KnallFrosch 2012 - Das olympische Pamphlet über Huerenaffe und Co.
KnallFrosch der Wey-Zunft Luzern Ausgabe 2012
KnallFrosch der Wey-Zunft Luzern
Ausgabe 2012
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
STÄDTISCHER SUMPF<br />
9. Jahrgang <strong>2012</strong><br />
27<br />
In der rechten Ecke sucht Marcel<br />
den Link fürs Facebook. Sein Postulat<br />
mit allen Social-Media-Aktivitäten<br />
hätten den Klotz verhindert. Die Essvaupee<br />
sieht die ganze Sache nicht nur aus<br />
künstlerischer Sicht höchst bedenklich, sondern<br />
aus der Optik des verweigerten Budgets<br />
für das Jahr <strong>2012</strong> heraus. Der Interpellant<br />
schlägt eine massive Reduktion des Klotzes<br />
vor <strong>und</strong> zwar von 6x6x6 m auf 6x6x6 cm.<br />
Solche Spielklötzli würden sich im Familiy-<br />
<strong>Co</strong>rner der swisspornoarena ideal einsetzen<br />
lassen. Je nach Fluss der eingefrorenen Nationalbank-Gelder<br />
liesse sich auch ein mit eben<br />
diesen Klötzli bestückter Sandkasten bauen.<br />
Die Schüri-Mitglieder hätten wohl damit ihre<br />
Absicht erreicht, dass sich selbst die junge<br />
Generation mit der Kunst beschäftigt <strong>und</strong> Fragen<br />
stellt. Mit dieser budgetrelevanten Reduktion<br />
des «Klotz» wäre auch Links Angst<br />
unbegründet, der Klotz könne bestiegen werden,<br />
… bestiegen schon, aber in der neuen<br />
Dimension bestenfalls vom paarungswilligen<br />
Knallfrosch.<br />
«Ich dulde keinen zurückbleibenden Mist»,<br />
krächzt die Rathaus-Lady in den Schlag.<br />
«Mist ist der Dung für die abstrusesten Ideen!»<br />
meint ein sichtlich gestresster Bald-Ehemaliger.<br />
Und der Knallfrosch meint: «Dereinst<br />
sollen mindesten die Hochhäuser <strong>und</strong> Hotelruinen<br />
an seine Zeit erinnern. <strong>Das</strong> Leben ist<br />
ungerecht. Luzern hat diesen Mann in keiner<br />
Minute seiner Amtszeit verdient. Ganz recht,<br />
dass er geht. Jetzt haben wir den Dreck.» Der<br />
Knallfrosch verzieht sich, entfernt die Nasenklammer<br />
<strong>und</strong> lässt sich fotografieren. «Mann,<br />
fällt mir ein Stein vom Herzen.»<br />
Grüne Tauben <strong>und</strong> deren Grünschnäbel kümmern<br />
sich auch rührend um die Existenz der<br />
Sommerbars <strong>und</strong> fordern vom Stadtrat<br />
Schlechtwettergarantie. Der Bedarf an Sommerbars<br />
ist extrem gross, was die Gastwirte<br />
freut, da sie nach der Wurstständli-Task-Force<br />
nun auch ihrer Arbeitssorgen im Sommer <strong>und</strong><br />
in Übergangszeiten enthoben werden. Stursi<br />
Ämmer hat mit dem neuen Nutzungsreglement<br />
für den öffentlichen Raum einen Meilenstein<br />
gesetzt. Im rechten Teil des Taubenschlages<br />
meint einer, dass er auf jeden einzelnen<br />
Stein wette, dass der Christbaummarkt am<br />
Quai dem seit Jahrzehnten prophezeiten Waldsterben<br />
zum Opfer falle.<br />
Ähnlich zeigt sich der Problemkreis r<strong>und</strong> um<br />
den Flohmarkt an der Reuss. Auch hier drängt<br />
sich die Lösung mit dem Sack- bzw. Tiefbahnhof<br />
auf. Aus gut unterrichteten Kreisen soll<br />
Oberknallfrosch Goger Rehri bereits exklusiv<br />
Plakatstellen für die bevorstehenden Stadtratswahlen<br />
reserviert haben.<br />
Albach Schwarzenbert wiederum fährt voll<br />
auf die Post ab. Er sieht die Achse Grendel-<br />
Löwengraben-Gütsch als Linie der Freude,<br />
des lustwollen Wandeln <strong>und</strong> Erlabens. Die<br />
Junggrüne Kathahuba Rinacher ihrerseits<br />
sorgt sich um günstigen Wohnraum <strong>und</strong> denkt<br />
dabei natürlich an die Stärkung ihrer Wählerschaft.