5. Anhang - Universität Bamberg
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<strong>Anhang</strong> - Kostümkundliche Fachbegriffe 162<br />
Die Haube wurde nach Maria Stuart benannt, die diese bevorzugt trug. Der Stoff der<br />
Stuarthaube ist über einen Rahmen gezogen, der auf der Kopfmitte aufliegt und in einem<br />
Bogen tief herunter gezogen die Stirn berührt. Die Haube steht zu beiden Seiten bogig ab.<br />
In schlichteren Formen wurde die Stuarthaube von einfachen Bürgerinnen als Tageshaube<br />
getragen. Um 1600 entwickelte sie sich zur Flügelhaube.<br />
Lit.: Loschek 1988, S. 112.<br />
Volants (frz. Voler = fliegen):<br />
Herabhängender, loser Besatz an Kleidern, der auf den Begriff der Falbel zurückgeht.<br />
Lit.: Loschek 1988, S. 468.<br />
Wellingtonhut:<br />
Eine Form des Zweispitzes, bei dem die zwei Hutspitzen nach vorne und hinten getragen<br />
werden, sodaß sich die Spitzen gegenüber stehen.<br />
Der Hut ist nach dem Feldmarschall Arthur Wellesley Herzog von Wellington benannt,<br />
der von 1769-1852 lebte.<br />
Lit.: L oschek 1988, S. 471.<br />
Zweispitz:<br />
Hutform mit zwei gegenüberliegenden senkrecht aufgeschlagenen Krempen, die Spitzen<br />
entstehen lassen. Der Zweispitz war ursprünglich ein voluminöser Frauenhut, der im<br />
frühen 18. Jahrhundert in der Straßburger Tracht entstand.<br />
Um 1780 entwickelte sich aus dem zusammengelegten Dreispitz der Herrenhut. Der<br />
Zweispitz konnte zusammengeklappt unter dem Arm getragen werden. Die Spitzen des<br />
Hutes konnten wie am Wellingtonhut nach vorne und hinten oder wie am Napoleonshut<br />
zur Seite ragen.<br />
Um 1820 kam der Zweispitz außer Mode, er fand nur noch im Militär, in der Hof- und<br />
Galatracht sowie bei Diplomaten und Offizieren Verwendung.<br />
Lit.: Loschek 1988, S. 479.<br />
Zylinder (urspr. Hoher Hut, ab 1840 Cylinder, später Zylinder):<br />
Eine Form des Herrenhutes, der aus einem zylinderförmigen, steifen, in seiner Höhe variierenden<br />
Körper und einer steifen, runden Krempe besteht.<br />
Der im heutigen Sprachgebrauch als Zylinder bezeichnete Hut entwic??kelte sich um<br />
1780 aus Wollfilz oder Biber und wurde nur von englischen Landedelmännern getragen.<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand die heutige bzw. während des letzten Jahrhunderts<br />
sich unterschiedlich entwic??kelnde Form des Zylinders, bei dem die Höhe und<br />
Breite des Zylinderkörpers und die Form der Krempe variieren können.<br />
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde die Hutform als Glanz-Zylinder von der Oberschicht<br />
getragen; in matt diente er z.B. beim Kutscher als Berufskleidung. Der Zylinder<br />
wurde in der ländlichen Kleidung zum Gehrock getragen. Heute wird er nur noch bei<br />
feierlichen Anlässen benutzt.<br />
Lit.: Loschek 1988, S. 479.<br />
Künstlerverzeichnis<br />
Adam, Albrecht: 1786 in Nördlingen geboren, 1862 in München gestorben. Er arbeitete als<br />
Pferde- und Schlachtenmaler. Seit 1807 lebte der Künstler in München, wo er das Kopieren<br />
von Gemälden erlernte. Seit ca.1825/ 30 lithographierte Adam für Hermann & Barth<br />
in München. Thieme & Becker bezeichnen ihn als einen "der besten Schlachten- und<br />
Pferdemaler seiner Zeit"; ein Hinweis auf lithographische Tätigkeiten fehlt.<br />
Im Katalog die Blätter 1.6/ 2.6/ 3.23/ 3.24.<br />
Lit.: Lipowsky, Vorwort Rattelmüller, 1971, S. 18. Thieme/ Becker 1907 , Bd. 1, S. 57f.