Ausgabe 2011 - Cannstatter Volksfest

14 ::: Cannstatter Volksfestzeitung 2011
deln, Geleebananen, Rumkugeln
... Und die knusprig-luftigen
Maiskörner, nach denen
der Süßwarenhandel der beiden,
die 1983 im Festzelt geheiratet
haben, benannt ist: „Popcorn-Popp“.
Die Kunden lieben
Popps riesige Popcornbeutel.
Ein alter Jahrmarktzauber fasziniert
stets aufs Neue: etwas
Zucker, Hitze und Fliehkraft –
durch den Kessel flirrt Zuckerwatte,
die, auf einen Stab aufgezogen,
stolz über den Platz getragen
werden will. Das Magenbrot,
dessen Geschmack an
Lebkuchen erinnert und das es
auf den Volksfesten schon ewig
zu geben scheint, erlebt wohl
eine Renaissance: sogar junge
Leute verlangten die glasierten
Rauten, so Popp. Darin enthaltene
Gewürze wie Zimt, Gewürznelke
und Sternanis sollen
dem Magen guttun.
Kommunikation
mit
Herz
Sabine Wirblich
schaut hinter einem
Vorhang aus
Herzen hervor, die
mit bunten, zuckrigen
Sprüchen über der Theke
des Süßwarenstandes hängen.
Die kommunikative
Marktkauffrau freut sich, wenn
sie ihre Kunden beraten darf,
gerade beim Kauf eines Lebkuchenherzens,
„weil ich ja meine
Herzle kenn und weiß, wie ein
Spruch rüberkommt“. Oder
wenn wie kürzlich ein Kunde
speziell ihre Schoko-Chili-Mandeln
sucht. Nach einem Chili-
Mandel-Fehlkauf in München
war er wenige Tage später in
Stuttgart sicherlich umso entzückter,
als er vor Wirblich
stand: „Das sind sie! Darf ich
probieren?“ Er durfte und
nahm gleich sechs Tüten mit.
Die schokoladige, leicht scharfe
Kreation ist nur eine von vielen
Nuss- und Mandelspezialitäten
aus Wirblichs Produktion.
Süße Favoriten
Mit dem (Lebkuchen-)Herzen
am rechten Fleck frage ich eine
Volksfestbesucherin nach ihren
süßen Favoriten. „Da sind
Sie bei mir an der richtigen
Adresse, ich bin Diabetikerin“,
lacht sie. „Aber mein Sohn dort
vorn isst gern Schokofrüchte
und der kleine Enkel bekommt
Zuckerwatte. Sonst kriegt er
wenig Süßes.“ Volksfestzeit ist
immer auch ein bisschen ein
Ausnahmezustand.