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Das Johannisberg-Quartett - Sinfonieorchester Wuppertal

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<strong>Das</strong> <strong>Johannisberg</strong>-<strong>Quartett</strong><br />

Ulrike Nahmmacher, Violine<br />

Martin Roth, Violine<br />

Jens Brockmann, Viola<br />

Christine Altmann, Violoncello<br />

LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770-1827)<br />

Streichquartett Nr. 6 B-Dur op. 18<br />

Allegro con brio<br />

Adagio, ma non troppo<br />

Scherzo: Allegro<br />

La Malinconia: Adagio – Allegretto quasi Allegro<br />

ELENA FIRSOVA (*1950)<br />

Streichquartett Nr. 10 op. 18 La Malinconia<br />

Reflecting on Beethoven Nr. 6. B-Dur op. 18<br />

PAUSE<br />

LEOŠ JANÁCEK (1854-1928)<br />

Streichquartett Nr. 10 op. 84<br />

Intime Briefe<br />

Andante – Con moto – Allegro<br />

Adagio – Vivace<br />

Moderato – Adagio – Allegro<br />

Allegro – Andante – Adagio<br />

Konzertdauer: ca. 2 Std. inkl. Pause<br />

Die Kammerkonzert-Reihe wird unterstützt durch die Freunde der <strong>Wuppertal</strong>er Bühnen und des<br />

<strong>Sinfonieorchester</strong>s <strong>Wuppertal</strong> e. V. sowie der Konzertgesellschaft <strong>Wuppertal</strong> e. V.


LUDWIG VAN BEETHOVEN<br />

Streichquartett Nr. 6 B-Dur op. 18<br />

Neben der Sinfonie und der Klaviersonate gehört das Streichquartett zu den typischen<br />

Gattungen der beethovenschen Kunst. Bevor er in Wien seine ersten <strong>Quartett</strong>e schrieb,<br />

hatte Beethoven sich mit den Streichtrios op. 3 und op. 9, der Serenade op. 8 und dem<br />

Streichquintett op. 4 das kompositorische Werkzeug erarbeitet, um der anspruchsvollsten<br />

Gattung der Kammermusik gewachsen zu sein. Anregungen zur <strong>Quartett</strong>komposition dürfte<br />

Beethoven vor allem durch den Fürsten Lichnowsky empfangen haben, in dessen Haus<br />

regelmäßig Kammermusik gespielt wurde.<br />

<strong>Das</strong> Streichquartett Nr. 6 B-Dur op. 18 entstand in den Jahren 1799/1800. So sehr dieses<br />

Werk das für den frühen Beethoven bestimmende dialektische Prinzip des Aufbaus mit<br />

eigengeprägter Thematik erkennen lässt, so sehr scheint die Suche nach dem einem, eigenen<br />

<strong>Quartett</strong>stil noch durch. Bei aller unverkennbaren Individualität bleibt das Werk im Rahmen<br />

der gesellschaftlich geprägten Kammermusik. Hervorzuheben ist der vierte Satz: Dem Finale<br />

hat Beethoven ein melancholisch-klingendes Adagio vorausgeschickt, dessen Thema in<br />

triolischen Vorschlägen mündet.<br />

ELENA FIRSOVA<br />

Streichquartett Nr. 10 op. 18 La Malinconia<br />

Reflecting on Beethoven Nr. 6. B-Dur op. 18<br />

Elena Firsova wurde am Moskauer Konservatorium bei Alexander Pirumow (Komposition),<br />

Juri Cholopow (Analyse) und Nikolai Raskatow (Orchestration) ausgebildet. Im Jahr 1990 war<br />

sie Mitbegründerin der russischen Gesellschaft für Neue Musik (ASM). 1991 übersiedelte sie<br />

nach England, wo sie mit ihrer Familie lebt und als Dozentin und freischaffende Komponistin<br />

tätig ist. Durch umfangreiche und vielseitige Studien von 1970 bis 1988 erreichte Firsova<br />

eine sichere Beherrschung zeitgenössischer Kompositionstechniken, die keineswegs einseitig<br />

einer Stilistik verpflichtet sind. Sie entwickelt die Ideen der Zweiten Wiener Schule weiter,<br />

behandelt die Strenge der Zwölftonmusik aber frei, lässt in der Reihenbildung absichtlich<br />

konsonant empfundene Klänge zu und legt besonderen Wert auf melodische Motivik.<br />

Auch im Streichquartett Nr. 10 La Malinconia ist das Lyrische, Bildhafte wesentlich, wie die<br />

programmatischen Titel ihrer Werke verdeutlichen. <strong>Das</strong> Werk ist eine Auftragskomposition<br />

über den 4. Satz La Malinconia des Streichquartetts Nr. 6 B-Dur op. 18 von Ludwig van<br />

Beethoven.


LEOŠ JANÁCEK<br />

Streichquartett Nr. 2<br />

Intime Briefe<br />

Janácek schrieb sein zweites Streichquartett zu Beginn des Jahres 1928 innerhalb von drei<br />

Wochen. <strong>Das</strong> <strong>Quartett</strong> ist eine musikalische Liebeserklärung an Kamilla Stösslová, Janáceks<br />

38 Jahre jüngere Geliebte, die Muse seines letzten Lebensjahrzehnts. Der Titel sollte<br />

ursprünglich „Liebesbriefe“ lauten. Nachträglich entschied sich der Komponist für den<br />

neutralen Titel „Intime Briefe“. Die leidenschaftliche Unmittelbarkeit der Aussage, das<br />

Pathos des Deklamatorisch-Motivischen, die plötzlichen Umschwünge des Ausdrucks, die<br />

Intensität der Kantilenen – all das lässt keinen Zweifel an dem offenen Bekenntnis, zu dem<br />

sich Janáceks Musik hier zusammenfügt.<br />

Zwei Gedanken bestimmen den ersten Satz in verschiedensten Umbildungen und<br />

unterschiedlichster Klangfarbe. Ein von der Viola angestimmtes, wiegendes, aber dennoch<br />

intensiv-gespanntes Thema trägt in freien Varianten monothematisch den gesamten zweiten<br />

Satz. Der dritte Satz hat zwei Themen zur Grundlage: Ein liedhaft in Punktierungen sich<br />

wiegendes Thema zu Beginn des Satzes und eine Liebesmelodie, die sich an Intensität<br />

ständig steigert und damit den Höhepunkt des <strong>Quartett</strong>s herbeiführt. Eine Tanzmelodie,<br />

deren Ganztoncharakter aus der Folklore stammt, eröffnet und beschließt das Finale.<br />

Vor der offiziellen Uraufführung wurde das <strong>Quartett</strong> mehrmals vom Mährischen<br />

Streichquartett für Janácek gespielt. Öffentlich war das Stück aber erst nach dem Tod des<br />

Komponisten zu hören, am 11. September 1928 in Brünn. <strong>Das</strong> Werk gehört zu den großen<br />

Streichquartettkompositionen des 20. Jahrhunderts.<br />

Antje Riewe

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