />
an“, so Füllgraf. „Nach der fachlichen<br />
Überarbeitung der Ausbildungsordnung<br />
wäre sie ein weiterer Schritt hin zu<br />
einem zukunftssicheren Handwerk.“<br />
Zeitvorgaben kritisch<br />
Kritisch bewertet der BHKH jedoch die<br />
neuen, engen zeitlichen Vorgaben für die<br />
Prüfungselemente. „Das zuständige<br />
Bundeswirtschaftsministerium praktiziert<br />
in den geänderten Ausbildungsordnungen<br />
eine Koppelung dieser reduzierten<br />
Zeitvorgaben mit der Gestreckten Prüfung“,<br />
erklärt der BHKH-Präsident. „Das<br />
macht jedoch keinen Sinn. Im Tischlerund<br />
Schreinerhandwerk muss es beispielsweise<br />
bei den geltenden 100 Stunden<br />
für die Fertigung des Gesellenstückes<br />
bleiben. Wird weniger Zeit angesetzt,<br />
geht das an Wirklichkeit und Notwendigkeit<br />
vorbei.“ Und darin ist sich die<br />
betriebliche Seite einig: Sollte es nicht<br />
möglich sein, die 100 Stunden für die<br />
Anfertigung des Gesellenstückes zu erhalten,<br />
will man lieber auf die notwendige<br />
Novellierung der Ausbildungsverordnung<br />
für die Einführung der gestreckten<br />
Prüfung verzichten. n<br />
ihnen kam aus Sachsen-Anhalt und zwei<br />
aus dem benachbarten Hessen. Umso<br />
beachtenswerter ist es, dass alle bis zum<br />
Schluss durchgehalten haben.<br />
Einer der Teilnehmer ist durch diesen<br />
Lehrgang so motiviert worden, dass er<br />
sich überlegt, anschließend noch die<br />
Meisterprüfung im Tischlerhandwerk abzulegen.<br />
Die Möglichkeit der Anrechnung<br />
des Abschlusses auf das Handlungsfeld<br />
3 „Auftragsabwicklung“ nach<br />
neuer Meisterprüfungsverordnung mag<br />
dieses Vorhaben noch zusätzlich beeinflusst<br />
haben.<br />
Demnächst startet ein neuer Lehrgang<br />
zum „Geprüften Fachbauleiter im Tischlerhandwerk“.<br />
Wir werden Sie an dieser<br />
Stelle darüber informieren. Oder rufen<br />
Sie einfach an! Brigitta Ehlers-Staack<br />
wird Sie gerne beraten: Tel. 0511/ 62 70<br />
75-17, Mobil 0175/27 52 909 oder E-<br />
Mail: ehlers@tischlernord.de n