3-2008 zuckerrüben - Anbauempfehlung Zuckerrüben für 2013

Mit der Frühbestellung der Rübensorten
bis Ende August kann der
Frühbestellrabatt auf Saatgut und
Beize genutzt werden. Bei dem
derzeitigen Saatgutpreisniveau ist
dies ein wichtiges Argument,
selbst wenn für das Anbaujahr
2008 noch keine Ertragsermittlungen
vorliegen und die in diesem
Jahr anerkannten, neuen Sorten
noch nicht beschrieben sind.
Dieser Nachteil sollte aber nicht
überbewertet werden, denn erfahrungsgemäß
ergeben sich bei den
dreijährigen Mittelwerten keine
gravierenden Abweichungen.
Verbunden mit der Saatgutbestellung
ist auch die Auswahl der
Saatgutbeizung. Für 2009 werden
für die niedrige Leistungsstufe
Force Magna (15 g/U Thiametoxam
plus 6 g/U Tefluthrin) und
für die wirkungsstärkere Variante
Cruiser & Force (60 g/U Thiametoxam
plus 8 g/U Tefluthrin) und
Poncho Beta + (60 g/U Clothianidin
plus 30 g/U Imidachloprid
plus 8 g/U Betacyfluthrin) angeboten.
Normalerweise zeigen die höheren
Dosierungen bei starkem
und anhaltendem Zuflug der
Schwarzen Bohnenlaus Vorteile
gegenüber der preisgünstigeren
Variante.
Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L
A n b a u
Toleranzen nutzen, Ertrag maximieren
Anbau toleranter Sorten liegt im Rheinland bei 99 %
H o h e P r o d u k t i v i t ä t m i t d e r
S o r t e a b s i c h e r n
Als ersten Schritt bei der Sortenwahl
gilt es, zunächst die eigenen
Anbauvoraussetzungen im Hinblick
auf die Nutzung von Resistenz-
oder Toleranzeigenschaften
der Zuckerrüben zu prüfen. Ist
zum Beispiel mit Rhizoctoniabefall
zu rechnen, sollte unbedingt
eine rhizoctoniatolerante Sorte gewählt
werden, um Verlusten durch
diesen Erreger zu begegnen. Das
Gleiche gilt bei Vorkommen von
Rübenkopfälchen. Ist mit Befall
durch zystenbildende Nematoden
(Heterodera schachtii) zu rechnen,
können nematodentolerante oder -
resistente Zuckerrübensorten den
Zuckerertrag verbessern und
gleichzeitig den Nematodenbefall
vermindern.
Ist dagegen mit keinem der genannten
Schaderregern in nennenswertem
Ausmaß zu rechnen,
kann aus dem Sortiment der rizomaniatoleranten
Normalsorten
ausgewählt werden. Im Vordergrund
steht hierbei zunächst ein
hoher Bereinigter Zuckerertrag.
Gleichzeitig wünschenswert sind
ein möglichst hoher Zuckergehalt
sowie ein niedriger Standardmelasseverlust
(SMV) zur Erzielung
Grafik 1: Sortenleistung mit und ohne Rizomaniabefall SV-R 2005 bis 2007
115
110
105
100
95
90
85
80
75
70
65
60
Relativer Bereinigter
Zuckerertrag
Beretta
Malenka
Klarina
Benno
Lessing
Alabama
Cosmea
Sporta
Modus
William
Mars
mit Rizomania BZE
ohne Rizomania BZE
zusätzlicher Qualitätsprämien, die
schnell 1 € je t Rüben oder auch
deutlich mehr ausmachen können.
Ein hoher Feldaufgang und
geringe Schossneigung werden
grundsätzlich für den praktischen
Anbau vorausgesetzt. Wichtig ist
eine gute Blattgesundheit. Auch
wenn 2007 das stärkere Auftreten
der ansonsten eher unbedeutenden
Krankheit Ramularia die Bemühungen
um eine hohe Cercosporatoleranz
etwas gebremst haben,
behält die Sortentoleranz gegenüber
Cercospora künftig große
Bedeutung. In den Tabellen ist die
Reaktion der einzelnen Sorten
ohne Fungizidbehandlung im Vergleich
zum Standardsortiment mit
Fungizidbehandlung für das
Merkmal Bereinigter Zuckerertrag
(BZE) angegeben. Je nach Reaktion
der Sorte auf den Befall mit
Blattkrankheiten sind die BZE-Abweichungen
und in der Folgespalte
zusätzliche Klassenwerte für
den schnellen Überblick von –––
(sehr anfällig) bis +++ (wenig anfällig)
angegeben. Die eigentliche
Sortenleistung wird in den Tabellen
jeweils in der Stufe „mit Fungizidbehandlung“
angegeben, entsprechend
den Anbaubedingungen
in der Praxis.
Die Kontrolle der Blattkrankheiten
ist umso wichtiger, je ausgeprägter
die Befallsbedingungen sind. So
10 LZ 31-2008
Felicita
Lucata
Ballade
Ruveta
Monza
Belinda
Tiziana
Famosa
Picasso
anfäll. Sorte
Fotos: Manfred Steuerwald