Gesund ins neue Jahr - Arnika Apotheke
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RAUCHERENTWÖHNUNG<br />
© Danilo Moura<br />
Jetzt Jetzt!<br />
Raucherentwöhnung mit<br />
Nikotinersatz präparaten<br />
Warum wird man von der Zigarette so schnell abhängig Was im Rauch macht krank Die<br />
wichtigste Frage aber ist: Wie komme ich vom Rauchen los Fragen Sie dazu Ihren <strong>Apotheke</strong>r,<br />
er weiß wie!<br />
AUTORIN: DR. IRMGARD HOMEIER<br />
Tabakrauchen ist – leider – anregend und entspannend, Aufmerksamkeit<br />
und Reaktionsvermögen werden gesteigert, unangenehme<br />
Empfindungen wie Angst, Stress, Hunger und<br />
Entzugserscheinungen werden verringert.<br />
Hauptverantwortlich für diese angenehmen Empfindungen ist die<br />
Substanz Nikotin im Tabak, die beim Tabakabbrand als Aerosol mit<br />
dem Hauptstrom in die Atemwege inhaliert wird. Nikotin überwindet<br />
die Blut-Hirn-Schranke mit Leichtigkeit und bindet innerhalb von 7<br />
bis 10 Sekunden im Gehirn an so genannte Acetylcholinrezeptoren.<br />
Dadurch werden die Wirkungen des Zigarettenrauchens ausgelöst.<br />
Neben dieser unmittelbaren Wirkung spielen auch Wirkungen auf<br />
andere Funktionssysteme eine entscheidende Rolle bei der Suchtentwicklung.<br />
Es kommt zur Freisetzung von z.B. Dopamin, Adrenalin,<br />
Serotonin, beta-Endorphin, Cortisol und Wachstumshormon,<br />
also vieler Stoffe, die massiv an der Steuerung unserer Körperfunktionen<br />
beteiligt sind.<br />
Die angenehmen Wirkungen des Nikot<strong>ins</strong> halten jedoch meistens<br />
nicht lange an, deswegen wird sehr bald – meist vor Ablauf einer<br />
Stunde – die nächste Zigarette angezündet. Während Nikotin als<br />
Hauptwirkstoff für die entstehende Abhängigkeit verantwortlich<br />
ist, gibt es eine Vielzahl von Schadstoffen im Tabak, die die Ursache<br />
für die enormen gesundheitsschädigenden Auswirkungen sind.<br />
Es finden sich etwa 4.000 chemische Verbindungen im Tabak. Etwa<br />
die Hälfte ist von Natur aus in den Tabakblättern, die andere Hälfte<br />
entsteht durch chemische Reaktionen beim Abbrennen der Zigarette.<br />
Darunter sind mindestens 90 Stoffe enthalten, die Krebs erzeugen<br />
können wie z.B. Benzpyren und seine Abkömmlinge, Spuren<br />
von Nitrosaminen und Schwermetallen wie Chrom (Cr), Arsen<br />
(As), Cadmium (Cd).<br />
In der Zigarette und in dem Rauch sind auch radioaktive alpha-<br />
Strahler und somit gefährliche Radionukleotide wie Polonium 210<br />
enthalten, welche zu einer Ablagerung in der Lunge führen.<br />
Bei einer Rauchleistung von 1,5 Packerln pro Tag über ein <strong>Jahr</strong><br />
wurde in einer Studie eine Strahlenbelastung mit einer lokalen Dosisbelastung,<br />
die äquivalent zu 300 Lungenröntgenaufnahmen ist,<br />
beschrieben.<br />
Es gibt noch weitere Stoffe in den Zigaretten, die von der Tabakindustrie<br />
gezielt unter dem Begriff »Additive« zugesetzt werden und<br />
zur Geschmacks- und Produktspezifizierung dienen sollen. Mittels<br />
dieser Additive können aber unter anderem auch die Nikotinfreisetzung<br />
aus der Zigarette gefördert und somit das Abhängigkeitspotenzial<br />
von Nikotin erhöht werden.<br />
Nikotin: das Suchtpotenzial<br />
Nikotin ist eine der am schnellsten süchtig machenden Substanzen.<br />
Es hat eine psychostimulierende Wirkung wie Kokain oder<br />
Amphetamin.<br />
Der Nikot<strong>ins</strong>piegel steigt während des Rauchens einer Zigarette im<br />
Blut schnell an und erreicht mit dem Ende der jeweiligen Zigarette<br />
sein Maximum (ca. 5 bis 30 ng/ml Anstieg bei einer Zigarette).<br />
Nachmittagsspiegel bis zu 50 ng/ml sind leicht erreichbar.<br />
Mit einer Halbwertszeit von 2 Std. kumuliert Nikotin über 6 bis 8<br />
Stunden. Beim Rauchen kommt es daher nicht zu einer vorübergehenden<br />
Nikotinexposition, sondern einer Exposition über 24<br />
Stunden.<br />
Aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials der Substanz Nikotin<br />
im Tabakrauch spielt bei einer Vielzahl von Raucherinnen und Rauchern<br />
die Entzugssymptomatik eine große Rolle.<br />
Die durch Tabakrauchen entstehende Abhängigkeit kann unterschiedlich<br />
stark ausgeprägt sein.<br />
Das ungefähre Ausmaß der Abhängigkeit kann mittels des Fagerström<br />
Nikotinabhängigkeitstest evaluiert werden. Hohe Punktewerte<br />
gehen mit der Notwendigkeit einer intensiven therapeutischen<br />
und medikamentösen Unterstützung einher. Zumindest ab einem<br />
Punktergebnis von fünf Punkten aufwärts sollten medikamentöse<br />
Hilfsmittel zusätzlich zur Beratung in Anspruch genommen werden.<br />
24 DA Jänner 2011