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Charakterisierung der synoptischen Situation während der ...

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3.4 Dritte Messperiode (13.-17. Mai 2010) 31<br />

3.4 Dritte Messperiode (13.-17. Mai 2010)<br />

3.4.1 Großwetterlage<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> ersten Messperiode war weiterhin <strong>der</strong> bis nach Südeuropa reichende<br />

Langwellentrog wetterbestimmend. Svalbard stand unter weitreichendem zyklonalem<br />

Einfluss. Die in den Abbildungen 3.10a und 3.10b dargestellten relativen und absoluten<br />

Topografien zeigen ein steuerndes Tief bei Ísland (D) sowie weitere Tiefdruckgebiete an<br />

<strong>der</strong> Ostküste Grønlands (E) und südlich von Spitsbergen (F). Weiter östlich erstreckt<br />

sich ein ausgeprägter Hochdruckrücken bis an die russische Eismeerküste (G).<br />

Zu Beginn des betrachteten Zeitabschnitts war das zu (F) gehörende Bodentief noch<br />

stärker ausgeprägt, was neuerliche Warmluftadvektion aus Süden zur Folge hatte. Die<br />

zugehörige Warmfront befand sich am 13. Mai über Svalbard. Gleichzeitig wurde von<br />

Norden her im Zuge eines Kurzwellentroges neue Polarluft herangeführt. Dies wird in<br />

den Temperaturdarstellungen in Abbildung 3.10d und 3.10e deutlich. Beide Luftmassengrenzen<br />

waren aber nur wenig wetterwirksam; ECMWF zeigt keinen Nie<strong>der</strong>schlag.<br />

Im weiteren Verlauf (14. Mai) setzte sich die Kaltluft vorläufig durch und verdrängte<br />

die wärmere Luftmasse wie<strong>der</strong> nach Süden. Zeitgleich begann sich von Osten her <strong>der</strong><br />

ausgedehnte Hochdruckkeil durchzusetzen. Svalbard geriet dadurch unter antizyklonalen<br />

Einfluss. Bereits am 14. Mai hatte sich ein Hochdruckgebiet westlich von Spitsbergen<br />

gebildet. Dieses ist in Abb. 3.10f mit „J“ bezeichnet. Es verstärkte sich bis zum Folgetag<br />

und zog nach Osten.<br />

Der Hochdruckkeil (G) begann sich zu diesem Zeitpunkt weiter nach Nordwesten in<br />

Richtung Svalbard auszudehnen. Beeinflusst wurde er dabei von zwei Faktoren. Einerseits<br />

wirkte das Hochdruckgebiet (J) unterstützend auf die Ausdehnung des Keils. Zum<br />

Zweiten wirkte das steuernde Tief (D) durch seine Warmluftadvektion auf <strong>der</strong> Trogvor<strong>der</strong>seite<br />

stützend. Der Langwellentrog hatte sich inzwischen retrograd nach Westen<br />

verlagert, da <strong>der</strong> Hochdruckrücken dominierte (vgl. Abb. 3.10g).<br />

Mit <strong>der</strong> Verlagerung nach Osten führte das Hoch (J) an seiner Westflanke für diesen<br />

Breitengrad ungewöhnlich milde Luftmassen Richtung Svalbard. Die äquivalentpotentiellen<br />

Temperaturen lagen in den Folgetagen bei bis zu 38°C , wie Abbildung 3.10h<br />

zeigt. Mit dem Eintreffen <strong>der</strong> Warmluft am 16. Mai kam es zu teilweise ergiebigen Nie<strong>der</strong>schlägen<br />

auf den südlichen Teilen Svalbards. Abbildung 3.10i zeigt Mengen von bis<br />

zu 10 mm innerhalb von 3 Stunden. Bis zum 17. Mai lag die Luftmassengrenze zwischen<br />

<strong>der</strong> warmen skandinavischen Luftmasse und <strong>der</strong> kalten Polarluft über <strong>der</strong> Inselgruppe,<br />

wie Abbildung 3.10j zeigt.

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