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Charakterisierung der synoptischen Situation während der ...

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3.3 Zweite Messperiode (09.-11. Mai 2010) 29<br />

3.3.3 Flug 6 (10. Mai 2010)<br />

Der Messflug am 10. Mai 2010 deckte zwei Zielpunkte ab. Der erste befand sich westlich<br />

von Ny Ålesund bei 78.5°N, 2°O , <strong>der</strong> zweite bei etwa 79.2°N, 7°O. Das Satellitenbild in<br />

Abbildung 3.8a zeigt eine ähnliche <strong>Situation</strong> zum Vortag. Abbildung 3.8b zeigt das weitere<br />

Vorhandensein <strong>der</strong> nördlichen Anströmung westlich von Spitsbergen. Im Vergleich<br />

zum Vortag erfolgte eine leichte Drehung <strong>der</strong> Winrichtung von Nordosten Richtung<br />

Norden sowie eine Abnahme <strong>der</strong> Windgeschwindigkeit von 20 m s −1 auf 10 bis 15 m s −1 .<br />

Dies äußerte sich auch in schwächeren Wolkenstrukturen im Vergleich zum Vortag. Die<br />

Konstellation <strong>der</strong> Druckgebilde blieb im Wesentlichen identisch.<br />

3.3.4 Flug 7 (11. Mai 2010)<br />

Auch am 11. Mai wurde, ähnlich zum Vortag, eine „L“-förmige Flugroute etwas südlicher<br />

von 77.8°N, 6°O über 78°N, 11°O nach 78.9°N, 8°O absolviert. Nach dem Abzug des<br />

vorher wetterbestimmenden Tiefdruckgebietes (B) setzte sich Hochdruckeinfluss durch.<br />

Das entsprechende Hoch ist in Abbildung 3.9b mit „C“ bezeichnet. Es bewirkte eine<br />

Drehung des Windes über <strong>der</strong> Grønlandsee auf südliche Richtung. Gleichzeitig wurde<br />

durch die Strömungsumkehr die vorher nach Süden ausgeflossene Polarluft, wie in<br />

Abbildung 3.9c gezeigt, wie<strong>der</strong> zurück nach Norden gedrückt. Das Bewölkungsbild im<br />

Satellitenbild 3.9a ist dadurch im Vergleich zum Vortag weniger strukturiert. Die Fel<strong>der</strong><br />

niedriger Bewölkung sind noch aus den Vortagen vorhanden, haben aber ihre Struktur<br />

aufgrund <strong>der</strong> Strömungsumkehr und <strong>der</strong> nun windschwachen Umgebung verloren (Abb.<br />

3.9b). Der Sondenaufstieg von 12 UTC zeigt eine entsprechend geringe Taupunktdifferenz<br />

auf dem Niveau 900 hPa. Außerdem fällt die bis zur Aufgleitinversion durchmischte<br />

Grenzschicht auf. Dies ist ein starkes Indiz für potentielle Konvektionsvorgänge innerhalb<br />

<strong>der</strong> Luftmasse. Des Weiteren liegt auch hier die Temperatur im Bereich möglicher<br />

Wolkenbildung bei etwa -12°C, was die Entstehung von Mischphasenwolken wie bereits<br />

erwähnt begünstigt. Außerdem erkennbar ist auch hier die äußerst windschwache Umgebung,<br />

die für das diffuse Wolkenbild verantwortlich ist. Der Sondenaufstieg selber ist<br />

aber nur begrenzt repräsentativ, da die an dem Tag herrschenden Strömungsverhältnisse<br />

eine Labilisierung <strong>der</strong> Luftmasse nicht zuließen und somit keine Konvektion möglich<br />

war. Es zeigt aber die Charakteristik und das Potential <strong>der</strong> polaren Luftmasse und <strong>der</strong><br />

in ihr entstehenden konvektiven Grenzschichtbewölkung. Auch hier ist die Grenzschicht<br />

von oben bis unten durchmischt, das Windprofil weist Geschwindigkeits- und sehr starke<br />

Richtungsscherung auf. Die Schicht mit vorherrschendem Ostwind kann auch als<br />

Sekundärzirkulation interpretiert werden. Die Taupunktdifferenz ist in allen Schichten<br />

größer Null, so dass es nicht zur Wolkenbildung kommt.

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