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Charakterisierung der synoptischen Situation während der ...

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3<br />

2 Polare Kaltluftausbrüche und<br />

organisierte Grenschichtkonvektion<br />

2.1 <strong>Charakterisierung</strong> polarer Kaltluftausbrüche<br />

In polaren Breiten sind Kaltluftausbrüche (cold air outbreaks, CAO) mitprägend für<br />

das Wettergeschehen. Sie treten vorwiegend im Winter auf und können zu markanten<br />

Wettererscheinungen führen (vgl. Kolstad u. a. (2009)). Kolstad und Bracegirdle stellen<br />

fest, dass keine einheitliche Definition eines CAO existiert. Allgemein gängig ist<br />

die Verwendung dieses Begriffs für die Advektion kalter polarer Luftmassen über relativ<br />

wärmerer Ozeanfläche. Dieser Vorgang wird auch bezeichnet als „marine cold-air<br />

outbreak“ (MCAO). Viele Studien benutzen negative Temperaturabweichungen vom klimatologischen<br />

Mittel, um Kaltluftausbrüche zu charaktierisieren (Boyle (1986), Konrad<br />

und Colucci (1989), Vavrus u. a. (2006)). Diese Definitionen sind aber nicht zureichend,<br />

da sie die klimatologische Charakteristik zwischen Atmosphäre und Ozean nicht wie<strong>der</strong>geben<br />

(Kolstad und Bracegirdle (2008)). Eine weitere Studie von Dorman u. a. (2004)<br />

benutzt die räumliche und zeitliche Verteilung <strong>der</strong> 0°C-Isotherme <strong>der</strong> Oberflächentemperatur.<br />

als Definitionskriterium. Als Kriterium wurde hier festgelegt, dass sich die<br />

0°C-Isotherme länger als 24 Stunden südlich des 40. Breitengrads befinden muss. Dieses<br />

bezieht sich aber speziell auf die japanische See und ist pauschal nicht anwendbar. Bracegirdle<br />

und Gray (2007) fanden im thermodynamischen Ungleichgewicht, ausgedrückt<br />

durch die Differenz zwischen Bodentemperatur und <strong>der</strong> feuchtpotentiellen Temperatur<br />

im Niveau 700 hPa, ein empirisches Maß für MCAO (Kolstad und Bracegirdle (2008)).<br />

Als Begründung für die Wahl dieses Niveaus wird die Durchführung <strong>der</strong> Analyse auf<br />

den Höhen 900 hPa, 700 hPa und 500 hPa angegeben. Im 900-hPa-Niveau wird durch<br />

auftretende Wärme- und Feuchteflüsse bei einem MCAO die Luftmasse stärker modifiziert<br />

als auf den an<strong>der</strong>en Druckniveaus, so dass <strong>der</strong> Index eine Beeinflussung erfährt<br />

(Kolstad und Bracegirdle (2008)).<br />

2.1.1 Der MCAO-Index<br />

Auf Grundlage des von Bracegirdle und Gray (2007) eingeführten Maßes entwickeln Kolstad<br />

und Bracegirdle (2008) einen eigenen Index, angepasst auf MCAOs. Sie verwenden<br />

statt <strong>der</strong> Bodentemperatur die Oberflächentemperatur des Ozeans als „skin temperature“.<br />

Die feuchtpotentielle Temperatur in 700 hPa wird ersetzt durch die potentielle<br />

Temperatur Θ 700 auf dem gleichen Druckniveau und angegeben in Einheiten von K.<br />

Als Grund wird angegeben, dass sich in nie<strong>der</strong>en Breiten die Feuchtekapazität <strong>der</strong> Luft

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