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Naturperlen<br />

Die Perle<br />

GaBE DER GöttER<br />

In ihrer Vollkommenheit, wie kein anderes Werk der natur ohne jegliches<br />

Zutun des Menschen geschaffen, wurde die Perle sowohl der griechischen<br />

liebesgöttin aphrodite als auch der römischen Venus zugeschrieben. Bis<br />

heute gilt die göttliche Gabe als Inbegriff des Weiblichen, der Schönheit<br />

und des luxus.<br />

Als kreative Schöpfung der Natur verdankt die Perle ihre Existenz der Abkapselung,<br />

dem natürlichen Abwehrmechanismus einer Muschel, bei dem<br />

ein eingedrungener Fremdkörper wie z. B. ein Sandkorn Schicht für Schicht<br />

mit perlmuttbildendem Gewebe ummantelt wird. Erwähnung fand dieses<br />

natürliche Kunstprodukt bereits in über 4.000 Jahre alten chinesischen<br />

Schriften. Benannt nach ihrem ursprünglichen Herkunftsgebiet, erlebte die<br />

Orientperle ihre Blütezeit im Römischen Reich, wo „La Perla“ bald zum Synonym<br />

für Luxus und sozialen Rang wurde. Erst in der Renaissance wurde mit<br />

Entdeckung der Perlenbänke in der Neuen Welt an den Küsten Venezuelas,<br />

Kolumbiens und Panamas das „Pearl Age“ eingeleitet, das ein Jahrhundert<br />

lang die „Okzidentperlen“ ins spanische Königshaus und von dort aus in<br />

das gesamte Europa strömen liess. Als<br />

Ausdruck von Macht und Prestige waren die Kostbarkeiten der Meere<br />

bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Privileg des Adels.<br />

Zuchtperlen<br />

Das Ende der wertvollen Naturperlen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

eingeläutet, als der Japaner Kokichi Mikimoto ein einzigartiges Zuchtverfahren<br />

entwickelte, das den natürlichen Prozess der Muschel bei der Abwehr<br />

von Fremdkörpern nutzte. Durch das Einsetzen eines künstlichen Kerns, der<br />

dann von Perlmutt umhüllt wurde, gelang dem Vater der Zuchtperle im Jahr<br />

1900 bei seiner ersten Ernte eine Ausbeute von 4.200 Zuchtperlen. Bis zur<br />

Weltausstellung für Juwelen, 1921 in Paris, hatte Mikimoto seine Methode<br />

derart verfeinert, dass er dem Publikum das perfekte Meisterwerk einer voll-<br />

Fotos: © Gellner (Perlen einzeln), © Bucherer (Perlenkette)<br />

A–AAA-Bewertungssystem<br />

Dieses System bewertet Perlen auf einer Skala von AAA bis A, wobei AAA<br />

die höchstmögliche Einstufung ist.<br />

AAA: Höchste Qualitätseinstufung. Die Perle ist nahezu fehlerlos und<br />

die Oberfläche weist einen glanzvollen Lüster auf. Mindestens 95 % der<br />

Oberfläche sind frei von allen Wachstumsmerkmalen.<br />

AA: Die Perle hat einen glanzvollen Lüster. Mindestens 75 % der Oberfläche<br />

sind frei von Wachstumsmerkmalen.<br />

A: Niedrigste Qualitätseinstufung mit weniger glanzvollem Lüster und/<br />

oder mehr als 25 % Wachstumsmerkmalen auf der Oberfläche.<br />

Pflegetipps für langen Glanz<br />

Der kristalline Perlmuttmantel einer Perle ist empfindlich gegenüber Säuren<br />

und aggressiven Chemikalien, sogar der natürliche Säuremantel der Haut<br />

hinterlässt Spuren. Daher empfiehlt es sich, die Perlen erst nach dem Auftragen<br />

von Kosmetika oder Parfum anzulegen sowie regelmässig mit einem<br />

weichen feuchten Tuch zu reinigen. Die Aufbewahrung sollte getrennt von<br />

anderen Schmuckstücken erfolgen, am besten in einem mit Samt<br />

oder Seide ausgeschlagenen Schmuckkästchen. Zudem<br />

sollte man sie häufig tragen, denn in dunklen<br />

Schubladen verlieren die Perlen auf<br />

Dauer ihren Glanz.<br />

kommen<br />

runden Zuchtperle<br />

präsentieren konnte. Von da<br />

an war der internationale Siegeszug der<br />

Kulturperle nicht mehr aufzuhalten, wodurch<br />

echte Perlen, Fluss- oder Imitationsperlen bald in den<br />

Hintergrund gerieten. Der erste Schritt für die Perlenzucht ist ein<br />

Bestand geeigneter Austern, die von Tauchern aus den Tiefen der Meere<br />

geholt oder einfach eingesammelt werden. Neben der isolierten Muschelzucht<br />

besteht auch die Möglichkeit der Aufzucht wilder Muscheln an Kollektoren,<br />

an denen sie sich natürlich festsetzen. Anschliessend erfolgt der<br />

einzige Eingriff des Menschen durch feste oder organische Implantate, die<br />

manuell eingesetzt werden. Den Rest erledigt der Stoffwechsel der lebenden<br />

Muscheln, indem diese Kerne mit feinen Schichten von Aragonitkristallen<br />

überzogen werden. Die Dicke der Perlmuttschicht hängt dabei von<br />

der Länge der Zucht- und Pflegephase ab, in der die Austern in Netzen oder<br />

Körben bei optimalen Wasserbedingungen in freier Natur gehalten werden.<br />

Von der gesamten Zuchtperlenernte sind nur rund 40 Prozent verwertbar<br />

und nur etwa 5 Prozent der Perlen sind von wirklich sehr guter Qualität.<br />

Für eine Beurteilung der Herkunft, der Qualität und des Wertes von Perlen<br />

und Zuchtperlen sind eine profunde Kenntnis des internationalen Einkaufsmarktes,<br />

jahrelange Erfahrung und ein geschultes Auge notwendig. Auch<br />

heute steht die täuschend echt wirkende Zuchtperle ihrer echten Schwester<br />

Durch eine Verletzung der äußeren – Perlmutt produzierenden – Epithelschicht, dringen einzelne Epithelzellen<br />

in das Bindegewebe, vermehren sich und verbinden sich zu einem Epithelsack (Perlsack).<br />

Diese Zellen scheiden unverändert Perlmutt in das Innere des Perlsackes und bilden dadurch in wachsenden<br />

konzentrischen Schichten langsam eine Perle. Bei der Zuchtperle wird deswegen immer zusammen<br />

mit einem Perlmuttkern ein Stück Mantel-/Epithelgewebe in die Muschel eingepflanzt, die dann<br />

den Perlsack um den Kern bilden kann, damit letztlich der Kern mit Perlmutt umhüllt wird und die Perle<br />

entsteht. (Skizze aus: Elisabeth Strack: Perlen, Rühle-Diebener-Verlag)<br />

in nichts nach und ist ihres glamourösen Glanzes wegen<br />

überall auf der Welt begehrt. Allerdings erwecken die Handelsnamen<br />

immer wieder einen falschen Eindruck – so ist die Bezeichnung<br />

„Perlenauster“ irreführend, da Austern normalerweise keine Perlen liefern.<br />

Meereszuchtperle<br />

Wegen der Grösse und Dicke ihrer Perlmuttschicht gilt die Südsee-Zuchtperle<br />

als „Königin der Perlen“. Ihre seltensten Exemplare erreichen eine<br />

Grösse von bis zu 25 Millimetern, da im Gegensatz zu japanischen Züchtungen<br />

bei dieser Muschelart grössere Kerne eingesetzt werden können.<br />

Ein weiterer Grund für ihre Kostbarkeit ist die grossartige Bandbreite von<br />

Formen, Farbtönen und Schattierungen, die die Südsee-Zuchtperlen je<br />

nach Herkunftsgebiet aufweisen. Ihr Farbenspektrum reicht von weiss und<br />

creme-rosé in den Südseegewässern Burmas und den Philippinen über<br />

creme-grün bis goldfarben derer Indonesiens hin zu edlem weiss-silbergrau<br />

Australiens und schließlich den anthrazit bis tief-schwarzen Südseeperlen<br />

Tahitis. Dabei bildet die Südsee-Zuchtperle zwei Hauptgruppen<br />

von weissen und dunklen Perlen, die von der in Thailand sowie Neuguinea<br />

lebenden silberlippigen Perlenauster (Pinctada maxima) bzw. der auf Tahiti<br />

beheimateten schwarzlippigen Perlenauster (Pinctada margaritifera)<br />

stammen. Die meisten Tahiti-Zuchtperlen kommen aus den Atollen und<br />

Lagunen des Südpazifiks und werden bis auf wenige Ausnahmen nur in<br />

Französisch-Polynesien und auf den Fidschi-Inseln und den Cook Islands<br />

gezüchtet. Die exotische Einzigartigkeit der einzigen natürlichen schwarzen<br />

Perle gründet sich auf die individuelle Form- und Farbgebung sowie<br />

ihre Seltenheit. Mit einem Anteil von nur einem Prozent gemessen an der

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