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Mittagsverpflegung an Ganztagsschulen Tipps zur Planung und ...

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K<strong>und</strong>engruppen (z.B. <strong>an</strong>dere Bildungseinrichtungen,<br />

Lehrkräfte) <strong>und</strong><br />

potentielle Betreiber.<br />

Junge Menschen werden heute in der<br />

täglichen Konsumwelt umworben. Für<br />

die <strong>Mittagsverpflegung</strong> ist ein entsprechendes<br />

werbliches <strong>und</strong> auf die Zielgruppen<br />

ausgerichtetes Anbieterverhalten<br />

heute erst <strong>an</strong>satzweise zu erkennen.<br />

Bei den zahlreichen Alternativen<br />

<strong>an</strong> (Fast Food-)Verpflegung im<br />

außerschulischen Bereich ist es d<strong>an</strong>n<br />

kein W<strong>und</strong>er, dass die Schulverpflegung,<br />

trotz hoher Investitionskosten<br />

<strong>und</strong> vorh<strong>an</strong>dener Küchen, nicht nachgefragt<br />

wird, weil die außerschulischen<br />

Angebote eher „trendy“ sind als beispielsweise<br />

ein ges<strong>und</strong>es Schulbrötchen,<br />

das eine moderne Bezeichnung<br />

vielleicht schon attraktiver machen<br />

könnte. Hier gibt es noch viele Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

die vor dem Etablieren<br />

einer Schulverpflegung bedacht<br />

sein sollten, hängt doch z.B. damit untrennbar<br />

die Beschaffungssystematik,<br />

die Wahl von Kühlgeräten <strong>und</strong> Ausgabetheken<br />

sowie ggf. der Geschirrkreislauf<br />

zusammen. Schulträger müssen<br />

sich ebenso wie Schulen der Tatsache<br />

bewusst sein, dass Schulverpflegung<br />

als Gemeinschaftsverpflegung<br />

ein Teil der Außer-Haus-Verpflegung<br />

ist <strong>und</strong> mit <strong>an</strong>deren Formen von<br />

Gastronomie konkurriert.<br />

Zudem ist vor einer Entscheidung für<br />

ein Schulverpflegungskonzept relev<strong>an</strong>t,<br />

inwieweit außerhalb der eigenen<br />

Schülerschaft <strong>an</strong>dere (potenzielle)<br />

K<strong>und</strong>engruppen erk<strong>an</strong>nt werden.<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler akzeptieren<br />

ein warmes Mittagessen d<strong>an</strong>n verstärkt,<br />

wenn Lehrkräfte sich <strong>an</strong> dieser<br />

<strong>Mittagsverpflegung</strong> auch aktiv als K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> nicht nur in Aufsichtsfunktion<br />

beteiligen. Es wird in Deutschl<strong>an</strong>d<br />

auch in den kommenden Jahren (im<br />

Gegensatz zu Ländern wie Finnl<strong>an</strong>d<br />

oder Fr<strong>an</strong>kreich) noch so sein, dass<br />

nicht alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>an</strong><br />

4<br />

der <strong>Mittagsverpflegung</strong> teilnehmen.<br />

Dies könnte sich erst ändern, wenn ein<br />

durchgängiger G<strong>an</strong>ztagsbetrieb mit<br />

verpflichtender Verpflegung in Schulen<br />

eingeführt werden würde. Bis dahin<br />

muss eine ausgewogene Ernährung<br />

für die Schülerschaft, die aus den Verpflegungs<strong>an</strong>geboten<br />

frei wählen k<strong>an</strong>n,<br />

auch Flexibilität in sich bieten (z.B.<br />

durch Kombinationen von kalter <strong>und</strong><br />

warmer Zwischen- <strong>und</strong> <strong>Mittagsverpflegung</strong>).<br />

Beispiele haben gezeigt, dass auch<br />

<strong>an</strong>dere Essensteilnehmer generiert<br />

werden können <strong>und</strong> eventuell gerade<br />

in Teilzeit berufstätige Eltern d<strong>an</strong>kbar<br />

sind, wenn sie <strong>an</strong> einer guten <strong>Mittagsverpflegung</strong><br />

teilhaben könnten (evtl.<br />

auch durch Mitnahme). Sie können als<br />

Vollzahler ggf. auch fin<strong>an</strong>ziell interess<strong>an</strong>t<br />

sein. Die Essen<strong>an</strong>bieter / Caterer<br />

haben also hinsichtlich ihrer K<strong>und</strong>enpotenziale<br />

unterschiedliche Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> sollten eine zukunftsfähige<br />

Schulverpflegung von vorneherein<br />

darauf ausrichten. Die gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen einer eventuellen<br />

Ausweitung des Mittags<strong>an</strong>gebotes<br />

sind zu beachten. Eine Öffnung im obigen<br />

Sinne macht eventuell eine<br />

Gaststättenkonzession erforderlich.<br />

Reine Ausgabeküchen sind häufig auf<br />

potenziell steigerungsfähige Absatzzahlen<br />

ausgelegt, machen sich unter<br />

Umständen aber von speziellen Liefer<strong>an</strong>ten<br />

oder Zentralküchen abhängig,<br />

entsprechen häufig nicht dem ernährungsphysiologischen<br />

Bedarf (siehe<br />

Kapitel 2) <strong>und</strong> treffen nicht die sensorischen<br />

Ansprüche (Aussehen, Geruch,<br />

Geschmack, Konsistenz) der Schülerschaft.<br />

Leider nimmt die Anzahl der<br />

Schulen zu, die mit teuren Küchen<br />

ausgestattet sind, in denen aber kaum<br />

noch Essen ausgegeben werden, da<br />

die Akzept<strong>an</strong>z des Angebots rückläufig<br />

ist oder mit der Investitionspl<strong>an</strong>ung<br />

kein tragfähiges Bewirtschaftungskonzept<br />

<strong>und</strong> pädagogisches Konzept etabliert<br />

wurde.

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