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Hochzeitsmagazin Dortmund

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Foto: just photography<br />

versehen sollen die Postkarten später den<br />

Weg zurückfinden, indem Finder sie in den<br />

Postkasten werfen. Die, die beim Brautpaar<br />

ankommen, werden beim Aussteller eingelöst.<br />

Das gibt dem relativ jungen Brauch die<br />

nötige Würze.<br />

Versteigerung<br />

Der Brauch des Rocklüftens stammt aus<br />

Frankreich. Beim Rocklüften bieten die<br />

männlichen Gäste einen bestimmten Betrag<br />

für jeden Zentimeter, den der Saum des<br />

Hochzeitskleides höher rutscht, um einen<br />

Blick auf das Strumpfband zu erhaschen.<br />

Klar, dass die weiblichen Gäste dagegen halten,<br />

um den Rocksaum wieder züchtig zu<br />

senken. Zu guter Letzt kommt das Strumpfband<br />

natürlich doch zum Vorschein und<br />

wird an den Meistbietenden übergeben. Mit<br />

dem ersteigerten Geld wurde früher der<br />

Schneider der Brautrobe bezahlt.<br />

Hochzeitssuppe<br />

In einigen Regionen Deutschlands wurde<br />

einst dem Brautpaar die so genannte Morgensuppe<br />

serviert: Eine mit kleinen Holzstückchen<br />

und Viehfutter verfeinerte Mahlzeit.<br />

Braut und Bräutigam mussten dieses Frühstück<br />

gemeinsam auslöffeln. Das sollte ihre<br />

Zufriedenheit im künftigen Leben sichern und<br />

die Ehefrau in spe durch die delikaten Suppeneinlagen<br />

an Stall und Küche binden.<br />

Hochzeitsbräuche aus alter Zeit<br />

Traditionell und modern<br />

Sage und schreibe dreimal muss sich eine<br />

japanische Braut bei ihrem Hochzeitsfest<br />

umziehen. Während der Trauzeremonie ist<br />

sie in einen weißen Kimono mit seidener<br />

Haube gehüllt. Dieser symbolisiert Reinheit<br />

sowie die Bereitschaft der Frau, die Lebensweise<br />

ihres neuen Zuhauses anzunehmen.<br />

Wenn das Fest beginnt, tauscht die Braut<br />

den Kimono gegen ein westliches Brautkleid<br />

mit Schleier. Im Verlauf der Feier zieht sie<br />

schließlich einen bunten Kimono oder ein<br />

Abendkleid an, als Symbol für ihren Eintritt<br />

in das alltägliche Eheleben.<br />

Drei Punkte zum Glück<br />

Drei große weiße Punkte werden Braut<br />

und Bräutigam in Thailand auf die Stirn gemalt.<br />

Diese sollen ihnen das Glück in der<br />

Ehe sichern. Während der Trauzeremonie<br />

werden dort übrigens weder das Jawort ausgesprochen<br />

noch Eheringe getauscht. Stattdessen<br />

wird die Ehe durch zwei miteinander<br />

verbundene Stoffkränze beschlossen, die<br />

dem Brautpaar aufgesetzt werden.<br />

Viele schöne Hochzeitsbräuche, über den Globus<br />

verteilt, finden sich auch im Internet. ■<br />

›› www.abenteuer-hochzeit.de<br />

* Siehe auch “Alte und Neue Hochzeitsbräuche”,<br />

Susan Lippe, Falken 2002<br />

Das Einladungszeremoniell<br />

Aus Überlieferungen wissen wir, dass es mancherorts üblich war, den Freunden des<br />

Bräutigams die Ehre zuteil werden zu lassen, das Zeremoniell der Einladung zu übernehmen.<br />

Sie schossen zwei Wochen vor der Hochzeit vor den Häusern der Gäste Pistolenschüsse<br />

ab. Danach sprachen sie die Einladungen aus und wurden zur Belohnung reichlich<br />

bewirtet.<br />

Außerdem gingen am Tage vor der Hochzeit die engsten männlichen Verwandten des<br />

Hochzeitspaares mit Sträußen geschmückt von Haus zu Haus, um im Namen des Hochzeitspaares<br />

zur Hochzeit einzuladen.<br />

In anderen Gegenden übernahm der “Hochzeitsbitter” die Einladung der Gäste. Geschmückt<br />

war er mit einem Stock, der mit Blumen und bunten Bändern verziert war. An<br />

der Seite hing die (Schnaps-) Flasche, die ihm von Haus zu Haus immer wieder zu füllen<br />

war. Verkündet wurde laut und vernehmlich ein “Hochzeitsbitter-Spruch” in Gedichtform.<br />

In dem der Hochzeitsbitter auch die Speisefolge aufzählte und die Gäste ermahnte,<br />

Messer und Gabel mitzubringen. Am Ende hieß es dann: “Nun macht euch fein, aber<br />

nicht zu fein, Braut und Bräutigam wollen gern die Feinsten sein.“<br />

Völlerei<br />

Im Mittelalter gab es Gesetze gegen den übertriebenen Luxus bei Hochzeiten. So durfte<br />

nicht länger als sieben Tage gefeiert werden. Nach einer brandenburgischen Verordnung<br />

durften nicht mehr als vierzig verschiedene Gerichte aufgetragen werden.<br />

Brot und Licht<br />

Ebenfalls spielen schon im Altertum Brot und Licht bei der Hochzeit eine große Rolle.<br />

So prangte beispielsweise in Westfalen inmitten der Hochzeitstafel ein Riesenbrot mit einer<br />

Kerze verziert. Das Brot wurde im Anschluss an die Feierlichkeiten an die Armen verteilt<br />

und die Kerze in die Kirche gestellt. In Schlesien, aber auch in Hessen, reichte die Brautmutter<br />

dem Bräutigam und seiner Braut beim Einzug in das neue Heim einen frischen<br />

Laib Brot. Ein Stück des Brotes verwahrte dann die Braut für alle Zeiten. Dieser Brauch<br />

sollte das junge Paar davor bewahren, künftig Hunger zu leiden. Der Rest des Brotlaibs<br />

wurde an die Armen verteilt.<br />

087<br />

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