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Gesund ins neue Jahr - Arnika Apotheke

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Bis zu 80 Prozent der über 60-Jährigen leiden unter chronischen Schmerzen<br />

Schmerzen im Alter: Betroffene<br />

erhalten oft ungenügende Therapie<br />

Vier von fünf Menschen über 60 <strong>Jahr</strong>en leiden unter chronischen<br />

Schmerzen. Doch die Zahl jener betagten Personen, die<br />

auch eine adäquate Schmerztherapie erhalten, ist nach wie vor<br />

ungenügend. Das kritisierte der Salzburger Schmerzforscher<br />

Günther Bernatzky anlässlich einer Tagung »Schmerz im Alter« in<br />

Salzburg.<br />

Die Schmerzen von älteren Menschen werden oft nicht oder nicht<br />

ausreichend behandelt. „Je älter man ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass man Schmerzmittel bekommt“, bringt Bernatzky<br />

die Situation auf den Punkt. Bei Heimbewohnern oder Menschen<br />

mit Demenz ist die Chance, eine passende Schmerztherapie zu erhalten,<br />

noch geringer als bei Senioren, die daheim betreut werden,<br />

erklärte der Salzburger Wissenschafter. Eine Studie hat gezeigt,<br />

dass ältere Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen eine um<br />

20 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit haben, eine Schmerztherapie<br />

zu bekommen als Senioren ohne solche Beeinträchtigungen.<br />

Dass dem Schmerz im Alter zu wenig Augenmerk geschenkt wird,<br />

hat viele Gründe, die unter anderem auch bei den Betroffenen selbst<br />

liegen: „Alte Menschen können oder wollen ihren Schmerz oft<br />

nicht deutlich zeigen, sie wollen nicht jammern“, sagte Bernatzky.<br />

Gleichzeitig ist es oft schwierig, Schmerzen zu erkennen und rich-<br />

APORAMA<br />

tig zu diagnostizieren. Die Reaktionszeit auf einen Schmerzreiz<br />

kann bei alten Menschen verlangsamt sein, die kognitiven Fähigkeiten<br />

nehmen ab, es gibt eine reduzierte Mimik und Körpersprache.<br />

Schmerzmessmethoden, die speziell für ältere oder demente Personen<br />

entwickelt wurden, werden erst seit kurzem eingesetzt.<br />

Ein weiteres Problem ist, dass Schmerzmedikamente in Kombination<br />

mit anderen Medikamenten zu Nebenwirkungen oder gegenseitigen<br />

Beeinflussungen führen können. Mangelnde Mobilität, Ängste oder<br />

einfach auch die mangelnde Fingerfertigkeit, eine Medikamentenpackung<br />

zu öffnen, sind weitere Faktoren, die immer wieder dazu<br />

führen, dass ein Patient die Schmerztherapie abbricht oder nicht<br />

konsequent durchführt. Hier gibt es Rat und Hilfe in der <strong>Apotheke</strong>.<br />

Hauptursachen für den Schmerz im Alter sind Arthrosen, Osteoporose,<br />

Tumore, Diabetes oder neurologische Erkrankungen. Oft<br />

führen auch Angst, Depression oder E<strong>ins</strong>amkeit zu körperlichen<br />

Schmerzen, weiß Bernatzky.<br />

„Ich will Menschen Mut machen, mit Schmerzen frühzeitig zum<br />

Arzt zu gehen", sagt der Salzburger Wissenschafter. Schon nach<br />

wenigen Wochen können Schmerzen nämlich chronisch und damit<br />

ungleich schwerer behandelbar werden als rechtzeitig diagnostizierte<br />

Probleme.<br />

l<br />

DA Jänner 2011<br />

5

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