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Charakterisierung der synoptischen Situation während der ...

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2.2 Organisierte Grenzschichtkonvektion 13<br />

Grenzschichtkonvektion ist maßgeblich für den Transport von Impuls, Feuchte und Wärme<br />

im oberen Bereich <strong>der</strong> Grenzschicht. Im aufwärts gerichteten Zweig von Grenzschichtrollen<br />

dominiert <strong>der</strong> Transport von Feuchte und rollensenkrechten Impuls, <strong>während</strong><br />

im Subsidenzzweig Wärme und rollenparalleler Horizontalimpuls transportiert<br />

wird. Dadurch erfolgt eine Abnahme des vertikalen Gradienten dieser Größen (Brümmer<br />

(1985)).<br />

Modellierungsergebnisse bestätigen die Tendenz zur Bildung von Grenzschichtrollen bei<br />

organisierter Grenzschichtkonvektion. Sie zeigen, dass sich eine Sekundärzirkulation mit<br />

kleiner Wellenzahl ausbildet. Vorraussetzung dafür ist thermische Instabilität o<strong>der</strong> Wendepunktsinstabilität<br />

3 . Diese Sekundärzirkulation ist dominierend gegenüber <strong>der</strong> statistischen<br />

Turbulenz. Dies hat eine effektive Durchmischung <strong>der</strong> Grenzschicht zur Folge.<br />

Weiterhin wird gezeigt, dass die Energetik <strong>der</strong> thermischen Instabilität die <strong>der</strong> mechanischen<br />

um eine Größenordnung übertrifft. Das heißt, dass die durch Wendepunktsinstabilität<br />

verursachte Windscherung nur bei neutraler Schichtung für die Ausbildung<br />

von Grenzschichtrollen verantwortlich ist. Weiterhin wurde gezeigt, dass bei starker<br />

vertikaler Windscherung bevorzugt Rollenkonvektion auftritt, <strong>während</strong> bei schwächerer<br />

Windscherung auch zelluläre Muster auftreten können. Experimentelle Untersuchungen<br />

(Bakan u. a. (1988)) bestätigten theoretische Erkenntnisse, wonach das Verhältnis zwischen<br />

Rollendurchmesser und Grenzschichthöhe etwa 3 beträgt. Die dort untersuchten<br />

Wolkenstraßen traten <strong>während</strong> einer Phase von Warmluftadvektion auf. Die Schichtung<br />

am Boden war instabil (Temperaturdifferenz Wasser-Luft 0.5-1 K) und die Windgeschwindigkeit<br />

lag immer bei über 15 m s −1 (Bakan u. a. (1988)).<br />

Offene Zellkonvektion (open cell convection) bezeichnet eine ringförmig angeordnete<br />

Wolkenstruktur, in <strong>der</strong>en Inneren sich ein wolkenfreies Gebiet befindet. Solche Gebiete<br />

treten häufig in kalter Luftmasse auf, die auf <strong>der</strong> Rückseite von Zyklonen über den<br />

Ozean bis in mittlere Breiten transportiert wird. Offene Zellkonvektion kann auch im<br />

Anschluss einer Grenzschichtrollenentwicklung beobachtet werden. Der charakteristi-<br />

Abbildung 2.10: Struktur <strong>der</strong> Sekundärzirkulation in Grenzschichtrollen (Hasse (1984))<br />

3 d.h. dass das vertikale Windprofil u(z) einen Wendepunkt im mathematischen Sinne besitzt und<br />

somit eine bestimmte Krümmung aufweist. Die damit verbundene Windscherung führt zur Instabilität.

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