Institut für Zivilverfahrensrecht Universität Wien Dr. Jürgen Rassi ...
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2. Geglückte Sanierung<br />
Herbert war Alleingesellschafter und Geschäftsführer einer mittlerweile insolventen<br />
GmbH. Er ist für ein Kind sorgepflichtig. Derzeit verdient er als Angestellter EUR<br />
1.445,-- monatlich (davon pfändbar ca EUR 400,--), was ein Jahreseinkommen von<br />
ca EUR 20.230,-- (davon pfändbar ca EUR 5.600,--) ergibt. Er ist Eigentümer eines<br />
Hauses im Wert von EUR 300.000,--. Auf der Liegenschaft ist ein Pfandrecht für<br />
einen bei der A-Bank aufgenommenen Kredit in Höhe von EUR 300.000,--<br />
einverleibt. Insgesamt hat Herbert Verbindlichkeiten von ca EUR 550.000,--, die aus<br />
der Übernahme von Haftungen für die GmbH herrühren.<br />
Aus diesem Grund hat Herbert die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt.<br />
Außerdem schuldet Herbert noch seinem Freund Franz EUR 10.000,-- aus einem<br />
Autokauf, was Herbert jedoch im Verfahren verschweigt.<br />
Im Insolvenzverfahren haben folgende Gläubiger Forderungen angemeldet:<br />
A-Bank EUR 300.000,--<br />
Sozialversicherung EUR 100.000,--<br />
B-Bank EUR 100.000,--<br />
Finanzamt EUR 50.000,--<br />
Summe EUR 550.000,--<br />
Die Liegenschaft wird wegen Überbelastung aus der Konkursmasse<br />
ausgeschieden.<br />
Herbert legt einen Zahlungsplan vor, in dem er die Zahlung von 10 % der<br />
Forderungen in sieben Jahren (zahlbar in 84 Monatsraten zu je 0,119 %) anbietet.<br />
Für den 28. 11. ist eine Allgemeine Prüfungstagsatzung anberaumt, in der<br />
auch über den Zahlungsplan abgestimmt werden soll. Der Termin wurde<br />
ordnungsgemäß in der Insolvenzdatei kundgemacht. Es erscheinen bevollmächtigte<br />
Vertreter der A-Bank, des Finanzamtes und der Sozialversicherung. Die<br />
angemeldeten Forderungen werden geprüft und von keiner Seite bestritten.<br />
Anschließend findet die Abstimmung über den von Herbert vorgelegten<br />
H:\Universität\WS 2012\WS 2012 8. Einheit.odt