Schulzeitung Frühling/ Sommer 2013 - Freie Interkulturelle ...
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Seite 1 7<br />
...weil wir kein deutsch konnten!<br />
lautete der Titel einer Veranstaltung, die am 25.06.201 3<br />
in der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule stattfand.<br />
Mehr als 60 Besucherinnen und Besucher wollten gern<br />
wissen, was die Schriftstellerin und Sozialarbeiterin<br />
Mehrnousch Zaeri ihnen zu sagen hat. Mehrnousch<br />
Zaeri ist Mitte der 80er Jahre als Kind mit ihren Eltern<br />
und Geschwistern aus dem Iran nach Deutschland<br />
geflohen. Die Familie hat erst nach vielen Jahren des<br />
vergeblichen Wartens das ersehnte Anerkennungspapier<br />
bekommen. Auch ihr Bruder, der international bekannte<br />
Künstler und Illustrator Mehrdad Zaeri, hat dieses Thema<br />
künstlerisch auf seine ganz besondere Weise umgesetzt.<br />
Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, als<br />
Mehrnousch aus ihren spannenden autobiografischen<br />
Texten las, die im kommenden Jahr als Bücher<br />
erscheinen sollen: als Jugendbuch und als Sachbuch.<br />
Während der Lesung setzte Mehrdad Zaeri das<br />
vorgetragene Thema „live“ als Zeichnung an der Wand<br />
bildlich um in einer Mischung aus naiver Malerei und<br />
Karikatur. Das Lachen blieb einem dabei allerdings im<br />
Halse stecken.<br />
In der anschließenden Diskussion erläuterte Mehrdad<br />
Zaeri, warum er seinen Eltern bis heute dankbar ist. Sie<br />
hatten um seinetwillen ihre gute Existenz als<br />
angesehene Arztfamilie in Isfahan aufgegeben, um den<br />
Sohn wieder zu heilen, der durch die Auswirkungen der<br />
militaristisch-theokratischen Diktatur krank geworden<br />
war. Das Warten auf Asyl erst in Istanbul und später in<br />
Heidelberg dauerte allerdings so lange, dass die<br />
BESONDERE ANLÄSSE<br />
Erlaubnis für den Vater, als Arzt in Deutschland tätig sein<br />
zu dürfen, abgelaufen war. Der Vater musste sich mit<br />
Mitte 50 einen neuen Beruf suchen, um seine<br />
sechsköpfige Familie in Deutschland durchzubringen.<br />
Die lebhafte Diskussion, bei der sich neben den Eltern<br />
der beiden auch andere KünstlerInnen, Flüchtlinge und<br />
zahlreich erschienene Unterstützer der Flüchtlingsarbeit<br />
beteiligten, verlief in einer Atmosphäre hoher<br />
Einfühlsamkeit. Das schlug sich auch in dem guten<br />
Sammelergebnis für die Mannheimer Flüchtlingsarbeit<br />
nieder.<br />
Veranstalter waren der Verein KulturQuer QuerKultur<br />
Rhein-Neckar und die Save-Me-Kampagne Mannheim,<br />
mit freundlicher Unterstützung der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n<br />
Waldorfschule Mannheim-Neckarstadt.<br />
Stefan Bergmann – Save Me<br />
BAKTAT-Bildungsbrücke spendet Lebensmittel an <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule<br />
Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Schülern und<br />
Vertretern der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule<br />
machte sich Mustafa Baklan, Geschäftsführer der Firma<br />
BAKTAT, ein Bild davon, wie aus seinen<br />
Lebensmittelspenden köstliche und gesunde Speisen<br />
zubereitet werden.<br />
Seit diesem Jahr spendet BAKTAT-Bildungsbrücke e.V.<br />
der Schule am Neuen Messplatz 1 .200 kg Lebensmittel<br />
für die regelmäßige Schulspeisung der Kinder und<br />
Jugendlichen an der Ganztagsschule. Der Koch Markus<br />
Britzius freut sich über ein vielfältiges Sortiment an<br />
Hülsenfrüchten, Couscous, Bulgur, Reis, Nudeln und<br />
vielem mehr. „So kann ich den Schülern jeden Tag ein<br />
gesundes und ausgewogenes Essen zubereiten“, betont<br />
der Koch der Bildungseinrichtung. Täglich werden an der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule Mannheim etwa<br />
250 Essen frisch zubereitet. Alles, nur kein Fleisch steht<br />
auf der Speisekarte an der Schule in der Neckarstadt.<br />
„Bei uns wird nur vegetarisch gekocht, um auch den<br />
muslimischen und jüdischen Schülern gerecht zu<br />
werden“, sagt Gunhild Daecke, die an der Schule für die<br />
Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Seit 1 0 Jahren<br />
versorgen ein Koch und zwei Küchenhilfen die Kinder<br />
und Jugendlichen mit Essen an der Ganztagsschule.<br />
Mustafa Baklan freut sich, dass seine<br />
Lebensmittelspenden in der Schule Anklang finden. Bei<br />
einem gemeinsamen Mittagessen mit der 4. Klasse<br />
dürfen er und Vertreter des Vereins BAKTAT-<br />
Bildungsbrücke e.V. selbst einmal probieren. Auf dem<br />
Speiseplan steht „Bezelye yemegi ve Bulgur pilavi“, ein<br />
türkischer Erbseneintopf mit Bulgur.<br />
Die Firma BAKTAT ist mit weltweit über 1 500<br />
Mitarbeitern der größte türkische Lebensmittelhändler in<br />
Deutschland. In ihrer Unternehmenszentrale in<br />
Mannheim arbeiten allein 1 00 Mitarbeiter. BAKTAT bietet<br />
ca. 3000 verschiedene Nahrungsmittelprodukte an. Und<br />
es werden von der Unternehmenszentrale in Mannheim-<br />
Neckarau längst nicht mehr nur türkische Märkte<br />
beliefert. Zu den Kunden gehören auch die großen<br />
deutschen Lebensmittelketten von Metro bis Edeka. Die<br />
Firma BAKTAT engagiert sich in Mannheim in vielfältigen<br />
sozialen Institutionen und Bildungseinrichtungen. Das<br />
Fundament des Unternehmens ist die Nähe zu und das<br />
multikulturelle Verständnis für seine Kunden und das<br />
macht es zu einem guten Partner für die <strong>Freie</strong><br />
<strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule Mannheim.<br />
Gunhild Daecke - Öffentlichkeitsarbeit<br />
Mustafa Baklan (Firma BAKTAT) mit Schülerinnen der jetzigen 5. Klasse