mittendrin no ve m b e r - d e ze m b e r 2009 - Evangelisch ...
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G-26 Tagebuch: Friedensgebet<br />
19<br />
Sehnsucht nach einer heilen Erde<br />
Ein Ausschnitt aus einem so<br />
Landwirtschaft’ und den damit<br />
genannten Artensteckbrief<br />
<strong>ve</strong>rbundenen Nährstoffeintrag im<br />
Thüringen <strong>2009</strong>: Zeitraum von 1960 bis 1980<br />
“Unio crassus ist die durchschnitt- erloschen.”<br />
lich kleinste der in Deutschland<br />
vorkommenden Großmuscheln.<br />
Immer, wenn ich mit dem Zug<br />
Gegenwärtig ist die ehemals wohl<br />
Richtung Berlin fuhr, war klar, man<br />
häufigste Thüringer Großmuschelsehen,<br />
um zu bemerken, wann der<br />
braucht nicht aus dem Fenster zu<br />
art unmittelbar vom Aussterben<br />
bedroht. Die früheren<br />
Zug in der Nähe von Bitterfeld war.<br />
Verbreitungsschwerpunkte waren<br />
Man konnte es riechen. War es in<br />
neben den größeren Flüssen<br />
der Leipziger Gegend schon<br />
(Unstrut, Saale, Werra, Helme,<br />
unangenehm, so wurden bei<br />
Gera, Weiße Elster) vor allem die<br />
Bitterfeld wirklich alle Fenster<br />
Bäche im Thüringer Becken, im<br />
geschlossen. Ein beißiger Geruch,<br />
Südthüringer Grabfeld sowie das<br />
der an ein Chemielabor erinnerte,<br />
gesamte Einzugsgebiet der Weida<br />
kam aus den Rauchschwaden der<br />
in Ostthüringen. In den größeren<br />
Schornsteine.<br />
Fließgewässern existierten bereits in<br />
Es war halt so, man hat<br />
der ersten Hälfte des 20.<br />
geschimpft, sich damit arrangiert,<br />
Jahrhunderts - wenn überhaupt -<br />
aber nichts unter<strong>no</strong>mmen, ich<br />
nur <strong>no</strong>ch Restbestände. Die<br />
jedenfalls.<br />
Ursachen liegen in der hohen<br />
Belastung insbesondere<br />
durch industrielle<br />
und gewerbliche Abwässer<br />
sowie kommunale<br />
Einleiter begründet.<br />
In den kleineren Bächen<br />
sind die meisten Vorkommen<br />
durch die zu DDR<br />
Zeiten propagierte<br />
`Industrialisierung der