Ein Schweizer mit Gespür für den guten Ton - Sinfonieorchester ...
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Westdeutsche Zeitung<br />
08.04.2011<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>mit</strong> Gespür für <strong>den</strong> <strong>guten</strong> <strong>Ton</strong><br />
<strong>Sinfonieorchester</strong> Solo−Trompeter Cyrill Sandoz steht im Mittelpunkt des achten Konzerts der<br />
Spielzeit inder Historischen Stadthalle.<br />
Das Gespräch führte Martina Thöne<br />
Für Cyrill Sandoz wird es kein Sinfoniekonzert wie jedes andere: Als Solist des Trompetenkonzerts<br />
möchte der gebürtige <strong>Schweizer</strong> am 10. und 11. April in der Stadthalle für <strong>den</strong> <strong>guten</strong> <strong>Ton</strong> sorgen.<br />
Herr Sandoz, der armenische Komponist Alexander Arutjunjan ist vor allem wegen seines<br />
Trompetenkonzerts von 1950 bekannt. Sie stellen es dem Publikum beim Sinfoniekonzert in der<br />
Stadthalle vor. Was zeichnet das Stück aus<br />
Cyrill Sandoz: Es ist dem Instrument Trompete quasi auf <strong>den</strong> Leib geschnitten, bietet die Möglichkeit,<br />
viele verschie<strong>den</strong>e Ausdrucksweisen zu zeigen. Es gibt virtuose Passagen, aber auch lyrische und<br />
träumerische Momente. Die Melodien sind sehr eingängig und raffiniert komponiert.<br />
Was sagen Ihre Nachbarn, wenn Sie üben<br />
Sandoz: Ich habe zum Glück sehr geduldige und verständnisvolle Nachbarn. Bis jetzt hat sich noch<br />
niemand beklagt, obwohl das tägliche Übungsprogramm nicht nur das Spielen von schönen Melodien<br />
beinhaltet . . .<br />
Sie nehmen auch am Education−Programm des Orchesters teil und gehen in Schulen. Was ist Ihre<br />
Erfahrung: Hat klassische Musik neben „Deutschland sucht <strong>den</strong> Superstar“ heute noch eine<br />
Chance<br />
Sandoz: Auf je<strong>den</strong> Fall. Mit dem Education−Programm zeigt das Orchester, dass man klassische Musik<br />
auf die verschie<strong>den</strong>sten Weisen ver<strong>mit</strong>teln kann. Die Reaktionen der Kinder und Jugendlichen lassen<br />
erkennen, dass Klassik immer noch zu begeistern vermag. Ich glaube auch, dass sich dies nicht so<br />
schnell ändern wird, <strong>den</strong>n dazu ist Musik viel zu aufregend und vielfältig.<br />
Sie sind <strong>Schweizer</strong> und nun in Wuppertal zu Hause. Fehlen Ihnen „richtige“ Berge<br />
Sandoz: Ich habe mich gut eingelebt und fühle mich sehr wohl in Wuppertal. Natürlich ist es in der<br />
Heimat immer noch am schönsten, aber das genieße ich umso mehr, wenn ich im Sommer meine<br />
Freizeit dort verbringe.<br />
Was war – musikalisch gesehen – der Höhepunkt Ihrer bisherigen Auftritte <strong>mit</strong> <strong>den</strong> Sinfonikern<br />
Sandoz: Zu <strong>den</strong> Höhepunkten gehören sicherlich die Aufführungen der 5. Sinfonie von Gustav<br />
Mahler, welche wir sowohl in der Stadthalle als auch auf der Japan−Tournee spielen durften. Als<br />
Trompeter übernimmt man in diesem Stück große Verantwortung und tritt oft solistisch auf.<br />
Was fasziniert Sie an Ihrem Instrument<br />
Sandoz: Ich bin immer wieder begeistert vom Klang einer Trompete. Ich finde es sehr spannend, sich<br />
je<strong>den</strong> Tag von neuem <strong>den</strong> Anforderungen des Instrumentes zu stellen. Dafür muss man zwar viel<br />
Geduld <strong>mit</strong>bringen, wird aber auch genügend oft dafür entschädigt.
Wenn Sie nicht Trompeter gewor<strong>den</strong> wären, was wären sie dann<br />
Sandoz: Das kann ich nicht sagen, da für mich schon früh klar war, in welche Richtung es gehen<br />
würde. Zwar habe ich auch viele andere Interessen, aber der Musikerberuf ist so abwechslungsreich,<br />
dass ich mir im Moment keinen anderen vorstellen kann.<br />
Seit 2007 ist Cyrill Sandoz 1. Solo−Trompeter des <strong>Sinfonieorchester</strong>s. Der Klang seines<br />
Instruments begeistert ihn täglich aufs Neue.<br />
Archivfoto: Andreas Fischer