KnallFrosch 2009 - Das grosse Fasnachts-Programm für Stadt und Land
KnallFrosch der Wey-Zunft Luzern Ausgabe 2009
KnallFrosch der Wey-Zunft Luzern
Ausgabe 2009
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STADT LUZERN<br />
6. Jahrgang <strong>2009</strong> 17<br />
Montana-Fritz wird<br />
Direktor der Salle Modulable<br />
«Noch em Räge schiint d’Sunne» revolutioniert die<br />
Theaterwelt.<br />
Seit Jahren gibt’s die Esstheater.<br />
Sie sind, zumindest an der Adligenswilerstrasse<br />
in Lozärn, der<br />
totale Erfolg. Theater ohne Essen<br />
ist «out», Essen ohne Theater<br />
sowieso. Woran das liegen mag,<br />
weiss niemand, am wenigsten die<br />
Köche selbst.<br />
Für die <strong>2009</strong>-er-Produktion im «Montana»<br />
sei eine finanzmarktkrisengerechte Börsenproduktion<br />
in Planung, lässt der erfolggewohnte<br />
Montana-Fritz verheissungsvoll<br />
verlauten. Details will man noch strikt geheim<br />
halten. Dies umso mehr, als namhafte<br />
freigestellte Banker r<strong>und</strong> um die Uhr am<br />
Drehbuch schreiben.<br />
«Sicher ist, das kann ich heute schon versprechen»,<br />
so Fritzens Fritz, «dass wir das Menü<br />
dem Stück perfekt anpassen werden». Chefkoch<br />
Bergfink denkt beispielsweise an eine<br />
Vorspeise «à la mode des chef banquiers» mit<br />
einem fein passierten <strong>und</strong> mit alten Brotkrumen<br />
deliziös abgeschmeckten Nulldiätsüppchen<br />
aus natriumhaltigem Hahnenwasser der<br />
Region.<br />
Höhepunkte des Dreigangmenüs sind der<br />
zweite Gang mit Mentha-l gewürzter Vierwaldstättersee-Seegras-Mousse<br />
<strong>und</strong> der dritte<br />
Gang zum Stuhl. Coach Fritz wittert ob diesen<br />
Kalorieneinsparungen nebst Anti-Agingauch<br />
Wellness-Potenzial <strong>und</strong> erhöht die<br />
Preise. GaultMillau-Scheffschreiber Ursus<br />
Heller hingegen sieht total schwarz, streicht<br />
der Para-Theaterherberge ob so viel Frivolität<br />
einen Punkt <strong>und</strong> bangt um seine Linie. So<br />
machen Testessen – Turmzimmer hin oder her<br />
– definitiv keinen Spass.<br />
Fritz ans Ruder in der Salle<br />
Modulable<br />
Die Erfinder der Salle Modulable sehen im<br />
Segment der Esstheater eine Riesenchance.<br />
Jodelt die Ursula auf der Brück’,<br />
ist ganz Luzern entzückt!<br />
So entsteht mit den bereitstehenden 100 Millionen<br />
Franken auf der Grünfläche vor dem<br />
Verkehrshaus die grösste Theaterküche der<br />
Welt. Stellt sich nur die Frage: Was ist wichtiger,<br />
das Theater oder die Menükarte Der<br />
Theater- oder Fressdirektor<br />
Und was denkt der im Management-Auswahlverfahren<br />
stehende heisse Direktions-<br />
Wunschkandidat Fritz zu diesem Thema:<br />
«Was soll das Theater <strong>Das</strong> Projekt ist ein<br />
Riesending. Ich realisiere in Shanghai1-,<br />
Shanghai2- <strong>und</strong> Shanghai3-Manier nun endlich<br />
eine «Louis Bar 2» <strong>und</strong> dementsprechend<br />
weitere Arbeitsplätze. Auf eine Vreny mehr<br />
oder weniger kommt es mir überhaupt nicht<br />
an. Mein jetziger Betrieb <strong>und</strong> das modulable<br />
Saalprojekt schaffen Synergien, die dereinst<br />
nicht zuletzt auf der Menükarte ihren Niederschlag<br />
finden werden.»<br />
Die <strong>Stadt</strong> ihrerseits will erst ein Betriebskonzept<br />
sehen, die Linken logischerweise ein klares<br />
Nein. Eine Salle Modulable sei ohnehin<br />
nur das, was in ländlichen Gegenden Mehrzweckhalle<br />
genannt werde. Vorhang auf. Der<br />
erste Akt läuft.<br />
PS.: «Noch em Räge schiint d’Sunne» wurde<br />
<strong>für</strong> den Knallfrosch-Award vorgeschlagen<br />
<strong>und</strong> Fritz zum Oscar des Jahres <strong>2009</strong>.<br />
Montana-Fritz übt schon <strong>für</strong> seine neue<br />
Rolle als Direktor der Salle Modulable:<br />
Esstheater sind angesagt!