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RX-Mikrocontroller - elektronik industrie

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Embedded-Systeme<br />

gen. Darüber hinaus verlangt der Standard, dass diese Treiberfähigkeit<br />

über einen Gleichtaktspannungsbereich V CM<br />

von ‐7 bis<br />

+12 V hinweg gewährleistet sein muss. Dies ist notwendig, um<br />

große Unterschiede zwischen den Massepotenzialen von Treiber<br />

und Empfänger zu berücksichtigen, zu denen es häufig bei großen<br />

Übertragungsdistanzen kommt.<br />

Während der besagte differenzielle Widerstand von 60 Ω der Parallelschaltung<br />

zweier 120-Ω-Abschlusswiderstände entspricht,<br />

ergeben die 32 Unit Loads einen Gleichtakt-Lastwiderstand von<br />

insgesamt R CM<br />

= 12 kΩ / 32 = 375 Ω. Ebenfalls in der RS-485-<br />

Norm spezifiziert ist die in Bild 2 gezeigte Schaltung zum Testen<br />

der Treibereigenschaften eines Transceivers unter dem Einfluss einer<br />

Gleichtaktbelastung.<br />

Unter der Annahme, dass der nicht invertierende Treiberausgang<br />

A die positivere Busspannung erzeugt, lässt sich sein Strom<br />

nach folgender Gleichung berechnen.<br />

Bild 3: Die<br />

Busstrom-Anforderungen<br />

für einen<br />

5-V-Transceiver.<br />

Bild 4: Zahl der Unit Loads als<br />

Funktion der Massepotenzial-<br />

Differenz.<br />

Bilder: Texas Instruments<br />

Der Strom am invertierenden Ausgang B errechnet sich stattdessen<br />

nach dieser Gleichung:<br />

Da die Ausgänge A und B während der Übertragung von Daten<br />

fortlaufend ihre Polarität wechseln, ist es besser, die Ausgangsströme<br />

in allgemeiner Form zu beschreiben. Somit muss der positivere<br />

(High‐) Ausgang einen Strom liefern, der sich aus dieser Gleichung<br />

berechnet:<br />

während der weniger positive (Low‐) Ausgang den Strom aufnehmen<br />

muss, der sich aus der nachfolgenden Gleichung ergibt:<br />

Bild 1: Prinzipdarstellung einer typischen RS-485-Datenverbindung.<br />

Bild 2: Eine Testschaltung zum Prüfen des Treiber-Verhaltens bei<br />

Gleichtaktbelastung.<br />

Bild 3 zeigt den minimalen Strom, den ein 5-V-Transceiver bei<br />

der maximalen Gleichtaktbelastung von R CM<br />

= 375 Ω (dies entspricht<br />

32 ULs) über den spezifizierten Gleichtaktspannungs-Bereich<br />

hinweg liefern muss. Beim Erstellen dieses Diagramms wurden<br />

folgende Parameter zugrundegelegt: V OS<br />

= 2,5 V, V OD<br />

= 1,5 V,<br />

R D<br />

= 60 Ω und R CM<br />

= 375 Ω.<br />

Wie der Grafik zu entnehmen ist, muss ein standardkonformer<br />

5-V-Transceiver als Stromquelle und Stromsenke für Ströme bis zu<br />

53 mA geeignet sein. In der Praxis liefern die meisten, auf dem<br />

Markt erhältlichen RS-485 Transceiver Ausgangsströme von ± 60<br />

mA und mehr.<br />

An dieser Stelle sollten einige Klarstellungen gemacht werden,<br />

was die maximale Gleichtaktbelastung von 32 Unit Loads betrifft.<br />

Damit dürften einige verbreitete Missverständnisse ausgeräumt<br />

werden.<br />

■■<br />

Die im RS-485-Standard spezifizierte maximale Gleichtaktbelastung<br />

von 32 Unit Loads berücksichtigt nicht allein die Empfängereingänge,<br />

sondern auch andere Gleichtaktbelastungen,<br />

die zwischen dem differenziellen Signalpaar und der Signalmasse<br />

existieren können. Zum Beispiel entspricht ein externes<br />

Failsafe-Widerstandsnetzwerk allein bereits insgesamt 22 ULs,<br />

so dass für die Empfängereingänge nur noch 10 ULs übrig bleiben.<br />

Diese 10 ULs können für zehn Transceiver à 1 UL oder<br />

bestenfalls für 80 Transceiver mit je 1/8 UL genutzt werden.<br />

■■<br />

Die Maximalbelastung von 32 ULs ist für den kompletten V CM<br />

-<br />

Bereich von ‐7 bis +12 V spezifiziert. Wie aus Bild 3 hervorgeht,<br />

reduzieren sich durch Verkleinern des Gleichtaktspannungs-<br />

Bereichs die Ausgangsströme, so dass die Stromreserven der<br />

Treiber größer werden. Diese Reserven wiederum lassen sich<br />

zum Ansteuern von mehr Unit Loads nutzen. Anwenden lässt<br />

sich dieses Prinzip bei Datenverbindungen, bei denen die<br />

Massepotenziale von Treiber und Empfänger nur geringe Unterschiede<br />

aufweisen. Damit ist auch gleich die eingangs gestellte<br />

zweite Frage beantwortet.<br />

Bild 4 gibt die Zahl der Unit Loads als Funktion der Massepotenzial-Differenz<br />

wieder. Hervorzuheben ist hierbei, dass es sich<br />

bei der Massepotenzial-Differenz keineswegs um eine Gleichspannung<br />

handelt, sondern um eine Wechselspannung, deren Frequenz<br />

hauptsächlich der dritten Harmonischen der Netzfrequenz des<br />

Systems entspricht. (ah)<br />

n<br />

Der Autor: Thomas Kugelstadt ist Senior Applications Engineer<br />

bei Texas Instruments.<br />

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