Ackermannbote ° Ausgabe 13 - Ackermannbogen eV

Fotos: Ackermannbote
ACKERMANNBOGEN E.V.
Gewagt, gewonnen – und jetzt wird’s erst spannend!
Bilanz und Ausblick nach drei Jahren Modellvorhaben ExWoSt
Vorher - nachher: Aus Parkraum wird Kreativraum Spiel- und Kulturpassage
Als im November 2006 die Zusage kam,
dass der Ackermannbogen als eines von
bundesweit 27 Modellprojekten in ein
dreijähriges Forschungsfeld zum Thema
„Quartiere für Jung und Alt“ aufgenommen
ist, war die Freude bei den Antragstellern
Ackermannbogen e.V. und wagnis eG groß.
Damit bot sich die Chance, anknüpfend an
den bestehenden Strukturen der NachbarschaftsBörse,
mit innovativen Ideen das
Quartiersleben und das nachbarschaftliche
Miteinander am Ackermannbogen gezielt
auszubauen.
Dank der Finanzierung aus dem Topf „Experimenteller
Wohnungs- und Städtebau“
(ExWoSt), angesiedelt beim Bundeinstitut
für Bau-, Stadt- und Raumforschung
(BBSR) konnten folgende Ideen in die Umsetzung
gehen:
Quartiersvernetzung
Die Idee: Das bestehende gute Netz formeller
und informeller nachbarschaftlicher
Kontakte und Informationskanäle sollte
systematisch ausgebaut und verbessert
werden.
Das Ergebnis: Die NachbarschaftsBörse
verfügt über ein leistungsfähiges Rechner-Netzwerk,
das auch vom Trägerverein
Ackermannbogen e.V. mit seinen Projektgruppen
genutzt werden kann. Mit dem
privat initiierten Quartiersportal www.
ackermannbogen.de gibt es eine Kooperationsvereinbarung
und gegenseitige
Verlinkung. Nach wie vor in Arbeit ist
die grundlegende Umstrukturierung und
benutzerfreundliche Gestaltung der Homepages
von Ackermannbogen e.V. und
NachbarschaftsBörse. Offen ist auch noch,
ob und wo ein so genannter Infoscreen im
Quartier installiert werden soll, auf dem
ständig aktuelle Informationen über Termine
und Veranstaltungen angezeigt werden.
Mit dem Projekt „JuMMGis“ sollten
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Jugendliche mit neuester Mediensoftware
vertraut gemacht und als „Stadtteilreporter“
ausgebildet werden. Aus verschiedenen
Gründen erreichte dieses Projekt nur
einen kleinen Kreis interessierter Jugendlicher.
Spiel- und Kulturpassage
Die Idee: Der Durchgang beim Haus Rigoletto
am Rosa-Aschenbrenner-Bogen wurde
von vielen Kindern ohnehin schon als
regensichere Spielfl äche genutzt; da lag
ein Ausbau zur Spiel- und Kulturpassage
nahe, verbunden mit dem Ziel, kulturelle
Potenziale in der Nachbarschaft zu wecken
und mittels Kultur nachbarschaftliche Begegnung
zu fördern.
Das Ergebnis: Im Sommer 2008 wurde mit
einer Eigenproduktion von Verdis Oper
„Rigoletto“ begeistert Eröffnung gefeiert.
Seither kümmert sich das Kulturteam im
Ackermannbogen e.V. ehrenamtlich und
mit enorm großen Einsatz um ein attraktives
Kultursommer-Programm für Jung
und Alt. Highlight ist jedes Jahr das gemeinsame
Singspiel der drei Kinderchöre
am Ackermannbogen. Im Winter 2008
kam mit dem SchauRaum im Rückgebäude
der Therese-Studer-Straße 9 eine schöne
Ausstellungsfl äche zur kulturellen Bespielung
hinzu.
KreativGarage
Die Idee: Die Umwandlung nicht benötigter
Stellplätze in der Tiefgarage im Haus
Rigoletto in zusätzliche Gemeinschaftsräume
für das Quartier.
Das Ergebnis: Am 12. November wird Eröffnung
gefeiert. Aus Parkraum wurde eine
Werkstatt, ein Medienraum und ein Studio
geschaffen. Vom Basteln und Werkeln über
Musik- und Theater-Proben bis hin zur
mediengestützten Hausaufgabenbetreung
und Schulung am PC können dort künftig
vielfältige nachbarschaftliche Aktivitäten
stattfi nden.
Gewagt und gewonnen
Bilanz nach drei Jahren intensiver Projektarbeit:
Ein Erfolg, aber auch ein unglaublicher
Kraftakt! Ganz wichtig: Die
Umsetzung dieser Projekte war nur möglich,
weil alle Beteiligten ein riesiges Maß
an Motivation, Zeit, Idealismus, Energie
und Innovationsbereitschaft eingebracht
haben. Das gilt v.a. für die Projektleiter
und die Begleitforschung sowie für die
Vorstände von Ackermannbogen e.V. und
wagnis eG. Es gilt aber auch für all jene,
die regelmäßig oder sporadisch mitgeholfen,
mitgedacht und mitgemacht haben.
Dafür an dieser Stelle ein ganz herzliches
Dankeschön!
Die einzelnen Vorhaben waren ambitioniert
und gewagt, das Quartier hat damit sicher
an Attraktivität gewonnen. Spannend
bleibt die Frage, wie das Erreichte langfristig
zu bespielen und zu fi nanzieren ist. Wer
Lust hat, das Ganze auch mit Leben zu füllen
und inhaltliche oder organisatorische
Unterstützung anbieten möchte, meldet
sich bitte beim Ackermannbogen e.V., der
als Trägerverein für die Nachbarschafts-
Börse und die neu geschaffenen Strukturen
dringend auf Talente und Zeit aus der
Nachbarschaft angewiesen ist.
/Heidrun Eberle
Weitere Informationen zu dem Modellvorhaben:
www.stadtquartiere.de
Kontakt Ackermannbogen e.V.:
Tel. 089 /30749634 oder
vorstand@ackermannbogen-ev.de
Foto: Manfred Drum