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Psychologie der Konfliktklärung – Mag.a Anna KECLIK ZIELE: •Wie ...

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20.10.2011<br />

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<strong>Psychologie</strong> <strong>der</strong> Konfliktklärung – <strong>Mag</strong>. a <strong>Anna</strong> <strong>KECLIK</strong><br />

<strong>ZIELE</strong>:<br />

• Wie stellt sich die psychologsiche Situation von Menschen in Konflikten dar<br />

• Welche Prinzipien und Haltungen sind für die Konfliktklärung ausschlaggebend<br />

• Wie können bestehende und möglicher Konfliktsituationen besser eingeschätzt werden<br />

und welche Handlungsalternativen stehen zur Verfügung<br />

• Wie steht es mit dem eigenen Konfliktverhalten und welche Glaubenssätzen bzw.<br />

Werthaltungen stehen dahinter<br />

• Was kann die <strong>Psychologie</strong> zur Klärung von Konflikten beitragen bzw. was stellt sie zur<br />

Verfügung<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

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<strong>Psychologie</strong> <strong>der</strong> Konfliktklärung – <strong>Mag</strong>. a <strong>Anna</strong> <strong>KECLIK</strong><br />

INHALTE<br />

• Konflikte -Inmitten <strong>der</strong> Schwierigkeit liegt die Möglichkeit“(Albert Einstein)<br />

• Kommunikation -Worte sind Fenster – o<strong>der</strong> sie sind Mauern<br />

• Überzeugungen, Einstellungen und Haltungen in <strong>der</strong><br />

Konfliktlärung –„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen,<br />

son<strong>der</strong>n die Meinung, die wir von den Dingen haben.“ Epiktet<br />

Weitere Inhalte werden sich an den Interessen <strong>der</strong> StudentInnen im Rahmen <strong>der</strong><br />

zeitlichen<br />

Möglichkeiten orientieren.<br />

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<strong>Psychologie</strong> <strong>der</strong> Konfliktklärung – <strong>Mag</strong>. a <strong>Anna</strong> <strong>KECLIK</strong><br />

ARBEITSWEISE Input, Reflexion, Übungen, Diskussion, ...<br />

FUNKTIONEN<br />

• Leitung: leitet an, gibt Input, begleitet Übungen, beantwortet Fragen<br />

• TeilnehmerInnen: tun aktiv mit, probieren aus, stellen mögliche<br />

eigene Fallbeispiele zur Verfügung<br />

ZEITEN UND ORT<br />

02.05, 05.05, 09.05, 12.05. 16.05. , Sem 44<br />

jeweils 9:00 – 13:00 Pausen nach Bedarf und Vereinbarung<br />

ERGEBNISSICHERUNG Arbeitsblätter, Folien im Netz,...<br />

•<br />

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•<br />

Blitzlichter<br />

• Aber wenn ich Dir Recht gebe, habe ich doch keines mehr!<br />

• Wenn sie nicht gestritten haben, kennen sie sich nicht! Chinesisches Sprichwort<br />

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• Streiten verbindet! Deutsche Spruchweisheit<br />

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•<br />

• Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns. (Dschalal ad-Din ar –<br />

Rumi)<br />

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Position-Interesse-Bedürfnis<br />

• Positionen:<br />

–sind die „Lösung des Problems“ und „das Problem ist immer <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e“:<br />

z.B.: „Sie müssen ja nur….“<br />

–werden oft als „allgemeingültig“ hingestellt.<br />

Z.B.: „Wie je<strong>der</strong> weiß…“, „Fest steht, dass…“<br />

• Interessen:<br />

drücken aus,<br />

–worum es mir (wirklich) geht,<br />

–was ich erreichen möchte.<br />

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• Bedürfnisse:<br />

drücken aus,<br />

–was ich möchte und nicht möchte, dass passiert.<br />

–wie ich vor den an<strong>der</strong>en dastehen und nicht dastehen möchte.<br />

–wie ich behandelt werden möchte.<br />

–wovon ich nicht sicher bin, dass <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e mich versteht.<br />

sind unabhängig von an<strong>der</strong>en Personen und sind allgemein anerkannt (zB.: Bedürfnis<br />

nach Akzeptanz, Wertschätzung, …)<br />

–<br />

Eisbergmodell<br />

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Definition Konflikt<br />

• Ein Konflikt gibt uns einen Hinweis darauf, dass etwas, das zuvor funktionierte, nun<br />

nicht mehr funktioniert.<br />

• Ein Konflikt ist das Aufeinan<strong>der</strong>treffen einan<strong>der</strong> entgegengesetzter Interessen<br />

• Ein "Konflikt" besteht aus mehreren, aufeinan<strong>der</strong> aufbauenden Phasen:<br />

-Ausgangslage (Wi<strong>der</strong>streit <strong>der</strong> Motive)<br />

-Konfrontation (Auseinan<strong>der</strong>setzung/Streit)<br />

-Auflösung (Zerwürfnis o<strong>der</strong> Einigung)<br />

Definition Konflikt (Bruno Rüttinger 1980)<br />

Soziale Konflikte sind<br />

Spannungssituationen,<br />

in denen zwei o<strong>der</strong> mehrere Parteien,<br />

die voneinan<strong>der</strong> abhängig sind,<br />

mit Nachdruck versuchen,<br />

scheinbare o<strong>der</strong> tatsächlich unvereinbare Handlungspläne<br />

zu verwirklichen und<br />

sich dabei ihrer Gegnerschaft bewußt sind.<br />

Ein (sozialer) Konflikt ist eine Interaktion<br />

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- zwischen 2 Akteuren (Individuen/Gruppen/Organisationen)<br />

- wobei wenigstens ein Akteur<br />

Unvereinbarkeiten im<br />

- Denken/Vorstellen/Wahrnehmen<br />

- und/o<strong>der</strong> Fühlen<br />

- und/o<strong>der</strong> Wollen<br />

mit dem an<strong>der</strong>en Akteur (an<strong>der</strong>en Akteuren) in <strong>der</strong> Art erlebt,<br />

- dass im Realisieren eine Beeinträchtigung<br />

- durch einen an<strong>der</strong>en Akteur (die an<strong>der</strong>en Akteure) erfolge.<br />

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Konflikte – Ein Überblick (In Anlehnung an Montada/Kals)<br />

Konflikt mit sich selbst o<strong>der</strong> Konflikt mit An<strong>der</strong>en<br />

Innerpsychischer /intrasubjektiver/intrapersoneller Konflikt<br />

(Gegenstand von Beratung und Therapie)<br />

Sozialer / intersubjektiver/interpersoneller Konflikt<br />

(Gegenstand von Beratung, Mediation, Gerichtsverfahren usw.)<br />

• Im Streit mit sich selbst o<strong>der</strong> in sich selbst<br />

z.B. Zielkonflikt, Wertekonflikt, Ambivalenz, rationaler<br />

Urteilskonflikt<br />

• Sozialer Konflikt<br />

Streit mit an<strong>der</strong>en; sei es zwischen Individuen, sei es zwischen<br />

Organisationen<br />

Konfliktanlässe<br />

1. Unvereinbarkeit von Zielen<br />

2. Beeinträchtigungen, Bedrohungen, Verletzungen<br />

3. Vermutete Absicht und Verantwortlichkeit<br />

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Unvereinbare Ziele<br />

• die Unvereinbarkeit <strong>der</strong> Ziele ist zum Teil objektiv gegeben (weil sich die Alternativen<br />

logisch ausschließen)<br />

• zum Teil sind sie subjektiv nur in <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong> Betroffenen und es sind z.B. mehr<br />

Informationen notwendig um sie zu verstehen.<br />

Wann wird die Unvereinbarkeit zum Problem und damit zur Quelle des<br />

Konflikts<br />

• Differenz zwischen Ist- und Soll Zustand<br />

• Unzufriedenheit mit dem Ist-Zustand und gleichzeitig fehlen aber klare Soll- o<strong>der</strong><br />

Zielvorstellungen<br />

• Ist-Zustand soll/will aufrecht erhalten werden, <strong>der</strong> aber durch Umstände o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Personen bedroht wird.<br />

Beeinträchtigung und Bedrohung<br />

• Zumindest eine/r <strong>der</strong> Beteiligten muss sich durch die Unvereinbarkeit o<strong>der</strong> die<br />

Beeinträchtigung „verletzt“ fühlen.<br />

• Man muss nicht selbst betroffen sein (<strong>der</strong> Fußgänger wurde nicht beschimpft und<br />

reagiert trotzdem).<br />

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• Die an<strong>der</strong>e Partei weiß darüber Bescheid, ist aber nicht bereit, die eigene Position(z.B.<br />

Ziele, Wertungen, Ansprüche) so zu verän<strong>der</strong>n, dass die Beeinträchtigung bzw.<br />

Bedrohung aufgehoben wird<br />

Vermutete Absicht und Verantwortlichkeit<br />

• Nicht jede Beeinträchtigung o<strong>der</strong> Bedrohung = Konflikt<br />

•<br />

• Es gibt Beeinträchtigungen und Bedrohungen durch an<strong>der</strong>e, für die diese nicht<br />

verantwortlich gemacht werden können.<br />

Konflikt setzt voraus....<br />

• An<strong>der</strong>e können für drohende Beeinträchtigung o<strong>der</strong> Verlust verantwortlich gemacht<br />

werden<br />

• Verantwortlichkeit kann auch zugeschrieben werden<br />

D.h. es muss eine Wahlmöglichkeit geben<br />

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Konfliktinhalte<br />

• Sachinhalte<br />

• Glaubenssätze<br />

• Wertorientierung<br />

• Eigeninteressen<br />

• Ansprüche<br />

•Normen<br />

• Beziehung<br />

Umgang mit Konflikten<br />

Schwierigkeiten in <strong>der</strong> Bewältigung eines Konflikts<br />

• Erkennen <strong>der</strong> verschiedenen, sich wi<strong>der</strong>sprechenden Wünsche, Ziele, Interessen usw.<br />

• Bereitschaft zu einer (vielleicht mühevollen) Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

• „Genug“ o<strong>der</strong> „Satt sein“ bei <strong>der</strong> Befriedigung eigener Bedürfnisse<br />

• Erregungs- und Spannungspotential, das für die Auseinan<strong>der</strong>setzung notwendig ist<br />

Was ist typisch in Konflikten Was erschwert den Umgang mit Konflikten<br />

Was ist typisch in Konflikten<br />

• Kommunikation<br />

Nicht offen und aufrichtig<br />

Infos unzureichend o<strong>der</strong> bewusst irreführend<br />

Geheimniskrämerei, Gerüchteküche<br />

Drohungen und Druck statt offene Diskussion und Überzeugung<br />

• Wahrnehmung<br />

Unterschiede in Interessen, Meinungen und Werten treten<br />

hervor; das Trennende wird deutlicher gesehen als das<br />

Verbindende Versöhnliche Gesten des an<strong>der</strong>en werden als<br />

Täuschungsversuche gedeutet<br />

Was ist typisch in Konflikten<br />

• Einstellung<br />

Misstrauen nimmt zu und Vertrauen ab<br />

Verdeckte und offene Feindseligkeiten entwickeln sich<br />

Die Bereitschaft dem an<strong>der</strong>en zur Seite zu stehen nimmt ab<br />

Die Bereitschaft den an<strong>der</strong>en auszunutzen, bloßzustellen o<strong>der</strong><br />

Herabzusetzen nimmt zu<br />

• Aufgabenbezug<br />

Aufgabe wird nicht mehr als gemeinsame gesehen<br />

Je<strong>der</strong> versucht alles allein zu machen und braucht sich nicht mehr<br />

auf den an<strong>der</strong>en zu verlassen und ist vom an<strong>der</strong>en nicht abhängig<br />

•<br />

Welche Funktion hat ein Konflikt<br />

• Der Konflikt gibt Gelegenheit, mehr über sich und den An<strong>der</strong>en zu erfahren.<br />

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• Der Konflikt weist auf Defizite hin und for<strong>der</strong>t die<br />

persönliche Entwicklung heraus.<br />

• Wird er bearbeitet, so verbessert sich die Beziehung, die Kommunikation etc.<br />

• Konflikte sind Spannungszustände, die bestehende Unterschiede sichtbar machen...<br />

• Konflikte garantieren Gemeinsamkeiten<br />

Nur durch Konflikte können Gemeinsamkeiten erreicht werden. Aus den<br />

individuellen Interessen werden Interessen aller Beteiligten.<br />

•<br />

• Konflikte garantieren Verän<strong>der</strong>ung<br />

Konflikte sind notwendig, um sich weiterentwickeln zu können<br />

•<br />

• Konflikte erhalten das Bestehende<br />

„Konflikte sichern die Identität durch Erhalten des Bestehenden.“<br />

es gibt nicht nur eine Wirklichkeit & es gibt nicht nur eine Lösung.<br />

Konflikt als...<br />

Konflikt als…..<br />

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Heißer Konflikt<br />

• Überaktivität und Überempfindlichkeit.<br />

• Explosiven Taktiken um zu überzeugen<br />

• Angriff und Verteidigung sind für alle deutlich sichtbar.<br />

• Es geht meistens darum, die Gegenseite von <strong>der</strong> eigenen Meinung zu überzeugen.<br />

• Der Konflikt mit <strong>der</strong> Gegenpartei ist oft eine ungewollte Nebenerscheinung: man will<br />

nämlich nicht die Gegenseite frustrieren, man möchte nur sein „Ding“ durchziehen.<br />

• Jede Partei ist von <strong>der</strong> Richtigkeit ihrer Meinungen überzeugt – die eigenen Motive<br />

stehen nicht zur Diskussion.<br />

• Es ist sogar so, dass man sich selbst überschätzt.<br />

• Im Grunde wird nach einer Begegnung gestrebt, wobei das Aufeinan<strong>der</strong>prallen nicht<br />

gescheut wird.<br />

Kalter Konflikt<br />

• weniger augenscheinlich, kann aber sehr destruktiv sein.<br />

• Lähmung aller äußerlich sichtbaren Aktivitäten. Es herrscht innerliche Frustration,<br />

Hassgefühle werden hinuntergeschluckt, es herrscht tiefe Enttäuschung.<br />

• eine Art innere Leere, man beginnt an sich selbst zu zweifeln.<br />

• die eigene Wahrnehmungsfähigkeit ist beeinträchtigt.<br />

• die Auseinan<strong>der</strong>setzung findet nur indirekt statt. Dies führt meist zur sozialen Erosion –<br />

es bilden sich Kleingruppen<br />

• als dritte konfliktlösende Partei muss man hier zuerst erreichen, dass die einzelnen<br />

Akteure wie<strong>der</strong> an sich glauben.<br />

•<br />

Latente und offene Konflikte<br />

• Latente stehen am Anfang <strong>der</strong> Konfliktentwicklung und/o<strong>der</strong> sind nicht offensichtlich<br />

(manchmal sogar den Beteiligten nicht), da bisher noch keine feindseligen Handlungen<br />

erkennbar sind.<br />

• Offene Konflikte sind dagegen schon "mittendrin" - sie sind sichtbar ausgebrochen<br />

Eskalationsdynamik im Konflikt<br />

• Konflikte außer Kontrolle geraten können<br />

• immer weniger Handlungsalternativen zur Verfügung stehen<br />

• Gewalt als Handlungsmöglichkeit zunehmend einbezogen und angewandt wird<br />

• nicht mehr gemeinsame Lösungen, son<strong>der</strong>n Sieg<br />

o<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage des Gegners im Vor<strong>der</strong>grund stehen;<br />

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• eine Personifizierung des Konfliktes stattfindet;<br />

• Emotionen die Überhand gewinnen;<br />

• Zerstörung und Vernichtung zum leitenden Handlungsziel werden.<br />

Konflikteskalation - die Stufen nach Glasl<br />

Was eskaliert….<br />

• Tatsachen schaffen<br />

• Beleidigende Sprache<br />

• Persönliche Integrität des Konfliktpartners wird untergraben, bloßstellen<br />

• Keine Trennung zwischen Sache und Person<br />

• Machtkampf, Unsicherheit über Vorgehen<br />

• vorwurfsvoll sein<br />

•Nur einseitige Interessen berücksichtigen existentielle Bedürfnisse werden nicht<br />

anerkannt<br />

•Mangelndes Rechtsbewusstsein<br />

•Das eigene Gesicht nicht wahren können<br />

•Lagerbildung<br />

•Keinen Ausweg lassen<br />

•Ungeschriebene Regeln verletzen<br />

•<br />

Zehn Regeln um Konflikte anzuheizen (I)<br />

1. Beharre auf deinem Standpunkt, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e wird schon nachgeben.<br />

2. Mache permanent und lautstark in <strong>der</strong> Öffentlichkeit bekannt, dass<br />

das Recht auf deiner Seite ist und <strong>der</strong> Gegner Unrecht hat.<br />

3. Suche nur Lösungen, die deine Interessen maximal befriedigen,<br />

schließlich bist du ja im Recht.<br />

4. Stelle den Gegner vor vollendete Tatsachen, das nimmt ihm den<br />

Wind aus den Segeln.<br />

5. Suche dir Verbündete, die dir bedingungslos folgen, das schüchtert<br />

ein.<br />

Zehn Regeln um Konflikte anzuheizen (II)<br />

6. Wenn <strong>der</strong> Gegner nicht einlenkt, so drohe ihm Gewalt,<br />

das zeigt immer Wirkung.<br />

7. Akzeptiere auf keinen Fall Vermittlungsversuche Dritter,<br />

denn diese wollen nur deinen Gegner unterstützen.<br />

8. Ziehe Erkundigungen über das Privatleben deines Gegners ein<br />

und gib diese an die Presse weiter.<br />

9. Wenn dies nicht ausreicht, so lanciere Gerüchte, über geplatzte Schecks,<br />

drohende Zahlungsunfähigkeit o<strong>der</strong> sexuelle Eskapaden deines Gegners.<br />

10. Gemeinsam mit dem Gegner unterzugehen ist allemal besser, als<br />

Zugeständnisse zu machen, schließlich geht es ja um den<br />

Sieg <strong>der</strong> einen Wahrheit.<br />

Was deeskaliert…<br />

• Existentielle Bedürfnisse werden anerkannt<br />

• Rechtsnormen werden respektiert<br />

• Gesicht kann gewahrt werden<br />

• Angebot von Zusammenarbeit<br />

• Suche nach Ausgleich<br />

• Ungeschriebene Regeln beachten<br />

•<br />

•<br />

• Abgestimmtes Vorgehen<br />

• Akzeptierende Sprache<br />

• Persönliche Integrität ist gewährleistet<br />

• Die Sache verurteilen, die Person anerkennen<br />

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• Garantie von Sicherheit<br />

• Einfühlsam sein<br />

• Interessen werden als gleichwertig betrachtet<br />

•<br />

Herkömmliche Reaktionsformen auf Konflikte<br />

• Verdrängung/Leugnung<br />

• Schuldigensuche (Sündenbock)<br />

• Resignation/Hinnahme als Schicksal<br />

• Delegation nach oben (Hierarchie)<br />

• Aktionismus („schnelle Lösung“)<br />

• einseitige Entscheidung (Macht)<br />

Klassische Methoden des Konfliktmanagements<br />

• Etablierung von übergeordneten Zielen<br />

• Hierarchieunterschiede klar machen<br />

• Ausweitung <strong>der</strong> kritischen Ressourcen<br />

• Fehlersuche und Fehlerbeseitigung<br />

• Implementierung von Pufferzonen<br />

• Neuzusammensetzung von Teams/Umstrukturierung<br />

Blitzlicht<br />

“Je mehr wir vor Konflikten davonlaufen,<br />

desto mehr überwältigen sie uns.<br />

Je mehr wir sie zu meiden suchen,<br />

desto mehr haben sie uns im Griff.<br />

Je weniger wir die Konflikte fürchten,<br />

desto weniger verwirren sie uns.<br />

Je weniger wir unsere Differenzen verleugnen,<br />

desto weniger trennen sie uns.“ Augsburger, David W. „Conflict Mediation<br />

Across Cultures“ 1992 (S. 229)<br />

Im 7. Jahrhun<strong>der</strong>t vor Christus unterschied <strong>der</strong> Grieche Hesiod in<br />

einem Gedicht zwei Arten von Streit: einen guten und einen<br />

bösen. Der böse Streit ist kulturzerstörend, da er die Grundlagen<br />

<strong>der</strong> Sitte und Verständigung vernichtet. „Er mehrt nämlich den<br />

Krieg, den bösen, mehret den Ha<strong>der</strong>, kein Mensch hat ihn gern.“<br />

Der gute Streit ist das Gegenteil davon. Er ist nicht nur<br />

kulturför<strong>der</strong>nd, er ist sogar <strong>der</strong> eigentliche Motor <strong>der</strong> Kultur: „Der<br />

Streit ist gut für den Menschen“, schreibt Hesiod.<br />

Bleiben beim „guten“ Streit die Gegenspieler im Rahmen einer<br />

gemeinsamen Ordnung, d. h. sie sehen einan<strong>der</strong> als Rivalen,<br />

kündigen sie im „bösen“ Streit die Gemeinsamkeit auf und<br />

zerstören sie, sie stehen sich hier als Feinde gegenüber.<br />

Aleida Assmann / Dietrich Harth (Hrsg.): Kultur und Konflikt. Frankfurt/M. 1990.<br />

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