13.01.2015 Aufrufe

nachlesen - SG Ober-Erlenbach

nachlesen - SG Ober-Erlenbach

nachlesen - SG Ober-Erlenbach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der erste Weltkrieg war vorüber. Auf dem<br />

Lande, wie in dem damals gewiss noch<br />

verträumt in den Feldern liegenden <strong>Ober</strong>-<br />

<strong>Erlenbach</strong>, brachten die Arbeiter-Pendler, die<br />

in den benachbarten Städten beschäftigt<br />

waren, die Idee des Fußballsports unter die<br />

Jugend. Einige <strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong>er hatten auch<br />

schon beim Militär Bekanntschaft mit dem<br />

Fußballspiel gemacht. Eines Tages, im Jahre<br />

1919, kam unter den jungen Burschen des Ortes<br />

die Idee auf, dass man eine Fußballriege<br />

gründen solle.<br />

Einen neuen Verein brauchte man ja nicht zu<br />

gründen, denn es bestand ja der Turn- und<br />

Sportverein von 1898. Was lag näher, als dass<br />

man innerhalb des Vereins diese Fußballriege<br />

organisierte. An der Seulberger Straße, dort wo<br />

auch heute noch unser Sportplatz liegt, hatte<br />

man einen kleinen Platz. Mit einigen Stangen<br />

waren Tore errichtet und bald hatte man auch<br />

die ersten Gegner verpflichtet.<br />

Die ersten Trikots waren weiße, einfache<br />

Turntrikots. Man meldete sich im Süddeutschen<br />

Fußballverband an und hielt am 1.1.1920 die<br />

erste Generalversammlung ab.<br />

aktiv. Auch der FSV <strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> wurde in<br />

seinen Fundamenten erschüttert.<br />

Politische Überlegungen spielten mit, als sich im<br />

Spieljahr 1926/27 innerhalb des Vereins immer<br />

heftigere Diskussionen entwickelten. Man hatte<br />

längst erkannt, daß man den alten Fußballsatz:<br />

„Elf Freunde müßt ihr sein, um Siege zu<br />

erringen“ nicht mehr beherrschte. Der FSV<br />

<strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> löste sich auf.<br />

Die Zeit des sogenannten Freien Sports, des<br />

Arbeitersports, begann 1927/28. Anschließend<br />

im Jahr 1933 die Gleichschaltung der Turn- und<br />

Sportbewegung, ebenso das Verbot der<br />

Arbeiter-Sportvereine. Auch in <strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong><br />

musste man sich fügen. Die Gleichschaltung<br />

aller Sportvereine brachte es mit sich, dass in<br />

<strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> nur noch der TSV bestehen<br />

blieb. In ihm fanden sich in den Kriegsjahren<br />

1940-43 wieder junge Fußballer.<br />

1945 lag Deutschland in Trümmern. Die US-<br />

Militärregierung hatte alle Turnvereine<br />

verboten. Wollte man Sport treiben, mußte man<br />

bei der Militärregierung eine Lizenz erwerben.<br />

Während des Jahres 1921 zeigte es sich aber,<br />

dass die Fußballer in den Turntrikots eben wie<br />

Turner und nicht wie Fußballer aussahen. Der<br />

erste Trikotsatz wurde beschafft, er war<br />

längsgestreift in gelb-blau.<br />

Aber schon im November des gleichen Jahres<br />

kam es zum ersten größeren Streit. Torwart<br />

Schwab regte an, dass man für einen Torwart-<br />

Pullover sammeln solle. Aus der Turnerkasse war<br />

nichts zu erwarten. Es fand sich zwar ein privater<br />

Spender, der 300 Mark zur Verfügung stellte,<br />

doch man hatte eingesehen, dass Fußballer<br />

und Turner doch unterschiedliche Interessen<br />

hatten. Man trennte sich vom TSV und gründete<br />

einen eigenen Fußballverein. Sein Name :<br />

FSV <strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong>.<br />

Der FSV <strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> konnte sich bald als<br />

respektable Fußballelf präsentieren. Man holte<br />

sich kurz nach der Gründung mit einem 4:0-<br />

Erfolg gegen Assenheim die C-Klassen-Meisterschaft.<br />

Nach der Inflationszeit wurde es auch für die<br />

Sportvereine schwieriger. Vielerorts trennten<br />

sich Turner und Sportler, und immer mehr wurde<br />

die Arbeiter-Sportbewegung in den Ortschaften<br />

Die erste <strong>SG</strong>O-Mannschaft nach dem Krieg.<br />

So war es fast eine mutige Tat, dass sich 1945 in<br />

<strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> beherzte Männer<br />

zusammenfanden, die auch die Idee des Sports<br />

wieder aufleben ließen. Man spielte ein halbes<br />

Jahr „wild“, ohne Verband, ohne Spielklasse, bis<br />

man von den Amerikanern die Lizenz erhielt,<br />

dass man eine Sportgemeinschaft gründen<br />

durfte. Es wurde zur Gründungsversammlung<br />

eines Fußballvereins aufgerufen, die am<br />

13.9.1945 stattfand: Die Sport-Gemeinschaft<br />

<strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> war gegründet.


Die ersten Vereinsjahre waren geprägt von<br />

Aufbauarbeiten. Die Zahl der Mitglieder bei<br />

Gründung der <strong>SG</strong>O betrug 78. Der Sportplatz<br />

war durch Hochwasserschäden in<br />

Mitleidenschaft gezogen. Man beschloss, dass<br />

die Schäden durch Arbeiter, die von der <strong>SG</strong>O<br />

bezahlt werden, beseitigt und die Planierung<br />

durch alle Mitglieder vorgenommen werden.<br />

Inzwischen war eine Abteilung Frauenhandball<br />

entstanden.<br />

1947 befasste sich die Mitgliederversammlung<br />

mit einem Antrag des Bürgermeisters. Er schlug<br />

vor, dass sich der TSV und die <strong>SG</strong>O zu einem<br />

Verein vereinigen sollten. Dazu kam es jedoch<br />

nicht, da die Mitglieder einige Punkte zur<br />

Vorstandswahl ablehnten.<br />

In den nächsten Jahren wurde eine<br />

Tischtennisabteilung gegründet und auch die<br />

ersten Schüler konnten in der <strong>SG</strong>O Fußball<br />

spielen. Immer wieder kam es zu<br />

Hochwasserschäden am Sportplatz. Diese<br />

wurden immer wieder durch Eigeninitiativen der<br />

Mitglieder beseitigt. Ein geordneter Spielbetrieb<br />

war aber in dieser Zeit nur schwer möglich.<br />

Trotzdem wurde man 1953 B-Klassenmeister und<br />

stieg in die A-Klasse auf. 1958 folgte die<br />

Meisterschaft in der A-Klasse und der Aufstieg in<br />

die Bezirksklasse. Im Jahr darauf stieg man<br />

jedoch wieder ab.<br />

Es war schwer in dieser Zeit, neben dem Aufbau<br />

der Sportanlage auch noch sportlich zu<br />

glänzen.<br />

Die sechziger Jahre bescherten der <strong>SG</strong>O einen<br />

großen Aufschwung. Zurückzuführen ist dies auf<br />

ständige Restaurierungen und Erneuerungen<br />

der Sportplätze, größtenteils in Eigeninitiative.<br />

1962 wurde zunächst der bisherige Gemeinde-<br />

Sportplatz mit Kies eingeebnet. 1965 wurde das<br />

ganze Sportplatzgelände umgestaltet. Die<br />

Fläche wurde planiert und es wurden Stehwälle<br />

angelegt. Diese dienen bis heute noch als<br />

Wasserschutzwälle. Außerdem wurden<br />

Ausweichplätze an der Steinmühle und an der<br />

Nachtweide gebaut. Ein Rasenplatz wurde<br />

eingesät. Ab 1966 wurde ein Sumpfgebiet<br />

hinter dem Rasenplatz bis zur Steinmühle<br />

trockengelegt und aufgefüllt. Ein Jahr später<br />

wurde das Bachbett des <strong>Erlenbach</strong>s und des<br />

Seulbachs um die Sportanlage geleitet. 1972<br />

wurde auf dem trockengelegten Sumpfgebiet<br />

ein neuer Hartplatz eingeweiht. Dieser wurde im<br />

Jahre 1991 erneuert. Rasen- und Hartplatz<br />

erhielten jeweils eine Flutlichtanlage.<br />

Nach Fertigstellung dieser Maßnahmen wurde<br />

mit der Stadt Bad Homburg ein Erbau-<br />

Pachtvertrag für das gesamte Sportgelände<br />

abgeschlossen. Das bedeutet, daß die <strong>SG</strong>O für<br />

99 Jahre die alleinige Verantwortung für die<br />

Sportanlage übernimmt. Eine Maßnahme, die<br />

sich für den Verein ausgezahlt hat.


Der Fortschritt beim Ausbau des Fußball-Platzes<br />

zum Wingert-Sportpark wurde von einigen<br />

interessanten Platzeinweihungsspielen<br />

begleitet. Der damalige Vorsitzende des<br />

Vereins, Karl Seeger, hatte durch seine<br />

journalistische Arbeit die besten Kontakte zur<br />

Fußball-Prominenz.<br />

Am 13. Oktober 1962 war der erste große<br />

Spieltag. In wochenlanger Arbeit hatten fleißige<br />

Hände das Spielfeld mit Bessunger Kies planiert.<br />

Karl Seeger hatte versprochen, dass Fritz Walter<br />

kommen wird. Dieses Versprechen wurde<br />

eingelöst. Der Feuerwehr-Spielmannszug<br />

brachte ihm beim Eintreffen ein Ständchen. Er<br />

verstärkte an diesem Nachmittag eine Presse-<br />

Funk-Elf, die gegen eine <strong>Ober</strong>taunus-Auswahl<br />

spielte. Ebenfalls in der Presse-Mannschaft<br />

vertreten waren so bekannte Spieler wie Ernst<br />

Lehner, Heinz Baas, Alfred Pfaff, Ivica Horvat<br />

und Willibald Kreß. Rund 3.000 Zuschauer<br />

kamen und sahen einen 8:3-Sieg der Presse-Elf.<br />

Zur zweiten Platzeinweihung am 21. August 1965<br />

gab es ein großes Spiel gegen Deutschlands<br />

Altinternationale. Gegen die damalige erste<br />

Mannschaft der <strong>SG</strong>O (damals Bezirksligist)<br />

spielten: Toni Turek, Adolf Bechthold, Werner<br />

Liebrich, Willi Magel, Willi Keim, Helmut<br />

Preisendörfer, Karl Mai, Max Morlock, Alfred<br />

Pfaff, Richard Kreß, Fritz Walter und Heinz Baas.<br />

Sage und schreibe 5.500 Zuschauer fanden<br />

damals den Weg in den Wingert-Sportpark und<br />

verfolgten ein tolles und denkwürdiges Spiel.<br />

21. August 1965 im Wingert – Sportpark <strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> :<br />

<strong>Ober</strong>e Reihe von links: Alfred Pfaff, Adolf Bechthold, Heinz Baas, Fritz Walter, Helmut Preisendörfer, Willi Keim,<br />

Richard Kreß und Werner Liebrich;<br />

untere Reihe von links: Karl Mai, Willi Magel, Toni Turek und Max Morlock.<br />

Die Altinternationalen gewannen 5:4. Über<br />

dieses Spiel weiß man noch heute in <strong>Ober</strong>-<br />

<strong>Erlenbach</strong> viel zu berichten. Aber auch die <strong>SG</strong>O<br />

hatte einen prominenten Mann in ihren Reihen :<br />

Willi Holdorf, Zehnkampf-Olympiasieger von<br />

1964 in Tokio, wohnte in dieser Zeit in <strong>Ober</strong>-<br />

<strong>Erlenbach</strong> und spielte bis 1967 im grün-weißen<br />

<strong>SG</strong>O-Trikot. Man sprach damals vom<br />

„schnellsten Rechtsaußen der Welt“. Fritz Walter<br />

und Alfred Pfaff wurden an diesem Tag<br />

Ehrenmitglieder.<br />

Der Himmelfahrtstag 1967, es war der 4. Mai,<br />

war wieder ein großer Fußballtag in <strong>Ober</strong>-<br />

<strong>Erlenbach</strong>. Wir hatten endlich unseren Wunsch<br />

erfüllt, dass wir einen echten Rasenplatz<br />

bekamen. Weitsichtige Gemeindeväter hatten<br />

die Voraussetzungen geschaffen, dass unser<br />

Spielfeld mit einer Rollrasendecke versehen<br />

werden konnte. Zur Platzeinweihung hatten wir<br />

uns die Traditionsmannschaften des 1. FC<br />

Nürnberg und der Frankfurter Eintracht<br />

eingeladen, während unsere Mannschaft<br />

gegen den SV Nieder-Wöllstadt das Vorspiel mit<br />

einem 2:1-Erfolg bestritt. Fast 3.000 Zuschauer


sahen die Begegnung, die mit einem 5:2-Erfolg<br />

In den siebziger Jahren war es die <strong>SG</strong>O selbst,<br />

die im heimischen Wingert-Sportpark die<br />

„großen“ Spiele zeigte. Nach dem Aufstieg<br />

1976 in die Landesliga gehörte unser Verein zu<br />

den besten hessischen Amateurvereinen. „Die<br />

sportliche Entwicklung“. Im Juni 1985, anlässlich<br />

des 40-jährigen <strong>SG</strong>O-Jubiläums, war die<br />

Frankfurter Eintracht mit ihrer Lizenzspieler-<br />

Mannschaft bei uns zu Gast. Die <strong>SG</strong>O hielt<br />

gegen die Profis aus Frankfurt erstaunlich gut<br />

mit. Zum besten Spieler in dieser Begegnung<br />

entwickelte sich unser damaliger Keeper Klaus<br />

Reinhardt, dem es letztendlich zu verdanken<br />

war, dass der Bundesligist diese Partie mit nur<br />

2:1 gewinnen konnte. Folgende Spieler waren<br />

auf Frankfurter Seite eingesetzt: Pahl (46.<br />

Winkler), Sievers, Trares, (46. Borkenhagen),<br />

Körbel, Fruck, Kroth, Wöber, Svensson, Müller<br />

(60. Klepper), Mohr (46. Binz) und Tobollik<br />

.<br />

Die Tore erzielten Tobollik und Binz für Frankfurt<br />

sowie Kraus für die <strong>SG</strong>O.<br />

für die Frankfurter endete.<br />

Und auch im Mai 1995, die <strong>SG</strong>O wurde 50 Jahre<br />

alt, stellte sich die Frankfurter Eintracht im<br />

Wingert-Sportpark vor. Karl-Heinz Körbel, 1985<br />

noch als Spieler dabei, hatte Jupp Heynckes als<br />

Trainer abgelöst und kam direkt vom<br />

sonntäglichen Punktspiel in Mönchengladbach<br />

nach <strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong>. Diesmal sollte die<br />

Angelegenheit deutlicher ausfallen. Mit 13:2<br />

behielten die Frankfurter die <strong>Ober</strong>hand.<br />

1985 im Wingert-Sportpark:<br />

Uwe Müller (Eintracht) gegen Heinz Kleemann (<strong>SG</strong>O)<br />

Zu den renommierten Ehrenmitgliedern unseres<br />

Vereins gehören der Ehrenspielführer der<br />

deutschen Fußball-Nationalmannschaft und<br />

Weltmeister von 1954, Fritz Walter, sowie der<br />

Ehrenkapitän der Frankfurter Eintracht, Alfred<br />

Pfaff. Ebenso in diesen Kreis aufgenommen<br />

wurde der Zehnkampf-Olympiasieger von Tokio<br />

1964, Willi Holdorf. In der Saison 1966/67 spielte<br />

er für die <strong>SG</strong>O und war mit Passnummer 27777<br />

der damals „schnellste Rechtsaußen der Welt“.<br />

Nicht zu vergessen ist unser Ehrenkapitän Dr.<br />

Wolfgang Zscherlich, Torhüter der deutschen<br />

Studenten-Nationalmannschaft, dem die <strong>SG</strong>O<br />

so manchen Punkt zu verdanken hat. Er wurde<br />

1973 zum Ehrenmitglied ernannt.<br />

Ein weiterer prominenter Fußballer erhielt 1995<br />

die Ehrenmitgliedschaft in unserem Verein: Otto<br />

Rehhagel, Bundesliga-Spieler der ersten Stunde<br />

und einer der erfolgreichsten Bundesliga-Trainer<br />

aller Zeiten. Er hält seit über 25 Jahren unserem<br />

Verein die Treue und zahlt jedes Jahr pünktlich<br />

seinen Beitrag, wobei er jedes Mal zu unserer<br />

Freude diesen Betrag aufstockt.<br />

Einer der Helden von Bern: Fritz Walter<br />

Der schnellste Rechtsaußen: Willi Holdorf


In den verschiedenen Aufbauphasen während<br />

der 60er Jahre hatte man mit dem Wingert-<br />

Sportpark eine der schönsten Anlagen im<br />

Hochtaunuskreis geschaffen. Die Anlage<br />

verfügt über einen Rasen- und einen Hartplatz,<br />

beide mit Flutlicht ausgerüstet. Ein mit der Stadt<br />

Bad Homburg abgeschlossener Erbbaupachtvertrag<br />

hat auf Dauer die Nutzung für unseren<br />

Verein sichergestellt.<br />

Nach dem vollzogenen Aufstieg in die<br />

Bezirksliga (heute Bezirksoberliga) im Jahre 1965<br />

spielte die <strong>SG</strong>O über 10 Jahre in dieser Klasse.<br />

Man lächelte rund um den Wingert-Sportpark,<br />

als der damalige Vorsitzende und „Baumeister“<br />

der <strong>SG</strong>O, Karl Seeger, zu Beginn der Runde<br />

1975/76 verkündete: „Dies wird die beste <strong>SG</strong>O,<br />

die es je gab!“<br />

Mittlerweile ist dieser Ausspruch ein geflügeltes<br />

Wort geworden und hat einen<br />

hundertprozentigen Wahrheitsgehalt<br />

angenommen. Denn die Spieler im grünweißen<br />

Dress hatten die Worte ihres Vorsitzenden in die<br />

Tat umgesetzt. Sie wurden Meister der<br />

Bezirksklasse Frankfurt/West 1975/76 und stiegen<br />

damit erstmals in die Landesliga-Süd auf. Ein<br />

Erfolg, der aufgrund von zwei Maximen<br />

zustande kam: Sportliche Klasse und<br />

Kameradschaft.<br />

Befragte man die Spieler, so bekam man<br />

durchweg das Gleiche zu hören: „Vor allem die<br />

Kameradschaft war es, ansonsten sind in Bezug<br />

auf die <strong>SG</strong>O wahrscheinlich schon alle<br />

Superlativen verbraucht, als dass man etwas<br />

Neues sagen könnte.“<br />

Dazu Karl Seeger: „Dies war die Aufbauarbeit<br />

unseres Trainers Emanuel Linkert und der<br />

ganzen Mannschaft.“<br />

Trainer Linkert sah vor allem die Beständigkeit<br />

seiner Elf als ausschlaggebenden Punkt. „Wir<br />

waren von den Guten die beständigste<br />

Mannschaft. Es hat sich gezeigt, dass es wichtig<br />

war, 18 gute Spieler zu haben. Ich würde die<br />

geschlossene Mannschaftsleistung und die<br />

Disziplin als wichtigstes Moment nennen.“<br />

Dieser Erfolg war der Beginn für die vielleicht<br />

„goldensten“ Jahre der <strong>SG</strong> <strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> !<br />

<strong>Ober</strong>e Reihe, (von links): Vors. Karl Seeger, Manfred Schott, Hans Faust, Heinz Kleemann, Bodo Ungemach,<br />

Klaus Keller, Harald Faust, Uli Hoffmann, Rolf Degen, Lothar See, Karl-Alois Diel und Trainer Emo Linkert.<br />

Untere Reihe, (von links): Gisbert Schumann, Helmut Mayer, Manfred Wolpert, Bernd Lehmann, Karl Loweg,<br />

Edgar Zeh, Manfred Feuerbach, Erich Bruckner und Karl Kilb.


Man wurde in den Jahren 1978 und 1980 Vize-<br />

Meister in der Landesliga sowie in den Jahren<br />

1975, 1979 und 1980 Kreis-Pokalsieger.<br />

Höhepunkt war ohne Zweifel die Saison<br />

1979/80, als man mit der damals gerade<br />

abgestiegenen SpVgg. 05 Bad Homburg (1998<br />

aufgelöst) um den Aufstieg in die höchste<br />

Amateurklasse spielte. Die <strong>SG</strong>O hatte damals<br />

einen prächtigen Saison-Start, als am 1.9.1979<br />

das erste von zwei Derbys im heimischen<br />

Wingert-Sportpark mit 3:1 gewonnen werden<br />

konnte. Harald Faust, Jürgen Jandausch und<br />

Ralf Reinhardt schossen vor 1.300 Zuschauern<br />

die Tore für unseren Verein. Zur Halbzeit der<br />

Saison hatten wir sieben Punkte Vorsprung vor<br />

der SpVgg. 05 Bad Homburg und sahen wie der<br />

kommende Meister aus. Am 3. Februar 1980<br />

waren wir an der Sandelmühle zu Gast und<br />

erreichten vor mehr als 2.000 Zuschauern ein<br />

1:1-Unentschieden.<br />

Zum Knackpunkt dieser Saison wurde jedoch<br />

der 25. Spieltag! Bei Rot-Weiß Walldorf gab es<br />

mit 1:3 unsere erste Saison-Niederlage. Dieses<br />

Spiel war der Wendepunkt. Die Mannschaft<br />

geriet in eine bis heute nicht erklärbare Krise,<br />

und am Ende hatten die Bad Homburger mit<br />

einem Punkt Vorsprung die Meisterschaft und<br />

den Wiederaufstieg in die Hessenliga errungen.<br />

Diese Spielzeit hinterließ ihre Spuren. Am Ende<br />

der darauf folgenden Saison, im Jahre 1981,<br />

verließ der langjährige Erfolgstrainer Emo Linkert<br />

unseren Verein. Auch die wichtigsten Spieler<br />

kehrten der <strong>SG</strong>O den Rücken. Mit jungen<br />

Spielern, größtenteils aus dem eigenen Nachwuchs,<br />

und einem neuen Trainer sollte die<br />

Klasse gehalten werden. Doch leider war dies<br />

nicht möglich. Das für sehr lange Zeit letzte<br />

Landesligaspiel bestritt man im Mai 1982 in Bad<br />

Orb.<br />

Die letzten erfahrenen Spieler konnten danach<br />

auch nicht mehr gehalten werden. Nun musste<br />

man aus dem Stamm der damaligen Junioren-<br />

Mannschaft, die im Abstiegsjahr der ersten<br />

Mannschaft Hessenpokal-Sieger wurde, eine<br />

schlagkräftige Truppe für die Bezirksoberliga<br />

formen. Es zeigte sich sehr schnell, wie schwierig<br />

dieses Unterfangen war. Wieder geriet man in<br />

Abstiegsgefahr. Am letzten Spieltag, ja man<br />

muss sogar sagen, in der letzten Sekunde,<br />

sorgte ein Tor von Ernst Zenzner zumindest für<br />

die Teilnahme an einer Entscheidungsrunde um<br />

den Abstieg aus der Bezirksoberliga<br />

Frankfurt/West.<br />

Der damalige Trainer Jorge do Carmo hatte<br />

sich und seiner jungen Mannschaft die Chance<br />

gewahrt, doch noch den Abstieg zu<br />

verhindern. Das erste Spiel dieser Entscheidungsrunde,<br />

an der noch zwei Mannschaften<br />

teilnahmen, gewann man mit 5:0<br />

gegen Windecken. Ein weiterer Abstieg konnte<br />

damit abgewendet werden. Im Rückblick<br />

gesehen war dies ein ganz wichtiger „Erfolg“ für<br />

den gesamten Verein. Einen zweiten Abstieg<br />

hätte die <strong>SG</strong>O nur sehr schwer verkraftet.<br />

Die nächsten Jahre verbrachte der Verein in<br />

der Bezirksoberliga Frankfurt/West. 1986 verpflichtete<br />

man Harald Faust, er hatte in den<br />

Landesliga-Jahren von 1976 bis 1981 mit 158<br />

Einsätzen die meisten Spiele absolviert, als<br />

Spielertrainer von der DJK Helvetia Bad<br />

Homburg. Die <strong>SG</strong>O etablierte sich in dieser<br />

Klasse zum Dauerbrenner. Allerdings musste<br />

man noch einmal um den Klassenerhalt zittern.<br />

Trainer Faust ging 1990 für kurze Zeit zur SpVgg.<br />

05 Bad Homburg. Sein Nachfolger hatte große<br />

Probleme mit der inzwischen gewachsenen<br />

Mannschaft. Im März 1991, Harald Faust hatte<br />

inzwischen sein Engagement in Bad Homburg<br />

kurzfristig beendet, sah der Vorstand keinen<br />

anderen Weg, als die unüberbrückbaren<br />

Schwierigkeiten zwischen Mannschaft und<br />

Trainer zu beenden. Man holte Trainer Faust<br />

wieder zurück. Ein Schritt, der bis heute von<br />

keiner der beiden Seiten bereut wurde. Zu<br />

diesem Zeitpunkt hatten wir 12 Punkte aus 25<br />

Spielen. In einer unnachahmlichen Aufholaktion<br />

konnten wir den Abstieg verhindern. In den<br />

nächsten Jahren tastete man sich immer weiter<br />

an die Spitzenmannschaften heran. Nach einer<br />

nochmaligen Schwächeperiode in der Saison<br />

1994/95 erreichte man im darauf folgenden<br />

Jahr den sechsten Platz. Das Wort Landesliga<br />

spukte auf einmal in den Köpfen herum.<br />

Die Saison 1996/97 sollte zur spannendsten seit<br />

Jahren in der Bezirksoberliga Frankfurt/West<br />

werden. Mit 81 Punkten aus 34 Spielen musste<br />

man sich mit dem zweiten Tabellenplatz, hinter<br />

Meister und Aufsteiger FSV Steinbach, zufrieden<br />

geben. Wobei man in dieser Runde den<br />

Titelträger Steinbach zweimal schlug und auch<br />

die weitere Konkurrenz in Schach hielt. Jedoch<br />

die beiden Niederlagen gegen die späteren<br />

Absteiger Posavina Frankfurt und die SpVgg.<br />

Fechenheim kosteten uns letztendlich die<br />

Meisterschaft. Unvergessen bleiben jedoch die<br />

beiden Derbys in dieser Spielzeit gegen den<br />

FC 04 <strong>Ober</strong>ursel. Zwei Spiele, die absolut<br />

spannend und begeisternd waren.<br />

Aufgrund des zweiten Tabellenplatzes waren wir<br />

für die Relegationsrunde zur Landesliga<br />

qualifiziert. Im ersten Spiel gewannen wir gegen<br />

den Zweiten der Bezirksoberliga Frankfurt/Ost,<br />

Nieder-Roden, mit 2:1. In der zweiten


Begegnung gegen den Landesligisten<br />

Weiskirchen wurde uns der Unterschied<br />

zwischen den beiden Klassen deutlich<br />

gemacht. Chancenlos mit 0:4 verloren wir diese<br />

Begegnung.<br />

Das Thema Aufstieg war für diese Saison<br />

erledigt.<br />

Das Spieljahr 1997/98 begann mit einem<br />

Sensations-Sieg. Mit sage und schreibe 22:0<br />

wurde im ersten Punktspiel der FC Italia<br />

Frankfurt vom Platz gefegt. Doch leider hielt die<br />

Freude über diesen Sieg nur ganze vier<br />

Wochen. Nach dem 6. Spieltag und 0 Punkten<br />

bei 4:65 Toren meldete der FC Italia seine<br />

Mannschaft vom Spielbetrieb ab. Unsere<br />

Mannschaft belegte nach diesem Punktabzug<br />

den dritten Platz, man hatte zuvor daheim<br />

gegen Germania 94 4:5 verloren und holte bei<br />

der zweiten Mannschaft des FV Bad Vilbel nur<br />

einen Punkt, als man beim Tabellenführer T<strong>SG</strong><br />

Usingen antreten musste. Bis zur 70. Minute hieß<br />

es 3:0 für Usingen, als wir noch mit drei Toren<br />

von Matthias Schmidt, B. Zenzner und in der 89.<br />

Minute O. Böff ausgleichen konnten. Doch die<br />

Vorrunde verlief nicht so, wie man es sich vorgestellt<br />

hatte. Weitere Unentschieden (1:1<br />

gegen DJK Bad Homburg, 0:0 gegen RW<br />

Frankfurt, 2:2 gegen <strong>Ober</strong>rad) bescherten nach<br />

dem 13. Spieltag immer noch Rang 3. Im 14.<br />

Spiel gab es in Griesheim ein 3:0 für die <strong>SG</strong>O.<br />

Der Zweitplatzierte <strong>Ober</strong>rad verlor daheim<br />

gegen Tabellenführer Usingen. Dadurch erreichten<br />

wir den 2. Platz! Anschließend gab es<br />

fünf Spiele ohne Punktverlust, und zum Ende<br />

des Jahres 1997 hieß der Tabellenführer der<br />

Bezirks-<strong>Ober</strong>liga Frankfurt-West: <strong>SG</strong> <strong>Ober</strong>-<br />

<strong>Erlenbach</strong>.<br />

Voller Optimismus starteten wir in das Jahr 1998.<br />

Gleich im ersten Spiel kam der ärgste Verfolger,<br />

die T<strong>SG</strong> Usingen, zu uns. Mit einem 1:0-Sieg<br />

bauten wir unsere Tabellenführung auf vier<br />

Punkte aus. Aber nach einer Punkteteilung<br />

gegen <strong>Ober</strong>-Rosbach (1:1) übernahmen die<br />

Usinger wieder den Spitzenplatz in der Tabelle.<br />

Im nächsten Spiel gab es eine schlimme<br />

Heimniederlage gegen den Drittletzten RW<br />

Frankfurt (1:4), gleichzeitig verlor aber auch<br />

Usingen in Dortelweil mit dem gleichen<br />

Ergebnis. Erinnerungen an die letztjährigen<br />

Niederlagen gegen Posavina und Fechenheim<br />

wurden wach. Und es kam noch schlimmer!<br />

Das nächste Spiel im Derby gegen den FC 04<br />

<strong>Ober</strong>ursel ging ebenfalls mit 0:1 verloren. Wir<br />

steckten in einer Krise.<br />

Es folgte ein 2:1-Sieg gegen <strong>Ober</strong>rad, als am 27.<br />

Spieltag die Usinger T<strong>SG</strong> daheim mit 0:1<br />

<strong>Ober</strong>rad unterlegen war und wir mit einem 3:1<br />

im Nachbarschaftsderby gegen Nieder-<br />

<strong>Erlenbach</strong> die Tabellenführung zurückeroberten.<br />

Am 30. Spieltag hatten wir vier Punkte<br />

Vorsprung vor Usingen und empfingen zu Hause<br />

die <strong>SG</strong>K Bad Homburg. Zur Halbzeit führten wir<br />

mit 1:0, als wir aus Nieder-<strong>Erlenbach</strong> einen Anruf<br />

erhielten. Im Spiel zwischen Nieder-<strong>Erlenbach</strong><br />

und Usingen würde es zur Halbzeit 4:0 für<br />

Nieder-<strong>Erlenbach</strong> stehen, wurde uns mitgeteilt.<br />

Sofort setzte sich unser Jugendleiter Stefan<br />

Petith Richtung Nieder-<strong>Erlenbach</strong> in Bewegung,<br />

um uns nach Ankunft diese Nachricht zu<br />

bestätigen. Das würde bedeuten, dass wir zwei<br />

Spieltage vor Schluss Meister wären. Und so<br />

kam es auch. Wir gewannen mit 4:1 und<br />

Usingen verlor mit 2:5. Zwei Spieltage vor Schluss<br />

hatten wir uneinholbare sieben Punkte<br />

Vorsprung.<br />

Zwei Wochen Feiern waren angesagt. Und dies<br />

hatten sich alle verdient. Nach 18 Jahren<br />

gehörte die <strong>SG</strong> <strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> wieder der<br />

Landesliga Hessen-Süd an.<br />

Meister der Bezirks-<strong>Ober</strong>liga Frankfurt/West 1997/1998:<br />

<strong>Ober</strong>e Reihe von links: Co-Trainer Christoph Müller, Frank Ziegler, Michael Ehlers, Erik Wesser, Stephan Peter,<br />

Robert Schmidt, Thorsten Fleckenstein, Volker Haumann, Trainer Harald Faust<br />

Mittlere Reihe von links: Vors. Klaus Koltzenburg, Jens Hoim, Oliver Bauer, Matthias Feucht, Martin Rämer, Oliver Böff,<br />

Frank Zimmermann, Ingo Mainert, Matthias Schmidt, Schatzmeister Klaus Struve<br />

Untere Reihe von links: Abt.-Ltr. Andreas Hett, Bernd Zenzner, Jenner Mengüloglu, Kai Merkel, Alexander Jacobi,<br />

Günter Stöckl, Roland Walter und Betreuer Robert Cooper


Die <strong>SG</strong> <strong>Ober</strong>-Elenbach vereinigte in ihrem<br />

Meisterschaftsjahr einige Superlativen: Sowohl in<br />

der Vorrunde (mit 35 von 45 möglichen<br />

Punkten) als auch in der Rückrunde (sogar 37<br />

von 45) und was Heim- (38 von 45) und<br />

Auswärts-Bilanz (34 von 45) betrifft, konnte uns<br />

keiner das Wasser reichen. Mit großem Elan<br />

gingen wir in die erste Landesliga-Saison und<br />

mussten sehr schnell kapieren, dass hier ein<br />

anderer Wind herrscht. Gegen den späteren<br />

Aufsteiger in die <strong>Ober</strong>liga Hessen, FC Germania<br />

Horbach, und gegen den Mitaufsteiger <strong>SG</strong><br />

Einhausen setzte es an den ersten Spieltagen<br />

gleich deutliche Niederlagen. Zur Eingewöhnung<br />

blieb uns nicht viel Zeit. Am dritten<br />

Spieltag konnte der erste Sieg gefeiert werden.<br />

Das Heimspiel gegen den SV Mörlenbach<br />

konnte mit 2:1 gewonnen werden. Ein weiterer<br />

Sieg gegen die durch die Relegation<br />

aufgestiegene Usinger T<strong>SG</strong>, und weitere fünf<br />

Unentschieden mit insgesamt 11 Punkten waren<br />

die magere Ausbeute in der Vorrunde. In der<br />

Winterpause mussten wir reagieren und<br />

verpflichteten fünf neue Spieler. Dies erwies als<br />

richtige Entscheidung. Entsprechend großem<br />

Anteil trugen die Neuen zu den insgesamt<br />

sechs Siegen und zwei Unentschieden der<br />

Rückrunde bei. Somit hatten wir weitere 20<br />

Punkte geholt. Es langte im ersten Jahr zum 13.<br />

Tabellenplatz, ein Nichtabstiegsplatz. Die<br />

nächste Landesliga-Saison konnte geplant<br />

werden.<br />

Die Zeit in der Landesliga ist insbesondere mit dem Namen Klaus Koltzenburg verbunden. Er diente dem<br />

Verein zunächst als 2. Vorsitzender und Schriftführer, bevor er 1. Vorsitzender wurde. Über 39 Jahren<br />

schlug sein Herz für den Fußball in unserem Verein. Als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim<br />

DFB brachte er gute Kenntnisse und Kontakte ein.<br />

Das Spiel in der Landesliga war aber stets teuer, teurer als das Spiel in der Bezirksoberliga. Die<br />

stagnierende wirtschaftliche Situation brachte es mit sich, dass immer weniger Sponsoren für die <strong>SG</strong><br />

<strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> gefunden werden konnten. Dies belastete die finanzielle Situation des Vereins so sehr,<br />

dass der Verein sich ein Spiel in der Landesliga nicht mehr leisten konnte. Die Aktiven des Vereins<br />

kamen daher überein, einen geordneten Rückzug anzutreten. Die 1. Mannschaft stieg wieder in die<br />

Bezirksoberliga ab und die 2. Mannschaft spielt weiter in der Bezirkliga.<br />

Klaus Koltzenburg, dem die Landesliga immer wichtig war, kandidierte daraufhin nicht mehr für den<br />

Vorstand. Und Hans Mohr, der dem Verein durch eine großzügige Spende wieder auf die Füße geholfen<br />

hatte, wurde neuer 1. Vorsitzende. Auch der restliche Vorstand erneuerte sich.


Der neue Vorstand hat sich zum Ziel gesetzt, den Verein wieder stärker in den Ort zu integrieren, die<br />

Abteilungen des Vereins gleichberechtigt zusammenwachsen zu lassen, das Vereinsleben stärker zu<br />

fördern und für eine stabile finanzielle Situation zu sorgen, die einen reibungslosen Sportbetrieb aller<br />

Aktiven ermöglicht.<br />

Parallel zu der personellen Erneuerung wurde die Fußballjugend dementsprechend eine eigene<br />

Abteilung und bekam einen Sitz im Vorstand. Die Fußballabteilung bekam ebenfalls ein eigenes Statut<br />

und eine eigene Abteilungsleitung. Sie ist damit ebenfalls eigenständig und nicht mehr weitgehend<br />

deckungsgleich mit dem Gesamtverein.<br />

Bereits jetzt wirkt sich diese Konsolidierung durch wachsende Mitgliederzahlen und stabilisierte Finanzen<br />

aus.<br />

Die Jugendförderung in der <strong>SG</strong>O steht in dieser<br />

Zeit vor einem Neubeginn. Jahrelang hatten wir<br />

große Probleme, der Jugend in unserem Verein<br />

eine Möglichkeit der Entwicklung zu geben. Das<br />

war in früheren Jahren anders. Ende der 70er<br />

Jahre bis Anfang der 80er Jahre gab es<br />

erfolgreiche Jugend-Mannschaften. In diesem<br />

Zeitraum hatten sich auch Spieler aus dem<br />

Bereich der ersten Mannschaft als Jugendtrainer<br />

zur Verfügung gestellt. In regelmäßiger<br />

Folge konnten A-Jugendspieler in den Bereich<br />

der zweiten und sogar der ersten Mannschaft<br />

übernommen werden. Dies war leider in den<br />

letzten Jahren immer weniger der Fall. Der letzte<br />

Spieler, der aus einer Jugendmannschaft der<br />

<strong>SG</strong>O den Sprung in unsere erste Mannschaft<br />

geschafft hat, war vor elf Jahren Bernd Zenzner.<br />

Dies war früher ganz anders. 1981 wurde unsere<br />

A-Jugend Bezirksliga-Meister und stieg in die<br />

Hessenliga, damals höchste Jugendspielklasse,<br />

auf. Das Gros dieser Mannschaft formierte sich<br />

im nächsten Jahr zu einer Junioren-Mannschaft,<br />

die im Jahre 1982 Hessischer Pokalsieger und<br />

Vizemeister in der Meisterschaftsrunde wurde.<br />

Acht Spieler dieser Mannschaft bildeten später<br />

das Gerippe unserer ersten Mannschaft in der<br />

Bezirks-<strong>Ober</strong>liga.<br />

Später ging der Trend, mangels Spieler in den<br />

verschiedenen Altersklassen, zu Jugendspielgemeinschaften.<br />

Auch unser Verein musste diesen<br />

Weg einschlagen. Ab der Saison 1989/90 tat<br />

man sich mit der <strong>SG</strong>K Bad Homburg zur J<strong>SG</strong><br />

Bad Homburg zusammen. Dieser Zusammenschluss<br />

hielt bis in das Jahr 1997. Mit dem Ende<br />

dieser Jugendspielgemeinschaft kam es in<br />

<strong>Ober</strong>-<strong>Erlenbach</strong> zu einer Renaissance des<br />

Jugendfussballs. Dank dem Engagement<br />

einiger Väter und einiger ehemaligen Aktiven<br />

gab es ab 1998 wieder die Möglichkeit, in den<br />

jüngsten Jahrgängen, von der G-Jugend bis zur<br />

E-Jugend, selbständige Mannschaften zu<br />

melden. Für die älteren Jahrgänge bestand<br />

allerdings weiterhin eine Jugendspielgemeinschaft,<br />

zuletzt mit den Eschbacher Bombern aus<br />

<strong>Ober</strong>-Eschbach.<br />

Großen Anteil an dieser Trendwende hatte der<br />

seit 1998 tätige Jugendleiter Stefan Petith. Ein<br />

weiteres <strong>SG</strong>O-Eigengewächs, schon als<br />

Jugendspieler im Verein aktiv. Er gehörte zur<br />

damaligen A-Jugend, die im Jahre 1982 in der<br />

höchsten Jugendklasse spielte. Später aktiv im<br />

Seniorenbereich tätig. Schon früh trainierte er<br />

auch immer wieder Jugendmannschaften und<br />

war so für den <strong>SG</strong>O-Vorstand der optimale<br />

Kandidat für den Posten des Jugendleiters.<br />

Diese Entwicklung wurde fortgesetzt und<br />

ausgebaut, nachdem Uwe Loos, selbst früher<br />

aktiver Spiele der <strong>SG</strong>O, 200X die Jugendleitung<br />

übernahm. Emsig baute er zusammen mit<br />

mehreren Eltern die Jugendmannschaften<br />

weiter aus.<br />

Ständige Reiberein zwischen dem Vorstand der<br />

<strong>SG</strong>O und der Jugendabteilung führten<br />

schließlich zu einem Rücktritt von Uwe Loos. Die<br />

Eltern der Jungklicker beschlossen, für die<br />

Belange Ihrer Kinder zu kämpfen. Sie wählten<br />

eine Elternkommission. Diese schloss mit dem<br />

Vorstand einen Vertrag ab, welcher der<br />

Jugendabteilung eine Eigenständigkeit<br />

zusicherte. Sie wirkten an eine entsprechende<br />

Satzungsänderung mit, die schließlich der<br />

Jugend einen angemessenen Status gab.<br />

In dieser Zeit hatte Wolfgang Fröhlich die<br />

schwierige Aufgabe übernommen, sich als<br />

allein amtierender kommissarischer Jugendleiter<br />

um die Belange der Jugendabteilung zu<br />

kümmern. Nachdem die Jugendabteilung Ihre<br />

Selbständigkeit erlangt hatte, übernahm dann<br />

Uwe Loos wieder das Amt des Jugendleiters.<br />

Mittlerweile deckt die Jugendabteilung von der<br />

Ballspielgruppe über die G-Jugend bis hin zur A-<br />

Jugend alle Alterklassen ab. Auch eine<br />

Mädchenmannschaft spielt jetzt in der <strong>SG</strong>O.<br />

Man darf gespannt sein, welche der Jungkicker<br />

demnächst in der 2. oder sogar 1. Mannschaft<br />

spielen werden. Die Zukunft unseres Vereins ist<br />

dank dieser überaus erfolgreichen<br />

Jugendarbeit gesichert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!