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G R A T I S - Veselý výlet

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MALÁ ÚPA<br />

4 5<br />

DIE RIESENGEBIRGSHOCKE - DER HOLZRUCKSACK<br />

Im Informationszentrum von Malá Úpa mit vollendeter Exposition sind unter anderem drei Typen von<br />

Hocken (Kraxen) ausgestellt, die in diesem Teil des Riesengebirges früher benutzt wurden. Die Bergler<br />

befestigten die Last auf der Hocke, auf dem Schlitten oder stauten sie ins Lakentuch und befestigten alles<br />

mittels eines Hanfseils, mit einem originellen Schnellverschluss am Ende, der von den Alteingesessenen<br />

Klaube genannt wurde. Die aus Ahornholz in Form eines Tropfens geschnitzte Schnalle hält die Last fest,<br />

indem das überkreuzte freie Seilende vom festgezurrten Seilende fest gedrückt wird. Wie zu alten Zeiten<br />

sind in der Ausstellung mittels Klaube eine Milchkanne an einer Stuhlhocke und eine schwere Last an<br />

einem Hörnerschlitten festgezurrt. Freunde der traditionellen Hörnerschlittenfahrten, allen voran Wojciech<br />

Jabłoński von der polnischen Seite und Josef Tylš von der böhmischen Seite der Berge, tragen als Symbol<br />

der alten böhmischen Tradition eine um den Hals gehängte Klaube.<br />

Immer hatte man irgendetwas mitzunehmen. Schon vor tausenden Jahren wurden die Mitbringsel in einem<br />

Sack verstaut, über die Schulter gehängt oder auf dem Rücken getragen, um die Hände frei zu haben. Solch<br />

ein Sack mit Trägern war und ist bis heute das typischste aller Gepäckstücke - ob nun in Form eines Leinenranzens<br />

mit Zipfeln an den Ecken oder als Rucksack in modernem Design mit Tragekomfort, Rückenpolsterung<br />

und Klettenverschluss. Irgendwann in der Vergangenheit kamen die Bergler aus dem Riesengebirge darauf, wie<br />

man auch schwere und voluminöse Lasten relativ bequem tragen kann. Der Sack oder die Last an sich wurden<br />

an einer Rahmenkonstruktion, einem Tragegestell mit breiten Leinenbändern angebracht, das zum einen besser<br />

auf dem Rücken saß und zum anderen den Schwerpunkt über die Schultern hinaus verlagerte. So wurde<br />

die Riesengebirgshocke geboren.<br />

Mindestens ab dem 17. Jahrhundert schleppten die Bergler auf solchen Hocken gewonnenes Eisenerz und<br />

gebrannte Holzkohle vom schwer zugänglichen Malá Úpa zu den Hüttenwerken in Kowary und ins heutige<br />

Pec pod Sněžkou. Ebenso unumgänglich waren die Hocken für ganze Generationen von Grenzschmugglern,<br />

die bei Nacht und Nebel Käse und Butter zum Beispiel über den Sattel Soví sedlo ins benachbarte Schlesien<br />

schmuggelten, um meist mit einer bis zu hundert Kilo schweren Last von Zuckerin (Süßstoff), Tabak, Brandwein<br />

oder Petroleum zurückzukehren. Zu Beginn des Reiseverkehrs im 19. Jahrhundert brachten es die Bergler<br />

sogar fertig, wohlhabende „Touristen” auf solch einer Hocke von Pomezní Boudy zur Schneekoppe hinaufzutragen.<br />

Viel öfter wurde die Hocke jedoch im alltäglichen Leben verwendet. In Malá Úpa und wohl auch anderswo<br />

im Ostriesengebirge gab es drei Arten dieser „Holzrucksäcke”. Wir kennen nur deren deutsche Bezeichnungen,<br />

besonders aus den Erzählungen von Friedrich Kneifel von den Jonabodenbaude.<br />

Die weitverbreiteste und geläufigste war die „Leiterhocke”, die aus einem Eschenholzrahmen und einer Rück-<br />

enwand aus leichten und dünnen Ahorn- oder Fichtenbrettchen bestand. Das Gepäck wurde mittels Hanfseil<br />

und Klaube in einem bestimmten Winkel an der flachen Hocke festgezurrt, damit sich der Schwerpunkt eines<br />

zum Beispiel 90 kg schweren Bierfasses genau über der Schulter des Trägers befand. Gerade diese Hocke<br />

wurde von den Koppenträgern zur Schneekoppe benutzt.<br />

Voluminöse Lasten banden sich Männer und Frauen auf der „Kopfhocke” fest. Vom Rückengestell reichte ein<br />

kurzes „Dach” nach vorn über den Kopf, was ein Verschieben der Last - zum Beispiel einer Heuhocke - genau<br />

über die Körperachse erlaubte.<br />

Zu alten Zeiten befanden sich die Heugründe auch an den höchstgelegenen Orten von Malá Úpa, ja sogar<br />

an den Hängen der Schneekoppe wurde Heu getrocknet. Es war schon ein Meisterstück, das dortige kurze<br />

Wolfsgras kunstgerecht auf der Hocke zu verstauen. Jedes Büschel musste zur Garbe gewunden und sorgfältig<br />

auf der Hocke verstaut werden. Nachdem das Heu eine Stunde lang auf diese Weise gebündelt wurde, ähnelte<br />

es einem gepressten Ballen, der sicher vom Hanfseil gehalten, bis zum Heim des Landwirts gebracht werden<br />

konnte. Eine gut verstaute Heuhocke wog bis zu 80 kg. Mitunter wurde die Kopfhocke auch zum Tragen von<br />

Brennholz benutzt. Hauptsächlich Frauen und Kinder benutzten die doch geläufigste „Sesselhocke”. Oft diente<br />

sie zum Transport von Handgepäck - der Ranzen oder Holzkoffer brauchte ja nur auf dem kleinen Trageboden<br />

festgezurrt werden. Auf diesen Kraxen trugen die Frauen volle Milchkannen oder Kistchen mit hausgemachten<br />

Quargeln oder Butter zu Tal. Da sie jedoch einen zu tiefen Schwerpunkt hatten, konnten sie nicht zum Transport<br />

schwerer Lasten verwendet werden. Im Flur oder Holzschober jeder Klein Aupaer Holzhütte hängten jeweils<br />

immer gleich ein paar dieser Hocken. Jedes Familienmitglied, einschließlich der schon etwas größeren Kinder<br />

hatte seine eigene, der Landwirt selbst brauchte gleich ein paar allein für sich. Am Sammelort der Milchkannen,<br />

im Gasthof oder vor dem Kolonialgeschäft standen sie dann jeweils an die Wand gelehnt oder einfach in den<br />

Schnee gesteckt. Kein Wunder, dass man bei etwas gründlicherer Untersuchung an nahezu jeder Hocke immer<br />

den Namen ihres ureigenen Besitzers ausmachen kann. Heute zieren die Hocken das Innere so manch einer<br />

Bergbaude, aber alle drei Typen hübsch nebeneinander, samt der richtig angebrachten Tragebändern sind sie<br />

bisher nur im Gasthof Hospoda Na Peci und in der Ausstellung in Malá Úpa zu sehen. Beim Blick auf das alte<br />

verwitterte Holz fragt man sich, welche Lasten wohl damit getragen wurden und wer wohl unter ihnen geächzt<br />

haben mag.<br />

Leiterhocke (unten) und Kopfhocke (oben) wurden schon im Jahre 1803 von J. K. E. Hoser dargestellt.<br />

Die Koppenträger benutzten Leiterhocken mit erhöhtem Schwerpunkt.<br />

Sesselhocken wurden in Malá Úpa zum Milchkannentransport benutzt.<br />

Informationszentrum in Malá Úpa<br />

Im Grenzort Pomezní Boudy finden Sie ein im Jahre 2003 eröffnetes<br />

modernes Informationszentrum. Es bietet Sofortinformationen über<br />

Malá Úpa, Unterkünfte, Tourismus, Skibetrieb, kulturelle Veranstaltungen<br />

in der Umgebung, den Verkauf von Souvenirs, Ansichtskarten,<br />

Wanderkarten und -führern und von Riesengebirgspublikationen.<br />

Bestandteil ist auch eine Wechselstube. Die zum Besuch notwendige<br />

Zeit kann man hier auch parken, Bestandteil des Infozentrums ist auch<br />

eine Bushaltestelle.<br />

Bei einem Besuch des Info-Zentrums lohnt es sich, etwas Zeit für<br />

die Besichtigung der historischen Ausstellung einzuplanen. Fotografien<br />

und zeitgenössische Gegenstände erinnern an die markanten histori-<br />

schen Geschehnisse in Malá Upa. Anziehungspunkt der Ausstellung<br />

ist sicher der besterhaltene Motor des abgestürzten dreimotorigen<br />

Transportflugzeugs Junkers 52. Es war während des II. Weltkriegs von<br />

der Firma BMW hergestellt worden. Es hat insgesamt neun Zweikopfzylinder,<br />

einer von ihnen ist abgebrochen, wodurch der große Kolben und<br />

die Verbrennungskammer sichtbar werden. An dem Motor mit einem<br />

Durchmesser von 150 Zentimetern ist der Anschaulichkeit wegen das<br />

Modell eines Propellers angebracht. Wie das geläufigste Flugzeug der<br />

deutschen Luftwaffe ausgesehen hat, zeigt ein Modell im Maßstab von<br />

1 : 72. Auf der ganzen Welt fliegt nur noch eine einzige Maschine dieses<br />

Typs, sie hat einen Schweizer Eigentümer. Die korrodierten Stahl- und<br />

Aluteile des Motors erinnern daran, dass die Flugzeugtrümmer ganze<br />

53 Jahre lang am Absturzort, dem Hang der Schneekoppe gelegen<br />

hatten.<br />

Eine Sporthalle auf Pomezní Boudy<br />

Nur ein Stück vom Grenzübergang auf Pomezní Boudy entfernt eröffnet<br />

die AG SPORT MALÁ ÚPA im Januar 2004 die Mehrzwecksporthalle<br />

Sportcentrum Malá Úpa. Der Öffentlichkeit stehen die Sportstätten und<br />

kulturellen Einrichtungen täglich von 9 - 23 Uhr zur Verfügung. In der<br />

großen Halle befindet sich ein Saal für Tennis, Volleyball, Tennisfußball<br />

und Basketball. Sportfreunde können überdies einen Ricochet-Court,<br />

Sauna, Wirbelbad, Fitnesscenter und eine Sportbar aufsuchen. Teil des<br />

Sportcenters sind zehn Appartements französischem Typs für jeweils<br />

sechs oder vier Gäste mit eigener Kochecke, Toilette und Dusche.<br />

Přehled lyžařských služeb<br />

Das Hauptskiareal U kostela befindet sich in Malá Úpa<br />

bei den Rennerbauden. Es hat 1000, 400 und 300 Meter<br />

lange Skilifts mit einer Betriebszeit von 9 do 16 Uhr<br />

zu bieten. Der längste Skilift wurde vor der anstehenden Wintersaison<br />

mittels Doppelmayr-Technologie modernisiert. Die Hauptpiste wird künstlich<br />

beschneit und bekam dazu leistungsfähigere Schneekanonen,<br />

die die Piste in viel kürzerer Zeit mit einer größeren Menge Schnee versorgen.<br />

Zum Skiareal U kostela kommt man bequem mit dem Skibus. Einen<br />

Fahrplan findet man an jeder Haltestelle, in der Tageszeit von 8.30<br />

(9.10, 9.50, 10.30, 11.10, 11.50, 13.10) bis 13.50 fährt er von Spálený<br />

Mlýn ab und hält bei U dolu, am Skilift Hýbnerka, im Ort Pomezní Boudy<br />

und wenn es die Schneeverhältnisse erlauben, fährt auf dem schneeberäumten<br />

Weg ein weiterer Skibus mit Haltestelle in Nové domky bis<br />

zu den Renner-Bauden und auf gleicher Strecke wieder zurück. Auf der<br />

Linie Pomezní Boudy - Skiareal pendelt der Skibus weit häufiger. Ein anderer<br />

Skibus verkehrt auf der Strecke Spálený Mlýn - Pec und zurück,<br />

er fährt jeweils um 9.00, 11.00, und 15.30 Uhr ab. In zirka 20 Minuten<br />

ist man aus Malá Úpa im größten Skiareal des Ostriesengebirges. Aus<br />

Pec fährt er jeweils um 10.30 und 15.00 Uhr zurück. Alle Skibusse<br />

verkehren gebührenfrei. (Hinweise bzw. Beschwerden betreffs der<br />

Im September 2003 hatte die Abgeordnetenkammer<br />

des Parlaments<br />

der Tschechischen Republik<br />

das vom Heraldiker Arnošt<br />

Drozd entworfene Ortswappen von<br />

Malá Úpa gebilligt. Es beinhaltet<br />

die Hauptdominante der Berggemeinde<br />

- die Schneekoppe, die St.<br />

Petrus und Pauluskirche, den Fluss<br />

Malá Úpa und die durch das satte<br />

Grün im Feld versinnbildlichte saubere<br />

Natur. Zwei gekreuzte Äxte<br />

erinnern an die Holzfäller, die den Ort im 16. Jahrhundert gegründet<br />

hatten. Bleibt zu erwähnen, dass die Kirche von Malá Úpa die<br />

höchstgelegene Kirche von Tschechien ist - so wie die Sněžka deren<br />

höchster Gipfel ist. Deshalb sollte sie im neuen Wappen von Malá<br />

Úpa nicht fehlen.<br />

Strecke Trutnov - Sp. Mlýn - Pec bitte unter Tel. 777 210 207, betreffs<br />

Strecke Pomezní Boudy - U kostela: Tel. 608 476 112).<br />

In der Nähe von Pomezní Boudy befindet sich der Skilift Černá Voda<br />

- Länge 200 m, Betriebszeit 9 - 17 Uhr, bei günstigen Bedingungen<br />

abendliches Skifahren von 19 - 21 Uhr, geeignet für Skischulkurse,<br />

am Lift befindet sich ein Imbiss. Bei Nové Domky befindet sich der<br />

Skilift Michaela - Länge 300 m, Betriebsdauer 9 - 16.30, abendliches<br />

Skifahren 19 - 21 Uhr. In Smrčí befinden sich zwei Skilifte, U dolu ist<br />

der Skilift Karel - Länge 270 m, Kontaktstelle einer Skischule, in der<br />

Lokalität Za větrem befindet sich der Lift Telecom - Länge 220 m, auf<br />

den Rotterovy boudy der Skilift Majka - Länge 400 m, alle drei haben<br />

eine Betriebsdauer von 9 - 16, ab 15. 2. bis 17 Uhr und bieten nach Abmachung<br />

Preisnachlass für Skikurse. Ein weiterer öffentlicher Skilift ist<br />

Hýbnerka an der Hauptstrasse nur ein Stück von den Pomezní Boudy<br />

entfernt - Länge 300m, geeignet auch für kleine Kinder, Betriebszeit<br />

von 9 - 16 Uhr. Einen Verleih von kompletten Abfahrtslauf- und Lang-<br />

laufskiausrüstungen, sowie von Schlitten findet man im Restaurant<br />

U kostela in Dolní Malá Úpa mit Öffnungszeiten von 8 bis 17 Uhr.<br />

Im Ort Pomezní Boudy beginnt oder endet die regelmäßig gespurte<br />

Skilanglaufstrecke, der Riesengebirgsskiwanderweg (Seite 19).<br />

Infozentrum Malá Úpa, Horní Malá Úpa 129 (PLZ 542 27), Tel., Fax<br />

00420 499 891 112, E-Mail: info@malaupa.cz, ist täglich von 9.30 bis<br />

17. Uhr geöffnet. Verständigung auch in Englisch oder Deutsch möglich,<br />

www.info.malaupa.cz.<br />

Die Panorama-Kamera an der Piste des Skiaerals U kostela in einer<br />

Höhe von 1108 Metern ü.M. informiert nicht nur über die Schneeverhältnisse<br />

und das aktuelle Wetter in Malá Úpa. Dank der Kamera-<br />

einstellung sind auch die Kammpartien und der Gipfel der Schneekoppe<br />

gut einzusehen. Deshalb kann man täglich das ganze Jahr über<br />

entsprechend der Live-Mitschnitte der Panorama-Kamera im Zweiten<br />

Tschechischen Fernsehen (ČT2) in den Morgenstunden von 7.55 do<br />

8.30 die Entscheidung treffen, in Malá Úpa Ski zu fahren oder eine<br />

Kammwanderung zu machen.<br />

Detaillierte Informationen über Malá Úpa sind auf den Web-Seiten<br />

der Gemeinde http://www.malaupa.cz oder auf den Webseiten des<br />

Informationszentrums www.info.malaupa.cz zu finden. Angaben zu<br />

sportlichen und touristischen Möglichkeiten findet man auch im Teletext<br />

des 1. und 2. Fernsehens ČT1 und ČT2 unter dem Begriff Panorama<br />

- Bergberichterstattung auf den Seiten 192-3.

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