Hochzeitsmagazin Dortmund
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064<br />
S Y M B O L I K<br />
Edel,edel<br />
Symbolik und Geschichte der Edelmetalle und Edelsteine<br />
K aum<br />
eine Geste symbolisiert den<br />
Wunsch nach fortwährender<br />
Liebe und Zusammengehörigkeit eindrucksvoller,<br />
als das Überreichen eines Ringes.<br />
Als in sich geschlossen ist er ebenso endlos<br />
wie die Herzensangelegenheit.<br />
Einen Ring zu verschenken, gilt als besondere<br />
Geste der Zuneigung und der Verbundenheit.<br />
Selbigen anzunehmen, assoziiert<br />
Zustimmung und die Bereitschaft zur<br />
Bindung. Dadurch, dass beide Eheleute den<br />
gleichen Ring tragen, geben sie zu erkennen,<br />
dass und mit wem sie verheiratet sind. Im<br />
Volksglauben vieler Völker ist der Ring Sinnbild<br />
für ein bindendes Gelübde und ewig<br />
währende Freundschaft. In der Gestaltung<br />
der Ringe wird zu Symbolen gegriffen, die<br />
die Bedeutung der Unauflösbarkeit und Verbundenheit<br />
noch unterstreichen.<br />
Edle Metalle zieren<br />
Ein schon in der Klassik bekannter, damals<br />
jedoch für einen Vertragsabschluss stehender<br />
Ringtyp, der im Mittelalter in weiten<br />
Teilen Europas als Vermählungs- und<br />
Liebesring große Verbreitung fand (und bis<br />
heute findet), ist der so genannte ‘Fede-Ring’<br />
(von ital. ‘mani in fede’, Hände im Glauben),<br />
dessen Ringschiene in zwei sich fassende<br />
Hände übergeht.<br />
Andere besondere Ringformen für Eheringe<br />
sind die bereits seit dem Mittelalter bekannten<br />
Gimelringe, zwei ineinander grei-<br />
fende Ringe, die symbolisch für die Unauflösbarkeit<br />
des Ehebandes stehen, sowie die<br />
seit Mitte des 19. Jahrhunderts beliebten<br />
Harlekinringe (mit aus Edelsteinen geformten<br />
Worten oder Namen) oder auch die<br />
Ewigkeitsringe, die rundum mit Edelsteinen<br />
besetzt sind.<br />
Im 16. und 17. Jahrhundert war es übrigens<br />
nicht ungewöhnlich, Verlobungs- und<br />
Eheringe mit Symbolen der damals beliebten<br />
Memento-Mori-Ringe zu verzieren. So<br />
gelangten z.B. Särge, Totenköpfe und Skelette<br />
auf die Eheringe.<br />
Sehr kunstvolle und oft mit komplexen<br />
Aufbauten versehene jüdische Trauringe sind<br />
ebenfalls seit dem späten Mittelalter bekannt.<br />
Manche dieser Ringe bilden ein kleines<br />
Haus (als Symbol des salomonischen<br />
Tempels), das aufgeklappt einen Raum mit<br />
Tisch und Stühlen als Sinnbild ihres neuen<br />
Hausstandes sichtbar werden lässt.<br />
Fast so alt wie die Tradition des Ringes ist<br />
die Tradition, diesen meist mit sehr sentimentalen<br />
Inschriften zu verzieren, wie z.B.<br />
im Mittelalter: ‘Ihr habt mein Herz’, ‘Nie<br />
Trennung’, ‘Ich bin ein Liebespfand, gib<br />
mich nicht weg!’ oder einfach nur ein Stoßgebet<br />
wie ‘Gott hilf!’. In jüdischen Trauringen<br />
findet sich oft in hebräischer Schrift die<br />
Abkürzung ‘MT’ für ‘Masel Tow’ (viel<br />
Glück).<br />
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden<br />
die Verlobungs- und Trauringe dann schlich-<br />
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