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Gesund ins neue Jahr - Arnika Apotheke

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RAUCHERENTWÖHNUNG<br />

Der Weg in die Tabakabhängigkeit<br />

Die Tabakabhängigkeit entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer<br />

Faktoren und beinhaltet eine physische und eine psychische<br />

Komponente.<br />

Entscheidend für die physische Abhängigkeit ist die Beeinflussung<br />

des Belohnungszentrums in unserem Gehirn. Gleichzeitig werden<br />

auch Lernvorgänge angeregt. Rauchen wird mit bestimmten Situationen<br />

– beispielsweise der Tasse Kaffee am Morgen, der Zigarette<br />

nach dem Essen oder mit Freunden – sowie Handlungen und Empfindungen<br />

wie beispielsweise Geruch, Geschmack etc. in Verbindung<br />

gebracht, sodass eine Konditionierung entsteht.<br />

Dieser Prozess macht den Ausstieg so schwer, weil im Zuge dieser<br />

psychischen Abhängigkeit allein bestimmte Situationen schon das<br />

Verlangen nach einer Zigarette hervorrufen können.<br />

Raucherentwöhnung: so geht’s!<br />

Der E<strong>ins</strong>tieg in die Raucherentwöhnung ist der Wille zur Verhaltensänderung.<br />

Den höchsten Erfolg bringt die Kombination einer<br />

medikamentösen und einer psychotherapeutischen Maßnahme. Insbesondere<br />

stark abhängige Raucher können von einer intensiven<br />

Behandlung in Kombination einer medikamentösen Unterstützung<br />

profitieren.<br />

Nikotinersatztherapie<br />

Bei der Raucherentwöhnung vermindert die Zufuhr von Nikotin die<br />

unangenehmen Entzugserscheinungen der ersten Wochen. Dadurch<br />

wird den Betroffenen die Bewältigung der erforderlichen Verhaltensänderung<br />

erleichtert.<br />

Verglichen mit dem Rauchen werden jedoch durch die Nikotinersatztherapie<br />

niedrigere Nikot<strong>ins</strong>piegel aufgebaut, man kann daher<br />

bei der Nikotinersatztherapie von einer sehr niedrigen Abhängigkeitswirkung<br />

ausgehen. Darüber hinaus werden die anderen, überaus<br />

schädlichen Rauchinhaltsstoffe vermieden.<br />

Die Nikotinersatztherapie soll zu Beginn hoch dosiert werden, lange<br />

genug beibehalten und dann stufenweise mit dem Rückgang der<br />

Entzugssymptome reduziert werden.<br />

Die durchschnittliche 12 Monats-Erfolgsrate in den vorliegenden<br />

Studien beträgt 15 bis 25 %.<br />

Nikotinpflaster<br />

Pflaster stellen Nikotin während 16 oder 24 Stunden über die Hautaufnahme<br />

zur Verfügung. Es ist eine fixe Abgabe, die einen Nikotingrundspiegel<br />

erzeugt. Mit dem <strong>neue</strong>n 16-Stunden-Hochdosispflaster<br />

mit 25mg können mittlere Nikotinplasmaspiegel von 17ng/ml erreicht<br />

werden. Dieses Pflaster eignet sich bei einem Zigarettenkonsum<br />

von mehr als 20 pro Tag. Dennoch entspricht das erst einer Substitution<br />

von 50 bis 75% des beim Zigarettenrauchen erreichten<br />

Spiegels.<br />

Anwendung: Die Anwendung des Pflasters ist einfach, eine kurzfristige<br />

Abstimmung auf den Bedarf wie bei den anderen kürzer<br />

wirksamen Produkten ist aber nicht möglich. Es soll daher mit<br />

kurzwirksamen Produkten kombiniert werden.<br />

Das Pflaster ist Mittel der ersten Wahl unter den verschiedenen Nikotinersatzstoffen.<br />

Bei Pflasterunverträglichkeit darf es allerdings<br />

nicht angewendet werden. Vorsicht ist bei chronischen Hauterkrankungen<br />

geboten.<br />

Empfohlene Anwendungsdauer: 8 bis 12 Wochen<br />

Nebenwirkungen: milde lokale Hautirritationen, die bei 10 bis<br />

20 % der Anwender auftreten.<br />

Nikotinkaugummi<br />

Hier ist das Nikotin Harz der Gummigrundlage enthalten.<br />

Die Geschmacksrichtungen Mint und Fruit sind in der Stärke von 2<br />

und 4 mg erhältlich.<br />

Um die Aufnahme des Nikot<strong>ins</strong> über die Mundschleimhaut zu optimieren,<br />

ist vorsichtiges Kauen und zeitweises »Parken« in den<br />

Wangen wichtig.<br />

Bereitstellung: ca. 10 min.<br />

Max. Wirkstoffkonzentrationen: nach ca. 20 bis 30 min.<br />

Abgabe: ca. 0,8 mg bis 1,0 mg Nikotin aus einem 2mg Stück<br />

ca 1,2 bis 1,4 mg aus dem 4 mg Stück<br />

Anwendung: Der Kaugummi kann etwa 20 bis 30 Minuten gekaut<br />

werden.<br />

Der 2 mg-Kaugummi kann bei Rauchern mit leichter bis mittelgradiger<br />

Abhängigkeit angewendet werden (z.B. Fagerström-Skala unter<br />

5).<br />

Stark abhängige Raucher sollen mit dem 4 mg-Kaugummi beginnen.<br />

Bei einer Behandlungsdauer von mehr als 14 Wochen erhöht sich<br />

der Langzeiterfolg, eine individualisierte Anwendung der Dauer<br />

wird jedoch empfohlen.<br />

10 Prozent der erfolgreich Entwöhnten verwenden den Kaugummi<br />

noch 12 Monate nach Beginn der Entwöhnung.<br />

Nebenwirkungen: selten lokale Symptome im Mund, Rachen, Magen<br />

(Schluckauf, Magenverstimmung, Übelkeit)<br />

Sublingualtablette<br />

1 Tablette enthält 2 mg Nikotin mit Zitronen- oder anderen Geschmacksrichtungen.<br />

Anwendung: Die Tablette wird unter die Zunge gelegt, wo sie sich<br />

langsam auflöst und den Wirkstoff freigibt; Sie soll nicht geschluckt<br />

oder gekaut werden.<br />

Die Anwendung kann alleine oder in Kombination mit dem Pflaster<br />

erfolgen.<br />

Die mit der Sublingualtablette erzielbaren Nikot<strong>ins</strong>piegel sind ähnlich<br />

denen beim Kauen eines 2-mg Nikotinkaugummis.<br />

Bereitstellung: 10 min.<br />

Der Vorteil ist die wesentlich diskretere Anwendung – wenn etwa<br />

Kaugummikauen nicht angebracht oder durch Zahnersatz nicht<br />

möglich ist.<br />

Nebenwirkungen: Am Beginn der Verwendung können Mundund<br />

Rachenentzündungen oder ein Brennen im Mund entstehen.<br />

Mögliche, aber seltene Nebenwirkungen sind Schluckauf, Kopfschmerz,<br />

Husten und leichte Übelkeit.<br />

Nikotininhalator<br />

Enthält 10 mg Nikotin, kann ca. 5 mg Nikotin freigeben.<br />

Anwendung: Nach Einlegen einer Füllung in den geöffneten Inhalator<br />

wird diese durch das Schließen aktiviert. Da die Nikotinaufnahmen<br />

nur über die Mundschleimhäute erfolgt, soll nicht inhaliert<br />

sondern nur gepafft werden. Der Inhalator kann immer wieder weggelegt<br />

und später mit der gleichen Füllung weiterverwendet werden.<br />

Nach spätestens 3 Stunden bzw. wenn keine Wirkung mehr verspürt<br />

wird, soll die Nikotin-Kapsel gewechselt werden.<br />

Dosierung: Mind. 4 Inhalerfüllungen pro Tag, optimal 4 bis 10 pro<br />

Tag.<br />

Dauer: 3 Monate mit 3 weiteren Monaten der stufenweisen Verminderung.<br />

Nebenwirkungen: selten Mund/Rachen Irritationen und Husten<br />

Die Kombination zweier Nikotinersatzprodukte gegenüber der Therapie<br />

mit nur einem NRT-Präparat zeigen einen statistisch gesicherten<br />

Vorteil der Kombinationstherapie, da damit der Bedarf breiter<br />

und individueller abgedeckt werden kann.<br />

In 4 Studien, bei denen kurze Zeit vor dem angepeilten Rauchstopp<br />

ein Nikotinpflaster verwendet wurde, zeigte sich eine Zunahme des<br />

Entwöhnungserfolgs gegenüber jenen Studien, die das Pflaster erst<br />

ab dem Rauchstopp-Tag eingesetzt haben.<br />

l<br />

DA Jänner 2011<br />

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