Gerade stelle ich mit Schrecken fest, wie schnell die Zeit davonrennt…

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Ein Strahlen huscht über das oft ernste Kindergesicht. Gemeinsam gehen wir in die Hütte, die wir für die Tage zum Spieleraum umfunktioniert hatten. Drinnen setzen wir uns auf den Boden und packen das von Franzi auf Pappkarton gemalte „Mensch ärgere Dich nicht“ – Spielfeld aus. Suchen von draußen verschiedene Steinchen zusammen und beginnen zu spielen. Innerhalb weniger Minuten ist die Hütte voll mit Kindern. Viele Materialien hatten wir nicht dabei und doch schafften wir es, aus wenig viel zu machen. Die Bezeichnung „Ferienprojekt“ schien mir für unsere Zeit im Skatecamp sehr passend: Normalerweise sind die Kinder den halben Tag mindestens in der Schule, es sei denn sie gehen schon auf die weiterführende Schule, zu der eine vier Kilometer lange Strecke zurückgelegt werden muss. Erst nachmittags kommen sie dann zum Skatecamp, schnappen sich ihre Skateboards und skaten den restlichen Tag. Nun während der Ferien waren natürlich den ganzen Tag und besonders viele Kinder dort, die niemals alle gleichzeitig hätten skaten können. So kam es oft vor, dass uns 20 erwartungsvolle Augenpaare anblickten, gespannt darauf, was „Thando und Nosipho“ (Franzi und Laura) wohl als nächstes anstellen würden. Die Tage vergingen wie im Flug: Neben unseren Tätigkeiten als Mitglieder der Familie (Kochen, Putzen, Kinder Waschen) stand natürlich vor allem unsere Arbeit mit den Kindern im Vordergrund: Glücklicherweise hatten wir sowohl Malzeug und Kleiderfarbe, sowie Materialien um kleine Perlentierchen zu basteln dabei, als auch eine
Menge Gruppenspiele und Zaubertricks im Schlepptau (und die Möglichkeit den überall herumfliegenden Tetrapackmüll zu Portemonnaies umzubasteln- Danke Hanjo!) Die Gruppe an Kindern die zu uns kam wurde jeden Tag größer und ein besonderes Erlebnis war es, als die älteren Jungs (die mindestens gleichalt mit uns waren) endlich den in jedem südafrikanischem Haushalt allgegenwärtigen Fernseher ausschalteten und sich zu uns auf den Boden setzten. Gemeinsam bemalte T- Shirts oder gebastelte Perlengekkos wurden voller Stolz für mindestens drei Tage getragen. Wenn der Tag sich dem Ende zuneigte nahm uns oft Khosi an die Hand: eines Abend gingen wir zum Beispiel zu einer benachbarten Familie, die gerade in ihre runden Hütte ums Feuer herum saß und kochte Einige der Projektjungs präsentieren ihre Gekkos und uns nach kurzem Gespräch einen kleinen Sack mit mir unbekannten Kräutern verkaufte. Was es damit auf sich hat erfuhr ich erst später, als Khangelani es mir übersetzen konnte: Ostern steht vor der Tür. Wir würden traditionelles Zulubier brauen. Im nächsten Moment stand Khosi mit einem Strauch getrockneter und brennender Kräuter vor uns, deren Dampf wir einatmen mussten. „Beim traditionellen Bierbrauen“,erklärte Khangelani , „treten wir mit den Geistern der Ahnen in Kontakt. Damit diese uns freundlich gestimmt sind und uns nicht verletzen können, müssen wir diese Kräuter einatmen!“
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