3-2008 zuckerrüben - Anbauempfehlung Zuckerrüben für 2013
3-2008 zuckerrüben - Anbauempfehlung Zuckerrüben für 2013
3-2008 zuckerrüben - Anbauempfehlung Zuckerrüben für 2013
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Beispielen. Schon geringe Mängel<br />
in der Maschineneinstellung haben<br />
hohe Ertragsverluste zur Folge.<br />
In einem Quiz konnten sich<br />
die Besucher in der Verlustbewertung<br />
üben. Um die Fabriken länger<br />
und besser auszulasten, werden<br />
auch Untersuchungen zur<br />
Rübenlagerung gemacht: Eine in<br />
Buir gezeigte Rübenmiete, die bis<br />
Juni gelagert worden war, sah<br />
noch überraschend gut aus.<br />
S o r t e n p r ä s e n t i e r t<br />
Der Rheinische Rübenbauer-Verband<br />
stellte im Schwerpunkt Sortendemonstrationen<br />
die Vielfalt<br />
des Angebotes dar. Für jeden war<br />
etwas dabei, auch Spezialsorten<br />
mit besonderen Eigenschaften,<br />
wie beispielsweise Resistenz und<br />
Toleranz gegen Heterodera-Nematoden,<br />
Toleranz gegen die pilzlichen<br />
Krankheiten Cercospora-<br />
Blattflecken und Rhizoctonia-Rübenfäule,<br />
gegen die viröse Wurzelbärtigkeit<br />
Rizomania, die ähnlich<br />
wie das Gelbmosaikvirus des Getreides<br />
durch einen Bodenpilz<br />
übertragen wird und daher nicht<br />
direkt bekämpfbar ist. Die ebenfalls<br />
gezeigten gängigen Beizausstattungen<br />
legen den Grundstein<br />
<strong>für</strong> eine ungestörte Jugendentwicklung<br />
der Rübenpflanzen.<br />
Im Bereich der Düngung waren<br />
die organischen Dünger, wie Kompost,<br />
Champost, Hühnertrockenkot<br />
und Gärreste die Topthemen.<br />
Aber auch die Spurennährstoffe<br />
Bor und Mangan kamen nicht zu<br />
kurz.<br />
Immer wieder wirft die notwendige<br />
Bestandsdichte bei <strong>Zuckerrüben</strong><br />
Fragen auf, insbesondere<br />
wenn kurz nach der Saat schwierige<br />
Bedingungen <strong>für</strong> den Rübenauflauf<br />
herrschen. Künstlich erzeugte<br />
Bestandsdichten von<br />
35 000, 50 000 und 90 000 Rüben<br />
je Hektar in den Demonstrationsparzellen<br />
boten die Gelegenheit,<br />
mit den Experten über Umbrechen<br />
oder Stehenlassen zu diskutieren.<br />
Dr. Anton D i s s e m o n d<br />
Landwirtschaftskammer NRW<br />
Pflanzenschutzdienst<br />
Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L<br />
A n b a u<br />
Aufholjagd nach später Saat<br />
Ganz im Gegenteil zum vergangenen<br />
Jahr wollte der Lenz in diesem<br />
Jahr lange nicht eintreffen.<br />
Das unbeständige, kalte und<br />
feuchte Märzwetter setzte sich<br />
auch im April fort. Auf erste, vereinzelte<br />
Saaten am 12. April folgten<br />
ergiebige Niederschläge mit<br />
starken Verschlämmungen, sodass<br />
mit der Saat bis zum Beginn der<br />
dritten Aprildekade gewartet werden<br />
musste. Dann jedoch besann<br />
sich die Natur, das Versäumte<br />
rasch aufzuholen: Günstige Temperaturen<br />
förderten einen raschen<br />
und hohen Aufgang schon nach<br />
zehn Tagen. Die jungen Pflänzchen<br />
gediehen von Tag zu Tag<br />
sichtlich besser.<br />
Unter diesen Voraussetzungen<br />
entwickelten sich leider auch die<br />
Unkräuter sehr schnell. Sie mussten<br />
bei zunehmender Bodentrockenheit<br />
mit entsprechenden Dosierungen<br />
gestoppt werden, sodass<br />
sich Nebenwirkungen auf die Rüben<br />
manchmal kaum vermeiden<br />
Rheinisch-westfälische Proberodungen <strong>2008</strong><br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
14. Juli<br />
20. Juli<br />
2006<br />
<strong>2008</strong><br />
2003 bis 2007<br />
2007<br />
27. Juli<br />
3. Aug.<br />
10. Aug.<br />
ließen. Die anhaltende Wärme<br />
während des frühen Jugendstadiums<br />
der Rüben förderte aber auch<br />
manche Schaderreger wie Nematoden<br />
oder Schwarze Bohnenläuse.<br />
Diese wirkten sich deutlich stärker<br />
als sonst schädigend auf die jungen<br />
Pflänzchen aus. Außergewöhnlich<br />
schwülwarmes Wetter<br />
ließ Ende Mai aber nicht nur die<br />
Rheinischer Rübenbauer-Verband,<br />
die rheinischen Zuckerfabriken und die Zuckerfabrik Lage<br />
17. Aug.<br />
24. Aug.<br />
31. Aug.<br />
Die günstige Maiwitterung hat die späte<br />
Saat fast wieder wettgemacht. Am 14. Juli<br />
deutet sich an diesem Standort eine gute<br />
Durchschnittsernte an.<br />
Rüben gedeihen, sondern förderte<br />
auch Unwetter mit Hagel und<br />
Starkregen. Diese strapazierten<br />
verbreitet den jungen Blattapparat<br />
und verursachten die bakteriellen<br />
Blattflecken von Pseudomonas<br />
springae in vielen Beständen. Häufig<br />
führten die starken Niederschläge<br />
in den Senken zu Luftmangel<br />
der Wurzeln und somit zu anhaltendenWachstumsunterbrechungen.<br />
Doch auf den meisten Feldern<br />
förderten Wärme und Feuchtigkeit<br />
das Wachstum so gut, dass bereits<br />
in der ersten Junidekade der Reihenschluss<br />
erreicht wurde.<br />
Unter diesen Voraussetzungen<br />
zeigen die gemeinsamen Proberodungen<br />
der rheinischen Zuckerfabriken,<br />
der Zuckerfabrik Lage<br />
und des Rheinischen Rübenbauer-<br />
Verbandes am 14. Juli im Mittel<br />
von etwa 100 Feldern durchschnittliche<br />
Rübenerträge mit durchschnittlichen<br />
Zuckergehalten an.<br />
Damit liegen auch die Zuckererträge<br />
Mitte Juli im Bereich des fünfjährigen<br />
Mittels (siehe Grafik), die<br />
Ergebnisse gibt es auch unter www.<br />
rrvbonn.de. Bleibt zu hoffen, dass<br />
auch im Spätsommer und Herbst<br />
günstige Witterung den weiteren<br />
Zuwachs fördern und die Bestände<br />
gegenüber Blattkrankheiten gesund<br />
gehalten werden können.<br />
Dann wäre trotz später Saat doch<br />
noch eine gute Ernte erreichbar.<br />
Manfred S t e u e r w a l d<br />
Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.<br />
16 LZ 31-<strong>2008</strong><br />
7. Sept.<br />
14. Sept.<br />
21. Sept.<br />
28. Sept.<br />
5. Okt.<br />
12. Okt.<br />
19. Okt.<br />
Präzise Saat ist eine Voraussetzung <strong>für</strong><br />
hohen und gleichmäßigen Feldaufgang und<br />
damit <strong>für</strong> einen hohen Ertrag mit bester<br />
Rübenqualität. Fotos: Manfred Steuerwald