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Ackermannbote ° Ausgabe 13 - Ackermannbogen eV

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Foto: Karin Heese<br />

ÖKO?-LOGISCH!<br />

Im Biotop im <strong>Ackermannbogen</strong>, das vom<br />

LBV mit Unterstützung der Projektgruppe<br />

Ökologie gepfl egt wird, geben sich neben<br />

dem Idas Bläuling weitere teils seltene und<br />

geschützte Pfl anzen und Tiere ein Stelldichein.<br />

Dazu gehören Eichhörnchen, Kaninchen,<br />

der Singvogel Zilpzalp, der weißrandige<br />

Mohrenfalter, der Ikarus-Bläuling,<br />

der kleine Feuerfalter, Roesels Beißschrecke,<br />

der gemeine Grashüpfer, der Nachtigall-Grashüpfer<br />

und die Heideschnecke.<br />

Außerdem hat der Stadtfuchs, der im letzten<br />

Winter durch‘s Quartier streifte und<br />

bis auf unsere Terrasse lief und mir beim<br />

Kochen zuschaute, im Biotop seinen Bau.<br />

Nicht zu vergessen die Spechte und Mauersegler,<br />

die schon seit Jahren hier im Areal<br />

zu Hause sind und sich nach der „großen<br />

Entrümpelung“ in den Wärmedämmungen<br />

der Neubauten neue Behausungen eingerichtet<br />

haben. Nun werden einige von<br />

ihnen wiederum um ihre „Wohnungen“<br />

bangen müssen, wenn im Frühjahr eine<br />

sechsstöckige Neubaufassade saniert werden<br />

soll.<br />

Beeindruckende Zeitgenossen sind auch<br />

die Wanderfalken, die von ihrem Kobel<br />

auf dem BMW-Turm aus durch die Lüfte<br />

schweben. Dorthin wurden sie vom LBV<br />

umgesiedelt, da sich der Kobel am Olympiaturm<br />

für die ersten Flugversuche des<br />

Nachwuchses als nicht optimal herausgestellt<br />

hatte. Die Kleinen landeten meist<br />

unten auf der Wiese und wurden dort regelmäßig<br />

von den Krähen angegriffen.<br />

LOGOPÄDISCHE PRAXIS HAAS/BRENNER<br />

TELEFON 089. 122 971 84 / 089. 392 944 06<br />

LERCHENAUER STR. 18 RGB, 80809 MÜNCHEN<br />

LOGOPÄDIE<br />

16 <strong>Ackermannbote</strong> <strong>°</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>13</strong>, November 2009<br />

Wen treffen wir noch in<br />

unserem Quartier?<br />

.... Idas-Bläulinge, Mauersegler und Wanderfalken<br />

Mein Nachbar, der Igel<br />

Im Garten an der Therese-Studer-Straße<br />

wohnte ein Igel, der in diesem Sommer in<br />

einem großen Heuhaufen eines nur sehr<br />

unregelmäßig gemähten Gartens sechs<br />

junge Igelchen zur Welt brachte. Bei der<br />

Wahl des Familiensitzes konnte die Igelfamilie<br />

jedoch nicht ahnen, dass sich<br />

aufgrund notwendiger Sanierungsarbeiten<br />

an den Neubauten erhebliche Unruhe<br />

einstellen würde. Der Heuhaufen neben<br />

der Holzterrasse war zwar gemütlich und<br />

warm, aber dann kamen die Terrassen weg,<br />

das Gerüst wurde aufgestellt und an den<br />

Wänden wurde gehämmert und gebohrt.<br />

Die Mutter lief mit ihren Jungen ziemlich<br />

Igelchen im Meerschweinchenkäfi g<br />

verschreckt umher und die Anwohner bemühten<br />

sich, die verstörten Jungen zu ihrem<br />

Bau zurückzubringen.<br />

Ein paar Tage später verirrte sich ein kleiner<br />

Igel auch in unseren Garten und tapste<br />

an unseren Beeten und Hecken entlang.<br />

Über das Rascheln der Blätter konnten wir<br />

den Weg des Igels verfolgen und freuten<br />

uns, dass es unseren stacheligen Nachbarn<br />

doch wieder gut geht.<br />

Am nächsten Morgen entdeckte ich<br />

ein friedlich im Gras laufendes Junges,<br />

doch als der Baulärm einsetzte,<br />

lief es direkt auf das Kiesbett der<br />

abgebauten Terrasse zu, taumelte<br />

auf den Kieselsteinen herum, kippte<br />

um und kam auf dem Rücken<br />

zu liegen. Zwar kam das Igelchen<br />

schließlich wieder auf die Beine,<br />

war aber sichtlich verstört, torkelte<br />

in kleinen Kreisen umher, den weggeräumten<br />

Heuhaufen suchend,<br />

und wusste offensichtlich nicht,<br />

wohin es sich bei dem Baustellen-<br />

Foto: Andreas Siegel<br />

lärm verkriechen sollte. Da sammelte ich<br />

den Igel schweren Herzens ein und setzte<br />

ihn erst einmal in einen mit Heu und<br />

Stroh ausgelegten Meerschweinchenkäfi g.<br />

Dort verkroch er sich gleich in dem Häuschen<br />

und tauchte den ganzen Tag nicht<br />

mehr auf. Erst am Abend ließ er sich kurz<br />

blicken, fraß etwas von dem Igelfutter,<br />

das wir ihm hingestellt hatten, und verschwand<br />

sofort wieder in seinem Häuschen.<br />

Das wiederholte sich ein paar Mal<br />

und er wirkte geschwächt. Am 2. Tag war<br />

er dann schon etwas kräftiger, lief mehr<br />

herum und fraß auch gleich sein Tellerchen<br />

leer. So beschlossen wir, ihn am nächsten<br />

Tag raus in unseren Schrebergarten an der<br />

Ackermannstraße zu bringen. Zuerst bauten<br />

wir noch ein großes Häuschen mit innenliegendem<br />

Schlafhaus, dann siedelten<br />

wir ihn um. Nun wohnt er dort und scheint<br />

sich wohl zu fühlen, frisst jeden Tag das<br />

von uns bereitgestellte Futter, erkundet<br />

immer ein bisschen mehr vom Garten und<br />

was es dort noch alles zu fressen gibt. Und<br />

wenn wir später dran sind und er schon auf<br />

Erkundungstour ist, stellen wir ihm sein<br />

Tellerchen an sein Häuschen: Er kriegt es<br />

spitz, kehrt um, frisst und setzt dann seinen<br />

nächtlichen Erkundungsgang fort. Wir<br />

hoffen, dass er sich für seinen Winterschlaf<br />

genügend Reserven anfuttern konnte.<br />

Auch für die anderen Igelchen im Karrée<br />

Felix-Fechenbach-Bogen / Therese-Studer-Straße<br />

wird abends ein Tellerchen hingestellt<br />

- und auch dieses ist jeden Morgen<br />

leergefuttert. Wer weiß, wer es sich alles<br />

an dem gedeckten Tischchen gemütlich<br />

macht?<br />

Haben auch Sie eine besondere Begegnung<br />

mit vierbeinigen oder gefi ederten Quartiersbewohnern?<br />

Dann schreiben Sie doch<br />

Ihre Geschichte auf und veröffentlichen Sie<br />

sie auf der Quartierswebsite ackermannbogen.de<br />

/wiki/ProjektgruppeOekologie oder<br />

in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> dieser Zeitung. Ich<br />

bin gespannt!<br />

/Birgit Retschy<br />

Kontakt:<br />

Projektgruppe Ökologie im<br />

<strong>Ackermannbogen</strong> e.V. in Kooperation<br />

mit dem LBV-Kreisgruppe München<br />

pg-oekologie@ackermannbogen-ev.de

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