Gerade stelle ich mit Schrecken fest, wie schnell die Zeit davonrennt…

niemandem ein wirkliches Bild davon zeichnen kann, wie
es wirklich ist.
Wie es ist, wenn jeder zu sehen scheint, dass ich nicht
von hier bin, auch wenn es doch so viele weiße
Südafrikaner ist.
Wie es ist, sich für seine Hautfarbe zu schämen.
Wenn jeder damit gleich ein bestimmtes Bild zu
assoziieren scheint- Du bist Weiß. Du hast Geld.
„Sawubona“ – Haybo, warum sprichst Du unsere
Sprache
Haybo, warum fährst Du mit dem Taxi
Haybo, warum hast Du so ein altes Handy
Vieles ist anders und ganz anders schwer, als ich es mir
vorgestellt hatte.
Und auf eine Weise wunderschön, die mich verzaubert
und in ihren Bann gezogen hat.
Afrika- das ist ein Wort, mit dem wir alle unbewusst
bestimmte Bilder verbinden. Bilder von Armut. Bilder von
kleinen Kindern, die barfuss über staubige Strassen zur
Schule laufen. Bilder von Frauen, die kleine Kinder auf
dem Rücken und große Lasten auf dem Kopf tragen.
Ja- das sind Bilder, die mir alltäglich begegnen.
Aber warum denkt niemand an große Einkaufszentren
An Mr. Price- dem südafrikanischen H&M, in dem weiße
und schwarze Südafrikaner ebenso intensiv shoppen, wie
man es in Deutschland oft sieht
An die indische Gesellschaft und Kultur, die hier stark und
ausgeprägt ist
Ja, es ist schwer all diese Welten gleichzeitig zu sehen.
Ich fühle mich nicht wie in einem Land, sondern wie in
vielen parallel existierenden Welten zwischen denen ich
täglich hin- und herrutsche und in denen ich meinen
eigenen Platz nicht finde.
Gerade deswegen war es für mich ein sehr schönes und
besonderes Ereignis, als Mitte Februar endlich der Besuch
meiner Mama und ihres Freundes Ralf bevorstand. Es
waren drei erfüllte und besondere Wochen und es